Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 322

1862 - Hannover : Meyer
322 vier derselben, die man gewöhnlich vor einen Schlitten spannt, drei erwachsene Menschen nebst anderthalb Pud (60 Pfund) Gepäck mit Leichtigkeit fortziehen. Die gewöhnliche Ladung aus vier Hunde be- trägt fünf bis sechs Pud, und damit legen sie bei schlechtem Wetter 30 bis 40, bei gutem aber 80 bis 100 Werste täglich zurück, deren 7 eine deutsche Meile machen. Die Liebhaberei für Hunde ist dort so groß, wie anderswo für Pferde, und nicht selten wendet man beträchtliche Summen auf den Ankauf derselben und auf die Schön- heit ihres Geschirres. Außer dem Vortheil, daß man mit ihnen in den unwegsamsten Gegenden und über den tiefsten Schnee fortkom- men kann, sind sie auch treffliche Wegweiser, die in der größten Dunkelheit und bei dem fürchterlichsten "Schneegestöber das Ziel der Fahrt zu finden wissen. Wird der Sturm so heftig, daß man liegen bleiben muß, wie dies nicht selten geschieht, so legen sich die Hunde neben ihren Herrn und schützen ihn durch ihre Körperwärme gegen das Erfrieren. Auch geben sie sichere Anzeige von bevorstehenden Stürmen, indem sie Höhlen in den Schnee graben und sich darin zu verbergen suchen. 3. Bon den vielen Krankheiten, welchen der Hund unterworfen ist, ist die Tollwuth die gefährlichste. Sie entsteht besonders dadurch, daß man ihn zu lange dursten läßt, oder daß man ihn einem schnel- len Wechsel von Hitze und Kälte aussetzt. Ein Hund, der von der Tollwuth befallen ist, sucht die Einsamkeit, sieht traurig aus, bellt nur sehr abgebrochen, fast heulend, scheut alles Glänzende, besonders das Wasser, läßt Schwanz und Ohren hangen und streckt die blei- farbene Zunge weit heraus. Er kennt seinen Herrn nicht mehr, schnappt wohl gar nach ihm, läuft bald schnell, bald langsam und taumelnd und wird von allen Hunden gemieden. Ein von seinem Biß verletzter Mensch ist verloren, wenn nicht schnell Hülfe geschafft wird. Bis der Arzt kommt, reinige man die Wunde und sorge da- für, daß die Blutung sortdaure. Um die Wunde zu reinigen, thue man Salz in warmes Wasser, oder nehme Essig, und wasche damit die Wunde fleißig aus; will das Bluten aufhören, so mache man, wenn es möglich ist, kleine Einschnitte in die Wunde, oder lasse Schröpfköpfe oder Blutegel auf dieselbe setzen. 4. Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Farbe der Hunde herrscht die größte Verschiedenheit. Der gelehrigste und gutmüthigste unter allen ist der Pudel mit den breiten, hangenden Ohren und den krau- sen, fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu mancherlei Kün- sten abgerichtet werden; wegen seiner Wachsamkeit und Treue haben ihn oft die Fuhrleute auf ihren Wagen. Der Dachshund oder Teckel mit seinen kurzen, krummen Beinen und langen, hangenden Ohren geht in den Bau der Füchse und Dachse, um dieselben her- auszutreiben. Der niagere Windhund mit langer, spitzer Schnauze, kleinen Ohren, schlankem, kurzhaarigem Körper aus dünnen, hohen Beinen ist eins der schnellsten Thiere. Der Jagd- und der Hühner- hund sind die treuen Begleiter des Jägers. Der neufundländische Hund ist groß und stark, hat lange, seidenartige, graue und schwarze

2. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 344

1862 - Hannover : Meyer
344 aber in feinem eigentlichen Vau ist er von denselben ganz verschieden. Er hat keine Kiemen zum Wasserathmen wie die Fische, sondern eine Lunge, und athmet Lust wie die Landthiere. Daher kann er auch nur auf kurze Zeit unter dem Wasser bleiben. 2. Die bekannteste Art der Walen ist der grönländische Wal- fisch, auf welchen man Jagd macht, um seinen Speck zu Thran und sein hornartiges Gebiß, das Fischbein, zu gewinnen. Schon seit mehreren Jahrhunderten bemannen die Völker des Nordens von Europa jährlich starke, eigens dazu erbaute Schiffe, welche die gefährliche Fahrt in das mit schwimmenden Eisbergen übersäete Polarmeer maehen. Im März und April laufen die Schiffe aus. Jedes ist mit sieben bis acht Booten versehen. Sind die Walfischfänger im Polarmeere angekommen, so werden die Boote ausgesetzt und gehörig bemannt. Gewöhnlich hat jedes einen Steuermann, drei Ruderer und zwei Harpunierer. Sie fahren zwi- schen den Eisfeldern und Eisbergen hindurch, um 4>en Walfisch auf- zuspüren. Sobald er sich sehen läßt, rudern sie in seine Nähe. Ein Harpunierer sucht ihm eine Harpune in den Körper zu werfen. Dies ist ein schwerer stählerner Pfeil, der mit Widerhaken versehen und an einem hölzernen Schafte befestigt ist. Sobald der Walfisch sich verwundet fühlt, fährt er blitzschnell unter das Wasser. Aber er geht für die Fänger nicht verloren; denn die in seinen Körper ge- worfene Harpune ist an einem Seile befestigt, welches auf eine Rolle im Boote gewickelt ist. Taucht der Walfisch auch noch so schnell unter, das Seil gibt nach, und nach kurzer Zeit kommt er sogar wieder an die Oberfläche, um Luft zu schöpfen. Unterdes haben sich mehrere Boote versammelt, und so wie er sich sehen läßt, wird er mit neuen Würfen empfangen. Nach jedem Wurfe wird er mat- ter; sein Blut färbt weithin das Meer, und nachdem er das Meer noch einmal mit seinem Schwänze heftig gepeitscht hat, schwimmt er todt auf der Oberfläche des Wassers. Die Boote umringen ihn; man schlingt Taue um den Körper und schleppt ihn zum'schiffe. Nun steigen die Walsischfänger auf das Thier, zerhauen es, lösen den Speck von dem Fleische, bringen ihn in Tonnen auf das Schiff und brechen die Barten, die das Fischbetn liefern, aus seinem Rachen. Den Rest überlassen sie den Wellen; bald finden sich die Seemöven und Eisbären ein und verzehren das Fleisch. Die Eskimos dagegen, die mit ihrer Nahrung auf so wenige Thiere angewiesen find, benutzen auch das Fleisch des Walfisches. 28. Australien. Zwischen der Ostküste Asiens und Afrikas und der Westküste Amerikas breitet sich der stille Ocean aus. In diesem liegen, meist auf der südlichen Halbkugel, Hunderte von Inseln, welche den fünften Erdtheil, Australien, bilden. Nachdem der erste Erdumsegler Ma- qellan 1519 den Erdtheil entdeckt hatte, erweiterten später nament- lich die Holländer diese Entdeckungen; aber erst seit 1770 sind durch den berühmten Seefahrer Cook diese Inseln bekannter geworden.

