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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 130

1846 - Dresden : Arnoldi
130 nützen meist durch Fleisch, Cier und Federn. — Ente, zahme und wilde, fast in der ganzen alten Welt. Türkische oder indische, Löf- fel-, Brandente rc.; — Gans, die wilde kleiner, in nördlichen Ge- genden. Gänsezucht (Lausitz, Pommern). Gänsebrust, Leber; — Eidergans, auf Klippen in Island rc.. Haut zu Pelzwerk, Ei- derdunen; — Schwan, schwarze Füße, zur Zierde auf Teichen. Stummer, schwarzer, Singschwan; — Fettgans (Pinguin), flossenartige Flügel, hornartige Federn, im Süden; — Sturm- vogel, Schwalbengröße, auf Klippen im Meere. Riesensturmvogel; — Kropfgans (Pelikan), Schwangröße, beutelförmiger Kropf. Kleinasien, Osteuropa. Fleisch, Pelzwerk, Dunen, Abrichtung zum Fischfänge; — Freg atte, Huhngröße, frißt fliegende Fische; — Eistaucher, größer als Gans, im Norden; — Möven, viele Arten, oft in großen Scharen an Meeren und Flüssen; — See- schwalbe, an allen Meeren. C. Amphibien. 47. (Beidlebige) oder Reptilien (Kriecher), rothes kaltes Blut, Athemholen durch Lungen, einkammriges Herz, — kleines Gehirn, unvollkommner Blutumlauf, Lungen fast nur ein häutiger Sack, ' Athemholen willkürlicher, lange Ausdauer ohne Luft, — Nahrung wird ungekaut verschluckt, Zähne nur zum Feschalten, Zunge ange- heftet oder frei, Kehldeckel fehlt, Speiseröhre trichterförmig, Magen Erweiterung des Speisekanals, Darm kurz, Leber groß, Zwerchfell fehlt, — Nerven weniger vom Gehirn abhängig, inehr durch einzelne Knoten gesondert, Sinne wenig ausgebildet, Augen meist groß, Oh- ren mit einfachen innern Gehörwerkzeugen, Nase nahe an der Spitze des Mauls, Stimme meist fehlend, — Hautbedeckung entweder it'itr aus Drüsen abgesonderter Schleim oder Schuppen, oder Schilde und Platten. Zähes Leben, in Eisschollen rc. eingeschlossen nach Jahren, ohne Gehirn nach Monaten noch lebendig. Wiedererzeugungskraft (Reproduktion) und große Reizbarkeit der Muskeln nach dem Tode. — Zahlreiche Vermehrung, meist durch Eier. — Die meisten können im s Wasser und auf dem Lande leben. — Winterschlaf. — Nahrung: meist Thiere. Nutzen: Vertilgung lästiger Thiere, viele geben ge- sundes Fleisch, eßbare Eier, •— Haut, Schildpatt. — Wenige sind gefährlich. Giftzahn. — Kriechende (mit Füßen) und schleichende. 1) Frösche und Kröten. 48. Nackten, ungeschwänzten, rippenlosen Körper. Verwand- lung. Das aus den Froscheiern (Froschlaich) kriechende Junge (Kaulquappe) hat langen Schwanz, hornartigen Schnabel, Kiemen, keine Füße. Nach 14 Tagen Hinterfüße, Lungen, nach 2 Monaten Häutung, Schwanz verschrumpft, Froschgesialt. Im Winter in der Erde oder im Schlamme. Nahrung: Insekten. Der braune Gras- frosch, lauert im Grase; — grssne Wasserfrosch, eßbare Schen- kel; — Laubfrosch, Füße ohne Schwimmhaut, aber kleberigen Schleim, auf Sträuchern rc. Wetterprophet; — Kröte, dicken, war- zigen Körper, ätzenden Saft, mehr kriechend, an feuchten Oettern j —

2. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 133

1846 - Dresden : Arnoldi
133 heringsähnlich. Ost-, Nordsee, Mittelmeer. Einmarinirt, eingesal- zen; — Thunfis ch (Riesenmakrele), 2ly Fuß, Nordsee, Mittel- meer. Frisch und eingesalzen; — Scholle (Butte), ganz platt gedruckt, Augen auf einer Seite, meist auf dem Meeresboden. Ost-, Nordsee; — Spritz fisch, Oberkiefer in Röhre sich endigend. Ostindien; — Flußbarsch, 1 — 2 Fuß, in Seen und Flüssen; — Sandbarsch (Sander), 2 — 4 Fuß, Raubfisch; — Meerbarbe (Rothbart), Hering ähnlich; — Ka ulkopf, 4 — 6 Zoll, in Flüßchen, 4) Bauchfloss er. 56. Bauchstossen hinter Brustflossen. Schmerle, fingerlang, in Bächen; — Wels, größter Süßwasserfisch, 8—16 Fuß, fettes Fleisch. Donau,-Elbe rc.; Zitter wels, 1 — 2 Fuß, elektrische Schläge, in asrik, Flüssen; — Lachs (Salm), Rückenflosse ohne Gräten, lange spitze Zähne: der gemeine Lachs, 4 — 6 Fuß, geht zur Laichzeit in Flüsse z. B. Rhein, Elbe :c. Lachsfänge. Geräuchert, eingesalzen, marinirt; Forelle, schön bunt, in fri- schen Bergwässern; Lachsforelle, 8 — 10 Pfund, zartes Fleisch; — Hecht, 4 — 7 Fuß, lange vorstehende Kinnladen, spitze Zähne, sehr raubgierig, frißt Fische, Wasservögel, Ratten rc. Gutes Fleisch, Leber, aus Galle Farbe; — zu den Weißfischen ge- hören: Karpfen (Spiegel-, Lederkarpfen), in Teichen und Flüs- sen; Karausche, 6 — 10 Zoll, in schlammigen Gewässern; Schleie, 12 — 18 Zoll, in mehr stillstehenden; Barbe, 1 — 3 Fuß, in Flüssen, schädl. Rogen; Zärthe, 10 — 12 Zoll, marinirt; Gründling, 6 — 8 Zoll; Gold und Sil- berfisch, wird zahm. China, Südeuropa; — Hering, im atlantischen Meere, zur Laichzeit (Frühjahr, Sommer, Herbst) an den Küsten von Holland, Schweden, Norwegen, England in Heer- den von Millionen. Jährlich an 1000 Millionen gefangen. Einge- salzen, geräuchert (Böcklinge. Bökel (Buckclings) 1449), getrock- net. Düngemittel; — Sardelle, dem Heringe ähnlich, kleiner. Mittelmeer, Sardinien; — Anschovis, der Sardelle ähnlich; — fliegende Fisch, sehr lange Brustflossen. 5) Knorpelfische, 57. Statt der Gräten Knorpel, größtenthrils unregelmäßige Gestalt. Pricken (Neunaugen), aalförmig, am Halse 7 Oeffnun- gen: Flußpricke, 8—- 10 Zoll, eingesalzen, marinirt; Lam- prete, 1 — 3 -Fuß, Nordsee; — Rochen, dünnen, plattge- drückten Körper, Maul und 10 Oeffnungen auf der untern, Auge und Nase auf der obern Fläche, dünnen Schwanz, bei manchen mit Stacheln besetzt: Glatt roche, 150 -—- 200 Pfund, schmack- haftes Fleisch; Zitterroche, 20 Pfund, elektrisch, im Mittel- meere; — Haifische, lang gestreckt, an jeder Seite des Halses 5 Kiemenlöcher, hinter den Augen Spritzlöcher, Haut bei manchen mit zarten Stacheln besetzt, Maul bei einigen nach der Länge. Ham giebt Leder und Chagrin, die Leber Thran: Hundshai (Menschen- fresser), 20 — 30 Fuß, 4 — 5 tausend Pfund, 6 Reihen Zähne,

