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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 11

1846 - Dresden : Arnoldi
11 66. Drei Briefe des Johannes. Verfasser der Evangelist. Erster Brief: Zeit und Ort der Abfassung unbestimmt, jedenfalls aber nach dem Evangelio von Kleinasien, vielleicht von Ephesus aus an die kleinasiatischeu Gemeinden geschrieben. Inhalt: Die hohe Würde Jesu, die Macht des Glaubens an Gott und Jesum, und die aus ihm entspringende beseligende Menschenliebe. Der zweite Brief ist ein kurzes Schreiben an eine Frau, Kyria (vielleicht eine Diakonissin), und der dritte, an Kajus (Gajus) gerichtet. — Beide Briefe warnen vor Verführung durch Jrrlehrer, ermuntern zur Menschenliebe und namentlich zur Gastfreundschaft. 67. Brief des Jakobus. Jakobus der Jüngere (Alphäus Sohn), bis 62 Vorstand der Gemeinde zu Jerusalem; der Hohe- priester Ananias ließ ihn steinigen. Der Brief regt zu einem frucht- baren, durch Liebe thätigen Glauben an. 68. Brief des Judas. Dieser Judas soll der Bruder Ja- kobus des Jüngeren gewesen sein (Thaddäus und Lebbäus genannt) und in Tyrus oder Sidon den Märtyrertod erlitten haben. Inhalt: Warnungen vor Jrrlehrern. 69. Offenbarung Johannis (Apokalypse). Das letzte Buch des neuen Testaments; Verfasser: der Evangelist Johannes; abgefaßt jedenfalls auf Pathmos (88 — 95 n. Chr.). Inhalt: Pro- phetische und dichterische Schilderung der Siege des Reiches Christi (des neuen Jerusalems) über das Judenthum (das alte Jerusalem) und über das Heidenthum (Babylon). Landes- und Verfaffungskunde von Palästina. A, Geographisches. 1. Große. Ei nth eilung. Grenzen. Palästina (gelobtes, d. h. verheißenes, jüdisches, heiliges Land, Kanaan, Land der He- bräer, Land Israel) in Asien.' —- Küstenland am mittelländischen Meere. — 450 Meilen und in der blühendsten Zeit 5mill. Einw. Zur Zeit Jesu durch den Jordan in's westliche oder diesseitige (Galiläa, Samaria, Judäa mit Jdumäa) und in's östliche oder jen- seitige (Peräa, bestehend aus Peräa im engern Sinne, Batanäa, Gaulonitis, Gamalltika, Jtnräa, Trachonitis) Palästina getheilt. Damalige äußere Grenzen: Nördlich: Syrien, — östlich: wüstes Arabien,—- südlich: steiniges Arabien und Aegypten,— westlich: das mittelländische Meer. 2. Gebirge und Berge. Nördlich: Libanon und Antili- banon mit dem Berge Hermon, •— östlich: Gebirge Hermon, Basan, Gilead, Abarim mit dem Berga Pisja, — westlich am mittelländischen Meere: Gebirge Karmel mit den Bergen Karmel, Thabor, Berg Christi, kleinem Hermon; Gebirge Ephraim mit den Bergen Gilboa, Gari- zim, Ebal, Silo, Luapantania; Gebirge Juda mit dem Oelberge und dem Karmel.

2. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 12

1846 - Dresden : Arnoldi
12 3. Gewäs.ser. Mittelländisches Meer; — Hauptfluß Jor- dan mit südlichem Laufe, entspringt auf Libanon, bildet den See Merom, Genezareth (galiläisches Meer, See Liberias), das todte Meer (Asphaltsee) mit dem Kidron und Arnon; -— Teich Bethesda; ^— Bäche r Kischon am Berge Karmel, Bach Aegyptens, Kidron bei Jerusalem, Krith rc.; — Quelle Siloah; — Jakobsbrunnen bei Sichern. 4. Ebenen und Thäler. Ebene von Jericho, —- Jesreel oder Esdrelon,—- Saron (Eichenwald), — Sephala. — Thal Kidron, Josaphat, Hinnom (Gehenna), Rephaim, Eskol. 5. Wüsten. Wüste von Jericho oder Quarantania (Fasten- platz, 40tägiges; durch diese Wüste führte der blutige Weg der Räu- der), Juda, Engeddi, Siph, Maon, Versaba. 6. Klima, Produkte rc. Zwei Jahreszeiten, heißer Sommer, nicht kalter Winter. — Frühregen (Octbr.— Saatzeit), Spätregen (März — Zeit der Reife). — Acker-, Wein-, Obst-, Qelbau, — Viehzucht, Fischerei. — Landplagen: Erdbeben, Gift- winde, Heuschrecken, Pest, Aussatz. 7. Vertheilung und Beherrschung des Landes. Vor den Israeliten Kanaan in viele kleine Reiche zerspalten: Ka- naniter, Hethiter, Jebusiter, Girgostter rc. —• Moses eroberte den östlichen Theil und vertheilte ihn an die Stämme: Rüben, Gab und 4- Manaste; Josua eroberte und vertheilte den westlichen Theil an die übrigen 9^ Stämme.— Stamm Levi ohne Land, 48 Städte, dar- unter: 6 Freistädte. ■— Hohepriester und Richter. ■— Könige. —• Theilung in Inda und Israel 975. — 'Letzteres 722 assyrisch, ersteres 588 babylonisch. -— Rückkehr durch Cyrus 536. —- Persische, griechisch - makedonische, ägyptische und syrische Oberherrschaft. — 100 Jahre Unabhängigkeit unter den Makkabäern. — Römerherr- schaft.— Herodes der Große, dessen Söhne: Archelaus (erhielt als Ethnarch sfürsts Judäa, Samaria und Jdumäa), Herodes Antipas (erhielt als Vierfürst stetrarch^ Galiläa, das südliche Peräa), Phi- lippus (erhielt als Tetrarch das nördliche Peräa). •— Römische Statt- halter zz Prokuratoren, Landpfleger. 8. Ortschaften. Provinz Galiläa: Dan, Kana, Nazareth, Endor, Rain, Bethsaida, Kapernaum, Magdala, Chorazin, Liberias (Hauptstadt der Provinz), Bethsan. — Provinz Samaria: Sichem (Hauptstadt der Prov.), Samaria, Enon, Siloh, Bethel. — Pro- vinz Judäa : Jerusalem (Hauptstadt der Prov. und des Landes), auch Salem, Jebus, heilige Stadt, Stadt Gottes, Stadt Davids, Zion. Sie war erbaut auf den Bergen Zion (mit Burg, Palast und Ober- stadt), — Moria (mit dem Tempel), — Akra (mit der Unterstadt), — Bezetha (mit der Neustadt und dem Palaste des Herodes). Je- rusalem hatte 10 Thore; in der Umgebung lagen Golgatha (Kal- varia), der Oelberg mit Gethsemane (Oelkelter), Hakeldama (Blut- acker), Bethphage (Feigenort) und Bethanien (Dattelort). — Außer- dem: Bethlehem, Jericho (Palmenstadt), Ephrem, Emgus, Cäsarea.

