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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 53

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
53 schwer, bei vielen ganz unmöglich auszumitteln, ob sie Allode oder Neichslehne waren. Außer der Herzogin S o- ' phie von Brabant, die zum wenigsten ganz Hessen; und einen großen Theil von Thüringen forderte, ver- langte Graf Siegfried von Anhalt, Herzog Albrecht von Braun schweig, als Verlobter der Tochter Sophi- ens, verlangte Graf Herman n von Henneberg, Hein- richs des Erlauchten Stiefbruder, endlich auch der' Herzogin Sophie Schwester, eine Klosterfrau, Antheil an den Allodien; der Erzbischof von Mainz aber forderte alle thüringischen Güter, die Main zische Lehne waren, zurück. Endlich wollten auch die thüringischen Vasallen dem Markgrafen Heinrich nicht huldigen, er mußte sie mit den Waffen in der Hand dazu zwingen, und erst nachdem er sie in einer Schlacht besiegt, leisteten sie ihm 1249 zu Weißenfels die Huldigung. Unterdeffen hatte der Her- zog von Braunschweig Minden, das Landgericht an der Lüne, die Duderstädter Mark an sich gerissen, und die Landschaft an der Werra überfallen. Die hes- sischen Lehnsträger aber und auch piele thüringische erklärten sich für die Herzogin Sophie. Damit nun nicht in dem Streit dieser Beiden um die Erbschaft, das Land der Raub der Nachbarn werden möchte, so schloß der Mark- graf mit der Herzogin Sophie einen Vergleich auf io Jahre, nach welchem er als Vormund Heinrichs des Kindes Hessen und die Wartburg verwalten wollte, cs sei denn, daß ein Kaiser oder Fürstcnrath den Streit frü- her entscheiden sollte. Als aber 1254 der Erzbischof Ger- hard von Mainz dem Markgrafen die Neichslehne in beiden Landen verlieh, da glaubte die Herzogin Sophie ihres Sohnes Rechte gefährdet und verbündete sich deshalb mit Herzog Albrecht dem Großen von Braunschweig, dem sie ihre Tochter zur Gemahlin gab, und mit dessen Schwester Adelheid ihren Sohn verlobte. Markgraf Heinrich gab der Herzogin Gutensberg zurück, um den Krieg zu vermeiden, da er aber die thüringischen Al- lode nicht zurückgeben wollte, so behielt Herzog Albrecht die Landschaft an der Werra und rückte mit einem Heere in Thüringen ein, und nun begann ein heftiger 7jahri- ger Krieg, in welchem Thüringen auf eine gräuelvolle

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 173

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
173 seyn, da er, als ein Liebling der Mutter, mit zu vieler Nach- sicht behandelt worden sein soll; auch hat er es selbst be- klagt, daß er in seiner Jugend zu wenig zum Lernen an- gehalten worden, und daher mit fremden Augen sehen und hören müsse. Dreißigstes Kapitel. Die Regierung Johann Georgs I. bis zum Ab- schluß des Friedens von Prag. 1635. Große Hoffnungen machten sich die Sachsen von diesem Kurfürsten, als er die Regierung antrat, denn er hatte eine sorgfältige Erziehung genossen, dann eine Reise durch Italien gemacht, und darauf Theil an den Staats- geschaften genommen, ihm fehlte es also weder an Kennt- nissen noch an Erfahrung. Dennoch hat Sachsen unter ihm seine schrecklichste Zeit erlebt. Die ersten Jahre seineu Regierung verflossen zwar friedlich, allein es war nicht ab- zusehen, wie bei der immer größer werdenden Spannung zwischen den Protestanten und Katholiken, der Friede auf die Lange bestehen sollte. Auch wurde die Feindschaft zwischen den Lutherischen und R e form ir- te n täglich größer. Sehr Vieles hing damals von Sach- sen ab, und hätte ein Friedrich der Weise, Moritz oder August den Zepter geführt, so würde wahrscheinlich dem deutschen Reiche der blutige 30jährige Krieg erspart worden seyn. Johann Georg I., durch seine Stellung das Haupt der Protestanten, haßte die Reformir- ten und war zu keiner Vereinigung mit ihnen zu bewegen, wodurch die protestantische Partei geschwächt wurde. Zu diesem Hasse bewog ihn vorzüglich sein Oberhofprediger Hoe von Hohenegg, der ein Todfeind der Resormir- ten war, und als ein geborner Wiener überdieß dem östreichischen Hofe anhing. Außerdem suchte Johann Georg die Freundschaft des östreichischen Hofes auf alle Weise bei zu behalten, weil er auf dessen Unterstützung in der Jülich-klevischen Erbschafrssache und in andern

