: Beschieung von Libau (Kurland) und der Kste von Algier. Erstes Seetreffen bei Helgoland. Angriffe | der deutschen Flotte auf die englische Kste, Sieg an der Doggerbank. Das deutsche Auslandskreuzer-Geschwader, bei Coronet (Chile) siegreich, wird bei den Falklands-Jnseln vernichtet.
Kmpfe in den Kolonien: Tsingtau erliegt nach Helden-haster Verteidigung den Japanern, (7. November).
1915 Schlachten bei Soissons, in der Champagne, an der Lorettohhe und in den Argonnen. Der groe An-griff der Franzosen (General Joffre) und Englnder bei Ipern, Arras und in der Champagne scheitert
(September-Oktober).
I _
Winterschlacht in Masuren (7. bis 15. Febr.). Die Russen erobern Przemysl.
| Durchbruchsschlacht in Westgalizien (Gorlice 2. Mai); Rckeroberung Galiziens. Vorrcken der Dentscheu und sterreicher in Polen; Eroberung der groen westrussischen Festungen (Warschau, Kowuo, Modlin it. ct.).
Sieg der Trken an den Dardanellen (18. Mrz); Rck-zug der Englnder von Gallipoli.
Abfall Italiens vom Dreibund und Eintritt in den Krieg (23. Mai); Kmpfe in Sdtirol und am Jsonzo.
Eintritt Bulgariens in den Weltkrieg (Mitte Oktober). Vernichtung Serbiens und Montenegros (von Mackensen): Belgrad und Risch erobert, Schlacht auf dem Amselfelde.
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Pfeifer: Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten
Bearbeitet unter Bercksichtigung der Heimatgeschichte, mit zahlreichen Faustkarten und synchronistischen Tafeln sowie kulturgeschichtlichen Bilderanhngen zu den Teilen I Iii und kunstgeschichtlichen Bilder-anhngen von Dir. Prof. vr.p.brandt zu den Teilen Iv-Vi.
Das Buch bleibt in allen Ausgaben bis auf weiteres unverndert bestehen,
entsprechend dem Erla des Herrn Ministers, da neue Lehrbcher - zu denen stark vernderte zu rechnen sind - zunchst nicht eingefhrt werden drfen.
Zeittafel fr die unteren Klassen. 16 Seiten auf Schreibpapier. 1917. In Umschlag geheftet .30 M.
I. Teil: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groen. Rmische Geschichte bis zum Tode des
Augustus. 5. Auflage. 1916. Kartoniert 1 M.
Ii. Teil: Das Rmische Reich unter den Kaisern. Deutsche und preuische Geschichte bis 1740.
Iia: Fr parittische und evangelische Anstalten. Z.auflage. 1912. Kartoniert 1.80 M.
Iib: Fr katholische und parittische Anstalten. Z.auflage. 1916. Kartoniert 1.80 M.
Ih. Teil: Preuische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Groen bis zur Gegenwart.
4. Auflage. 1915. Kartoniert 1.30 M.
Iv. Teil: Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Groken und der rmiscken Geschichte bis Augustus. 3. Auflage. 1913. Gebunden 2 M.
V. Teil: Die Hauptereignisse der rmischen Kaiserzeit. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges. Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Ausgabe A: Fr Ostdeutschland. Bearbeitet von Professor Dr.a.christoph und Professor P.dittrichf. 1911. Ausgabe L: Fr Westdeutschland. Bearbeitet von Provinzialschulrat Dr. F. Cramer. 1911.
Ausgabe L: Fr Schlesien. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann. 1911.
Ausgabe v: Fr Westdeutschland. Unter Mitwirkung von Direktor Philipp Hafner bearbeitet von Prof.
Dr. C. Bruchmann und Professor A. Ruppersberg. 1912.
Ausgabe E: Fr Hannover und Braunschweig. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Direktor Dr. von der Osten. 1912.
Ausgabe F: Fr Posen. Bearbeitet von Professor Dr. C. Bruchmann und Professor P. Beer. 1912. Ausgabe G: Fr Thringen. Bearbeitet von Prof. Dr. C. Bruchmann und Oberlehrer E. Fleischer. 1912. Vi. Teil: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der Preuisch-deutschen Geschichte seit 1648.
Dieser Teil ist in denselben Ausgaben erschienen und von denselben Verfassern bearbeitet wie Teil V.
Preis jedes Teiles gebunden 3 M.
