566
Unsre Zeit.
Direktoren sahen sich genötigt, weil die von ihnen ausgesaugten Länder keine Hilfsmittel mehr boten, den Franzosen selbst hohe Steuern auszulegen und znletzt den Staatsbankerott zu erklären. Es entspannen sich deshalb gegen das Direktorium Verschwörungen, welche blutig bestraft wurden. Als nun Bonaparte in Frankreich landete, betrachtete man ihn allgemein als den Retter in der Rot, und seine Reise voufrejus nach Paris glich einem wahren Triumphzuge. Schon einen Monat nach seiner Landung war das Direktorium gestürzt und eine Konsularregierung, mit 10.N0-Bo naparte als erstem Kousul an der Spitze, eingeführt. Neben 6er: ihm figurierten noch Sisyes und Roger Ducos als Konsuln.
1799.
Anmerkungen.
1. Der französische General Dnphot, welcher sich in Urlaub in Rom aufhielt, überrumpelte mit einigen Demokraten einen Wachtposten und wurde nach militärischer Ordnung von demselben niedergeschossen. General Berthier, der nach Napoleons Abgang das Oberkommando in Italien übernommen hatte, marschierte sofort in den Kirchenstaat ein und erklärte denselben zur römischen Republik, an deren Spitze fünf Konsuln, ein Senat und ein Tribunal stehen sollten. Berthier verlangte vom Papste, er sollte abdanken, aber Pins Vi. antwortete: „Ich bin gewählter Papst und werde als Papst sterben; ich bin auf jede Mißhandlung gefaßt. Einem dreinndachtzigjährigen Greise könnet ihr schweres, aber nicht langes Leiden zufügen. Ich bin in eurer Gewalt, aber ihr habt den Leib allein und nicht den Geist." Pins wurde nun nach Siena in ein Kloster abgeführt und von dort nach Valence gebracht. Er verfügte noch, daß nach seinem Tode das Konklave d a abgehalten werden sollte, wo die meisten Kardinäle seien. Dies fand statt zu Venedig und wurde am 14. März 1800 der Kardinal Barnabas Chiara-monti zum Papste gewählt. Er nahm den Namen Pius Vii. an. Nachdem Österreich und Neapel den Franzosen einen Teil des Kirchenstaates entrissen halten, begab sich Pius Vii wieder nach Rom, wo er am 3. Juli 1800 seinen Einzug hielt.
2. Wie sehr die Franzosen bemüht waren, die Erinnerung an alles Bestehende zu verwischen, beweist der Einfall, der neugeschaffene« neapolitanischen Republik den Namen parthenopeische zu geben. Par-thenope war nämlich der alte Name für Neapolis, und soll derselbe von der Sirene Parthenope herstammen, deren Grabmal man in diese Gegend verlegte.
3. Erzherzog Karl schlug am 20. März 1799 die Franzosen unter Jour bau bei Ostrach in der Nähe von Sigmaringen und ant 25. und 26. März bei Stockach. Hieraus brang Karl in bte Schweiz ein, welche von Masse na besetzt war, und schlug benselben am 27. Mai bei Winterthur und ant 4. Juni bei Z ürich, zog sich aber dann nach Deutschland zurück und überließ bte Kriegführung itt der Schweiz bett Russen. Feldmarschall Kray schlug die Franzosen unter ch e r e r bei Legnano, Ronco, Magnano und Verona am 26. und 30. März und am 5. April. Moreau wurde ant 26. und 27. April an der Abba von
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: General_Dnphot Berthier Napoleons Berthier Barnabas_Chiara-monti Karl Karl Karl Karl Kray Ronco Moreau
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Rom Napoleons Italien Siena Valence Neapel Rom Ostrach Sigmaringen Stockach Winterthur Deutschland Verona
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
256
welches allein mit 60000 Bewaffneten ins Feld rücken konnte. Ihre
Stütze hatten sie an dem Papste, der nicht ganz mit Unrecht fürch-
tete, daß der Kaiser geistliche Dinge wohl übers Knie zu brechen,
aber nicht geistlich zu behandeln verstehe. Mit den Welfen in Deutsch-
land hielten sie aus begreiflichen Gründen gute Freundschaft. Aber
auch der Kaiser hatte noch einen großen Anhang in Italien. Zu
ihm hielten alle diejenigen Orte, welche von der Anmaßung des Pap-
stes und dem Übermuthe der großen Städte zu leiden hatten und
gegen beideschutz bei dendeutschen suchten. Also wurde der Streit
zwischen Welfen und Hohenstaufen nach Italien übertragen und dort
zwischen Päpstlichen und Kaiserlichen, nur blutiger und tückischer,
als in Deutschland, fortgesetzt.