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. III

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Vorwort. c%Jcr Titel dieses Buches spricht zur Genüge den Zweck desselben aus und bietet zugleich den Maas- stab dar, welcher bei dessen Beurtheilung angelegt werden mag, daher es denn auch nur weniger Wor- te für Darlegung des Planes bedarf, der von dem Verfasser bei Ausarbeitung dieses Lehrbuchs befolgt worden ist. Eine Geschichte für das Volk, die wie billig doch auch eine Volksgeschichte sein soll, hat ihre eignen Schwierigkeiten, und zwar die Ge- schichte unseres Vaterlandes um so mehr, je weniger leicht sich hier das richtige Verhaltniß in Behandlung der altern Zeiträume gegen die neuere Zeit treffen läßt, da, in frühem Tagen von Feindesdruck und Kirchenjoch beknechtet, nur erst gegen Ende des Mittelalters das sächsische Volk zu ehrenvoller Selbstständigkeit heranreifte. Daß unsere konstitutionelle Verfassung leben- diger als je das Bedürfniß einer für das Volk

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. IV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Iv bearbeiteten Geschichte angeregt hat, darüber sind die Stimmen wohl schwerlich noch getheilt, nicht so über die Beschaffenheit derselben. Nach meiner, bei gegenwärtigem Volksbuche befolgten Ansicht, muß eine Geschichte für das Volk möglichst kurz gefaßt sein, da in Volksschulen nur wenige Zeit auf den historischen Unterricht verwendet werden kann. Da aber des beschrankten Raumes ungeachtet, doch auch möglichste Vollständigkeit erreicht werden soll, so erfor- dert dis strenge Ausscheidung alles Fremdartigen, und dis ist denn auch der Grund, warum der Verfasser die Darstellung auswärtiger, mit der vater- ländischen Geschichte zusammenhängender Ereignisse nur auf das zum Verständniß unumgänglich Nö- thige beschränkt, und sich aller Raisonneme'nts und. gelehrten historischen Forschungen möglichst ent- halten hat. Hinsichtlich des Styls habe ich mich bemüht, deutsch, einfach, verständlich, ohne Wort- prunk und der Volkssprache mich annähernd zu schreiben, ohne zu breitem Wortschwall herabzusinken. Ob das Buch auch an manchem Fehler leidet, so kann und wird es doch, recht gebraucht, gewiß dazu beitragen, in jugendlichen Gemüthern die Liebe zum Vater- lande und dem angestammten Fürstenhause, die Anhänglichkeit an Verfassung und Landesgesetze zu wecken, zu kräftigen und treu zu bewahren. — Der Herr läßt jedem redlichen Beginnen die erstreb- ten Früchte reifen, er segne auch das Meine! —

