Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
284 Die ältesten deutschen Zeitungen.
bens halben, mit angehenckten Mandaten des Printzen von Oranaien 2c (47 Bl. 4.)
I" den Zeitungen, deren Titel bis hierher mitgeteilt sind, wird immer nur _ eine Neuigkeit berichtet, oder es finden sich Aktenstücke vereinigt, die wenigstens ein und denselben Gegenstand betreffen. Nachrichten dagegen aus den verschiedensten Ländern brachte folgende vier Quartblätter umfassende Zeitung:
1578: Newezeittnng aus der Türckey, wie das der Türckische Keyser seiner Mascha (= Pascha) etliche hat richten lassen zu Constautinopel. Auch wie das der Persianer König dem Türckischen Keyser zwo grosse Schlachten abgewannen hat und viel Volcks erschlagen. Was sich auch in Brabandt in kürtz in dem Spanischen Läger zugetragen hat, kürtzlich zu lesen. Und was sich in Frankreich durch den Marschal Anuillus widerumb vor Empörung erhoben, Alles in kürtz verfasset. Was auch der König in His-panien widerumb für eilte uewe Inquisition angefangen hat, kürtzlich von einem guten Freuudt beschrieben. Gedruckt zu Berlin, bei Michael Hensken. Anno 78. (4 Bl. 4.)
Zuweilen waren die Zeitungen ganz in Versen geschrieben, zuweilen war ihnen wenigstens ein Lied beigegeben. Ein Lied von 36 Strophen geht der eigentlichen in Prosa verfaßten Zeitung voran in folgendem Flng-blatt:
1547: Ein new Lied wie der Churfürst hertzog Johaus Fridrich 2c. Die Fürstlich Stad Leiptzig belegert hat, Im M.d.xlvll Jhar. Im Thon, Sie sein geschickt zum Storni und Streyt rc. Item Darbey auch Warhaff-tige anzeygnng wie sichs allenthalben mit dem Feind, von einem tag zum andern, sider (= seit) er darvor gelegen, zugetragen hat. (8 Bl. 4.)
Daß neben den politischen auch den kirchlichen Verhältnissen in den Zeitungen des 16. Jahrhunderts Rechnung getragen wird, läßt sich leicht erraten. Unter den Verfassern derartiger Zeitungen begegnen wir an bekannten Namen außer Erasmus Alberus, Johann Eochleus, Johann Fischart, Wolfgang Musenlus, Johannes Naß, Georg Nigrinus, Eyriacus Spaugeuberg re. auch Luther und Melanchthon.
Von Melanchthon erschien im Jahre 1546 folgendes Flugblatt: „Ware hiftoria Wie uewlich zu Newburg an der Tonaw ein Spanier, genant Al-phonfns Diasius oder Decius seinen leiblichen Bruder Johannen!, allein aus haß wider die einzige, ewige Christliche lehr, wie Cain den Abel, gransamlich ermördet habe. Geschriben von Herrn Philippo Melanthon. (4 Bl. 4.)
Jur Jahre 1535 war bei Joseph Klug in Wittenberg erschienen: „Newe Zeitung von den Widertanfferen zu Münster." In demselben Jahre erfolgte eine neue Ausgabe dieser Zeitung, vermehrt mit Beiträgen von Luther und Melanchthon unter dem Titel: „Newe zeittnng von den Widerteuffern zu Münster. Auff die Newe zeittuug von Münster D. Martini Luther Vor-
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je; bettn mit dem zunehmenden Alter wuchs auch ihre böse Laune, und ihr Geiz wurde immer unerträglicher. Sie störte selbst ihres Mannes einzige Erholung, den geselligen Umgang mit seinen Freunden, und so erlag denn endlich der kränkliche Körper des edlen, sanstmüthigen Mannes dem täglich wiederkehrenden Kummer und Aerger. Er starb an der Auszehrung am 6. April 1528, beklagt und beweint von Tausenden. In Nürnberg auf dem Kirchhofe der St. Johanniskirche ruhen seine Gebeine. Ein breiter Stein bezeichnet sein Grab. Die Inschrift lautet:
Memoriae Alberti Dureri.
Quidquid Alberti Dureri mortale fuit, sub hoc conditur tumulo, emigravit Vm Idus Aprilis Mdxxviii.
Ein Verehrer und Landsmann Dürer's, von Sandrart, erneuerte im Jahre 1681 sein Grabmal und schmückte es mit einer messingenen Tafel, deren Inschrift also lautet:
Vixit Grermaniae suae Decus Albertus Durerus,
Artium lumen, sol Artificum,
Urbis patriae omamentum,
Pictor, Chalcographus, Sculptor Sine exemplo, quia omniscius Dignus inventus Exteris,
Quem imitandum censerent.
