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1. Geschichte des Mittelalters - S. 70

1870 - Mainz : Kunze
70 teaux und Simon von Montfort (bis 1218); das Haupt der Albigenser der Vicomte Raimund Roger von Beziers und Albi. Die Frucht des furchtbar blutigen Krieges war eine bedeutende Machterweiterung des französischen Königthums. — In Verbin- dung mit diesem Kreuzzug steht der Ursprung des Ketzergerichtes der Inquisition 1215. Volksaufstände dagegen; der Ketzer- meister Konrad von Marburg in Deutschland, erschlagen 1233. Kreuzzug gegen die S t e d i n g e r in Friesland 1234. — Die In- quisition kam allmählich in die Hände der Dominikaner. Ursprung der s. g. Bettelorden: Die Dominikaner (L'ratres praedicatores) durch den Castilianer Domingo (1170 —1221) gestiftet, 1216 bestätigt. Ihre Lebensaufgabe: die Glau- benspredigt, durch gelehrte Bildung und vollkommene Armuth ge- stützt. Stufenfolge der Vorsteher: Prior, Provinzial, General (in Rom). — Die Franziskaner (tratres minores, Minoriten) gestiftet durch den begeisterten Francesco von Assisi (1172—1226). Bestätigung seines Ordens durch Honorins Iii 1223, mit dem Rechte, aller Orten zu predigen und Beichte zu hören. Es entsteht eine geistliche Bewegung durch das weltverachtende Leben und die seurige Predigt dieser Orden in der verwahrlosten Kirche; — ihr Einfluß auf die Haltung der folgenden Päbste — Gregors Ix, Jnnocentius Iy u. a. — in ihren Kämpfen gegen die weltliche Gewalt. 5. Friedrich Ii (1215—1250), einer der begabtesten Kaiser unserer Geschichte. In Sicilien geboren und ausgewachsen (Palermo), früh seines deutschen Vaters beraubt, von italienischer Mutter er- zogen, ist er stets mehr Italiener als Deutscher geblieben; der Kirche ferner stehend, der weltlichen Wissenschaft und der Poesie, bis zu eignem Schaffen, zugethan. Einfluß orientalischer Sitte und Politik auf sein Leben und seine politischen Grundsätze, die in Italien dem Feudalwesen entgegenarbeiten, in Deutschland die Landeshoheit der Fürsten fördern. Die Regierung eine der an Stürmen reichsten; — die Entscheidungskämpfe zwischen weltlicher und geistlicher Macht. a. Friedrich in Deutschland und Italien bis zum Kreuzzug: Nachdem Friedrich mit großen Opfern an Königs- rechten (vor allen gegen Böhmen und Dänemark, das indessen 1225 wieder gedemüthigt wurde; Schlacht bei Bornhöved 1227)

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 203

1878 - Mainz : Kunze
— 203 — Manteuffel ihm die Aufgabe der Verfolgung abnahm, die so wirksam war, daß 80000 Mann zerlumpt und halb erfroren sich in die neutrale Schweiz flüchteten. Südwestdeutschland, das von einem Einfalle bedroht gewesen war, athmete wieder auf. Unterdessen hatte die Belagerung von Paris fortgedauert, und alle Ausfälle waren blutig zurückgeschlagen worden. In der Stadt wütete der Hunger, schon war auch ein Fort in deutschen Händen, von welchem aus die Beschießung begann. Da entschloß sich die Regierung der Nationalvertheidigung dazu, einen Waffenstillstand zu erbitten (28. Jan.), übergab sämmtliche Forts, überlieferte die Waffen und überließ es der in Bordeaux zusammentretenden Nationalversammlung Frieden zu schließen. Derselbe wurde durch Bismarck und Thiers vereinbart, und nachdem ein Theil der siegreichen Truppen in Paris eingezogen war, bestätigt (2. März), fand aber erst in Frankfurt a./M. 10. Mai seinen völligen Abschluß. Frankreich mußte eine bedeutende Geldsumme zahlen und das Elsaß außer Belfort sowie Deutsch-Lothringen abtreten. Ungefähr sieben Monate hatte der Krieg gedauert, nie aber waren in so kurzer Zeit so gewaltige Erfolge errungen worden, nie hatte die Feldherrnkunst (Moltke) und die Staatskunst höhere Triumphe gefeiert. Die Zahl der gewonnenen Schlachten und Gefechte kam der Zahl der Kriegstage beinahe gleich, 28 Festungen hatten sich ergeben, über 350 Tausend Gefangene gezwungen den Weg nach Deutschland angetreten. Mit der Tapferkeit der Truppen im Felde hatte die Sorgfalt der Angehörigen in der Heimat gewetteifert; besonders das schwächere Geschlecht zeigte sich groß in Werken aufopfernder Menschenliebe z. B. in der Pflege der Verwundeten und Kranken. Während des gewaltigen Kriegsgetümmels tagte in Rom das vatikanische Conzil und erfüllte nach einigem Sträuben den Wunsch Pius des Ix., indem es die Unfehlbarkeit des Papstes in Sachen des Glaubens und der Moral als Dogma aussprach. Weil damals die französische Besatzung der Tiberstadt zum Schutze der Heimat abberufen ward, benutzte Victor Emmanuel diese Gelegenheit, um den letzten Rest des Kirchenstaates mit Rom seinem Reiche einzuverleiben und so das einige Italien zur Wahrheit zu machen. Wichtiger als dieser Sieg des Nationalitätsprincips auf