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 32

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Wittwe des Oheims Friedrich des Streitbaren, die mit dem Prinzen Wratislaw von Bohmen vermàhlt war, und auch Anspruch auf Oestreich machte. Mark- graf Heinrich hatte schon mit den Streitigkeiten wegcn Thuringens vollauf zu thun, darum mochte er mit Oestreich sich nicht befassen. Achtes Capitel. Die Verhältnisse der Markgrafen von Meißen und der Bewohner dieses Landes bis zur Ver- einigung mit Thüringen, 1247. Die deutschen Markgrafen standen in der Regel, auch nachdem ihre Würde erblich geworden war, unter den Herzogen, auf deren Landtagen sie erschienen, und unter deren Hauptpanier sie mit ihren Kriegsschaaren sich bei Reichskriegen stellen mußten; doch schon sehr früh, (von Meißen ist jedoch nicht bekannt wann?) wurden sie von dieser Abhängigkeit befreit, und geboten mit gleicher Macht- vollkommenheit in ihrer Mark, wie die Herzoge in ihrem Herzogthum. Dennoch herrschten sie nicht so unumschränkt in ihrem Gebiet wie die deutschen Fürsten in späterer Zeit, das durfte damals selbst der Kaiser nicht. Alle An- gelegenheiten, die das ganze Land betrafen, wurden mit den Angesehensten und Weisesten des Landes berathen. Freilich gab es noch nicht viel zu berathen, denn Steuern wurden dem Landesherrn noch nicht gegeben, da derselbe seinen und der Seinigen Unterhalt von den Einkünften seiner Familiengüter bestritt, bei Kriegszügen aber jeder Lehns- mann sich seine Mannschaft auf eigene Kosten ausrüsten und unterhalten mußte. Gemeindesachen in einzelnen Gauen machten die Gaugenossen unter sich ab, und so waren denn Krieg und Frieden und wichtige Rechtshandel die Hauptsachen, die auf einem Landtage vorkamen, auf welchem anfangs alle freie Gutsbesitzer und alle Lehnsleute erschienen. Nach und nach gestalteten sich die Landtage anders. Die ganz freien Grundbesitzer gingen fast alle in den Stand der Lehnsmän-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 15

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
15 gebracht. Gozberts Sohn, Hathan Ii. machte 704 dem heiligen Wilibrord eine reiche Schenkung in Thürin- gen. Einige Jahre darauf wurde das Herzogthum Thürin- gen, ungewiß auf welche Weise, aufgelöst, und mit dem Frankenreiche völlig vereinigt. Als dies geschah, waren die Thüringer noch bei- nahe alle Heiden, nur wenige Vornehme bekannten sich zum Christenglauben, und von diesen die mehrsten nach den von der katholischen Kirche für falsch erklärten Lehren der Arianer. Die rechtgläubigen Regenten der Franken konnten aber nicht dulden, daß ihre Unterthanen Götzen dienten, oder Irrgläubige waren, daher kam es ihnen ganz erwünscht, daß aus England der Mönch Winfried, ein geborner Angelsachse-erschien, um die Thüringer zu bekehren. Dieser beherzte und für seinen Glauben eif- rige Mann war viermal in den Jahren 719, 722, 726 und 736 in Thüringen, um das Christenthum zu pre- digen, und das Heidenthum sowi? den Arianismus auszurotten. Er brachte Schutzbriefe von dem Papst Gre- gor Vi. und von dem fränkischen Großhofmeister Karl Ma r te ll mit, und wandte sich an die Häupter des Volks, die schon dem Christenthume zugethan waren. Er zerstörte den Götzendienst, unterrichtete nebst einigen Gehülfen das Volk, stiftete Kirchen und Klöster, und richtete die bischöf- lichen Sprengel ein. Für das eigentliche Thüringen das Bisthum Erfurt, welches aber bald darauf mit Mainz vereinigt wurde. Nach seinem Tode fetzten seine Gefährten und Schüler das Bekehrungswerk fort, und da ihnen der weltliche Arm der fränkischen Regenten zu Hülfe kam, die harte Strafen gegen die Abgötter verhäng- ten, so wurden die Thüringer alle dem Christenglauben zugewandt. Viertes Capitel. Von den Sorben und der Thüringer Mark. Die Slaven gehören gleich den Deutschen zu den großen europäischen Stammvölkern, wohnten den deut-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 50