Fr das Groherzogtum Hessen wird Teil Vi mit einem Anhang: Kurzer Abri der Geschichte und Ver-fassung des Groherzogtums Hessen von Professor K. Henkelmann zum gleichen Preise geliefert. Einzelausgabe des Anhanges. Kartoniert .30 M.
Ruppersberg, Prof. Albert, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht. 2., durchgesehene Aufl., ergnzt durch eine bersicht der die Verfassung der brigen Gromchte sowie durch eine kurze Erluterung der Volkswirtschaftslehre. 1912. 56 S. Kartoniert .50 M
Dreist, Prof. Dr. Georg, Territorialer Aufbau des Brandenburgisch-Preuischen Staates. 51 S. 1910
Kartoniert .80 M.
Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Rmisch-germanische Studien. Gesammelte Beitrge zur rmisch-ger-manischen Altertumskunde. Mit einer Karte des Limesgebietes. 1914. Viii und 263 S. gr. 8.
Steif geheftet 6.80 M.; Leinwandband 8. M. Cramer, Prov.-Schulrat Dr. Franz, Der Weltkrieg. bersicht der den Verlaus des Krieges jste Gche Dezember 1915. Eine Ergnzung geschichtlicher Lehrbcher, vorzugsweise des Pfeiferschen Lehrbuchs der Geschichte. 2. Auflage. 1916. 32 S. Gefzelt .80
Druck von Breitkopf & Hrtel in Leipzig.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Augustus Friedrichs Alexanders Augustus F._Cramer C._Bruchmann Philipp_Hafner Philipp C._Bruchmann C._Bruchmann C._Bruchmann P._Beer C._Bruchmann Fleischer K._Henkelmann Georg Cramer Franz Franz Cramer Franz Franz Breitkopf_&_Hrtel
Jahr 1770 hatte Darmstadt noch nicht 7000 Einwohner. Erst unter
dem ersten Grohherzog Ludwig !. erweiterte es sich wieder, so daß es
bis auf 26 000 Einwohner stieg. Ludwig I. legte die heutige Neustadt
an und ließ eine große Anzahl öffentlicher Gebäude, wie die katholische
Mrche in der lvilhelminenstratze, das alte Palais, das 5tändehaus, das
(später abgebrannte) Theater, die Infanterie- und vragonerkaserne u. a.
errichten. Kunst und Wissenschaft fanden an ihm einen Gönner. lnu-
seum und Bildergalerie sind von ihm geschaffen, die Hofbibliothek ver-
dankt ihm ihre Bedeutung, und das Hostheater stand damals in hoher
Blüte.
Ebenso erfreulich ist der Kufschwung, den varmstadt in den letzten
Jahrzehnten genommen hat. Die Bahnen haben den Verkehr wesent-
lich gesteigert. Handel und Gewerbe haben sich sichtlich gehoben, und viele
geschäftliche Unternehmungen haben sich weit über die Grenzen Deutsch-
lands hinaus einen guten Namen gemacht. Durch Kufführung statt-
licher Neubauten, Errichtung von Denkmälern und Knlagen gärtnerischer
5lrt ist für die Verschönerung der Ztadt viel geschehen. Negierung und
Stadtverwaltung einen sich in dem Streben, die Entwickelung der Haupt-
stadt zu unterstützen, und der tatkräftigen Anregung des kunstsinnigen
Landesherrn Ernst Ludwig haben die Bewohner manche Förderung zu
verdanken.
b. Ein Rundgang durch Darmstadt.
Beginnen wir einen Rundgang durch die Stadt im Westen am neu
errichteten, weit angelegten Bahnhof, so gelangen wir durch eine breite
Monument
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_! Ludwig Ludwig_I. Ernst_Ludwig Ernst Ludwig
spielen. Hn seiner Nordseite steht eine
Knabenschule. Ido die Dieburger Strafte
beginnt, war einst das Iägertor. Durch
die heinheimer Straße, in der jetzt das
heim für Mutterschutz und Säuglingspflege
in dem früheren Mathilden-Landkranken-
Haus untergebracht ist, kommen wir zur
evangelischen Martinskirche. Die Mittel
zu ihrem Vau hat 1883 ein Sohn Darm-
stadts gestiftet, dessen Andenken der sich
davor erstreckende „Niegerplatz" lebendig
erhalten soll.
Wenige Schritte rechts von der Die-
burger Straße beginnt der ehemalige
Großherzogliche Garten Mathildenhöhe.
