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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 21

1898 - Schwabach : Schreyer
— 21 — Das mußten die Römer verhindern. Der Wall war nach der feind- lichen Seite hin durch eine Hecke von hohen, dicken Pfählen geschützt; daher nennt man die Teufelsmauer auch Pfahlhecke. Dann lief an der Außenseite ein breiter Graben, was zur Bezeichnung Pfahl grab en geführt haben mag. — Wollen wir nun die Tenfelsmauer im Sand- kästen darstellen! — Zusammenfassung: Wie die Teuselsm auer aussah. Die Teuselsmauer war ein Wall aus Steinen, Erde, Rasen und Kies. Auf der Mauer lief eine gepflasterte Straße dahin. An der inneren Seite standen kleine Wachthäuser und größere Türme. Nach der feindlichen Seite hin war die Teuselsmauer durch eine Hecke von Pfählen und durch einen breiten Graben geschützt. Daher nannte man sie auch Pfahlhecke und Pfahlgraben. Welche Namen führt der römische Grenzwall? Teufelsmauer, Pfahlhecke, Pfahlgraben. — Die beiden letzten Namen wißt Ihr zu er- klären. Was werdet Ihr noch wissen wollen? Warum Teufels- mauer? — Nun, was meint Ihr? Vermutungen. — — Als man später diese lange, starke Mauer sah, glaubte man, diese könnten nicht Menschenhände gebaut haben, das müsse das Werk des Teufels sein, und nannte den Bau daher Teuselsmauer. Eine alte Sage*) erzählt uns: „Einst trat der Teusel zu Gott und forderte einen Teil der Erde, und der Herr bewilligte ihm dasjenige Stück Land, das er in einer Nacht vor Hahnenschrei mit einer Mauer umschlossen habe. Der böse Feind machte sich stracks ans Werk. Dienstbare Geister trugen ihm das Ma- terial zu, und so schritt der Bau rasch von statten. Doch die Marke war zu weit genommen. Noch fehlte ein schönes Stück, da krähte der Hahn. Der Teusel hatte sich umsonst geplagt. Voll Zorn warf er alles über den Haufen." Zusammensassnng: Woher der Name Teuselsmauer kommt? Die Teuselsmauer hat deshalb diesen Namen, weil man glaubte, dieses gewaltige Werk habe der Teusel gebaut. 3. Greucytlingen mit dem Kartsgraßen. a. Verlassen wir mit der'eisenbahn Günzenhausen und fahren weiter der Altmühl entlang. Wir sehen an der Karte, wie das Thal der Altmühl nach und nach enger wird. Am höchsten sind die Er- Hebungen des Hahnenkamms rechts der Altmühl. Immer aber gibt es noch hinreichend Platz zum Ackerbau. Der überaus fette, fruchtbare Boden erträgt das schwerste Getreide, und in den ausgedehnten Dörfern- des reichen Altmühlgrundes wohnen noch wohlhabendere Leute, als oberhalb *) Nach Aufsberg.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 23

