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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 71

1865 - Eisleben : Reichardt
71 -- Der vor Jerusalem von Vespasian zurückgelassene Sohn Titus vollendet 70 Die Eroberung Jerusalems x) In der Stadt selbst wilde Parteiungen und schreckliche Hrmgersnoth. Endlich Erstürmung der Stadt, der Tem- pel verbrannt. Ueber eine Million Juden waren in die-- sem Kriege umgekommen, viele Tausende gefangen, y) Be- ginnende Zerstreuung des jüdischen Volkes über die ganze Erde. 79 81 Titus- Die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts. B Doch große Unglücksfälle: Feuersbrunst und Pest in Rom. 79 Herculanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. 171 l fand man beim Graben eines Brunnens die ersten Spuren von Herculanum; jetzt steht der Flecken Por» tici darüber. Die Ausgrabungen von Pompejisehr wichtig für genaue Kenntniß des Alterthums. (Herrliche Wandmalereien.) 81—96 Domitianus Zwar des Titus Bruder, doch von grausamem Charakter. Er schließt einen schimpflichen Frieden mit Decebalus, dem Könige von Dacien, a) triumphirt aber doch. Läßt sich als Gott verehren.b> Zweite große Chri- stenverfolgung; der Apostel Johannes nach Patmos verbannt. Auf Anstiften seiner von ihm bedrohten Gemahlin wird Domitian vom Anführer der Leibwache ermordet. 96—98 Nerva Schon bejahrter Senator, wird durch die Verschworenen Kaiser, regiert mild, adoptirt den Spanier M. Ul Pius Trajanus, stirbt schon nach 16 Monaten. 98—117 Trajanus. Ein guter Kaiser.«) Macht Dacien, Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, stirbt nach glücklichem Kriege gegen die Parther in Cilicien. Er er- baute das prächtige forum Trajani. Die Trajanssäule (109 Fuß hoch) noch vorhanden. x) Zum Andenken daran der noch wohlerhaltene Triumphbogen des Titus errichtet. y) Darunter der in einer Höhle gefangene jüdische Geschichtsschreiber Josephus. z) Sein berühmtes „Diem perdidi! "pflegte er wann auszurufen? a) Oestl. Ungarn, Siebenbürgen, Moldau und Wallachei. d) „Unser Herr und Gott befiehlt." c) „Herrsche glücklicher, als Augustus, und besser, als Trajanus."

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 82

1899 - Gera : Hofmann
82 ?1- Das römische Forum zur Kaiserzeit. Rekonstruktion nach Rehlender. eine Kette, eine Handmühle, einen Topf, einige Pfähle und Lebensmittel auf einen halben Monat, im ganzen ein Gewicht von 30 kg. Vor einer Schlacht wurde diese Last abgelegt. Strenge Strafen schreckten den feigen, Beute und Ehre lockten den tapfern Soldaten. — 2. Seine herrliche Residenz. In Rom herrschte eine unbeschreib- liche Pracht, besonders in den Tempeln, Theatern und Bädern. Augustus rühmte von sich, daß er die Backsteinstadt in eine Marmorstadt ver- wandelt habe. Auf dem palatinischen Hügel erhob sich die kaiserliche Burg. Das kaiserliche Rom erhielt unter Augustus und seinen Nach- folgern einen Prachtbau nach dem andern. Die Bauart vereinigte in gefälliger Weise den einheimischen Gewölbe- und Kuppelbau mit dem griechischen Säulenbau. Der große Zirkus war eine Rennbahn für allerlei Wettrennen, an denen die Römer ein besonderes Gefallen fanden. Über 100 000 Schaulustige fanden Platz darin. Das herrliche Pantheon war allen Göttern geweiht und ist heute die Märtyrer- kirche. Das Kolosseum war ein riesenhaftes, vierstöckiges Rundtheater für Wettkämpfe von Menschen und Tieren mit mehr als 80 000 Sitz- plätzen. Hier ergötzte sich das schaulustige Volk an den Fechterkämpfen und Tierhetzen. Die Fechter oder Gladiatoren waren Kriegsgefangene oder Sklaven oder Verbrecher. Sie wurden lange und fleißig im Fechter- handwerk geübt und mußten dann vor den Augen von Tausenden in der Arena, dem eiförmigen Kampfplatz, auf Tod und Leben mitein- ander kämpfen. Zeigten sie sich lässig oder schonten sich gegenseitig, so wurden sie mit Peitschen und glühenden Stangen gegeneinander getrieben. Die unterliegenden Fechter wurden verschont oder getötet, je nachdem die Zuschauer ihre Daumen erhoben oder senkten. Ebenso beliebt wie die Fechterkämpse waren die Tier hetzen. Löwen, Tiger, Elefanten und

