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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 121

1914 - München : Oldenbourg
— \2\ — 2lm 8. kam uns gegen 8 Uhr abends das französische, Tag und Nacht währende Pttm purn pum aus den Ohren. Die Garnison zog aus und sprengte hinter sich unsere steinerne Brücke über den Main, welche willigisius, der erste Kurfürst, erbaut und welche in das 8. Jahrhundert vor so vielen Feinden sicher gestanden und auch Gustav Adolf von Schweden verschont hatte. Zwei Bogen wurden völlig darniedergeschlagen, ohne Not und Gefahr, daß ein Feind den Franzosen auf den Rücken käme; aus lauter französischer Dankbarkeit für Erhaltung und Verpflegung ihrer ermatteten Truppen in kurmainzischen neutralen Landen. Lin gleiches Schicksal war dem Residenzschloß und einigen Stadttoren bestimmt, auch sollten sämtliche Bäume um die Stadt umgehauen werden. Wegen des geschwinden Abzuges unterblieb die Ausführung dieser piäne . . . während der Anwesenheit der Franzosen hatte das Fronen, Arbeiten und Fahren Tag und Nacht gewährt, Sonn- und Feiertage. Die Garnison im Schlosse war mit Betten, Bettladen, Stühlen, Tischen, Zinn- und Erdengeschirr, Weißzeug, Pulver, Blei, Lunten, Holz, Mehl, Salz, Schmalz, Dürrfleisch, Mchsen, Hämmein, wein, Bier, Hauen, Schippen und was ihnen in der Nacht einfiel, stets in aller Geschwindigkeit versehen worden." 4. Die Schlacht bei Dettingen (1743). Der österreichische Herrscher und deutsche Kaiser Karl Vi. hatte die Erbfolge in seinen Ländern seiner einzigen Tochter Maria Theresia zugesprochen. Der Vertrag, Pragmatische Sanktion genannt, war von den meisten europäischen Höfen gebilligt worden, aber nach Karls Vi. Tode erhob Karl Albrecht, Kurfürst von Bayern, Ansprüche auf die österreichischen Länder. Friedrich der Große von preußen und der König von Frankreich unterstützten die auf eheliche Verbindungen gegründeten Forderungen des bayerischen Kurfürsten, der nach mehreren Siegen am \2. Februar in Frankfurt zum deutschen Kaiser gekrönt wurde. aber hatte Maria Theresia ihre Länder wieder zurückgewonnen und sogar Bayern erobert. Englands König Georg Ii. führte ein Hilfsheer nach Deutschland. 3n ö^m englischen Heere waren auch hessen-kasseler, braunschweigische und Hannoveranische (Gruppen. Jur Unterstützung Karl Albrechts marschierte eine französische Armee unter dem Herzog Noailles über den Rhein. König Georg war auf dem rechten Mainufer mainaufwärts bis Aschaffenburg gekommen, das französische Heer stand auf dem linken Ufer von Großostheim bis Seligenstadt und war so imstande, den Engländern jede Zufuhr von rückwärts abzuschneiden. Dom \7. bis 26. )uni V43 lagerten die Engländer bei Aschaffenburg. Der Mangel an Lebensmitteln veranlaßte sie, am 27. früh sich wieder gegen Hanau in Marsch

