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1. Bd. 2 - S. 569

1837 - Eisleben : Reichardt
Celebes. 569 Hauer dienen können. Sie sind nicht so blutgierig als ihre Brüder in Borneo, wenigstens nicht die den Küsten naher wohnenden, aber östlich und iw Innern des Landes sind sie wieder wilder. Der klügste und thätigste Menschenschlag aus Celebes und Borneo sind die Bu ggi se n, in deren Handen der ganze Handel der Moluk- kischen Inseln ist, und die bis Manilla und China, Cochinchina und Siam handeln. Sie theilen sich wieder in mehrere kleine Völkerschaf- ten, die aber durch das Band gemeinschaftlicher Sprache und Einrich- tungen verbunden sind, bekennen sich zum Islam, und gehören nebst den Makassaren zu der Malayen-Race. Von den Makassaren, welche den südwestlichen Theil der Insel oder das Königreich Makkas- sar bewohnen, macht ein Missionar folgende Schilderung. Sie sind groß und stark, lieben die Arbeit und ertragen jede Beschwerde leicht. Was sie sehr verunstaltet, obschon sie es für eine Schönheit halten, sind die ungemein platten Nasen. Diese bringen sie aber nicht mit auf die Welt, sondern die Mütter sorgen dafür, indem sie mit der Hand die Nasen unaufhörlich zusammendrücken. Auf die Erziehung wird große Sorgfalt verwendet. Man legt die neugebornen Kinder ganz nackt in einen Korb, badet sie alle Tage, und reibt ihnen die Glieder mit Kokosöl ein, wodurch sie geschmeidig werden. Diese Be- handlung hat zur Folge, daß man weder Buckelige noch Hinkende, noch sonst Verkrüppelte unter den Makassaren sieht. Sobald die Söhne der Vornehmen ein Alter von 5—6 Jahren erreicht haben, giebt man sie, damit sie von der Mutter nicht verzärtelt werden, in ein fremdes Haus zur fernern Pflege. Im Alter von 7—8 Jahren werden alle Kinder zu den Muhamedanischen Priestern (die hier Agguys heißen) in die Schule geschickt, wo sie lesen, schreiben und rechnen lernen. Wenn die Kinder die Schulzeit zurückgelegt haben, läßt man sie ein Handwerk erlernen; sie flechten allerlei Körbe aus Weidenruthen, machen Strohmatten, oder werden Tischler, Schlosser und Goldarbeiter; oder beschäftigen sich mit Feldbau, Fischfang und Holzfällen. Den Frauens- personen ist im Allgemeinen der Webestuhl überlassen und sie sind es, welche die schönen baumwollenen und seidenen Zeuge der Insel verfer- tigen. Die Makassaren sind fröhlich, aber sehr reizbar und alsdann rachsüchtig. Sonst ist leicht mit ihnen hinzukommen; man kann auf ihre Freundschaft zählen, wenn man sie einmal gewonnen hat. Die Frauen sind sehr zurückhaltend und sittsam und leidenschaftliche Lieb- haberinnen des Tanzes. Besonders lieben die Makassaren kriegerische Übungen und es giebt wenige Indische Völker, die sie in dieser Hin- sicht übertreffen. Sie sind vortreffliche Reiter, schießen sehr gut mit Flinten und Pfeilen, richten Kanonen sehr genau und führen den Säbel und Kris mit nicht minderer Geschicklichkeit. Die Pfeile sind von Bambus, mit Haisischzähnen bewaffnet und werden vermittelst eines Blaserohrs von 6—7 F. Länge fortgeschleudert; sie können damit oft 80—100 Schritte weit sicher treffen.