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 83

1899 - Gera : Hofmann
✓ — 83 — andere wilde Tiere wurden durch Hunger, Peitschenknallen, Verwundung durch Fackeln oder Stacheln zur Wut gereizt und auf den Fechter zu einem Kampfe auf Leben und Tod losgelassen. Das gegenseitige Zer- fleischen von Mensch und Tier war Augenweide für das entartete Volk. Je mehr Blut floß und je mehr Tiere und Menschen fielen, — oft viele hundert —, desto gelungener war das Schauspiel! Unter den prächtigen Marktplätzen zeichnete sich der Tr ajan s mit einer Ehrensäule aus, die mit allerlei Bildwerk und Inschriften bedeckt war. Den Kaisern Titus und Konstantin wurden später schöne Triumphbogen errichtet (vergl. Abb. 81). Sehr ge- schickt und dauerhaft waren die Heer- straßen angelegt. Sie gingen von dem goldenen Meilensteine auf dem Forum Romanum aus und liefen nach allen Teilen des weiten Reiches. Großartig waren die Wasser- leitungen, prachtvoll und vielbenutzt die öffentlichen Badehäuser. Alle diese Bauwerke finden sich noch heute in Rom entweder in Trümmern oder in veränderter Benutzung. Neben dem unsinnigsten Luxus der Reichen in Rom seufzte das Elend der zahlreichen Armen. Die Sitten verfielen immer mehr. Die Götter wurden verlacht, die Ehen gebrochen, das Familienleben zerstört, die ehrliche Arbeit verachtet, die unsinnigsten Schwelgereien getrieben, Mitleid und Erbarmen gegen Unglückliche vergessen und täglich neuen Vergnügen nachgelaufen. Ein Dichter seufzte angesichts dieser Sittenverderbnis: „Es ist schwer, kein Spottgedicht zu schreiben!" 3. Seine kluge Regierung. Der Wille eines Einzigen lenkte die ungeheure Staatsmaschine. Aber klug ließ er die Republik zum Schein fortbestehen und begnügte sich, alle höheren Ämter in seiner Person zu vereinigen und sie sich jährlich erneuern zu lassen. Dem ruhebedürftigen Volke gab er Brot und Spiele. Den Erpressungen der Beamten wehrte er und führte feste Gehälter ein. Künste und Wissenschaften wurden besonders von seinem hochgebildeten Freunde Mäcenas gefördert. Vir- gilius dichtete die Änöide, Horatius seine Oden, Ovidius die Meta- morphosen und Phädrus seine Fabeln. Man nennt diese Zeit das Augusteische oder goldene Zeitalter der Litteratur. Das glückliche Volk nannte Augustus den „Vater des Vaterlandes". Seinen Nachfolgern rief man zu: „Sei glücklicher als Augustus und besser als Trajan!" Mon der römischen Schrift. Griechen und Römer schrieben auf Wachstafeln und Papyrusrollen, in den Zeiten nach Christi Geburt auch 6*

4. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 156

1890 - Gotha : Perthes
156 zusicherte und dies in der Sladt verkünden ließ. Es erschienen 50 000 Gnadeflehende, denn nur die römischen Überläufer, die Scipio ja mit dem Tode würde bestraft haben und Hasdrubal mit seiner Familie zogen sich in die höchste Citadelle zurück, um den Kampf fortzusetzen und lieber mit den Waffen in der Hand zu sterben als am Galgen. Bald aber verlor auch Hasdrubal den Mut und bat um Gnade, seine Frau dagegen verschmähte und verhöhnte ihn wegen seiner Feigheit, ermordete ihre Kinder, damit sie nicht als Sklaven verkauft würden und stürzte sich von den Zinnen des Tempels, ihren feigen Mann verfluchend, in die Flammen des angezündeten Nationalheüigtumes, und ihrem Beispiele folgten die Überläufer. Karthago ward nun erobert, ward vollends niedergebrannt, nachdem man es ausgeplündert hatte, und dann über die Der-fluchte Stätte der Pflug geführt, zum Zeichen, daß hier niemals wieder eine Stadt solle gebaut werden, wie es der Senat befahl. Trotz des Brandes mutz noch viel erhalten fein, denn Scipio nahm noch viele ficilifche Denkmäler aus den Tempeln und sandte sie nach ©icitien zurück. Nach 60 Jahren saß Marius auf diesen Öden Trümmern. Die Gefangenen wurden getötet oder als Sklaven verkauft, die Vornehmen unter die italienischen Städte verteilt, Hasdrubal im Triumphe zu Rom aufgeführt. Einen Teil des karthagischen Landes erhielten die drei Söhne des Masinissa geschenkt, das Übrige behielten die Römer als Provinz, welche ein Prätor oder Prokonsul ver- waltete. Karthago hatte 700 Jahre gestanden. Später entstand neben den Ruinen des alten Karthago ein Neu-Karthago als Hauptstadt des römischen Afrikas, ward reich durch Kornhandel und Industrie, dazu Sitz der Wissenschaften, wo auch der heilige Augustin lehrte und schrieb. Im Anfange des Mittelalters eroberten es die Vandalen und machten es zu ihrer

5. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 95

1890 - Gotha : Perthes
I1 95 griechische Städte zerstört, deren Bevölkerung umgebracht oder als Sklaven verkauft. Als z. B. Selinus nach nenntägigem Verzweiflungskampfe siel, wobei 16 000 Einwohner getötet, 5000 als Sklaven verkauft wurden, verstümmelten die karthagischen Söldlinge sogar die Leichen der Besiegten und schmückten sich mit den abgehauenen Gliedern der Erschlagenen. In Himera wurden 3000 Gefangene niedergemacht und die ganze Stadt zerstört, und dasselbe Schicksal traf Selinus. Diese Aus-mordung und Verwüstung Volk- und bildungsreicher Städte charakterisiert die Herzlosigkeit der habgierigen Karthager, der Engländer ihrer Zeit. Nicht minder schlimm erging es dem zwischen Weingärten und Olivenwäldern gelegenen reichen und üppigen Akragas oder Agrigent, welches 200 000 Einwohner zählte. Diese wehrten sich zwar herzhaft gegen die karthagischen Söldner, aber als man ihnen die Zufuhr abschnitt, so daß Hungersnot ausbrach, wanderten in kalter Winternacht viele Einwohner aus, viele ermordeten sich, um nicht vom Feinde zutode gemartert zu werden, oder verbrannten sich in den angezündeten Tempeln. Agrigent galt nächst Syrakus für die größte und prachtvollste Stadt der Insel und hatte eine merkwürdige Bauart, denn die Häuser zogen sich an einer durch Schluchten und Thäler gespaltenen Hügelreihe hinan, auf deren höchstem Gipfel im Nordosten die schwer zugängliche Stadtburg mit dem Zeus- und Athenetempel stand. Dieser Zeustempel galt für das größte Gotteshaus der Insel, denn er maß 340 Fuß in die Länge, 60 Fuß in die Breite und 120 Fuß in die Höhe. Seine Säulen besaßen einen so gewaltigen Umfang, daß sich in ihre Schaftkehlen ein Mann stellen konnte. Die Flächen des Mauerwerks hatte man mit halberhabenen Bildern gefüllt, welche Scenen aus dem Gigantenkampfe und dem Trojanischen Kriege darstellten. Die Menge der Statuen, Gemälde und Grab-

6. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 74

1892 - Gera : Hofmann
hndische Geduld 6{. Rmische Katakombe. des rmischen (Unterirdische, in Felsen gehauene Begrbnissttte, von den Christen Volkes mik-wahrend der Verfolgungen auch zum Gottesdienst benutzt.) , , . , ., p . . braucht hatte, rief endlich das Heer einen Gegenkaiser aus. Nero ttete sich auf der Flucht und starb mit den Worten: Welch ein Knstler stirbt in mir!" 3. Die Zerstrung Jerusalems. Die rmischen Statthalter hatten Juda ausgesogen und durch entsetzlichen Druck die Juden so lange gereizt, bis sie sich emprten und alle Rmer aus dem Lande trieben. Nero schickte den Feldherrn Vespasian gegen sie. In dem dreijhrigen Vernichtungskriege fielen Tausende unter dem Schwerte. Schon schickte sich Vespasian zur Belagerung Jerusalems an, da wurde er zum Kaiser ausgerufen und eilte nach Rom. Seinem Sohne Tit^us bertrug er den Oberbefehl in Palstina. \ In Jerusalem, wo drei Parteien sich wtend bekmpften, war wegen des Passahfestes viel Volk zusammengedrngt. Da schlug Titus eine Wagenburg um die Stadt und lie Sturmbcke und Trme gegen die Mauern führen. Der Hunger begann zu wirken, denn alle Zufuhr war abgeschnitten. Die Juden machten wtende Ausflle, verbrannten die Belagerungsmaschinen und trieben die Rmer zurck. Nun lie Titus eine Mauer um die Stadt ziehen. Immer grauser wurde das Gespenst des Hungers. Man a das Leder der Schuhe, Grtel und Schilde, Heu und Unrat, ja eine vornehme Frau schlachtete ihr eigenes Kind. Die V>ten begrub man nicht mehr, sondern warf sie der die Mauer. Die Uberlufer wurden von den Rmern entweder gekreuzigt oder erschlagen und ihr Leib nach verschlucktem Golde durchsucht. Endlich wurde die Burg erobert, aber noch immer wiesen die Ver-blendeten jedes Anerbieten der Gnade zurck. Den Tempel hatten sie zu einer Festung umgeschaffen. Beim Sturm schleuderte ein Soldat die Brandfackel in die Gertkammer, und der herrliche Bau ging in 10. Aug. Nammen auf. Nun begann das Morden seitens der Sieger. Das 70 Blut flo in Strmen von den Stufen nieder; Haufen von Leichen

7. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 13

1861 - Oldenburg : Stalling
13 iin Augenblick bei sich dächte. Als dieser darauf die Götter befragt und es als möglich befunden hatte, befahl ihm der König, einen Kieselstein mit einem Scheermesser zu zerschneiden. Der Augur that es, und der König sah sich genöthigt, von seinem Vorhaben abzustehen. Indessen verdoppelte er doch die Anzahl der vorhandenen Reiter, obgleich er keine neuen Cen- turien hinzusügte, sondern die alten Namen beibehielt. Dieser Vorfall hob das Ansehn der Augurn außerordentlich, und noch in spätem Zeiten sah man zu Rom die Bildsäule des Attus, unter welcher der zerschnittene Stein vergraben lag. Die reiche Beute aus seinen glücklichen Kriegen gegen die Sabiner und Latiner, so wie die Einnahmen aus den ihnen entrissenen Gebieten verwandte der König auf großartige Bau- ten. Das ausgetrocknete Forum (den Marktplatz) richtete er zu Volksversammlungen ein und ließ es mit Hallen umgeben. Die Stadt schloß er mit einer Mauer von Backsteinen ein und begann den Bau des Capitoliums. Sein größtes Werk sind die Kloaken, unterirdische Canäle, welche den Abfluß aus der Stadt in die Tiber führten. Tarquinius, der die Söhne des Ancus vom Throne ver- drängt hatte, starb eines gewaltsamen Todes. Die des Thro- nes Beraubten konnten es nicht vergessen, daß sie durch den Betrug des Tarquinius um ihr väterliches Reich gekommen waren. Ja sie mußten sogar fürchten, daß Ser v ius T u l lius, der als Schwiegersohn des Königs in dessen Palaste lebte, nach ihm zur Regierung gelangen würde. Sie faßten deßhalb den Anschlag, den König zu tobten und sich des Thrones zu bemächtigen. Sie stifteten zwei Hirten zum Meuchelmord an. Diese gingen mit Aexten, die sie zu tragen gewohnt waren, in den königlichen Palast, fingen daselbst Streit an und ver- langten, daß der König ihn schlichten sollte. Tarquinius ließ sie vor sich kommen, um ihre Sache zu hören. Anfangs such- ten beide durch ihr Geschrei den König zu betäuben, doch ^Tarquinius befahl, daß einer nach dem andern reden sollte. Als sich nun 'der König, ohne etwas Arges zu ahnen, auf- merksam zu dem Einen hinwandtc, versetzte ihm der Andere

8. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 169

1884 - Oldenburg : Stalling
169 Auf einem Gerste neben der Rebnerbhne auf dem Forum stcmb eine vergolbete Kapelle, eine Nachbildung des von Csar erbauten Nenustempels; innerhalb der Kapelle, welche von Sulen ohne Wnde getragen ward, war em elfenbeinernes, mit Purpur bedecktes Ruhebett sichtbar. Auf dieses wurde nach vollendetem Trauerzuge der Sarg mit der Leiche unter dem Wehklagen des Volkes und der Soldaten Csars niedergesetzt. Sodann hielt Antonius eine Rede, worin er das dem Vater des Vaterlandes zugefgte Unrecht schilderte, dessen Verdienste mit glhenden Farben pries und unter Thrnen das blutige, von Dolchstichen zerstoene Ge-wand des Ermordeten emporhob. Dabei stieg ein aus Wachs verfertigtes Bild Csars mit den 23 Wunden, unter denen die entstellende Wunde des Gesichts und die tdliche Brust-wunde besonders auffielen, aus dem Sarg in die Hohe. Jetzt verwandelte sich das Wehklagen des Volkes m volle Wut gegen die Mrder, die sich jedoch zeitig entfernt hatten; dann warb das Leichengerst angeznbet, und nun warf jebermann, was ihm an Gerten, Waffen und Schmuck zur Hand war, in das Feuer, das baburch so gewaltig um sich griff, ba ein Haus in der Nhe in Branb geriet, und eine Feuersbrunst mit Mhe verhtet ward. Kaum konnte Antonius das wtende Volk zurckhalten, das mit Fackeln durch die Straen der Stadt tobte und die Huser der Mrder anznden wollte. Als Antonius das Volk fr sich gewonnen hatte, brachte er es bald dahin, da ihm der Senat eine Schutzwache bewilligte, die er auf 6000 Mann vermehrte. Im Vertrauen auf diesen Schutz gab er, angeblich aus dem Nachla Csars, eine Verordnung nach der andern heraus, um sich Vorteile und besonders Geld zu verschaffen. Er verkaufte Amter und Wrden, verhandelte Knigreiche und wute sich dadurch Geld in solchem Mae zu verschaffen, da er und Fulvia, seine schndliche Gemahlin, zuletzt das Geld nicht mehr zhlten, sondern in Masse wgten. Den Mrdern Csars nahm er ihre Provinzen, indem er Macedonien, das Marcus Brutus hatte, fr sich nahm, und Syrien, das dem Cassius bestimmt war, dem Dolabella gab. Doch auch gegen Antonius erhob sich bald ein Neben-buhler, der endlich den Sieg der ihn bavontragen sollte.

9. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 201

1884 - Oldenburg : Stalling
201 Sboife auf Es war der aus dem Vesuv hervorschieende Dampf. Der unerschrockene Oheim wollte ein so merkwrdiges Ereiqnis in grerer Nhe beobachten, bestieg ein Schiff und eilte der Gefahr entgegen. Noch auf dem Meere erreichte ihn fallende Asche und Bimsstein; der Steuermann bat ihn, umzukehren. Vergebens. Mit dem Tapfern ist das Glucks rief er und lie sich nach Stabi bringen, wo er die Nacht, während die Flammen aus dem'vesuv hervorbrachen und alles, was fliehen konnte, floh, ruhig schlief. Am Morgen aber entstand die Besorgnis, da die strker strmende Asche zuletzt den Ausgang versperren, oder die von dem heftigen Erdbeben schwankenden Mauern einstrzen mchten. So zog man denn hinaus, auf das Meer zu, welches frchterlich tobte. Es war eine dicke Finsternis, nur von den Fackeln, welcke die Sklaven trugen, und den hervorbrechenden Flammen' erhellt. Da sank Plinius pltzlich tot weder. Er war von den bsen Dmpfen erstickt; seinen Leichnam fand man erst am dritten Tage, denn so lange dauerte die Finsternis. Sein Neffe, der jngere Plinius, war indes zu Misenum geblieben, bis das entsetzliche Erdbeben die Gebude zu verlassen riet. Eine Menge Volk zog aus; da wandelte sich auch in dieser Entfernung der Tag in Nacht, und die Asche begann zu stuben. Das Rufen, das Geschrei und Gejammer der auf dem Felde herumtappenden, die ihrigen suchenden Menschen war frchterlich. Endlich, als der lange und schwere Aschenregen nachlie, und die toonne, wiewohl mit bleichem Scheine, wieder hervortrat, boten die Gegen-stnde umher den traurigsten Anblick dar; der Boden war hoch mit Asche, wie mit Schnee, bedeckt. Aus dem, was zu Misenum geschah, kann man ungefhr schlieen, wie die dem schrecklichen Naturereignisse so viel nheren Städte Pompeji und Herculanum, unter der Asche und dem Lava-strm verschttet wurden und untergingen.*) *) Im Hahre 1711 stie man beim Graben eines Brunnen auf drei weibliche Bildsulen; im Jahr 1738 ward diese Spur weiter verfolgt und man sand, da man sich in dem alten Herculanum befinde. Erst um das Jahr 1748 fand man das alte Pompes, dessen Ausgrabungen am weitesten gediehen sind. Die aufgefundenen Kunstdenkmler haben zur Aufhellung des Altertums bedeutend beigetragen.

10. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 231

1894 - Gera : Hofmann
6. Das Bild Karls des Großen; sein Tod. 231 einschlug und viele andere Vorzeichen, die aber der Kaiser nie achten wollte, hatten, glaubte man, seinen Tod seit etlichen Jahren verkündet. Der Leichnam wurde einbalsamiert und in der Marienkirche zu Aachen bestattet. Über dem Grabe errichtete man einen vergoldeten Bogen mit Karls Bilde und den Worten: „Hier unten liegt der Leib Karls, des großen rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrößert und siebenundvierzig Jahre hindurch glücklich regiert hat. Er starb ein Siebziger im Jahre des Herrn 814, in der siebenten Jndiktion, am 28. Januar." In der Mitte des Achtecks des Aachener Doms, des ältesten Kerns dieser Kirche, bezeichnet eine flache Kalksteinplatte am Boden mit eingelegten Metallstreifen und der Metallinschrift „Carolo Magno“ heute die Stelle, unter welcher des Kaisers Gebeine geruht haben sollen. Fast zweihundert Jahre später, im Jahre 1000, ließ der phantastische Otto Iii., dessen leuchtendes Vorbild der große Karl war, das Grab desselben wieder öffnen, um seine irdischen Reste andächtig zu betrachten. Da die kühnen normannischen Seefahrer, welche wiederholt die nördlichen und westlichen Küsten Deutschlands mit ihren Plünderungszügen heimsuchten, auch Aachen nicht verschont und das Innere des dortigen Münsters verwüstet hatten, so hatte man die Erinnerung verloren, an welcher Stelle Karls Leib ruhte. Otto ließ jene Stelle aufsuchen und fand sie glücklich. Es war nichts mehr vorhanden als Gebeine und sonstige uuverweste Überreste, die in einem königlichen Sarkophage lagen. Das goldene Kreuz, welches an dem Halse hing, nahm er an sich mit einem Teile der noch nicht verwesten Gewänder, das übrige legte er mit großer Verehrung zurück und ließ das Grab wieder schließen. Fm Jahre 1165 ließ Friedrich Barbarossa die Gruft abermals öffnen und die Gebeine in einen neuen, mit Gold und Edelsteinen reich geschmückten Kasten bringen und, da Karl der Große vom Papste Paschalis Iii. heilig gesprochen war, vor dem Hochaltar zur Verehrung der Gläubigen aufstellen. Jener Kasten wird ebenfalls heute noch gezeigt. Bei einer dritten Öffnung durch Friedrich Ii. im Jahre 1215 wurden die Gebeine (Schädel, Armknochen und Hüfthorn) in eine kostbare silberne, mit Edelsteinen besetzte Truhe verschlossen, in welcher sie noch jetzt in der Sakristei aufbewahrt werden. Krone, Scepter und kaiserliche Gewänder wurden die Krönungsinsignien der deutschen Kaiser und werden heute noch in der kaiserlichen Schatzkammer zu Wien verwahrt, da sie bei Franz Ii. zum letztenmal in Anwendung kamen. Die Krone soll freilich nicht von Karl dem Großen herstammen, sondern erst dem elften Jahrhundert angehören. Drei Jahre vor feinem Tode hat Karl, „damit ein jeder wisse, was ihm zukomme, und nicht Streit und Hader wegen der Teilung entstehe", sein Testament über die fahrende Habe gemacht. Alles Geld, Geräte und Kostbarkeiten wurden in drei gleiche Teile geteilt, von denen die beiden ersten zu gleichen Teilen unter die 21 Erzbischöfe des Reiches — darunter die von Mainz, Köln, Salzburg, Trier, — zur Verteilung an die Kirche, das dritte Drittel aber zu vier gleichen Teilen unter die Kirche, die Söhne, Töchter und Enkel, die Armen und die Palastdienerschaft verteilt werden solle. Der Erlös der zahlreichen kostbaren Bücher sollte ganz für die Armen bestimmt fein.
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