Magnes Magnatum, Cos ingeniorum Post sesquiseculi Requiem » Quia parem non habuit,
Solus heic cubare jubetur.
Tu flores sparge, Viator.
Zu deutsch:
Es lebte als Schmuck seines Deutschlands Albrecht Dürer,
Ein Licht der Künste, der Künstler Sonne,
Seiner Vaterstadt Zierde,
Maler, Kupferstecher, Bildner ohne Gleichen, weil er bei seinem reichen Wissen würdig erfunden wurde, daß die Ausländer ihm nachzuahmen riethen.
Ein Magnet der Großen, ein Wetzstein der Talente, weil er nach einer Ruhe von anderthalb Jahrhunderten seines Gleichen nicht hatte, so muß er bier allein ruhen.
Streue ihm Blumen, o Wanderer!
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Extrahierte Personennamen: Alberti_Dureri Alberti_Dureri Aprilis_Mdxxviii Albertus_Durerus Magnes_Magnatum Albrecht_Dürer Albrecht
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Handschriftenhandel im Mittelalter. 481
nichts." Unter solchen Umständen war eine weitere Ausdehnung des Buchhandels seitens der Schullehrer leicht möglich und erklärlich.
Einen vorzüglich industriellen Schulmeister und förmlichen Buchhändler finden wir in Hagenau. In einer vom 20. Dezember 1447 datierten Handschrift der Heidelberger Bibliothek, welche die alten deutschen Gedichte von Dietrichs Flucht zu den Hunnen" und von der „Rabeuschlacht enthalt, findet sich auf dem ersten Blatte vor dem Texte solgeude Notiz: „^tem zu Haaeuow by Dybold Lanber schreiber, lert die sinder, sind die bncher deutsch: ttont Gesta Romauorum gemalt, item Pareisal gemalt, item flor und blantschslor gemalt, item morolf gemalt, item der hertzog von östreych, ttem Wylhalm von Orlyentz und die schöne Amely. Item die syben maister gemalt, item das bispul buoch geuaut der Welt lauff gemalt, ttem die gülden bull, item der ackermann und belyal gemalt, item das guldiu spyl, und von allen spilen gemalt, item die 2 tail der Heyligen leben. Item der hey-liqen dry er küng buoch gemalt, item die 24 alten, item Tristram, item atu hübsch buoch genant der graw rok und küuk Alexander, item Troyen gemalt, item sant wylhelm in birmit (Pergament), item wygalois gemalt." _
Eine zweite Nachricht von Diebold Lanber steht in einer auf der königlichen Bibliothek zu Berlin vorhandenen Handschrift von Flos und Blankflos. Sie ist, um sie ausfälliger zu machen, rot geschrieben und lautet: „Item zu Hage-nowe vil hübscher bücher geistlich oder weltlich hübsch gemalt by Diebolt Lonber schriber, und gnote latinische büchere." ,
Man sieht hieraus, daß die Vorräte Diebold Laubers für einen Handschriftenhändler nicht unbedeutend gewesen sind, selbst die lateinischen Bücher, die nicht näher namhaft gemacht werden, ganz beiseite gesetzt. Er zeigt sich überdies als Mann von Geschmack. Die bedeutendsten Erzeugnisse der mittelhochdeutschen Poesie sind bei ihm vertreten, daneben auch Heiligen-legeudeu und eine Übersetzung der goldenen Bulle.
