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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 37

1911 - Breslau : Hirt
Begrndung d. Brandenb.-pren. Staates unter d. Gr. Kurfrsten u. Friedr. Iii. 37 von Kalcksteiu, den er in Warschau hatte ausheben lassen, enthauptet. (Der Absolutismus dauert in Preußen bis 1848.) Die Hauptsttzen seiner unumschrnkten Gewalt waren die Domnen, das stehende Heer und das Beamtentum (vgl. darber spter 32 und 33). In diesem Kampfe vertrat der Kurfürst den Staatsgedanken gegen die territorialen Ge-walten. Schon während des Krieges hatte die kurfrstliche Regierung gegenber den Stnden, die Geld nur fr ihr eignes Land aufbringen und verwendet wissen wollten, den Standpunkt vertreten, da die einzelnen Lnder ein Ganzes bildeten und jedes die Lasten dieses Ganzen mit zu tragen habe. Sie hatte auch durchgesetzt, da die Stnde in Kleve einen Geldbeitrag zu dem Kriege in Ostpreuen leisteten. Nur auf diesem Wege konnten die zerstreuten Gebiete zu einem Staatsganzen weiterent-wickelt und ihre Bewohner mit einem krftigen Staatsbewutsein erfllt werden. In diesen Jahren wurden auch die ersten Schritte zur Einfh-ruug der Akzise, einer indirekten Steuer auf Mehl, Schlachtvieh und Bier, getan, durch die sich der Kurfürst eine regelmige, mit dem Wohl-stnde des Landes wachsende, von der Bewilligung der Stnde unab-hngige Einnahme sicherte. Er begnstigte das Merkantilsystem, legte den Mllroser Kanal zur Verbindung der Elbe und Oder an und schuf eine eigne Post, begrndete ferner die Bibliothek in Berlin und die Universitt Duisburg. 22. Der Franzsisch-schwedische Krieg. Ende der Regierung. Auch an der Bekmpfung der Franzosen war der Kurfürst während des zweiten Raubkrieges hervorragend beteiligt, ohne freilich trotz glnzender Erfolge der die franzsischen Verbndeten, die Schweden, einen nennenswerten materiellen Gewinn zu erzielen (vgl. 4). Seit dieser Zeit wurde der Name des Groen Kurfrsten" in Deutschland volkstmlich. Der Krieg an der Ostsee hatte den Kurfrsten die Notwendigkeit einer Flotte erkennen lassen. Im Jahre der Schlacht bei Fehrbellin hatte er schon drei Fregatten (Kurprinz", Berlin" und Potsdam") mit dem roten Adler im weien Felde von Holland durch den hollndischen Reeder Raule gechartert". Die Flotte stieg allmhlich auf 30 Schiffe. Sie griff wegen rckstndiger Hilfsgelder die spanische Silberflotte an und bestand ein rhmliches Gefecht bei St. Vincent. Sie erwarb auch Kolonien an der Guineakste, wo das Fort Grofriedrichsburg angelegt wurde. Eine afrikanische Handelsgesellschaft sollte den Handel frdern. Aber die Eifersucht der Hollnder, die Anforderungen an die Steuerlast des Landes fr das unentbehrliche Landheer, der Mangel eines geeigneten Hafens, da Pillau und Emden zu weit von dem Mittelpunkte seiner Staaten ab-gelegen waren, das alles war einer krftigen Kolonialpolitik und der Ent-Wicklung einer starken Flotte ungnstig. Wenn der Kurfürst sich nach dem Schwedischen Kriege zu einem Bndnis mit Frankreich entschlo, so wirkte auch das gespannte Verhltnis

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 231

1911 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 231 1689 -1725 16971718 17001721 1709 Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht). 862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums. Seit 1613 das Hans Romanow. Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow. Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden. Karl Xii., König von Schweden. Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii. Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.) Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht. Peters Krieg gegen die Trkei. Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab. sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein. Die Pragmatische Sanktion. Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg. Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet. 16*

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 89

1914 - München : Oldenbourg
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde. Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt. Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere. Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf. Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen. Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden. 6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden. Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein. Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon

4. Bd. 3 - S. 315

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 315 Ruhe, aber er starb, und der Protestantenfeind Ferdi- nant), König von Böhmen, wurde zum Kaiser erwählt. Sogleich setzten ihn die Böhmen als ihren König ab, und wählten statt seiner den'kurfürsten von der Pfalz, Frird- rich e. Dieser weigerte sich anfänglich einer so unzu- verläßigen Krone, ließ sich aber von seiner Gemalin, Elisabeth, Tochter des Königs von England, Carls l, zur Annahme bereden, weil sie als gebohrne königliche Prinzessin auch gern den Titel Königin führrn wollte. Ferdinand brachte in der größten Eile eine Armee Zus sammen und cs kam am 29ten Oct. 1622 auf dem soge- nannten weißen Berge bey Prag zwischen, ihm und der pfälzisch»böhnnschen Armee zu einer blutigen Schlacht, worin die letztere völlig geschlagen und zerstreut wurde. Der unglückliche Friedrich mußte die Flucht nehmen Er irrete allenthalben herum und gicng endlich nach Holland. Ein wilder kaiserlicher General, Namens Blüi, siel in seine Erbländer ein, wüthete allenthalben wie ein erbostes Thier, raubte die damals weltberühmte Bibliothek Zu Heidelberg, die er dem Pabst schenkte und stahl die vor- nehmsten übrigen Kostbarkeiten. Was Blsii in derpfalz that, das that Ferdinand in Böhmen. Er verjagte die protestantischen Geistlichen und ließ viele vom Adel bin- richten. Dies harte Verfahren des Kaisers nöthigte die meisten protestantischen Fürsten, Hülfe beym König von Dännemark, Christian 4/ zu suchen , welche sie auch er- hielten; allein die beyden kaiserlichen Generale Bi'sii, und Wallenstein erfochten Siege auf Siege. Selbst in den hannoverischen Ländern verbrannten sie eine Stadt nach der andern, und im Herbst des Jahres 1625 kam es in der Nähe von Hannover, bey iaeelzsi, Zwischen Bstit und den Dänen zu einem Gefecht, worin die letztere geschlagen wurden. Ein tapferer dänischer General, Hans Michel von Odentrcuu, vsrlohr unter anderen Helden

5. Bd. 3 - S. 180

1793 - Hannover : Helwing
Dle Weltgeschichte. den. Als er endlich einige Tausend getreue Engländer unter seinen Befehlen hatte, verkleidete er sich als Har« fenspieler, und gieng so ins Lager der Normanner. Die Harfe wußte der kluge Prinz besser Zu behandeln, als ei* nen Eyerküchen: denn sein Spiel fand Veyfall. Unters dessen kundschaftete er allenthalben das Heer der Feinde aus, und fand, daß sie in der größten Sorglosigkeit was rcn. Er eilte zu seinem Haufen, vertauschte die Harfe rmt dem Schwerdt, führte seine Rache schnaubenden Ge- treuen inö sichere Heer der Feinde, hieb den größten Theil nieder und machte die übrigen zu Gefangenen. Run cre grif der ehemalige Hirte die Krone wieder, regierte noch zwanzig Jahre, und bildete in dieser Zeit die Engländer zu einer mächtigen, gesitteten und blühenden Ration. Es war also dieser Alfrb'd den, Engländern das, was Carl der Große den Deutschen war, ein tapferer, muthiger, weiser, gelehrter, rechtschaffener Regent. Der Schrecken, den er unter Heu Rormännern verbreitet hatte, benahm ihnen hundert Jahre lang die Lust, England wieder an- zufallen. Allein nach Verlauf dieser Zeit kam Knut, ein mächtiger König dieses Volks, aus Dänemark nach Eng- lai. d herüber und eroberte es; doch herrschteer mit großer- Gerechtigkeit und Güte über die Ueberwundenen. Bey aller dieser Gelindigkeit des normannischen Jochs sehnten sich gleichwohl die Engländer nach Frcyheit, und Eduards ein Prinz aus englischem Geblüte, hatte wirklich da- Glück, die dänischen Normanner zu vertreiben. Allein nun bekamen die französischen Normanner Lust, die ge- plagten Engländer anzufallen. Wilhelm der Eroberer hieß der gierige normannische Herzog, der diesen Einfall hatte. Wirklich kam er im Jahr io6ü mit seinen Krie- gern aus der Normandie herüber, und Harald, der Nachfolger Eduards, setzte sich ihm entgegen, verlor aber Schlacht und Leben zugleich. Mit chm gieng da- ©Oe

