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dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und Hellene Schlachtgesange stürmten
sie von allen Seiten heran; der Feldherr Varus verlor gänzlich den
Muth und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen
hatte, selbst in sein Schwert; viele der Anführer thaten deßgleichcn;
keiner widerstand mehr. Die Deutschen hatten nichts weiter zu thun,
als die Ermatteten und Fliehenden niederzumachen oder gefangen zu neh-
men. Nur wenigen einzelnen Römern gelang es, in der Dunkelheit
der Nacht zu entkommen und durch glückliche Umstände begünstigt zu den
festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot-
schaft von dem Untergang des Narus mit seinem ganzen Heer ver-
kündigten.
Die Deutschen feierten unterdeß große Freudenfeste. Die gefange-
nen Kriegsobersten wurden, wie Opferthiere, den Göttern zu Ehren ab-
geschlachtet, andere Gefangene an Bäume aufgehängt oder als Sklaven
vertheilt. Dieses letztere Loos traf namentlich viele vornehme Römer.
Noch vierzig Jahre später wurden einige derselben von ihren Landsleu-
ten nach einem Treffen im Hessischen aus ihrer langen Knechtschaft be-
freit. Der Kopf des gefallenen Varus ward den Römern zum gräß-
lichen Wahrzeichen übersendet. Besonders übel ging es den römischen
Sachwaltern, die so oft mit ihren glatten Zungen das Recht verdreht
hatten. Einem solchen wurde die Zunge mit glühenden Nadeln durch-
stochen, wobei man ihm höhnend zurief: „Nun züngle, du Schlange!"
Dieser Sieg, der unserem Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit
gerettet hat, ist im Jahr 9 nach Christi Geburt erfochten worden.
Hermann begnügte sieb aber nicht damit, nur den Varus geschla-
gen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die
diesseits des Rheins waren, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern
dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vater-
ländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen.
In Rom aber glaubte man ihn schon auf dem Wege nach Italien,
und der alte Schrecken vor den Cimbern und Teutonen, die hundert
Jahre vorher zuerst den Römern deutsche Tapferkeit und Waffen fühlen
ließen, erneuerte sich. Der Kaiser Augustuö, der sich sonst wohl zu
fassen wußte, verlor diesmal alle Besinnung, rannte mit dem Kopf gegen
die Wand und rief dabei aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legio-
nen wieder!"
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Extrahierte Personennamen: Varus Muth Varus Hermann Varus Varus
477
I. n. Chr.
476 Entthronung des letzten weströmischen Kaisers; Odoaker, ein Deutscher,
König von Italien: Ende des römischen Katserthums im Abendland.
486 Gründung des fränkischen Reichs; König Chlodwig.
493 Ostgothisches Reich in Italien; König Theodorich.
' 496 Chlodwigs Sieg über die Alemannen. Das Christenthum bei den Franken.
527 Kaiser Justinian I. Gesetzbuch. Sophienkirche.
Benedict, Mönchslebcn im Abendland.
553 Italien oströmische Provinz: Ende des ostgothischen Reichs. Belisar.
568 Longobardenreich in Italien: König Albotn.
600 Gregor I., der Große; Pabst. Das Christenthum bei den Angelsachsen.
Das Christenthum in Deutschland: Columban, Gallus.
622 Muhammeds Flucht.
640 Der Islam in Vorderasien und Egypten. Chalif Omar.
680 Kilian, Glaubensbote in Ostfranken.
711 Die Araber in Spanien.
732 Karl Martells Sieg über die Araber bei Poitiers.
Bonifacius, Apostel der Deutschen. Deutsche Bisthümer.
752 Pipin der Kleine, König der Franken.
Landschenkung an den Pabst; Kirchenstaat.
768 Karl der Große, König der Franken. Italien, fränkische Provinz:
Ende des Longobardenreichs.
Karls Kriege mit den Sachsen; das Christenthum bet den Sachsen.
Klosterschulen.
800 Karl der Große, römischer Kaiser. Reich Karls des Großen.
Das Chalifenretch, Bagdad.
843 Vertrag zu Verdun; Theilung des fränkischen Reichs. Deutschland;
König Ludwig der Deutsche.
Raubfahrten der Normannen.