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 38

1914 - München : Oldenbourg
— 38 — sammelten sich die älteren Ritter, die nicht mehr an den Spielen teilnahmen, die edlen Frauen, die hohen Herren des fürstlichen Hofes und der Stadt. Die Zulassung zum Stechen war nach einer Turnierordnung geregelt, die von der fränkischen Rittergesellschaft der Fürspanger entworfen worden war. Aus derselben seien einige Bestimmungen auszugsweise wiedergegeben. V Don der Kleidung. (£5 sollen Ritter und Knechte keine güldene Decke und der Gemeine vom Adel keine Decke und keinen wappenrock von Samt, Damast oder Atlas führen. Eine jegliche Frau oder Jungfrau habe nicht über vier Röcke, mit denen sie sich schmücken will, von diesen seien nicht mehr als zwei von Samt. wer diese Vorschrift nicht einhält, soll des Dankes und der Dortänze beraubt sein. 2. Von der Rüstung. Das Schwert soll drei bis vier Finger breit und vornen an der Spitze in derselben Breite stumpf abgeschliffen sein, daß es weder steche noch schneide. Dieses Schwert soll jeder mit seinem Kleinod zur Prüfung tragen lassen. Die Klinge sei drei Spannen lang. An Zaum, Zügel, Sattel oder Steigleder darf kein (Eisen angebracht sein, das im Turnier gefährlich werden könnte, wenn man zum Turnierbeginn bläst, mag jeder sein Schwert ziehen und gegen das Kleinod seines Turniergenossen hauen, sonst soll er es aber nicht gebrauchen. Andere Waffen habe keiner dabei. Der Kolben sei an der Spitze daumendick, hänge an einer Kette und dürfe keinen Nagel haben. Niemand darf im Sattel befestigt sein. Schild und Krone muß jeder unverdeckt führen. Ein Fürst soll vier, ein Graf oder Herr drei, ein Ritter zwei Knechte haben, ein (Edelmann einen Knecht. 3. wer nicht ins Turnier gehöret. Nicht zum Turnier darf zugelassen werden, wer einen falschen Eid geschworen hat, wer im Feldgefängnis meineidig worden war, wer sein Handgelübde auf Brief und Siegel nicht hielt, wer vom Heerhaufen des Herrn oder Freundes flüchtete, wer Frauenehre nicht achtete, wer als Wucherer bekannt war, wer Straßenraub, Mord oder i)errat verübte, wer Kirchen zerstörte, wer Ketzerei trieb, wer des Ehebruchs überführt war,

4. Hannoverscher Kinderfreund - S. 159

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
159 Ellen langen Rüssel, den er aber auch bis auf eine Elle einziehen kann, und bedient sich desselben mit vieler Ge- schicklichkeit. Er holt mit demselben Athem, brüllt, riecht, schlürft Wasser damit, nimmt damit sein Futter, löset Knoten damit auf und kann Nadeln damit aufheben. Er wird den Menschen sehr nützlich. Außer dem Elfenbein, woraus Kämme, Knöpfe und dergleichen verfertigt werden, wird auch sein Fleisch und seine Haut benutzt. Gegen 20 Centner kann er auf einmal tragen. Sehr schnell kann man weite Reisen mit ihm machen, denn sein Trapp bringt eben so schnell weiter, als der Galopp des Pferdes. Er ist von sanfter Natur, aber furchtbar, wenn er heftig wird. Das Rennthier. Es lebt in den nördlichsten Gegenden der Erde, wird kaum über 3 Fuß hoch und hat viele Ähnlichkeit mit dem Hirsche. Es nährt sich von Sträuchern und vom Moose. Wenn im Winter die Erde mit Schnee bedeckt ist, scharrt es das Moos mit seinem schaufligen Geweihe hervor. Es ist der Lappländer ganzer Reichthum. Sie essen sein Fleisch, trinken seine Milch und bereiten mehrere Arten Käse daraus. Aus seinem Geweihe werden allerlei Ge- räthe gemacht; aus seiner Haut verfertigen sie Kleider, Betten und Zelte. Seine Knochen dienen zu Nadeln und dergleichen, seine Gedärme und Sehnen zu Zwirn. Im Sommer wird es zum Lasttragen gebraucht, und im Win- ter zum Ziehen des Schlitten. Es läuft so schnell, daß man in einem Tage 20 bis 30 Meilen im Schlitten da- mit zurücklegen kann. Ohne dies Thier würden die nörd- lichsten Länder von Europa unbewohnbar sein. Wie weise und gütig sorgte Gott für Alles! Der Löwe. Er wird wegen seines Ansehens und seiner Stärke oft der König der Thiere genannt. Sein Vaterland sind die heißen Gegenden der Erde in Asien und Afrika. Er wird gegen 4 Fuß hoch und 8 —9 Fuß lang, hat einen großen Kopf, funkelnde Augen, dicke lange Mähnen am Halse und an der Brust. Sein Schwanz wird 3 bis 4 Ellen «