Eine dritte Notiz über Diebold Lauber, auf dem ersten Blatte einer deutschen Handschrift der Legende von den heiligen drei Königen in^ Westfalen, lehrt wieder in anderer Beziehung die Ausdehnung seiner Vorräte kennen und berücksichtigt namentlich Erbauuugsbücher und Volksschriften. Sie beginnt mit den Worten: „Item welcher haude bücher man gerne hat, groß oder cleiit, geistlich oder weltlich, hübsch gemalt, die findet man alle by Diebold Louber, schriber in der Bürge zu Hagenow." Den Anfang macht „das groß buch genant Gesta Romanorum mit den Vignren ge-malet"; dann folgen teils größere Werke der deutschen Poesie, wie Parzival, Tristan, Freidank und viele andere, teils kleinere Erzählungen, z. B. „der witsare ritter, von eint getrutoeit ritter der sein eigen hertze gab muß einer schönen srowen willen, der ritter und er beut zuber" it. a. Hieran schließen sich biblische und legeudarische Bücher, wie „ein gerymete bibel, ein Psalter latin und tütsch, epistelit und evaugelieu durch das sar, Vita Christy, das ganze passiottal winterteil und stimm er teil"; ferner Audachtsbücher, wie „der seleu tröst, der roseukrautz, die zehn gebot mit glosseu" und „sust (sonst)
Richler, Bilder a. d. dtsch. Kuiturgesch. I. 31
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Dietrichs Dybold_Lanber Wylhalm_von_Orlyentz Alexander Alexander Diebold_Lanber Diebold_Laubers Diebold_Lauber Diebold_Louber Christy
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denn mit dem zunehmenden Alter wuchs auch ihre böse Laune, und ihr
Geiz wurde immer unerträglicher. Sie störte selbst ihres Mannes einzige
Erholung, den geselligen Umgang mit seinen Freunden, und so erlag denn
endlich der kränkliche Körper des edlen, sauftmüthigen Mannes dem täglich
wiederkehrenden Kummer und Aerger. Er starb an der Auszehrung am
6. April 1528, beklagt und beweint von Tausenden. In Nürnberg auf
dem Kirchhofe der St. Johanuiskirche ruhen seine Gebeine. Ein breiter
Stein bezeichnet sein Grab. Die Inschrift lautet:
Memoriae Alberti Dureri.
Quidquid Alberti Dureri mortale fuit, sub hoc conditur tumulo, emigravit Viii
Idus Aprilis Mdxxvttt.
Ein Verehrer und Landsmann Dürer's, von Sandrart, erneuerte im
Jahre 1681 sein Grabmal und schmückte es mit einer messingenen Tafel,
deren Inschrift also lautet:
Vixit Germaniae suae Decus
Albertus Durerus.
Artium lumen, sol Artificum,
Urbis patriae ornamentum,
Pictor, Chalcograplius, Sculptor
Sine exemplo, quia omniscius
Dignus inventus Exteris,
Quem imitandum censerent.
Magnes Magnatum, Cos ingeniorum
Post sesquiseculi Requiem
Quia parem non habuit,
Solus heic cubare jubetur.
Tu flores sparge, Viator.
Zu deutsch:
Es lebte als Schmuck seines Deutschlands
Albrecht Dürer,
Ein Licht der Künste, der Künstler Sonne,
Seiner Vaterstadt Zierde,
Maler, Kupferstecher, Bildner
ohne Gleichen, weil er bei seinem reichenzwissen
würdig erfunden wurde, daß die
Ausländer ihm nachzuahmen riechen.
Ein Magnet der Großen, ein Wetzstein
der Talente, weil er nach einer Ruhe
von anderthalb Jahrhunderten seines
Gleichen nicht hatte, so muß er hier allein wuhen.
Streue ihm Blumen, o Wanderer!
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Alberti_Dureri Alberti_Dureri Aprilis_Mdxxvttt Albertus_Durerus Albrecht_Dürer Albrecht
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Zur Veranschaulichung der Abweichung dieser Mundarten stehen
hier folgende Proben (nach Gutbier, Deutsches Sprachbuch):
Neuhochdeutsch:
Wer mit dem linken Fuße zuerst aus dem Bette steigt, dem geht
an dem Tage alles verkehrt.
Alemannisch:
Um Freiburg im Breisgau: Wer mit d'm linke Fueß z'erst
usem Bett stigt, dem goth an dem Tag alles verkehrt.
Um Stuttgart: Wer mit'm linka Fuaß zairschte aus'm Bett
steigt, dem goth's d' Dag alles verkaihrt.
Bayerisch:
Um Regensburg: Wer mit'n linken Fuaß z'erscht aus'm Bette
außi steigt, dem geht oam ganzen Toag oalls verdraht.
Um Brixen: Wear mit'm tengg'n (a) Fueß zearst aß'n Bött
steigt, dem geat ba Tog alls verkeart.
Um Wien: Weä mit'n link'n Fueß zerst aus'n Bött steigt, dem
geht on dem Dog nix krecht aus.
Fränkisch:
Um Cöln (Mittelfränkisch): Wä met dem linke Fos zoesch us
dem Bett tritt, dem jeith am Dag alles verkeht.
Um Darmstadt (Südfränkisch): Wer mit dem linke Ban zuerscht
aus'm Bett geht, dem geht om Dag alls verkehrt.