900 Einfälle der Ungarn in Deutschland.
919 Sächsisches Kaiserhaus. König Heinrich I. Ummauerte Ortschaften.
933 Sieg Heinrichs über die Ungarn bei Merseburg.
936 Otto I., der Große. Slavenkriege. Deutsche Kolonien unter den
Slaven. Erzbisthum Magdeburg.
955 Ungarnschlacht auf dem Lechfeld ; Ende der Ungarn - Einfälle.
962 Otto I., röm. Kaiser; das römische Reich deutscher Nation. Römerzüge.
Deutschlands Kultur und Handel im Aufblühen; Bergbau; Städte.
Das Christenthum in Dänemark und Polen.
Wissenschaft und Kunst der Araber in Spanien. -
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Chlodwigs Gregor_I. Gregor_I. Pabst Gallus Muhammeds Chalif_Omar Kilian Kilian Karl_Martells Karl Apostel Karl Karls Karl Karls Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Heinrichs Heinrichs Otto_I. Otto_I.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Chlodwigs Italien Deutschland Gallus Vorderasien Spanien Poitiers Italien Karls Sachsen Sachsen Bagdad Deutschland Ungarn Deutschland Ungarn Merseburg Erzbisthum_Magdeburg Ungarn Deutschlands Dänemark Polen Spanien
290
137. Völkerwanderung.
(375—476 nach Christi Geburt.)
Im Jahr 395 nach Christi Geburt theilte Thevdosius der Große,
der letzte fromme und kraftvolle römische Kaiser, sein gewaltiges Reich
unter seine beiden Söhne. Der eine, Honorins, bekam den abend-
ländischen Theil und wohnte in Rom. Der andere, Arkadius, erhielt
den morgenländischen Theil und nahm seinen Sitz in Constantinopel.
Das letztere Reich bestand noch über tausend Jahre; das erstere nicht
mehr volle hundert. Längst schon waren deutsche Völker an den
Grenzen des römischen Reichs gelagert, wie die Gothen in Südruß-
land am schwarzen Meere, die Alemannen an der obern Donau,
und die Franken am untern Rhein, und warteten auf eine gute
Gelegenheit, über die blühenden Fluren des reichen Römerlandes her-
zufallen und sie einzunehmen. Diese Gelegenheit ließ Gott nun kom-
men. Das Alte sollte untergehen, und neue Völker sollten das Evan-
gelium kennen lernen, nachdem sie den Römern gethan hatten, wie
einst die Israeliten den bösen Kananitern hatten thun müssen. —
Von Morgen her kam (375) ins südliche Rußland ein wildes Volk
heran, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutzig
gelber Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein von
Leibe, und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren.
Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich. Sie aßen, tranken
und schliefen daraus. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise.
Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich.
So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten
und mordeten, und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die
Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein Theil derselben, die
Westgothen, floh ins römische Reich, durchzog einige Zeit nachher
plündernd das schöne Italien, und ließ sich endlich in Spanien und
dem südlichen Theil des heutigen Frankreichs nieder. Ein wilder Haufen
nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches
Jahrhundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen
Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker,
die Heruler und Rugier, gar den letzten römischen Kaiser Romulus
Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum König von
Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüste-
ten Stadt wohnen; so verachtet, so verfallen war das einst so mäch-
tige Rom! Da war es ihr ergangen wie all den Städten und Län-
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Extrahierte Personennamen: Romulus
Augustulus
Extrahierte Ortsnamen: Christi Christi Honorins Rom Constantinopel Donau Rhein Italien Spanien Frankreichs Italien Rom Rom
vie Zeit der Vlkerwanderung.
I. (Bermartiett und die Gerinanen.
Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die
Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin.
Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde.
Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer
Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1
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c&Iac|t sank das Langobardenreich im Jahre 774 vor dem Ansturm der sran ischen Scharen m Trmmer. Der König Desiderius ergab sich und mute ms Kloster wandern; Karl wurde jetzt auch noch König der Lango-barden und erlangte die Eiserne Krone. Sie hie so nach einem Reife
in ihrem Innern, der aus einem Nagel vorn Kreuze Christi ver-fertigt sein sollte.
