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wieder Cäsar den Pompejus kn der Schlacht bei Phar-
salus, im I. 48 v. Ch. Geb., aus welcher Pompejus
auf dem Schiffe nach Aegypten in Afrika entfloh. Casar
aber verfolgte ihn dahin, und als er dort anlandete,
hatten schon die Hofbedientcn des ägyptischen Königs
dem Pompejus den Kopf abgeschlagen, welchen man dem
Cäsar entgegen brachte, wobei er aber sehr gerührt war.
Als er dann nach Rom zurückgekehrt war, herrschte er
daselbst noch einige Zeit als Diktator, fand aber doch
endlich auch in Rom felbst einen unglücklichen Tod. Es
waren nämlich noch Männer in Rom, welche die alte
freie Einrichtung in der Stadt wieder Herstellen wollten,
und unter ihnen war Brutus, obgleich er ein Freund
Casars war, am eifrigsten dafür gesinnt. Diese verab-
redeten eine Verschwörung gegen das Leben Cäsars, und
als er einmal in der Senatsversammlung war, entstand
ein Tumult in dem Saale, und wie jetzt seine Feinde
mit Dolchen auf ihn zustürzten und ihm viele Wunden
beibrachten, siel er vom Sessel, bedeckte sich jedoch noch
mit seinem Mantel, um anständig zu sterben. Dieses
geschah im Jahr 44 v. Ch. Geb.
Octavianus und Antonius. Die Königin Kleopatra.
§ 18. Aber auch damit war die bürgerliche Ruhe
in Rom und in dem römischen Reiche noch nicht wieder
hergestellt, denn nun trat wieder der Pflegesohn des
ermordeten Cäsars, Octavianus, auf, und wollte nicht
nur den Tod seines Vaters rachen, sondern sich auch
dieselbe Herrschaft über Rom verschaffen. -Unter den
Feinden, welche sich ihm entgegenstellten, war vorzüglich
Antonius, ein anderer großer Feldherr, der nicht leicht
zu überwinden war. Anfangs vertrugen sie sich um die
Herrschaft über das große Reich, in welche sie sich so
theilten, daß Antonius die östlichen Länder beherrschen
sollte, während Octavian von Italien aus über die west-
lichen herrschte. Wie jedoch Antonius in seinen asiati-
schen Ländern verweilte, so kam er auch nach Aepypten,
über welches Land damals eine sehr schöne und kluge
* Königin herrschte; sie hieß Kleopatra. Sie wußte durch
ihre Schmeicheleien den Antonius so einzunehmen, daß
er bet ihr in Aegypten blieb, und darüber nicht nur die
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Rom Rom Rom Rom Octavianus
Hand stutzte, und bis nach Athen hin, wo sie einkehrten,
sprach er auch nicht ein Wort mit Kleopatra. Endlich
kamen sie nach Aegypten wieder zurück, und mußten nun
mit banger Furcht erwarten, was Octavianus gegen sie
noch unternehmen wurde. Das war die Schlacht bei
Actium im Jahr 31 v. Ch. Geb.
Die Unterwerfung Aegyptens. Der Tod Kleopatras.
§ 20. Octavianus versäumte es auch nicht, sie da-
hin zu verfolgen, und wie er nun die Küsten Aegyptens
betrat, mußten auch Antonius und Kleopatra alle Hoff-
nung verlieren. Zuerst entleibte sich Antonius selbst,
und wie Kleopatra hörte, daß Octavianus schon daran
denke, sie dort in Rom vor seinem Triumphwagen her-
führen zu lassen, so war ihr das so schrecklich, daß sie
lieber den Entschluß faßte, sich giftige Nattern an die
Brust zu legen, denn sie konnte als Gefangene des Oc-
tavian kein anderes Werkzeug haben, und so ihr Leben
verlor. — Nun war Octavianus auch Herr von Aegyp-
ten, welches er denn ebenfalls zu einer Provinz des rö-
mischen Reichs machte, so daß nun von den Königrei-
chen, welche damals aus Alexanders Weltreich entstan-
den waren, keines mehr stand, sondern alle waren sie
nun der weitverbreiteten römischen Weltherrschaft un-
terworfen.
Entstehung des römischen Karserthums. Kaiser Augustus.
