32
Zweiter Abschnitt.
§. 120. Ueber das Innere der Erde wissen wir nichts
mit Gewißheit. Einige Naturforscher nehmen an, es
bilde eine feste, aus Granit (§. 123.) bestehende Masse;
andere, es bilde eine große Höhle und die Oberstäche
der Erde sey nur gleichsam eine Rinde, oder Schale um
diese Höhle; noch andere, das Innere der Erde sey ein
Gewebe von größeren und kleineren Höhlen, die mit
einander in Verbindung stehen. Nach einigen sollen diese
Höhlen theils mit Luftarten, theils mit Wasser; nach
andern soll das Innere der Erde mit Feuer angefüllt seyn re.
§. 121. Etwa 3/i von der Erdoberfläche sind mit
Wasser bedeckt, und dieses große Wasser heißt Meer,
und nur V* der Erdoberfläche ist nicht mit Wasser be-
deckt, trocknes Land.
§. 122. Auf dem trocknen Theile, so wie auch auf
dem Boden des Meeres, wechseln Erhabenheiten, Ver-
tiefungen und Ebenen miteinander ab. Die Gebirge
sind, nach unserer Annahme*), entweder durch Tdafjter
entstanden, oder durch Feuer.
§. 123. Die durch Wasser entstandenen Gebirge thei-
len wir in Hinsicht ans Alter und Stoff ein, in
1. Urgebirge, entstanden aus der chaotischen Flüssigkeit
§. 119., bestehend aus Granit, Gneiß, Glimmer-
schiefer, Urthonschiefer rc.
2. Ucbcrgangsgebirge, nach der Schöpfungsstuth ent-
standen, gelagert auf und an das Urgebirge, enthält
sparsame Versteinernngen, aber viel Metall und besteht
aus: Grauwacke, körnigem Ralk, Porphyr,
Syenit, Diorit rc.
3. Flötzgebirge, weit später entstanden, lagert theils in
tiefen Thälern des Urgebirges, theils am Fuße desselben,
ist voll von Versteinerungen und besteht aus: Stcin-
*) Anmerk. Bekanntlich nehmen manche Geologen auch an,
daß die chaotische Flüssigkeit §. 119. durch Feuer flüssig gewesen sey. —
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
Physische G e ogr.
.13
kohlenlagern, rothem Sandstein, Alpenkalk,
Gbps, Steinsalz, buntem Sandstein, Rreiderc.
4. Aufgeschwemmtes Gebirge, am spätesten entstanden,
und zwar aus Trümmern der obigen Gebirgsarten, ent«
hält häufig Thierknvchen, füllt theils Thäler, oder liegt
am Abhange der Gebirge; es besteht aus: Thon, Lehm,
Braunkohlen, Grobkalk, Mergel, Sandstein,
Sand rc.
§. 124. Das Hochgebirge besteht gewöhnlich aus
Urgebirgsarten, gleichsam als Hervorragnng des Erd-
gerippes, das Mittelgebirge aus Uebergangsgcbirgs-
arten; das Vorgebirge aus Flötzgebirgoarten, und
die Niederungen so wie die Thäler haben meist aufge-
schwemmtes Land.
§. 125. Die durch Feuer entstandenen Gebirge und
Berge sind durch unterirdisches Feuer empor getrieben
worden. Sie sind entweder an ihrem Gipfel mit einer
Oeffnung (Krater) versehen, aus welcher Dampf, zuweilen
auch eine Feuersäule emporsteigt, Asche, Steine, und
Lava (geschmolzene Steine), auch wohl Schlamm, oder
Wasser empor getrieben und geschleudert werden, und heißen
Vulkane, auch Feuerspeiende Berge; oder es fehlt ihnen
seit geraumer Zeit diese Oeffnung und diese innere Thä-
tigkeit, sie tragen aber die Spuren derselben in ihrem
Gesteine noch an sich,
ausgebrannte oder erloschene Vulkane; oder sie sind blo-
durch unterirdisches Feuer empor getrieben worden, haben
aber niemals selbst Feuer ausgeworfen.
