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1. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 62

1904 - Oldenburg : Nonne
Es kann nicht fehlen, daß ein solches Benehmen ihn bei den Russen achtnngswert machen muß. Unser Hof kehrte bald nach diesem Empfange nach Twer zurück, und seit dem 6. d. M. sind nun auch der Herzog und der Erbprinz hier eingetroffen. Für mich kann dieser Zuwachs unserer Hofhaltung, die zugleich die Vergrößerung des Zirkels alter Freunde und Landslente zur Folge hat, nur angenehm sein 2c. Twer, den 27. Mai 1811. Teuerste Mutter! Die letzten Nachrichten von Ihnen erhielt ich durch den Herrn Sekretär Z. ic. — Bei uns hat sich im wesentlichen nichts verändert. Der Herzog und Prinz August befinden sich fortdauernd hier, und unsere -Hoheiten suchen durch Liebe und Teilnahme ihr Schicksal zu erleichtern. Daß ihnen ihre edle Absicht vollkommen gelungen ist, zeigt die Heiterkeit und Zufriedenheit der hohen Gäste. Auch unsere Landsleute finden den Aufenthalt in Twer erträglich, und wir haben manchen frohen Tag zusammen; uns wird die Freude oft durch den Gedanken an die Veranlassung ihres Hierseins getrübt. — — — Der Prinz und die Großfürstin schenken mir fortdauernd ihr Vertrauen und ihre Gnade. Auch der Herzog behandelt mich hier mit der nämlichen herablassenden Güte wie zuvor. Sie können nicht glauben, wie groß die Achtung ist, die sich der edle Fürst hier bei allen, die ihn kennen, erworben hat. Von seiner Abreise und fernerem Lebensplan ist noch nichts bekannt. Die Familie aber ist sehr tätig. Adieu, liebe Mutter! 61. Zwangsarbeit an Batterien und Straßen. 1811. — Pleitner, Oldenburg im 19.Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1 187. — Wenn zu der Batterie-Arbeit auf den Oberahnischen Feldern aus der Herrschaft Varel täglich 74 Mann gestellt werden müssen, so wird solches hierdurch bekannt gemacht, und können Liebhaber sich am gedachten Tage nachmittags 3 Uhr vor der Amtsstube einfinden. Varel, aus der Einquartierungs-Kommission, den 13. April 1811. C. F. Strackerjan. M. U. Strackerjan. Zu den Arbeiten an der großen Straße von Hamburg nach Wesel (und Paris), wozu das Amt Cloppenburg wöchentlich 701 Mann stellen muß, und wozu das Kirchspiel Molbergen zu den bereits gestellten Mann-schäften am 13. d. Mts. noch 50 Mann liefert, müssen die Stadt Cloppenburg und Wigbold Crapendorf 125 Mann, Kirchspiel Altenoythe 130 Mann, Kirchspiel Barßel 126 Mann und Saterland 170 Mann so stellen, daß diese des abends 9 Uhr an Ort und Stelle zu St. Hülfe, mit einem Spaten versehen, sich einfinden und die ganze Woche dort arbeiten. — — Uebrigens werden auch Weiber, Mädchen und Knaben über 12 Jahreu dabei angenommen. — — Da auf die Beendigung der

2. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 66

1904 - Oldenburg : Nonne
66 — Eigenschaft eines Franzosen verbunden sind. Ich freue mich der mir ausgesprochenen Gesinnung." :) (Die Abgeordneten verließen mit drei Verbeugungen den Saal und wurden bald darauf der Kaiserin vorgestellt, die sich einige Minuten lang sehr freundlich mit ihnen Uber den Zustand der drei neuen Departements unterhielt.) (>4. Wie iu Clbcittmrn Napoleons Geburtstag gefeiert wurde. 1812 August 15. — Einzelblatt. — Progra m m des Festes, welches am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Sonnabend am 15. August, in Oldenburg gefeiert werden wird. Art. 1. Am 14. August abends verkündigen das Läuten aller Glocken und Kanonenschüsse die Feier des folgenden denkwürdigen Tages. Art. 2. Mit dem Anbruch dieses Tages werden die Kanonenschüsse wiederholet werden. Art. 3. Zwischen 10 und 11 Uhr morgens versammeln sich sämtliche öffentliche Behörden in dem großen Saale des Stadthauses und begeben sich von da um 11 Uhr unter dem Geläute der Glocken im feierlichen Zuge nach der Hauptkirche St. Lamberti, um daselbst ein Tedeum zu singen. Art. 4. Aus dem Schloßplatz ist ein Mastbaum errichtet mit 4 Preisen für diejenigen, welche die Spitze erklimmen. Um 3 Uhr nachmittags wird den Wetteifernden der Zutritt gestattet werden. Art. 5. Um 6 Uhr nimmt der Tanz in den dazu bestimmten Sälen im Hause des Gastwirts Hentz an der Langenstraße seinen Anfang. Art. 6. Es wird ein freies Schauspiel sein für fo viel Personen, als im Schauspielhause Platz haben. Man muß sich deshalb mit Einlaß-Billetten versehen, welche man vom 14ten morgens 9 Uhr an, so lange bis alle Billette ausgegeben sind, im Bureau des Maire abholen kann, ohne Billett wird niemand eingelassen. Der Anfang ist 5 Uhr. i) Ter französische Text dieser Reden bei „Halem, Erinnerungsblätter von einer Reise nach Paris 1811".

3. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 57

1904 - Oldenburg : Nonne
— 57 - 1. Vom 6. August oder vom Tage der Abfahrt als 7. ejusd. (desselben) von Brake nach Helgoland, wo hinter Blexen mit Kugeln begrüßt wurden, rechne uad) Maßgabe obiger Anfuhr .... 300 Nthlr. 2. Vom 9. August als Abfahrt vou Helgoland bis zur Wiederuachhausekunft, als 4. Oktober, ä Tag 4 Reichsthaler........................................... 224 „ 524 Rthlr. Wo da 30 Rthlr. zum Lebensunterhalt habe negociiren (erhandeln) und meine Schuhe und Beinschnallen zu Gelde mctdjen und veräußern müssen. 58. Aushebung vvu Waisenknaben. 1810. — Peter von Bohlen, Antobiographie. Königsberg 1841. — (Peter von Bohlen, geb. 1796 März 13 zu Wüppels, starb als Professor der orientalischen Sprachen und Literatur zu Königsberg 1840 Febr. 6.) Im Jahre 1810 berief ein Dekret Napoleons alle Waisenknaben von 14 bis 20 Jahren nach Jever, damit sie zum Kriegsdienste ausgehoben werden sollten. Meine Mutter war gestorben, und nichts band mich mehr an die Heimat; im Gegenteil sollte der sehnlichste Wunsch, in die weite Welt wandern zu dürfen, in Erfüllung gehen. Ich wurde mit noch sechs anderen Knaben auf einen Leiterwagen gepackt und nach der Stadt abgeführt, id) kann wohl sagen, mit einer Freude, welche merkwürdig gegen die Traurigkeit meiner Gefährten abstach; denn wir waren ja alle nod) Kinder und stellten uns vou den gehaßten Franzosen das Schlimmste vor. In dem altfränkischen Schlosse wurden wir gemustert und staunten nid)t wenig über den Glanz der vergoldeten Säle und die Pracht der Offiziersuniformen. Nur zwei unter uns sieben aus unserer Gemeinde hatten das gehörige Maß; and) id) mußte leider wieder umkehren. — — So verging nod) ein halbes Jahr, als wir von neuem zu erscheinen befehligt wurden, und zwar diesmal in Anrieh, sechs Meilen von Wüppels. Unsere Anzahl war diesmal weit größer. Id) entsinne mid) deren nicht mehr, allein wir füllten zwei Leiterwagen und stießen auf der Reise noch ans mehrere Karawanen von Knaben, die zuweilen zu Fuße von ihren Armenvorstehern begleitet wurden. Es ist mir bis jetzt noch unbegreiflich, was man mit den Kindern anfangen wollte oder angefangen habe; es hieß, sie würden in die Militärschulen getan werden, aber von keinem ist, soviel id) weiß, jemals eine Kunde in die Heimat gekommen. Wir langten in Anrieh an, und der ganze Markt wimmelte bereis von Knaben, die hier und) bestimmten Abteilungen eine Anweisung auf verschiedene Gasthöfe erhielten; id) mußte mit etwa fed)zig anderen in den schwarzen Bären einkehren. Am anderen Morgen wurden wir in das Sd)loß geführt, und zwar traf es sid) so, daß man die ans den fernsten Gegenden zuerst aufforderte, vielleicht, damit die unbrauchbarsten desto eher heimgesandt werden konnten. In einem großen Sale wurden

4. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 369

1877 - Oldenburg : Stalling
- 369 Wichtigkeit dieses Punktes erkennend, drang mitten durch das mrderische Feuer gegen Chlum bor; von einer Kugel nieder-geschmettert, starb er den Heldentod, aber seine tapferen Bataillone strmten begeistert bor und nahmen die Hhen. Um 4 Uhr setzte sich der König selbst an die Spitze der Caballerie, um den sich zurckziehenden Feind zu berfolgen, der zuerst in guter Ordnung, bald in wilder Flucht nach Pardubitz zurckwich. Die Schlacht bei Kniggrtz (Sadowa) dauerte bis 9 Uhr Abends, wo der letzte Kanonendonner verstummte; 11 Fahnen, 174 Geschtze, 18,000 Gefangene fielen in die Hnde der Sieger, die ihren Verlust an Todten und Verwundeten 'aus 10,000 Mann, den der Oestreicher auf 40,000 Mann berechneten. Ein solcher Sieg, wie ihn hier die Preußen ohne alle Bundesgenossen errangen, steht einzig in der ganzen Weltgeschichte da; eine einzige Woche hatte hingereicht, den Krieg -zu entscheiden, den das Volk in Waffen" nicht nur durch das Zndnadelgewehr, sondern durch ausgezeichnete Fhrung, durch Schnelligkeit in der Ausfhrung aller Bewegungen, so wie durch die auch die Massen durchdringende sittlich - geistige Bildung errungen hatte. Fast ohne Widerstand drangen die Preußen, die auf-gelste ftreichische Armee berfolgend, bis in die Nhe Wiens bor. Auf der alten Heerstrae zog das Elbcorps unter.herwarth von Bittenfeld der Jglau und Znaym gegen Wien; die erste Armee unter dem König und dem Prinzen Friedrich Karl ging mit Hlfe der Eisenbahnen nach Brnn, die zweite Armee unter dem Kronprinzen nach Olmtz, während schon am 8. Juli Prag besetzt wurde. Die erste Armee hatte in Mhren nur unbedeutende Gefechte (am 10. Juli bei Saar, am 11. bei Tischnowitz) zu bestehen; die zweite Armee erbeutete in einem siegreichen Gefechte bei Tobitschau sdlich von Olmtz (15. Juli) 18 Geschtze und schnitt den noch bei Olmtz stehenden streichischen Truppen den Weg nach Wien ab. Das knigliche Hauptquartier ward von Brnn nach Lurhenburg, zuletzt nach Nicolsburg, 12 Meilen von Wien berieft, wo Unterhandlungen der einen Waffenstillstand und ber-tue Friedens-Prliminarien begannen. Schon war eint'vorlufige fnftgige Waffenruhe zum Abschlu gekommen, die m 22. Juli 12 Uhr Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 24