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 90

1846 - Dresden : Arnoldi
90 und Ackerbau als Fabrikwescu und Handel. Niedre, Volksklassen in großer Dürftigkeit. Mangel an Schulen. Katholische Religion. — Dublin, über 300000 Einw., wichtige Handelsstadt, Hafen, Fabriken, Universität. Cork, 130000 Einw., Hafen, Handel mit Fleisch, Fischen, Getreide. Limerick, 80000 Einw. Londonderry, 1200ö Einw., Riesendamm. Inseln: Malta und Helgoland. Festung Gibraltar. 35. D e u t s ch l a n d, unser Vaterland, in der Mitte Europa's, zwischen Preußen, Polen, Galizien, Ungarn, adriatischem Meere (Busen von Triest), Italien, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Nordsee, Dänemark und Ost- see (Stettiner Haff), — zerfällt in viele größere und kleinere Staa- ten, die zusammen den deutschen Bund bilden. Bundesacte. Bun- desversammlnng (Bundestag) zu Frankfurt a. M., weitere und en- gere Versammlung. Bundescontingent der Bevölkerung. 1 Kaiserthum: Oestreich; ■—■ 5 Königreiche: Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Württemberg;— 1 Kurfürstenthum: Hessen- Kassel ; — 7 Großherzogthümer: Baden, Hessen-Darmstadt, Sach- sen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklen- burg-Strclitz; — 9 Herzogtümer: Nassau, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hilburghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Des- sau, Anhalt-Köthen, Auhalt-Bernburg, Braunschweig und Holstein mit Lauenburg; 10 Fürstenthümer: Liechtenstein, Hohenzollern-Hechin- gen, Hohenzollerit - Sigmaringen, Schwarzburg - Soudershausen, Schwarzbiirg - Rudolstadt, Reuß, ältere und jüngere Linie, Lippe- Detmold, Lippe/Schaumburg und Waldeck; — 1 Landgrafschaft: Hessen-Homburg; — 4 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M. 36. Süd- oder Hochdeutschland ist theils Gebirgsland, theils Hocheb.ene; Norddeutschland endigt in völliges Tiefland (Sandebenen, Heide, Moor, Waldungen und fruchtbare Strecken). Gebirge: Ty- roler (Orteles 12000 F.), illyrischen (Großglockner 11000 F.), stei- ermärkischen und östreichischen Alpen, Schwarzwald (Feldberg 4600 F.), rauhe Alp, Spessart, Fichtelgebirge (Schueeberg 3600 F>), Erz- gebirge (Keilberg 3800 F.), Sudeten (Lausitzer- und Niesengebirge, Schneekoppe 5000 F.), mährisches Gebirge (Schneeberg 4200 F.), Böhmer Wald (Arber 3800 F.), Thüringer Wald (Schneekopf 3000 F.), Rhöngebirge, Odenwald, Höhe (Taunus), Vogelsgebirge, Wester- wald, Eifel, Hundsrück, Harz (Brocken 3500 F.). — 5 Haupt- flüsse: Donau (Quelle: Donaueschingen am Schwarzwald; Ne- benflüsse: L^ch, Isar, Inn, Mur, Sau, Drau, March), Rssein (St. Gotthard in der Schweiz; Neckar, Ma^n, Lahn, Lippe, Mosel), Weser (Vereinigung der Werra — Thüringeowald — und Fulda — Rhöngebirge — bei Münden; Aller mit Ocker und Leine), Elbe (Riesengebirge; Moldau, Eger, Mulde, Saale, Havel mit Spree), Oder (Mährisches Gebirge; Wart^ die beiden Neißen, Katzbach, Bober). — Seen: Boden-, Schweriner-, Ratzeburger-, Zirknitzer- und Chiemsee. — Gemäßigtes Klima. Im Süden gedeiht der

5. Vaterlandskunde - S. 199

1831 - Leipzig : Reclam
m B. Dee Regierungsbezirk Oppeln. Dieser umfaßt meistentheils da-s sogenannte Ober« sch leseen, und ist sehr reich an Eisen und Bleigruben, weshalb ihr ihn euch vorzüglich merken müsset. Ec unterscheidet sich außerdem noch von Nicderschlesien theils durch große Waldungen, besonders auf der rech- ten Seite der Oder, theils durch die geringere Bil- dung der Dorfbewohner, so wie durch schlechtere Städte und Dörfer, welche meistens wie in Polen aus Holz ausgeführt und mit Schindeln bedeckt sind, theils durch dir Sprache der Landleute, welche, vorzüglich an der Grenze Polens, das sogenannte Was ser polnisch re- den. In vielen Stücken werden wir daher hier an polnische Sitten und Wirthschafren erinnert, von denen ihr schon oben gehört habt; die Einwohner sind mei- stens katholisch. Unter den Städten und Oerrern mer- ket euch zuerst Oppeln am rechten Ufer der Oder, frt M. von Berlin, vor dessen Thore, wie ihr wis- set, Friedrich der Große leicht hatte gefangen genom- men oder gerödtet werden können. Sie hat 5-jqo (£., welche Leinweberey und Töpferey treiben. In ihrer Nahe sind sehr ausgedehnte Berg- und Hüttenwerke, von denen ihr euch besonders M a lapa ne, den Haupt- sitz der königlichen Eisenwerke hiesiger Gegend, mit einer Eisengießerep,, mehreren Eisen- und Blechham- rnern und Blechwalzen, emzupragen habt; während ihr dagegen auf der linken Oder-Seite in dem Flek- ken Pros kau eine bedeutende Steingutfabrik antref- fet. Ueberhaupt ist die Gegend von der Mala pane bis zur Klodnitz reich an Eisen-, Blei- und Silbcr- gruben, und die Kreise, welche hier liegen, als: Beu- then. Tost, Groß-Strehlitz, Lublinitz, Ro- senberg und auch noch Kreuz bürg, haben de» Bergbau zum Hauptnahrungszweige. Fast an jedem

