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c) Religion. Mehr als i/5 der Bewohner Asiens sind Heiden
(hauptsachlich Anhänger von Buddha und Brahma). Von den übrigen
bekennen sich die meisten zum Islam, nur einige 20 Millionen zum
Christentum. Unter den Missionen zur Verbreitung des letztern haben
besonders die katholischen in China und Japan nachhaltigen Erfolg.
d) Bildungsstufe und Beschäftigung. Den Norden,
die Mitte und stellenweise auch den Westen des Erdteils bewohnen
Nomaden. Diese Wandervölker bilden aber nur einen kleinen Teil
der Bewohner; 9/10 derselben sind ansässig und leben auf einem ver-
hältnismäßig kleinen Raum im Osten und Süden dicht beisammen.
Die Hanptbeschästigung der seßhaften Bevölkerung bildet
der Ackerbau; doch wird auch in einzelnen Industriezweigen sehr
Tüchtiges geleistet, besonders in feinen Webereien. In den meisten
Gewerbe- und Kunsterzeugnissen aber ist Asien ans die Einfuhr aus
Europa und Amerika angewiesen.
Der Handel im Innern Asiens ist lebhaft; er wird Haupt-
sächlich durch Karawanen vermittelt. Der auswärtige Handel
liegt größtenteils in den Händen der Europäer und Amerikaner. — In
neuerer Zeit werden viele Eisenbahnen gebaut. Eine hervorragende
Bedeutung wird die ihrer Vollendung entgegengehende transsibirische
Eisenbahn für den Verkehr nach Ostasien und die Erschließung Inner-
asiens erhalten.
e) Regierungsform. Die Wandervölker leben unter der
patriarchalischen Leitung von Familien- und Stammeshäuptlingen.
Die seßhaften Völker haben, soweit sie unabhängig sind, einheimische,
mit unumschränkter Gewalt regierende Fürsten.
Asien ist „die Wiege" der Menschheit. In Asien lebten unsere
Stammeltern; hier bildeten sich die ersten Staaten, welche die Ge-
schichte außer Ägypten kennt; von hier aus kamen mit den wan-
dernden Völkern die Keime der Kultur nach Westen. Asien ist ferner
die Heimat unserer Getreidearten wie auch noch vieler andern Nutz-
pflanzen; endlich ist es das Stammland der meisten unserer Haustiere.
Aber noch in einem höhern Sinne ist uns Asien der fegen-
spendende Erdteil geworden; denn von ihm aus drangen die er-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens China Japan Europa Amerika Asiens Ostasien Asien Westen
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Nach unentschiedener Schlacht zog er sich in das feste Sardes zurück, vermochte aber nicht lange eine Belagerung auszuhalten und mußte sich schließlich ergeben und sein Land dem Sieger überlassen, dessen nächste Sorge es war die an der kleinasiatischen Küste seßhaften Griechen und ihre reichen Handelsstädte seinem Reiche einzuverleiben. Auch nach den Inseln griff die Hand der Perser hinüber, und manche derselben, z. B. S am o s, das bisher der Besitz des glücklichen Tyrannen Po ly trat es gewesen war, mußten den Großkönig in Susa als Herrn anerkennen.
Die Bedeutung Kleinasiens für die Weltgeschichte beruht hauptsächlich darin, daß dort die Auswandererzüge, deren Ziel Europa war. längere Rast machten, ehe sie den schmalen Meeresarm des Archipel, den Hellespont, überschritten. In keiner Gegend der alten Welt hat daher ein so reges und vielgestaltiges Leben geherrscht als hier. Man kann es mit Recht die Völkerbrücke nennen.
Der griechische Lichtgott Apollon scheint l y kisch en Ur s p rnng s zu sein. — Ueber Polykrates vergl. Schillers Gedicht: „der Ring des Polykrates".
§ 5. Das perserreich.
Im Osten des persischen Golfs bis zum Bolor-Dagh hin
liegt Iran, die Wiege des persischen Volks, das bestimmt war
die erste Großmacht des Altertums zu werden. Keine fruchtbaren Ströme bewässern das Land, daher kann von ergiebigem Ackerbau kaum die Rede sein. Aber der Kampf ums Dasein hatte ein kräftiges kühnes Geschlecht erzeugt, dem die verweichlichten Bewohner der reichen Kulturländer Asiens beim ersten feindlichen Begegnen weichen mußten. Auch religiöse Begeisterung stand den Persern zur Seite, denn als Dienern des Lichtgottes Or-muzd war Kampf gegen die Mächte der Finsternis ihre Pflicht, und für solche sahen sie alle Götter der übrigen Nationen an.