Um Fulda (Ostfränkisch): Bär met dem lenke Fooß zeerst uis em
Bett stiegt, dem gett am Toak alles henger sich.
Thüringisch:
Um Weimar: Wär met d'n lenken Beene zeerscht uhs'm Bette
steiht, dänn gieht d'n Tack ebber alles värkehrt.
Obersächsisch:
Um Plauen im Vogtlande: Wemmer mit'n linken Fuhß vara
assen Bett steigt, gi—eht än'n Tog über alles mächen.
Um Annaberg im Erzgebirge: War mit'n linken Fuß zeerscht
aus'n Bett steigt, dan giht'n Tog über alles verkährt.
Um Zittau in der Oberlausitz: War meidd'n linken Fusse
zerirscht ass'n Beatte kroicht, dann gitt dann Tag alls verdräht.
Schlesisch:
Um Breslau: War miet dann linka Fuse z'urst aus'm Bette
steigt, dam gieht am Tage oalles verkurrt.
Friesisch:
Um Jever: De der mit'n linken Föt töerst üt'n Bedde stigt, den
gait'n Dag öwer allens verkärt.
Westfälisch:
Um Paderborn: De met'm linken Foot toerst ut dem Bedde
styget, dem geet an düsem Dag alles twaß.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
240
Weil Wind und Wetter den See für größere Militärtransporte
oft unsicher machen, hat man vor zehn Jahren*) am schroffen Abhange
des Fron-Alpstockes und des Axenbergs hin die neue Militärstraße an-
gelegt, die von Brunnen bis Fluelen wie der See-Arm Felder eine
Länge von 23/4 St. hat. Ich hatte das Dampfschiff verlassen, um sie
zu Fuß zu durchwandern. Schon war es 5 Uhr Nachmittags; ich konnte
in Brunnen nicht lange verweilen, ging schnell an dem alten Tust Hause
vorüber, an dessen Giebelwand etwas grell, doch weithin sichtbar, zwei
Bilder ul fresco gemalt sind:
Die drei ersten Eidgenossen, ihre Hände zum Schwur erhebend —
zum Andenken an den 19. December 131b, an welchem Tage die Ur-
kantone, nachdem sie in der Schlacht am Morgarten glücklich für ihre
Freiheit gestritten, den Bundesschwur erneuerten. Das andere Bild
stellt zwei schwedische Männer, Swen und Swito, dar, die nach alter
Ueberlieferung, die freilich nicht volle Glaubwürdigkeit hat, aus ihrem
nordischen Vaterlande bis an den Vierwaldstätter-See gezogen und die
Ansiedelung von Schwyz begründet haben sollen. (Vergl. die Rede
Stauffacher's in Schillert Wilhelm Tell, Ii, Rütli-Scene.) Indessen
so ganz aus der Luft gegriffen, wie man neuerdings meint, ist sie auch
nicht, denn die Wahrscheinlichkeit ist vorhanden, daß von den geschla-
genen Cimbern und Teutonen sich Reste in diesen entlegenen Thälern
sestsetzten.
In Aegidius Tschudi's helvet. Chronik (S. 276 ff.) ist die
Brunner Urkunde zu lesen, und heißt es an deren Schluß:
„Und durch das, daß die vorgeschribene Sicherheit, und
die Gedinge ewig und stäte beliben, so haut wir die Vorge-
nannten Landt-Lüte und Eidgenossen von Uri, vonschwiez
und von Unterwalden unsere Sigele gehenckt an disenbrief,
der ward geben zu Brunnen, da man zalt von G ottes Geburte
drüzechen hundert Jar, und darnach in dem fünsfzehenden
Jare, am nächsten Zinstagg nach Sant Niclaus-Tag.
Sigillum Oornrnunitatis Vallis Uraniae.
Sigillum Universitatis in Swites.
Sigillum Universitatis Hominum de Stannes.
Vallis superioris & inferioris.“ **)
Wenige Bündnisse und Eidgelöbnisse haben so gut und so lange sich
bewährt wie dieses! Zwar hat es, nachdem die Kämpfe gegen Angriffe von
Außen nachließen, nicht an Reibungen der Kantone unter einander, selbst
nicht an Bürgerkriegen gefehlt. Und die Schwyzer, welche die Fahne der
Freiheit im Kampfe gegen das Haus Habsburg so mannhaft vorantrugen,
sind später oft genug selber Störenfriede geworden — „die Landlüte von
Schwieg wurden rechte Aristokraten, ein so eigensinnig-stolzer privilegirter
*) 1863 und 64.
**) Ob- und md dem Walde.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]