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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 276

1855 - Mainz : Kirchheim
276 Doch beobachtete man, dass sie sich beim Bauen in mehrere Schaaren theilten, wovon die eine das Material herbeiholte und den groben Umriss der Zellen bildete, eine zweite dem Werke die nothwendige Vollendung gab und eine dritte denen, welche ihre Arbeit nicht ver- lassen konnten oder wollten, Nahrung brachte. Der Arbeiter, welcher Hunger fühlt, hält seinen Leib vor den Aufwärter, um anzuzeigen, dass er essen will, worauf dieser sein Honigsäcklein öffnet und einige Tröpflein herausgiesst. Ist die Mahlzeit vorüber, so begibt sich der Arbeiter wieder an’s Werk. Die Bienengesellschaft eines Stockes bildet einen Staat, dessen Oberhaupt eine Königin ist. An dieser hängen die Bienen als getreue Unterthanen mit Liebe und erweisen ihr alle Aufmerksamkeit. Um der Herrscherin willen scheinen alle ihre bestimmten Arbeiten und Pflichten zu erfüllen, und so lange dieselbe dem Staate vorsteht, er- leidet das schön geregelte Leben keine Unterbrechung. Dazu gehört nebst dem Einsammeln von Honig und dem Bau der Zellen auch die Pflege der Brut. Diese besorgen die wartenden Bienen; sie füttern die Maden und reinigen deren Körper und Flügel, wenn sie nach der Verpuppung in der vollkommenen Bienengestalt die einsame Zelle verlassen und sich zum ersten Mal vor den Stock in den heitern Sonnenschein wagen. Vor dem Flugloche schieben, drehen und putzen die Wärterinnen den Pflegling, beissen eine Art Federbüschchen ab, das ihm am Kopfe steht und bei der bald zu beginnenden Arbeit hinderlich sein würde, und darauf wagt die junge Biene den ersten Flug und wetteifert bald in Fleiss und Geschicklichkeit mit den alten. Der junge Nachwuchs wandert beim Schwärmen später unter Leitung seiner eigenen Königin aus und gründet eine eigene Kolonie. So harmonisch alle Verrichtungen im Bienenstaate von Statten gehen, so lange dessen Oberhaupt lebt, so verwirrt und gelähmt ist Alles bei dessen Tode. Allgemeine Trauer herrscht alsdann unter allen Bienen, dieser folgt die grösste Unordnung. Bringt der Anblick einer neuen Königin nicht Alles wieder in’s alte Geleise, so zerstreuen sich die Bienen, schleichen sich in fremde Stöcke ein oder kommen um. Doch auch bei Lebzeiten der Herrscherin geht es bisweilen stürmisch im Stocke zu. An heissen Tagen fallen einzelne Bienen wüthend einander an, kommen dann heraus und kämpfen, bis eine unterliegt. Dabei sucht eine der andern mit dem Stachel zwischen die Schienen des Körpers zu kommen; die gestochene verscheidet bald. Auch die Drohnen verfallen ohne Barmherzigkeit dem Tode, so bald sie ihren Zweck zum Besten des Ganzen erfüllt haben; denn da sie keinen Honig einsammeln und nur Verzehrende sind, so ent- ledigen sich die Arbeiter derselben. Sind mehrere Königinnen im Stocke, so werden alle bis auf eine getodtet oder vertrieben. Bisher hast du, Leser, die Einrichtungen und Geschäftigkeit der fleissigen Insekten beobachtet, und es schien, als ob sie nur um ihrer selbst willen arbeiteten und eintrügen; aber so ist es nicht ganz. Denn der Mensch geniesst eigentlich die Frucht ihres Fleisses. Wie schmeckt ein Honigbrod so gut, und wie gerne essen Kinder den Lebkuchen ! Zu beiden muss das Bienchen die süsse Beigabe liefern. Auch die übrige Ausbeute des Stockes ist schätzbar. Im Hause des Herrn lodert die reine Flamme des Wachslichtes am Altare und mahnt dich an Den, der da sagt: ,,Ich bin das Licht der Welt.“ Freundlich überrascht bist du ohne Zweifel, wenn du am frühen Christmorgen in das Gotteshaus kommst, das im Lichtscheine vieler

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 199

1855 - Mainz : Kirchheim
199 vollendet. Der Leichnam des heiligen Bonifacius wurde anfangs nach Utrecht, dann auf Bitten des Erzbischofs Lullus nach Mainz gebracht. Da es aber der Wille des Verstorbenen war, zu Fulda begraben zu werden, und der Abt Sturm deßwegen nach Mainz kam, um an diesen Willen des Verstorbenen zu erinnern, so wurde der Leichnam unter der Begleitung unermeßlicher Schaaren von Trauern- den nach Fulda gebracht und mit der größten Feierlichkeit da bei- gesetzt, wo jetzt der Haupteingang der Domkirche ist. Hepp. 13. Kavl der Große. Karl hatte ein ehrfurchtgebietendes A e u ß e r e. Er war sieben Fuß groß und dabei so stark, daß sein kaiserlicher Ornat einen Mann unserer Tage zu Boden drücken würde. Auf seiner Stirne, dem Abbilde seiner hohen und erhabenen Gedanken, thronte Maje- stät. Sein Angesicht war heiter; er hatte große und lebhafte Augen und einen durchbohrenden Blick, wenn er zornig war. Sein Gang war fest, seine durchaus männliche Haltung verkündete den Helden, den mächtigen Weltbeherrscher. Obschon Karl bei feierlichen Gelegenheiten, besonders beim Empfang der Fürsten und Gesandten barbarischer Nationen, mit einer beinahe morgenländischen Pracht sich umgab, so liebte er doch für sich die Einfachheit. Seine Kleidung war die vaterländische, wie der gemeine Franke trug er Wams und Hose von Leinen, dar- über einen Rock mit seidener Borte eingefaßt. Des Winters deckte ein Wams von Otterfellen Brust und Schultern. Stets war er mit einem Schwerte umgürtet, dessen Griff und Wehrgehenk von Gold war und das ein solches Gewicht hatte, daß ein Mann unserer Tage es nur mit Mühe heben könnte. Bei festlichen Gelegenheiten ging er mit einem golddurchwirkten Rocke, in Schuhen mit Edel- steinen besetzt, in einem Mantel, den eine goldene Spange zusammen- hielt, und mit einem Diadem von Gold und Edelsteinen geschmückt einher. — Die eitlen Kleider seiner Umgebung waren dem einfachen Manne zuwider. Eines Tages lud er seine Hofleute zur Jagd ein und befahl ihnen, im besten Schmucke zu erscheinen. Es war aber ein kalter Tag und regnete, heftig, daß es den Eitlen trübselig er- ging. Als man nach Hause kam, sprach Karl scherzhaft: „Bis zum Schlafengehen darf keiner seinen Pelz ausziehen, damit sie besser auf dem Leibe trocknen." Beim Schlafengehen brachen die gedorrten und zusammengeschrumpften Kleider wie dürres Reis. Am anderen Morgen mußten sie in denselben Kleidern erscheinen. Karl ließ nun seinen Schafpelz ausreiben und hinbringen; der hatte seinen alten Glanz wieder. „Ihr Narren," sprach er, „wo gibt's wohl ein köstlicheres Pelzwerk und das kostet mich kaum einen Gul- den, eure dagegen viele Pfund Silbers." Wie Karl einfach war in der Kleidung, so war er auch mäßig in Speise und Trank. Die Trunkenheit verabscheute er höchlich.
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