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1. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 76

1913 - Langensalza : Beyer
Drifter üeil. Die deuffdien Kolonien. Imere Kolonien. 200 Jahre mußten ins Land gehen, bis dem ersten, durch den Neid der Holländer gescheiterten kolonialen Versuche des großen Kur- fürstert, der 1683 auf dem Berge Mamsro an der Goldküste von Afrika die Feste Groß-Friedrichsburg erbaueu ließ, ein zwar winziges, dafür aber lebenskräftiges Reis aufgepfropft wurde; denn erst 1884 trat Deutsch- land endlich wieder in die Reihe der Kolonialmächte ein. Hatte es der große Kurfürst vergeblich fertig zu bringen vermocht, das Verständnis seines Volkes für sein Wort: „Seefahrten und Handel sind die fürnehmften Säulen eines Staates" zu erzielen, so war jetzt sogar das Verlangen nach kolonialem Besitz aus dem in Handel und Industrie erstarkten Volke selbst hervorgegangen. Den Anfang bildete ein dem Kaufmann F. A. Lüderitz zugebilligter Schutzbrief für Südweft-Afrika, es folgte ein solcher für C. F. Wo ermann Jantzen und Thormälen für Togo und Kamerun, am wirksamsten waren aber die im 0. von Afrika von der deutschen Kolonial-Gesell- schaft abgeschlossenen Schutzverträge ^Deutsch-Ost-Afrika). Hier wurde, da die Gesellschaft über große Geldmittel verfügte, eine rege Tätigkeit entfaltet, die überall wichtige Handelsplätze ins Leben rief. l. Deufrcfr=Südwe[Nflfrikci. 1. Lage und Sröhe. Die Kolonie ist fast l^mal so groß wie Deutschland, wird aber nur von etwa 15000 Weißen und 80000 Farbigen bewohnt. Sie liegt zwischen dem Orange und Kunene: ein schmaler Streifen schiebt sich im No. bis zum Sambesi hin (Caprivizipfel).

2. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. uncounted

1913 - Langensalza : Beyer
Verlag von Hermann Beyer öc Söhne (Beyer 6c Mann) in Lamwgsg -1 1 ■ L" 1 ' --- Vaterländische Kandels- und Derkehrsgeogra in begründend vergleichender Methode nach den neusten statistischen Angaben für Hrmdelslehranstalte«. höhere und mittlere Schule« und zum Selbstunterricht ' ^ von vr. G. Grunöscheiö» Direktor dcs Fach- und Fortbildungsschulwestn« ia verlt». Dritte Auflage. Xu und 216 Seiten. Preis eleg. geb. 2,60 M. Herr Professor Heiderich äußert sich in dem „Vierteljahrsheft f. d. geogr. Uuterr.^ (1902 Nr. 2) folgendermaßen: Ein erfreuliches Buch, welches nicht nach der Schablone gearbeitet ist, sonder» eigene Weg« einschlägt, die augenscheinlich durch vieljährige Erfahrung im Handel»- geographischen Unterricht gewonnen und erprobt wurden. Uberall wird der ursächlich« Zusammenhang zwischen den natürlichen Verhältnissen einer Landschaft und dem Erwerb»- l«den der Bewohner klarzulegen versucht, und so erfährt eine hervorragend praktisch« Seit« de« geographischen Unterrichts eine streng wissenschaftliche Auffassung und Be- gründung. Wohltuend berührt der warme vaterländische Ton, welcher da» trefflich Werkchen durchzieht. Herr C. Schumacher, Direktor der Kaufmannsschule in Krefeld schreibt: Ich habe den Leitfaden sorgfältig durchgesehen und finde, daß er sich sowohl fehur ganzen Anlage nach, als auch was die Anordnung und Auswahl de» Stoffes anbetrifft, vorteilhaft vor den meisten Lehrbüchern der Handelsgeographie auszeichnet. Zweifell»» ist das Buch ganz dazu angetan, dem Unterrichtsgegenstande, dem es dienen soll, zahl- reiche neue Freunde zu erwerben und Lehrern wie Schülern ihre Arbeit angenehm zu gestalten und wesentlich zu erleichtern. Sie haben sich durch die fleißige, geschickte und eigenartige Arbeit unstreitig ein große« Verdienst um unsere Handelslehranstalten erworben. Die Anerkennung der Fachgenossen wird nicht ausbleiben. Herr W. Adam, Direktor der Bürger- und Handelsschule in Würzburg: Ich möchte Ihnen meine volle Anerkennung zu Ihrer „Vaterländischen Handel»- und Verkehr«-Geographie" zum Ausdruck bringen. Ein solche» Buch lange not. Herr Schulrat Fr. Polack urteilt in den „Pädag. Brosamen" (1 Das Buch gefällt mir sehr gut. Hier wird mit Fleiß und Sorgfalt geographischen Unterricht« angebaut, das bis jetzt ziemlich brach lag, fo Ich wünsche dem schönen Buche viele Freunde. Zu beziehen durch jede Buchhandlung.

