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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 279

1855 - Mainz : Kirchheim
279 kleiner als Maikäfer, schwarz von Farbe und an den abgestutzten Flügel- decken mit zwei rostfarbenen, wellenförmigen Querbinden versehen. Sie bemühen sich, diese Thiere zu begraben, wozu sie sich eben auch nicht ungeschickt anstellen. Sie laufen erst um dieselben herum, wie wenn sie das Mass nehmen wollten, durchgraben dann die Erde, und wenn Steine sie am Geschäfte hindern, so schieben sie das Aas an eine gün- stigere Stelle, stecken den Kopf darunter und heben es; dabei scharren sie mit den Vordersüssen die Erde weg, dass es sinkt. Kommt die Ar- beit in's Stocken, so macht sich bald hier, bald dort einer hervor, die Ursache zu erforschen, worauf sie sodann mit vereinigten Kräften die Erde von der hindernden Stelle wegzubringen suchen. In Zeit von drei Stunden haben sie eine Maus schon so tief unter die Erde gebracht, dass man nichts mehr davon sieht. Sie setzen ihre Arbeit so lange fort, bis das Thier einen halben oder ganzen Schuh unter der Erde liegt, damit es die Schmeissfliegen nicht in Beschlag nehmen. Von grösseren Thieren begraben sie nur einzelne Theile. Man könnte glau- den, die Natur habe diesen Käfern, welche Todtengräber heissen, das Geschäft, welches ihr Name andeutet, der Reinlichkeit wegen über- tragen. Allerdings wird dieser Zweck auch durch sie erreicht; doch liegt ihrer Thätigkeit eine tiefere Ursache zu Grunde, nämlich die Sorge für ihre Nachkommenschaft. Nach der Vergrabung legt das Weibchen dieses Käfers auf den Thierkörper seine Eier; aus diesen kommen nach vierzehn Tagen die Larven, welche ihren Unterhalt gleich zur Steile ha- den. Ehe sie sich verpuppen, verlassen sie das Aas, kriegen tiefer in die Erde und machen daselbst ihre Verwandlung durch , nach welcher die Käfer aus der Erde kommen und davon fliegen. Nicht so unschädlich und bescheiden ist der Maikäfer; denn er verzehrt mit seiner zahlreichen Kameradschaft die Blätter und Knospen der Obstbäume, dass sie keine Früchte tragen, und auch andere Bäume bleiben von ihnen nicht verschont. Meist tritt dies ein , wenn vorher einige trockene Jahre gewesen sind Biese Verheerungen würden auf- fallender und häufiger sein, wenn der Maikäfer nicht durch Feinde ver- tilgt würde. Zu diesen gehören viele Vögel, die Fledermäuse, Igel, Füchse; dass die Haushühncr sie gern fressen, ist bekannt. Millionen gehen zu Grunde, wenn das Wetter zur Zeit ihres Erscheinens kühl und nass ist. Alsdann können sie keine Eier legen und im künftigen Jahre ist die Menge der Maikäfer merklich gering. Doch ist ihre Fruchtbar- keit so gross, dass sie oft nach einigen Jahren wieder so häufig erschei- nen, als je. Aus ihren Eiern entstehen die Engerlinge, die häufig beim Pflügen in den Furchen liegen und von den Raben aufgelesen werden. Sie bringen vier Jahre lang unter der Erde zu. Während dieser Zeit thun sie durch Benagen der Wurzeln dem Getreide, den Wiesen und Waldungen grossen Schaden. Viele dieser schädlichen Thiere werden von Maulwürfen und Spitzmäusen verzehrt; es sollte aber auch von Sei- len des Menschen auf deren Vertilgung Bedacht genommen werden, zumal man die beim Pflügen und Graben sich findenden einsammeln und als Futter für das Hausgeflügel und die Schweine benützen kann. — Einige Wochen nach dem Maikäfer erscheint der kleinere Brach- käser, dessen Engerlinge gleichfalls im Verdacht stehen. dass sie auf ähnliche Art schädlich werden, wie die des Maikäfers. 7. Laufkäfer. Daö Heer der Insekten erscheint mit dem Frühlinge und schreckt durch seine Gefräßigkeit; aber um diese Zeit fängt auch die Schaar

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 199

1855 - Mainz : Kirchheim
199 vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam, um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern- den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei- gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp. 13. Kavl der Große. Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne, dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje- stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden, den mächtigen Weltbeherrscher. Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische, wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar- über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel- steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen- hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er- ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis. Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen. Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul- den, eure dagegen viele Pfund Silbers." Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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