204
Aus der Geschichte der Neuzeit.
unglckter Zug nach Sdfrankreich, wobei der Connetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite stand, verschaffte Franzi, auch das ber-gewicht in Italien wieder. Endlich entschied jedoch der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Die Stadt, von einer kaiserlichen Truppe besetzt, wurde von Franz eingeschlossen. Der spanische Feldherr Pescara und der Landsknechtsfhrer Georg von Frnndsberg zogen zum Entsatz heran und berfielen das franzsische Lager vor der Stadt. Franz wurde gefangen. Unter den schwersten Bedingungen erhielt er im Frieden zu Madrid Frieden und Freiheit. Obwohl er ihn beschworen hatte, konnte und wollte Franz ihn nicht halten, und es kam zum zweiten Kriege. Damals trat Klemens Vii. aus dem Hause Medici auf franzsische Seite; zu Cognac wurde die Heilige Liga, der auch England beitrat, geschloffen. 1527 strmten die kaiserlichen Truppen unter Fhrung Karls von Bourbon, der an den Mauern fiel, Rom bis auf die Engelsburg, in der der Papst eine Zeitlang belagert wurde. 1529 im Damenfrieden zu Cambrai, um dessen Zustandekommen sich Frstinnen von beiden Seiten bemhten, verzichtete Karl vorlufig auf das Herzogtum Burgund, Franz gab seine Ansprche auf Mailand auf. In Bologna wurde Karl vom Papste zum Kaiser gekrnt; mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Karl ist der letzte, der in Italien zum Kaiser gefrnt worden ist.
Die Trkenkriege. Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Suleiman der Prchtige schlug das ungarische Heer bei Mohacs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da Ludwig von Ungarn in der Schlacht ge-fallen war, kamen zwar die Kronen von Bhmen und Ungarn an Ferdinand, seinen Schwager, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Suleiman Wien. Die Stadt, tapfer verteidigt, hielt sich, bis ein deutsches Heer, ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt, durch fein Herannahen den Feind zum Abzug ntigte.
tz 100. Die Schweizer Reformation. Die Umwandlung des Gottes-dienstes nach altem in einen solchen nach neuem Gebrauche wurde gleich-zeitig an vielen Orten von den Obrigkeiten vorgenommen. Luther gab dabei Rat, sofern er darum angegangen wurde, nicht aber Vorschriften. Ebenso wurde es in der Lehre gehalten; dabei konnte nicht ausbleiben, da Verschiedenheiten in der Auffassung hervortraten, durch die die Freunde einer Erneuerung voneinander getrennt wurden.
Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Refor-mation, und zwar in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf.
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Bonrbon Karl Franzi Franz Franz Georg_von_Frnndsberg Franz Franz Franz Franz Klemens_Vii Karls_von_Bourbon Karls Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Karl Ludwig_von_Ungarn Ludwig Ferdinand Karls
Extrahierte Ortsnamen: Italien Pavia Pescara Madrid England Rom Engelsburg Cambrai Burgund Mailand Bologna Deutschland Italien Osteuropa Haus_Habsburg Donau Wien Ungarn Karls Ungarn Wien Wittenberg Genf
228
Aus der Geschichte der Neuzeit.
Hierauf erklrte Philipp Ii. an Elisabeth den Krieg. Er entsandte (1588) eine Flotte von 130 groen und vielen kleinen Schiffen, die Unberwindliche Armada", unter Medina Sidonia in den Kanal, die einem spanischen Heere unter Alexander Farnese die Landung an der englischen Kste ermglichen sollte. In England zeigte sich vielfach groe Besorgnis, aber Elisabeth bewahrte die grte Ruhe und Entschlossenheit. Im Juli 1588 sah man die Wimpel der spanischen Schiffe von der Hhe von Portsmouth aus. In langer Kiellinie fuhr Medina Sidonia in den Kanal, aber die Englnder Howard und Drake umschwrmten auf kleinen beweglichen Schiffen die schwerflligen Kolosse und fgten ihnen vielen Schaden zu. Ein Sturm trieb die spanische Flotte auf die Sandbnke an der Mndung der Schelde, wo viele Schiffe scheiterten. Andere ver-lor Sidonia, als er die Hebriden umsegelte, in einem zweiten Sturm. Das Unternehmen Philipps war miglckt. Elisabeth lie eine Medaille prgen mit der Inschrift: Afflavit deus et dissipati sunt.
Von diesem Schlage hat sich Spaniens Macht nicht wieder erholt, durch seine Niederlage wurde die Herrschaft aller seiner Gegner in Eng-land, den Niederlanden und Frankreich befestigt. Die Reformation in England war gesichert.
In England folgte auf Elisabeth der Sohn der Maria Stuart, Jakob I. (16031625). Calvinisch erzogen, trat er in England zur anglikanischen Kirche der.