5. Erzählungen aus der neuesten Geschichte (1815 - 1881) - S. 400

1877 - Oldenburg : Stalling
400 - blieben daher in ihren Garnisonen, bis sie zur Operation befhigt waren. Dieses Verfahren hat sich glnzend gerecht-fertigt. Die in ihrer Organisation sich berstrzende franzsische Armee fand an der Grenze bereits Truppen vor, als sie sich gegen die Saar, besonders gegen Saarbrcken, in Bewegung setzte. Es waren freilich nur schwache Garnisonen, aber die ans Wunderbare grenzende Tapferkeit und zhe Ausdauer des kleinen Hufleins in Saarbrcken hielt vierzehn Tage lang ganzen feindlichen Divisionen gegenber Stand, so da die Franzosen immer bedeutendere Streitkrfte gegen sich zu haben glaubten und deren Strke in ihren Journalen zuletzt aus 200,000 Mann angaben. Am 19. Juli berschritt eine starke Abtheilung Chasseurs d'afrique bei Forbach, eine Meile von Saarbrcken die preu-ische Grenze. Die Gewaltttigkeit, die sie an zwei Steuer-beamten verbten, die aus ihren Betten gerissen und fortge-schleppt wurden, gab Veranlassung, ihnen eine Abtheilung preuischer Ulanen entgegenzuschicken, vor denen sie schleunigst die Flucht ergriffen. Damit waren die Feindseligkeiten er-ffnet. Die Feinde bedrohten die Stadt Saarbrcken, be-schrnkten sich jedoch in den folgenden Tagen nur auf kleine Vorpostengefechte, in denen sie stets den Krzeren zogen. In Saarbrcken befanden sich nur ein Bataillon des 40. Reg. und 3 Schwadronen des 7. Ulanen-Regiments. Gegen Ende Juli verging fast kein Tag ohne feindliche Begegnungen unter den Vorposten, bei denen die Franzosen stets im Nchtheil waren. Man bemerkte gleich hier, da die Franzosen ihr Pulver in Massenfeuer vergeblich verpufften, ohne groen Schaden anzurichten. Es ist vorgekommen, da aus eine preuische Patrouille in einer Viertelstunde 200 Schsse abgegeben wurden, ohne da auch nur ein Mann getroffen wre, nur da die Chaffepots viel weiter tragen, als die Zndnadel-gewehre. Uebrigens wurden alle diese kleinen Plnkeleien in den franzsischen Blttern mit der unverschmtesten Lgen-haftigkeit ausgebeutet, um dem Ruhm und der Eitelkeit der groen Nation zu schmeicheln.*) Indessen trieb die Franzosen *) Das Mglichste leistete in dieser Hinsicht ein aus Belgien herbergekommenes franz. Extrablatt, in dem es hie: Schlacht bei Thion-ville. Groer Sieg der Franzosen. Chassepot hat Wunder gewirkt.