4. Die Wiederaufrichtung des westrmischen Kaisertums. 800. Als alle Grenzen ge-sichert waren, erstreckte sich das Reich Karls von der Donau und der Oder im Osten bis an den Atlantischen Ozean im Westen, von der Eider im Norden bis an den Ebro und an das Mittelmeer im Sden. Es umfate von den beiden wichtigsten Lndern des alten westrmischen Reiches, Gallien und Italien, das eine ganz, das andre zum groen Teil. Fr das Oberhaupt dieses gewaltigen Reiches war ' der Titel König der Franken und der Langobarden" zu gering. Nuu lebte noch immer in der Vorstellung der Menschen jener Zeiten das alte rmische Reich fort; es mute ja nach der biblischen Weissagung noch weiter bestehen. Darum lag es fr Karl nahe, dieses Reich ~ . ... m wieder aufzurichten.
Der heilige Petrus verleiht Seo Iii. die Stola als Zeichen ' r. '
seiner pnesterlichen Wrde und Karl die Fahne als Zeichen Der Papst L e 0 War V0u
ferner weltlichen Macht. Nach Pflug^Harttung. feinen Feinden mihandelt Und
. . _ , r vertrieben worden. Da suchte
er bei Karl Untersttzung; dieser zog nach Rom und stellte die Ruhe wieder her. Ein Reichstag, der in der Peterskirche abgehalten wurde, bestimmte, da Karl das rmische Reich erneuern sollte. Darauf setzte ihm der Papst beim Gottesdienste des Weihnachtsfestes im Jahre 800 die Kaiser-frone auf. Jubelnd rief das Volk: Heil und Sieg dem von Gott gekrnten groen und friedfertigen Kaiser der Rmer!" Fortan betrachtete sich Karl als den Nachfolger der alten rmischen Kaiser.
5. Die Verwaltung des Reiches. Gewhnlich regierte Karl von seiner Pfalz zu Aachen aus das gewaltige Reich. Das war eine schwierige Aufgabe. Er beherrschte Völker, die wenig voneinander wissen
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karl Karl Karl Karl Karl_Untersttzung Karl Karl Karl Gott Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Eiserne_Krone Christi Karls Donau Atlantischen_Ozean Gallien Italien Rom
10
2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und solange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie von ihren kleinen, aber flinken Pferden unzertrennlich: sie aen und tranken, kauften und verkauften, ratschlagten und schliefen wohl gar auf ihnen. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Ochsenkarren nach. In im geheuren Schwrmen und mit dem Schlachtruf hui! hui!" ritten diese Menschen an den Feind heran und berschtteten ihn mit einem Hagel von Pfeilen. Wichen die Gegner vor ihnen zurck, so kamen sie herangesprengt, warfen ihnen Schlingen um den Hals und tteten sie; rckten die Feinde aber vor, so verschwanden sie so eilig, wie sie gekommen waren.
3. Die Westgoten weichen vor ihnen ins rmische Reich aus. Die
Hunnen strzten sich zunchst auf die Ostgoten. Diese waren bald unter-werfen und muten den Siegern als Bundesgenossen folgen. Nun drangen beibe Volker vereint gegen die Westgoten vor. Da sank biesen der Mut. Ohne einen Kamps zu wagen, zogen sie mit Weib und Kind sdwrts. So kamen sie an die Donau. Auf dem andern Ufer des Stromes begann das rmische Reich. Ihr Bischof Wlfila begab sich zum Kaiser und bat um Wohnsitze fr die Vertriebenen. Zwar waren dem Kaiser die fremden Gste nicht angenehm; doch erlaubte er ihnen, sich im heutigen Bulgarien niederzulassen.
In der neuen Heimat erging es den Westgoten anfangs schlimm genug ; benn die Rmer gaben ihnen nicht einmal soviel Nahrungsmittel, da sie ihren Hunger stillen konnten. Eine solche Behandlung aber lieen sie sich nicht lange gefallen. Voll Zornes ergriffen sie die Waffen, schlugen den Kaiser Valens bei Abrianopel (378) und verwsteten einen Teil der Balkanhalbinsel. Zum Glck kam nach zwei Jahren ein andrer Kaiser auf den Thron. Er hie Theobfius. Der neue Herrscher behandelte die Goten sreunblicher und sorgte bafr, ba sie bessere Wohnsitze erhielten. So gab es wieber fr einige Zeit Ruhe im Lande.