6. Bd. 3 - S. 181

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. is* Geschlecht der ölten angelsächsischen Könige Zu Ende, und die Engländer hatten also am normannischen Wilhelm einen Stiefvater, der sich aber gar sehr vom Normann Knm unterschied: denn er beherrschte sie wirklich mit siiefväterlicher Strenge. Vergeblich wünschten sie daher, daß, da sie doch einmal fremdes Joch tragen mußten, der rechtschaffene Knut sie noch beherrschen mögte. Ursprung drs siemanischen Elasts. Um eben diese Zeit zog ein anderer Haufe französi- scher Normànner in das untere Italien. Hier besaßen die griechischen Kaiser noch die Lander Apultcn und Cala- bria , die aber häufigen Streifereyen und Verwüstungen der Araber von Sicilicn her ausgefttzc waren, und zuletzt von diesen furchtbaren Eroberern ganz weggenormneu wur- den» Plötzlich erschienen die Normänner unter ihrem Für- sten Robert Guiscard, nahmen den Arabern weg, was diese in Unter-Italien erobert hatten, und jagten diese Asiatcr hinüber nach Sicilien» Die Sieger setzten sich fest, und Robert nannte sich von nun an Herzog von 'Apu- lien, Von hier aus gicng vierzig Jahre darauf der Nor- mann Roger nach Sicilicn, vertrieb auch da die Schü- ler Muhameds, nahm Besitz von der schönen Insel, und «annte sich einen Grafen von ©ictlicn«. Geschichte von Dänemark, Norwegen und Schweden. Jetzt ist cs Zeit, das kühne deulsthe Volk der Nor-- mariner in seinem eigenen Vaterlande kennen zu lernen. Dies Vaterland desselben ist, wie Ihr wisset, Dänemark, Norwegen und Schweden. Zu welcher Zeit der normän-? msche Name entstanden ist, das sagt die Geschichte nicht» Nur si» viel wissen wir, daß im vierten Jahrhundert ha-? selbst ein gewisser Odin, ein tapferer Held untz weiser Gesitzkeber regiert hat. Die alten Ndwämm v?rgött§r- M 3 ten

7. Ergänzungsheft für die Provinz Hannover - S. 20

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 20 — fangen. Der Dänenkönig entkam mit genauer Not nach Wolfen-büttel. Tillys Soldaten aber sangen: „Du nahmst dir vor im Sinne nach Osterod' hinauf; Duderstadt wolltst du gewinnen; ich merkt' gar eben auf. Das wollt' ich nicht gestatten, du mußtest abeta’n,*) es kamen meine Ärabaten!**) Sich, wie liefst du davon!" 3. Nun fiel das ganze Land in Tillys Hände. Monatlich mußten Tausende von Thalern als Kriegskontribution gezahlt werden. Der Kaiser ging sogar mit dem Plane um, Lilly zum Herzoge von Kalenberg zu machen. Wie es dem Lande damals erging, zeigt dieser Bericht: „Es sind die wehrlosen Leute in ihren Häusern, auf Wegen, im Walde und im Felde überfallen und mit Weib und Kind erbärmlich niedergehauen und zermatschet, Säuglinge haben nicht Schonung gefunden; man hat die Pfarrer erschlagen, Bewohner der Siechenhäuser ermordet, Frauen die Zunge ausgeriffen oder aufgespalten, Männern härene Stricke um die Köpfe gewunden und mächtig zugezogen, um durch solche Marter das Geständnis des Versteckens von Schätzen zu erzwingen. Ämter und Klöster, Städte, Schlösser, Flecken und Dörfer sind ausgeplündert, die Kirchen geschändet, die Altargeräte gestohlen, Taufsteine und Altarbibeln mit Unflat beschmutzt und ganze Bibliotheken verbrannt". 4. Der Erbprinz -Georg, der spätere Herzog von Kalenberg-Göttingen, war einer der ersten deutschen Fürsten, die sich mit dem Schwedenkönig Gustav Adolf verbanden. Er warb eine Anzahl Regimenter und stellte sich mit diesen als schwedischer General unter Gustav Adolf, dem sich nun auch andere Fürsten Niedersachsens anschlossen. Nach dem Tode des Schwedenkönigs hatte auch unser Land unter der zunehmenden Zuchtlosigkeit der schwedischen Truppen zu leiden, und als Georg von Kalenberg, der inzwischen zum niedersächsischen Kreisobersten erwählt war, mit dem Kaiser Frieden schloß, da begann die Schwedennot erst recht. Lüneburg wurde von den Schweden eingenommen und gebrandschatzt, Celle arg bedroht und das Land weit und breit besetzt. In Göttingen verwüsteten sie das städtische Archiv und benutzten wertvolle Akten als Streu für ihre Pferde. Da sprach das niedersächsische Volk: „Bäet, Kinder, bä't, morgen stimmt dei Swed' morgen stimmt dei Offenstem, ***) bet werd de Kinder bäen lär'n!" Als nun kein Ende war all' des Jammers, da erfaßte Verzweiflung das Volk. In den Sümpfen des Drömling, den dichten Waldungen des Harzes und Sollings sammelten sich die bedrängten Bewohner, überfielen die Streiffcharen der Feinde und jagten ihnen die Beute ab. So machte die lange Kriegszeit aus friedlichen Bürgern und Bauern gefährliche Räuberbanden. *) ablassen. **) Kroaten. ***) Oxenstierna, der schwedische Kanzler.

