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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 61

1910 - Düsseldorf : Bagel
61 meinte er, daß auch er, wenn er demnächst in sein Land heimkehre, eine kleine „Entschädigung“ mitbringen werde, etwa den Beeskow-Storkower Kreis. Wie aus den Wolken fiel er nun, als er hörte, daß er im Gegenteil sein ganzes Land verlieren solle Das war ihm gradezu unfaßbar. Es wäre „eine Beleidigung der hohen Verbündeten, wenn er diese Absicht auch nur denken wolle“. An der Bekämpfung des preußischen Planes beteiligten sich selbstverständlich alle anderen Staaten. Nur der Zar, der allerdings das größte Interesse hatte, Preußen zufrieden zu stellen, unterstützte weiter die preußischen Ansprüche. Und als man sich endlich im allgemeinen dahin verständigte, Preußen solle die größere nördliche Hälfte und der König Friedrich August die mehr bevölkerte südliche haben, da stritt man sich doch noch lebhaft um eine Stadt, die allerdings sehr wichtig war, um Leipzig, das wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung Preußen nicht gegönnt wurde. Selbst England glaubte sich durch diesen Besitzwechsel in seinen Handelsinteressen geschädigt. Der Streit schien unlösbar. Endlich erklärte sich der Zar bereit, auf 1 horn zu verzichten, wenn Preußen Leipzig aufgebe Und das klang so hochherzig, daß Friedrich Wilhelm Iii., der für solche Gefühlsanregungen sehr empfänglich war, nun ebenfalls verzichtete. So konnten die weiteren Entschädigungen Preußens anderswo gesucht werden. Metternich entschied sich dabei für Rheinland-Westfalen, um den unbequemen Nebenbuhler durch die Nähe Frankreichs festzulegen oder, wie er sich ausdrückte, zu kompromittieren. Diese entlegenen katholischen Rheinländer an der französischen Grenze konnten augenscheinlich keine bequemen Untertanen des preußischen Herrschers werden. Preußen jedoch war auch mit dieser Abfindung zufrieden und beanspruchte nur zur Verbindung des Westens mit dem Osten den Göttinger Landstreifen, der als „Isthmus“ dienen sollte. Zugestanden wurde auch diese Forderung nicht. Das Einzige, was zu erreichen, war die Erlaubnis zur Benutzung zweier „Militärstraßen“. Der preußische Staat sollte also aus zwei Ländergruppen bestehen, die durch wenig freundliche Mittelstaaten voneinander getrennt wurden. Jede innere Einheit fehlte. Daß bei einem lebenskräftigen Staatswesen diese Gestaltung die entgegengesetzte Wirkung haben mußte, als man in Wtien es dachte, lag auf

2. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 120

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 120 — schiedenen Fruchtgewächsen, mitten in reichlicher Bewässerung. Der Admiral rief die beiden Kapitäne und alle, die mit ihm ans Land gestiegen waren, ebenso Rodrigo d'escobedo, den Schiffsnotar, und Rodrigo Sanchez aus Segovia, und forderte sie auf, ihm zu bestätigen und zu beglaubigen, daß er vor ihnen allen, wie er es wirklich tat, Besitz ergriffen habe von der genannten Insel für den König und die Königin, seine Monarchen. Und sogleich scharte sich zahlreiches Volk der Insel zusammen". — Eine zweite Fahrt brachte den großen Entdecker ebenfalls nach Westindien, eine dritte nach Süd-, eine vierte nach Mittelamerika (gest. 1506). Die Entdeckung des Stillen Ozeans (1513) durch Balboa machte dann die Auffindung eines neuen Erdteils gewiß. Auf die Entdeckungen folgt die Zeit der Eroberung: 1519— 1521 von Mexiko durch Cortez (gleichzeitig die erste Weltumfeglung durch Magelhan), 1532—1535 von P e r u, d. H. der Westküste von Südamerika, durch Pizarro. Der Umfang des spanischen Kolonialreiches betrug schließlich 200 000 qm, etwa so viel wie der des Weltreiches Alexanders d. Gr. — Uber die oft erörterten Folgen der großen Entdeckungen urteilt Alexander von Humboldt*: „Die Entdeckung der neuen Welt hat nicht bloß den Schleier gehoben, der seit Jahrhunderten einen bedeutenden Teil der Erdoberfläche den Bewohnern des andern Teiles verhüllt hatte, nicht nur dem Handel und der Industrie ein unermeßliches neues Feld eröffnet, die Masse der Metalle ver-mehrt, den Wert der Dinge erhöht, den Luxus und die Sitten verfeinert, sondern auch den wissenschaftlichen Forschungen ein neues, unendliches Gebiet aufgeschlossen, indem diese Entdeckung den Bewohnern der alten Welt die Werke der Schöpfung verdoppelte. Der Scharfsinn des Menschen wuchs mit der Erweiterung des Feldes, das seinen Untersuchungen dargeboten wurde. Die nautische sschiffahrts-^ Astronomie, die physische Geographie im weitesten Sinne, die Geologie der Bulkane, die beschreibende Naturgeschichte haben seit-^ dem ihre Gestalt durchaus verändert. Ein neues Festland bot den Seefahrern eine Küsten-Ausdehnung von 120 Breitengraben bar, den Naturforschern neue Pflanzen- und Tierfamilien, dem Ethnologen [ißölferfennern] eine gemeinsame Menschenrasse, die durch den langen Einfluß der Nahrungsmittel, des Klimas und der Sitten die verschiedensten Wandlungen erlitten hatte und in eine fast unendliche Anzahl von Sprachen gespalten war, deren wunderlicher Bau doch den gemeinsamen Grundtypus nicht verkennen ließ, dem Geologen die umfangreichste Gebirgskette, die, durch unterirdische Feuer emporgehoben, reich an edlen Metallen, an ihrem jähen Abhange und auf ihren terrassenförmigen Hochebenen, in einem verhältnismäßig unbebeutenben Raume die Klimate und Erzeugnisse der entferntesten Zonen nebeneinander vereinigt. Niemals hat erne rein die Körperwelt betreffenbe Entbeckung durch Erweiterung des Gesichtskreises eine außerorbentlichere und dauerndere Beränderung in geistiger Beziehung hervorzurufen vermocht, nie hatte der Mensch das Bedürfnis lebendiger gefühlt, die Natur zu beobachten und die Mittel zu vervielfältigen, durch welche sie mit Erfolg zu befragen ist/ 1 Kritische Untersuchungen über die historische Entwicklung der geographischen Kenntnisse von der neuen Welt, Paris 1814 ff.

3. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 1

1914 - Düsseldorf : Schwann
Das Altertum. 1. Die Geschichte schließt alles in sich, was unter den Menschen geschehen ist. Wir teilen sie ein in die drei großen Abschnitte Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Sie geht aus vom Morgenlande. Von dort her hat sich das Menschengeschlecht in uralten Zeiten allmählich über die ganze Erde verbreitet. Mit Ausnahme der Israeliten haben die alten Völker den Glauben an den einen wahren Gott verloren und sind Heiden geworden. Die lange Zeit bis zum Zusammenbruche ihres Heidentums, der einige Jahrhunderte nach Christus erfolgt ist, nennen wir das Altertum. 2. Die wichtigsten Völker des Altertums haben in den sonnigen Ländern gewohnt, die das Mittelländische Meer umschließen. Sie waren geschieden nach den drei Erdteilen der „alten Welt", nämlich Asien, Afrika und Europa. In Asien geht die erste Entwicklung der menschlichen Gesittung aus von den Babyloniern und den Assyrern, in Afrika von den Ägyptern. In unserm Erdteile Europa treten später die Griechen und Me 9t öm er hervor. Sie haben für den Fortschritt der Menschheit die größte Bedeutung; wenn wir von der Geschichte des Altertums reden, meinen wir daher gewöhnlich nur ihre Geschichte. Beide Völker sind für uns klassisch, d. h. mustergültig: die Griechen sind die Lehrmeister der Menschen geworden in Wissenschaft und Kunst; die Römer dagegen haben Vorbildliches geleistet auf dem Gebiete des R e ch t e s und der Staatsverwaltung. Hauptsächlich wir Deutschen haben im Laufe der Zeit viel von beiden Völkern gelernt; unsere Geschichte ist ohne die ihrige nicht gut zu verstehen. Deshalb müssen wir uns mit der Geschichte der Griechen und der Römer in der Schule besonders beschäftigen. — „Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft und griechischer Schönheit'" (Schiller). Voos-Z urbonsen, Geschichte für Mädchen-Mittelschulen, Teil Ii. 1

4. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 4

1914 - Düsseldorf : Schwann
A. Die Griechen. Die Bedeutung der Griechen beruht auf ihreu vorbildlichen Leistungen in Wissenschaft und Kunst; sie haben dnrch ihre Begabung die menschliche Bildung zu hoher Blüte entwickelt. Das alte Griechenland und seine Bewohner. § 4. Die Beschaffenheit des Landes. Griechenland ist der südliche Teil der Balkanhalbinsel. Zahlreiche Buchten dringen tief in das gebirgige Land; besonders hafenreich ist die Ostküste. Der kalkhaltige Boden ist nur zu einem Viertel Ackerboden. Nur wenige unbedeutende Flüsse, die im Sommer oft ganz versiegen, bewässern ihn. Griechenland ist daher nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau beschränkt sich aus die spärlichen Ebenen. In den Gebirgsgegenden herrscht Viehzucht; Ziegen und Schafe weiden an den dürftig bewachsenen Höhen; als Lasttiere hält man Maultiere und Esel. Das Klima ist natürlich viel milder als bei uns. Der Winter bringt wenig Kälte, und die Hitze des Sommers wird gemildert durch die Nähe des Meeres. Kräftig gedeihen die Olive und der Maulbeerbaum. Köstliche Früchte sind Feigen, Granatäpfel und Kastanien, und an sonnigen Abhängen rankt üppig die Rebe empor. Südfrüchte, wie Apfelsinen und Zitronen, sind erst gegen Ende des Altertums von Asien aus eingeführt worden. In heiterer Klarheit strahlt der Himmel auf die Mannigfaltigkeit der Natur herab, und über Berg und Tal, Land und Meer schweift der Blick in die blaue Ferne. § 5. Die Landschaften. Einbuchtungen des Meeres zerlegen das Land in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas und die Halbinsel Peloponnes, d. h. Insel des Päops, eines altgriechischen Helden. Nordgriechenland spielt in der Geschichte keine große Rolle. In der Landschaft Thessalien erhebt sich hier der gipfelreiche Olymp, der höchste Berg von Griechenland; mit 3000 m kommt er dem höchsten Berge der deutschen Alpen, der Zugspitze in Bayern, gleich. Nach , M i t t e l g r i e ch e n l a n d führt der Weg südwärts durch einen Paß, einen engen Durchgang zwischen Gebirge und Meer; er hatte nach den warmen Quellen, die es in der Nähe gab,

5. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 58

1914 - Düsseldorf : Schwann
B. Die Römer. Nach dem Verfalle der Griechenstaaten entwickelt sich Rom zum Mittelpunkte der Völker und schließlich zum Haupte eines Weltreiches. — Die Bedeutung der Römer liegt ans dein Gebiete uoit Staatsverwaltung, Recht und Gesetz; darin sind sie die Lehrmeister aller Zeiten geworden. Italien und Rom. § 102, Die Beschaffenheit des Landes. Die Halbinsel Italien, das Land des Römervolkes, erstreckt sich 'in der Form eines Reiter-stiesels weit in das Mittelmeer. Die Alpen trennen sie vom Rumpfe Europas. Das Land wird der Länge nach vom Apennin-gebirge durchzogen. Dieses läßt, von Oberitalien abgesehen, nur im Westen Ebenen übrig, die etwa ein Zehntel der ganzen Halbinsel ausmachen. Sie sind günstig für den Ackerbau, während die ausgedehnten Bergweiden zur Viehzucht einladen. Die Küste ist arm an Häfen; an der Ostseite fehlen sie völlig. So ist es gekommen, daß die Bewohner im Altertum mehr Ackerbauer und Hirten als Seefahrer waren. Das Klima ist nicht so gleichmäßig milde wie in dem südlicher gelegenen Griechenland. Die heutige Pflanzenwelt Italiens war den alten Römern zum größten Teile unbekannt; griechische Ansiedler brachten den Olbaum und die Rebe mit, und Apfelsinen und Zitronen wurden erst lange nach Christi Geburt von Asien her eingeführt. § 103. Die Landschaften. Oberitalien wird von dem Po und seinen großen Nebenflüssen durchströmt. Es hieß bei den Römern nach seinen Bewohnern Gallien, und zwar zum Unterschiede von dem jenseits der Alpen gelegenen Gallien, dem heutigen Frankreich, das diesseitige. In Mittelitalien waren am wichtigsten drei Landschaften an der Westküste. Im Norden lag Etrurien. Seine Bewohner, die Etrusker, waren schon in ältester Zeit ein gesittetes Volk. Sie trieben Seefahrt, Handel und Gewerbe. Tongefäße, Schmucksachen und Bildwerke, die man in ihrem Lande entdeckt hat, zeugen von hoher Kunstfertigkeit. Auch bedeutende Bauwerke verstanden sie zu errichten. Manches haben die Römer von ihnen gelernt. Südlich von Etrurien stoßen wir auf L ä. t i u m , d. h. die Ebene. Hier wohnten die ackerbautreibenden Latiner. Ihre Sprache,