Im Jahre 1154 unternahm Friedrich seinen Römerzug. Er ließ
sich in Pavia die eiserne, in Rom die Kaiserkrone aufsetzen. Aber die
widerspenstigen Städte zu züchtigen und namentlich das trotzige Mai-
land zum Gehorsam zurückzuführen, das gelang ihm für diesmal
lischt. Dadurch wurden die Mailänder noch trotziger; denn sie dach-
ten, der Kaiser könnte ihnen hinter ihren Mauern nichts anhaben.
Also kündigten sie ihm den Gehorsam auf und fingen an, da die
Strafe nicht sogleich nachfolgte, die umliegenden Städte zu unter-
jochen und ein hartes Regiment in denselben zu führen. Denn selbst
frei sein wollen, aber andere unterjochen, das schien ihnen ganz in
der Ordnung zu sein. Die bedrückten Städte klagten bei dem ge-
meinschaftlichen Oberherrn. Der Kaiser sandte ein Schreiben an
die Mailänder und verwies ihnen ihr Betragen. Aber sein Gesandter
wurde verhöhnt, sein Schreiben zerrissen und in den Koth getreten.
Nun durfte Friedrich nicht länger ruhig zusehen. Mit Heeresmacht
zog er nach Italien und lagerte sich vor Mailand. Die Bürger thaten
tapfere Ausfälle; aber schon nach vier Wochen wurden sie vomhunger
gezwungen, Gesandte zu schicken und um Gnade zu bitten. Diese erhiel-
ten sie, mußten aber dem Kaiser den Eid der Treue schwören und allen
Rechten entsagen, die sie sich im Laufe der Zeit angemaßt hatten.
Nun wurden überall die städtischen Obrigkeiten ab- und kaiserliche einge-
setzt, daß sie mit unumschränkter Macht in den Städten walten sollten.
Den Lombarden wurde es sehr sauer, unter den fremdenober-
herren zu stehen. Als letztere noch dazu roh und übermüthig auf-
traten und die Unterworfenen auf alle Weise fühlen ließen, daß sie
die Unterworfenen seien, kam eine große Erbitterung über die Ge-
müther; diese steigerte sich von Tage zu Tage und machte sich endlich
in einem neuen offenbaren Aufstande Luft. Da ergrimmte der Kaiser
und zog wieder mit großer Macht nach Italien, die empörten Städte
zu züchtigen. Die Lombarderl teifteteu verzweifelten Widerstand;
denn sie sahen ihr Schicksal vor Augen, wenn sie unterliegen würden.
Von beiden Seiten wurde der Krieg mit ungewöhnlicher Hartnäckig-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Deutschland Pavia Rom Italien Mailand Italien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 98 —
anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. ¿o5
aufs neue an, trennt die Macht der Alliirten und schlägt die einzelnen
Abtheilungen mehrere Male. Dennoch erkennt er die steigende Gefahr Napoleons
und sucht sich durch eine kühne Kriegslist zu retten, indem er mit seinen Ctst ^eitert'
Truppen nach dem Rheine marschirt und den Verbündeten den Krieg
in den Rücken zu spielen anhebt. Allein diese merkten die List, die
Schlachten von Laon (9. und 10. März), Soissons (13. März) und
Arcis snr Aube (20—22. März) hoben aufs neue ihr Wafsenglück,
und so zogen sie auf Blüchers rastloses Drängen vorwärts nach Paris,
welches Joseph Bonaparte vertheidigen sollte. Schon unterhielt man
Einverständnisse mit einigen hochgestellten Personen, welche auf Napoleons
Untergang bauten und Verrath spannen. Ende März erschienen P^is wird
Schwarzenberg und Blücher vor der großen Hauptstadt: die Kaiserin erobert und
' , Napoleon ab-
mit dem Könige von Rom und dem spanischen Exkönig Joseph waren gesetzt,
entflohen. Nachdem Schwarzenberg die Höhen von Bellesville und
Blücher die des Montmartre erstürmt hatte, kapitulirte Paris. Napoleon
ward des Thrones entsetzt, und ein Bruder Ludwigs Xvi. zum Könige
ernannt, nachdem er die Haupterrungenschaften der Revolution be-
stätigt hatte.