4. Alarich, der Westgote, zieht ins westrmische Reich. Theodosius teilte 395 das Reich unter seine beiden Shne. Der eine erhielt den Westen mit der Hauptstadt Raveuua, der andre den Osten mit der Hauptstadt Konstantinopel. Seitdem unterschied man ein west- und ein vstrmisch es Reich.
Der junge ostrmische Kaiser wollte die unbequemen Goten gern los sein und schickte sie in das westrmische Land. So fielen sie unter ihrem jugendlichen König Alarich in Italien ein und rckten schlielich vor Rom. Die Stadt, die seit langer Zeit keinen Feind mehr vor ihren Toren gesehen hatte, wrbe eingeschlossen. Bali) waren die Lebensmittel ausgezehrt. Eine furchtbare Hungersnot brach aus, und Tausende starben dahin. Erst als die
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Extrahierte Personennamen: Volker Wlfila
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Donau Bulgarien Konstantinopel Italien Rom Bali
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In ihrer groen Not hatten die Rmer alle Truppen aus Britannien zurckgezogen. Darum wurden die Bewohner bald von den ruberischen Pikten und Skoten von Norden her heimgesucht. Sie riefen deshalb die Ringeln und die Sachsen, die im heutigen Schleswig wohnten, zu Hilfe Diese setzten hinber, wurden aber aus Helfern bald Herren des Landes So gtng auch Britannien dem rmischen Reiche gnzlich verloren (449).
er rs 6' Ama, die Gottesgeiel, und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451. Um das Jahr 450 war das westrmische Reich bis ans stalten und einen Teil von Gallien durch Germanen b e f e tz t.
der diese Lnder ergo sich pltzlich eine hunnische Sturzwelle. Die Hunnen hatten inzwischen als Nomadenvolk gegen siebzig Jahre in den Steppen zwischen Donau und Wolga mit ihren Herden gelebt. Da wurde mg 6er alle ihre Stmme. Trotz seiner kleinen Gestalt aemte dieser Mongole eine groe Tatkraft. Er lebte sehr einfach, und auf seinen Xilch kamen nur hlzerne Gefe. Bald zitterten Könige und Fürsten vor dem gewaltigen Manne, und die Leute nannten ihn Gottesgeiel."
Attila fate den khnen Plan, fein Reich bis an den Ozean auszu-dehnen. So zog er mit einem ungeheuren Heere westwrts. Die Donau zeigte ihm den Weg. Alle Könige, auf deren Reiche er unterwegs stie, muten steh ihm unterwerfen. Bei Mainz berschritt er den Rhein. Die schnen Städte an diesem Strome wurden von seinen wilden Scharen zerstrt. Wohin der Fu feines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, sagten bte Leute. '' 1 9
Schon stand Attila mitten in Gallien. Dort aber stellten sich ihm Rmer und Westgoten entgegen. Auf den Katalannifchen Feldern bei Chalons an der Marne kam es 451 zu einer mrderischen Schlacht. Siele. Tausende fielen; auch der tapfere Westgotenknig lag unter den Toten. Aber Attila wurde besiegt und mute abziehen.
^ Mar das Abendland vor der Hunnenherrfchaft getrotz dieser Niederlage fiel Attila im folgenden Jahre in Italien etn und verwstete die Poebene. Ihre Bewohner ergriff Angst und Schrecken. Viele von ihnen flchteten auf die kleinen Inseln eines Strandsees an der Kste des Asiatischen Meeres und bauten sich dort an. So entstand die spter so mchtige Stadt Ven edi g.
.der die Poebene kam Attila nicht hinaus. In seinem Heere brach nmlich eine schlimme Seuche aus. Ganze Scharen seiner Krieger sanken dahin. Deshalb trat er den Rckzug an. Schon ein Jahr spter starb er eines pltzlichen Todes. Sein gewaltiges Reich zerfiel bald, und die Hunnen verloren sich in den Steppen Sdrulands.