§. 126. Die Gebilde der Vulkane sind nach 21. v.
Humboldt:
Trachyte, pcrlstein mit Obsidian, Basalt, Dolerit,
blasiger Mandelstein, Laven, Bimsstein, Tuff
und andere mehr.
Abriß d. Geographie. $
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
224 Dfll. «Snseln Süd-Afrikas. Am erika.
Landbau, Viehzucht, Fischerei, Schiffbau u. Hdl. z Inseln
sind Königreiche.
Maschadu, Res. des Königs auf der Insel Hinzuan.
c. Die Amiranten.
Reich an Kokos, Seethieren u. gutem Wasser, aber un-
bewohnt.
d. D i e Seschellen- od. Mahe-Jnseln. (Englisch.)
Haben Fische, Schildkröten, Kokos, Südfrüchte, gutes
Wasser u. Holz, u. von den Franzosen angepflanzt Muscat-
nuß u. Gewürznäglein.
e. D i e Maskarenhas o d. Frankreich u. Bourbon.
1. Frankreich. Die nördl., 55% Qm., mit 70,000
E. Gebirgshaufe mit Korallenfels umgeben, wahrscheinl. vul-
kanisch. Ursprungs. Muskatnüsse, Näglein, Pfeffer, Zimmt,
Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo u. vielerlei Früchte u.
Thiere; Ratten zur Landplage. Anbau obiger Coloniewaaren,
Hdl. Den Engländern.
Port Louis, Stadt mit trefflichem Haf., 12,000 E.; Hdl.
2. Lourbon. 112 Qm., mit 85,000 E. Vulkani-
scher Gebirgshaufe mit großem Vulkane. Küftengegenden frucht-
bar u. gut gewässert, aber ohne guten Hafen. Waizen, Mais,
Kaffee, Näglein u. Baumwolle als erste Stapelwaaren. Ge-
werbe wie auf Frankreich. Französisch.
St. Denis, Hptst., 10,000 E.; Hdl.
v. A m e r i k a.
Im W. des Atlant, und Aethiop. Meeres und im O.
des Großen Oceans, daher im größten Wasserbecken der Erde,
als große Insel von den übrigen Erdtheilen getrennt, sehr
ausgedehnt von N. nach S., in der Mitte fast vom Atlant.
Meere durchbrochen, nur durch eine schmale Erdenge, Pa-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Louis Lourbon Denis
Extrahierte Ortsnamen: Hinzuan Mahe-Jnseln Frankreich Frankreich Frankreich
Physische Geogr.
37
niffc der Erde, und die Gewerbe, welche sich mit
Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen,
Grundgewerbe oder Grurdbeschaftigungen. Landbau,
Viehzucht, Forst- und Bergbau, auch Jagd und Fische-
rei sind also Grundgewerbe.
§. 138. Hat die Hand des Menschen die natürlichen
Produkte, rohen Stoffe, zu zweckmäßigerm und beque-
merm Gebrauch verändert und umgearbeitet, so werden sie
Runstprodukte, Aunflerzeugnisie genannt. Dieses
Verarbeiten der rohen Stoffe geschieht durch
Handwerker, durch Manufakturen und Fabriken, und
die Kunfterzengnisse werden im letzten Falle auch
Fabrikate genannt.
§. 139. Fabrikate und Naturerzeugmffe, die ein Land
im Ueberslusse erzeugt, werden ins Ausland verkauft,
oder gegen andere, ihm fehlende Güter vertauscht, es wird
Handel getrieben, der Handel ist
Activhandel, wenn die Bewohner eines Landes ihre Güter
selbst ins Ausland bringen, und andere hereinholen;
paflivhandel, wenn die Bewohner eines Landes Käufer und
Verkäufer zu Hause erwarten;
Gpcdltions- oder Transltohandel, wenn die Güter an-
derer Länder blos durch ein Land gehen, ohne daß seine
Bewohner mehr dabei zu thun haben, als das Weiter-
schaffen dieser Güter zu besorgen. Derjenige, welcher cs
dabei übernimmt, die Waaren weiter zu senden, wird
Spediteur genannt.
