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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 109

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 109 Orden werden durch die strenge Durchführung ihrer Regeln erklärt. Sie kamen dem Bedürfnisse des Volkes nach geistlicher Unterweisung durch fleißige Predigt in der Landessprache entgegen, sie verstanden, die Laien zur Teilnahme an ihrer charitativen Tätigkeit heranzuziehen und feste, dauernde Formen für diese Mitarbeit zu schaffen und gewannen als Beichtväter großen Einfluß auf das Volk. Die Dominikaner zumal wandten sich der Wissenschaft zu und nahmen die Lehrstühle an den Universitäten ein; die größten Vertreter der Philosophie des Mittelalters, der Scholastik (Albertus Magnus, Thomas von Aqnino), gehören ihrem Orden an. Damals durchdrang die Kirche das ganze bürgerliche Leben mit ihren Einrichtungen. § 60. Der Bürgerkrieg in Deutschland. Die deutschen Wirren, die nach dem Tode Heinrichs Vi. eintraten, gaben Innozenz Gelegenheit, entscheidend in die deutschen Verhältnisse einzugreifen, und zerrütteten die Macht des deutschen Königtums. 1. Philipp von Schwaben (1198—1208] und Otto Iv. (1198 bis 1215). Für Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi., den erwählten deutschen König, übernahm zunächst sein Oheim, der Herzog von Schwaben, Philipp, Barbarossas jüngster Sohn, die Regierung. Da aber die Gegner des Staufischen Hauses die Absicht erkennen ließen, sich nicht an die geschehene Wahl zu kehren, sondern einem Welfen die Krone zuzuwenden, beschloßen feine Anhänger, auf Friedrichs Rechte nicht weiter Rücksicht zu nehmen, sondern stellten Philipp als König auf. Nachdem er gewählt war, wurde von der anderen Seite dem zweiten Sohne Heinrichs des Löwen, Otto, die Krone übertragen. Dem edeln, ritterlichen, wegen seiner Leutseligkeit gepriesenen Staufer trat ein abenteuerlustiger junger Fürst, der Liebling seines Oheims Richard Löwenherz von England, an dessen Hofe er erzogen worden war, der vielen nicht einmal als Deutscher galt, gegenüber. Diesen erkannte Innozenz erst nach langem Zögern an, bereute aber bald seinen Schritt und begünstigte nun Philipp, der nach jahrelang hin und her schwankendem Kampfe Sieger blieb. Otto war auf seine Erblande beschränkt, fast ohne Anhänger, als Philipp aus Privatrache von Otto von Wittelsbach in Bamberg ermordet wurde. 2. Otto Iv. und Friedrich Ii. Darauf wurde Otto von den meisten Fürsten anerkannt: er verhängte die Acht über Philipps Mörder und verlobte sich mit der Tochter Philipps. Dem Papste erneuerte er die Versprechungen, die er ihm während des Bürgerkrieges gemacht hatte; er gab darin die dem Könige im Wormser Konkordat vorbehaltenen Rechte auf. Dies ist der erste große Verzicht eines deutschen Königs ans einen Teil seiner Hoheitsrechte. An der Spitze eines stattlichen Heeres zog er nach Italien, stellte in der Lombardei das während der Bürgerkriege schwer erschütterte königliche Ansehen wieder her und empfing in Rom die Kaiserkrone.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 170