Eine herrliche Aussicht über Stadt und
Umgebung, nach Odenwald, Taunus,
Rhein- und Mainebene gewährt der 1908
Landgraf Philipp der Großmütige. von der Stadt dem Landesherrn zu seiner
Vermählung mit der Großherzogin Eleonore gewidmete Hochzeitsturm.
5ln ihn schließen sich die Lauten des Ausstellungshauses. Nicht weit da-
von erhebt sich im Vordergrund der Rn-
höhe die russische Capelle. Der größte
Teil des Gartens ist jetzt in ein schönes
Stadtviertel mit sehenswerten Landhäusern
umgewandelt. In einer Anlage ist ein
Denkmal des heimischen Dichters Gottsried
Schwab. Links vom Eingang in der
Dieburger Straße wurde 1884 das Alice-
Hospital eröffnet. Nicht weit davon liegen
die weitverzweigten Bauten des Diakonissen-
Hauses Elisabethenstift, dessen Südseite die
Arbeitsanstalt und die neue pestalozzischule
benachbart sind.
Interessant ist auch die eigentliche Alt-
stadt. In der dazugehörigen Kaplaneigasse
(Nr. 30) wurde der berühmte Justuz von
Liebig geboren. Gestlich davon liegt in
der hinkelsgasse der sogenannte „hinkel-
stein" (Hünenstein), ein durch Abbruch
jetzt bedeutend verkleinerter Granitblock. Landgraf.gcorg i.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_der_Großmütige Philipp Gottsried
Schwab
Die Xirchstraße führt uns zur evangelischen Stadtkirche mit der alten
Fürstengruft. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut.
Km Alten pädagog — die Darmstädter nannten es früher ,,das piu" —
vorbei kommen wir zum ehemaligen Friedhof. Neben der an Stelle
eines älteren Gotteshauses 1870 erbauten Stadtkapelle finden wir das
Grabmal 5lbt Voglers. Der jetzige Friedhof liegt an der Nieder-Nam-
städter Straße, eine Neuanlage ist im Westen der Stadt in der Griesheimer
Tanne vorgesehen. Den Xapellplatz umrahmen das Realgymnasium und
die Ludwigs-Oberrealschule, an die sich westlich das Ludwig-Georgz-Gym-
nafium anreiht. Einst war hier ein Waisenhaus. Die stattliche Viktoria-
schule liegt zwischen hoch- und hoffmannsstraße, während ihre Schwester-
anstatt, die mit einer Frauenschule verbundene Eleonorenschule, mit der
Liebigs-Oberrealschule seit 1911 im Nordwesten der Stadt, in der Nähe
der Johanneskirche, ein prächtiges heim gefunden hat. In diesem Viertel
sind auch das Neue Gymnasium und eine Bezirkzschule untergebracht,
während nicht weit davon, in der Viktoriastratze, eine Mädchenmittel-
schule liegt.
Gehen wir vom weißen Turm aus südlich, so erfreut uns ein schönes
Brunnendenkmal, das 1906 die Stadt ihrem großen Ehrenbürger Bismarck
erbaute. Im Innern der kath. St. Ludwigskirche am Wilhelminen-
platz ist das Grabdenkmal der Grohherzogin Mathilde, der 1862 ver-
storbenen Gemahlin Ludwigs Iii., während den Abschluß der schönen
Mittelschule Ii.
Anlage vor dem von der Familie des Landesherrn bewohnten Palais
ein der verstorbenen Mutter unseres Großherzogs, der Grohherzogin Alice,
gewidmetes Denkmal bildet, hübsche Schulbauten stehen auch in dem
südlichen Stadtteil mit der Mittelschule Ii in der Hermannsstraße und
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Extrahierte Personennamen: Bismarck Ludwigs_Iii Ludwigs Grohherzogin_Alice
Kllee am Exerzierplatz vorbei zur geradeaus führenden Rheinstraße. In
den Anlagen zur Linken vor dem alten Bahnhofsgebäude steht aus dem
Reiterstandbild Ludwig Iv.
mit Blumenbeeten geschmückten Platz ein Denkmal des Chemikers )ustu5
von Liebig (geb. dahier 1803). 3n der Mitte des Luisenplatzes erhebt
sich das „Ludwig l. von seinem dankbaren Volk" 1844 errichtete Monu-
ment. Auf der 44 Meter hohen Zandsteinsäule ragt das in Erz gegossene
Standbild des ersten Großherzogs. Zu beiden Zeiten des Denkmals sind
schöne Brunnenanlagen. 5ln der Südseite des Platzes liegt das alte Palais.