§ 21. Als aber Octavianus von seinen Siegen über
Antonius nach Rom zurückgekehrt war, so trugen sich
nun nicht nur mit dem r-ömischen Reiche, sondern auch
mit dem ganzen Menschenleben in Europa die allergröß-
ten Veränderungen zu. Zuerst wurde es in Rom selbst
völlig anders, dadurch nämlich, daß von jetzt an der
Senat und die Volksversammlung die wirkliche Herr-
schaft über das weite Reich nicht behielten, sondern sie
kam nun eigentlich an den siegreichen Octavianus, wel-
cher jetzt den Namen Augustus annahm, und weil er
über alle römischen Kriegsheere allein zu befehlen hatte,
nun auch allein Herr war über alle Länder des römi-
schen Reichs. So wurde denn aus der republikanischen
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Alexanders Augustus Augustus Antonius Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Athen Rom Alexanders_Weltreich Rom Europa Rom
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der Stadt viel zu bekümmern, und ließen es geschehen,
daß die Feldherren, welche mit ihren Kriegstruppen im-
mer wieder aus den fernen Landern triumphirend in die
Stadt einzogen, sich in der Stadt auch gleichsam wie
Könige betrugen, so daß sie die höchsten Befehle ertheil-
ten, und daß die Confuln und der Senat vergebens da
waren. Dieses führte denn auch in der Stadt Rom zu
großem Unglücke; depn da dieser großen Feldherren im-
mer mehrere waren, so entstand unter ihnen eine Eifer-
sucht, daß sie endlich gegen einander selbst in Krieg
geriethen, in welchem dann die Bürger für den einen
oder für den anderen Theil nahmen. So entstanden die
römischen Bürgerkriege.
Marius und Sulla. Cäsar und Pompejus. Die Eroberung von
Syrien und Gallien. Die Schlacht bei Pharsaluß. Ermordung
Casars.
§ 17. Zwei solche Feldherren sind vorzüglich be-
rühmt geworden, nämlich Marius und Sulla, welche
zu Ende des zweiten und zu Anfang des ersten Jahr-
hunderts vor Christi Geburt lebten. Sie waren die
heftigsten Feinde gegen einander, und suchten sich einan-
der aus Rom zu vertreiben, worüber in dieser Stadt
viel Blut, vergossen wurde. Endlich aber, nach gar
schrecklichen Vorgängen, besiegte Sulla den Marius, der
auswärts starb, im Jahr 88 v. Ch. Geb., und Sulla
herrschte nun als Dictator über Rom, welches beinahe
so viel war als König, bis er bald darauf auf eine gar
elende Weise auch starb, im Jahr 79 v. Ch. Geb. Damit
aber waren diese unglücklichen Zeiten für Rom noch w.cht
vorbei, denn es erhoben sich wieder zwei andere große
Feldherren gegen einander, nämlich Julius Cäsar und
Pompejus. Die waren überaus tapfer und klug, und
der eine, Pompejus, eroberte noch mehrere Länder in
Asien zum römischen Reiche, wie Syrien, im I. 60 v. Ch.
Geb. Julius Cäsar aber brachte durch seine Tapferkeit
noch ein ganzes Land von Europa dazu, nämlich Frank-
reich, welches damals Gallien hieß, im 1.50 v. Ch. Geb.
Aber nach diesen Eroberungen geriethen auch diese bei-
den Männer in die größte Feindschaft gegen einander
und führten einen Bürgerkrieg. Endlich besiegte auch
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Cäsar Casars Marius_und_Sulla Marius Sulla Sulla Marius Marius Sulla Julius_Cäsar Cäsar Julius_Cäsar Cäsar
Extrahierte Ortsnamen: Rom Syrien Gallien Christi Rom Rom Rom Asien Syrien Europa Frank- Gallien
Herrschaft in seinen Landern vergaß, sondern auch einige
dieser Lander an die Kleopatra selbst schenkte. Darüber
war man natürlich in Rom sehr unzufrieden, und Octa-
vian fing bald wieder einen Krieg mit Antonius an. Er
schiffte mit Kriegstruppen nach Griechenland, wahrend
Antonius auch mit Kriegsschiffe« von Aegypten her ihm
entgegenzog, und bei ihm war auch die Königin Kleopatra.
Die Schlacht bei Actium.