1911 - Breslau : Hirt
170 Übergang zur Neuzeit. Mit dem Auftreten der Jungfrau von Orleans (1429) erfolgte die Wendung. Das Bauernmädchen aus Domremy befreite Orleans und geleitete König Karl Vii. zur Krönung nach Reims und führte das Übergewicht der französischen Waffen herbei, obgleich sie bei Compiegne den Engländern in die Hände fiel und in Rouen verbrannt wurde. Bereits 1453 war aller englischer Besitz außer Calais wieder verloren. Sofort brach das siegreiche Königtum die Macht der großen Vasallen; vor allen war Ludwig Xi. (1461—1483) tätig; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund zurück. Hier stützten sich die Könige im Kampfe mit dem Adel auf die Städte; in Deutschland, wo der Wahlkönig von den Fürsten allein gewählt, auch von ihnen abhängig blieb, sind alle Versuche der Könige, sich mit den Städten zu verbinden und an ihnen einen Rückhalt zu finden, gescheitert. Als Karl Viii. die Bretagne durch Heirat erworben hatte, konnte Frankreich als geeinigt gelten. Es wandte seine Waffen nach Osten, um die Vorherrschaft in Europa zu erkämpfen. § 93. Entwicklung Englands im Mittelalter. In der englischen Geschichte bildet die normannische Eroberung 1066 einen Abschnitt. 1. Vou der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten im 5. Jahrhundert bis zur Schlacht bei Hastings 1066. Angelsächsische Zeit. Nach Abschluß der angelsächsischen Wanderung wurden die beiden Inseln Großbritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Völkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Süden und den Osten des heutigen Englands bis zum Firth of Forth; die Briten erhielten sich in Wales, Nordschottland, Man, den Hebriden und Irland. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volksgenossen gleicher Nationalität zu einem Reiche, darum kam man jahrhundertelang über blutige Raubkriege gegen stammfremde wie stammesverwandte Nachbarn nicht hinaus. Im Beginn des 9. Jahrhunderts begann eine Einheitsbewegung im germanischen Osten; König Egbert von Wessex (827) wurde der Schöpfer eines angelsächsischen Reiches. Zu derselben Zeit, als auf dem Festlande der Sachse Otto I. unbedingte Anerkennung in Deutschland und über dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nachkommen von sämtlichen Königen der Insel, auch den walisischen und schottischen, als Oberhaupt betrachtet. Schon das 9. und das 10. Jahrhundert waren erfüllt vou Kämpfen gegen die Dänen und Normannen. König Alfred hatte sich durch glückliche Kämpfe gegen sie den Beinamen des „Großen" verdient (t 901). Am Ende des 10. Jahrhunderts begannen ihre Aisgriffe von neuem. Diesmal war der Erfolg so groß, daß Knut die Krone von England mit der von Dänemark und Norwegen vereinigte. Bald nach der Dänenzeit besiegte Wilhelm, Herzog von der Normandie, in der Schlacht bei Hastings den Angelsachsen Harald und eroberte die Insel.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1911 - Breslau : Hirt
!». bis 12. Jahrhundert. Italien. Frankreich. England. Pyren.-Halbinsel. Der Osten. 843-987 Karolinger. 871—901 Alfred d. Gr. Normannen in der Normandie. Königreiche (Astu-rien)Leon,Kastilien, Navarra, Aragon. (Der Emir al Omra erhält alle weltliche Macht, der Kalif behält nur die geistliche.) 987-1328 Kape-tinger. .Hugo Capet. Egberts Nachkommen von sämtlichen Königen der Insel als Oberhaupt anerkannt. Ägypten unter den Fatimiden selbständig. 6 Normannen in |! Italien. 1' Rainulf erhält die Mark Aversa als ersten bleibenden Besitz d. Normannen in Italien. Dänische Herrschaft. Knut d. Gr. Ende der dänischen Zeit. (Saucho d. Gr. von Navarra.) 1 Beatrix v. Tuscien. ».Die Normannen er-i obern Sizilien. Pisa besetzt Korsika n. Sardinien. I rrobert Gniskard. Konrad, Heinrichs Sohn, (Gegen-) König in Italien. 1066 Schlacht bei Hastings. Normannen. Wilhelm der Eroberer. Alfons v. Kastilien erobert Toledo. 11094 Der Eid j nimmt Valencia. 1055 Die Seldschu-ken unterwerfen sich Vorderasien. 1092 Die Seldschu-kenreiche lösen sich in kleinere Sultanate auf. Eroberung v. Saragossa.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Aus der Geschichte des Mittelalters. Kreuzzuges machten damals den tiefsten Eindruck. Der bedeutendste Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, der Bischof Otto von Freising, sah'alle Zeichen erfüllt, die dem Untergange der Welt vorausgehen sollen, und stellte in der „Bitternis seiner Seele" in seiner Chronik das Elend dieser Welt im Gegensatz zur Herrlichkeit des himmlischen Reiches dar. 1. Friedrich I. und Heinrich Vi. 1152—1190. 1190—1197. Friedrich v. Schwaben, Gem. Agnes, Tochter Heinrichs Iv. Friedrich, Konrad Iii.' Gem. Judith, Tochter Heinrichs d. Schwarzen Friedrich I., Gem. Beatrix v. Burgund Heinrich Vi., Friedrich W"ipp, Gem. Konstanze v. Sizilien Gem. Irene, Tochter Ksr. Isaaks Friedrich Ii. Kunigunde Wenzel I v. Böhmen Heinrich Konrad Iv. Enzio Manfred Ottokar Ii. Konradin Konstanze, Gem. Peter v. Aragomen Unter Friedrich I. und Heinrich Vi. erhebt sich das königliche Ansehen zu höchstem Glanze. Die Hohenstaufen, gestützt auf den deutschen Epykopat, der ihnen auch während des Streites mit dem Papste treu bleibt, die Reichs- und Hausministerialen sowie die Erträge der Reichs- und ihrer Hausgüter nn Südwesten des Reiches, versuchen Ober- und Mittelitalien in strengere Abhängigkeit zu bringen, gewinnen Unteritalien und Sizilien und verlegen endlich den Schwerpunkt ihrer Politik nach dem Süden. § 54. Friedrichs Regierungsanfang. Friedrich I. Barbarossa, Sohn Friedrichs von Schwaben, von seinem Oheim Konrad Iii. den Fürsten als Nachfolger empfohlen, wurde in Frankfurt zum deutschen Könige gewählt, in Aachen gekrönt und allgemein anerkannt. Vergleicht man, wie tief das Ansehen des deutschen Königtums uu Jahre 1152 stand, wie glänzend es sich ein Menschenalter später_ (z. B. auf dem Reichstage zu Mainz 1184) entfaltete, so wird man Friedrich, der diesen Wandel herbeigeführt hat, zu den bedeutendsten rntjerer Könige Friedrich ist sechsmal nach Italien gezogen und hat dort ein Drittel seiner Regierungszeit verbracht.

5. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 91

1864 - Hannover : Hahn
91 den, brach unmittelbar nach jenem Krönnngsakte ein Aufstand der Römer gegen die Deutschen ans, und in der dabei entstandenen Verwirrung, in welcher der unvorbereitet überfallene Kaiser schon unter sein Pferd gerathen war, rettete Heinrich der Löwe durch persönliche Entschlossenheit und Tapferkeit seinem Herrn nicht nur das Leben, sondern vereitelte auch hauptsächlich das ganze Unter- nehmen. Dadurch zum innigsten Dank gegen den Welfen verpflichtet, war der Kaiser um so mehr geneigt, dessen politische Stellung in Deutschland sofort nach der Rückkehr vom italischen Zuge vollstän- dig zu ordnen. Zwei deutsche Reichsfürsten, Hartwig, Erzbischof von Bremen, und Heinrich Jasomirgott hatten durch ihr Ausblei- den ihre Pflichten gegen das Reich nicht erfüllt. Ein ernstes Ge- richt erging daher über sie. Der Vortheil sollte ans Heinrich des Löwen Seite sein. Hartwig ward seiner Reichsleben für verlustig erklärt (Schlösser zu Harburg, Bremervörde, so wie Freibnrg und Stade) und diese jenem zugesprochen. Konnte nun auch der Kirchenfürst vorerst bei Ausführung dieses Urtheils der Macht des Herzogs nicht widerstehen, so behielt er doch das Andenken an diesen Verlust wohl im Gedächtniß, um sich dafür zu anderer ge- legener Zeit an seinem Gegner zu rächen. Heinrich hatte zwar etwas Land, aber nur einen grimmigeren Feind gewonnen. Trotz ganz gleichen Vergehens gegen das Reich hatte Heinrich Jasomirgott schon wegen seiner nahen Verwandtschaft mit dem Kaiser mehr Aussicht ans vorthcilhaftere Ausgleichung. Auf dem Reichstage zu Regensburg, 1156, geschah diese. Heinrich der Löwe erhielt Baiern zurück; nun ward die östliche Mark und die dazu gehörigen Grafschaften diesseits der Ens unter den vortheil- haftesten Bedingungen in ein neues Herzogthum zusammengefaßt und dieses seinem Stiefvater übergeben*). Weitere Eroberungen nach Osten waren ihm nicht nur erlaubt, sondern er war gradezu darauf hingewiesen. Als Beschützer der Ostgränze Deutschlands gegen die alten Angriffe der Ungarn brauchte er amtlich dem Reiche hier nur freiwillig mit seiner Heermacht zu dienen; alle Lehne des Reichs innerhalb seiner Stellung sollten ihm zufallen oder von ihm genommen werden zur Hebung der eignen Macht; alle Gerichte, auch die zu Hals und Hand, gehen von ihm aus, ') Dipl, de 1156, Orig. Guelph. Iii, p. 460.