Großherzogliches Residenzschloß.
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Nördlich davon ist hinter dem Kmtsgebäude der Ministerien der vom
Marstall, dem Iustizgebäude und der Luisenstraße begrenzte Mathilden-
platz mit Brunnen und Venkmal Abt Voglers. Das Ende der Nhein-
straße bringt uns zum Paradeplatz, wo das Reiterstandbild des Groß-
Herzogs Ludwig Iv. aufgestellt worden ist. Rechts steht aus dem Ernst-
Ludwigsplatz der „weihe Turm", ein 1704 erhöhter Mauerturm der
alten Stadtbefestigung. Gehen wir gerade aus, so Kommen wir in das
Grohherzogliche Residenzschloh, einen Bau aus verschiedenen Jahrhun-
derten, der vier durch überwölbte Durchgänge mit einander verbundene
Höfe einschließt und rings von einem früher mit Wasser gefüllten, jetzt
in Gartenanlagen verwandelten Graben umgeben ist. Ein im Jahre 1664
von Ludwig Vi. errichteter Glockenbau enthält auf seinem durchbrochenen
Turm ein Glockenspiel, das vor dem Schlagen der ganzen und halben
Stunden Thoralmelodien spielt. Der fromme Landgraf ließ es zu Kmster-
dam gießen, damit es ,,geistliche Lieder spielend als eine leblose Kreatur
das Lob des Allmächtigen verkünde".
Kn der Stelle des 1892 niedergelegten Zeug-
Hauses am Nordende des Paradeplatzes erhebt
sich das 1906 erbaute Landesmuseum; davor
hat das Kriegerdenkmal (1870/71) einen Platz
gefunden. Gestlich davon steht das mehrfach
umgebaute Hoftheater. Zwischen den Stand-
bildern Landgraf Philipps des Großmütigen
und seines Sohnes Georg l. hindurch treten
wir in den 1675 angelegten Herrengarten mit
schönen Rasen, Rlleen, Baumgruppen- mit Teich
und Spielplätzen. In ihm ist das efeuumsponnene
Grabmal der großen Landgräfin Uaroline.
Eine von Friedrich dem Großen gewidmete
Marmorurne trägt die lateinische Inschrift:
„Rn Geschlecht ein Weib, an Geist ein Mann." Nicht weit davon
haben unsere Schulkinder ihrem so früh verstorbenen Prinzeßchen
Elisabeth 1905 einen Denkstein geweiht. Ruch an Goethe gemahnt
ein Denkmal des Gartens.
In dem Stadtviertel hinter dem Herrengarten liegt bei einer
Mädchenschule (Kyritzstiftung) das Pfründnerhaus. Ruch befinden
sich dort die neue katholische §t. Elisabethenkirche und die Tech-
Nische Hochschule. Die Häuser der Rlexanderstraße wie der vom
Ballonplatz abzweigenden Magdalenenstraße haben den Baustil
des 17. Jahrhunderts größtenteils bewahrt. Der von Ludwig V.
(1596—1626) angelegte Ballonplatz diente ursprünglich zu Ball-
Kriegerdenkmal.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig_Vi Ludwig Philipps Philipps Georg_l Friedrich_dem_Großen Friedrich Goethe Ludwig_V. Ludwig_V.
Technische Hochschule.
Durch die Große Ochsengasse, in der auch Schiller in dein vor einigen
Iahren abgebrochenen Gasthaus zur 5onne (stand an der südöstlichen
Ecke des 5chillerplatzes) übernachtete, gelangen wir an der Kleinen
Ochsengasse vorüber (Hr. 10 trägt eine Gedenktafel an K. !N. 0. Weber)
zurück zum Marktplatze. 5ln seiner Westseite lag das jetzt umgebaute
„Alte Palais" in dem die nachmalige Königin Luise von Preußen von
ihrer Großmutter, der Prinzessin Georg Wilhelm von Hessen, erzogen
wurde. !
Marktplatz.
Kissinger, Heimatkunde Nr. 1.