2. Bd. 3 - S. 315

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 315 Ruhe, aber er starb, und der Protestantenfeind Ferdi- nant), König von Böhmen, wurde zum Kaiser erwählt. Sogleich setzten ihn die Böhmen als ihren König ab, und wählten statt seiner den'kurfürsten von der Pfalz, Frird- rich e. Dieser weigerte sich anfänglich einer so unzu- verläßigen Krone, ließ sich aber von seiner Gemalin, Elisabeth, Tochter des Königs von England, Carls l, zur Annahme bereden, weil sie als gebohrne königliche Prinzessin auch gern den Titel Königin führrn wollte. Ferdinand brachte in der größten Eile eine Armee Zus sammen und cs kam am 29ten Oct. 1622 auf dem soge- nannten weißen Berge bey Prag zwischen, ihm und der pfälzisch»böhnnschen Armee zu einer blutigen Schlacht, worin die letztere völlig geschlagen und zerstreut wurde. Der unglückliche Friedrich mußte die Flucht nehmen Er irrete allenthalben herum und gicng endlich nach Holland. Ein wilder kaiserlicher General, Namens Blüi, siel in seine Erbländer ein, wüthete allenthalben wie ein erbostes Thier, raubte die damals weltberühmte Bibliothek Zu Heidelberg, die er dem Pabst schenkte und stahl die vor- nehmsten übrigen Kostbarkeiten. Was Blsii in derpfalz that, das that Ferdinand in Böhmen. Er verjagte die protestantischen Geistlichen und ließ viele vom Adel bin- richten. Dies harte Verfahren des Kaisers nöthigte die meisten protestantischen Fürsten, Hülfe beym König von Dännemark, Christian 4/ zu suchen , welche sie auch er- hielten; allein die beyden kaiserlichen Generale Bi'sii, und Wallenstein erfochten Siege auf Siege. Selbst in den hannoverischen Ländern verbrannten sie eine Stadt nach der andern, und im Herbst des Jahres 1625 kam es in der Nähe von Hannover, bey iaeelzsi, Zwischen Bstit und den Dänen zu einem Gefecht, worin die letztere geschlagen wurden. Ein tapferer dänischer General, Hans Michel von Odentrcuu, vsrlohr unter anderen Helden

3. Deutsche Geschichte - S. 222

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
222 66. Der schwedisch-franzsische Krieg. . J.ie un8 Zu Lande. Schon seit dem Tode Gustav Adolfs sk Hj>r!Uf ^ Il ^cksichtslos aufgetreten und hatten Stadt und Land in arge 9?ftl 5rs i;Vr f ^tnle" hatten sie das stdtische Archiv verwstet, wertvolle Akten als Streu fr ihre Pferde benutzt, die Stadt geplndert und den Suver-umf t >m ^tncm Hause erschlagen. Celle wurde arg bedroht und das Land umher wett und breit besetzt. Stadt und Bistum Osnabrck lagen voll von Rrwm^Cfl8fcifv- Ul'lten die Bewohner schwere Kriegs- steuern bezahlen, und die Kirchspiele waren vllig ausgeplndert. So ging es ub rall in unsern Heimatlanden Nachdem aber die niederschsischen Fürsten Wieden ?V* ^.e'" ^itser geschlossen hatten, begann die Schwedennot erst recht Der schwedische General Bauer nahm Lneburg, legte schwedische Truppen hinein und brandschatzte die Stadt um 34 000 Taler; Handel und Verkehr verdarben. Als nun kein Ende war all des Jammers, da erfate Verzweiflung das Volk. In den ,251 ri Dromliugs. den dichten Waldungen des Harzes und Sollings sammelten sich die bedrngten Bewohner, berfielen die Streifscharen der Feinde und zagten ihnen die Beute ab. Wagten sich die Bewohner aus ihren Verstecken Li Um ^uen, so muten sie sich der Wegelagerer und der Wlfe erwehre. Kein Landmann konnte ohne Wehr und Waffen an seine Feldarbeit gehen. Damals sagten die gengstigten Leute zu ihren Kindern: Bet, Kinder, b't, morgen kmmt bei Swed', morgen kmmt bei Ossenstrn, bei werb be Kinder den lr'n!" 2. Herzog Georg von Hannover gewinnt Niedersachsen wieder. Nach dem Tode Gustav Adolfs erhielt Herzog Georg den Oberbefehl der das schwedisch-deutsche Heer in Niedersachsen und Westfalen. Noch lagen berall in den festen Stdten unserer Heimat die kaiserlichen Truppen. Von Westfalen her rckte Georg heran und ging bei Rinteln in einer Furt durch die Weser. Jeder Reiter mute einen Fusoldaten mit auf fem Pferd nehmen. Georg trieb den Feind nach Minden zu m die Flucht und belagerte Hameln. Aber die Kaiserlichen kamen wieder und wollten Hameln entsetzen. Da besiegte sie Georg in der Schlacht bet Hessisch-Oldendorf (1633) zwischen Sntel und Weser. Hameln mute sich ergeben. Georg gewhrte der Garnison freien Abzug, weil sie sich so tapfer und brav gehalten. Mit Sack und Pack, klingendem Spiel, fliegenden Fahnen, brennenden Lunten, Kugeln im Munde" so zogen die kaiserlichen Truppen aus Hameln ab. Im folgenden Jahre eroberte Georg als Generaloberst des niederschsischen Kreises" in Gemeinschaft mit dem schwedischen General Baner auch Hildesheim Hxter, Minden, Stolzenau, Neustadt a. R., Osnabrck, Nienburg und andere feste Pltze, so da er das Land bis Bremen hinab in seiner Gewalt hatte. 3. Wallensteins Ermordung. 1634. Wallenstein war nicht mehr lange an dem Kriege beteiligt. Er hatte sich nach Bhmen zurck-gezogen und dort gegen den Wunsch des Kaisers Winterquartiere ge-nommen. Auch blieb er hier unttig und schien auf Verrat gegen den Kaiser zu sinnen. Wallenstein wute, da seine Gegner am Wiener Hofe an seiner abermaligen Absetzung arbeiteten. Weil er aber seine groe Macht nicht wieder verlieren wollte, knpfte er heimlich Unterhandlungen mit den Sachsen und Schweden an. Als man in Wien davon Kunde erhielt, ward er dem Kaiser verdchtigt, als wolle er den Kaiser verraten, und seine Gegner verlangten abermals seine Absetzung.

