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1. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 32

1913 - Breslau : Hirt
32 Ii. Landschaftskunde. die Gunst der Lage durch Anlegung von Häfen ausgenutzt, die wenigstens mittel- großen Seeschiffen zugänglich sind. Es ist gleichsam ein Vorort Hamburgs, von dem es durch mehrere Elbarme und die große Insel Wilhelmsburg getrennt ist. Elb- brücken, großartiger Blick auf die Elbe und Hamburg-Altona. Die Mündung des Köhlbrand, des Hauptzuwegs zur Elbe, ist verlegt worden, damit für die Hamburger Hafenanlagen links von ihm Platz gewonnen wurde. Harburg war 1910 mit einem Verkehr von 307000 aus- und einlaufenden Registertonnen der dritte Hafen der Provinz und besitzt eine außerordentlich rührige Fabriktätigkeit. 67025 Einw. (1850:3000). — Der noch weit zerstreute Ort Wilhelmsburg auf der gleichnamigen Insel ist durch die Hamburger Industrie zu 28225 Einw. angewachsen. 3. Das Mündungsgebiet von Elbe und Weser. b) Mit dem Alten Lande, zwischen Harburg und der Schwinge bei Stade, beginnen die Marschen des Herzogtums Bremen, die wie „ein goldener Saum den abgeschabten Purpurmantel der Heide umrändern". Im 12. Iahrh. wurde das Alte Land von eingewanderten Flamändern (Holländern) besiedelt, und dieser stattliche Menschenschlag hat bis heute zum Teil seine Volkstracht, so die Frauen ihren reichen Silberschmuck, noch nicht ganz abgelegt. Saubere, von

2. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet. Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November). 1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert (September-Oktober). I _ Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl. | Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.). Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli. Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo. Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 6

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
6 Die rechte Zeit der Torfbereitung — die Sommerzeit — ist jetzt vorüber, und daher treffen wir heute auf dem Moore nur noch wenige Männer bei verspäteter Arbeit. An den trocken gelegten Orten stechen sie den Torf mit scharfen Spaten ab; dagegen wird von ihnen an anderen Stellen die noch feuchte Torferde in hölzerne Formen geworfen und daun oben mit einem kleinen Brette eben gestrichen; es gelingt jedoch nur bei sonnigem Herbstwetter, diesen Tors noch trocken unter Dach und Fach zu bringen. Trotz dieser alljährlich sich wiederholenden Ausnutzung des Moores wird die Torferde auf den großen Moorflächen nicht alle; denn sie bildet sich tagtäglich dadurch neu, daß die Heidekräuter, Biufeu, Ried- gräfer und Torfmoose, wie wir sie vor unseren Augeu sehen, in den Wintermonaten niedersinken und verwesen, und daß aus dieser Unter- läge dann im nächsten Frühjahr nene Pflanzen wachsen, welche im folgenden Winter dasselbe Schicksal erfahren. Durch das Herausnehmen der Torferde entstehen aber zahlreiche Gruben, mit brauuem, übelschmeckenden Moorwasser angefüllt, und um dieses abzuleiteu, hat man mehrfach Abzugsgräben angelegt, unter denen der Schiffgraben, an welchem wir auf dem Rückwege entlang gehen, der größeste ist. Er gleicht einem kleinen Flusse und fließt über „Gr. Buchholz" uach dem Steuerndiebe und von da in gerader Linie durch die Eilenriede an dem Zoologischen Garten vorüber bis nach dem „Neuen Hause" hin, wo ein übermauerter Kaual das Wasser aufnimmt, um es der Leine zuzuführen. Noch zu Anfang dieses Jahr- Hunderts fuhren die Bewohner Hannovers den Torf mit Kähnen auf diesem Wasserwege durch die Schissgrabeustraße bis an das Aegiedienthor. Aus dem Wege durch die Eileuriede freuen wir uns über diesen herrlichen Wald, welchen man mit Recht einem großen Palaste ver- glichen hat, aufgebaut auf hohen Säulen, nämlich auf schlanken Tannen, Eichen und Buchen. Zweige und Laubwerk wölben das Dach, bald im Ruudbogen, bald im Spitzbogen, und Gras und Moos bilden den Teppich, häufig mit vielfarbigen Blumeu durchwirkt. Da wächst das Maiglöckchen und Leberblümchen, das Milzkraut, der Waldmeister und viele andere duftende Blümchen. Dichter und Sänger haben aus diesem Pflanzenteppiche zwei Blumen herausgenommen und dieselben mit ihren Liedern verherrlicht: das Maiglöckchen und den Waldmeister.

4. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 10

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Zweite Keile: Bon Hannover bis an die Wasserscheide zwischen Weser und Elbe. Siehe Karte 1. Erster Tag: Die Leine bis an die Mündung in die Aller. Von jetzt an durchwandern wir weitere Strecken über Berge und Thäler, über Flüsse, Wiesen, Moore und Heideflächen bis an die Grenzen unserer Provinz und noch darüber hinaus, sobald unser Weg vorübergehend benachbarte Gebiete berührt. Bei unseren Reisen nehmen wir die Flüsse als Wegweiser und folgen von Hannover aus zuerst dem Laufe der Leine bis an die Mündung in die Aller. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt, Dem will er seine Wunder weisen, In Berg und Strom, in Wald und Feld." Unterwegs halten wir wie bei den vorigen Ausflügen Rundschau im Lande, um zu beobachten, wie die Menschen jedem Boden seine eigentümlichen Erzeugnisse abzugewinnen wissen: Hier legen sie Wiesen an und dort Wälder, Ackerland und Gärten; hier stechen sie Torf und an anderen Orten bohren sie nach Petroleum und Steinsalz, oder sie fördern aus deu dunklen Bergwerken Erze und Steinkohlen an das Tageslicht. Sie scheuen die harte Arbeit uicht; denn Arbeit macht das Leben süß! Unser erstes Interesse an der Leine wecken die Wiesen neben dem Georgengarten und vor der Herrenhäuser Kunst, weil sie uns im Sommer eiu anschauliches Bild von dem Leben und Treiben auf den Marschwiesen geben; denn Pferde und Kühe bleiben hier vom Mai an 5 Monate lang Tag und Nacht im Freien.

5. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 16

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
16 1. Um größere Heideflächen zu durchwandern. 2. Um die sieben Steinhäuser aufzusuchen. 3. Um in einem Bauernhause Einkehr zu halten. 1. „Es ist so still, die Heide liegt Im warmen Mittagssonnenstrahle, Ein rosenroter Schimmer fliegt Um ihre alten Gräbermale. Die Kräuter blühn, der Heidednst Steigt in die blaue Sommerlust. 2. Lauskäfer hasten durchs Gesträuch In ihren goldnen Panzerröckchen, Die Bienen hängen Zweig um Zweig Sich an der Edelheide Glöckchen. Die Vöglein schwirren ans dem Ärant, Die Lust ist voller Lerchenlaut." Wir sind jetzt im Herzen der Lüneburger Heide. Schattenlos und einsam ist unser Weg, und mühevoll ist das Wandern im losen Wüstensande. Ringsum herrscht tiefe Stille, welche aber ab und an wohlthueud unterbrochen wird durch das Zirpen der Grille, das Summen der Bienen und durch den fröhlichen Gesang der Heidelerche. Auf weiten Strecken sehen wir nur Himmel und Erde vor uns; während au anderen Stellen Birken- und Fuhrenwälder, der zierliche Wachholderstranch, der gelbblüheude Ginster oder auch die wilde Rose willkommene Abwechselungen in die Eintönigkeit der öden Heideflächen bringen. Wir stecken uns einen duftenden Rosenstrauß au deu Hut und singen das Lied von dem Heideröslein: „Sah ein Knab' ein Röslein stehn, Röslein aus der Heiden, War so jung und morgenschön, Lief er schnell, es nah zu sehn, Sah's mit vielen Freuden."■ Man hat diese ausgedehnten Heideflächen verglichen mit dem weiten Meere, und in Wahrheit ist in ganz früher Zeit, wie wir das schon beim Lindener Berge gesehen haben, die ganze „Norddeutsche Tiefebene" vom Meere bedeckt gewesen. Die stummen Zeugen für diese Annahme sind dort am Lindener Berge die versteinerten Meer- schneckenhäuser und hier neben versteinerten Seeigeln, die auf Eisschollen von Schweden und Norwegen hierhergetragenen umfangreichen Granit- blöcks.

6. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 22

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
22 dessen schwarzglänzende Beeren im Herbste das zierliche Rotkehlchen als gern gesehenen Gast herbeilocken. Hinter dem Stubenfenster ist ein kleiner Blumengarten angelegt, mit Nelken, Akeley, Pfingstrosen, Krauseminze und Kamillen bepflanzt, und daran schließt sich ein größerer Gemüsegarten. Holunderstrauch und Kamillenbeet sind die Apotheken der Bewohner; denn bei jeder Erkältung muß der schweißtreibende Flieder- und Kamillenthee ge- trunken werden. Wir bleiben den ganzen Tag auf einem Bauernhofe, um das Leben und Treiben der Menschen kennen zu lernen. Fünfter Tag: Fortsetzung der letzten Reise und dabei Beobachtung der Beschäftigung und des Wesens der Heidebewohner. Wir stehen mit nnsern Gastgebern am srühen Morgen ans und verweilen bei ihnen bis an den Abend. Es ist Frühling. Schon um 4 Uhr weckt der Hauswirt oder der Großknecht das Hausgesinde, und jedermann eilt an die für ihn bestimmte Arbeit. Der Pferdeknecht giebt den Pferden Hafer, und dann putzt und striegelt er sie. Andere Knechte versorgen die Kühe und schassen Heide und Stroh zur Streu in die Viehställe, und die Mägde melken die Kühe, tränken die Kälber und füttern die Schweine. Während der Zeit richtet die Hausfrau das erste Frühstück au, entweder aus Milch mit Buchweizengrütze, oder in neuerer Zeit oft aus Kaffee bestehend, und erst gegen 6 Uhr, nach- dem alles Vieh versorgt ist, setzt das Gesinde sich zu Tische. Daraus verlassen die Männer den Hof, welcher stets von Acker- land umgeben ist, und hier auf dem Ackerland bleiben zunächst die Pferdeknechte mit den Gespannen zum Pflügen, Säen und Eggen. Von deu übrigen Knechten ziehen einige weiter auf die Berieseluugs- wiesen, die Gräben zu reinigen, und die letzten endlich müssen den längsten Weg zurücklegen nach der weiter entfernt liegenden Heide, die Heidebüschel zur Streu für das Vieh abzuhauen. Dort kreuzen auch der Imker und der Schäfer nnsern Weg; denn Bienenzaun und Schafstall liegen, geschützt durch einen Kranz von Birken und Fuhren, mitten in der Heide, wo das Hauptweidefeld ist für die Bienen und Heidfchnncken. Da die Schafe sich bei der Schaswäsche vor der Schur in den kalten Heidebächen leicht erkälten

7. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 30

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
30 der Landesherrschaft der Antrag gestellt, in Uelzen eine höhere Schule zu errichteu. Der letzte Landtag hierher wurde im Jahre 1635 ans- geschrieben, aber schließlich wegen der Unsicherheit durch deu dreißig- jährigeu Krieg (1618—1648) in Celle abgehalten. Im Schoten sind die klaren Quellen der sorellenreichen Hardan, welche wir iu ihrem geschlängelten Lause durch ein drei Stunden langes Wiesenthal begleiten bis an die Ilmenau. Tie Xtfer des Baches sind eingefaßt mit Erlen und Weiden, diesen Schildwachen der Flüsse, und aus dem frischgrünen Grase blickt uns überall das Vergißmeinnicht, dieses Sinnbild der Liebe und Treue, freundlich entgegen. Mit empfänglichem Herzen gedenken wir dabei des Dichter- wortes: «Es blüht eilt schönes Blümchen auf nns'rer grünen An, Sein Aug' ist wie der Himmel, so heiter und so bleut, Es weiß nicht viel zu sagen, und alles, was es spricht, Ist immer nur dasselbe, ist nur: Vergißmeinnicht!" Tie vielen, in regelmäßigen, kleinen Feldern dachförmig angelegten Beriefelnngswiefen können aber von der kleinen Hardan nicht alle gleichzeitig bewässert werden, weil das Wasser nicht reichen würde; die Berieselung ist jedoch dadurch ermöglicht, daß die Besitzer der Wiesen durch besondere Gesetze das ganze Jahr hindurch die Tage festgestellt haben, an welchen der Reihe nach jeder einzelne seine Schleusen zusetzen dars. Daher sehen wir auf unferem Wege, daß einige überrieselte Wiesen im Silberscheine des krystallhellen Wassers erglänzen, während die oberhalb und unterhalb liegenden vollständig trocken sind, und daß uach eiuigeu Tagen dieselbe Erscheinng um- gekehrt ist. Die Anlage der Wiesen ist sehr kostspielig, und das Reiuigeu der zahlreichen Gräben erfordert viele Arbeit; aber dem entsprechend sind auch die reichen Graserträge. Es gilt hier das Wort: „Sauer verdient, gedeiht doppelt, und mühsam erworben, bringt Segen." In der Hardan und Ilmenau findet man Perlmuscheln. Die besten Perlen, welche die Größe einer Erbse und die Farbe des Milch- glases haben, kosten 20 Mk., minderwertige 10 Mk. Noch um das Jahr 1700 waren in Uelzen drei beeidigte Perlenfischer angestellt. Die Arbeit würde aber jetzt für diese Männer nicht mehr lohnend sein, da die Zahl der Mufchelu immer mehr abnimmt; denn mit dem Öffnen der Mnfchel stirbt auch die darin wohnende Schnecke.

8. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 33

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
33 Kugel geladen hatte, und mit dieser Kugel traf er den stechen Räuber mitten ins Herz, als er ihm seine Ware abnehmen wollte. Wo Zahren- Husen gefallen sein soll, steht noch jetzt ein steinernes Kreuz. Auf unserem Rückwege nach Uelzen gehen wir durch die Dörfer Melzingen und Westerweihe, aus deren Mergelgrnben die Mergelerde als Düngmittel in weiter Umgegend auf die Äcker gebracht wird. Zweiter Tag: Bon Uelzen bis an die Göhrde. Nach diesem kleinen Seitenwege statten wir von Uelzen aus den hannoverschen Wendländern, welche drei Stunden östlich der Stadt zwischen der Ilmenau und Elbe wohnen, einen Besuch ab. Sie sind nicht deutschen Ursprungs und hatten früher ihre eigene Sprache. Jetzt sprechen sie aber das lünebnrgsche Plattdeutsch, haben jedoch die Eigentümlichkeit, das „H" am Anfang der Wörter stets auszulassen und es dagegen vor manchen Selbstlauten, vor die es nicht gehört, zu sprechen, z. B. Err Haffessor = Herr Assessor. Hunse Und = Unser Hund. De Aas = Der Hase. Ihre Dörfer siud in Hufeisenform gebaut, und ihr Lieblingsbaum ist die Weide, wie bei den Deutschen die Linde. Im Wendlande gedeiht der Flachs vortrefflich und in: nördlichen Teile auch der Hopfen. Höhenzüge im Wendlande sind der Dravän und Lemgow. Die Weudlcinder waren in früherer Zeit bei ihren Nachbarn ver- achtet, und iu Uelzen und Lüneburg hatten bis vor 200 Jahren die Ehen mit den Wenden keine Gültigkeit. Die Jeetzel, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt das Land, und die daranliegenden Städte Wustrow, Lüchow, Dannenberg, sowie Hitzack er sind wendischen Ursprungs. Hitzacker ist seit einigen Jahren ein Badeort mit stahlhaltigen Quellen. Bei Überschwemmungen, wie im Jahre 1888, leidet besonders Dannenberg mit seiner tief gelegenen Umgebung große Not. Als die Wenden, welche vor 1000 Jahren bis in diese Gegenden und noch weiter südwestlich vorgedrungen waren, von Karl dem Großen und seinen Nachfolgern zurückgedrängt wurden, erbaute man in Dannenberg und Hitzacker mächtige Burgen als Grenzfestungen gegen diese Feinde. Gleichzeitig errichtete man in manchen Dörfern, z. B. Wiermann, Heimatskunde. 3

9. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 43

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
43 sonders durch die frische Milch und gute Butter auch den Badegästen zu gute kommt. Die Kühe werden gemeinschaftlich von einem Hirten geweidet, die Pferde aber treibt man nach vollbrachter Arbeit mit nicht zu eug gefesselten Vorderfüßen auf die Wiesen außerhalb des Deiches, wo sie die Sommernächte unter freiem Himmel zubringen und oft bis zum nächsten Mittage weiden. An dem Weststrande der Insel, da wo das Borkumer Riff liegt, kannst du zur Ebbezeit drei größere Wracks wie Leicheusteiue aus dem Meere hervorragen sehen. Um die Schiffer zur Nachtzeit vor den gefährlichen Riffen zu warnen, hat die Regierung auf Borkum zwei Leuchttürme gebaut, welche zum Unterschiede von dem Leuchtfeuer der beuachbarteu Inseln ihr Licht alle fünf Sekunden seitwärts strahlen lassen. Zur Rettung Schiffbrüchiger liegen außerdem an den gefahr- vollsten Punkten auf kleinen Wagen Rettungsboote in den Dünen nahe dem Strande. Diese Boote haben in den letzten 30 Jahren über 400 Schiffbrüchigen das Leben gerettet; aber trotz aller dieser Vorsichtsmaßregeln verlangt das Meer hier doch alljährlich seine Opfer an Menschenleben, und solchen Namen- und Heimatlosen ist in den Dünen oft ein Massengrab bereitet worden. Der Kirchhof, ohne Um- zäunung und Grabstein, auf welchem diese Toten nach stürmischer Seesahrt ein ruhiges, stilles Plätzchen finden, wird „Drinkeldoden- Kerkhos" genannt. Borkum hat im Sommer einen Besuch von etwa 10000 Bade- gästen. Nur zur Flutzeit, welche mit der Ebbe in 24 Stunden 50 Minuten zweimal wechselt, wird in den von der Badeverwaltung vorgeschriebenen Stunden am Weststrande gebadet. Vor und nach dem Bade machst du in der stärkenden Seeluft am Strande weite Spazierwege oder ruhst gemächlich in den Strandkörben am Meere aus. Deine Brust weitet sich, Essen und Trinken schmeckt dir gut, am Abend schlässt du rasch und sanft ein, und das Meer selber singt dir dein Schlummerlied mit seinem eintönigen Brausen. Da die Insel an der Westseite am meisten vom Meere bedroht ist, so hat die Regierung mit großen Kosten diese Seite besonders geschützt durch eine hohe Kaimauer und durch sieben Buhnen, welche aus großen Steinen etwa 100 Schritt ins Meer hinausgebaut und mit starken Pfählen fest verrammelt sind. An den andern Seiten bilden die mit Strandhafer und Brombeeren bewachsenen Dünen einen genügenden Schutz. Die wilden Kaninchen, welchen die Dünen sichere

10. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 5

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
5 sie einander zurufen: „Seid fleißig, reinlich, ordnungsliebend und sparsam!" Wie der Buchweizen das rechte Korn der Heide ist, so können wir die Fuhren und Birken als die rechten Bäume derselben bezeichnen. Überall auf dem sandigen Boden treffen wir Fuhrenwälder an, oft umrahmt von weißgekleideten Birken, aber auch an feuchten Stellen untermischt mit schlanken Tannen und mit Eichen und Buchen. Nord- lich von Vahrenwald, rechts von der Stader Landstraße, liegt der erste Fuhrenwald in nächster Nähe Hannovers. Wir biegen vom Wege ab und übersehen von der Ostseite des kleinen Nadelwaldes den weiten Exerzierplatz, die frühere „Vahren- walder Heide". Wo aber einst die große Heidefläche den munteren Heidschnncken als Weideplatz diente, wo einst die Schäfer ihre Heidebesen banden, da ist jetzt das Heidekraut durch das Reiten und Fahren ausgerottet, und dichte, gelbe Staubwolken werden gleich dem Dünensande vom Winde emporgewirbelt. Nur die Böschungen der Schanzen sind mit Heide bewachsen, und an den benachbarten Orten, wo weniger geritten wird, findest du ebenfalls hier und dort noch einen Rest derselben. Einen Heidebüfchel und einige Fuhrenzapfen stecken wir in unsere Botanisiertrommel, merken uns die Hauptkennzeichen der Fuhren und Birken und suchen schließlich auf unferem Rückwege in Vahrenwald ein echtes niederfächfifches Bauernhaus auf mit rauchgeschwärztem, moosbewachsenem Strohdache und den hölzernen Pferdeköpfen an der Giebelseite. Dann kehren wir vergnügt in unser trautes Heim zurück und träumen an: Abend von dem schönen, gemeinschaftlichen Ausfluge. Zweiter Tag: Die Nordostseite Hannovers. An: zweiten Tage wenden wir uns nach Nordosten, folgen der Celler Landstraße durch List und „Klein Buchholz" bis Lahe und betreten dann zwischen Lahe und Warmbüchen das große Warm- büchener Moor rechts von der Landstraße. Es ist Spätsommer, und auf deu Dämmen und anderen trockenen Stellen hat man große Haufeu Torf aufgestapelt, welche in den letzten Monaten durch Wind und Sonne vollständig ausgetrocknet worden sind und nun bald nach Hannover zum Verkaufe gebracht werden können.
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195 111
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198 37
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