1898 - Schwabach : Schreyer
— 23 — rufen und das Werk beginnen. Alles ging gut von statten. Die Leute kamen. Sie erbauten neben ihrem Arbeitsplatz Hütten zum Wohnen ; daraus ist das Dorf Graben entstanden. Die Witterung war die beste, und der Boden, Thon und angeschwemmter Sand, leicht zu be- arbeiten. In drei Wochen war das Werk so weit gediehen, wie wir es noch vor uns liegen sehen. Der Graben erreicht aber weder die Altmühl noch die Rezat. Fertig ist er nicht geworden. (Zeichnung!) Zusammenfassung: Warum Karl den Graben erbaute. Karl der Große erbaute den Karlsgraben. Er wollte die schwäbische Rezat mit der Altmühl verbinden. Die Leute der Umgegend mußten Frondienste leisten. Was werde ich Euch jetzt uoch erzählen müssen? Warum Karl deu Graben-nicht sertig stellte. — Die einen sagen, häusige Regengüsse hätten die Arbeit unmöglich gemacht. Andere meinen, Karl habe in einen Krieg ziehen müssen, und da er fort gewesen sei, hätten die Arbeiter nicht mehr gearbeitet. Eine schöne Sage*) aber weiß uns darüber folgendes zu erzählen: Dem Wildsburgklösterleiu gegenüber lag aus einer mäßigen Anhöhe ein heidnischer Tempel. Darin verehrten die dortigen Bewohner ihre heidnischen Götter. Das war dem Abt des Klosters nicht recht, und der Heidentempel war ihm ein Dorn im Auge. Der Abt machte den frommen Kaiser aus dies Götzenhaus aufmerksam. In der Freude über den Kanalbau aber hatte Karl den Heidentempel ganz vergessen. Als er eines Tages nach dem Kloster zurückritt, fiel ein Sounenblick durch die Abendwolken auf das Götzenhaus. Jetzt dachte der Kaifer an fein Versprechen, den Greuel wegzuschaffen. Er ließ am andern Tage, statt am Graben fortzuarbeiten, von den Frönern den Götzentempel bis auf die Grundmauern abbrechen. Als er abends in das' Kloster zurückkehrte, ließ er aus dem Platz nichts zurück, als umhergeworsene Quadersteine. Den Bewohnern der Umgegend hatte aber der Kaiser durch die Zerstörung des Götzenhauses ins Herz gegriffen; denn die meisten von ihnen waren weiter nichts, als getaufte Heideu. Um sich für die Zerstörung ihres Heiligtums zu rächen, machten sie uutereiuander aus, nicht mehr an dem Graben zu arbeiten. Schon am andern Morgen kam ein Bote in das Kloster hinaus und meldete dem Kaifer: die Vögte stehen allein am Graben, und die Fröner sind mitten in der Nacht verschwunden, wie die Störche im Herbste. Dem Kaiser stand aber gerade keine Schar zu Gebote, die Ungehorsamen aus ihren Schluchten, Wäldern und Brüchen zusammenzutreiben, und so blieb der Graben unvollendet. Zusammenfassung: Warum der Graben unvollendet blieb. Karl zerstörte den Tempel der Heiden; daher verweigerten die Fröner die Arbeit. Karl konnte die Ungehorsamen nicht zwingen; daher blieb der Gräben unvollendet. *) Nach Stöber.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 32

1898 - Schwabach : Schreyer
Auf einem breiten Unterbau lagern die Donau und der Main.*) Die Donau, als Wasserjungfrau, trägt einen Kranz goldener Ähren um ihr Haupt. Was foll wohl dieser Kranz bedeuten? - Der Main, als Fluß- gott, ist an dem Kranz von Weinlaub und Trauben kenntlich. Diesen Kranz wißt Ihr genau zu erklären! — Sie sehen sich in das Antlitz und reichen einander die Hände; dabei stützen sie sich auf zwei umge- stürzte Wassergesäße, deren Wasser in einander fließen. Was soll da- durch angedeutet sein? — Unter diesem Bildwerk steht die Inschrift' Donau und Main Für die Schiffahrt verbunden Ein Werk von Karl dem Grossen versucht Durch Ludwig von Bayern Neu begonnen u. vollendet. Mdcccxlvi. Zusammenfassung: Der Erbauer des Kanals. Der Kanal wurde Vor 50 Jahren von Ludwig I. erbaut. Er ließ bei Er- langen das Kanaldenkmal errichten. Auf demselben sieht man n. s. w. 8. Der Kaynenkamm. Wollen wir endlich noch das Gebirge betrachten, das aus unserer Altmühlsahrt von Günzenhausen an unser Be- gleiter war. Welches ist das? Hahnenkamm. — Zeigt aus unserer Karte den Hahnenkamm! Was wißt ihr über seine Lage? Zwischen Altmühl und Wörnitz. — Zu welchem Gebirge gehört er? Jura. — Was könnt ihr also über seinen Aufbau sagen? Kalk. — Wie im ganzen Jura, so findet man auch hier viele Versteinerungen, wie Schnecken, Fische u. dgl. — Mitten im Hahnenkamm liegt der liebliche Marktflecken Heidenheim a. H. in einer Thalmnlde ausgebreitet. Was will uns wohl der Name Heiden- heim erzählen? Hier waren Heiden zu hause. — Der Name sagt uns aber noch mehr. In Eichstätt haben wir die Geschwister des hl. Willibald, Walburga und Wunnibald, kennen gelernt. Einst zogen Walburga und Wunnibald aus, um das Christentum zu predigen. An der Stelle, wo jetzt Heidenheim liegt, hielten sie an. Heiden kamen herzu und ließen sich taufen.**) Heute noch kann man den Heidenbrunnen, an dem die ersten Heiden getauft wnrden, sehen. Aus der kleinen Niederlassung entstand ein größerer Ort mit Kloster und Kirche. In letzterer stehen die Grabdenkmäler der hl. Walburga und des hl. Wuunibald. *) Nach Aufsberg. **) Siehe: Aufsberg, Die hl. Walburga in Heideuheim. (S. 8.)