4. Vaterlandskunde - S. 109

1831 - Leipzig : Reclam
I 409 Hiuterpomm-rns ist das Land vor dem Eindringen des Meeres durch Sandhügel oder Dünen geschützt, wel- che aber leider oft wieder durch Sturm auseinander ge- weht werden, und die dabey liegenden nicht selten sehr fruchtbaren Gegenden versanden. Der höchste Punkt dieses Striches ist der Gollenberg bey Köslin, Zoo Fuß hoch und der Re kühl, 2 4o Fuß hoch bey Stolpe- meistens aus Sand bestehend. Auf jenem steht seit Jahren ein Denkmal für die in dem letzten Kriege gefallenen Pommern. Dagegen bietet die In- sel Rügen schon größere Erhebungen dar, und ist von mehreren Bergketten durchzogen, welche mit an- muthigen Thalern abwechseln und die Insel dadurch zu einer der schönsten Gegenden unsers Vaterlandes er- heben, deren Beschreibung wir uns bis zum Schluffe dieser Provinz verspüren wollen. Hinsichtlich der Frucht- barkeit ist der Boden Pommerns zwar fast durchgän- gig sandig; allein der pommersche Fle^jß weiß auch den Sandboden zum Ertrag zu bringen und spart durch seine Genügsamkeit noch reichlichen Uebersiuß zur Aus- fuhr auf. Jedoch fehlt es auch hier nicht an unge- mein fruchtbaren Strichen mit schwerem fetten Boden, wodurch sich besonders die Gegenden an der Seeküste, der sogenante Weizenacker im Kreise Pyritz, ein großer Theil Vorpommerns, am meisten aber die In- sel Rügen auszeichnet. Fruchtbare Aecker wechseln hiermit vortrefflichen Weideplätzen und Wiesen ab, und erfreuen das Auge durch ihre Ueppigkeit. Zu erwähnen ist au- ßerdem auch noch ein großer Torfmoor in der Gegend von Stolpe, welcher 5 M. lang und i M. breit ist. Vorzüglich reich ist Pommern an Wasser; denn außer der großen Menge von Flüssen zahlt man noch 66 grö- ßere Seen und an 900 größere und kleinere Teiche. Der Hauptfluß ist die Oder, welche, nachdem sie schon durch Schlesien und Brandenburg geflossen ist, auch noch

5. Vaterlandskunde - S. 250

1831 - Leipzig : Reclam
250 ist. In tiefem äußerst fest gebaueten Schlosse, wel- ches in den ältesten Zeiten Zum Staatsgefangnisse dien- te, saß einstens, ohngefahr im Jahre 1077, ein rei- cher und mächtiger Graf von Thüringen, Ludwig Ii., welchen der damalige Ktnser, weil er sich ungehorsam gegen ihn bewiesen hatte, hier gefangen hielt. Zwey Jahre lang saß Ludwig hier in den dicken festen Mau- ern, ohne das Ende seiner Gefangenschaft absehen zu können. Da, faßt er endlich den Entschluß, es koste, was es wolle— denn was thut der Mensch nicht aus Liebe zur Freyheit? — sich zum Fenster hinaus in die vorbeyströmende Saale zu stürzen. Und siehe da, sein S.prung, obgleich er eine Hohe von fast i2o>§. betrug, gelingt, er entkommt glücklich bey der Dun- kelheit der Nacht, und erhielt späterhin davon den Na- men „Ludwig der Springer." Das Fenster, aus welchem er sich stürzte, wird jetzt noch den Frem- den gezeigt; obgleich die Saale nicht mehr unmittel- bar an dem Schlosse stießt, sondern, wie dieß oft bey Flüssen der Fall ist, ihren Lauf ohngefahr 3o bis 5o Schritte davon genommen und den Zwischenraum mit Erde angeschwemmt hat. Fruchtbarkeit begegnet dem Wanderer hier mit jedem Schritte; so auch im waizenreichen Kreise De- litzsch, mit der freundlichen Kreisstadt desselben Na- mens von 3ooo E.; welche jedoch an Größe und Betriebsamkeit besonders in der Weberei von Eilen- burg an der Mulde mit 5ooo E. übertroffen wird» In der Nahe von Delitzsch erhebt sich ein Hügel mit einer Kapelle, der Landsberg genannt, an dessen Fuße sic!) ein Städtchen gleiches Namens hinzieht, die einzige Erhöhung in der sonst überaus stachen Gegend. Der Kreis Bitterfeld hat zwar, einige Stellen ausgenommen, einen weniger fruchtbaren Boden, ist aber desto reicher an Waldungen; indem er das Stadt-