Als erster Stammesfürst wird uns Kyros genannt (Ku =
rusch-Sonne). Wie im Fluge eroberte er das Iran benachbarte Medien, dessen Herrscher die Sage zum Großvater des Siegers stempelt, um den Medern das Joch ihrer Ueberwinder erträglicher zu machen. Nach zehn Jahren unterliegt Lydien, nach weiteren zehn Babylonien, nachdem „durch die Gnade
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Extrahierte Personennamen: Schillers
Extrahierte Ortsnamen: Sardes Europa Bolor-Dagh Asiens Babylonien
§ 118. Folgen der Kreuzzüge. 321
Und doch — so unglückselig diese Folgen waren — hatten die Kreuzzüge auch ihre wohlthätigen Wirkungen, und man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß die staatlichen wie die gesellschaftlichen Verhältnisse gänzlich, und zwar zum Vorteile der Menschheit, sich änderten. Da viele Adelige ihre Besitzungen verkaufen oder verpfänden mußten und später nicht mehr einlösen konnten, kamen die Bürger, Handwerker und Bauern in Besitz von eigenen Grundstücken. Viele Herrschaften verschwanden ganz und wuchsen in den Händen einzelner zu größern Staaten ztu sammelt, so daß erst von da an eine regelmäßige Regierung und Gesetzgebung in den unzähligen Gebietsteilen gedacht werden konnte. Die Kloster und Stifte, an welche ebenfalls viel Besitztümer übergingen, bildeten den weltlichen Herren gegenüber ein um so notwendigeres Gegengewicht, als bei der Roheit der Zeit alle Bildung zu Grunde gegangen wäre, hätten Künste und Wissenschaften nicht in der Stille der Gotteshäuser Pflege gefunden. Derselbe Geist der Frömmigkeit endlich, welcher die Kreuzzüge hervorrief, heiligte auch das Ritterwesen, so daß die tapferen Kämpen sich zugleich als Streiter Christi itttd nicht als bloße Klopffechter betrachteten.
331) Nicht minder wohlthätig waren die Kreuzzüge für Handel und Verkehr, Künste und Wissenschaft, Gewerbfleiß und Wohlstand. Die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande schuf jene blühenden Handelsstädte, welche später die vorzüglichsten Kämpfer um die bürgerliche Freiheit wurden. Was man im Morgenlande Zweckmäßiges gesehen, ahmte man im Abendlande nach. Die Schiffsban- und die Schiffahrtskiutde wurden gehoben, manche Entdeckungen, wie z. B. die Magnetnadel und das Leinenpapier, wurden in großerm Maßstabe angewendet und verbessert, wodurch Handel und Verkehr erst recht gedeihen konnten. Die rückkehrenden Pilger brachten manche Kunsterzengnisse mit, die nachgeahmt wurden, so daß die Gewerbe sich vermehrten und die einheimischen Produkte sich verfeinerten. Insbesondere verdankt auch der Gartenbau den Pilgern, eine Reihe vortrefflicher Gewächse, die sie ans dem Morgenlande mit heimbrachten. Geographie, Naturgeschichte, Astronomie, Mathematik, die technischen Wissenschaften bereicherten sich mit den gewonnenen Erfahrungen. Der Geschmack an den klassischen Werken der Griechen wurde geweckt und der Wert der Wissenschaft besser anerkannt. Aber nicht nur wurde der geistige Gesichtskreis durch Kenntnisse mannigfacher Art erweitert, sondern es war auch der Unternehmungsgeist für die Zukunft geweckt, und es waren die Schranken gebrochen, die einen Teil der Menschheit von dem andern getrennt hatten.
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246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
Volkes Gottes. Um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft
verschwindet ihr Name aus der Geschichte.