§ 19. An der westlichen Küste von Griechenland,
bei der Stadt Actium, wo das jonische Meer einen tie-
fen Meerbusen macht, trafen sie sich, und lieferten ein-
ander eine große Seeschlacht. Auch die Königin Kleo-
patra war mit in der Schlacht, und segelte auf einem
eignen Schiffe daher, um die Seetruppen anzuführen,
an einer andern Seite aber führte sie Antonius selbst
an. Und wie nun die Schiffe so gegen einander hin-
und hersegelten, und die Schiffsleute mit einander kämpf-
ten, daß die Gewässer weit umher von dem Gewühl der
Seeschlacht bedeckt waren, da nahm es durch einen ein-
zelnen Vorgang eine Wendung, welche dem Antonius
zu großer Unehre und auch zu großem Unglück gereichte.
Als er nämlich seine Kriegsschiffe gegen die des Octa-
vianus anführte, und gewiß, weil er ja-den Sieg er-
kämpfen wollte, mit ganzer Seele darauf hätte gerichtet
seyn, und gar nichts anderes hätte sehen und denken
müssen, da bemerkte er auf einmal, daß das Schiff der
Kleopatra etwas nach der Seite hin segelte, so daß es
aussah, als wenn sie entfliehen wollte. Und wie thöricht
zeigte sich da Antonius, daß ihm Kleopatra mehr war,
als der Sieg, als das römische Reich und alles in der
Welt. Denn sogleich vergaß er seine Anführung und
seine Schiffsmacht, und segelte eilig der Kleopatra nach,
so daß nun auch die Schlacht ganz und gar für ihn
verloren ging, und daß von jetzt an sein größtes Un-
glück anfing. Seine ganze Macht wurde zerstört, und
er begab sich nun mit der Kleopatra, mit der er wieder
auf einem Schiffe zusammenkam, auf die Flucht nach
Aegypten. So groß aber war seine Betrübniß und seine
Schaam, daß er unterwegs immerfort stumm und still
auf einer Bank im Schiffe saß und den Kopf in die
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Griechenland Griechenland Actium
schaft über Rom gelangen, welcher bei der Rückkehr
zuerst die Mutter küssen würde. Die anderen Abgesand-
ten nahmen die Rede der Pythia wörtlich, Brutus aber
wußte bei seinem klugen Sinne wohl, was sie sagen
wollte, und als sie nun ans Griechenland nach Italien
zurücksegelten, an der Küste anlangten und aus dem
Schiffe traten, da fiel er auf die Erde nieder und küßte
sie, weil er den vaterländischen Boden gleichsam für die
gemeinsame Mutter aller Vaterlands-Genossen ansah.
Und wirklich bestätigte sich nachher das Orakel so, daß
nicht sowohl Brutus zur Herrschaft über Rom gelangte,
als daß vielmehr durch ihn eine große und merkwürdige
Herrschaftsverandcrung in Rom vorging.
Die Vertreibung des Königs. Einrichtung der römischen Republik.
§ 5. Als nämlich Tarquinius Superbus seine Grau-
samkeit immer weiter trieb, und auch seine Verwandten
an derselben Theil nahmen, indem sein Neffe Tarquinius
Sextus eine reiche vornehme Römerin Lucretia so sehr
beschimpfte, daß sie sich in ihrem Schaamgefühl mit
einem Dolch selbst tödete, so nahm Brutus diesen Dolch,
welcher noch von dem Blute des edlen Mädchens roth
war, und kam damit auf den Markt, wo das Volk zu-
sammenlief. Indem er nun jetzt seine Verstellung ab-
warf, mnd mit großer Klugheit eine feierliche Rede an
die Römer hielt, in welcher er sie zur Befreiung von
dem grausamen Tyrannen aussorderte, so geschah es nun
auch, daß sich die römischen Bürger sogleich bewaffne-
ten, und nicht nur ihren König, der eben bei einer aus-
wärtigen Belagerung war, nicht wieder in ihre Stadt
ließen, sondern auch seine Verwandten aus derselben
vertrieben, und den allgemeinen Volksbeschluß faßten,
daß gar kein König mehr über sie herrschen, sondern
daß eine republikanische Herrschaft eingeführt werden
sollte. Dieß geschah, indem sie statt des Köuigs zwei
Männer einsetzten, welche die oberste Gewalt nur ein
Jahr hatten, und sie dann wieder an zwei neu gewählte
abtreten mußten. Sie hießen Consuln, und Brutus war
einer von den beiden ersten. Auch blieb der Senat und
wurde nun noch mächtiger, so wie sich auch oft das Volk
versammelte und beratschlagte. Diese Abschaffung des
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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