4. Deutsche Geschichte - S. 224

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
224 67. Der Westflische Friede. 1g48. er mit franzsischem Gelde ein Heer warb, mit dem er am Oberrhein und un Elsa den Krieg gegen den Kaiser fhrte. Die Franzosen wollten die Macht des Hauses Habsburg schwchen und deutsches Land erobern. toui rau ^em Glaubenskriege immer mehr ein Raub- und Beutekriea beffen Kosten und Lasten der deutsche Brger und Bauer zu tragen hatte.' ytoch dreizehn Jahre lang ward der Krieg von Schweden und Franzosen ^eilr j Kaiser und seine evangelischen Bnnbesgenossen mit wechselndem Glucke fortgesetzt, boch konnte keine der beiben Parteien die anbere ganz zu Bobeu werfen. Zu entscheidenden Schlachten, die den Gegner hatten zum Frieden zwingen knnen, kam es nicht mehr, sondern nur zu furchtbaren Verwstungen deutscher Lnder durch Freunb und Femb. Die Bande der Manneszucht waren gesprengt, die Heere auf beiben Seiten Haufen wilber, entarteter Gesellen. Wehe den Dr-fern, den Stbten, durch die solche Banben zogen, ob sie auch zur eigenen Partei gehrten; breimal wehe, wenn feinbliche Orte genommen wrben. Erst als in den Jahren 1647 und 1648 das Ichwebtfche Heer unter Wrnget zusammen mit den Franzosen einen furchtbar verheerenben Einbruch nach Bayern machte, das ganze Land eroberte und den alten Kurfrsten Maximilian ntigte, dem Bnnbe mit dem Kaiser zu entsagen, als die Schweden unter General Knigsmark bis Prag vorbrangen und die Kleinseite von Prag d. h den auf dem linken Moldauufer liegenden Stadtteil erstrmt hatten, gab der Kaiser endlich nach und willigte im Jahre 1648 in den Frieden der nach den beiden Stdten, wo er zustande kam, der Friebe zu Osnabrck und Mnster ober der Westflische Friebe genannt wrbe. m r, ^ Sind in deiner Heimat Erinnerungen an die Schwedenzeit vorhanden? Welches 2. In welchem Sinne ist Georg von Hannover der Retter Niedersachsens? 3. i-teg aus Schillers Wallensteins Tod" die Szene von der Ermordung Wallen-'telns! 4 Inwiefern beachteten die braunschweigischen Fürsten nicht das Wort Einigkeit macht stark"? 5. Beurteile das Verhalten der evangelischen Fürsten, die den Frieden von Prag schlssen! 6. Was trieb die Franzosen zum Eingreifen in den Krieg? 7. Wie verhielt sich die franzsische Regierung zur selben Zeit gegen die Evangelischen im eigenen Lande? 67. Der Westflische Friede. 1648. 1. Bestimmungen der Gebietsvernderungen. Die Friebens-beomgungen waren hart. Die schnsten Grenzlnder wurden vom Reiche abgerissen. Schweden erhielt Vorpommern nebst Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und die Bistmer Bremen und Verben zwischen Unterelbe und Unterweser. So beherrschte biefe frembe Macht die Mubungen der Ober, Elbe und Weser. Anerbem bekam es fnf Millionen Taler Kriegsentschbignng. Frankreich wrbe in dem Besitz der lothringischen Bistmer Metz, Toul und Verbun, die es 1552 gewaltsam besetzt hatte, enbgltig Besttigt; aufeerbem berlie ihm der Kaiser das Elsa, boch ohne Straburg, und bte Schutz Herrschaft (Lanbvogtei) der zehn elsssische Reichsstbte. Sbbeutschlanb stand nunmehr jebem franzsischen Einsall offen. Die Unabhngigkeit der Schweiz und der Niederlande, die