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 39

1898 - Schwabach : Schreyer
— 39 — Jugendfreunde nahmen in der Versöhnungskapelle das hl. Abendmahl, wie uns das Bild vor Augen führt. Zusammenfassung: Wie Friedrich frei wurde. Wird Friedrich sein Ziel erreichen? Wenn nicht, wird er wieder zurückkehren? — „Blaß und abgemagert kehrte Friedrich, der einst so schön und freudig gewesen war, nach Wien zurück. Seine treue Gattin könnt' es nicht mehr sehen, wie seine Schönheit im Unglück dahin geschwunden war; sie hatte sich um ihn blind geweint." Sogleich ging Friedrich zu seinem Bruder, ihn zum Frieden zu bewegen. "^Jedoch umsonst war sein Bemühen. Der Bruder wollte nichts vom Frieden hören. Da dachte Friedrich an sein Versprechen, wieder in die Gefangenschaft zurückzukehren. Alles riet ihm davon ab. Er aber blieb standhaft. Er reiste zu Lud- wig nach München und stellte sich freiwillig in die Hast. „Tief gerührt über solche Treue schloß ihn Ludwig ans Herz. Von Stund an aßen beide an einem Tisch und schliefen in einem Bett, wie zwei^ Brüder." Wenn Ludwig abwesend war, regierte und behütete Friedrich sein Land. Zusammenfassung: Deutsche Treue. 4. Amberg. Lehrmittel: Emailgeschirr, Fluß-, Schwer- und Kalkspat, Por- zellan, Porzellanerde. Wir wollen heute zur größten Stadt an der Vits wandern! Zeige die Vils! Zeige den größten Ort! Wie heißt er? Am b erg. a. Amberg liegt zu beiden Seiten der Vils, wird also von der Vils durchflössen. Der Name Amberg erzählt uns uoch mehr über die Lage der Stadt? Sie liegt an einenl Berge. — Es ist das der Maria- Hilfberg, der eine prachtvolle Kirche samt Kloster trägt. Zu welchem Gebirge gehört dieser Berg? Frankenjura. — Zusammenfassung: Lage der Stadt. Amberg liegt zu beiden Seiten der Vils. Bei Arnberg erhebt sich der Frankenjura. Wie bei vielen Orten, die wir bis jetzt kennen gelernt, können wir auch bei Amberg eine alte und eine neue Stadt unterscheiden. Der ältere Teil der Stadt wird von der noch teilweise erhaltenen Stadt- maner umgeben. — Außerhalb der Stadtmauer, also in der neueren Stadt, ragen die hohen Kamine bedeutender Fabriken in die Höhe. Amberg besitzt eine Königliche Gewehrsabrik, eine Porzellan- fabrik, eine große Email Warenfabrik n. a. In der Geweyr- fabrik werden die Gewehre für die Soldaten hergestellt. Die Email- warensabrik liesert die schönen Töpse, die die Mutter zum Kochen ver- wendet. (Vorzeigen!) Das Email wird hergestellt aus Fluß-, Schwer- und Kalkspat, welche Mineralien man bei Amberg findet. Auch die