114. Die Reformation in Schweden. Seit der Kalmarischen Union von 1397 standen Dnen, Norweger und Schweden unter einem König. Der Bund der drei Staaten hatte aber in der Hansa, zumal in Lbeck, und in dem unabhngigen Sinn der Schweden seine Gegner. Der letzte Unionsknig, Christian Ii. von Dnemark, war erst nach langen Kmpfen in Schweden anerkannt worden. Um seine Herr-schft zu befestigen, lie er den aus einem alten schwedischen Geschlechte stammenden jugendlichen Gustav Wasa aufheben, nach Kopenhagen bringen und viele vornehme Schweden im Stockholmer Blutbad hinrichten. Noch in demselben Jahre (1522) kehrte Gustav Wasa, von den Lbeckern untersttzt, nach Schweden zurck. Die Schergen des Knigs verfolgten ihn im ganzen Lande, aber dank seiner groen Entschlossenheit entging er ihnen auch in den gefhrlichsten Lagen. Endlich fand er Schutz und Untersttzung bei den Dalekarler Bauern, aus denen er sich eine Truppe bildete. Nach seinen ersten Erfolgen wandte sich das Volk ihm zu, Up-sala und Stockholm wurden erobert und die dnische Besatzung vertrieben. Whrend Christian Ii. Hilfe im Auslande suchte, whlte der schwedische Reichstag 1523 Gustav Wasa zum König, und mit der Dnenherr-schast war es vollstndig vorbei. Er fhrte die Reformation ein. Von 15231654 hat das Haus Wafa in Schweden regiert.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Alexander_Farnese Alexander Howard Philipps Philipps Maria_Stuart Maria Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Gustav_Wasa Gustav Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: England Portsmouth Medina_Sidonia Drake Sidonia Spaniens Frankreich England England England Schweden Schweden Lbeck Schweden Schweden Kopenhagen Schweden Stockholm Haus_Wafa Schweden
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen.
231
1689 -1725
16971718 17001721
1709
Der Nordosten von Europa. Rußland (wird Gromacht).
862 Rurik grndet das Russische Reich. Wladimir der Heilige. 13.15. Jhdt. Fremdherrschaft der Mon-golen. Um 1450 Iwan Iii., Grofrst von Moskau, Befreier der Russen. Iwan Iv. begrndet die Macht des Zarentums.
Seit 1613 das Hans Romanow.
Peter der Groe. Reformen. Reisen nach dem Westen. Lefort. Menschikow.
Karl Xi. begrndet die absolute Monarchie in Schweden.
Karl Xii., König von Schweden.
Der Nordische Krieg. Friedrich Iv. von Dnemark, August Ii. von Sachsen, König von Polen, und Peter der Groe verbnden sich gegen Karl Xii.
Friedrich wird zum Frieden von Travendal gentigt, Peter bei Narwa geschlagen; August verzichtet im Frieden von Altranstdt auf Polen. (Friedenskirchen.)
Karl Xii. wird bei Poltawa geschlagen. Ende der schwedischen Gromacht.
Peters Krieg gegen die Trkei.
Im Frieden von Stockholm (1720) tritt Schweden an Preußen Vorpommern bis zur Peeue, an Hannover-Bremen und Verden, im Frieden von Nystad (1721) die Ostseeprovinzen bis Karelien an Rußland ab.
sterreich erhlt nach einem glcklichen Kriege gegen die Trken im Frieden von Belgrad (1718) das Banat, die kleine Walachei, und Nordserbien; es erkennt die Bonrbonen als Könige Spaniens an und tauscht vou Savoyen Sizilien gegen Sardinien ein.
Die Pragmatische Sanktion.
Im Polnischen Erbfolgekriege kommt Polen an August Iii., Lothringen an Stanislaus Leszezynski (von ihm spter [1766] an Frankreich); Franz Stephan von Lothringen erhlt Toskana; Sizilien und Neapel fallen an Spanien, Parma und Piacenza an das Haus Habsburg.
Nach einem unglcklichen zweiten Trkenkriege verliert sterreich (1739) Serbien mit Belgrad und die Wa-lochet.
16*
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Russische_Reich Heilige Moskau Schweden Schweden Sachsen Polen Polen Poltawa Stockholm Karelien Belgrad Spaniens Savoyen_Sizilien Sardinien Lothringen Frankreich Sizilien Neapel Spanien Parma Piacenza Haus_Habsburg Serbien Belgrad
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde.
Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt.
Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf
einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des
Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere.
Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König
vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich
dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf.
Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen.
Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden.
6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden.
Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein.
Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Faltermeier Gustav_Adolf Gustav Adolf Philipp_Adolf Philipp Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf
Der dreiigjhrige Krieg.
317
1565-1618
1581
1588
1572
1589
15581564 15641576 15761612
1609
16121619 1618-1648
1618 16191637
1619
1620
2. Das Zeitalter der Gegenreformation.
Das Konzil von Trient.
Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola).
Erneuerung der Inquisition.
Philipp Ii. von Spanien.
Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Oranien).
Unabhngigkeitserklrung der sieben nrdlichen Pro-vinzen.
Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich.