5. Hannoverscher Kinderfreund - S. 196

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
196 oder doch sich gefährliche Stetten fanden, und sie mußten jämmerlich ihr Leben enden. Andere achteten nicht dar- auf, ob sie noch heiß waren oder nicht, und sprangen, ganz erhitzt, in das kalte Wasser. Lähmungen der Glie- der, Gicht und andere Krankheiten sind die gewöhnlichen Folgen davon. Bist du erhitzt, so setze oder lege dich nichts still hin, sondern bleibe in mäßiger Bewegung, um dick/ nach und nach wieder abzukühlen. Setze dich nicht auf den kalten Boden oder in's Gras zur Abkühlung. Das Sitzen und Liegen auf feuchter Erde ist sehr nachtheilig. Sind deine Kleider durch Regen oder Schweiß durchnäßt, so sitze nicht still darin, sondern sobald du dich ein wenig abgekühlt hast, lege sie ab und ziehe trockne und warme Kleidung an. Strenge bei Spiel und Tanz deine Kräfte nicht über- mäßig an. Viele legten schon dadurch den Grund zu unheilbaren Krankheiten und zu einem frühen Tode. Sei vorsichtig, junger Mensch, und vergiß nicht, daß kurze Lust oft die Quelle langer Leiden ist. Sorge da- für, daß dein Körper in der Jugend abgehärtet werde, daß er in spätern Jahren jede Witterung und die Arbeit ertragen könne. Arbeite, laufe und spring?, muntrer Kna- be, und stärke dadurch deinen Körper; aber treibe Alles mit gehöriger Vorsicht, nur mit Erlaubniß und unter Auf- sicht deiner Ältern, deines Lehrers oder eines andern ver- ständigen Menschen. Und du, junges Mädchen, mache dir viele Bewegung in der freien Luft, damit auch du einen starken Körper erhältst, und du im Stande bist, die Be- schwerden des Lebens, die nachher auch dich treffen, desto besser zu ertragen. Wer sich verzärtelte oder verzärtelt ward, ist übel daran; er hat fast immer mit Leiden zu kämpfen, und genießt der Freuden weit weniger als Andere. Sei vorsichtig und mäßig im Genusse der Nah- rungsmittel. Sorge dafür, daß die Nahrungsmittel, die du genie- ßest, dir gesund sind. Was dem Einen heilsam und dien- lich ist, kann dem Andern sehr schädlich werden; daher

6. Hannoverscher Kinderfreund - S. 22

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
So viel Köpfe, so viel Sinne. Einem jeden Narren gefällt seine Kappe. Gleich und Gleich gesellt sich gern. Wer Pech angreift, besudelt sich. Borgen macht Sorgen. Spare in der Zeit, so hast du in der Noth. Wer den Heller nicht ehrt, ist des Groschens nicht werth. E.r hat die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Ein Jeder muß sich strecken nach seiner Decke. Was deines Amts nicht ist, da laß deinen Vorwitz. Kleider machen Leute. Das Kleid macht den Mann. Aus einem kleinen Funken entsteht oft ein großes Feuer. Ehrlich währt am längsten. Nach gethaner Arbeit ist gut ruhen. Wer hoch steigt, kann tief fallen. Wer leicht tanzt, dem ist leicht gepfiffen. Wer leicht läuft, wird leicht gejagt. Übermuth thut niemals gut. Ein gebranntes Kind scheuet das Feuer. Ein willig Pferd muß man nicht übertreiben. Man muß das Eisen schmieden, weil es warm ist. Selbst ist der Mann. Des Herrn Auge macht die Pferde fett. Wer selbst geht, den betrügt der Bote nicht. Wer von der Hoffnung lebt, stirbt am Fasten. Der Mensch ist noch nicht geboren, der es allen Leu- ten recht machen kann. Ein Sperling in der Hand ist besser, als zehn auf dem Dache. Wer einmal stiehlt, ist immer ein Dieb. Frisch gewagt, ist halb gewonnen. Ländlich, sittlich. Man muß leben und leben lassen. Gieße nicht Öl in's Feuer. Er muß nach seiner Pfeife tanzen. Er hängt den Mantel nach dem Winde. Er trägt den Baum auf beiden Schultern. Er ist das fünfte Rad am Wagen.