3. Fssöniziei*.
Im Norden des Landes Kanaan , zwischen dem Libanon und
dem Mittelmeere, lag eine schmale Küstenebene , welche von den
Phöniziern, einem kananitischen Volke, bewohnt wurde. Das
Land hatte eine Menge von Städten, unter welchen Tyrus und
Sidon zumal hervorragten, war aber klein und wenig fruchtbar
und konnte seine Einwohner nicht ernähren. Woher sollten die
Menschen nun ihren Unterhalt nehmen , den sie dem Acker nicht
abgewinnen konnten ? Durch ihre Lage wurden sie auf das Meer
verwiesen: Fischerei, Schifffahrt und Handel waren es, wodurch
Tausende ihren Lebensunterhalt gewannen. Der Handel der Phö-
nizier stieg bald zu solcher Höhe , dass er sich über den grössten
Theil der damals bekannten Welt erstreckte. Spanien und England
einerseits, Arabien und Indien andererseits wurden von phönizischen
Kaufleuten besucht. Dazu war das Volk kunstreich und geschickt
zu allerlei Arbeit in Gold und Eisen , in Holz und Wolle. Das
wusste König Salomo wohl; darum liess er zu den kostbarsten
Arbeiten am Tempel phönizische Handwerker kommen und zahlte
gerne mit Weizen und Öl, woran er Überfluss , jene aber Mangel
hatten. So halsen in Jerusalem die Phönizier um Geld dem wahren
Gott einen Tempel bauen; daheim in ihrem eigenen Lande dienten
sie dem Baal. Denn diess war ihre schreckliche Verfinsterung, dass
über allen andern Göttern ihnen Gott Mammon stand. Dem Mammon
hatten sie ihre Seelen verkauft, dass sie nicht Lug und Trug
scheuten und selbst vor keiner Übelthat zurückbebten , wenn sie
nur — Geld verdienen konnten. Daher kam es denn auch , dass
man einem Tyrer keinen Schritt weiter traute , als man ihn sah.
Ihr Gott Mammon bewies sich dankbar für die Verehrung, die man
ihm zollte; denn er machte sie reich , dass ihre „Kaufleute wie
Fürsten und ihre Krämer die herrlichsten im Lande waren". Aber
selbst unter den abgöttischen Sidoniern waren ihrer manche, welche
die Kniee ihres Herzens nicht dem Mammon beugten. Die Wittwe
in Z a r p a t h oder Sarepta wird dem ungläubigen Israel zur
Beschämung vorgestellt, und das kananäische Weib bewies einen
Glauben, wie ihn der Herr in Israel nicht gefunden halte.
In den Grenzen von Tyrus und Sidon wuchs auf dem Libanon
die hohe, prächtige Feder, welche als die Krone unter den Bäumen
gepriesen wird. Einst waren die Federn in solcher Menge vorhan-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Sidon
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Kanaan Spanien England Indien Jerusalem Sarepta Israel Israel Tyrus
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 98 —
anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen.
Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle.
4$. Die Entwässerung.
Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug.
Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden.
In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben.
In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte.
In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.
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42
Erste Periode des Mittelasters.
innere Ein- dalen bewerkstelligten, sammelte der kaiserliche Kanzler Tribonian die nditungen. @e|e^e jm Corpus juris oder Codex Justinianeus, welcher
die Hauptgrundlage der meisten bestehenden Rechtsbücher bildet. Justinian ließ seine Residenz mit 25 christlichen Tempeln, worunter die Sophienkirche, das großartigste Denkmal des byzantinischen Baustils, die erste Stelle einnahm, mit herrlichen Wasserleitungen, Brücken, Hospitälern und Festungswerken versehen. Freilich verursachte der bedeutende Kostenaufwand viele Steuern, welche hart auf allen Ständen des Reiches lasteten. Aber dafür suchte er in anderer Weise den Wohlstand zu heben, indem er Handel und Gewerbe förderte, viele Arbeiter beschäftigte und den Seidenbau einführte. Es war nämlich einigen Mönchen geglückt, Eier der Seidenwürmer in ihren ausgehöhlten Wanderstäben aus China nach Europa zu bringen, wo dieselben ausgebrütet und erhalten Einführung wurden. Seitdem trieb man im Abendland Seidenbau, welcher sich
des Serben- , .
baus in um 1150 von Griechenland nach Italien, 1450 nach Frankreich und Europa. 1700 auch nach Deutschland verbreitete.