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 93

1892 - Gera : Hofmann
93 Meiereien, auf denen er sich um alles kmmerte. Aus den Krongtern oder Domnen bezog er seine Einknfte. Karl hatte auch den fr jene Zeit gewaltigen Plan, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Sein Ruhm erscholl in alle Welt. Der Kalif Harun al Raschid in Bagdad sandte ihm Geschenke, z. B. eine knstliche Wasseruhr und einen gelehrigen Elefanten. Karls Gegen-geschenke waren abgerichtete Pferde und Hunde. 3) Nord, Ost, West und Sd. 1. Wintermonat, 2. Hornung (weil die Hirsche im Februar ihr Geweih ablegen?), 3. Lenzmonat, 4. Ostermonat, 5. Wonnemonat, 6. Brachmonat (weil im Juni das brachgelegene Feld gepflgt wurde), 7. Heumonat, 8. Erntemonat, 9. Herbstmonat, 10. Weinmonat, 11. Windmonat, 12. Christmonat. 4) Die Pfalz (Palast) = Wohnung, Schlo des Kaisers. 10. Sein frommes Ende. Karl hatte den Schmerz, da zwei begabte Shne vor ihm starben. Den berlebenden Ludwig lie er zu Aachen, seiner Lieblingsstadt, in der er neunzehnmal Weih-nachten gefeiert hat, krnen und ermahnte ihn, Gott zu frchten, sein Volk zu lieben, die Armen zu untersttzen, getreue Beamten einzusetzen und sich von der Welt unbefleckt zu erhalten. Ein halbes Jahr darauf erkrankte er im 70. Lebens- und 46. Regierungsjahre an einem er-neuten Fieberanfalle und starb nach Empfang des heil. Abendmahles mit den Worten: Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" (814.) 814 Sein Leichnam wurde einbalsamiert und im kaiserlichen Schmucke auf-recht in der Gruft des Domes zu Aachen beigesetzt. Auf goldenem Stuhl sitzend, die Krone auf dem Haupte, das Evangelienbuch auf den Kuieeu, die goldene Pilgertasche an der Hfte, Zepter und Schild zu Fen, die Gruft mit Spezereieu (= duftenden, kostbaren Ge-wrzen) gefllt, so fand ihn im Jahre 1000 Kaiser Otto Hi., der das Gewlbe ffnen lie, um den groen Toten zu schauen. Fragen: Weshalb heit Karl der Groe"? Die Grenzen und Teile seines Reiches! Warum fhrte er die vielen Kriege? Wie war damals das Verhltnis zwischen Papst und Kaiser? Weshalb zogen sich die Sachsen-kriege so in die Lnge? Was hatten die verschiedenen Grafen" zu bedeuten? Die Bedeutung der Marken! Die Entwicklung der Nordmark (Branden-brg), Ostmark (sterreich) und der Mark Meien (Sachsen)! Pippin der Kurze" von Bauer. Die Schule der Stutzer" von Simrock. Wie Kaiser Karl schreiben lernte." Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt." Wie Kaiser Karl Besuch bekam," und Wie Kaiser Karl in Bchern las" von Gerok. Frankfurts Grndung" von Kopisch. Das weie Ro" von M v. Der. Wittekind" von Platen. König Karls Meerfahrt," Klein Roland" und Roland Schildtrger" von Ithland! Der sterbende Roland" von Stber. Rheinsage" von Geibel. 38. Die Karolinger. 1. Der schwache Ludwig der Fromme. Er konnte die Zgel der Regierung eines so groen Reiches nicht führen. Die Geistlichen, die Groen des Reiches und feine eigenen Shne entwanden sie ihm. Er lie sich zu einer Teilung des Reiches unter seine drei Shne

7. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 83

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
83 chcnjahres, und schließt erst mit dem Eintritte der Trinita- tiszeit. In dieser Festzeit der Kirche sind es drei verschie- dene Fe st kr eise, um welche sich die höher gestimmte An- dacht der Gläubigen sammelt. Zuerst der Weihnachtskreis, dessen Mittelpunkt das Weihnachtsfest bildet, welches von einer Vorfeier und Nachfeier umschlossen ist. Das Weihnachtsfest, welches wir alle Mal am 25sten December feiern, ist erst etwa seit dem vierten Jahrhundert n. Chr. G. im Gebrauch; jetzt aber wird es von Alt und Jung desto fröhlicher begrüßt, wenn es mit seiner Freudenbotschaft, daß aller Welt der Heiland geboren ist, erscheint; und es ist namentlich euch Kindern kein Fest so herrlich, als dies, weil der ,heilige Christ euch so schöne Geschenke mitbringt; ich möchte aber doch, daß ihr euch noch mehr über das Kind in der Krippe freuetet, als über jene Geschenke, denn die können euch nicht selig machen, aber das Kind kann es, und wenn ihr ihm euer Herz öff- netet und nähmet es da auf, so würdet ihr bald finden, daß es noch bessere Geschenke hat und bringt, als die schön- sten Weihnachtsbäume mit den hellen Lichtern, Aepfcln und Nüffen und dem bunten Spielwerk, das doch Alles nur eitel und vergänglich Ding ist. Damit aber weder ihr, noch ir- gend ein Mensch dem Jesuskinde das Herz verschließe, so gehen dem Weihnachtsfeste die 4 Adventssonntage vor- her, denn sie sollen euch und alle Menschen mahnen, dem kommenden Heilande die Seele zu öffnen. Advent heißt nämlich deutsch Ankunft; und in der Adventszeit wird von nichts Anderm, als dem Kommen des Herrn Jesu gepre- digt. Durch die vier Adventssonntage, mit deren erstem der Anfang des Kirchenjahres zusammen fällt, werden die vier Jahrtausende abgebildet, welche auf die Ankunft des schon den ersten Menschen verheißenen Heilandes gewartet haben. Ganz in der Art, wie Diese, brauchen wir im Advent nun freilich nicht mehr auf den Heiland zu warten, denn längst ist er in der Welt erschienen; aber in Aller Herzen hat er doch noch nicht kommen können; darum sollen wir jenes frühem sehnsuchtsvollen Wartens der Menschen in der Ad- ventszeit recht fleißig gedenken, damit wir desto begieriger nach Dem verlangen, welchen viele Könige und Propheten wollten sehen und haben ihn nicht gesehen, und weil er uns nun so nahe gekommen ist, daß er vor unserer Herzen Thür steht, dieselbe ihm weit aufthun, daß da einziehe der König der Ehren und darin ewiglich wohne. Die biblischen Terte

8. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 157

1882 - Oldenburg : Stalling
157 Das Morden whrte brigens noch drei Tage fort, und nicht nur in der Hauptstadt, sondern in den meisten Pro-vinzen des Reiches. Im ganzen rechnet man die Zahl der Ermordeten nach einer mhigen Angabe auf 30000; andere geben weit mehr, sogar 100000 an. Jedoch fanden sich unter den Statthaltern in den Provinzen auch manche edle Männer, die den kniglichen Befehl nicht vollzogen. Einer von diesen vernichtete den Brief auf der Stelle, und^ ein anderer schrieb an den König: ,,Sire, ich habe Ew. Majestt Befehl Ihren getreuen Einwohnern und den Kriegsleuten der Besatzung kund gemacht, und da lauter gute Brger und mannhafte Soldaten, aber nicht einen einzigen Henker ge-funden. Sie und ich bitten Ew. Majestt unterthnigst, Sie wollen unsere Armee und unser Leben nur zu mglichen Unternehmungen, seien sie auch noch so verwegen, anzuwenden geruhen." Beide Edelleute starben hieraus so schnell, da man vermutete, ihr Ungehorsam sei ihnen mit Gift vergolten worden. Man nannte die furchtbare Mordnacht wegen des dar-auf folgenden Bartholomustages die Bartholomus-nacht, oder auch, weil sie bald nach der Hochzeit des K-nigs Heinrich von Navarra stattfand, die Pariser Blut-Hochzeit. Das Ereignis machte in den verschiedenen Ln-dern Europas den verschiedensten Eindruck. Philipp Ii., König von Spanien, triumphierte darber; der Papst Gre-gor Xiii. lie die Kanonen lsen und Gott fr den glck-lichen Erfolg dieser blutigen That ffentlich danken: aber die Englnder und Deutschen uerten lebhaft ihren gerechten Abscheu. Karl Ix. wurde in der Folge von einer entnervenden Krankheit befallen, die mit jedem Tage zunahm. Die Qua-len des Gewissens folterten sein Gemt, denn seit der Bartholomusnacht verscheuchten die Schreckensbilder der Er-mordeten den Schlaf von seinem Lager. Er starb 1574, noch nicht volle vierundzwanzig Jahre alt.