§. 140. Diejenigen Produkte, aufweiche sich vorzugs-
weise die Thätigkeit des Menschen wendet, sind
a. aus dem Pflanzenreiche:
Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzelgewächse,
Südfrüchte: Dattel, Brodfrucht, Cocosnuß, Ananas. Pi-
sang, Bananen, Maniok:c. dann Kaffee, Zucker, Cacao,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
La Plata. Patagonien.
24z
schcrci :c., theils mit Landbau, Weberei, Flechterei re.; far-
bige Menschen, Europäer u. Rreolen, theils in Stad«
ten, theils in elenden Pfahlhütten auf dem Lande, theils als
Hirten halbwilder Heerden ans Weideplätzen von 2 bis 3 Om.,
in thierischer Rohheit (obgleich kathol. Kirche), beschäftigt mit
Morden, Schlachten, Trunk und Kartenspiel, theils im Walde
als nacktes Gesindel von Viehjagd und Dieberei lebend. iz
freie Staaten, zu einem Bunde vereint.
Buenos Apres, an der Mündung des La Plata, Hptst.,
und Sitz des Congresses, schöne Stadt, 70,000
Schulen; städtische Gewerbe, Hdl., 2 Häfen.
Cordova, nordwestl. v. vor., schön, 14,000 E.; Univers.;
Fabr., Hdl.
San Miguel de Tucuinün, nördl. v. vor., 20,000 E.;
Gold u. Silber, Hdl.
Zusatz.
Die Provinz Banda Oriental oder Cioplatina, im
N. der Platamünd., im O. ans Meer, im W. an den Ura-
guay stoßend, war zwisch. den vereinten Staaten u. Brasi-
lien streitig, ist aber nun znm Unabhängigen Freistaat erklärt,
der indessen noch 5 Jahre unter gemeinschaftlichem Schutze
bleiben soll. Größe io,5ö5 Qm., Einw. i?6,000.
Montevideo, an der Mündung des Plata, Hptst., mit
starkem Fort, 15,000 E.; Hdl.
Xvii. Patagonien od. Magalhaens-Land.
Südspitze Amerikas, vom Flnffe Negro bis zur Magal-
haens-Straße, zwisch. 40 und 54 südl. Br., 20—22,000
Qm., mit etwa 150,000 E. — Durch die Andes eine West-
und eine Ostabdachung, letztere eine stäche, baumlose Sand-
ebene, theils mit Salzboden, an den Andes Moor- und
Sumpf; mehrere Feuerberge; Küsten schroff und felsig. In
einzelnen Stellen Holz; Rinder und Pferde nebstj wilden Thie-
16*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Buenos_Apres Cordova
Extrahierte Ortsnamen: Patagonien Cioplatina Montevideo Patagonien Magalhaens-Land Amerikas
erlaubt wäre, darin zurückzubleiben. — Durch den abwechselnden
Vorrrag aller bis jetzt bekannten Merkwürdigkeiten und Wunder
des Himmels, hat der Verfasser gesucht, die Aufmerksamkeit sei-
ner Leser zu beleben; seinem Publicum durch ein anständiges und
zierliches Gewand der Herausgabe ihre Achtung zu bezeigen ist die
Sorge der Verlagshandlung gewesen.
Charaktere aus dem häuslichen Leben; ein Lesebuch für
Kinder von reiferem Atter. Von der Verfasserin der Sammlung
kle ner Erzählungen für Sophie, Marie und Friedrich, von ih-
rer Mutter. 8. geh. 18 gr., oder i fl. 2i kr.
Die würdige Verfasserin dieser interessanten Gemälde aus dem
häuslichen Leben gibt h>er den schon mehr erwachsenen Kindern,
sowohl Knaben als Mädchen, ein Lesebuch in die Hände, welches,
in l.hrreich » Geschichtchen und Erzählungen abgefaßt, dadurch vor
vielen andern Lesebüchern sich auszeichnet, daß cs, in rein kindlich-
verständiger Sprache durch alle gegebene Beispiele lehrt: Fromm,
gut und tugendhaft zu werden und den Eltern zu gifallen.