Justinian Justinian legte bei allen Gelegenheiten den besten Willen und eine ^L^iebling^" außergewöhnliche Thätigkeit an den Tag, allein der Erfolg entsprach vlan scheitern nicht immer seinem guten Willen. Er wollte z. B. die Zwistigkeiten und stirbt for Grünen und Blauen beilegen, fachte sie aber noch mehr an; in den religiösen Streitigkeiten suchte er zu vermitteln, entzweite aber die Geistlichen noch mehr; er strebte mehrere Provinzen des römischen Reiches zu retten, richtete sie aber entweder zu Grunde oder mußte sie wieder aufgeben. 16 Jahre nach Theodoras Tod starb Justinian (565) im 83. Jahre seines Lebens. Er hatte in seinem Alter einigen Eigensinn gezeigt, allein seine Thätigkeit und Liebe für Bildung beibehalten.
knrefch?n= Vanmen. ums Ostgmm. Mfnt und Rarses.
Sifrifa zer- Schon oben erzählten wir, daß das Reich der Vandalen in Afrika nach Geiserichs Tod zerfiel. Hier war König Hilderich von seinem Vetter Gelimer abgesetzt und ins Gefängnis geworfen worden. Da sich Belisar be- Justinian vergeblich für Hilderich verwendet hatte, so bekriegte er den Thronränber Thronräuber und sandte seinen Feldherrn Belisar mit einer ansehnlichen Gelimer Macht ab. Belisar ward von den Bewohnern des Landes mit Jubel als ihr Befreier begrüßt und besiegte den kecken Gelimer, welcher den König Hilderich unmittelbar nach Belisars Landung hatte hinrichten lassen, in zwei Schlachten, so daß er schon nach drei Monaten die Eroberung des Vandalenreiches nach Eonstantinopel melden konnte. Gelimer verschanzte sich nun auf einem Berge; er vermochte sich aber nicht lange zu halten und schickte einen Boten an Belisar mit der Bitte um ein
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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58
Erste Periode der neueren Geschichte.
Heinrich tritt
zur katholi-
schen Kirche
über und
giebt das
Edikt von
Nantes 1598.
Heinrich Iv.
ist ein
vortrefflicher
Regent.
reine und gebildete Frau, welche ihr Leben lang durch Frömmigkeit
und Werkthätigkeit sich ausgezeichnet hatte.
Heinrich kv. war 36 Jahre alt, als Clement sein Bubenstück
ausführte. Sofort verließ ihn ein großer Theil des königlichen Heeres,
und Heinrich mußte Paris aufgeben. Der Krieg dauerte fort, da
Spanien Hülfstruppen gegen Heinrich sandte, und Philipp daran dachte,
seine Tochter Isabella auf den französischen Thron zu erheben. Da-
mit war am wenigsten der Herzog von Mayenne einverstanden. End-
lich, da Heinrich zwar den größten Theil des Landes sich unterworfen,
die Hauptstadt Paris aber trotz einer entsetzlichen Huugersuoth, welche
in Folge der Belagerung in ihren Mauern herrschte und 13,000
Menschen hinraffte, an die Uebergabe nicht dachte, entschloß sich
Heinrich kv. mit schwerem Herzen, um denr zerrütteten Lande den er-
sehnten Frieden zurückzugeben, auf Anrathen seines Jugendfreundes
de Rosny zur katholischen Religion überzutreten. 1594 öffnete ihm
nun Paris die Thore, und ein Jahr später ertheilte ihm auch der
Papst die Absolution. Heinrich ward jetzt von allen Parteien als
rechtmäßiger König von Frankreich anerkannt.
Die durch seinen Uebertritt zur römischen Kirche schwer gekränkten
Hugenotten versöhnte er durch das berühmte Edikt von Nantes (1598).
In demselben ordnete er an, daß in allen Städten Frankreichs öffent-
lich protestantischer Gottesdienst gehalten werden dürfe, wo er 1586
und 1587 bestanden habe; für andere Städte und Dörfer traten be-
schränkende Bestimmungen ein. In Paris und an dem Hoflager sollte
kein protestantischer Gottesdienst sein; doch sollten die Protestanten da-
selbst ungehindert wohnen und in der Nähe Gottesdienst halten dürfen.
Die Protestanten erhielten gleiche Rechte, wie die Katholiken, sollten
aber den katholischen Geistlichen den Zehnten entrichten.