Napoleon hatte zu spät den Marsch der Alliirten auf Paris er- Napoleon
fahren und zu keinem Entschlüsse kommen können. Endlich warf er nimmt Ab-
sich in eine Postkutsche und eilte nach Paris. Sobalv er aber die ieiuer ®fltbe
Capitulation erfuhr, kehrte er nach dem Schlosse Fontainebleau zurück. 'n Fontaine-
Er hatte noch über 50,000 Mann und versprach denselben in einem
Anfalle von Wuth eine zweitägige Plünderung der Hauptstadt, wenn
sie ihm folgen wollten. Allein seine eigenen Marschälle verließen ihn
jetzt. So blieb ihm denn Nichts übrig, als für sich und seinen Erben
eine vollständige Abdankung zu unterzeichnen; man hatte ihm einen
Jahrgehalt von 2 Millionen Franken, den Kaisertitel, die Insel Elba
als ein souveraines Land und 700 Mann Leibwache zugestanden. Noch
einmal ließ er im Schloßhofe sein Garderegiment aufstellen, umarmte
den Befehlshaber desselben, küßte den Adler und hielt eine erschütternde und geht
Abschiedsrede. Am 28. April landete er aus Elba. Seine Gemahlin öt6a‘
folgte ihm nicht dahin; sie erhielt die Herzogthümer Parma, Piacenza
und Guastalla und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Am
5. Mai hielt Ludwig Xvkkk., der Bruder Ludwigs Xvk., welcher sich
seit 1807 in England aufgehalten hatte, seinen feierlichen Einzug in
Paris, um den Thron der Bourbonen wieder einzunehmen. Mit ihm
schlossen die Alliirten am 30. Mai 1814 den ersten Pariser Frieden.
Frankreich behielt seine alten Grenzen von 1792, brauchte keine Kriegs- Der erste
contributionen zu zahlen und von allen geraubten Kunstschätzen Nichts ^^^814
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Joseph_Bonaparte Napoleons Schwarzenberg Napoleon Joseph Schwarzenberg Napoleon Ludwigs_Xvi Ludwigs Napoleon Napoleon Guastalla Ludwig_Xvkkk Ludwig Ludwigs_Xvk Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Rheine Laon Paris Napoleons Rom Paris Paris Paris Fontainebleau Elba Elba Piacenza Oestreich England Paris Frankreich
Die Plebejer werden römische Vollbürger. Ausbau der Verfassung. 229
Auch die alten Senatoren blieben Ln der Stadt, um sich dem Tode zu
weihen und die erzürnten Götter mit ihrem Blute zu versöhnen. Sie
wurden von den Galliern geschlachtet, die Stadt selbst ausgeraubt und
verbrannt. Die Römer auf der Burg hielten aber aus; ein nächtlicher
Angriff der Gallier mißglückte und die Belagerung zog sich in die Länge.
Da unterhandelten die Römer mit den Galliern und zahlten ihnen 1000
Pfund Goldes, daß sie wegziehen sollten, und als die Römer sich über
das schwere Gewicht der Gallier beklagten, warf Brennus sein Schwert
auf die Wagschale und rief: „Schmach den Besiegten!" Von diesen Be-
gebenheiten kam die dunkle Kunde nach Griechenland, „eine hellenische
Stadt sei von den Barbaren eingenommen worden." Die Römer aber
erfanden schöne Sagen, um den erkauften Frieden zu bemänteln, und ließen
die Gallier durch den herbeieilenden Kamillus fast gänzlich aufgerieben
werden. Der Name der Gallier blieb ihnen lange furchtbar und der
Tag des Treffens an der Allia war in ihrem Kalender ein Unglückstag,
an welchem im Kriege und Frieden nichts unternommen werden durfte.
Die Stadt selbst wurde in Eile wieder aufgebaut, ohne Rücksicht auf
die Richtung der Kloaken und sah viel ärmlicher aus als vorher. Doch
die Römer ermannten sich bald wieder und unter der Anführung des
Kamillus schlugen sie mehrere Schaaren streifender Gallier, die in die
Nähe der Stadt kamen. Auch andere Städte und Völkerschaften mußten
sich wieder unter die Oberhoheit der Römer bequemen; diese stan-
den bald wieder so furchtbar da als früher, und durch die Niederlage an
der Allia gewitzigt, zeigten sie sich später nur um so vorsichtiger.
Die Plebejer werden römische Vollbürger.
Ausbau der römischen Verfassung.
Kaum war der Gallierschrecken vorüber, so betraten die Tribunen
den Weg ihrer Vorgänger abermals und klopften an die Pforte, welche
die Plebejer von den Staatsämtern ausschlvß. Im Jahr 377 stellten
die Tribunen L. Sertius und K. Licinius Stolo den Vorschlag, daß die
Plebejer Konsuln werden könnten und daß nie mehr Militärtribunen ge-
wählt werden sollten. Die Patricier setzten dagegen alles mögliche in
Bewegung; sie ernannten den Kamillus zum Diktator, allein die Tri-
bunen blieben fest und die Plebs nicht weniger; nach lojährigem Wider-
stande räumten die Patricier die Schranke vor dem Konsulate weg und
L. Sertius wurde der erste plebejische Konsul.
Mit dem Konsulate war für die Plebejer die Hauptschlacht gewonnen,
obwohl sich die Patricier auf dem Rückzuge noch wacker schlugen und
jede Position vertheidigten. Schon bei der Einführung der Militär-
tribunen (443) hatten die Patricier für sich ein neues Amt gestiftet; lange
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw
318
Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor.
nieder. Die deutschen Landsknechte stürmten sehr entschlossen, aber die
Venetianer hatten die Bresche unterminiert und sprengten die Stürmen-
den in die Luft. Nun forderte Mar die französischen Ritter zum Sturme
auf; sie erklärten sich bereit, wenn auch die deutschen Ritter mithalten
wollten, allein diese sagten, sie seien für den Dienst zu Pferde und in
offener Schlacht bestimmt, und so unterblieb der Sturm. Zu derselben Zeit
ungefähr gereute Julius Ii. sein Zorn gegen Venedig; er war zu guter
Italiener, als daß er die einzige Stadt Italiens, die sich fremder Herr-
schaft noch immer erwehrt hatte, Preis geben konnte, und seine Stellung
als italienischer Fürst ließ es nicht zu, daß er den Franzosen oder dem
Kaiser oder den Spaniern eine Uebermacht auf der Halbinsel gestattete.
Er machte daher mit den Venetianern Frieden, als diese die zum Kir-
chenstaate gehörigen Orte räumten, dem Klerus Steuerfreiheit und dem
Papste die Besetzung gewisser Pfründen, seinen Unterthanen aber einige
Handelsvortheile zugestanden; ihm folgte Ferdinand der Katholische,
welcher gegen Venedig so viel als nichts unternommen hatte, und 1511
schloß auch der Kaiser seinen Separatfrieden. Dieser Friede war nur der
Uebergang zu einem Bündnisse mit den Venetianern gegen die über-
müthigen Franzosen, die in Italien und überall den Meister spielen
wollten. Durch den Bischof von Sitten im Wallis gewann Julius Ii.
auch die Schweizer, doch ihr Heer ging aus Italien mit französischem
Gelde bekriegt wieder heim, und 1511 eroberten die Franzosen auch Bo-
logna. Gegen diese kam im gleichen Jahre der sogenannte heilige
Bund zu Stande, den Julius Ii., Venedig, Spanien, der Kaiser, die
Schweizer und der englische König Heinrich Viii. abschlossen; es han-
delte sich um Wiederherstellung des Herzogthums Mailand unter dem
jungen Sforza und gänzliche Vertreibung der Franzosen aus Italien.
Bei Ravenna erfochten diese unter dem heldenmüthigen Prinzen Gaston
de Foir, einem Schwestersohne Ludwigs Xii., einen großen, aber mit vie-
lem Blute und dem Tode des Prinzen erkauften Sieg über das päpst-
lich-spanische Heer (11* April 1512), aber seitdem kehrte ihnen das
Glück sehr schnöde den Rücken. Gegen die Volksaufstände und die in
dem Solde Mar Sforzas stehenden Schweizer verloren sie ganz Ober-
italien bis auf Kremona, Genua und die Citadelle von Mailand, und
von den Spaniern wurden sie mit großem Verluste aus Navarra hin-
ausgetrieben. Eine noch schlimmere Wendung brachte das Jahr 1513,
obwohl Venedig wieder Frieden und Bund geschlossen hatte. Mit einem
starken Heere drangen die Franzosen in die Lombardei bis Mailand vor;
ihre Reiterei, die Blüte des hohen und niedern französischen Adels, war
anerkannt die beste in Europa, ebenso ihre Artillerie, aber ihr Fußvolk
taugte damals nicht viel, daher hatten sie deutsche Landsknechte in Sold
genommen, weil die Schweizer gerade mit dem Herzog von Mailand
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Ii Ferdinand_der_Katholische Ferdinand Julius_Ii Julius_Ii Heinrich_Viii Heinrich Sforza Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Portugal Italiens Venedig Italien Italien Venedig Spanien Mailand Italien Ravenna Ludwigs Genua Mailand Navarra Mailand Europa
86 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
tapfer aber unglücklich fort und das großmährische Reich wurde zertrüm-
mert. Einzelnes kam an Polen, in Pannonien setzten sich die Ungarn fest,
Böhmen aber wurde wieder unabhängig (Herzog Borziwoi, dessen Ge-
mahlin Ludmilla und 16 böhmische Große lassen sich taufen; Wenzel I.,
der Heilige, ermordet 936; Stiftung des Bisthums Prag 973). Nach
Swatopluks Demüthigung zog Arnulf (994) zum erstenmal nach Italien,
das gleich Frankreich und Deutschland von innern und äußern Feinden
zu leiden hatte. Ueber den päpstlichen Stuhl kam in Folge davon eine
seiner unglücklichsten Perioden; Nikolaus I. (858—867) hatte durch
seine großen Eigenschaften als Priester und Staatsmann das päpstliche
Ansehen mächtig gehoben, sein Nachfolger Adrian Ii. (867—872)
dasselbe behauptet, aber Johann Viii. wurde von römischen Partei-
häuptern, von italienischen Großen, namentlich von dem Markgrafen
Adalbert von Tuscien und dem Herzog Lambert von Spoleto bedrängt;
überdies wurden ihm die Araber so gefährlich, daß er ihnen einen jähr-
lichen Tribut von 25,000 Pfund Silbers bezahlen mußte. Er suchte bei
den französischen Karolingern Hilfe und krönte deßwegen Karl den
Kahlen, fand aber keine und überwarf sich mit den deutschen Karo-
lingern. Er mußte 882 vor seinen Feinden in Rom flüchten und wurde
ermordet; sein zweiter Nachfolger Adrian Hi. fand in dem von ihm ge-
krönten Karl dem Dicken ebensowenig eine Stütze und starb 885 auf der
Flucht, worauf es unter Stephan V. nicht besser zuging. Um die könig-
liche Krone Italiens stritten sich der Herzog Guido von Spoleto, der
von Karls des Großen Sohn Pipin abstammen wollte, und Markgraf
Berengar von Friaul, von mütterlicher Seite ein Karolinger. Nach
Karls des Dicken Tod trachtete Guido nach der französischen Krone,
aber Odos von Paris Anhang war der stärkere und er kehrte nach
Italien zurück, wo 888 sich Berengar I. als König aufgeworfen hatte.
Guido trieb letztern in seine friaulischen Burgen zurück, ließ sich von
Stephan V. 891 zum Kaiser krönen und 892 mußte Papst Formosus
Guidos unmündigen Sohn Lambert als Mitregenten krönen. Berengar
hatte Arnulfen um Hilfe angerufen, derselbe schickte zwar eine Streit-
macht unter seinem unehelichen Sohne, dem wilden Zwentibold, der aber,
Wie es hieß, von Guido mit Geld gewonnen, bald wieder abzog; im
Januar 994 erschien endlich Arnulf mit Heeresmacht in Oberitalien,
erstürmte Bergamo und ließ sich in Piacenza zum Könige von Italien
krönen, kehrte jedoch schon im März zurück, nachdem er viele Leute
durch Krankheiten eingebüßt und den Abfall der meisten italienischen
Großen erfahren hatte. Das folgende Jahr kam er abermals mit
großer Macht und dem festen Entschlüsse Italien zu unterwerfen, wo
sich Berengar und Guidos Sohn Lambert gegen ihn verbündet hatten
und wo dem Papste Formosus ein Gegenpapst Sergius gegenüberstand.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Borziwoi Ludmilla Wenzel_I. Swatopluks_Demüthigung Nikolaus_I. Adrian_Ii Johann_Viii Johann Lambert_von_Spoleto Karl Karl Adrian_Hi Karl Karl Stephan_V. Guido_von_Spoleto Karls Berengar_von_Friaul Karls Guido Berengar_I. Guido Stephan_V. Formosus
Guidos Berengar Guido Berengar Sergius
Extrahierte Ortsnamen: Polen Pannonien Ungarn Italien Frankreich Deutschland Rom Italiens Paris Italien Oberitalien Bergamo Piacenza Italien Italien
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103
an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch
über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten
Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen
Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats-
schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und
konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft
wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla-
ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa-
ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er-
erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war.
Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders
durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß-
wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht
glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei
habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der
Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand
mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien,
Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in
den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi-
schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In-
dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und
Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die
besten Zuflüsse gaben.
Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717
Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be-
mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein
ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol-
len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in
Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen
haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes
und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos-
lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu
Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der
eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge-
danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten
Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle
heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte
bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal-
tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst
in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des
Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem
Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Gregor_Ii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Konstantinopels Konstantinopel Europa Asien Italien Frankreich Deutschland Amerika Afrika Konstantinopel Gottes