Grimm, A. L., Christblumen. Eine Weihnachrsgabe für Kin-
der. Auch unter dem Süd: Sammlung kleiner Geschichten für
das zartere Alter. 2 Bände. 12. Mit 12 illuminirten Kupfern,
geb. 3 Thlr. , oder 5 fl. 24 kr.
— — Fabel-Bibliothek für die Jugend. Sammlung der aus-
erlesensten Fabeln alter und neuer Zeit. 3 Bände. 6. geh. 2 Lhlr.,
«der 3 fl. 36 kr.
— — Lina'ö Mährchenbuch. Eine Weihnachksgabe. 2 Bände. 8.
geh. Ausgabe auf Velinpapier mit Kupfern 2 Thlr., oder 3 fl.
36 kr. Wohlfeile Ausgabe auf Druckpapier ohne Kupfer i Thlr.
8 gr., oder 2 fl. 24 kr.
Für die Phantasie der Kinder haben Mährchen einen eigenen
Reiz, doch oft fehlt cs an einem Erzähler, und ist auch dieser vor-
handen , so gehen ibm noch öfter die Eigenschaften ab, welche er-
forderlich sind, wenn den Kleinen dieser G>nuß auf eine anziehend-e
und unschädliche W-ttc bereitet weiden soll. Lina's Mährchenbuch
genügt dieser Forderung. Es giebt zum The l Geschicbr.n, die seit
langer Ae t im Munde des Volks leben, in möglichst ursprüngli-
cher, von neuern Zusätzen nicht verfälschter Form; th ilö eigene
Dichtung des Verfassers, die sich durch glückliche Ersindung an das
beste anreiht, was wir in dieser Gattung besitzen. Der tyl ,st
dem Gegenstände gänzlich angemessen, und die Kinderwclt wird dem
Mährchenerzähler nicht allein danken, sondern ihn auch lieb gewinnen.
— >— Mährchen-Bibliothek für Kinder. Aus den Mährchen aller
Zeiten und Völker ausgewählt und erzählt. Auch unter dem Ti-
telt Mährchen der Tausend und Einen Recht, sür Kinder.
5 Bände. Mit Kupfern. 8. Auf Velinpapier, geh. 7 Thlr. 12 gr.,
oder lä fl. 30 kr. Zeder Band einzeln 1 Thlr. 2 gr., oder
2 fl. 42 kr.
Dieselbe, 6. und 7. Band. Auch unter dem Titel: Mährchen der
alten Griechen und .Römer. Mit Kupfern. 3. Auf Velinpapier,
geh, 3 Thlr., oder 5 fl. 24 h-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Marie Friedrich Friedrich Grimm A._L.
Iv. Der Verfall d. mittelalterl. .Hierarchie u. d. Reformbestrebungen usw. 107
Papste untertan zu sein. Aber es fehlte Bonifaz völlig an der Macht, diese Ansprüche zu verwirklichen. Die Androhung des Bannes blieb erfolglos Philipp gegenüber, durch dessen Regierung „der scharfe Luftzug der modernen Zeit weht" (Ranke). Auch auf die französische Bevölkerung machte das Vorgehen des Papstes gegen den König keinen Eindruck. Französische Ritter nahmen unter Führung des königlichen Kanzlers Bonifaz in Anagni gefangen; von den Bürgern der Stadt befreit, starb er kurze Zeit darauf, ohne die erlittene Anbill vergolten zu haben. Philipp gelang es nunmehr, die Wahl eines französischen Erzbischofs zum Papste durchzusetzen, der unter dem Einflüsse des Königs dauernd in Frankreich blieb- Von 1309—1378 war Avignon der Sitz der Kurie, die jetzt im Dienste der französischen Politik stand. Den im Süden des Reiches begüterten Templern wurde z. B. auf Befehl Philipps der Prozeß wegen Ketzerei gemacht, und die weiten Besitzungen des Ordens verfielen der Krone.