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 20

1877 - Langensalza : Beyer
— 20 — Die Spartaner haßten nämlich den Themistocles, weil derselbe die Athener durch die siegreiche Schlacht bei Salamis zu so hohem Ansehen verhelfen und die Stadt Athen durch die sogenannten langen Mauern stark befestigt und dadurch mächtiger gemacht hatte, beim sie wollten allein in Griechenland mächtig und geehrt sein. Deswegen verklagten sie den großen Mann bei den Athenern und sagten, er habe an der Verrlterei des Pausanias Teil genommen. Nun hatte außerdem Themistocles in Athen viele Feinde, denn gar viele beneideten ihn darum, daß er so berühmt geworden war. Und so kam es, daß ihn die Athener in die Verbannung schickten, das heißt, sie befahlen ihm, Athen zu verlassen und sich in ein anderes Land zu begeben. Später sprach man sogar das Todesurteil über ihn ans. Themistocles flüchtete sich von einem Orte zum andern, endlich begab er sich zu Artaxerxes, dem Sohne des Xerxes, König der Perser, denn er hatte nirgends vor den Verfolgungen der Athener Ruhe. Artaxerxes nahm ihn gut auf und schenkte ihm seine Freundschaft. Auch gab er ihm drei Städte in Kleinasien zum Geschenk, damit er aus den Einkünften derselben seinen Lebensunterhalt bestreite. Dafür versprach Themistocles dem Perserkönige, ihm Griechenland unterwerfen zu helfen. Bald barauf aber starb er, wahrscheinlich an Gist, das er selbst genommen, um dem Könige sein Versprechen nicht erfüllen zu müssen. Denn er konnte es nicht über sich gewinnen, sein Vaterland, das er einst durch einen ruhmreichen Sieg gerettet hatte, wie der schändliche Pausanias aus schimpfliche Weise zu verraten. Vi. Der peloponnelische Krieg, 431—404 v. Chr. § 29. ^erickes. Durch die glücklichen Kriege gegen die Perser war Athen der mächtigste Staat Griechenlands geworden. Viele Inseln und Städte des ägäischen Meeres (zwischen Griechenland und Kleinasien) und des schwarzen Meeres erkannten seine Herrschaft an. Um das Jahr 450 v. Chr. lebte in Athen ein Mann mit Namen Pericles, er war der Sohn des Tanthippus, des Siegers von Mycale. Durch seine weisen Ratschläge, welche die Athener stets befolgten, übte er eine fast unbeschränkte Herrschaft über seine Vaterstabt ans. Die Stadt Athen selbst schmückte er durch die herrlichsten Gebäude, welche er ans allgemeine Kosten herstellen ließ und durch prächtige Bildsäulen, welche der berühmte Bildhauer Phidias aus seinen Befehl schuf. Damals lebten auch zu Athen die größten Dichter Griechenlands, Aefchylns, Sophocles und Euripides. Das alles vermehrte noch den Glanz und das Ansehen Athens, erweckte aber auch den Neid und die Eisersucht Spartas, welches nicht ertragen konnte, daß es die zweite Stelle in Griechenland einnehmen sollte. Dazu verfolgte Pericles den Plan, Sparta ganz und gar zu demütigen. So brach etwa fünfzig Jahre nach den Perserkriegen der

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 81

1877 - Langensalza : Beyer
— 81 — Wenzel behielt nur Böhmen und Mähren. Auch andere deutsche Fürsten demütigte Rudolf, besonders den kriegerischen Grafen Eberhard von Wirtemberg, der sich Gottes Freund und aller Welt Feind nannte. Den meisten Ruhm aber erwarb sich der König dadurch, daß er in Deutschland wieder Ruhe und Frieden herstellte. Überall schritt er gegen die Friedensbrecher strenge ein. In Thüringen allein zerstörte er 66 Raubschlösser und ließ 29 Ritter, welche Straßenraub getrieben hatten, aufhängen. „Keinen halte ich für adlich," sagte er, „der von Raub und unehrlicher Hantierung lebt." Seine Leutseligkeit und Biederkeit sind sprichwörtlich geworden, jederman konnte vor ihn hintreten und seine Klagen anbringen. Einfach und ohne Prunk wie er war, verkehrte er gern mit dem gemeinen Manne. In seinem prunklosen Anzuge ward er häusig verkannt. So hielt ihn einst eine Bäckersfrau in Mainz, bei welcher er sich am Ofen wärmte, für einen gemeinen Kriegsknecht und behandelte ihn als solchen, was dem König großen Spaß bereitete. Auch in seinen Speisen war Rudolf sehr mäßig und teilte im Felde alles mit seinen Soldaten. — Mit dem Pabste stand Rudolf auf dem besten Fuße, weil er es klug vermied-, sich in die italienischen Händel einzumischen. „Italien", sagte er, „ist eine Löwengrube, in die zwar viele Spuren den Eingang, aber keine den Ansgang zeigen." Hochgeehrt weit und breit starb der König zwischen Germersheim und Speier am Rhein. Zu Germersheim saß er beim Schachspiel, als er den Tod nahe fühlte. Da rief er:^ „Wohlan, auf nach Spei«:!" denn er wußte, daß man ihn zu Speier bestatten würde. Ehe man aber Speier erreichte, verschied er (1291). 1 ' § 103. Per Aufstand bet Schweizer. Nach Rudolfs Tode wählten die deutschen Fürsten den Grasen Adolf von Nassau zum Könige (1291 — 1298). Da sich derselbe aber in mehreren Dingen den Fürsten nicht willfährig genug erwies, so entsetzten sie ihn wieder des Thrones und stellten Rudolfs I. Sohn, Albrecht I., als Geaenkönia auf (1298—1308). Adolf verlor Krone und Leben in der Schlacht bei Göllheim. Albrecht war tapfer und entschlossen wie sein Vater aber es fehlte ihm dessen Leutseligkeit und Milde. Seine Härte trat ganz besonders hervor bei seinen Streitigkeiten mit den Schweizern Rudolf I. war nämlich von den drei Kantonen Uri, Schwyz und Unterwalden zu ihrem Schirm^ oder Schutzherrn gewählt worden, Albrecht aber benahm sich^ gegen dieselben wie ein unumschränkter Herr, der sie ganz und gexi' dem Herzogtume Oesterreich einverleiben wollte. Die Schweizer aber wollten sich ihre Freiheiten nicht nehmen lassen, sie wollten wohl beim deutschen Reiche bleiben, aber nicht österreichisch werden. Da ließ Albrecht Zwingburgen harnn und schickte Landvögte, welche das Schweizervolk arg bedrückten. Der eine dieser Landvögte hieß von Landenberg, der hatte zu Sarnen in Unterwalden seinen Sitz, der andere war Geßler Wolff, Leitfaden z. allg. Gesch. 2. Aufl. ß

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 23

1877 - Langensalza : Beyer
— 23 — Spartaner zu ihrem Oberanführer den fingen Lysander, der den Krieg zu Gunsten der Lacedämonier beendigte. Derselbe überfiel nämlich die athenische Flotte im Hellespont (Straße der Dardanellen) bei Aegospotami (Ziegenfluß) im Jahre 405 v. Chr. Geb. und eroberte sie. Dann segelte er vor Athen, das nun keine Flotte mehr ausstellen konnte, belagerte und eroberte es und ließ die Befestigungswerke, die einst Thernistocles gebaut hatte, niederreißen. Die Athener mußten mit den Spartanern einen schmachvollen Frieden schließen und alle ihre Schiffe bis ans 12 ans-liesern. An die Spitze des athenischen Staates wurden von den Lace-dämoniern 30 Tyrannen (Herrscher) gestellt, welche indessen im darauffolgenden Jahre von dem edlen Athener Thrasybulus wieder vertrieben wurden. Das war im Jahre 404 v. Chr. Geb. So gieng der große Krieg Zn Ende, der ganz Griechenland auf das schrecklichste verwüstet und nicht nur die Macht des besiegten Athens gebrochen, sondern auch die des siegreichen Spartas geschwächt hatte. Yn. Zocrates. § 33. Socrates Leben. Socrates war der weiseste der Griechen, -er war ein Philosoph, das heißt ein Mann, welcher bemüht ist, durch tiefes und anhaltendes Nachdenken die Ursachen und das Wesen aller Dinge zu begreifen und in Folge dessen weise Lehren aufstellt. Socrates wurde im Jahre 469 v. Chr. Geb. zu Athen von armen Eltern geboren, sein Vater war ein Bildhauer. Auch er lernte anfangs diese Kunst, später aber ward er Soldat und half fein Vaterland gegen dessen Feinde verteidigen. Er lebte sehr einfach und mäßig und sein höchstes Vergnügen bestand darin, junge Leute in der Weisheit und in der Tugend zu unterrichten, um sie von ihren Torheiten zu überzeugen. Er lehrte überall, wo sich gerade Gelegenheit dazn fand, auf dem Markte, auf den Spaziergängen, in den Handwerksstnben n. s. w. Damals gab es in Athen Leute, welche unter den Jünglingen falsche und verwerfliche Lehren zu verbreiten suchten. Man nannte sie Sophisten. Sie behaupteten zum Beispiel, das Höchste, wonach man streben müsse, sei Reicktnm und sinnliche Genüsse. Gegen diese Leute trat Socrates auf, indem er bewies, daß der Mensch nicht nach Reichtnm und Genüssen, sondern nach Tugend streben müsse. Dadurch erlange man das höchste Gut, den Glanben an die Gottheit, die das Böse bestrafe und das Gnte belohne. Dabei hielt aber Socrates nicht etwa lange Reden, sondern er suchte seine Gegner in ein Gespräch zu ziehen. Er legte ihnen Fragen vor, gaben sie nun falsche Antworten, so bewies er ihnen das Falsche in denselben, so daß sie zuletzt seiner Meinung sein mußten. Auf dieselbe Weise unterrichtete er feine Schüler. Zu denselben gehörten viele, welche später sich einen berühmten Namen erworben haben.

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 25

1877 - Langensalza : Beyer
— 25 — zurück. In dem Hause eines seiner Gesinnungsgenossen, welcher bte-spartanischen Anführer zu einem Gastmale eingeladen hatte, wurden dieselben getödtet und das Bolk zur Freiheit ausgerufen. Jetzt schloß sich auch der edle Epamiuoudas der Bewegung an. „Wer noch ein Herz hat für sein Vaterland," so rief er seinen Mitbürgern zu, „der ergreife die Wafseu zur Verteidigung der Freiheit!" Freudig folgte das Volk diesem Rufe und auch die Athener schickten Hilfe, so daß die spartanische Besatzung die Burg Thebens verlassen mußte. Pelopidas und Epaminondas waren innige Freunde. Während aber jener ans vornehmer und reicher Familie stammte, war Epaminondas arm. Gern hätte Pelopidas seinen Reichtum mit dem Freunde geteilt,, aber nie war dieser zu vermögen, auch nur das Geringste anzunehmen. Und doch war Epaminondas so arm, daß er nur ein einziges Oberkleid hatte, so daß er nicht einmal ausgehet! konnte, wenn dasselbe gerade in der Wäsche war. Niemals suchte Epaminondas Ehrenstellen, bot man ihm aber ein Amt an, so nahm er es an, es mochte hoch oder niedrig sein. Einst suchte ihn ein persischer Gesandter durch große Geldsummen zu bestechen, da gab er demselben zur Antwort: „Mein Freund, weitn die Absichten deines Königs meinem Vaterlande vorteilhast find, so bedarf es deines Goldes nicht; find sie ihm aber schädlich, so wird dein Geld mich nicht zum Verräter meines Vaterlandes machen." § 36. Setopidas und Kpaminondas Gaten und Gnde. Die stolzen Spartaner ertrugen es nicht geduldig, daß |ie Theben auf eine so schimpfliche Weise hatten verlassen müssen. Mit einem großen Heere rückten sie heran, um die Thebaner zu züchtigen. Diese aber rüsteten sich ans Gegenwehr und erwählten den Pelopidas und den Epaminondas zu ihren Anführern. Pelopidas befehligte eine besondere Abteilung edler Jünglinge, die heilige Schaar; diese hatte einen feierlichen Eid geleistet, entweder zu siegen ober zu sterben. Bei Leuctra ohnweit Theben kam es zur Schlacht (371 v. Chr. Geb.). Durch die geschickten Anordnungen und die Tapferkeit der heiligen Schaar erlitten die Spartaner eine gewaltige Nieberlage, ihr König selbst fiel. Die Thebaner aber würden durch diesen herrlichen Sieg auf einmal das angesehenste Volk in Griechenland. — Nun griff Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande an. Er drang mehrmals in den Peloponnes ein und bedrängte seine Feinde fo sehr, daß dieselben sogar ihre alten Gegner, die Athener, um Hülse angiengen. Diese, aus Neid über die wachsende Größe Thebens, verbanden sich auch mit Sparta. Dennoch aber drang. Epaminondas sogar bis an die Tore der feindlichen Hauptstadt, nur der verzweifeltsten Gegenwehr der Lacedämonier gelang es, ihn wieder zurückzutreiben. Kurz darauf kam es zur Schlacht bei Mantinea (362 v. Chr. Geb.). Hier warf Epaminondas mit feinen Thebanern allen Widerstand der Spartaner nieder, ward aber durch einen Pfeil schwer verwundet.

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 58

1877 - Langensalza : Beyer
— 58 — Freudigkeit bekannten sie den wahren Glauben. Endlich nahm der -römische Kaiser Conftantinus der Große das Christentum an und 1’rr.f illr ^Mischen Staatsreligion, das heißt, er erklärte, daß die christliche Lehre fortan allein im römischen Reiche Geltung haben sollte (323 n. (Ihr. Geb.). Auch zu den deutschen Völkern war das Evangelium schon frühzeitig gebracht worden, besonders zu den Gothen, Van-ra|eiv«Und Burgundern. Der gothische Bischof Ulfilas um 380 n. Chi:. Geb. hatte bereits die heilige Schrift iu die gothische Sprache übertragen. Leider hatten die meisten deutschen Völkerschaften nicht das reine Christentum angenommen, sondern die Lehre des Artus, welcher behauptete, Christus fei mit Gott nicht gleichen Wesens. Die Anhänger des Arius nannte man Arianer. Der Gegner des Arius war Athanasius, der vertrat die wahre Lehre der heiligen Schrift, Christus sei gleichen Wesens mit Gott. Seine Anhänger nannte man Athauasianer oder Katholiken. Unter Chlodowech ließen sich auch die meisten Franken taufen, wie wir sahen. Sie waren der erste deutsche Volksstamm, welcher den katholischen Glauben annahm. Nur zu denjenigen Deutschen, welche tm Vaterlande zurückgeblieben waren, gelangte die christliche Lehre erst später. Dieselben hiengen um die Zeit der Nachfolger des Chlodowech meist noch der heidnischen Religion an und übten noch den alten Götzen-bieuft; es waren das also besonbers die Baiern, Alamannen, Thüringer, der Lheil der franken, welcher in Deutschland zurückgeblieben war (später Hessen genannt), die Sachsen und die Friesen (an der Küste der Nordsee). § 73. Wonifacius. Währenb der Kriege zwischen den Nachkommen des Chlobowech waren fromme Mönche nach Deutschland gezogen und hatten hier für die Ausbreitung des Christentums gewirkt. waren aus erlaub der heilige Gallus und der heilige Colnmban zu den Alamannen gegangen und hatten btefen den christlichen Glauben gebracht. Von allen Aposteln aber, welche sich die Bekehrung der Deutschen angelegen sein ließen, hat keiner mehr getan und segensreicher gewirkt, als der sächsische Mönch Winfried, auch Bonisacins (d. H. der Wohltäter) genannt. Mart nennt benselben daher auch vorzugsweise den Apostel der Deutschen. Bonisacins war in der Lanbschast Wefiey (das ist Westsachsen, wir erinnern uns, daß ein Teil der Sachsen Britannien erobert hatte) in England geboren. Um für die Ausbreitung des Evangeliums zu wirken, verließ er sein Kloster und gieng nach Rom. Hier ließ er sich vom Pabste zu seinem neuen Berufe weihen und erhielt die Vollmacht, in Deutschland das Christentum zu verbreiten. Er begab sich nun zu den Thüringern, wo er das Evangelium mit wunderbarem Erfolge prebigte und Kirchen, Klöster und Schulen grünbete. Als der Pabst von biefen Erfolgen hörte, rief er den Bonisacins nach Rom zurück und weihte ihn zum Bifchof aller von ihm bekehrten ober noch zu M'ehrenben Deutschen. Mit einem Empfehlungsschreiben des

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 45

1877 - Langensalza : Beyer
Wm.-..W- — 45 — Juden große Schätze. Nachdem er nun diese Taten vollbracht hatte, hielt er in Rom einen glänzenden Einzug (Triumph). Mit großem Jubel ward er vom Volke empfangen und seine Bildsäule ward im Saale, wo sich der römische Senat versammelte, ausgestellt. — Marcus Licinius Cr assus war damals einer der reichsten Männer in Rom. Diesen Reichtum hatte er sich aus folgende Weise erworben. Bei den Unruhen und Verfolgungen der Marianer und Snllaner gegeneinander hatte er Besitzungen Hingerichteter Römer sehr billig gekauft, sie dann durch Sklaven in einen guten Zustand setzen lassen und dann wieder mit großem Gewinn verkauft. Durch reiche Spenden machte er sich beim Volke beliebt, so soll er einst dasselbe an 10,000 Tischen prachtvoll bewirtet haben. In Folge dessen wählte man ihn zusammen mit dem Pompejus zum Consnl. Daß er auch die aufständischen Sklaven in mehreren Schlachten besiegt hatte, ehe sie Pompejus vollständig vernichtete, ist schon gesagt worden. § 61. Käsar. Cajus Julius Cäsar war der größte aller römischen Feldherren. Seine Mutter Anrelia gab ihm eine gute Erziehung. In seiner Jugend war er schwächlich, später aber stärkte er sich durch allerlei körperliche Uebungen so sehr, daß er alle Anstrengungen und Beschwerden des Krieges ertragen konnte. Von seiner Mutter lernte er besonders die Freundlichkeit im Umgange, durch die er sich nachher so beliebt zu machen wußte. Schon in seiner Jugend zeichnete er sich durch große Unerschrockenheit ans. Als er einst eine Reise nach der Insel Rhodus (im ägäischen Meere) unternahm, um sich dort in der Redekunst bei dem berühmten Lehrer Molon noch weiter auszubilden, ward er von Seeräubern gefangen genommen, welche 60,000 Mark Lösegeld für seine Freilassung forderten. „Was!" rief Cäsar, „für einen solchen Mann, wie ich bin, verlangt ihr nicht mehr? 150,000 Mark sollt ihr haben." Zugleich drohte er den Seeräubern, er werde sie, sei er nur erst wieder frei, an das Kreuz schlagen lassen. Die Räuber schrieben diese Freimütigkeit seiner muntern Laune zu und lachten darüber. Endlich kam das Lösegeld, Cäsar ward an's Land gesetzt. Sosort aber wußte er sich einige Schisse zu verschaffen, holte die Seeräuber ein, eroberte ihr Schiff und ließ sie wirklich sämmtlich kreuzigen. — Bald kehrte er nach Rom zürück und lebte hier sehr verschwenderisch. Cr gab dem Volke viele Gastmäler und Spiele, um sich die Gunst desselben zu erwerben. Dafür ward er zum Oberpriester gewählt. Freilich machte er bet seiner verschwenderischen Lebensweise ungeheure Schulden, so daß ihn seine Gläubiger, als er als Statthalter nach Spanien gehen sollte, zurückhalten wollten. Aber der reiche Crassns sagte für ihn gut, und bald hatte Cäsar aus den Einkünften Spaniens seine Schulden bezahlt. Wie groß der Ehrgeiz Cäsars war, sehen wir daraus, daß er einst zu einem seiner Begleiter, als sie auf der Reife nach Spanien in ein kleines Städtchen gelangt waren, äußerte: „Ich möchte lieber in diesem Flecken

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 62

1877 - Langensalza : Beyer
— 62 — S s toen' welche häufig in das fränkische Gebiet entfielen und daselbst raubten und plünderten. Gegen dieses Volk schickte Karl seinen Sohn Pipm, der es besiegte und ihm ein großes Stück Laub abnahrm Daraus machte Karl die Ostmark, woraus allmählich das retzige Oesterreich entstanden ist. - Oestlich der Elbe lebte m jenen Betten das große Volk der Slaven oder Wenden, welches von Osten her in die Landstriche eingerückt war, welche die Gothen, Burgunder Markomannen und andere deutsche Stämme verlassen hatten. Diese -Wende,i hatten bte Sachsen gegen Karl unterstützt, deswegen unternahm die,er einen Zng gegen sie und zwang einen Teil derselben (die Abotriten tm jetzigen Mecklenburg), seine Oberhoheit anzuerkennen. Schließlich machte der tfranfenkönig auch noch einen Zug gegen die Dänen und er-flaite bte Etber als bte Grenze seines Reiches. So erstreckte sich also Nun das große Frankenreich vom Ebro und dem Tiber bis zur Eider und der Nordsee, vom atlantischen Ocean bis zur Elbe und bis nach Ungarn htn. Es läßt sich leicht denken, daß ein so gewaltiges Reich nicht leicht zu regieren war, und doch beherrschte es Karl der Große mit großer Kraft und großem Erfolge. ^ «?• Karls Kaiserkrönung. Wir sahen, daß Karl der Große den Hab st gegen die Angriffe der Langobarden geschützt und mit ihm einen Freundschaftsbund eingegangen war. Es ist einleuchtend, daß Karl r Große allein von allen damaligen Fürsten die ätiacht hatte, das Christen-tum zu schützen und der Schirmherr der christlichen Kirche zu sein. Diese Schirmherrschaft hatten aber früher die römischen Kaiser seit Konstantin dem Großen nute gehabt. Da nun aber das römische Kaisertum nicht mehr bestand, Karl aber nichts deftoweniger dieselben Pflichten gegen bte christliche Kirche zu erfüllen hatte, wie die alten römischen Kaiser, so beschloß er mit des Pabstes Einwilligung die römische Kaiserwürbe wiederherzustellen und auf sich und feine Nachfolger zu übertragen. Und so geschah es; Als sich Karl der Große zur Weihnachtszeit des Jahres 800 n. Chr. Geb. zu Rom befand und in der Peterskirche betete setzte ihm der Pabst die Kaiserkrone aus das Haupt und sprach folgende Worte dabei: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" Daraus salbte er ihn mit dem heiligen Oele. Alles Volk jubelte dem netten Kaiser zu. So war Karl nunmehr nicht allein fränkischer König, sonbern auch römischer Kaiser. Diese Würbe gieng später auf die deutschen Könige über und blieb bet bettselben bis zum Jahre 1806, wo der letzte römisch-deutsche Kaiser (Franz H.) bte Kaiserkrone nieberlegte. — Im Jahre 1871 hat unser siegreicher König Wilhelm I. von Preußen das Kaiserreich wiederaufgerichtet, er nennt sich jedoch nichteinen römischen, fonbern einen deutschen Kaiser. § _ 80. Karts Staatsverwaltung. Eben so groß als im Kriege aetgte sich Karl in der Verwaltung seines großen Reiches. In allen

10. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 121

1877 - Langensalza : Beyer
— 121 — welches damals vcn König Ludwig Xiv. beherrscht ward, und nicht mit Unrecht fürchtete er für die Ehre und den Bestand des deutschen Vaterlandes. Als daher die Franzosen mit den Holländern in Krieg gerieten,, unterstützte er dieselben gegen Ludwig (1672) und bewog auch den Kaiser, ein Heer zur Bekämpfung desselben zu senden. Da aber die Kaiserlichen sich in keine Schlacht einließen, war der Kurfürst genötigt mit Frankreich, den Frieden zu Vossem (1673) zu schließen. Aber schon im folgenden. Jahre finden wir ihn wieder im Kampfe mit Frankreich, als das deutsche Reich gegen den übermütigen Franzosen zu Felde zog. Glänzend kämpften, die Brandenburger unter Anführung Derfflingers. Da aber brachen, plötzlich auf Antrieb Ludwigs die Schweden in die Mark ein und hausten wie in den Zeiten des dreißigjährigen Krieges (1674). Im Jnni 1675 kehrte daher Friedrich Wilhelm vom Rheine zurück und stand plötzlich mit 6000 Reitern und 1200 Musketieren den Schweden bei Fehrbellin gegenüber (28. Juni 1675). Trotz der schwedischen Uebermacht siegte der Kurfürst glänzend. Bis an die Ostsee verfolgte er die Feinde und entriß ihueu ganz Pommern. Der Kaiser Leopold benahm sich gegen Friedrich Wilhelm undankbar, einseitig schloß er mit Ludwig Xiv. den Frieden zu Nyrnwegen, ohne seines Verbündeten dabei zu gedenken. Das kam aber daher, weil Leopold die wachsende Macht Brandenburgs fürchtete und daher dem Kurfürsten Verlegenheiten bereiten wollte. So sah sich Friedrich Wilhelm, zu schwach, zugleich den Franzosen und den Schweden zu widerstehen, zum Frieden von St. Germain genötigt (1679). 2n demselben trat er alle Eroberungen, die er gegen Schweden gemacht hatte, wieder an dasselbe ab. „Einst ersteht ans meiner Asche ein Rächer!" soll der Kurfürst ausgerufen haben, als erden Frieden unterzeichnete. — Nach der Beendigung des Krieges wendete der Kurfürst alle Sorgfalt auf die Verwaltung seiner Länder. Zur Hebung des Handels und dev Schiffahrt ließ er die schiffbaren Flüsse seiues Landes durch Kanäle verbinden, das Fabrikwesen begünstigte er dadurch, daß er viele Tausende von vertriebenen Franzosen in sein Land ausnahm, welche Seiden- und Tuchfabriken gründeten; durch Gründung von Schnlanstalten suchte er die Bildung des Volkes zu heben. Ja er gieng sogar mit dem Plane um, eine Kriegsflotte zu schaffen und in Afrika Besitzungen zu erwerben, und schon hatte er dazu einen erfolgreichen Anfang gemacht, als er starb. Später ward fein Plan nicht weiter ausgeführt. Durch strenge. Sparsamkeit tilgte Friedrich Wilhelm bald die Staatsschulden, welche-die vielen Kriege hinterlassen hatten. Zur Wahrung des braudeu-burgischeu Ansehens gründete er ein stehendes Heer. Friedrich Wilhelm war von echt deutscher Gesinnung und von wahrer Frömmigkeit, ebenso seine erste Gemalin Luise vou Orauien, welche das herrliche Lied:. „Jesus meine Zuversicht," gedichtet haben soll. „Ich weiß, daß mein. Erlöser lebt," waren Friedrich Wilhelms letzte Worte, als er 1688-
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