7. Hannoverscher Kinderfreund - S. 157

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
157 einerlei Gestalt, nicht einerlei innere und äußere Einrich- tung. Man theilt alle Thiere in sechs Abtheilungen oder Klassen, nämlich: Säugethiere; dies sind solche, die rothes warmes Blut haben, und ihre Zungen eine Zeitlang mit Milch ernähren. Vögel sind solche Thiere, die auch rothes warmes Blut haben. Sie haben Federn und legen Eier. Fische sind Thiere, die rothes kaltes Blut haben, und im Wasser leben; statt der Lungen haben sie Kiemen, und statt der Füße Floßfedern. Amphibien sind solche Thiere, die rothes kaltes Blut haben, aber durch Lungen athmen, und im Wasser, sowohl als auf dem Lande, leben könnnen. Insekten sind Thiere mit weißem Blute. Sie ha- den auch Fühlhörner, verwandeln sich, und haben nicht weniger als sechs Beine. Wegen der Einschnitte oder Kerben an ihrem Körper, heißen sie auch Kerbthiere. - Würmer sind diejenigen, die keine Füße, keine Kno- chen und keinen deutlich abgesonderten Kopf haben. Auch die Würmer haben weißes Blut. Die Menge der Thiere ist sehr groß, und sehr groß der Nutzen, den wir von ihnen haben. Eine große An- zahl der Thiere dient uns zur Nahrung. Ihr Fett dient unter andern auch dazu, unsere Wohnungen bei der Dun- kelheit zu erleuchten. Viele geben uns Kleidung. Aus den Knochen und Klauen einiger Thiere werden Kämme und Knöpfe gemacht. Aus dem Abfall bei der Bereitung des Leders wird Leim gemacht. Ihr Mist sogar düngt unsere Felder und macht sie fruchtbarer. Wie groß ist der Nutzen, den wir noch außerdem von den Thieren haben! Das Pferd und der Ochse pflügen uns das Feld und zie- hen den Wagen. Der Hund bewacht unser Eigenthum, hilft die Heerden mit hüten und wilde Thiere einsangen! Wie gütig ist Gott, der uns dies Alles gab! s) Säugethiere. Von den Säugethiere» leben einige bloß auf dem Lan- de , andere bloß im Wasser und noch andere können so-

8. Hannoverscher Kinderfreund - S. 169

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
169 so folgt Ängstlichkeit, Würgen, Erbrechen u. s. w. In größerer Menge genossen, erregt es Zuckungen, Brand der Eingeweide und den Tod. Auch andere als die genannten, zwar nicht giftige Thiere, können uns durch ein in ihnen, oder in dem Flei- sche der geschlachteten, erzeugtes Gift, sehr gefährlich wer- den. Zu diesen gehört vorzüglich der Hund. Eine der fürchterlichsten Krankheiten, die es giebt, ist die Hundewuth, auch Tollheit, Wasserscheu genannt. Von dieser Krankheit werden nicht nur Hunde, sondern auch andere Thiere, als Füchse, Katzen u. s. w. befallen. Bei Hunden entsteht die Krankheit von selbst, oder durch An- steckung ; Letzteres dann, wenn ein gesunder Hund von einem tollen gebissen wird. Die Krankheit zeigt sich bei Hunden auf verschiedene Weise. Der kranke Hund wird verdrießlich, traurig, mürrisch, verkriecht sich, liegt unruhig, hat einen schleppenden Gang, einen stieren, argwöhnischen Blick. Sein Betragen ist zornig und ärgerlich; er frißt tvenig, und schnappt nach allen Gegenständen, die ihm vorkommen, als Strohhalm, Ruthen, u. dgl. Dies geht immer weiter. Er stürzt wüthend auf Fremde los, faßt knurrend und bellend Hand und Fuß seines Herrn, beißt in den Stock desselben, und auch schon nach andern Hun- den. Ter Kettenhund beißt in seine Kette, und versucht auf jede Weise loszukommen. Gelingt ihm dies, so fällt er alle Hunde an, die ihm in den Weg kommen. Spä- ter schäumt das Thier vor dem Maule, das beständig of- fen steht; es läßt die bleifarbige Zunge heraushängen, die Haare sträuben sich, das Thier knirscht mit den Zäh- nen, hat eine heisere Stimme, ohne gerade zu bellen, läuft wild, ohne bestimmtes Ziel, ohne sich aufhalten zu lassen, umher. Gesunde Hunde fliehen vor einem solchen Hunde, bellen ihn nicht einmal.an, sind bei ihm sehr furchtsam. So steigert sich die Krankheit immer mehr, dauert einige Tage, dann stirbt der kranke Hund unter Zuckungen. Weder Wasserscheu, noch das Einklemmen des Schwanzes zwi- schen die Beine sind immer mit der Krankheit verbunden.