Durch die Übersiedelung nach Frankreich gingen den Päpsten die Einkünfte aus dem Kirchenstaate größtenteils verloren. Sie suchten nun Ersatz dafür durch eine weitgehende Besteuerung des Klerus und auch der Laien. So flössen neben dem Peterspfennig bei jeder Gnadenbewilligung hohe Gebühren in die päpstliche Kasse. Die scharfe und bis ins einzelne gehende kirchliche Gesetzgebung in Ehe-und Fastenangelegenheiten machte häufige Befreiungen auf dem Wege der päpstlichen Gnade („Dispense") nötig, deren Erlangung von der Zahlung außerordentlich hoher Sporteln abhing. Dazu kamen die vielfachen Ablässe und seit 1300 besonders der Iubelablaß, um neben zahlreichen Geschenken der Gläubigen die Kassen in Avignon zu füllen. Vor allem wurden aber die Klöster und die Weltgeistlichkeit zu hohen Zahlungen verpflichtet. Bischöfe und Äbte mußten für ihre Be-Bestätigung, Erzbischöfe für die Verleihung des „Palliums"1 hohe Summen zahlen; von einer neuverliehenen Pfründe mußten die „Annaten", der Betrag einer Iahreseinnahme, abgeliefert werden. Falls der Inhaber eines geistlichen Amtes innerhalb bestimmter Monate oder auf der Romreise starb, beanspruchte der Äeilige Stuhl das Recht der Wiederbesetzung, unbekümmert um die Rechte der sonst Wahlberechtigten („reservierte Fälle"). Auch bei solchen Gelegenheiten kam die päpstliche Kasse nicht zu kurz. Es wurden sogar Anwartschaften auf Pfründen in allen Ländern Europas verliehen,
1 Das Pallium, das Abzeichen der erzbischöflichen Würde, war ein Streifen von wollenem Tuch, der über die Schultern gehängt wurde. Seine Verleihung bedeutete die päpstliche Anerkennung.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Bonifaz Philipp Philipp Bonifaz Philipp Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Anagni Frankreich Frankreich Avignon Europas
30 Ii. Germanen und Römer.
von dort bis an den Rhein aus einem Erdwall mit Pfahlwerk und Graben bestand *). Zur Verstärkung der Grenzsperre dienten etwa 80 Kastelle mit ständigen Besatzungen. Ein solches Römerkaftell war einst die von Kaiser Wilhelm Ii. in ursprünglicher Gestalt wieder hergestellte „Saalburg" mit ihrem Limesmuseum bei Äomburg im Taunus. Zwischen den Kastellen waren gegen 900 Wachttürme errichtet, die nur so weit voneinander entfernt standen, daß sich die Grenzwächter durch Zeichen miteinander verständigen konnten, wenn Gefahr drohte; auf der den limes entlang laufenden Äeerstraße konnten dann die Besatzungen der Kastelle rasch herbeieilen. Im weiteren Hintergründe aber lagen an Donau und Rhein stark belegte Standlager der Legionen, die durch gute Heerstraßen mit den Grenzkastellen verbunden waren. Eine solche Straße führte über den Großen St. Bernhard nach Zürich und von da über Straßburg nach Augsburg. Um die Standlager errichteten Ländler und Handwerker ihre Zelte, und bald wurden daraus Säufer. Ebenso siedelten sich ausgediente Soldaten sowie Leute aus den benachbarten Landschaften gern unter dem Schutze des Lagers an; das Standlager wandelte sich somit mehr und mehr in eine „Stadt" um. Die rechtwinklig sich schneidenden Lagerwege wurden zu Straßen, und feste Wohnhäuser, Bäder, Wasserleitungen, Altäre, Tempel, Kauf- und Gerichtshallen sowie Amphitheater erhoben sich an Stelle der alten Zeltstadt.