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
50 dieses Zeitraums machte es nothwendkg, daß die Jahr- märkte in den Städten aus den Kirchen, wo sie bis dahin gehalten worden waren, auf die Marktplätze verlegt wur- den. Es wurden Kaufhäuser gebaut, Waagen errichtet und mehrere Anstalten zur Bequemlichkeit der Kaufieute getroffen, und der Handelsstand, früher verachtet und gedrückt, ge- wann großes Ansehen und vielen Einfluß in den Städten. Von der Gelehrsamkeit läßt sich aus jener Zeit noch wenig Lobenswerthes berichten, sie war noch ausschließlich das Eigenthum der Geistlichkeit; die Weltlichen kümmerten sich dazumal wenig darum, und wer von ihnen lesen und schreiben konnte, galt schon für einen gelehrten Mann. Daher war das Kloster Fulda hoch berühmt wegen der Gelehrsamkeit seiner Mönche, und auch in andern Klöstern wurden die Wissenschaften noch mit Eifer betrieben. Nur in den Klöstern und bei den Hochstiften gab es Schulen, und nur Geistliche waren Acrzte und Wundärzte, Meß- künstler und Geschichtschreiber. Uebrigens waren die thü- ringischen Landgrafen meistens besser unterrichtet als ihre gleichzeitigen Standesgenossen; hatte doch Ludwig der Milde und sein Bruder Hermann selbst in Paris studirt! —

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 108

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
108 / ganz Deutschland der Vürgerftand und auch, ein großer Theil des Adels die altgewohnte Ehrfurcht vor der Gelstlich- keit verlor und sich nach einer gereinigten Lehre, nach einem verbesserten Gottesdienst sehnte, so war das doch nirgends mehr der Fall als in den sächsischen Landen. Das Volk darin war regsam, fleißig, ernsthaft, zum Denke;, aufge- legt, nüchtern, fromm und ehrbar und nahm ein großes Aergerniß an den anstößigen Sitten der Geistlichkeit. Von den drei in den sächsischen Landen befindlichen Univer- sitäten, Erfurt, Leipzig, Wittenberg war mancher Lichtstrahl in der Umgegend verbreitet worden und hatte cs hell in den Köpfen gemacht. Dazu fehlte es nicht an gu- ten Schulanstalten im Lande, und eine lange Reihe wür- diger Fürsten hatte durch eigenes Beispiel eines musterhaf- ten Lebenswandels und durch heilsame Verordnungen die Sittlichkeit bei dem Volke gehoben. Die Nähe von Böh- me n, wo durch H u ß und seine Anhänger bereits eine Kir- chenverbefferung versucht worden war, hatte wohl auch da- zu beigetragen den Wunsch darnach in Sachsen anzucegcn. So war Sachsen vor allen andern Landern der geeignete Boden, auf dem die heilvolle Saat der gereinigten Lehre gedeihen und Früchte bringen konnte; die Gemüther in die- sem Lande waren darauf vorbereitet, und es bedurfte nur eines bequemen Anlasses und eines dazu fähigen Hauptes, um das, was längst als ein höchst dringendes Bedürfniß von Taufenden gewünscht und erwartet wurde, zur Aus- führung zu bringen, und als die rechte Zeit dazu erschienen war, da fehlte es an beiden nicht. Der Anlaß, der zunächst die Kirchenverbefferung her- beiführte, war der fchaamlos getriebene Ablaßhandel, der zwar früher auch schon stattgefunden hatte, doch nicht mit einer solchen Frechheit und auf eine so sittenzerftörende Weise, als nunmehr. Von jeher hatten die Päpste auf mancherlei Weise Geld aus den christlichen Ländern zusam- men zubringen gesucht, und besonders war Deutschland eine reiche O-uclle von Einkünften für sie gewesen. Unter diesen Erwerbsquellen war der Ablaß eine der. ergiebigsten und wurde um so häufiger von ihnen benutzt, da es eine freiwillige Abgabe war, und daher auch kein Landesherr dagegen so leicht etwas einzuwenden haben konnte. Der