5. Anhang 3 - S. 32

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
32 Hannover. Christian von Dnemark. Nun endlich beschlossen die zaghaften evangelischen Fürsten Niedersachsens, gemeinsam ein Heer aufzustellen, um ihre Lnder zu schtzen. Zum Oberbefehlshaber whlten sie den König Christian Iv. von Dnemark. Dieser zog mit den angeworbenen Truppen durch das Stadische an die Weser und vereinigte sich dort mit dem tollen Christian, der ihm den Rest seiner Truppen aus Holland zufhrte. Bald zog der Dnenknig in Hameln ein, aber seine Soldaten hauseten, als wren sie in Feindeslande". Tilly zog die Weser hinab, ihm entgegen. Ruch seine Truppen verheerten in schrecklicher Weise das Land. Die Bauern flohen und schleppten ihre habe in die Wlder, ihre Wohnungen wurden ausgeraubt und dann niedergebrannt. Die niederschsischen Fürsten hatten das Heer nur aufgestellt, um ihr Land zu schtzen. Der Herzog von Braunschweig beklagte sich daher bei Tilly, der aber antwortete, seine Soldaten knnten nicht wie die Vogel der das Land fliegen. Da beschwerte sich der Herzog beim Kaiser der Tilly. 3n dem Briefe heit es: Knegsgreuel Eillys. Das Kriegsvolk des Generals Tilly hat meine armen Untertanen feindseligerweise und urpltzlich und wie ein Wetter berfallen, die armen, wehrlosen Leute berraschet, in ihren Husern, auf den Wegen, im holz und Felde mit tdeib und Kindern erbrmlich niedergehauen, der kleinen Kinder nicht verschonet und deren etliche den Mttern an den Brsten gettet, den Priestern, die sich vor ihnen nicht verstecken konnten, unsglichen Schimpf und Marter angetan, teils totgeschlagen, darunter auch armer alter, lahmer Krppel in den Spitalen nicht verschonet, sondern dieselben greulicherweise gemartert und gettet, auch einem Ideibsbilde die Zunge aus dem halse gerissen, anderen die Zunge im Munde gespalten, anderen hrene Stricke um die Kpfe gewunden, berstark zugedreht und durch solche Harter befraget, wo sie Geld ver-graben htten. mter, Klster, Städte, adlige Huser, Flecken und Drfer sind ganz ausgeplndert, Kisten, Kasten, Schrnke und alles aufgehauen, alle Pforten, Fenster, Sthle, Bnke und anderer Hausrat vernichtet und entzwei geschmissen, lvas an Fleisch, Butter, Kse, Eiern und andern Lebensmitteln vorhanden gewesen, haben sie, wenn sie sich damit gefllet gehabt, in den Kot getreten, den Fssern mit Wein, Most, Bier, Broyhan und anderem Getrnke den Boden ausgeschlagen und auf die Erde laufen lassen. Die Kirchen, Kapellen und Armenkasten haben sie aufgebrochen, den Kirchenschmuck an Kelchen, patenen, Megewndern, heiligem Zierat nebst allem andern, so darin befunden, herausgeraubt, die Altar- und Taufsteine mit Unflat verunreinigt, die Mebcher zerrissen, die Bibel und andere heilige Bcher beschmutzt. Die Flgel der Altre, Orgeln und Kirchenstnde haben sie entzwei gehauen, die Grber erffnet und durchsucht. Ganze Flecken und Drfer haben sie ausgebrannt, die Leute im Felde bei ihren Arbeiten niedergehauen, da sie kein Korn einbringen, sondern alles im Felde haben stehen lassen mssen. Die armen Leute haben sie in den Gehlzen, dahin sie sich geflchtet, gleich den wilden Eieren verfolget und mebergemetsthet. Der grte Teil meines Landes der 12 Meilen in der Lnge und 67 Meilen in der Breite ist dermaen ruinieret, da bei Menschenlebzeiten sich's nicht wird wieder erholen knnen. Dessenungeachtet, und obwohl die Frchte aufgezehrt sind, der Hefer ungepflgt liegt und das Dolk dem Hungertode entgegensieht, hat Tilly noch etliche tausend Fuder Korn und 300 000 Taler verlangt. Man hat in unserm Lande rger gehaust, denn in Bhmen oder in der Pfalz. tdir knnen nicht glauben, da der Kaiser als ein gtiger und frommer Herr an diesem Niesen Gefallen findet." 2iiiy verwstet Grund. Die bewegliche Klage des Herzogs aber ntzte nichts. Infolge eines Unfalles zog der Dnenknig sich aus hanteln zurck, und Tilly zog