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 8

1898 - Schwabach : Schreyer
— 8 - leget aus unserem Nachbarland Württemberg. Der größte unter ihnen ist der Hohenstaufen, der einst Kaiser Rotbarts Stammburg trug. Süd- lich des Hesselberges dehnt sich eine viele Stunden breite Ebene aus, bewässert von der Wörnitz und bedeckt mit zahlreichen Orten. Es ist das Ries. Juraberge schließen es rings ein. Bei ganz hellem Wetter grüßen aus fernem Süden die Bergspitzen der Alpen herauf zu uns. Rings um den Berg liegen in buntestem Wechsel Wald und Feld, Mühle und Dorf und Stadt, Hügel und Thal. Mehr denn hundert Ortschaften könnte man von der Höhe aus zahlen. Zusammenfassung: Aussicht vom Hesselberg. Der Hessel- berg erhebt sich frei aus dem hügeligen Lande. Man sieht von seinem Rücken die Frankenhöhe, den Jura, das Altmühlthal, die Nürnberger Burg und viele Ortschaften. Im Süden ist eine große Ebene, das Ries. Da fließt die Wörnitz. d. Wegen der reizenden Fernsicht wird der Hesselberg oft von Fremden bestiegen. Sogar Fürsten verschmähten nicht, von seiner Höhe einen Blick ins Franken- und Schwabenland zu werfen, wie ein Gedenkstein auf der Mitte des Berges erzählt: „Hier hat i. I. 1632 Gustav Adolph, König von Schweden, ge- ruht, sowie i. I. 1803 Fr. Wilhelm Iii., König von Preußen. Errichtet 1856." M e i st ist es ganz still und einsam auf dem Hesselberge; ein paar Schäfer, die ihre Schafherde droben weiden, sehen oft Wochen- lang keinen Menschen. Selbst im Sommer tragen sie ihren langen fal- tigen Mantel und Fausthandschuhe bei sich. Warum wohl? Kalte Winde. — Hier oben ist's viel kälter wie im Thal, und wenn im Frühling drunten an den Berghängen die Kinder Veilchen, Schlüsselblumen und Schneeglöckchen zupfen, trägt die Höhe des Hesselberges noch lange eine mächtige Schneekappe. Einmal im Jahre aber geht es droben auf dem Berge so lebhaft zu wie aus einem Marktplatze. Es ist um Johanni. Da treiben die Bauern aus der Umgegend ihr verkäufliches Vieh zur Hesselberg-Messe (Markt). Vier Tage lang dauert die Bergmesse. Aus dem Berg stehen seit langer Zeit zwei lustige Berghütten, in denen an den Markt- tagen tüchtig gezecht wird. Zusammenfaffnng: Der Hesselberg und seine Gäste. Den größten Teil des Jahres sind ein paar Schäfer mit ihren Herden droben auf dem Berg. Wegen der herrlichen Aussicht wird er aber auch von Fremden gerne bestiegen. Sogar Könige waren aus seinem Rücken. Um Johanni wird dort eine Bergmesse ab- gehalten. Da erhält der Hesselberg seine meisten Gäste.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 106

1898 - Schwabach : Schreyer
— 106 — 3. Die bayerischen Atpen. Die Schüler hatten die Ausgabe, auf ihrer Handkarte sich die bayerischen Alpen anzusehen. Ihre Angaben (über Lage, Flüsse, Seen, Berge, Orte) werden kontrolliert, bezw. ergänzt und richtig gestellt. a. Mergöefteigungen. Nachdem wir nun schon viele Alpengipsel aus der Ferne und in der Nähe gesehen, wollen wir einen Berg der bayerischen Alpen besteigen. Wir unternehmen eine Besteigung des Herzogen- st an des.*) 1. Wie wir uns zu unserer Bergwanderung aus- rüsten. Wir brauchen warme Kleidung; denn auf den Bergen wehen oft eisige Winde, auch Schuee fällt mitten im Sommer. Ein We t- termantel wird uus da gute Dienste leisten. Damit wir auf Wegen über lockeres Gestein einen sicheren Tritt haben, kaufen wir uns feste Schuhe mit dicken Sohlen, die mit Eisennägeln beschlagen sind. Auch ein Bergstock ist nicht überflüssig. Etwas Wäsche, Mundvorrat und was man sonst aus eine Fußwanderung mitnimmt (Nadel, Faden, Knöpfe u. f. f.) tragen wir am besten in einem Nucksack. Wer öfters Alpenberge besteigt, schafft sich auch wohl eine Klei- dnng an, wie sie die Alpenbewohner tragen: dicke Joppe, Lederhosen, die bis an die Knie reichen, Wadenstrümpfe, Bergschuhe, einen Hut mit Gemsbart und Spielhahufeder. Zusammenfassung: Ausrüstung zur B e r g s a h r t. 2. Wie wir zum Herz o g e n st and kommen. Wir sahren von München aus mit der Eisenbahn, die nns an den Starnbergersee gebrachthat. Am Westufer des Sees ent- lang fährt die Bahn weiter nach Süden. — In Penzberg steigen wir ans und besichtigen ein Kohlenbergwerk. Anch in anderen Orten der Umgegend gibt es Steinkohlenbergwerke, z. B. bei Mies- bach und Peißenberg. (Zeigen!)- - Von Penzberg aus sahren wir mit dem Omnibus oder setzen zu Fuß die Reise fort. Wir kommen über die Lois ach. Zeigen! — In welchen Fluß mündet sie? Isar. — An- sehnliche Berge steigen jetzt dicht an unserm Weg in die Höhe. Bald sind wir am Kochelsee, durch den die Loisach fließt. (Zeigen!) — Am Südufer dieses Sees liegt der Berg, den wir besteigen wollen: Der Herzogen st and. Lies aus der Karte seine Höhe! 1745 m. Zusammenfassung: Von München zum Herzogenstand. *) Nach Hermann Wagner: Eine Alpenreise.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 110