9. Mit zwey illuminirten Charten - S. 521

1789 - Hannover : Pockwitz
Naturgeschichte des Menschen. 521 und ss guter Herr kann und wird Euch, sein Werk, nicht verlassen. Durch den Reiz oder Eindruck, welchen äußere Gegen» stände auf die Nerven des Auges, des Ohrs, der Nase u. machen, wird in diesen Nerven eine Bewegung nach dem Gehirn zu bewirkt, auf welche eine gewisse Vorstellung des empfundenen äusseren Gegenstandes, oder eine Einsicht in die Beschaffenheit desselben folgt. Es geschehen aber auch Bewegungen der Nerven, die nicht nach dem Gehirne zu, sondern vom Gehirn, ausgehen. Sie haben theilsdiebw wegung der Gliedmassen zur Folge; und diese Art Bewe- gungen heissen wlukührliche: theils dienen sie dazu, um die ganze menschliche Maschine im Gange zu erhalten; und dies sind unwlukührliche Bewegungen. Wie es mit den willkührlichen Bewegungen zugehe, das, Lieben Leser, ist uns bis jetzt ein undurchschauliches Geheimnis;. So oft ihr wollet, streckt sich Eure Hand, Euer Fuß aus, drückt sich Euer 'Auge zu, öffnet sich Euer Mund :c. und das alles mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit. So oft der Sänger will, schallt ein Ton, den er nur verlangt, wird schwächer und stärker, rollt langsamer und geschwinder, formt sich schärfer und runder und nimmt nach dem Willen des Sängers in einer entsetzlichen Geschwindigkeit tausend Gestalten an. Ihr beobachtet solche willkührlichen Bewe, gungen an Eurem Körper in jedem Augenblicke; aber rvie in dem Huy derjenige.muskel, dessen Dienst ihr verlanget, angestrengt wird, daß er aufschwilir, sich verlängert, sich verkürzt, die Sehne, die man bewegen will, anzieht, den Knochen, der arbeiten soll, in Thätigkeit setzt: das ist Euch, und mir und selbst den größten Weisen der Erde ein uner< klärbares Geheimniß.