Fast zwei Jahrhunderte lang erfüllte der Grenzwall seinen Zweck. Er hielt die Germanen von Einfällen ins römische Reich ab und Zwang sie, seßhaft zu werden. Die durch den Pfahlgraben abgeschnittene Südwestecke Deutschlands aber schlugen die Römer zu ihrem Reiche; man nannte sie „Zehntland", weil die Bevölkerung den zehnten Teil ihrer Einkünfte als Steuer nach Rom entrichten mußte. Rasch hielt hier die römische Kultur ihren Einzug. Obstgärten, Getreidefelder, Weinberge, Steinbrüche, Bäder (wie Wiesbaden, Baden-Baden, Badenweiler), Straßen gaben dem Lande bald römisches Gepräge. Der freie Germane aber durfte das Zehntland nur bei Tage betreten, auch mußte er, bevor ihn der Posten durch die Grenzsperre ließ, seine Waffen abliefern und für mitgeführte Waren Zoll bezahlen; außerdem mußte ein Legionsfoldat den Fremden begleiten. Wohl gab es an der weiten Grenze bisweilen Plänkeleien, aber die Schranke wurde nirgends ernstlich durchbrochen.
J) Die Römer nannten das Ganze limes, d. H. Grenze, auch palus oder vallum. Daraus machten die Germanen „Pfahlgraben" oder „Wallgraben". Die Bezeichnungen „Pfahl" und „Wall" haben sie in der Folgezeit vielfach zur Bildung ihrer Ortsnamen verwandt (Pfahlheim, Pfahlbronn, Wall-Haufen), die erhalten blieben, während der limes selber zerfiel.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius]]
80
V. Das Kaisertum der Äohenftaufen.
Es gelang Friedrich jedoch, die Erfüllung dieses Vertrages hinauszuschieben. Za, er konnte sogar seinen jugendlichen Sohn nach Deutschland kommen und ihn auch hier zu seinem Nachfolger wählen lassen. Obwohl Friedrichs Vorgehen Innocenz' Bestrebungen völlig widersprach, tat sein Nachfolger keine Schritte dagegen. Um so mehr lag ihm der Kreuzzug am Äerzen, dessen Ausführung Friedrich gelobt hatte. Für diese Fahrt bildete das sizilische Königreich eine weit bessere Grundlage als Deutschland. Ehe sich der König jedoch auf einen Kampf gegen die Ungläubigen einlassen konnte, mußte er auch in seinem normannischen Reiche die Stellung der Krone neu befestigen, die seit dem Tode Heinrichs Vi. erst unter der langen vormundfchaftlichen Regierung, sodann während seiner eigenen Abwesenheit durch die großen Lehnsbarone arg geschwächt worden war. Er setzte in Deutschland eine Regentschaft für den unmündigen Sohn ein und begab sich 1220 wieder nach Italien. Nach seiner Kaiserkrönung hub die Reformtätigkeit in Sizilien an. Alle seit 1189 erfolgten Vergebungen von Krongut wurden für ungültig erklärt, so daß der König wieder in den Besitz großer Mittel gelangte. Die bereits weit fortgeschrittene Geldwirtschaft machte es möglich, durch die Erträgnisse direkter und indirekter Steuern die Mittel für die Einrichtung eines straffen Beamtenstaates zu gewinnen, der an die Stelle des lockeren Lehnsstaates trat. Auch konnte der Kaiser eine starke Truppe von sarazenischen Söldnern halten, die ihn von dem guten Willen der großen Vasallen unabhängig machte. Für Frieden und Ruhe im Lande sorgten landesherrliche Rechtsprechung und Polizei; das Fehderecht der Barone wurde fast völlig beseitigt. Friedrichs Streben, das uns ganz neuzeitlich anmutet, ging auf ein absolutes Königtum hin, und zum guten Teil hat er dies Ziel auch erreicht. Natürlich mußte er im Lande erst manchen Widerstand brechen und den Bestand seiner Neuordnung einigermaßen sichern, ehe er an die Ausführung des Kreuzzuges denken konnte.