8. Deutsche Geschichte - S. 382

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
382 106. Die freiheitliche und nationale Bewegung des Jahres 1848 u. i. Folgen. auf die Union und versprach, den Bundestag wieder zu beschicken. Auch gab es die Schleswig-Holsteiner seinen Bedrngern preis. Preußen war gedemtigt, schlimmer als in Tilsit. So waren alle auf das Jahr 1848 gebauten Hoffnungen gescheitert. Das groe Frankfurter Parlament und das Erfurter Parlament hatten umsonst getagt; kein Reich war erstanden, nicht einmal die Union. Es kam zu einer einfachen Wiederherstellung des Deutschen Bundes und des Bundestages. Alles war wieder beim Alten. Die im Jahre 1848 mit so groer Begeisterung geschaffene deutsche Flotte wurde 1852 auf Befehl des Bundestages ffentlich, meistbietend ver-steigert! Aber sowohl die deutschen Fürsten wie die Nation hatten die dunkle Empfindung, da das Werk der nationale Einigung nur ver-tagt, nicht vereitelt sei. 6. Der erste schleswig-holsteinische Krieg. Besonders schmerzlich fr alle Vaterlandsfreunde war das Geschick der Schleswig-Hol-stein er. Diese hatten sich im Jahre 1848 gegen den Versuch der Dnen, Schleswig von Holstein zu trennen und es zu einer dnischen Provinz zu machen, in Waffen erhoben, da nach ihrer alten Verfassung die beiden Elb-Herzogtmer up ewig ungedeelt" bleiben sollten; auch besaen sie ihre eigene und selbstndige Landesregierung in Kiel. Der Deutsche Bund und auch Friedrich Wilhelm Iv. traten fr die alten Rechte der Herzogtmer ein. Ueberall in Deutschland sang man das Kampflied Schleswig-Holstein, meerumschlungen, deutscher Sitte hohe Wacht". Preuische Truppen unter General Wrangel, denen auch Truppen anderer Bundesstaaten folgten, rckten im April 1848 in Schleswig ein, besiegten das dnische Heer unter dem Jubel Deutsch-lands in mehreren Gefechten und besetzten sogar Sdjtland. Die Dnen suchten sich dadurch zu rchen, da sie mit ihrer Flotte die Ostseekste blockierten, preuische Handelsschiffe wegnahmen und so den preuischen Handel empfindlich schdigten. Nach einem Waffenstillstnde von sieben Monaten wurde der Krieg im Frhjahr 1849 wieder aufgenommen und erfolgreich weiter gefhrt. Bei Eckernfrde wurde durch zwei Strandbatterien ein dnisches Kriegsschiff in die Luft gesprengt, ein anderes zur Ergebung gezwungen. Darauf erstrmten die deutschen Truppen die Dppel er Schanzen und drangen abermals in Jtland ein. Zum ersten Mal zeigte sich unter dem tchtigen Admiral Bromme auch eine deutsche Flotte auf dem Meere und bestand einen ehrenvollen Kampf gegen die dnische bei Helgoland (5. Juni 1849). Aber die Einmischung Englands und Rulands bewirkte, da Preußen vom Kriege zurck-trat. Die Herzogtmer setzten mit eigenen Krften den Krieg fort, erlagen aber bei Jdstedt der feindlichen Uebermacht, und Schleswig wurde von den Dnen besetzt. Inzwischen war infolge des Vertrages von Olmtz der deutsche Bundestag wieder ins Leben getreten. Auf seine Veranlassung wurden die Schleswig-Holsteiner von Oester-reich und Preußen gezwungen, die Waffen niederzulegen und sich der dnischen Herrschaft wieder zu unterwerfen; aber die beiden Herzog-tmer sollten ihre eigene Verfassung behalten und nicht in Dnemark