Ermordung der Hugenotten in der Bartholomusnacht. Ermordung Heinrichs Iii., des letzten Knigs aus dem Hause Valois; Thronbesteigung Heinrichs Iv. (Bourbon).
Das Edikt von Nantes.
Ferdinand I.
Maximilian Ii.
Rudols Ii.
Die protestantische Union und die katholische Liga.
Der klevische Erb st reit zwischen Johann Sigis-mund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.
Rudolf wird durch seinen Bruder Matthias auf den Besitz Bhmens beschrnkt. Der Majesttsbrief.
Matthias.
3. Der dreiigjhrige Krieg.
a) Der bhmisch-pflzische Krieg.
Der Fenstersturz von Prag und der bhmische Aufstand.
Ferdinand Ii.
Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König v. Bhmen.
Schlacht am weien Berge. Achtung Friedrichsv.; gewaltsame Bekehrung Bhmens zum Katholizismus.
Eroberung der Pfalz durch Tilly und die Spanier. Be-siegung von Ernst von Mansseld, Georg Friedrich von Baden-Durlach und Christian von Halberstadt.
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Extrahierte Personennamen: Ignatius_von_Loyola Philipp_Ii Philipp Wilhelm Heinrichs Heinrichs Heinrichs Heinrichs Ferdinand_I. Maximilian_Ii Maximilian Johann_Sigis-mund_von_Brandenburg Johann Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Rudolf Rudolf Matthias Matthias Ferdinand Friedrichs_V. Friedrichs_V. Ernst_von_Mansseld Ernst Georg_Friedrich_von_Baden-Durlach Friedrich Christian_von_Halberstadt
Extrahierte Ortsnamen: Spanien England Frankreich Nantes Prag
Angriffe der Slawen gegen die Deutschen.
79
Nur der Komtur von Schwetz, Heinrich von Planen, verlor den Mut nicht. Zum Hochmeister erwhlt, brannte er die Stadt Marienburg nieder und rettete das Volk in die Burg. Hier hielt er die Belagerung aus. Alles ringsum im Lande verlie den Orden, aber die Marienburg wurde nicht genommen. Ladislaus gab endlich den Kampf auf, und im ersten Thorner Frieden erhielt der Orden 1411 gegen hohes Lsegeld alles Verlorene zurck. Im zweiten Thorner Frieden 1466 jedoch mute er Westpreuen mit der Marienburg und das Ermeland an Polen abtreten, Ostpreuen vom Polenknig zu Lehen nehmen; der Hochmeister residierte fortan in Knigsberg.
85. Die Hussitenkriege. Die Nachricht von dem Tode ihres Predigers Johann Hus rief bei den Bhmen eine ungeheure Erregung gegen das Konzil und den Kaiser hervor. Bei der tschechischen Bevlke-rnng regte sich zugleich der Ha gegen die Deutschen, da man in ihnen Anhnger Siegmunds und der Kirche erblickte. Als Wenzel starb, ohne Kinder zu hinterlassen, und die Krone nach Erbrecht an seinen Bruder Siegmund fiel, brach ein allgemeiner Aufstand in Bhmen gegen ihn aus.
Der blinde Johann Ziska schuf das furchtbare Volksheer der Bhmen, das unter dem Namen der Hnssiten bald der Schrecken seiner Feinde wurde. Hlzerne Keulen, Feuerhaken, mit eisernen Stacheln beschlagene Dresch-stegel, gerade geschmiedete Sensen waren ihre Waffen. Wenn sie ins Feld zogen, fhrten sie Lastwagen mit, die, in der Schlacht mit Hakenschtzen besetzt, am Abend zur Wagenburg rings um das Lager zusammengeschoben wurden. Beim Angriffe sangen sie die Psalmen in bhmischer Sprache. Die Ritterheere, die Siegmund gegen sie ins Feld fhrte, vermochten nichts; zuletzt liefen sie schon auseinander, sobald sie nur die Hussiten er-blickten. Man predigte das Kreuz gegen sie, aber auch damit hatte man keinen besseren Erfolg. Nach Ziskas Tode beschrnkten sich die Bhmen nicht mehr auf die Verteidigung, sondern gingen zum Angriff der. Die beiden Prokope unternahmen furchtbare Verwstuugszge nach Franken, Thringen, Sachsen und Schlesien. Endlich entschlo man sich dazu, mit ihnen zu unterhandeln. Als das Konzil, das 14311449 in Basel tagte, ihnen gewisse Vorrechte einrumte (den Kelch beim Abendmahl, den Gottesdienst in der Landessprache), spalteten sich die Bhmen in zwei Parteien, die Kalixtiner und die Taboriteu; jene waren mit dem Ab-kommen zufrieden, diese leisteten bewaffneten Widerstand. Erst als diese von den Kalixtinern 1434 sin der Schlacht bei Bhmisch-Brod, stlich von Prag) vernichtet worden waren, kam der Friede zustande, und Sieg-mund zog 1436 als König der Bhmen in Prag ein. Schon im Jahre darauf starb er.
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