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 97

1864 - Hannover : Hahn
97 Kaiser den Herzog fußfällig gebeten haben soll, ihn nicht in dieser Noth zu verlassen, — jedoch vergeblich; Heinrich der Löwe zog mit seinem Heertheil nach Hallst. Der Krieg verlief für den so geschwächten Kaiser unglücklich; am 29. Mai 1176 verlor er die Schlacht bei Lignano, entging kaum der Gefangenschaft, und mußte mit dem Pabste und den Städten Italiens einen Frieden schließen, der alle Pläne der Hohenstaufen m jenem Lande, die ans unumschränkte Herrschaft gerichtet waren, vernichtete. Was hier verloren war, sollte bei den Besitzungen des Welstn- sürsten in Deutschland wieder eingebracht werden. Kaum war Friedrich wieder in Ruhe und hatte im Juli 1178 zu Arles die burgundische Krone empfangen, so ward Heinrich dreimal, nach Worms, Magdeburg und Goslar, vorgeladen, um sich wegen seines angeblichen Treubruchs zu verantworten. In Würz- burg, 1180, geschah endlich ein Spruch auf Erlegung einer Strafe von 5000 Mark Silber; als Heinrich auch hier nicht erschien, ward über ihn zu Gelnhausen die förmliche Reichsacht ausgesprochen, 13. April 1180, und ihm beide große Reichslehen abgesprochen. Baiern formte am wenigsten gehalten werden; es ging sofort in die Hände der bisherigen Verwalter desselben, Markgrafen von Wittelsbach, über. Das Herzogthum Sachsen ward getheilt; den westlichen Theil (Westphalen) erhielt der Erzbischof von Cölln, den östlichen bekam Bernhard von Askanien, Sohn Albert des Bären, welcher Lauenburg baute und den Titel: Herzog von Sachsen ganz besonders führte, ihn aber an eine ganz andere Gegend heftete. Heinrich der Löwe, welcher in seinen Herzogthümern die Geistlich- keit übersah, und ihr nicht allzuviel schenkte, hatte, als er erst Wider- stand gegen obiges Urtheil versuchte, an ihr keine Hülfe, eher Feinde. Auch war er gegen seine großen weltlichen Vasallen stets der entschiedene Herr und Gebieter. Daher fand sich leicht eine Ver- bindung weltlicher und geistlicher Fürsten, welche nach dem erfolg- ten Reichsachtsspruche Zugriffen, um von der Haut des Löwen zu prosttiren. Am weitesten verzweigte sich das Bündniß, das bereits 1178 der Erzbischof von Cölln und der Bischof von Halberstadt, mit Zuziehung einer großen Anzahl weltlicher Dynasten schlossen"). *) *) Wigand, Archiv Vi. p. 287. — quia non sumus canes muti non valentes latrare, halberstadensis ecclesia, quae hactenus mammis regum 7