6. Vaterlandskunde - S. 209

1831 - Leipzig : Reclam
Bader wegen von vielen Kranken besucht wird. Unter beit Dörfern, deren viele sehr groß sind, merket euch beson- ders Schreibershau als das weitläufigste Dorf im ganzen Staate und als eins der am höchsten gelege- nen mit mehr als 2000 E. Cs liegt am Zacken, des- sen Arm, das Zackerle genannt, nicht weit davon einen über 100 Fuß hohen Wasserfall bildet, und . welcher daher auch von den Reisenden seines schönen Anblicks wegen nicht unbesucht gelassen wird. Außerdem giebt es in dieser Gegend noch manche seltsame Gestattungen der Felsen, von welchen einer die Zucker sch aale heißt, zu bewundern. Die Einwohner dieser so hoch liegenden Dörfer, deren Hauser oft weit umher zerstreut sind, beschäftigen sich daher, da der Getreidebau in diesen Berggegenden beschwerlich, oft auch ganz unmöglich ist und höchstens nur Gerste und Hafer hier reif wird, meistentheils mit Glasschleifen und Glasschneiden (in Schreibershau selbst sind zwei groß- ße Glashütten) und mit dem Schnitzen hölzerner Spiel- fachen, oder auch mit der Verfertigung verschiedener musikalischer Instrumente, besonders der Flöten und Violinen. Auch beschäftigen sich viele derselben, am meisten die Einwohner aus dem Dorfe Krummhüb c k an der Schneekoppe, mit Aufsuchung verschiedener Arz- neikräuter, welche sie dann trocknen, auch wohl selbst zur Arznei zubereiten und im Laude verkaufen, wel- ches jedoch nach neuern Verordnungen nicht mehr Statt finden soll. Von Schreibershau aus nimmt man sich ge- wöhnlich einen Führer über das Gebirge, auch giebt es da besondere Träger, welche Personen, die nicht gut steigen können, aus Sesseln die steilsten Wege hinauf und hinun- ter tragen; denn ohne Führer würde man sich leicht verir- ren oder auf andere Weise verunglücken können. Gleiche Beschaffenheit wie der Hirschberger Kreis- har auch dev Kreis Löwenberg; auch er liegt mit seinen großen O