9. Erzählungen aus der neuen Geschichte - S. 292

1882 - Oldenburg : Stalling
292 In vierzehn Tagen legten sie zweihundertundachtzig deutsche Meilen zurck. Im November 1714, nachts um ein Uhr, langten sie vor dem Thore Stralsunds an. Der wacht-habende Offizier machte Schwierigkeiten sie einzulassen; da aber der angebliche Courier gleich vom Aufhngen sprach, so lie man ihn ein. Trotz dem ungeheuern Barte und der schwarzen Percke, die nebst einem braunen Rocke seine Reise-vermummung ausgemacht hatte, erkannte man ihn sogleich, und eine allgemeine Freude erfllte am frhen Morgen die Stadt. Man mute ihm die Stiefel von den Beinen schnei-den. Seit sechzehn Tagen legte er sich jetzt zum erstenmale wieder in ein Bett. Unbeschreiblich war das Gedrnge in den Straen, als er sich am zweiten Tage zu Pferde sehen lie; berall begrte man ihn jubelnd mit Hellem Vivatruf und allen dankte er freundlich: ja, um den guten Brgern ihre aufrichtige Liebe zu vergelten, erlie er der Stadt auf zehn Jahre die Abgaben und adelte die vornehmsten Rats-Herren. Und seiner frommen Sitte getreu, fehlte er auch am nchsten Sonntage nicht in der Kirche, weder beim Vor-noch beim Nachmittags-Gottesdienste. 5. Karls Xii. letzte Thaten. (17151718.) Als Karl nach Stralsund kam, fand er die Zahl seiner Feinde um zwei vermehrt. König Friedrich Wilhelm I. von Preußen hatte einen groen Teil von Schwedisch - Pommern und die Festung Stettin besetzt, und der Kurfürst von Han-nover hatte sich die Herzogtmer Bremen und Verden an-geeignet. Karl war trotz aller Tapferkeit seiner Schweden nicht imstande, seine deutschen Lnder zu behaupten und mute sogar Stralsund den Dnen berlassen. Schweden befand sich in der trostlosesten Lage; es fehlte an Geld, an allen Hlfsmitteln zur Fortsetzung des Krieges. Unter dem Drucke des langwierigen Krieges hatte das arme Land schrecklich gelitten. Selbst das Heer war im elendesten Zustande und nicht einmal gehrig gekleidet. Die wenigsten Soldaten hatten ordentliche Wehrgehenke, sondern trugen den Degen an einem Stricke der der Schulter. Da kein Geld

10. Zeugnisse zum deutschen Aufstieg - S. 239

1915 - Gotha : Perthes
239 Recht und Mut und Liebe, das sind seine Waffen, Uns ruft Gott, mein Weib, uns ruft Eott! Wenn wir unser Glück mit Trauern büßen: Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Liebste, tröste dich, Liebste, tröste dich! Jetzt will ich mich zu den anderen reihen: Du sollst keinen feigen Knechten freien! Liebste, tröste dich! Wie zum ersten Male wollen wir uns lüssen, Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Nun lebt wohl, ihr Menschen, lebet wohl! Und wenn wir für euch und unsre Zukunft fallen, Soll als letzter Gruß zu euch hinüberhallen: Nun lebt wohl, ihr Menschen, lebet wohl! Ein freier Deutscher kennt kein kaltes Müssen: Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen! Kesselschmied Heinrich Lersch. Hindenburgs Siegesbotschaftenausmasuren. Sonnabend, den 29. August 1914. Unsere Truppen in Preußen unter Führung des General- obersten von Hindenburg haben die vom Narew vorgegangenen russischen Armeen in der Stärke von fünf Armeekorps und drei Kavalleriedioisionen in dreitägiger Schlacht in der Gegend von Gilgenburg und Ortelsburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über die Grenze. Es geraten über 90000 Russen, darunter drei kommandierende Generale und viele hohe Offi- ziere, in Gefangenschaft. Der russische Armee- führer ist nach russischen Meldungen gefallen. Das gesamte russische Artilleriematerial ist vernichtet. Sonnabend, den 13. Februar 1915. In der neuntägigen Winterschlacht in Masuren wird die russische zehnte Armee, die aus mindestens elf Infanterie- und mehreren Kavalleriedivisionen bestand, nicht nur aus ihren stark verschanzten Stellungen östlich der masurischen Seenplatte ver- trieben, sondern auch über die Grenze geworfen, schließlich in
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