6. Vaterlandskunde - S. 280

1831 - Leipzig : Reclam
2m ßes, wie ihr weiter unten sehen werdet. Als Fortse- tzung des Westerwaldes kann das Siebengebirge angesehen werden, welches sich an manchen Stellen un- mittelbar am Bette des Rheins aufthürmt und die Ufer desselben so überaus reizend macht. Es hat diesen Na- men von den 7 Kuppen erhalten, welche sich aus dem Gebirgszuge in mancherley Gestalten zum Himmel er- heben, mit Burgruinen und Kapellen zum Theil be- setzt sind, und überhaupt einen Anblick gewahren, wel- cher mit Verwunderung und Schauer erfüllt. Sie hei- ßen der Strom- oder Petersberg, auf welchem eine Kapelle steht, zu der fromme Pilger häufig wall- fahrten, und die Beschwerlichkeit des Weges nicht ach- ten, obgleich sie eben so gut ihr Gebet in der Tiefe verrichten könnten; denn unser Gott erfüllet Himmel und Erde und ist nicht fern von einem Jeglichen un- ter uns; der Drachenfels, der steilste von allen, von welchem die Fabel erzählt, daß ehedem ein Dra- che in einer Höhle desselben gewohnt habe; der Wol- kenberg i482 F. hoch; der große Oelberg 1827 F. hoch; der Hemmerich; der Löwen- berg, der höchste von allen von 1896 F. Höhe, und der Breiberich. Fast auf allen sieht man Trümmer alter Burgen und wird auf ihren Gipfeln da- her von dem Gefühle der Vergänglichkeit ergriffen, wah- rend das Auge weit in die Ferne über lachende Flu- ren, vom Spiegel des Rheins gehoben, mit Lust und Heiterkeit dahin schweift. Ihre Abhange sind zum Theil mit Weinstöcken bepflanzt, zum Theil auch mit freund- lichen Hausern besetzt, und ihr Gestein wird an vie- len Stellen gebrochen und zu Bau- und Mühlsteinen bearbeitet. Auch das Ruhrthal bietet mit seinen ho- hen Felsenufern mancherlei schöne Ansichten dar, indem es sich oft, besonders bey Werden, drohend und fürch- terlich, oft freundlich und heiter gestaltet und ohnge-