7. Bd. 3 - S. 162

1793 - Hannover : Helwing
i62 Die Weltgeschichte. Frankreich. Es dünkte diesen glücklichen Völkeröezwingem eine Kleinigkeit, das erst entstandene Reich der Franzosen wieder umzustürzen. Da stellte sich ihnen bey der Stadt Tours plötzlich ein französischer Herzog, Carl Märtel!, mit einem tapferen Heere entgegen, und richtete unter die- sen verwegenen Siegern eine solche Niederlage an, daß sie nie wieder daran gedacht haben, einen Besuch in Frank- reich zu machen. — Anfänglich waren die Araber rohe Krieger; aber gar bald legten sich ihre Chalifen auch auf die sanften Künste des Friedens, und ihre Unterthancn lernten Wissenschaften und verbreiteten sie unter alle Völ-> ker. Vornemlich studierten sie die Arzeneykunst, dis Sternkunde und die Mathematik, und eben sie sind eö, von denen wir unsere jetzigen Zahlen angenommen haben; auch sind sie die Verbesserer unserer Calendrr. Das fränkische Reich steigt jit einer erstaunlichen Größe. - Es schien, wie Ihr eben gehört habet- um das neue Reich der Franken, oder Franzsftn gethan zu ftyn, wenn nicht der tapfere Cat! Mattel! eö gerettet hatte. Auch im Innern des jungen Staats war cs bisher nicht so ruhig zugegangen, als cs wohl zum Glück desselben hätte geschehen müssen, denn nicht die Könige herrschten, sondern ihre Haushofmeister. Diese Herren hatten die Hauöhofmersterstelle erblich zu machen gewußt, und schrankten das Ansehn der Könige immer mehr ein, so daß im Grunde sie regierten, die Könige aber bloö den Titel hatten. Ein solcher Haushofmsister war nun auch Cat! Mattel!. Als er die kühnen Saracenen geschlagen hatte, überwand er auch die Friesen, und unsere deutschen Stammväter, die Sachsen, mußten ihm Tribut bezah- len. Sein Sohn Pjpin, gleichfalls Haushofmeister, wie der Vater, vcrschafte sich noch größeres Ansehen, als er, und setzte endlich, um selbst zu regieren, seinen Herrn, den

8. Geschichte der Provinz Hannover - S. 21

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
6. Das Christentum bei Sachsen und Friesen. 21 vorgeschriebenen Rüstung und Bekleidung, sowie mit dem nötigen Proviant versehen, auf den bestimmten Sammelplätzen erschienen. Nur die grundbesitzenden Freien waren heerbaunpflichtig, aber auch alle anderen, die bei einem etwaigen feindlichen Überfalle zu den Waffen griffen, standen unter seinem Befehle. f , 7. Friesland wird fränkische Provinz. Wie Sachsen so wurde auch Frieslaud durch Karl unterworfen. Er schaffte die friesische Königswürde ab und setzte Grasen ein. Im ^ahie <85 gab Karl für ganz Friesland ein gemeinsames Gesetz, das alle bisherigen Rechte und Gewohnheiten _der Friesen berücksichtigte und so in das Volksleben üßcrging, daß die Friesen spater alle ihre alten Einrichtungen gern auf Karl den Großen zurückführten und ihm Gesetze zuschrieben, die erst Jahrhunderte später entstanden. Karl schützte das Land auch gegen die räuberischen Einfalle der Normannen, die schon damals häufig ans ihren „Meeresrappen" in südliche Gewässer fuhren und auch in Friesland raubten» plünderten und mordeten. Karl errichtete eine Küstenwache und ließ zur Verteidigung der Küste Schiffe bauen. An den Mündungen der Flüsse erbaute er feste Plätze, deren Besatzungen das Eindringen der Seeräuber verhindern sollten. Nur einmal während der Regierung Karls wagten die Normannen, Frieslands Küste zu plündern. Im Jahre 809 hatte sich nämlich der Kaiser mit dem Dänenkönig Gottfried veruneinigt und wollte ihn mit Krieg ^ überziehen. Während er zu Aachen ein Heer rüstete, erhielt er die Nachricht, Gottfried habe mit 200 Schiffen die friesische Küste überfallen und Zinsen und Lösegeld erhoben; er drohte, den Kaiser in Aachen auszusuchen. Karl zog gegen ihn. Als er bis zur Weser bei Verden vorgedrungen war, erfuhr er, daß Gottfried ermordet und feine Schiffe umgekehrt seien. 6. Aas ßhristenluin bei Sachsen und Iriesen- 1. Das Christentum in Südsachsen und Nordthüriugen. Bouisatius hatte sich die Bekehrung der Sachsen vorgenommen und einige Versuche an den südlichen Grenzen gemocht, jedoch ohne großen Erfolg. Diese Versuche sind vielfach durch die Sage ausgeschmückt. Eine derselben knüpft sich an die oberhalb Scharzfeld am Südharz gelegene Steinkirche, eine in Kalkstein gehauene hallenartige Hohle. Auch die Gründung der ältesten Kirche Göttingens, der Albanikirche, wird durch die Sage mit Bouisatius in Verbindung gebracht. Wenngleich bestimmte geschichtliche Nachrichten über Voni-fatius Missionstätigkeit in Südsachsen nicht vorliegen, so ist doch Tatsache, daß diese Gegenden bereits vor Karl dem Großen dem Christentum gewonnen sind, denn das hannoversche Eichsfeld, die alten Fürsten^