Heinrichs ganzes Streben während seiner 21jährigen Regierung
war darauf gerichtet, das in vielfacher Beziehung zerrüttete Frankreich
vor dem Untergang zu retten und unter seinen Unterthanen Wohlstand
und gute Sitte zu begründen. Bor Allem suchte er den Rechtszustand
und die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen, da zahllose Räuber-
banden die Reisenden überfielen und plünderten. Die Steuern und
Abgaben wurden beschränkt, Erpressungen der Großen streng verboten,
das stehende Heer vermindert, Ackerbau, Handel und Gewerbe ge-
fördert. Zu diesem Behufe ließ Heinrich Straßen und Kanäle baueu,
die Seidenzucht einführen und armen Laudleuten die rückständigen
Steuern schenken. Sein Wille war, daß jeder Bauer des Sonntags
sein Huhn im Topfe habe.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich_kv Heinrich Clement Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Philipp Philipp Isabella Heinrich Heinrich Heinrich_kv Heinrich Rosny Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich_Straßen Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Paris Spanien Paris Paris Frankreich Nantes Frankreichs Paris Frankreich
42
Erste Periode des Mittelalters.
innere Ein- dalen (§. 10) bewerkstelligten, sammelte der kaiserliche Kanzler Tribonian
richtn Ilgen. ^ römischen Gesetze im Oorpus )uii8 oder Oollex 1u8tiniun6u8, welcher
die Hauptgrundlage der meisten bestehenden Rechtsbücher bildet. Justinian
ließ seine Residenz mit 25 christlichen Tempeln, worunter die Sophien-
kirche, das großartigste Denkmal des byzantinischen Baustils, die erste
Stelle einnahm, mit herrlichen Wasserleitungen, Brücken, Hospitälern
und Festungswerken versehen. Freilich verursachte der bedeutende Kosten-
aufwand viele Steuern, welche hart auf allen Standen des Reiches
lasteten. Aber dafür suchte er in anderer Weise den Wohlstand zu
heben, indem er Handel und Gewerbe förderte, viele Arbeiter beschäftigte
und den Seidenbau einführte. Es war nämlich einigen Mönchen ge-
glückt, Eier der Seidenwürmer in ihren ausgehöhlten Wanderstäben aus
China nach Europa zu bringen, wo dieselben ausgebrütet und erhalten
Einführung wurden. Seitdem trieb man im Abendland Seidenbau, welcher sich
b? Bimtin61'*ltm 1150 von Griechenland nach Italien, 1450 nach Frankreich und
Europa. 1700 auch nach Deutschland verbreitete.
Justinian Justinian legte bei allen Gelegenheiten den besten Willen und
Lieblings- eine außergewöhnliche Thätigkeit an den Tag; allein der Erfolg ent-
plan scheitern sprach nicht immer seinem guten Willen. Er wollte z. B. die Zwistig-
hochbetagt. leiten der Grünen und Blauen beilegen, fachte sie aber noch mehr an;
in den religiösen Streitigkeiten suchte er zu vermitteln, entzweite aber
die Geistlichen noch mehr; er strebte mehrere Provinzen des römischen
Reiches zu retten, richtete sie aber entweder zu Grunde oder mußte
sie wieder aufgeben. 16 Jahre nach Theodoras Tod starb Justinian
(565) im 83. Jahre seines Lebens. Er hatte in seinem Alter einigen
Eigensinn gezeigt, allein seine Thätigkeit und Liebe für Bildung bei-
behalten.
Das Vanda- §. 10. Vandalen uitb Ostgothen. Belisar und Narses. '
lenreich ln
Schon oben erzählten wir (S. 16), daß das Reich der Van-
dalen in Afrika nach Geiserichs Tod zersiel. Hier war König Hilderich
von seinem Vetter Gelimer abgesetzt und ins Gefängniß geworfen wor-
Belisar be- den. Da sich Justinian vergeblich für Hilderich verwendet hatte, so
Thronräubcr bekriegte er den Thronräuber und sandte seinen Feldherrn Belisar mit
Gelimer einer ansehnlichen Macht ab. Belisar ward von den Bewohnern des
Landes mit ^Jubel als ihr Befreier begrüßt und besiegte den kecken Ge-
limer, welcher den König Hilderich unmittelbar nach Belisars Landung
hatte hinrichten lassen, in zwei Schlachten, so daß er schon nach drei
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw