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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 85

1900 - Leipzig : Hirt
Aus der Kulturgeschichte der Rmer. 85 waren meist viereckig und an drei Seiten mit Sofas umgeben. Jedes der drei Sofas war fr drei Personen bestimmt. Die vierte Seite blieb offen, um die Speisen auftragen zu knnen. Die Sofas hatten am linken Kopfende eine Lehne. Vom Morgenlande kam die Sitte, da die Männer bei Tische eine halbliegeude Haltung einnahmen. In lterer Zeit bestand die Hauptmahlzeit aus zwei Gngen; gegen Ende des Freistaates wurde sie bei vielen Reichen zur vollstndigsten Schlemmerei. Ein Gastmahl zu dieser Zeit nahm etwa folgenden Verlans. In dem festlich geschmckten Saale stehen um die kostbaren Tische, die in Hufeisenform auf-gestellt sind, die zierlichen Sofas. Ihre Polster sind mit leichter Wolle ge-stopft; kostbare Purpurteppiche bedecken sie; weiche Kissen trennen die einzelnen Pltze ab. Sobald die Geladenen erscheinen, nehmen ihnen Sklaven die Sandalen ab und reichen in silbernen Kannen Wasser zum Waschen der Hnde. Dann nehmen die Gste Platz zu langem Mahle. Das Eingangs-gericht besteht aus wilden Oliven, Kaviar, syrischen Pflaumen, Spargel, Salat, Radieschen, Eiern, Schnecken, Austern und dergleichen. Die eigentliche Mahl-zeit wird durch das ffnen der Weinkrge eingeleitet. Dann bringen die Sklaven den ersten Gang. Da sind Ringeltauben, Krammetsvgel, Kapaunen, Eliten, Fische, die um ein Hauptstck, etwa einen fettgemsteten Hasen, sich gruppieren. Es folgt der zweite Gang, ein groer Eber aus den nmbrifchen Wldern; acht aus Teig geformte Spanferkel liegen um ihn herum; an den Hauern trgt er Krbchen mit syrischen oder gyptischen Datteln. Nach dem Takte der Musik wird er vou dem Zerleger kunstvoll zerschnitten. Dieser tritt zu Ehren des edlen Wildes im Jagdkleide auf. Leichtere Fleischspeisen, verschiedenartige Wrste folgen im dritten Gang, zugleich Pfauen, Fasanen, Gnseleber, seltene Fische; das Seltene und Teure ist mehr geschtzt als das Schmackhafte und Nahrhafte. Nun wischen Sklaven den Tisch mit Besen aus Palmzweigen ab und bestreuen den Boden mit Sgespnen, die man vorher mit wohlriechenden Essenzen getrnkt hat. Dann erscheint der Nachtisch, an dem der Sklave Bckermeister seine Kunst erprobt hat; knstlich aus Teig geformte Muscheln, Krammetsvgel; darauf folgen allerlei Frchte; je weiter diese hergekommen, desto willkommener find sie. Nun tritt in der mhseligen Schwelgerei eine Pause ein; man ergeht sich im Garten. Darauf beginnt in einem andern Saale das Trinkgelage. Durch Musik und Sklaventnze werden die Gste bis tief in die Nacht hinein unterhalten. Handel und Verkehr. Durch die Einfhrung gleicher Mae, Ge-Wichte und Mnzen im ganzen Reiche, die Augustus angeordnet hatte, wurden Handel und Verkehr wesentlich erleichtert. Noch mehr wurden sie befrdert durch die groen Heerstraen, die in der Kaiserzeit angelegt wurden. An die Hauptstraen schlo sich eine Reihe von Nebenstraen an, wodurch die entferntesten Punkte des Reiches dem Verkehre zugnglich gemacht wurden. Bis in unser Vaterland hinein zogen sich die Rmer-straxn. Die Erzeugnisse der Gewerbthtigkeit und des Kunstfleies der ganzen, damals bekannten Welt strmten in Rom zusammen, und von

2. Lehrstufe 2 - S. 256

1863 - Leipzig : Teubner
256 genügsam und harmlos, fröhlich und gutmüthig, uicht ohne alle Auffassungs- fähigkeit; sie schweifen familienweise oder in schwachen Horden umher, wozu sie z. B. auf dem Festlande, wo ihre Zahl immer mehr abnimmt, durch die Natur gezwungen sind, die ihnen an einem Orte weder Wald noch Fische, noch eßbare Früchte in ausreichender Menge, ja nicht einmal überall Trinkwasser bietet. Doch sind sie im Besitz des Feuers. Sie haben in ihren weiten Jagd- und Fischereigebieten leichte Erd- und Strauchhütten in dorfähnlichen An- lagen, die sie aus ihren Wanderzügen zum Nachtlager benutzen. Alle Versuche, die gemacht sind, sie an ein geordnetes Leben, an feste Wohnsitze und den An- bau des Bodens zu gewöhnen, sind ohne Erfolg geblieben. Die Südseeinsulaner in ihren zerstreuten, von gebildeten Völkern so weit entfernten Wohnsitzen gehörten vor ihrer Bekanntschaft mit den Euro- päern und gehören noch jetzt zum Theil zu den vegetirenden Völkern, hatten keine Hausthiere als das Schwein und den Hund, nährten sich von wild- wachsenden Früchten, vorzüglich von Kokosnüssen und Brotfrucht, so wie von Seethieren. Sie trieben indeß auch einigen Landbau und zeigten auch einige Kunstfertigkeit in Bereitung von Geräthschaften; manche befuhren die See in kleinen Schiffen und hatten ein künstliches Zahlensystem. Sie sind zwar leben- dig, fröhlich und zutraulich, doch auch diebisch, arglistig und grausam. Durch die Bemühungen der Europäer sind sie europäischer Kultur zugänglich gewor- den, besonders ist dies bei den Einw. der Sandwichs-, Marquesas-, Gesell- schafts- und Freundschaftsinseln der Fall. Die Sandwichsinsulaner treiben einen nicht unbedeutenden Handel, haben Schulen und drucken selbst Zeitun- gen und Bücher und sprechen Englisch. Die in Australien wohnenden Curopüer haben die Lebensweise (Acker- bau, Viehzucht, Industrie, Handel) und Kultur ihrer Heimat mit den durch die Naturverhältnisse bedingten Abänderungen. 8. 475. Die gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse der Eingebornen und die Colonien der Europäer. Die Negritos wandern familienweise umher. Mehrere Familien bil- den einen Stamm. An der Spitze der einzelnen Stämme stehen Oberhäupter, die zum Theil selbst erblich sind; einige Stämme behaupten sogar ein gewisses Übergewicht über andere. Dessenungeachtet sehlenaber selbst die einfachsten Spu- ren staatlicher Einrichtung. — Die Südseeinsulaner dagegen haben theilweise feste Wohnsitze und geordnete Staatsformen, z. B. die Einw. der Gesellschafts-, Freundschafts-, Sandwichsinseln. Die letztern haben ein auf europäische Weise eingerichtetes, constitutionelles Königreich mit der europäisch gebauten Hauptst. Honolulu 15000 E. auf Oahu. — Die Besitzungen der Europäer: A. der Engländer: I. Auf dem Festlande: a) an der Ostküste: 1) Queensland im di, 25000 E., Hauptstadt Brisbane; 2) Ncusüdwales im 8, 342000 E., Städte: Sydney 60000 E., Paramatta 12000 E.; — b) an der Südküste: 3) Victoria (früher Anstralia Felix), Van Diemensland gegenüber, 550000 E., Städte: Melbourne 50000 E. ohne u. 71000 (100000) E. mit den nächsten Um- gebungen; Geelong 20000 E.; 4) Südaustralien um den Spencergolf 118000 E., Hauptst. Adelaide 20000 E.; — c) an der Westküste: 5) Westaustralien 15000 E., Hauptst. Perth; — ä) im dl auf der Coburg-Halbinsel: 6) Nordaustralien, Hauptst. Victoria;

3. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 49

1895 - Leipzig : Hinrichs
Japaner. 49 3. Japaner. Die Japaner sind ein gut gewachsener Menschenschlag, schnell und behende. Die Farbe ihrer Haut ist gelblich und geht zuweilen in das Braune über. Die Augen sind länglich und schmal und liegen tiefer im Kopfe wie bei andern Völkern. Dem Charakter nach sind sie verständig, vorsichtig, gutmütig und freundlich. Was ihre Bildung betrifft, so haben sie unter allen östlichen Völkern die höchste Stufe der Verfeinerung er- reicht, so daß sie in Betriebsamkeit, Kunst und Wissenschaft gegenwärtig selbst die Chinesen übertreffen, obgleich sie eigent- lich nur Schüler dieses Volkes waren. Im Ackerbau sind die Japaner Meister, und der dankbare Erdboden belohnt ihren Fleiß reichlich. Nach ihren religiösen Begriffen betrachten es die Japaner als eine Abscheulichkeit, das Nutzvieh zu schlachten und zu essen. Dagegen halten sie Federvieh, hauptsächlich Hühner und Enten, in Menge, und die Vornehmen gehen auch auf die Jagd, da die Wälder und Gebüsche von Hasen, Fasanen und anderem Wilde wimmeln. Auch die Fischerei wird stark betrieben, denn Fische bilden nach den Feldfrüchten die Hauptnahrung der Ja- paner. Ein vorzüglicher Leckerbissen ist ihnen Walfisch-Speck. In der Kunst, Metall zu bearbeiten, sind sie weit vor- geschritten. Alles, was aus den Händen eines japanischen Gold- oder Silberarbeiters, eines Eisen- oder Kupferschmieds kommt, ist so sauber und hübsch, daß es nichts zu wünschen übrig läßt. Ihre Waffen gehören zu den besten. In den höheren Künsten überragen die Japaner alle andern Völker des Ostens. Die Holzschnitzereien, mit denen manche Häuser und alle Tempel verziert sind, zeugen von einer sehr geschickten Hand. Dasselbe läßt sich von den Malereien und Zeichnungen sagen. Kaiser und Regierung von Japan interessieren sich lebhaft für deutsche Sprache und Wissenschaft. Viele vornehme Japaner kommen, teils auf Kosten der Regierung teils auf eigene, all- jährlich auf unsere deutschen Universitäten. Andrerseits werden deutsche Professoren und Gymnasiallehrer nach Japan berufen und deutsche Schulbücher in der japanischen Übersetzung ein- geführt. Die japanischen Ärzte geben ihre Zeitschrift in deutscher Buch holz, Völkerkunde. 4

4. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 10

1893 - Leipzig : Hinrichs
10 Australiens Haustiere. durch Feuer uuvertilgbar, stellt er sich der menschlichen Kultur oft als unbesiegbare Schranke entgegen. Er zeigt sich übrigens nicht überall von gleicher Beschaffenheit; an einigen Stellen ist er baumhoch, an anderen kaum mauushoch; indes an dem ein- förmigen, undurchdringlichen Dickicht ändert selbst die Regenzeit wenig. Ju keiner Jahreszeit ist er ganz ohne Blumen; die Hauptblüte aber erfolgt unmittelbar nach der Regenzeit. Die Lebensbedingungen des Skrub sind Trockenheit und Dürre, also gänzlich verschieden von denen der Waldsavanne; deshalb sondern sie sich räumlich streng von einander ab. — c) Die Zwischen- räume zwischen dem Skrub und den Waldsavannen werden in der Regel durch Steppen ausgefüllt. Weite Strecken, besonders im N. und S. des Innern, sind mit dem berüchtigten Stachel- schweingras (Spinifex) bedeckt: aus dichter Rasenwurzel starren nach allen Richtungen, eine unnahbare Halbkugel bildend, steife Borsten, die bis 2 in hoch sind und Roß und Reiter nur unter größten Beschwerden ihren Weg zurücklegen lassen. 4. Australiens Haustiere. a) Bedeutung der Haustiere, b) Pferd, Rind, Schwein, c) Schaf. a) Die gauze Kultur des Menschengeschlechts ist mit dem Dasein und der Zähmung der Haustiere auf das innigste ver- knüpft. Da nun Australien aller Tiere entbehrt, welche sich zur Zähmung und Zucht eignen. so würde es dieser Erdteil auch nie ohne fremde Hilfe zu einer höheren Stufe der Gesittung gebracht haben. Die Einführung frenider Haustiere bildete daher die wichtigste Epoche in der Kulturgeschichte Australiens. — Ii) Das erste Verdienst um die Einführung fremder nütz- licher Tiere auf deu Inseln der Südsee erwarb sich der be- rühmte Weltumsegler Cook; er beschenkte die Einwohner von Tahiti mit einem Hengst, einer Stute, einer Kuh und einem Kalbe. Das Pferd nannten die Eingeborenen „das Menschen tragende Schwein", da letzteres das einzige größere Säugetier war, welches sie bereits kannten. Gezähmte Schweine wurden auf Neuseeland und vielen anderen Inseln zurückgelassen und vermehrten sich reißend schnell, so daß sie bald die Hauptnahrung sowohl Ein- geboreneu als Fremden lieferten. Aus vier entlaufenen Kühen und einem Stier haben sich in Botany-Bai zahlreiche Herden von verwildertem Hornvieh gebildet, welche schon im Jahre

5. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 165

1852 - Leipzig : Wigand
Culturzustände. 165 Auch in dieser Kunst hat das Christenthum vernichtend gewirkt. Kein Werk derselben fand Gnade vor den Augen der christlichen Fanatiker, die es sogar für ein Verdienst hielten, die heidnischen Götterbilder zu zer- stören. Und was ja die fromme Wuth verschonte, fiel unter den Strei- chen der rohen Barbaren oder wurde begraben in dem Brandschutte ver- nichteter Städte. Minder leicht waren die Werke der Architektur zu zerstören und manches Denkmal ist noch vorhanden, welches, wenn auch nicht durch erhöhten Geschmack, doch durch die Größe, Gemein- nützigkeit und Dauerhaftigkeit unsere Bewunderung erzwingt.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 409

1843 - Altona : Schlüter
409 Wenn irgendwo in der Natur, so ist es hier im sinnig webenden und zusammenwirkenden Reiche der Insekten, wo der fragende Verstand das nahe Wehen eines durch Alle wirkenden und lebenden höheren Geistes bemerken kann. v. Schubert. Von besonderem Nutzen für uns sind die zahmen Bien en, welche in Bienenstöcken gehalten und gepflegt werden. Die Bienenzucht könnte bei uns von großer Bedeutung sein, da eine Menge Bicnenpflanzen (Haidckraut, Buchweizen, Klee, Rappsaat :c. rc.), so wie die verschiedene Blüthczcit derselben sie sehr begünstigen; dessenungeachtet wird sie mei- stens nur im Kleinen betrieben, auch wol gänzlich vernachlässigt. Nur in wenigen Gegenden wird sic mit Fleiß und ziemlich im Großen be- trieben, besonders auf der mittleren Landstrecke» wo Bicnenanlagen von 10 bis 20 Stöcken gemein, von 20—50 nicht selten sind, und auch von 50—80 und darüber vorkommen. Wer Fleiß darauf verwendet, benutzt die verschiedene Blüthezcit der hiesigen Bienenpflanzen zum Vortheil seiner Stöcke, indem er sie aus den Buchweizengegcnden auf die blü» hende Haide und in die Rappsaat der Marsch bringt und umgekehrt. Im August und September sicht man auf der Scgcbergcr Haide oft Bienenstöcke zu Tausenden. Der hiesige Honig ist meistens von dunkler Farbe; nur in wenigen Gegenden, wo der weiße Klee die Hauptnah- rung der Bienen ist, ist er weiß. Die Bienen sind von allen Naturforschern, sowol von alten als neuen, gar hoch gepriesen; man hat viel Wunderbares von ihnen er- zählt und ist allgemein überzeugt, daß sie von allen Insekten, und viel- leicht von allen Thieren diejenigen sind, welche unsere Bewunderung am meisten verdienen. Die meisten Beobachtungen dieser Wunderthicr- chen verdanken wir Reaumur, welcher fast den ganzen fünften Band seiner Abhandlungen den Bienen gewidmet hat. Zn der neuesten Zeit hat Huber zwei Bände, reich an eigenen Beobachtungen, darüberge- schrieben, und die Zahl der übrigen Werke, welche aber größtenteils nur Wiederholungen sind, geht in die Hunderte. Die Bienen erregen unsere Wißbegierde nicht bloß wegen ihrer sinnreichen Thätigkeiten, sondern auch wegen 'ihres großen Nutzens. Sic sind mit den Seidenwürmern und den Cochenillinsekten die einzigen» deren Vermehrung in jedem gebildeten Staate mit Eifer befördert zu werden pflegt, und unter diesen nehmen sie noch die erste Stelle ein, weil sie in Klimaten gedeihen, wo jene nicht mehr leben können. Zudem waren sie zu den Zeiten, wo der Zucker noch nicht so gemein war wie jetzt, noch viel wichtiger. Wird indessen auch der Honig nicht mehr so viel gebraucht, so hat dagegen der Gebrauch des Wachses zugenommen, und wir müssen dem unbekannten Wohlthäter danken, der die Bienen aus der Wildniß gezogen und zu Hausthicrcn zu machen gewußt hat. Schon in den ältesten Zeiten wurden sie sorgfältig gepflegt, wie es Cato und Virgil beweisen. Um die Bewunderung zu theilen, welche man von jeher den Bienen gezollt hat, braucht man sich nur vor einen Bienenkorb zu stellen; man wird die Thätigkeit und Arbeitsamkeit sei- ner Einwohner, welche an Zahl nicht selten die einer großen Stadt

7. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 13

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Bon Adam bis Nöah. rz mung ausrottete, bis auf die Familie des Nsah. Dieser bauere nach göttlichem Befehle ein Schiff, in welchem er, seine Frau, seine drey Söhne, Sem, -Hanr und Tiaph.rl) nebst ihren Weibern, und ein Paar von jeder Thierart erhalten wur- den. Erst nach 150 Tagen siengen die Gewässer an, zurückzutreten, und das trockne Land wieder zum Borschein zu kommen. §. ii. Der Mensch kannte jetzt schon man- cherley Künste; vorzüglich die, weiche die ersten natürlichen Bedürfnisse nothwendig machen. Selbst Metalle bearbeitete er, wie das Tupfer. Aber er bearbeitete sie wahrscheinlich so, wie noch jetzt viele wilde Amerikaner.und Indier diese Arbeit verrichten. Wer ist der älteste Geschichtschreibers Sind die Menschen alle einander verwandt, und durch wen? Darf der Mensch mit den Phieren machen, was er will? Warum müssen die Menschen dem Gesetz gehorchen? Warum muß der Mörder die bürgerliche.gesellschaft meiden? Warum befördert der Ackerbau die Kultur? Warum wird der Sabbath eittgesetzt? Was that Kain» und wie ward er gestraft? Wer rettete bey der Sündfluth sein Leben? Lebten die Patriarchen vor der Sündfluth nicht so lan< ge, als wir? Zweit«

8. Staats- und Volkswirtschaftslehre - S. 229

1906 - Halle a.S. : Schroedel
229 [839] wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit Hilfe des indischen Schweines das berühmte englische Schwein gezogen, bei dem die wenig nutzbaren Teile (Kopf, Beine) zurücktreten, das sich aber schnell entwickelt und außerordentlich mastsähig ist. Trotzdem hat sich mit gutem Erfolg noch vielfach das europäische Landschwein in Deutschland behauptet. Nicht nur hier und in England wird das Schwein, sondern noch in Ungarn, den Donauländern, Süd- rußland und Westasien in großen Mengen gehalten. Erheblich hat in Deutschland seit etwa einem halben Jahr- hundert die Schafzucht durch Einführung fremder Wolle verloren. Jene erreichte in Preußen durch das Merinoschaf, das Friedrich der Große seiner vorzüglichen Wolle wegen aus Spanien einführte eine hohe Blüte, namentlich Zuchttiere wurden im 2. Drittel des 19. Jahr- hunderts zu hohen Preisen besonders nach Südamerika, Australien und Rußland geliefert, — nunmehr ist von dort aus die schärfste Konkurrenz erwachsen! Das (preußische) Merinoschaf eignet sich mehr für große Gutshöse, während für kleine Wirtschaften das sehr genügsame Landschaf, besonders wenn es durch das englische Fleisch- schaf veredelt ist, mehr Vorteile bringt. Wenig Bedeutung besitzt für Deutschland die Ziegen- und Kaninchenzucht, wiewohl die Ziege als „die Kuh des kleinen Mannes" bezeichnet worden ist. Wertvoll ist die Angora- und die Kaschmirziege wegen der Wolle, wertvoll sind aber auch die französischen und italienischen Ziegen, die einen vorzüglichen Käse liefern. Die Kaninchenzucht ist in Frankreich, Belgien, Holland und England heimisch, — sehr zum Vorteil der ärmeren Bevölkerung, die auf diese Weise weit mehr Fleisch genießt als der Arbeiter sowie der kleine Gewerbetreibende und Landwirt in Deutschland. Ebenso hat der Käse in Deutschland zum Nachteil des Volkswohles bisher nicht die Ausnutzung erfahren, die ihm aus Grund seines Nährwertes zukommen müßte, und die er in andern Ländern, namentlich in Frankreich und den Mittelmeerländern auch tatsächlich findet, vor allem auch durch Ausnutzung der Ziege und des Schafes hierfür. Auch in der Geflügelzucht steht Deutschland noch zurück, seinen Bedarf an Eiern und Geflügelfleisch vermag es bei weitem nicht zu decken. Wohl ist das deutsche Landhuhn sehr genügsam, aber trotz leidlichen Eierlegens wenig mastsähig. Viel benutzt werden die Italiener, die vorzügliche Legehühner sind, aber ungern brüten. Die Ente liefert vorzügliches Fleisch, gute Federn und ist mit jeder Nahrung zufrieden: „das Schwein unter den Vögeln". Weniger leicht gestaltet sich die Pflege der Gans, die hervorragendes an Fleisch, Fett, Leber und Federn liefert. Gutes Fleisch liefert auch die Taube, — als Brieftaube kann sie von un- schätzbarem Wert sein. Endlich wäre noch die Bienen- und Seiden- raupenzucht zu erwähnen. Erstere ist stark zurückgegangen, seitdem mit der Reformation und der fortschreitenden Beleuchtungstechnik der Wachsverbrauch sowie infolge Einführung des Rohr- und später

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 316

1863 - Essen : Bädeker
316 Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Hau st hie ren Europas, von denen viele aus Asien stam- men, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdtheilen eigenthüm- lich sind. Da weiden in den fruchtbaren Ebenen Ostindiens die riesigen Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsie lauern Tiger, Leoparden, Panther und Löwen auf ihre Beute; in den groß- ßen Strömen haus't das ungeheure Krokodill; in den Waldungen halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Brillen« schlänge und die — zwar nicht giftige — 40 bis 50 Fuß lange und man- nesdicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt; Assen und die mit dem herrlichsten Gesieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und der Paradiesvogel die schönsten sind, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume genommen und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde und todt; nur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durchstreifen dieselben, und wo Wege hindurchgehen, erblickt man von Zeit zu Zeit Karawanenzüge mit Kameelen, welche die unentbehrlichsten Hausthiere in diesen Einöden sind und von den Einge- bornen selber die „Schiffe der Wüste" genannt werden; die Step- pen werden nur zur Zeit des Frühlings und während des Pflanzen- wuchses von Thieren belebt. Da erblickt man auf den Hochflächen wilde Esel, muthiger und größer als unsere zahmen, unter schnell- füßigen Gazellen und starken Büffeln. In den wilden Hochgebir- gen lebt das Moschusthier, welches nirgends sonst auf der Erde gefun- den wird. Die Bewohner Asiens betragen — nach übrigens nicht ganz sichern Angaben — etwa 650 Millionen und zerfallen in drei große Klassen: 1. wilde Völker, welche von der Jagd oder vom Fisch- fang leben und meist in Nordasien (Sibirien) vorkommen — 2. Nomaden oder Hirtenvölker, die einfache, patriarchalische Sitten haben, meist in Mittelasien — und 3. gesittete Völker, welche Staaten bilden, Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben und also auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. Wie merkwürdig ist Asien! Es ist die Wiege des Menschen- geschlechts. Von hier aus ist Europa bevölkert, von hier aus ist die Bildung durch Religion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der fünf Hauptreligionen: der jüdischen, christlichen und muhamedanischen, der braminischen und bud- distischen. Hier wurden die ältesten und wichtigsten Erfindungen gemacht: das Eisen zu schmieden, die Schreibkunst, die Glas- und Papierfabrikation, die Kunst des Schiffbaues und der Schifffahrt. Von Asien aus erhielten wir Äpfel, Birnen, Kirschen, Nüsse, Wein- reben u. s. w., so wie wir jetzt noch Baumwolle, Spezereien, die edelsten Gewürze, und so vieles Andere von daher erhalten. Hier

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 316

1864 - Essen : Bädeker
316 Wie die Pflanzenwelt, so zeigt auch die Thierwelt in Asien eine größere Mannigfaltigkeit, als in Europa. Zu allen den wilden und zahmen Hausthieren Europas, von denen viele aus Asien stam- men, kommen noch diejenigen, welche den heißen Erdtheilen eigenthüm- lich sind. Da weiden in den fruchtbaren Ebenen Ostindiens die riesigen Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger, Leoparden, Panther und Löwen auf ihre Beute; in den groß- ßen Strömen haust das ungeheure Krokodill; in den Waldungen halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Brillen- schlange und die — zwar nicht giftige — 40 bis 50 Fuß lange und man- nesdicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt; Affen und die mit dem herrlichsten Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und der Paradiesvogel die schönsten find, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume genommen und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde und todt; nur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durchstreifen dieselben, und wo Wege hindurchgehen, erblickt man von Zeit zu Zeit Karawanenzüge mit Kameelen, welche die unentbehrlichsten Hausthiere in diesen Einöden sind und von den Einge- bornen selber die „Schiffe der Wüste" genannt werden; die Step- pen werden nur zur Zeit des Frühlings und während des Pflanzen- wuchses von Thieren belebt. Da erblickt man auf den Hochflächen wilde Esel, muthiger und größer als unsere zahmen, unter schnell- füßigen Gazellen und starken Büffeln. In den wilden Hochgebir- gen lebt das Moschusthier, welches nirgends sonst auf der Erde gefun- den wird. Die Bewohner Asiens betragen — nach übrigens nicht ganz sichern Angaben — etwa 650 Millionen und zerfallen in drei große Klaffen: 1. wilde Völker, welche von der Jagd oder vom Fisch- fang leben und meist in Nordasien (Sibirien) vorkommen — 2. Nomaden oder Hirtenvölker, die einfache, patriarchalische Sitten haben, meist in Mittelasien — und 3. gesittete Völker, welche Staaten bilden, Ackerbau, Gewerbe und Künste treiben und also auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. Wie merkwürdig ist Asien! Es ist die Wiege des Menschen- geschlechts. Von hier aus ist Europa bevölkert, von hier aus ist die Bildung durch Religion, Wissenschaft und Kunst ausgegangen. Hier ist der Ursprung der fünf Hauptreligionen: der jüdischen, christlichen und muhamedanischen, der braminischen und bud- distischen. Hier wurden die ältesten und wichtigsten Erfindungen gemacht: das Eisen zu schmieden, die Schreibkunst, die Glas- und Papierfabrikation, die Kunst des Schiffbaues und der Schifffahrt. Von Asien aus erhielten wir Äpfel, Birnen, Kirschen, Nüsse, Wein- reben u. s. w., so wie wir jetzt noch Baumwolle, Spezereien, die edelsten Gewürze, und so vieles Andere von daher erhalten. Hier
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