9. Die Provinz Hannover - S. 51

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
51 und verbesserte „vor Ort" die Luft. Diese Maschinen werden auch im Rammelsberge angewendet. Die Lnft wird durch ein Rohr uach der Bohrmaschine gepumpt und setzt einen oder mehrere Bohrer in Bewegung. Dieselben stoßen mit großer Geschwindigkeit gegen den Felsen, und ein feiner Wasserstrahl spült das s. g. Bohrmehl sofort weg. Nachdem die Bohrlöcher mit Sprengladung versehen sind, werden dieselben durch die Zündschnur oder durch Glühen eines Drahtes mittelst einer Elektrisiermaschine entzündet. Die losgesprengten Stücke lverden ans kleinen Wagen hinausgeschafft und hier verlesen. Auch wir wenden dem Reiche Plutos deu Rückeu, kletteru eilte Anzahl Leitern hinauf, sind nach wenig Augenblicken oben und bewegen uns in den bekannten eigenen Anzügen. Unter dem Schuppen vor dem Berg- werke siud eine Anzahl Leute beschäftigt, die Erze vou dem schlechten Gesteine zu befreien. Das so gewonnene Erz wird nach Ocker zu den Hüttenwerken gefahren, wo dasselbe gereinigt wird. Das Bergwerk ist 986 vom Kaiser Otto I. angelegt. Ein Jäger desselben, Ramme, soll von Harzburg, wo der Kaiser residierte, die Gegend von Goslar durchstreift haben. Weil er sein Pferd nicht gebraucht, bindet er dasselbe an der Südseite des Berges sest und fand bei feiner Rückkehr, daß das Tier Silbererze losgescharrt hatte. Der Kaiser ließ durch Bergleute aus Franken die ersten Versuche machen, und da diese besonders gut aussielen, wurde weiter gebaut und immer mehr Bergleute kamen aus Franken herbei. Die Franken siedelten sich an der Westseite Goslars ans dem jetzt sogenannten Frankenberge an. Sie baneten eiue Kapelle, welche die Grüfte des Ramme und seiner Frau Gese deckte. Das Bergwerk war 36 Jahre betrieben, und der Gewinn wurde für die Kaiferbauteu in Goslar — Kaiserhaus und Marktkirche — wie auch für das Kloster Walkeuried verwendet. Im Jahre 1004 brach in Deutschland eine furchtbare Teuerung und Pest aus, welche bis 1008 dauerte. Die Bergleute des Rammels- berges wurden furchtbar getroffeu, die Franken flüchteten größtenteils, und das Bergwerk lag 10 Jahre still. Die Grubeu füllten sich mit Wasser oder stürzten ein. Am Hofe Heinrichs Ii. lebte der fränkische Ritter Karl Guudel; derselbe war im Bergbaue wohl erfahren und brachte 1016 mit Hülfe fränkischer Bergleute das Werk wieder zu reichen Erträgen. Gnndel starb aus Graut über den Tod seiner Gattin Sophie, welche an der Südseite des Rammelsberges infolge der Geburt eiues Zwillingspaares starb. Der Bergbau wurde bis 1080 uicht unterbrochen. Aber Heinrich Iv. schändete üc schöne fromme Frau seines Berghauptmanns von Scharzsels, und da diesem keine Geuugthuuug ward, zog er mit seinen Bergleuten davou, und die Bergwerke blieben abermals liegen. Später kehrten einige zurück und betrieben die Werke von neuem. Friedrich Ii. schenkte 1157 den vierten Teil der Auskünfte dem Kloster Walkenried, und von dieser Zeit an bieten die Brauuschweiger Fürsten alles ans, um Goslar und