Im Jahre 1227 fand ein Wechsel auf dem Stuhle Petri statt. Der neue Papst Gregor Ix. verlangte dringend die Einlösung des gegebenen Versprechens. Friedrich trat auch noch in demselben Jahre die Kreuzfahrt an; doch eine im Äeer ausbrechende Seuche nötigte ihn zur Umkehr. Der greise Papst wollte in dieser Begründung einen leeren Vorwand erblicken und belegte den Kaiser mit dem Banne. Trotzdem unternahm Friedrich im nächsten Jahre den Kreuzzug, und obwohl die geistlichen Gewalten dem Gebannten mannigfache Schwierigkeiten bereiteten, erwirkte er durch Vertrag mit dem ägyptischen Sultan den Besitz der heiligen Stätten und freie Zugangsstraßen von den Küstenplätzen des Königreichs Jerusalem zur Äauptstadt.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrichs Gregor_Ix Gregor Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Italien Sizilien Jerusalem
118
V. Landesherrschasten und Reichsreform in Deutschland.
Reformwünsche der Stände einzugehen. Doch blieb es meistens bei Versprechungen; das Reichsregiment ist nur auf ganz kurze Zeit ins Leben getreten, und zur Durchführung einer allgemeinen Reichssteuer ist es überhaupt nicht gekommen. Die Aufbringung der Mittel für die bewilligten Neichshilfen erfolgte nach wie vor durch Matrikular-beitrüge der einzelnen Stände, deren Löhe aber sehr gering war, und die auch nur unvollständig gezahlt wurden. Nur gegen das jede Ordnung aufhebende Fehdewesen schritt man ein. Auf dem Reichstage zu Worms von 1495 wurde ein allgemeiner Landfriede ver-kündigt. Ferner trat ein Reichskammergericht ins Leben, dessen Mitglieder zum großen Teil von den Ständen gewählt wurden, und das Reich wurde in zehn Landfriedenskreise eingeteilt, denen die „Reichsexekution", die Vollstreckung der gegen die Friedensbrecher ergangenen Urteile des Reichskammergerichts, obliegen sollte. An der Spitze standen die mächtigsten Landesherren als Kreisoberste.
Trotz aller Anläufe war es also nicht gelungen, die Kräfte des Reiches wieder fester zusammenzufassen. Der Kaiser dachte bei allen Reformversuchen nur daran, wie er die neugewonnene europäische Stellung seines Laufes durch die Mittel des Reiches stützen und stärken könne. Aber auch den Ständen lag mehr an der Steigerung ihrer Macht und Freiheit als an der Festigung des Reiches; Opfer für die Einheit des Reiches zu bringen, waren sie ebensowenig gesonnen wie der Kaiser. So erreichte die staatliche Zersplitterung in Deutschland einen Löhepunkt, der um so gefährlicher wurde, als Frankreich seine Macht auf Kosten des Reiches auszudehnen suchte und die Türken in bedrohlicher Weise vordrangen.
Auch die Landesfürsten waren in ihrer Lerrschaft nicht uneingeschränkt. Das Lehnsrecht legte dem Vasallen die Verpflichtung auf, seinem Lernt mit Rat zur Verfügung zu stehen, und in dem großen Privileg Friedrichs Ii. von 1232 war von einer Mitwirkung der Großen des Landes bei Gesetzgebung und Regierung die Rede. Daraus entwickelte sich im 14. Jahrhundert der Gebrauch, daß zur Erhebung von Auflagen Adel und Geistlichkeit ihre Zustimmung geben mußten. Als dritte ständische Gruppe kamen noch die Landstädte dazu, die ebenfalls nach und nach die „Landstandschaft" erhielten, wie es im 15. Jahrhundert den Reichsstädten gelang, Sitz und Stimme im Reichstage zu erhalten. Ständige Steuern gab es in den Territorien ebensowenig wie im Reiche. Der Fürst war neben den meist nicht sehr ertragreichen Zöllen und Regalien auf die Lausgüter (Domänen) angewiesen, die er durch Amtleute verwalten ließ. Von ihren Einkünften sollte er die Bedürfnisse seines Lofhaltes wie die der Landesverwaltung und Gerichtsbarkeit bestreiten.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Frankreich Friedrichs