6. Leben Karls des Großen - S. 35

1911 - Düsseldorf : Schwann
35 Desgleichen begann er die Abfassung einer Gramma-t i k der fränkischen Sprache. Den Monaten, für welche bei den Franken bis dahin teils lateinische teils einheimische Bezeichnungen üblich waren, gab er ebenso fränkische Namen wie den zwölf \Y in den. Von ihnen hatten bisher höchstens vier besondere Namen geführt. So nannte er den Januar Wintermonat, den Februar Hornung, den März Lenzmonat, den April Ostermonat, den Mai Wonnemonat, den Juni Brachmonat, den Juli Heumonat, den August Erntemonat, den September Holzmonat, den Oktober Weinmonat, den November Herbstmonat, den Dezember Christmonat. Die Windnamen waren folgende: den Subsolanus nannte er Ostwind, den Eurus Ostsüdwind, den Euroauster Südostwind, den Auster Südwind, den Austroafricus Südwestwind, den Africus Westsüdwind, den Zephyrus Westwind, den Chorus W7estnordwind, den Circius Nordwestwind, den Septentrionalis ^Nordwind, den Aquilo Nordostwind, den Volturnus Ostnordwind. 30. Kapitel. Des Kaisers Tage schienen gezählt. Zu Altersbeschwerden war Krankheit gekommen. Da ließ er denn seinen Sohn Ludwig, den König von Italien -— er lebte ja noch allem von den Söhnen der Hildegard — zu sich kommen und machte ihn unter Beirat und Zustimmung der Großen aus dem ganzen Frankenreiche zum Mit kaiser und Erben des Reiches. Dabei setzte er ihm das Diadem aufs Haupt und ließ ihn hinfort Kaiser und Augustus anreden. Dieser Entschluß fand den ungeteilten Beifall aller Anwesenden. Weil er nach ihrer Ansicht dem Reiche zum Besten gereichen mußte, führte man ihn auf göttliche 3*

7. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 57

1828 - Düsseldorf : Schaub
57 3) Noch weit mehr, als die Natur des Bodens, wirkt die größere oder geringere Höhe eines Landes, d. h. seine Erhebung über der Oberfläche des Meeres auf das Klima desselben ein. Je höher man steigt, desto kälter wird das Klima, so daß die höchsten Gebirge, selbst unter dem Aequator und im Sommer, mit ewi- gem Schnee bedeckt sind. An der westlichen Küste von Südamerika kann man, wenn man von der Meeresküste aus die Gipfel der Kordilleras besteigt, in einigen Ta- gen alle Klimate der Erde, von dem wärmsten bis zum kältesten, durchwandern. — Die nähere Auseinander- setzung der 2) und 3) angeführten Umstände gehört in die physische Erdbeschreibung. Dritter Abschnitt. Von der Bewegung der Erde und der Planeten, als der wahren Ursache der verschiedenen Tages - und Jah- reszeiten. §. 40. Unter Bewegung (eines Körpers oder Punk- tes) versteht man die ununterbrochen fortgehende Ver- änderung seines Orts. Jeder Körper nämlich, und auch jeder Punkt desselben ist irgendwo im Raum. Dieses ir- gendwo bestimmt seinen absoluten Ort. Verändert er diesen ununterbrochen, so sagt man, er sep in absolu- ter Bewegung. Allein ob ein Körper eine solche Bewe- gung habe oder nicht, kurz die Bewegung an und für sich, läßt sich unmittelbar gar nicht wahrnehmen, so wie wir auch gar kein Mittel haben, den absoluten Ort des- selben näher zu erkennen. Wir bestimmen den Ort ei- nes Punktes oder Körpers vielmehr durch seine Lage ge- gen die umgebenden Körper. Der auf diese Weise be- stimmte Ort heißt der relative Ort, und die Verände- rung desselben heißt relative Bewegung. Man muß da-

8. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 150

1828 - Düsseldorf : Schaub
150 $ Diese Darstellung eignet sich vorzüglich zur Abbildung einer Himmels-Gegend, welche weder nach der Richtung des Horizonts eine große Ausdehnung hat, noch auch sich sehr hoch über den Horizont erhebt. Die Sterne in einer solchen Gegend des Himmels erscheinen uns näm- lich wirklich wie auf einer vertikalen Tafel. Uebrigens ist zu bemerken, daß, welcher Entwerfungs - Art man sich auch immer bedienen mag, so wie bei den Land- karten die Länge und Breite, also bei den Himmels- karten die Abweichung und gerade Aufsteigung richtig angegeben und leicht zu erkennen seyn muß. §. 78. Die Landkarten stellen die verschiedenen Länder und Erdtheile auf den Horizont des Meeres re- ducir! dar. Man kann also aus einer Landkarte die Erhöhung eines Punktes der Erdoberfläche über den an- dern unmittelbar nicht entnehmen. Da wir indessen wis- sen, daß die Flüsse von den höchsten Punkten der Erde nach den niedrigsten fließen, so braucht man, um die höch- sten Punkte einer Gegend oder eines Landes zu erkennen, auf der Karte nur den Lauf der Ströme bis zu ihrem Ursprung zu verfolgen. Verbindet man auf derselben die Quellen mehrerer nahe gelegener Ströme durch eine zusammenhängende Linie, so erhält man die Richtung des Gebirgszugs. So könnte man z. B., wenn man auch nicht wüßte, daß Frankreich von Spanien durch die Gebirgskette der Pyrenäen getrennt ist, auf einer guten Karte das Daseyn und die Richtung dieses Ge- birges erkennen. Nämlich Frankreich sowohl als Spa- nien erhält von dieser Gränze aus eine Menge von Flüs- sen, deren Hauptrichtung für Frankreich von Süden nach Norden und für Spanien gerade umgekehrt von Norden nach Süden geht. Hieraus erkennt man offenbar, daß sich zwischen beiden Ländern von Osten nach Westen ein Gebirge hinzieht, von welchem eine Abdachung nach Frankreich, und die andere nach Spanien herabfällt. Ist ein Land ganz oder zum größten Theil vom Meere um- flossen, so kann man sicher sevn, daß der Hauptge- birgszug des Landes nach derjenigen Weltgegend gerich- tet ist, nach welcher das Land selbst auf der Karte die größte Ausdehnung hat. So erkennt man z. B. den Zug der Apenninnen in Italien sogleich an der Figur des Landes auf der Karte. Diejenige Wissenschaft,

9. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 17

1828 - Düsseldorf : Schaub
17. und zwar so, daß, indem das Schiff immer nach der nämlichen Weltgegend segelte, es endlich wieder zu dem Punkt zurückkam, von welchem es ausgegangen war. Diese Umschiffung ist zwar vorzüglich nur von Osten nach Westen vorgenommen, (indem das ewige Eis der Polar-Gegenden eine ähnliche von Süden nach Norden nicht zuläßt), und es folgt also daraus nur, daß die Erde von Osten nach Westen gekrümmt ist. Allein ge- rade für die Krümmung von Norden nach Süden haben wir den überzeugendsten Beweis. Nämlich 3) wenn man auf der Erde von Norden nach Süden fortreist, so nimmt die Höhe der in der Nähe des Nordpols befind- lichen Sterne allezeit um so mehr ab, je weiter man fortgeht. Diese Sterne sinken endlich ganz unter den Horizont herab, wogegen andere in der südlichen Hälfte der Himmelskugel befindliche, die früher unsichtbar wa- ren, über den Horizont heraufkommen, und sich immer höher über denselben erheben. Diese Veränderung der Höhe der Sterne kann nicht von der Entfernung der Beobachtungsorte herrühren. Denn es ist schon bemerkt worden (§. 14.), daß die größte Entfernung, die auf der Erde möglich ist, gegen die der Firsterne unendlich klein ist. Diese Erscheinung muß daher durch die Krüm- mung der Erdoberfläche hervorgebracht werden. Es scy z. B. § der Pol, e o (Fig. 6) die Linie, worin der Meridian die Erdoberfläche schneidet, und der Beobach- ter sey von 6 nach o fortgereist. Ist nun e o eine ge- rade Linie, so wird der Pol s ihm bei e um den Win- kel s e o, und bei o um den Winkel 8 o q über dem Horizont erhaben scheinen. Der Unterschied dieser Win- kel ist e 8 o, welcher letztere, wenn 6 o gegen o s un- endlich klein ist, ebenfalls verschwindet. Ganz anders ist es aber, wenn die Linie e o, (Fig. 7)', gekrümmt ist. Alsdann wird der Horizont bei v durch die berüh- und kam, indem er seinen Weg immer nach Westen hin verfolgte, bis nach Asien zu den philippinischen Inseln. Obschon er hier auf einer derselben (Tebu) sein Leben verlor, so kam doch Eins seiner Schiffe, durch einen be- ständig westwärts gerichteten Lauf, den 7ten Sept. 1522 wieder nach Spanien zurück. Brewers mathem. Geographie. 2

10. Anfangsgründe der Mathematischen Geographie für mittlere und obere Klassen der Gymnasien - S. 52

1828 - Düsseldorf : Schaub
— 52 — zont bei m und p schneidet, an dem ersten Punkte auf, und an dem zweiten unter. Zieht man von dem Mittel- punkt o des Himmels-Gewölbes nach beiden Punkten ge- rade Linien, o m, o ft, fo liegt die erste offenbar zwi- schen Nord und Oft, und die zweite zwischen Nord und West. Die Sonne geht also für diesen Tag am Orte z zwischen Nord und Oft auf, und zwischen Nord und West unter. Dasselbe wird offenbar Statt finden, wenn die Sonne irgend einen andern, zwischen dem Aequator a jp a. f und dem Wendekreis 1 ¿u. m enthaltenen, Pa- rallelkreis beschreibt. Eben so ist nun leicht einzusehen, daß, wenn die Sonne irgend einen auf der andern (süd- lichen) Seite des Aequators gelegenen Parallelkreis be- schreibt, die Sonne an dem Orte, dessen Scheitel z ist, zwischen Süd und Ost auf, und zwischen Süd und West untergehen wird. Aus dem hier Erklärten, und daraus, daß die Sonne sich ein halbes Jahr auf der nördlichen, und ein halbes Jahr auf der südlichen Seite des Aequa- tors befindet, folgt nun, daß sie für alle in der nördli- chen Hälfte der Erdkugel gelegenen Oerter ein halbes Jahr hindurch zwischen Nord und Oft auf - und zwilchen Nord und West untergeht, und das folgende halbe Jahr zwischen Süd und Ost auf, und zwischen Süd und West untergeht, daß dasselbe auch für die südliche Halbkugel, nur mit Verwechselung der Zeiten, wo es geschieht. Statt findet, daß sie endlich zweimal im Jahre auf der gan- zen Erde *), und zwar an denselben Tagen gerade im Osten auf, und im Westen untergeht. Dieses Alles, so wie wir es aus der eigenthümlichcn Bewegung der Sonne gefolgert haben, wird auch durch die Erfahrung vollkom- men bestätigt. 4) Da die Umdrehung des Himmels täglich nach demselben Gesetze wiedcrkehrt, so gehen auch täglich die- selben Firsterne an einem Orte auf und unter. Allein wegen des außerordentlichen Glanzes der Sonne sehen wir nur diejenigen Firsterne, welche zu der Zeit über dem Horizont sind, wo die Sonne entweder unter, oder *) Mit einziger Ausnahme der beiden Pole, wofür es we- der Ost noch West gibt. L
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