7. Vaterlandskunde - S. 213

1831 - Leipzig : Reclam
213 sorgt, woran die Ebenen der Oberlansitz Mangel haben, und die Tafel sichte von 8879 Fuß Höhe, von de- ren waldlosem Gipfel man eine der herrlichsten Aussich- ten auf die sich aufthürmenden Gebirge Böhmens und auf die fruchtbaren Ebenen der Lausitz und Schlesiens bat. Die wichtigste und ehemalige Hauptstadt der Lausitz ist Görlitz mit 10,000 Einw. Die nächste v Umgebung der Stadt so wie die ganze Gegend gehört zu den schönsten Theilen der Lausitz und wird von der Neisse bewässert, welche daher auch zum Unterschiede der andern Neisse, die wir schon oben kennen gelernt haben, die Lausitzer Neisse genannt wird. Es giebt hier mancherlei) wissenschaftliche Sammlungen, ein Zucht- und Waisenhaus, vorzüglich aber sind die Tuch- fabriken, die Färbereien und Bleichen wichtig, womit sich die Einwohner größtentheils beschäftigen. Unter den 8 Kirchen in Görlitz ist die Peterökirche am sehens- werthesten, welche eine große Orgel von 0200 Pfeifen und eine 217 Centner schwere Glocke hat. Als eins besondere Merkwürdigkeit dürft ihr hier das heilige Grab mit dem Kirchlein zum heiligen Kreuz nicht vergessen. Dieses ist nehmlich eine getreue Nachbil- dung des heiligen Grabes in Jerusalem, und von ei- nem Bürgermeister, welcher i456 in Jerusalem gewe- sen war, vor einem der Thore der Stadt angelegt; da er fand, daß diese Gegend viel Aehnlichkeit mit der Gegend und den heiligen Oerteru im gelobten Lan- de habe. Man findet daher hier eine Anhöhe, mit dem Namen Golgatha, ein Thal mit dem Namen Jo- saphat, einen Oelberg, ein Gethsemane, einen kleinen Bach, Kidron genannt, einen Vlutacker, und vieles Andere, was sich auf die Leidensgeschichte Jesu be- zieht. Auch verkauft man daselbst eine kleine Beschrei- bung dieser Gegenstände und eine Nachahmung der Silberlinge, für welche, wie ihr wisset, Jesus von

8. Vaterlandskunde - S. 217

1831 - Leipzig : Reclam
217 nehmen, daß Sachsen die größten und meisten frucht- baren Striche unter allen Provinzen hat. Sandige Gegenden finden sich vorzüglich auf dem rechten Elb- ufer und in der Altmark oder dem nördlichsten Theile des Magdeburger Bezirks, vorzüglich bei Salzwedel; felsige Gegenden sind besonders am Harzgebirge an- zutreffen. Allein diese weniger fruchtbaren und er- giebigen Flachen werden bei weitem sowohl an Zahl als auch an Größe von den tragbarsten und fette- sten Landstrichen übertroffen, welche sich durch Reich- thum an Getreide, Wiesewachs, Obst und Gemüse auszeichnen. Hierher gehören die goldene Aue, ein äußerst freundliches und angenehmes Thal an der Unstrut, ferner die Gegenden an der Saale und über- haupt ganz Thüringen, wie früher das Land zwischen dem Harz, der Saale und der Unstrut genannt wur- de, und wozu auch das Erfurter Gebiet gehört; die gesegneten Fluren um Quedlinburg und Hal- berst a dt, die Börde um Magdeburg, die Wische am linken Elbufer bei der Stadt Werben und der Kalb esche Werder an der Milde in der Altmark. Einige große Brüche, wie z. B. der Drömling bei Gardelegen, eine Sumpfflache von 6 M. Länge und 2 bis 5 M. Breite; der Fienerbruch bei Jerichow sind in fruchtbares Ackerland oder in fette Weiden und Wiesen besonders durch Friedrichs des Großen wohl- tätiges Wirken umgeschaffen worden, und geben uns wiederum ein Beispiel von der Fürsorge für die Wohlfahrt seines Landes. Fast durchgängig ist daher die Flache des Bodens in der Provinz Sachsen eben, und nur im südlichen und westlichen Theile von eini- gen Bergketten durchzogen, wohin das Harzgebirge und der Thüringerwald gehören. *