7. Vaterlandskunde - S. 282

1831 - Leipzig : Reclam
282 so manche Stadt und Burg, bis er durch mehrere an- dere große Flüsse, besonders durch den Neckar und Mayn verstärkt, und zum mächtigen Strome ange- wachsen, bcy der Stadt Bingen die Grenzen unsers Vaterlandes berührt, und zwar zuerst die Provinz Nie- derrhein bespült, und dann Kleve- Berg durchströmt. Hier zeigt er sich in seiner ganzen Größe, und hat meistentheils eine Breite von 12 bis i5oo Fuß, die immer mehr zunimmt, je naher er den Niederlanden kömmt. Hier jedoch verliert er auf einmal seine Be- deutung; sein Wasser trennt sich in mehrere Arme und unter fremdem Namen fließen seine Wellen nach einem Laufe von 160 Meilen in die Nordsee; denn was un- ter seinem Namen in das Meer geht, verdient kaum den Namen eines Flusses. Die Ufer des Rheins, be- sonders da, wo er das Preußische Gebiet berührt, ge- hören zu den reizendsten Gegenden; oft gleitet er zwi- schen freundlichen mit Weinstöcken bepflanzten Hügeln dahin, in deren Mitte sich liebliche Wohnungen erhe- den, oft zieht er sich durch lachende Ebenen und frucht- bare Ländereien, oft wird er wieder von hohen Fel- senwanden eingeengt und es scheint, als ob er nur mit Mühe sich einen Durchgang erzwingen könnte, oft spiegeln sich alte Burgruinen, oft freundliche Städte in seinen Wellen. Wo dem Rheine hohe Felsenufer feh- len, sncht man sich vor der Gewalt seines Wassers durch hohe und starke Deiche zu sichern; denn nur zu leicht schwillt er an, durchbricht oft mit seinen reißen- den Flnthen die höchsten und stärksten Deiche wie dün- ne Wände, und zerstört dann nicht selten große Stre- cken der schönsten und herrlichsten Ländereien. Am ge- fährlichsten ist er bepm Eisgänge; haushoch thürmt sich das Eis oft in ihm auf und die Bewohner der näch- sten Ortschaften sehen mit Zittern und Zagen diesem schrecklichen Zeitpunkte entgegen. Um sie zur Wach-

8. Vaterlandskunde - S. 284

1831 - Leipzig : Reclam
284 gen kann. Stromaufwatts werden die gewöhnlichen Schiffe meistentheils von Pferden gezogen, wozu der Leinpfad an den engen Ufern des Rheins an einigen Stellen in Felsenwände gehauen werden mußte. Er- schwert wird die Schifffahrt auf dem Rheine durch ei- nige Felsstücke, welche das Bett desselben durchziehen und durch mehrere Sandbänke. Hierher gehört unter andern das Bingerloch. Bey Bingen nehmlich wird der Rhein auf beiden Seiten von hohen Felsenufern ein- geengt, von denen sich eine Felsenbank quer durch das Rheinbett zieht und bey niedrigem Wasserstande an man- chen Stellen sich über den Wasserspiegel erhebt. Die Schifffahrt würde dadurch fast ganz unmöglich oder we- nigstens sehr gefährlich seyn, wenn nicht schon in sehr alten Zeiten auf der einen Seite ein Theil dieser Fel- senbank gesprengt und dadurch eine Durchfahrt von ohngefahr 20 Fuß Breite geöffnet worden wäre. Ein Theil des Wassers fließt nun ruhig über die Felsen- bank weg, während ein anderer mir wachsenden Wo- gen und Strudeln durch das Loch strömt, und es da- her, um sicher hindurch zu kommen, eines geschickten Steuermannes bedarf, welcher durch gute Lenkung des Schiffs die rechte Oeffnung nicht verfehlet. Um die Gefahr immer mehr zu vermeiden, ist von den hohen Landesregierungen eine neue Sprengung angeordnet wor- den, so daß die Fahrt auf dem Rheine dadurch im- mer sicherer werden wird. Eine andere gefährliche Stel- le ist das wilde Gefährt bey Bacherach, ebenfalls durch Felsenblöcke gebildet, durch welche, eine Fahrt von vhngefähr 4o F. Breite geht, und wobey daher eben- falls alle Vorsicht erfordert wird, um nicht mit dem Schiffe an einen der Felsen geworfen und zertrümmert zu werden. Bey St. Goar ist ferner ein furchtba- rer Strudel, bey der Stadt Unkel, ein Felsenstück, der Unkelstein genannt, welchem nran nur mit sehr