1898 - Schwabach : Schreyer
— 110 — Seiten der kahlen Felsen rinnt's herab, in allen Furchen sammelt sich's zu Bächeu. Bald braust durch die Schlucht ein wilder Berg ström, der Erde und Geröll mit sich sührt und manchen Felszacken untergräbt und mit fortreißt. Nur mit größter Anstrenguug vermögen sich die Berg- steiger vor seiner zerstörenden Gewalt zu retten. Wenn das Wetter aus- getobt, setzen sie die Wanderung sort. Ein kalter Wind erhebt sich. Da ist's nicht angenehm, mit durchnäßten Kleidern in den Bergen herumzn- klettern. Alles zittert vor Kälte, und man ist herzlich froh, wenn man end- lich eine Unterkuustshütte erreicht. Da ist gut für die Unterkunst der Bergsteiger gesorgt. Bald brennt ein wärmendes Feuer im Ofen. In Decken gehüllt und bereitstehende Filzsocken an den Füßen, sitzt die Gesell- schast herum und trocknet die nassen Kleider und Schuhe. Ein warmes Abendessen wird auch schon gerichtet; sogar gutes Bier kauu man haben. Eine Anzahl Matrazen mit wollenen Decken bietet den müden Wanderern eine erwünschte Ruhestätte für die Nacht. Z u f a m m e n s a s s u n g: Vorbereitungen zu einer Hochtonr — Gewitter — Bergstrom — Kälte — Einkehr in der Unterkunstshütte. Am nächsten Tag wird wieder zeitig ausgebrochen. Bald gelangen die Wanderer an ein großes Eisfeld, das sich aus dm im Winter ge- fallenen ungeheuren Schneemassen nach und nach gebildet hat. Diese Eisfelder heißen Gletscher; sie sind zuweilen mehrere Stunden lang und breit und bis zu 300 m dick. Das Gletschereis hat oft Spalten und Klüfte. Diese müssen die Bergsteiger mit Hilfe des Bergstocks über- springen. Gefährlicher noch ist eine Gletfcherwandernng, wenn frischer Schnee gefallen ist und dadurch die Spalten verschneit sind. Dann wird die ganze Gesellschaft in gleichmäßigen Abständen an dem mitgebrachten langen Seil angeknüpft. Ein Führer geht voraus und prüft mit dem Bergstock vorsichtig den Weg; die andern treten genau in seine Fuß- stapfen. Bricht ja eine Person in eine Spalte ein, so wird sie durch die übrigen gehalten. Manchmal geht's auch eine steile Eiswand hinan; da müssen erst mit dem mitgebrachten Eispickel Stuseu gehauen werden. Nachdem der Gletscher überschritten ist, kommt die Gesellschaft an einen steilen, felsigen Hang. Da könnte man nicht hinaufkommen, wenn nicht Eisen klammern sür die Füße in den Felsen geschlagen wären, und wenn nicht außerdem zum Anhalten ein Drahtseil angebracht wäre. Dieses Seil ist mit Eiskrystalleu besetzt und so kalt, daß es die Hände nicht lang halten könnten. Da leisten nun die mitgebrachten Fausthandschuhe gute Dienste. Nun geht es eine Stunde lang auf einem fchmalen Rückeu, einem Grat dahin, der nach der einen Seite besonders steil abfällt. Da sieht das Auge iu schauerliche Abgründe hinunter. Den Weg kann nur ein Schwindelfreier gehen. Schon lange hat sich wieder die Kälte den Bergsteigern nnange- j