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 75

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
75 Fünfzehntes Capitel. Das Herzogthum, auch später Kurfürstenthum Sachsen unter der Herrschaft des Hauses Aöcanien. Graf Bern ha rd von Aöcanien hatte nach Hein- richs des Löwen Sturz i. I.. 1128 zwar den Titel eines Herzogs von Sachsen und den eines Erzmar- schalls erhalten, allein es waren damit keine Länder ver- bunden, und es blieb ungewiß, welche Gebiete das neue Herzogthum Sachsen ausmachen sollte. Nach Bern- hards Tode 1211 theilten seine beiden Söhnen sich in seine Länder, der älteste, Heinrich, nahm die As ca Ni- schen Erbländer, Al brecht der jüngere erhielt den Her- zogstitel mit dem Erzmarschallamte und das Gebiet an der Elbe, den Wittenberger Kreis, welches nach- mals der Kurkreis hieß. Von der Zeit ist dieses Gebiet stets für das eigentliche Herzogthum Sachsen gehalten worden. Lauenburg war, als die Ascanischen Brü- der theilten. im Dänischen Besitz, und kam, nebst der Lehnshoheit über Nordalbingen, 1227 nach der Nieder- lage der Dänen bei Bornhoerede an das Herzogthum Sachsen. Nach Herzog Alb rechts I. Tode 1260 theilten des- sen beide Söhne; Albrecht Ii. nahm Wittenberg, Johann Lauenburg, Beide stifteten besondere Linien, Beide führten den Herzogstitel und übten die Lehnshoheit über die sächsischen Grafen gemeinschaftlich. Auch er- warben sie zusammen die Burggrafschaft Magdeburg, zu welcher große Rechte und Einkünfte und beträchtliche Besitzungen gehörten.- In der Folge besaß aber die Linie Sachsen-Wittenberg allein das Burggrafthum, auch brachte Albrecht Ii. 1290 die Grafschaft Brene an sein Haus. Unter Rudolf I , dem Sohne und Nach- folger Albrecht Ii. (reg. von 1298 — 1356) erhob sich 1308 ein Streit wegen des Kaiserwahlrechts zwischen bei- den herzoglichen Linien. Bis dahin hatte es Wittenberg geübt, nun wollte Lauenburg es auch handhaben, wurde l

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 114

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
114 der hohe Elaubensnmth, das freudige unerschütterliche Gott- vertrauen, die reine Menschen- und Vaterlandsliebe, die Bescheidenheit und Dcmuth bei dem lebhaften Gefühle des eigenen Werthes und bei dem gerechten Stolz auf die gute Sache, der er sich gewidmet hatte, alle diese Eigenschaften mußten sich bei dem Gottesmann Luther auf eine wun- derbare Weise vereinigen, damit er seinen großen Beruf erfüllen konnte. Dabei hatte die Vorsehung ihm den rich- tigen Standpunct angewiesen , auf welchem allein sein Wir- ken völlig gedeihen konnte; in einem Lande, wo er offene Köpfe und offene Herzen für seine Lehre fand, auf einer eben aufblühenden Hochschule, wo eine Menge eifriger Schüler, von ihm unterrichtet, das Licht der Wahrheit empfingen, um es bis in ferne Länder weiter zu verbreiten; unter dem Schutze eines Fürsten, der vor allen die Mittel und den Willen besaß, die gute Sache zu fördern, und Einsicht genug, um unter den schwersten Umstanden stets die rechte Art und Weise dazu zu treffen. Wie Luther vor Millionen zu seinem Berufe aus- gerüstet und geeignet war, so besaß auch Kurfürst Fried- rich unter allen Fürsten, die seine Zeitgenoffen waren, allein die richtige Einsicht und hatte das rechte Geschick, um Luthers Wirken zu fördern und gelingen zu machen. Ob- wohl er selbst eine gelehrte Erziehung genossen hatte und ein scharfsinniger Denker war, so nahm er es sich doch nicht heraus, über Luthers Lehre zu entscheiden, dagegen ließ er auch keine Verdammung derselben durch einen Macht- spruch zu, sondern bestand darauf, daß zuvor die Irrthü- mer und Ketzereien Luthers erwiesen werden müßten, ehe seine Bestrafung und das Verbot seiner Lehre erfolgen könne. Diese Beweise sind aber die Widersacher der Kirchenver- befferung schuldig geblieben. Daß Friedrich für die Sache der Kirchenverbesserung nicht die Waffen ergriff und ihr nicht gleich öffentlich beitrat, verdient keinen Tadel: denn gerade durch jene Mäßigung und scheinbare Unpartei- lichkeit gelangte er dazu, der Reformation wesentlich zu nützen und viele drohende Gefahren von ihr abzuwenden; hätte er sich eifriger für die Kirchenverbefferung erklärt und völlig mit der römischen Kirche gebrochen, so würde ec einen blutigen Krieg und die offene Feindschaft des römi-
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