9. Deutsche Geschichte - S. 218

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
218 65. Der schwedische Krieg. Hommerschen Kste, um seinen bedrngten Glaubensgenossen in Deutsch-land zu Hilfe zu kommen, aber auch um seines eigenen Staates willen damit er verhindere, da Habsburg an der Ostsee festen Fu fasse. Frankreich, obwohl em katholischer Staat, aber ebenfalls wegen der gefhr-Uchen habsburgischen Uebermacht besorgt, untersttzte ihn mit Geld Gustav Adolf war ein Mann von groer Gestalt, mit hellblondem Haar, weier Hautfarbe und blauen Augen, ein furchtloser Krieger, ein ausgezeichneter Feldherr, ein hervorragender Staatsmann, von strengen Sitten und edler Gesinnung. Seine Leutseligkeit und Frmmigkeit wirkten berall begeisternd auf das Volk. Klein war das Heer, er mitbrachte, aber es bestand nicht aus zusammengelaufenen Sldnern, wie die Heere, die bislang in Deutschland gehaust, sondern aus schwedischen Bauernshnen, die ihrem Könige mit heiliger Be-geisterung in den Krieg folgten. Sie waren wie ihr König in ernster Gottesfurcht erzogen und an strenge Manneszucht gewhnt; Rauben und Plndern waren streng untersagt. Jedes Regiment mute morgens und abends zum gemeinsamen Gebet unter freiem Himmel antreten: die Feldprediger hielten besondere Feldgottesdienste ab, und ohne Gebet wurde keine Schlacht begonnen. Boll Vertrauen folgten die Soldaten diesem Könige, der alle Mhen und Gefahren mit ihnen teilte und in der Schlacht als Beispiel des Mutes und der Tapferkeit galt. Am Wiener Hose schenkte man diesem neuen Feinde zunchst wenig Beachtung und spottete der den nordischen Schneeknig", dessen Macht im Sden bald zerschmelzen werde. Die Protestanten aber begrten ihn als den Lwen aus Mitternacht". Aus den Kriegsartikeln des Herzogs Georg von Hannover. Einer der ersten, der auf die Seite des Schwedenknigs Gustav Adolf trat, war der ltte-burgijche Erbprinz Georg, der sptere Herzog von Hannover und Stammvater der hannoverschen Kurfursten. Er warb mehrere Regimenter, und wie Gustav Adolf 'm S* aucvr strenge Zucht unter seinen Truppen, wie aus folgendem Articuls-Briefs des Herzogs hervorgeht. Alle und jede, hohe und niedere Kriegsoffiziere Reuter und Fuknechte sollen ein christlich, ehrbar Leben und Wandel führen, sich zum Gehr gttlichen Worts fleiig halten, auch das hochheilige Nachtmahl des Herrn jhrlich zum wenigsten viermal gebrauchen. So unter der Soldateska etntge Abgttische. Schwarzknstler, Zauberer. Teufelsbanner. Hartmacher Waffen-segner oder andere Aberglubige und Gotteslsterer sich finden, so sollen sie nach Befinden mtt dem Feuer. Staupenschlagen, Verlust der Ehren und Verweisung bestrast werden. Wer mutwilliger Weise Gebude anzndet oder anznden lt, ai Mordbrenner lebendig wiederum verbrannt. Wer Leute auf der Strae mt tw Ur ^raubt, wird mit dem Schwert hingerichtet und der Kopf auf den Pfahl gesetzt; fallt dabei aber gar eine Verwundung oder Mord vor, so soll der-selbige Ruber gerdert werden. Den Meineidigen sollen zwei Finger abgehauen werden; alsdann sollen sie als Schelme" nicht allein des Regiments, sondern auch des Landes verwiesen sein Jeder Soldat zu Ro und zu Fu. vom hchsten bis zum ntedrtgsten, soll gegen den Magistrat und Einwohner jeden Orts, da er logiert insonderheit gegen den Wirt, dessen Frau. Kinder und Gesinde sich bescheidentlich' zuchtig und freundlich erweisen, denselben keinen Despekt. Unehre, Gewalt und Unrecht antun. Beutemachen und Plndern ist nur gestattet, wenn der Feind gnzlich geschlagen ist. Wer dawider handelt, kann ohne Bedenken von seinem Offizier oder Kameraden niedergemacht werden. Wer mutwillig oder ohne erhebliche Ursache den Dienst versumt, wird mit dem hlzernen Pferde, mit Eisen und Banden, hartem Gefngnis bei Wasser und Brot oder auch schrfer bestraft". 2. Der Fall Magdeburgs. Rasch verjagte Gustav Adolf die

10. Deutsche Geschichte - S. 222

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
222 66. Der schwedisch-franzsische Krieg. . J.ie un8 Zu Lande. Schon seit dem Tode Gustav Adolfs sk Hj>r!Uf ^ Il ^cksichtslos aufgetreten und hatten Stadt und Land in arge 9?ftl 5rs i;Vr f ^tnle" hatten sie das stdtische Archiv verwstet, wertvolle Akten als Streu fr ihre Pferde benutzt, die Stadt geplndert und den Suver-umf t >m ^tncm Hause erschlagen. Celle wurde arg bedroht und das Land umher wett und breit besetzt. Stadt und Bistum Osnabrck lagen voll von Rrwm^Cfl8fcifv- Ul'lten die Bewohner schwere Kriegs- steuern bezahlen, und die Kirchspiele waren vllig ausgeplndert. So ging es ub rall in unsern Heimatlanden Nachdem aber die niederschsischen Fürsten Wieden ?V* ^.e'" ^itser geschlossen hatten, begann die Schwedennot erst recht Der schwedische General Bauer nahm Lneburg, legte schwedische Truppen hinein und brandschatzte die Stadt um 34 000 Taler; Handel und Verkehr verdarben. Als nun kein Ende war all des Jammers, da erfate Verzweiflung das Volk. In den ,251 ri Dromliugs. den dichten Waldungen des Harzes und Sollings sammelten sich die bedrngten Bewohner, berfielen die Streifscharen der Feinde und zagten ihnen die Beute ab. Wagten sich die Bewohner aus ihren Verstecken Li Um ^uen, so muten sie sich der Wegelagerer und der Wlfe erwehre. Kein Landmann konnte ohne Wehr und Waffen an seine Feldarbeit gehen. Damals sagten die gengstigten Leute zu ihren Kindern: Bet, Kinder, b't, morgen kmmt bei Swed', morgen kmmt bei Ossenstrn, bei werb be Kinder den lr'n!" 2. Herzog Georg von Hannover gewinnt Niedersachsen wieder. Nach dem Tode Gustav Adolfs erhielt Herzog Georg den Oberbefehl der das schwedisch-deutsche Heer in Niedersachsen und Westfalen. Noch lagen berall in den festen Stdten unserer Heimat die kaiserlichen Truppen. Von Westfalen her rckte Georg heran und ging bei Rinteln in einer Furt durch die Weser. Jeder Reiter mute einen Fusoldaten mit auf fem Pferd nehmen. Georg trieb den Feind nach Minden zu m die Flucht und belagerte Hameln. Aber die Kaiserlichen kamen wieder und wollten Hameln entsetzen. Da besiegte sie Georg in der Schlacht bet Hessisch-Oldendorf (1633) zwischen Sntel und Weser. Hameln mute sich ergeben. Georg gewhrte der Garnison freien Abzug, weil sie sich so tapfer und brav gehalten. Mit Sack und Pack, klingendem Spiel, fliegenden Fahnen, brennenden Lunten, Kugeln im Munde" so zogen die kaiserlichen Truppen aus Hameln ab. Im folgenden Jahre eroberte Georg als Generaloberst des niederschsischen Kreises" in Gemeinschaft mit dem schwedischen General Baner auch Hildesheim Hxter, Minden, Stolzenau, Neustadt a. R., Osnabrck, Nienburg und andere feste Pltze, so da er das Land bis Bremen hinab in seiner Gewalt hatte. 3. Wallensteins Ermordung. 1634. Wallenstein war nicht mehr lange an dem Kriege beteiligt. Er hatte sich nach Bhmen zurck-gezogen und dort gegen den Wunsch des Kaisers Winterquartiere ge-nommen. Auch blieb er hier unttig und schien auf Verrat gegen den Kaiser zu sinnen. Wallenstein wute, da seine Gegner am Wiener Hofe an seiner abermaligen Absetzung arbeiteten. Weil er aber seine groe Macht nicht wieder verlieren wollte, knpfte er heimlich Unterhandlungen mit den Sachsen und Schweden an. Als man in Wien davon Kunde erhielt, ward er dem Kaiser verdchtigt, als wolle er den Kaiser verraten, und seine Gegner verlangten abermals seine Absetzung.
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