9. Vaterlandskunde - S. 219

1831 - Leipzig : Reclam
219 Seimgen, und man sieht sein Haus dann oft ganz im Schnee begraben und nur die Schornsteine hervor- ragen. Lebensmittel und andere Bedürfnisse werden ge- wöhnlich durch Esel oder Maulthiere, welche zur Er- steigung der Gebirge sehr geschickt und nützlich sind, hinaufgeschafft. Der Weg zu dieser Höhe führt anfangs durch große Wälder, windet sich oft durch zahllos um- hergestreute Felsenstücke, bis endlich, wie auf dem Rie- sengebirge, die Fruchtbarkeit immer mehr aufhört, und man nur noch kränkelnde, krüpplicht gewachsene Fich- ten von kaum 5 Fuß Höhe antrifft. Ohne Führer ist es eben so gefährlich den Brocken zu besteigen, wie die Schneekoppe, indem man sich oft plötzlich in dunkle Wolken eingehüllt sieht, so daß man kaum 5 bis 4 Schritte vor sich sehen kann, und der Weg sich oft fast kaum bemerkbar zwischen Felsen und Gesträuch durchwindet. Daß sich in der Walpurgisnacht zwischen dem letzten April. und dem ersten May auf dem Brok- ken die Heven mit Besen und Gabeln versammeln, un- ter einander über Hexerei und Zauberei berarhschlagen, und einen Tanz unter sich aufführen, ist, wie ihr wohl selbst wisset, Aberglauben, und rührt wahrscheinlich noch aus den Zeiten her, wo die alten Sachsen, nachdem sie von Carl dem Großen zum Christenthume gezwun- gen und ihre heidnischen Altäre und Götzenbilder zer- stört worden waren, heimlicher Weise ihre alten heid- nischen Religionsgebrauche und Feste noch auf dem Brok- ken fortsetzten. Einige besondere Felsenstücke auf der Oberstache des Brockens heißen daher auch jetzt noch der Teufelsalrar, die Teufelskanzel, und der geräumige Platz heißt der Hexen tanzplatz. Ueber- haupt fehlt es im Harzgebirge nicht au schauervollen Namen, die man einzelnen Schluchten und Felsengrup- pen gegeben hat, und an fabelhaften Erzählungen da- von. So ^ennr man einen Felsen die Teufelsmühle,

10. Vaterlandskunde - S. 223

1831 - Leipzig : Reclam
223 noch der Petersberg bei Halle, ein einzeln stehen- der Berg, 1086 Fuß über dem. Spiegel des Meeres, bemerkt zu werden. In früher» Zeiten hat auf dem- selben ein Kloster gestanden, welches jetzt einer Kirche mit den nöthigen Pfarrgebäuden gewichen ist, und von dem man nur noch Ruinen dort sinder. Die Aussicht von demselben in das herrliche Saalthal und über die gesegneten Fluren, weche sich; mehrere Meilen weit um ihn her bis Zu den 5 Meilen von ihm liegenden Leipzig erstrecken, ist wie bezaubernd, und wie sollte sich eine Gemeine hier nicht gern im Hause Gottes versammeln? Endlich gehört zu den Gebirgen der Pro- vinz Sachsen auch noch der Thüringerwald, ob- gleich rmr ein kleiner Theil desselben, derjenige nehmlich, welcher den Kreis Schleusingen bedeckt, preußisch ist« Er ist mit dichter Waldung bewachsen und sein Rücken nirgends durch ein Thal getrennt, und liefert außerdem noch viel Kupfer und Eisen. Seine höchste Spitze heißt der Schneekopf, 2900 Fuß über dem Meere, gehört aber nicht zu Preußen; fast eben so hoch ist jedoch der Finsterberg und nicht viel niedriger der Dvlmar, welche beide in unserm vaterländischen Gebiete liegen. Doch genug jetzt von den Gebirgen die- ser Provinz; ihr sollet nun auch die hauptsächlichsten Flüsse derselben kennen lernen. Merket euch daher zuerst die Elbe. Dieser majestätische Fluß, welcher fast alle übrigen Flüsse der Provinz aufnimmt, entspringt auf der böhmischen Seite des Riesengebirges und durchströmt von seinem Ursprünge an bis zu seinem Ausflusse in die Nordsee eine Flache von iä6 Meilen Länge. Sein Lauf gehet zuerst durch Böhmen, dann tritt er in das Königreich Sachsen und theilt die Hauptstadt desselben, Dresden, in die Alt- und Neustadt, wo zugleich eine der schönsten Brücken Europa's über ihn gehet, und ist auf seinem Wege mit den schönsten und reizend-
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