6. Hannover und Umgebung - S. 60

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
60 Geschichtliches. und Bürgerschaft der Stadt hatten sie abgelehnt. Hannover war damals eine befestigte, wehrhafte Stadt, die Bürgerschaft kriegstüchtig; dazu hatte man noch 300 Söldner unter dem tapfern Feldhauptmann Berthold Knaust in Dienst genommen. Nun aber besetzte Tilly schon am Tage nach dem Gefechte bei Seelze den Lindener Berg, ließ feine Kanonen darauf bringen und forderte den 1. Bürgermeister der Stadt, Jakob Bünting, auf, eine Besatzung aufzunehmen. Der Rat mochte am liebsten keinerlei Besatzung, doch er fürchtete den Zorn des Kaisers und war deshalb nicht abgeneigt, der Forderung Tillys nachzukommen. Die Bürgerschaft war verzagt. Da sprengten der dänische General Johann Ernst von Weimar und sein Bruder Bernhard mit einigen Begleitern ins Thor. Der erstere wandte sich an die am Holzmarkte versammelte Bürgerschaft, ermutigte sie und fragte schließlich: „Wollt ihr denn nun lieber tillysch sein als königisch?" Da riefen alle: „Wir sind alle alle gut königisch." Nun erschien noch ein hoher dänischer Offizier auf dem Rathause und beschwor den Rat, dänische Besatzung aufzunehmen. Die Väter der Stadt aber lehnten zuletzt alle Verantwortung ab und erklärten laut „vor Gott und der Welt, daß sie solche Ratschläge nicht gebilligt haben, sondern daß ihnen solches übers Haupt gekommen und sie vor Gott, der Welt und der Nachwelt dieserhalb entschuldigt sein wollten". Die Bürgerschaft aber wollte lieber Dänen als Tillys berüchtigte Wallonen und Kroaten aufnehmen; Tillys Bote erhielt ab-schlägliche Nachricht; dagegen rückten 300 Dänen vom „grünen Re-gimente" in die Stadt ein. Gerne wurden auch sie nicht ausgenommen, sondern erst am folgenden Tage „bei den Bürgern mit großer Mühe und Widerwillen in die Quartiere gebracht;" auch erhielten sie vom Rate keinerlei Sold und durften an den Befestigungen nichts ändern. Nun ließ Herzog Johann Ernst auf dem Steinwege (der jetzigen Calenberger Straße) Kanonen auffahren, beim roten Turme Schanzen aufwerfen und mit Kanonen besetzen; dänische Dragoner mußten die Jhmebrücke bewachen, und 7 Fähnlein andere Reiter standen am schnellen Graben, weil die Feinde am Ricklinger Holze den Übergang über die Leine versuchten. Alle Häuser, Hecken und Bäume außerhalb der Befestigungswerke aber wurden niedergelegt; denn Tilly wollte jetzt eine regelrechte Belagerung beginnen. Da vernahm er, daß der Graf von Mansfeld mit einem feindlichen Heere herannahe und mußte nun von Hannover abziehen. Hannover war gerettet, aber die meisten Dörfer im weiten Umkreise, Grasdors, Laatzen, Döhren, Weetzen, Davenstedt, Hiddestorf, Ronnenberg n. a., waren von Tillys Scharen verwüstet, und die Dänen, obgleich Freunde, hatten es im Norden der Stadt nicht bester gemacht, so daß auch sie zurückziehen mußten, weil die ganze Gegend völlig ausgeplündert war. — Das Feld konnte in solchen elenden Zeiten uuf kümmerlich bestellt werden, da man mehr bei Nacht als bei Tage pflügen und säen mußte. Das Vieh pflegten die Landleute im Dickicht der Wälder zu verbergen.
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