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 111

1898 - Schwabach : Schreyer
— 111 — nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will, suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge- brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß- beweguugen u. s. f. Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen- klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. — Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an- gebracht wäre. Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf- klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un- glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist." Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —- Abstieg. — Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns: „Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze, kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb. Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift. Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen. Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel. Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt schauen und genießen kann." — Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 22

1898 - Schwabach : Schreyer
— 22 — Günzenhausen. Nach längerer Fahrt drängen sich viele Reisende an die Wagenfenster der linken Seite. Sie schauen aus nach einem Graben, an dessen beiden Seiten hohe Bäume stehen: das ist der Karlsgraben. Endlich rücken die Berge näher zusammen, das Thal der Altmühl wird sehr enge. Am Eingang zu diesem Engthal hält unser Zug: wir sind in Treuchtlingen angekommen. Dieser Marktflecken hat eine Be- deutuug als Eisenbahnknotenpunkt. (Zeige die Bahnlinie, die von Treuchtlingen nach Schwabach sührt!) — Die Töpfer der Umgegend von Treuchtlingen, namentlich die vom Hahnenkamm, kommen oft nach Treuchtlingen. Sie graben bei Treuchtliugeu sehr guten Töpferthon. (Erinnerung an Klingenberg.) Zusammenfassung: Fahrt von Günzenhausen nach Treuchtlingen. Nach Günzenhausen treten die Berge des Hahnenkamms näher an die Altmühl heran. Der Grund ist sehr fruchtbar. Bei Treuchtlingen beginnt das Engthal der Altmühl. d. Besuchen wir nun den Karlsgrab en. Derselbe erstreckt sich in einer Länge von etwa 500 in*), seine Breite beträgt ca. 20 m. Die zu beiden Seiten aufgeworfenen Userhügel, auf denen große Bäume sich erheben, erreichen eine Höhe von über 30 m. Hart am Karlsgraben liegt das Dorf Graben. Seht, diesen Graben ließ Karl der Große herstellen. Wir wissen schon, was er in der Nähe von Weissenbnrg erbaute? Das Klösterlein aus der Wülzburg. — Was werdet Ihr uuu erfahren wollen? Warum er den Graben erbaute. — Das will ich Euch erzählen**). — Karl hielt oft Einkehr im Klösterlein auf der Wülzburg. (Zeigen!) Als er eines Tages dort sein Lieblingsgericht, den Wildbraten, den seine Jäger an Spießen auftrugen, gespeist und dann ein wenig der Mittagsruhe gepflogen hatte, ging er mit dem Abt hinaus auf den Berg und erfreute sich au dem schönen Anblick. Sein scharfes Auge erreichte gen Mittag den Hahnenkamm, gen Abend den Hesselberg, im Norden die letzten Berge von Forchheim. Zu jener Zeit aber waren die Wasseradern der Umgegend noch weit voller, als in unseren Tagen, wo die Müller klagen, wenn eine Gans nach Durst aus ihrem Mühlbach trinkt. Auch die Altmühl und die schwäbische Rezat bedeckten damals alle Wiesen und Acker, welche nun flach an ihnen liegen. So kam denn der mächtige Frankenkönig auf den Gedanken, diese beiden Flüsse durch einen Kanal zu verbinden. (Zeigen!) Bei Karl dem Großen lag aber zwischen Beschließen und Beginnen eines Dinges ge- wöhnlich nicht mehr Zeit, als zwischen dem Blitzen und Donnern. Daher wählte er sogleich das Wildsburgklösterlein vorläufig auf einen Monat zu seinem Aufenthalt, um den Bau zu beaufsichtigen. Sodann ließ er die Leute auf zwei und drei Stunden im Umkreise zu Frondiensten *) Die Maßangaben sollen den Lehrer veranlassen, die Größenverhält- nisse an Obiekten der Heimat zu veranschaulichen. **) Nach Stöber.
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