10. Mit zwey illuminirten Charten - S. 329

1789 - Hannover : Pockwitz
Die Türkey. Z29 zeiten ein Heer von 150,000 Mann zu Fuß und 1 so,000 zu Pferde. Der Kern der Infanterie sind die Ianitscharen ; diespahis sind die regulaire Neuterey, und dis Topeys sind Artilleristen. In einem Kriege gegen Christen wird Muhameds Fahne mit zu Felde getragen. Sie öesteht aus starkem grünen Drocad, auf welchem Sprüche aus dem Coran mit Gold gestickt sind. Oben ist ein Knopf von Gold. Jeder Muselmann verspricht sich von dieser Fahne den ge, wistesten Sieg. Andere Fahnen haben die Türken nicht, sondern lange Stangen, auf deren Spitzen ein halber Mond befestigt ist, von welchem ein zierlich aufgeputzter Pferde, schwänz (Roßschweif) herunter hängt.— Weil ich glaube, daßihr, wenn Ihr groß seyd, Zeitungen lesen werdet, so muß ich Euch noch die Namen einiger türkischen obriqkeitli, chen Personen erklären: Capudan-Pascha ist deroberbe, fehlshaber der Flotte ( Groß r Admiral ) — Raimakan, der Gehülfe oder Verweser des Großrweßiers; Radiles« kier. der Justiz, Canzley« Director; auch be» den Armeen sind Radileskier, d. i Kriegsräthe; Tefterdar, der Reichs-Schatzmeister, Reiö-Llffendi, der Reichskanzler; Rislar-Aga, der Oberste der Verschnittenen: er ist eine sehr wichtige Perlonage; derseliktar-Aga, der Sckwerdt, träger des Sultans; der Dragoman, der Hof-Dolmet, scher; der Lhiaup Mascha, derreichs,Postmeisirr; der Bostangi-Mascha, der Oberste über die Gartenwache; der Capigi Pascha, der Commandant der Wachen an den Thoren des kaiserlichen Serails. Nun wollen wir einige Städte in der europäischen Türken besehen; Consrantmopel, die Haupt, und Residenzstadt des ganzen türkischen Gebiets, und ehemalige Hauptstadt des griechischen Reichs. Sie hat 400,000 Häuser und eine Mil- 5 lion
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 3
2 8
3 12
4 31
5 136
6 7
7 21
8 8
9 4
10 51
11 5
12 4
13 44
14 0
15 6
16 16
17 0
18 1
19 15
20 0
21 2
22 1
23 2
24 69
25 6
26 13
27 7
28 22
29 4
30 20
31 49
32 2
33 16
34 17
35 2
36 66
37 124
38 38
39 37
40 5
41 5
42 13
43 5
44 0
45 19
46 16
47 5
48 7
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 6
17 7
18 0
19 0
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 7
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 3
69 1
70 1
71 1
72 0
73 0
74 0
75 7
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 6
83 0
84 5
85 0
86 0
87 3
88 0
89 0
90 0
91 0
92 3
93 0
94 9
95 0
96 0
97 1
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 7
2 2
3 5
4 1
5 5
6 3
7 1
8 0
9 0
10 4
11 0
12 17
13 4
14 0
15 1
16 0
17 4
18 0
19 3
20 0
21 1
22 1
23 0
24 12
25 3
26 3
27 0
28 9
29 0
30 3
31 3
32 0
33 18
34 5
35 0
36 0
37 0
38 12
39 5
40 1
41 1
42 8
43 21
44 0
45 0
46 37
47 1
48 4
49 1
50 13
51 12
52 3
53 1
54 1
55 2
56 1
57 1
58 0
59 25
60 10
61 2
62 1
63 0
64 2
65 6
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 1
72 4
73 0
74 0
75 9
76 2
77 0
78 0
79 0
80 0
81 35
82 2
83 2
84 27
85 0
86 1
87 3
88 2
89 4
90 0
91 2
92 0
93 1
94 1
95 4
96 0
97 3
98 2
99 1
100 19
101 5
102 9
103 1
104 0
105 2
106 0
107 6
108 0
109 1
110 2
111 9
112 16
113 15
114 12
115 5
116 5
117 1
118 0
119 1
120 0
121 17
122 0
123 71
124 16
125 9
126 2
127 6
128 1
129 3
130 0
131 15
132 0
133 3
134 3
135 0
136 9
137 6
138 1
139 0
140 2
141 0
142 7
143 11
144 1
145 5
146 1
147 1
148 1
149 0
150 0
151 2
152 93
153 1
154 4
155 4
156 2
157 3
158 1
159 9
160 1
161 0
162 1
163 0
164 0
165 2
166 7
167 1
168 11
169 17
170 1
171 1
172 4
173 12
174 0
175 93
176 0
177 18
178 1
179 10
180 1
181 0
182 5
183 18
184 7
185 9
186 3
187 3
188 0
189 0
190 0
191 0
192 2
193 1
194 2
195 19
196 21
197 2
198 0
199 2