2. Bd. 2 - S. 919

1837 - Eisleben : Reichardt
Inneres Südafrika. 919 sich der Zug nach dem öffentlichen Platze, wo ein großes Gerüste er- richtet war, neben welchem man die Bildnisse der Landesgötter aufge- stellt hatte, in Bewegung. Als man auf diesem Platze ankam, bestieg ein junger Neger das Gerüst. Der Fürst nahm auf der rechten Seite Platz und lud Douville ein, sich neben ihn zu setzen. Nun hielt der junge Neger eine Rede, und wahrend er noch sprach, führten 2 hinter ihm stehenden Männer einen so gewaltigen Säbelhieb nach ihm, daß sein Kopf dadurch fast gänzlich vom Rumpfe getrennt wurde. In wenigen Augenblicken war sein Körper geviertheilt. Ein Viertel davon wurde dem Jaga für ihn und seine Weiber überreicht, das zweite ge- hörte den Makotas (Vornehmen), das dritte dem Volke und das letzte den Priestern, welche das Blut mit großer Vorsicht sammelten, um es später den Göttern zu opfern. Der Jaga verfügte sich hierauf nach seinem Pallaste, wo die ganze Volksmasse zu einem Feste geladen wurde. Vor allem bratete man die Glieder des Schlachtopfers und verzehrte sie mit einer an Trunkenheit gränzenden Freude; dann aß man bedeutende Quantitäten Fleisch von verschiedenen Thieren und trank tüchtig dazu; endlich wurde bis tief in die Nacht hineingetanzt. Jetzt zündeten die Priester innerhalb eines viereckigen Raumes ein großes Feuer an, gossen das Blut des menschlichen Opfers auf die glühen- den Kohlen und warfen eine Menge wohlriechender Harze hinein. Als der Wind die dicken Rauchwolken, die sich bald daraus erhoben, gegen den Tempel hintrieb, jauchzte das Volk laut auf, weil ihm dieß für ein sicheres Zeichen galt, daß der Jaga bis zu seinem Ende glück- lich regieren werde; er selbst schien darüber höchlich erfreut und bei dem darauf folgenden Mahle, an dem auch Douville gezwungener Weise Antheil nehmen sollte, verschluckte der Jaga mit inniger Lust die größ- ten Bissen Menschenfleisch. „Ich vermag es nicht, sagt Douville, die Freude dieser Kannibalen zu beschreiben, als sie das Blut des un- glücklichen Opfers aufleckten und seine zuckenden Glieder brieten. Noch jetzt ergreift mich ein kalter Schauder, wenn ich des Augenblicks ge- denke, wo die Priester das Herz des beklagenswerthen Jünglings in den Kessel warfen, dessen Inhalt siedend aufwallte. So wie es in die heiße Flüssigkeit gefallen war, sprang es über dessen Oberfläche wieder enipor. Da schrie das Volk vor Lust, weil es diesen Sprung für einen untrüglichen Beweis hielt, wie hoch der Jüngling erfreut sey, daß man ihn zum Schlachtopfer ausersehen. Ein anderes Negervolk des innern Afrikas, das Douville besuchte, nennt er M oluas, (vielleicht Mu lva der ältern Reisebeschreiber), deren Land in der Nähe des Äquators liegt und den Zambi enthält, den höchsten Berg, den Douville in diesem Theile Afrikas sah. Das Königreich der Moluas scheint eine Hauptmacht Südafrikas zu seyn. Es erstreckt sich südlich von Bomba über eine Menge gegen O. und S. O. gelegener Länder, und selbst Völker an der Ostküste sollen die Oberherrlichkeit 'anerkennen und Tribut bezahlen. Es hat 2 Haupt-

3. Bd. 2 - S. 909

1837 - Eisleben : Reichardt
Niederguinea. 909 Fest ohne Menschenblut gefeiert. Wenn eine Hinrichtung oder ein -öffentliches Opfer Statt finden soll, so verkünden es die Hörner des Königs. In diesem Augenblicke hört die Sicherheit des Lebens aus. Auf der Straße werden die Leute aufgefangen, nach dem Pallaste ge- schleppt und ermordet. Solche Feste dauern oft Wochenlang. Stirbt ein Aschanti, so werden Sklaven an feinem Grabe geopfert; je vor- nehmer, desto mehr. Stirbt der König, wird ihm ein schreckliches Lei- chenfest gefeiert und allenthalben Meßt Mut. Um sich gegen Zauberei und Unglück zu sichern, tragt man Fetische und Amulette an sich. .Man macht auch thönerne Figuren, die man als Fetische verehrt. Gewöhnlich haben sie Menschengestalt mit einem unverhaltnißmäßig großen Kopfe. Menschenleben hat geringen Werth. Sklaverei ist üb- lich und hart. Vielweiberei ist erlaubt, die Weiber sind Eigentbum des Mannes und nebst den Sklaven gleichsam Lastthiere. Die Regierung ist monarchisch-aristokratisch und in den Handen eines Königs und seines aristokratischen Rathes, der jetzt aus 4 Mit- gliedern besteht. Bei wichtigen Angelegenheiten aber versammeln sich alle Häuptlinge. Die unterworfenen Staaten haben zum Theil ihre Könige oder Eabozirs und müssen jährlich Tribut zahlen, bei einem Kriege Truppen stellen und mancherlei Geschenke geben. Jeder Tribut gebender Staat steht unter der unmittelbaren Aufsicht eines Häupt- lings der Aschantis, der aber immer in der Hauptstadt residirt, nur von Zeit zu Zeit reiset er hin, um den Tribut zu empfangen. Der König der Aschantis hat 3333 Weiber, eine Zahl, die, weil sie für geheimnißvoll und bedeutend gilt, immer voll erhalten, nie überschrit- ten wird. Ein Theil derselben bewohnt ein Landhaus des Königs, ein anderer ein kleines Dorf hinter dem Pallaste, die übrigen leben in zwei Straßen der Hauptstadt. Im Pallaste sind gewöhnlich 6 Frauen mit dem Könige. Gehen die Frauen aus, so laufen Schaaren von Knaben vor ihnen her, die Peitschen haben, womit sie unbarmherzig alle schlagen, die nicht eiligst die Flucht ergreifen. Über die Frauen haben Verschnittene die Aufsicht. * Niederguinea. Unter dieser Benennung begreifen wir die große Landerstrecks südlich von Oberguinea, welche sich längs des Meeres, vom Kap Lope; bis zum Kap Negro ausdehnt und im Osten unbestimmte Grenzen hat. Diesen Theil Afrikas entdeckten die Portugiesen in der zweiten Halste des 13. Jahrhunderts und setzten sich darin fest. Ihre Be- sitzungen umfassen die Königreiche Angola und Benguela, wozu noch einige Forts in Kongo und in andern minder bedeutenden Staa- ten und einige Handelsstationen im Innern kommen. Ungeachtet aber seit mehr als 300 Jahren die Portugiesen hier Besitzungen haben und das Christenthum zu verbreiten suchen: so ist uns doch dieses
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