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 261

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 261 Geistesgaben und seltenen Regenteneigenschaften, aber auf seinen Raubzügen ein grausamer Würger, der sich selbst zur Godegisel (Geißel Gottes) berufen glaubte. So lange er Krieg gegen Ost-Rom führte, war er stets siegreich. Als er aber seine Waffen auch gegen Gallien und Deutschland kehrte, verbanden sich die deutscheu Stämme mit den Römern . und Theodor ich, der König der Westgoten, trat ebenfalls auf ihre Seite. Als die ungeheuren Heere bei Chalous an der Marne einander gegenüberstanden, da zweifelte Attila selbst ant Siege und begann die Schlacht erst nachmittags drei Uhr, damit die Nacht den Kampf bald beendige. Es sollen auf beiden Seiten 160—300 000 Menschen gefallen fein. Attila mußte sich zurückziehen, seine Macht war gebrochen. Das nächste Jahr brach er in Italien ein und erschreckt flohen die Völker vor ihm her. Rom zitterte. Da trat ihm Papst Leo I. an der Spitze einer römischen Gesandtschaft entgegen und bewog ihn zur Umkehr, indem er ihn auf die Strafgerichte Gottes hinwies. Als Attila später gefragt wurde, warum er dem Papste so große Ehrfurcht bewiesen und alles gethan habe, was er verlangte, antwortete der Hunne, hinter dem Bischöfe sei noch ein anderer Mann in priesterlichem Gewände, von schöner, ehrwürdiger Gestalt und glänzendem Haare gestanden und habe mit gezücktem Schwert ihm mit dem Tode gedroht. Die Zusammenkunft fand statt bei P es chier a. Bald nach seiner Umkehr erreichte Attila der Tod (453). Die Hunnen, die keinem ihrer Häuptlinge das Vertrauen schenkten, das Attila genossen, trennten sich in verschiedene Horden und wurden in die Länder hinter dem Schwarzen Meere zurückgedrängt. 4. Reihenfolge der oströmischen Kaiser. Arkadins 395 bis 408. — Theodosins Ii. 408—450. — Marciau 450—457. — S e o I., ein Thrakier, 457—472. — Leo Ii., ein Enkel Leos I. und von ihm zum Mitregenten angenommen, 473—474. —Zeno 474—491. Er war der Vater des ihm vorhergehenden Leo Ii. und Gemahl der Ariadne, der Tochter Leos I. Er soll von seiner eigenen Gattin in ein Grabgewölbe gesperrt und so lebendig begraben worden sein. Ariadne reichte hierauf ihre Hand einem alten und rechtschaffenen Minister, dem Anastasius, der aber zu schwach war, weshalb das Reich völlig zerrüttet wurde (491—518). 8 95. Unabhängige Staaten infolge der Völkerwanderung. 265) Infolge der großen Bewegung, welche durch den Übergang der Hunnen über die Wolga stattfand, waren die Vandalen, ein germanischer Stamm, nach Spanien gezogen. Als S-ß-iii4aliu§z der römische Statthalter in Afrika, seine Stellung am Hofe Valentinians Iii. zu Navenna durch Atztius gefährdet sah,' rief er "die Vaudalen zu Hilfe. Ihr König Genserich kam mit 80 000 Mann über die Meerenge von Gibraltar, doch nicht als Freund und Helfer, sondern als Feind und Eroberer. Bonifacius wollte sich nun mit dem römischen Hofe versöhnen und forderte die Vandalen anf, das Land zu verlassen. Aber diese siegten in zwei Schlachten und nötigten den Bonifacius, 429.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

5. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

6. Freiburger Lesebuch - S. 61

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 61 — Und drei lange, bange Tage Tobt die Schlacht und schwankt die Wage, Dröhnt das Feld- und Kampfgeschrei, Lärmt Kartaun’ und Mitrailleuse: Unerschüttert im Getöse Stehn sie, einer gegen drei! Sinkt die Nacht zur Erde nieder, Strecken ihre müden Glieder Hungernd sie auf Schnee und Eis, Bis der Trommel lautes Werben Wieder ruft zu Kampf und Sterben, Blut’ger Arbeit wild und heiß. Also ward die Schlacht geschlagen, Deren du in fernsten Tagen Noch gedenkst, Germania. Dreimal sank die Sonn’ zum Meere, Endlich scholl der Ruf im Heere: „Gott mit uns! Viktoria!“ „Gott mit uns!“ Die Feinde fliehen, Und die welschen Scharen ziehen Südwärts ihrer Heimat zu. Doch die Wege sind verschlossen; Erst im Land der Eidgenossen Finden sie erwünschte Ruh! „Gott mit uns!“ Er hat gerichtet, Frankreichs Heere sind vernichtet, Die wir schlugen Streich auf Streich. Aus zerstückten deutschen Landen Ist ein einzig Volk erstanden Und ein einzig deutsches Reich ! Adolf Kussmaul. 2$. Erinnerungen eines Treiburger Schülers an die Teldzugsjabre 1870/71. Es war am 15. Juli 1870, als sich in unserer Klasse — Unterprima des hiesigen Berthold-Gymnasiums — das Gerücht verbreitete, das ö. Badische Infanterie-Regiment habe Marschbefehl erhalten, weil der Ausbruch des Krieges mit Frankreich unmittelbar bevorstehe. Wir waren

7. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1878 - Mainz : Kunze
134 Dritte Periode des Mittelalters. und Falkner, Sänger und Gaukler seine Gesellschafter. Friedrich hatte ihn öfter vor Misgrissen, Fehlern und Unbesonnenheiten gewarnt; dies war ihm lästig und darum hoffte er sich mit Hülfe der Geistlichkeit unabhängig zu machen. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, dem kräftigen Arme des Vaters zu trotzen. Er mußte sich ergeben und sein Leben in enger Haft beschließen (1242). ®ie M°ng°- Unter Friedrichs Regierung brachen wilde Horden der Monaolen len brechen - ^ »* r - —. . , ,, „, v in Deutsch- m Schlesien etn. Diese hatten schon vorher das heutige Rußland und land ei» 1241. Polen erobert und gräßlich verwüstet. Aller Widerstand war vergeblich gewesen. Eine Schar drang über die Oder, verbrannte Breslau und Schlacht bei wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der i24i^ Fromme von Niederschlesien, unterstützt vom deutschen Ritterorden, den Barbaren muthig entgegen. In der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, auss heldenmüthigste, mußte aber der Ueber-macht erliegen. Herzog Heinrich selbst blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die Feinde Schlesien räumten und in Ungarn einbrachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzudringen, traten ihnen Friedrichs röhrte, Konrad und Enzio, mit ihren Scharen entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe. Friedrich Ii. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kamps mit den mü d^n^Lom-Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der bemjfrtffte welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adalasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz unbegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Regelung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstände an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). In öffentlichen Schriften gebannf016 schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor Ix. warf

8. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1867 - Mainz : Kunze
134 Dritte Periode des Mittelalters. Schlacht bei gewesen. Eine Schaar drang über die Oder, verbrannte Breslau und d^gmtz. wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien den Barbaren muthig entgegen. Zn der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, aufs heldenmüthigste, mußte aber der Uebermacht erliegen. Herzog Heinrich blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die Feinde Schlesien räumten und in Ungarn ein- brachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzu- dringen, traten ihnen Friedrichs Söhne, Konrad und Enzio, mit ihren Schaaren entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe. Friedrich n. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kampf Nlit den mtt fentom- Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der beir^pite Papst, welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adelasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz nngegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Entscheidung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstande an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). Zn öffentlichen Schriften ^"ebann/^ schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor warf dem Kaiser Unglauben, Gotteslästerung und Ketzerei vor und verglich ihn (Offenbarung Zoh. 13) dem Thiere mit Bärenfüßen und Löwen- rachen, wogegen der Kaiser den Papst den großen Drachen und Anti- christen nannte. Um vor dem kaiserlichen Arme sicher zu sein, berief Innocenz Iv. eine Kirchenversammlung nach Lyon, wo er vor. einer und seiner zahlreichen Zuhörerschaft den Kaiser verfluchte und seiner Würde ent- eütfttzt Sobald Friedrich dies vernahm, rief er ini höchsten Zorne aus: „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine 7 Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Man brachte sie herbei, die deutsche Königskrone, die römische Kaiserkrone, die eiserne von Lombardien, die Kronen von Sicilien, Burgund, Sar-

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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