9. Vaterlandskunde - S. 304

1831 - Leipzig : Reclam
304 Wir bemerken nun von diesen niederrheinischen Gebirgen auf der rechten Seite der Mosel den Hundsrück, ei- ne schauerlich waldige Gebirgsgegend, die sich oft bis an das Bett der Mosel in vielfachen Verzweigungen hinziehr und meisienlheils aus Thvnschiefer besieht; auf der andern Seite sich auf dem linken Ufer des Rheins eine Strecke weit sieil und felsig aufthürmt und dadurch sehr viel zur Verschönerung deffelben beytragt; wahrend auf dem rechten Ufer sich die Felseuzüge des Wester- Waldes lagern, welche jedoch nur einen kleinen Theil unserer Provinz einnehmen. Höher noch, aber auch un- wirthbarer ist das hohe Veen im Bezirke Aachen, eine der ödesten Gegenden in Deutschland, voll Torf- moore und Sümpfe, ohne Strauch und Baum, und nur hie und da von einem ärmlichen Dorfe bedeckt. Seine Höhe steigt fast auf 3ooo Fuß, und überreifst bey weitem die Höhe der Eifel, welche als Fortsetzung des Veens angesehn werden kann, die sich nur an 1600 Fuß über den Spiegel des Rheins erhebt. Die Eifel ist ebenfalls ein ödes und wildes Gebirge und tritt mit ihren Abdachungen bis an das Bett des Rheins, dem Siebengebirge gegenüber, so daß dieser gleichsam zwischen zwei Mauern eingeengt wird und feine Wasser, Massen einen undurchdringlichen Damm erhalten. Au- ßerdem ist die Eifel noch merkwürdig durch mehrere Wasseranhaufungen auf ihrem Rücken, welche sich nie vermindern und nie zufrieren. Die größte davon ist der sogenannte Lacher See, mit hohen steilen Ufern und an manchen Stellen von 70« F. Tiefe. Sein Was- ser hat eine bläuliche Farbe, ist sehr kalt und von wi- derlichem Geschmack. Am Ufer des Sees besindet sich ein tiefes Loch in der Erde, aus welchem eine tödtliche Luft steigt, und die in ihre Nahe kommenden Thiere erstickt, woraus man schließt, daß die Eifel früher ein feuerspeiender Berg gewesen sey> wovon sich auch noch

10. Vaterlandskunde - S. 122

1831 - Leipzig : Reclam
Heere niederknkete und betete, und Gott war mit ihm. Ach, er betrat diesen Boden nicht wieder! Er blieb, Wie ihr weiter unten hören werdet, bey Lützen. Die Insel Rügen- Von dem festen Lande durch die Meerenge Gel- len getrennt, liegt sie etwa ^ Stunde von demselben, und bietet durch ihre erhabenen Naturschönheiten und mancherley Erinnerungen an die vergangenen Zeiten, einen sehr angenehmen und überraschenden Anblick dar. Die ganze Insel enchalt 18 Q. M., 2 Städte, viele Dörfer und 82,000 Einwohner. Sie wird mannich- faltig vom Meere durchschnitten, so daß auf der In- sel selbst wieder mehrere Inseln und Halbinseln gebil- det werden, und mau nicht selten durch den unerwar- teten Anblick der bläulichen Meeresfluthen auf's ange- nehmste überrascht wird. Der Boden ist sowohl an Weide, als auch an Getreide sehr fruchtbar, beson- ders auf den Halbinseln Jasmund und Wittow, wo vorzüglicher Weitzen erbaut wird. Er ist aber auch mannigfaltig, mit Waldungen besetzt, unter denen sich auf Jasmund ein langer dunkler Buchenwald, Stab- benitz genannt, befindet, in dessen düsterer Mitte ein See befindlich ist, von welchem die Sage erzählt, daß hier einst im schauerlichen Haine eine Göttin der alten Deutschen, Hertha, gewohnt, und jeden, wel- cher es wagte, das geheimnißvolle Dunkel zu durchbre- chen, seinen Untergang in den schwarzen Fluchen ge- funden habe. An einer andern Stelle befindet sich auch ein großer Stein, der Opferstein genannt, in wel- chem man noch deutliche Aushölungen von der Figur eines Menschen finden will, und von dem man sagt, daß in den Zeiten des Heidenthums Menschen als Opfer für die Götter auf demselben geschlachtet worden
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