10. Die Provinz Hannover - S. 326

1882 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
326 Hermann Billung war nach dem Bericht Albert Crantzius' (Cr. lebte um 1500) in dessen Saxonia ein langer ansehnlicher Herr, von sehr scharfem Gesicht und einem ausgezeichneten Verstände. Schließlich geschehe hier noch des Epitaphiums Erwähnung, das wahr- scheinlich aus dem 16. Jahrhundert stammt und in der Michaeliskirche zu Lüne- bürg aufgestellt ist. Die Verse lauten wie folgt: Hermann Billich bin ich genandt, Im Römischen Reich wohlbekandt. Ein Edelmann von Stubekeshorn, War von schlechtem Stamm gebohrn; Kunst, Tugend und Gerechtigkeit mich bracht. Daß der Keyser Otto mich zum Fürsten macht. Da ich nu erhaben zu einem Herrn, Stisst ich Gott und dem Adel zu Ehren, Und bavet das Kloster zu St. Michael fürwahr, Daneben Lüneburg das Schloß aldar, War züchtig, streng in aller That Otto der Gerechte mich darum begnad. [18] G. Müller. 121. Heinrich der Köm. Kühnern Mut, mächtigere Thatkrast hatte noch keiner der Welsen gezeigt, als Heinrich der Löwe. Alt und ehrwürdig war das Geschlecht der Welsen, auch Odoaker, der 476 das römische Reich zertrat, gehörte ihm an. Frei sein und bleiben, das war der Welsen Losung, und als einst „Heinrich mit dem gol- denen Wagen" sich zu des Kaisers Lehnsmann erniedrigte, da tröstete es den Vater Etticho nicht, daß der Sohn als Lohn dafür sich vom Kaiser das Land ausbedungen hatte, welches er an einem Sommertage mit einem goldenen Wagen uinkreisen werde — und das war nicht wenig, denn der Schalk nahm ein gol- den Wägelchen vor sich auf den Sattel und nmjagte mit oft gewechselten Pfer- den weite Strecken. — Der Vater zog von dannen und vertrauerte in der Ein- famkeit der Tiroler Berge den Rest seines Lebens. Zu großer Gewaltigkeit war der Welfenstamm heran gewachsen. Des Löwen Vater, Heinrich der Stolze, gewann zu seinem Herzogtum Baiern durch Vermählung mit Kaiser Lothars Tochter noch die sächsischen Herrschaften und wurde mm von seinem Schwieger- vater zum Herzog von Sachsen ernannt. Von den Alpen bis zur Nordsee dehnte sich sein Reich; kein Herr in deutschen Landen mochte sich ihm vergleichen. Da ward der Hohenstause Konra d Iii. zum Kaiser erwählt. Ihm trotzte Heinrich, der sich große Hoffnung auf Deutschlands Krone gemacht hatte. Der Kaiser neidete und sürchtete den mächtigen Herzog, schenkte dessen Herzogtum dem bran- denburger Markgrafen, Albrecht dem Bären, gab auch das Baierland einem andern. Als Heinrich eben sein Sachsen mit dem Schwerte dem Markgrasen wieder ab- gejagt hatte und nun schlagfertig des Kaisers grüsteten Scharen gegenüberstand, da starb er plötzlich — man murmelte: an erhaltenem Gift. Das geschah im Jahre 1139. Der Sohn, Heinrich der Löwe, war jetzt ein Knabe von 10 Jahren. Er wuchs kräftig heran. Viel Arbeit harrte sein. Unterdes kämpfte
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