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Extrahierte Personennamen: Schiller Weber Georg_Wilhelm_von_Hessen Wilhelm Kissinger
der Mädchenschule neben der alten Beffunger Kirche, die einen Umbau
erfahren hat. Südlich des hochgelegenen Herdwegs erhebt sich die mo-
derne Pauluskirche an einem schön angelegten Platze inmitten eines neu
Pauluskirche.
erstehenden Stadtteils mit geschmackvollen Landhäusern. Eine Linden-
allee führt von der Varmstadt mit dem angegliederten Bessungen ver-
bindenden Karlsjtrafoe zu dem 1714 von Landgraf Ernst Ludwig an-
gelegten Vessuuger Herrngarten (Grangeriegarten). Nicht weit davon
ist eine Knabenschule untergebracht. In jenem Stadtviertel sind außer
Südliches Stadtviertel.
dem städtischen Saalbau auch mehrere Kasernen angelegt, von Schul-
gebäuden aber sind sonst noch die Knabenmittelschule in der $riebrichs=
strafte gegenüber der Neuen Synagoge, eine Knabenschule im Martins-
viertel und eine Mädchenschule zwischen Nundeturmstratze und Landgraf-
2*
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Extrahierte Personennamen: Ernst_Ludwig Ernst Ludwig
Fabriken und vielen, im schönen Mühltal gelegenen Mühlen,
hervorragende Gebäude sind die alte, einst befestigte evangelische
Kirche, die neuen Schulhäuser und die dicht bei diesen gelegene, neu
errichtete katholische Kapelle. Eberstadt hat etwa 7500 Einwohner. Die
meisten davon sind evangelisch. Mit Darmstadt ist es auch durch eine
zurzeit noch mit Dampf betriebene Straßenbahn verbunden, die dem-
nächst in eine elektrische Bahn umgewandelt werden soll. Schone
Spazierwege führen durch den Wald am Fuß der Ludwigshöhe her
nach dem von Darmstädtern viel besuchten Dorf, das von der Modau
durchflössen wird. Don Eberstadt steigen wir gerne hinauf zur alten
Burg Hrankenstein. vor dem äußeren Burgtor steht eine große Linde,
die manches erzählen könnte, wenn sie zu reden imstande wäre. Im
Schloßhof ist eine kleine Kapelle mit Grabmälern, die früher in der
Kirche zu Eberstadt waren. Von den Zinnen der Burg haben wir eine
herrliche Rundsicht bis über Rhein und Main' auch Otzberg, Lichtenberg,
Neunkircher höhe und Oelsberg erblicken wir von hier.
Die Burg auf dem 394 m hohen Bergrücken wird schon im 13. Jahr-
hundert erwähnt. Der damalige Besitzer Conrad 11. Reit} von Breu-
berg gilt als Khnherr des jetzt noch blühenden Geschlechts der Frei-
Herrn von Hrankenstein. Wohl bekannt ist auch unseren Kindern die
Sage vom Lindwurmtöter Georg von Hranienstein, dessen Grabstein sich
drunten in Nieder-Veerbach befindet. Er starb 1531. Es wird erzählt,
er habe einen Lindwurm getötet, der die Gegend verheerte, aber seine
Heldentat mit dem Tode büßen müssen, da das schwer verwundete Tier
noch bei den letzten Zuckungen seinen Ueberwinder verletzte. Noch be-
Kannter ist das Hrankensteiner Eselslehen. hatte in Darmstadt eine
Frau ihren Mann geschlagen, so wurde sie vom ,,bösen hundert" (dem
Gericht) dazu verurteilt, auf einem Esel durch die Straßen geführt zu
werden. War der Mann ,,in einer offenen und ehrlichen Fehde" seinem
Weib unterlegen, so hatte er selbst den Esel am Zaum zu leiten, sonst
tat dies ein dafür gedungener Knecht. Die Ritter von Frankenstein
mußten den Esel stellen,' es gehörte dies zu ihrer Lehenspflicht. Sie
erhielten dafür eine jährliche Vergütung von 12 Malter Korn und
2 Gulden 12 Klbus. Die Strafe wurde im Jahre 1587 zum letzten
Mal ausgeführt, von da ab, so wird berichtet, wurde es ,,der ehrsamen
wohllöblichen Bürgerschaft zu Darmstadt überlassen, ihre übermütigen,
stolzen, giftigen und bösen Weiber selbst in Zucht und Ordnung zu
halten". Durch die. Grasen von Katzenelnbogen und später durch die
Landgrafen von Hessen wurden die Ritter von Frankenstein immer mehr
in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt. Sie zogen es daher 1662 vor,
ihre Burg und die dazu gehörigen Dörfer an Hessen zu verkaufen. Die
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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