7. Das Ende des westrmischen Reiches. Odoaker König von Italien. 476. Die westrmischen Kaiser spielten schon lange eine hchst traurige Rolle; sie waren nicht einmal mehr Herren von Italien. Dort fhrten die Huptlinge ihrer Sldnerscharen das Regiment. Ihnen mute der Kaiser stets den Willen tun, sonst setzten sie ihn ab oder brachten ihn gar um.
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Extrahierte Personennamen: Attila Attila Attila Attila Attila
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dringenden Augen. Nach der frnkischen Sitte seiner Zeit trug Karl das Haar kurz, und die Oberlippe bedeckte ein Schnurrbart.
Karl war mig im Essen und Trinken. Er hatte seinen Krper durch stndige bung im Reiten, Jagen und Schwimmen gestrkt, und das gab ihm eine gewaltige Arbeitskraft. Die war aber auch ntig fr alle die groen Aufgaben, die sich der Herrscher stellte. Besonders lag ihm eine feste
Ordnung des Reiches am Herzen. Eine solche aber konnte er nur durch-fhren, wenn seine Gren-zen gesichert waren.
2. Die Kriegszge Karls, besonders die Sachsenkriege (772 bis 804). Nun saen ringsum angriffslustige Vl-ker. Die Araber hatten ihre feindlichen Absichten noch nicht aufgegeben, vom heutigen Ungarn her unter-nahmen dieavaren fnrcht-bare Raubzge, im Osten drohten die Slaven und endlich im Nordosten die heidnischen Sachsen. Sie alle achteten die Grenzen feines Reiches nicht, sondern machten fortwhrend ver-heerende Plnderungszge in sein Gebiet.
Als die bsesten Nach-barii erschienen ihm die Sachsen. Diese bewohnten die Norddeutsche Tiefebene zwischen Rhein und Elbe und waren noch Heiden. Sie schieden sich in eine Anzahl kleiner Stmme, die oft miteinander im Streit lagen; nur in ihremhasse gegen die Franken waren sie einig. Dieser Ha wuchs noch, als ihre Nachbarn den alten Gttern untreu wurden und zum Christentum bertraten. Unaufhrlich machten seitdem die Sachsen Einflle in das frnkische Gebiet, plnderten die Landschaften und fhrten die Menschen in die Sklaverei.
Auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 772 lie Karl den Krieg gegen die Sachsen beschlieen. Gewi dachte er damals nicht, da er mehr als dreiig Jahre brauchen wrde, um sie ganz zu unterwerfen.
Im Anfang schien ihm die Arbeit leicht. Er nahm die Feste Eres-brg und zerstrte das heidnische Hauptheiligtum, die Jrminsule. Die schlechtgeordneten Scharen der Sachsen konnten gegen seine wohlgebten
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karls Karl Karl
40
meistens die kniglichen Heere. der hundert Jahre war dieses Bndnis zwischen Herrscher und Geistlichkeit fr das Reich ein groer Segen.
4. Die Unterwerfung und Bekehrung der Wenden. Die von seinem Vater angefangene Unterwerfung und Bekehrung der Wenden setzte Otto mit groem Erfolge fort. Bei dieser Arbeit waren seine treuen Helfer der spatere Sachsenherzog Hermann Billuug und der tapfere Markgraf Gero von Meien. Bald muten alle Volksstmme bis ^.7,1 bcrm ""^igen Herrscher gehorchen. Wie Karl der Groe im Sachsenlande, so grndete Otto im Wendenlande Bistmer, nmlich Branden-brg, Havelberg, Merseburg, Meien, Zeitz-Naumburg, die wie wohlttige Sterne die Nacht des Heidentums" immer mehr erhellten. Sie alle wurden dem Erzbistum Magdeburg (gegr. 968) unterstellt. Was Mainz einst fr das Land zwischen Rhem und Elbe geworden war, das sollte Maadebura fr den Osten werden. y
5. Der Sieg der die Ungarn auf dem Lechfelde. 955. Die Ungarn hotten ihre Raubzge nach Deutschland wieder ausgenommen. Im Jahre 955 berfluteten sie Bayern wie ein Heuschreckenschwarm und prahlten: Nichts Jann unfern Siegeszug hemmen, es mte denn der Himmel einstrzen oder die Erde uns verschlingen. Unsre Rosse sollen die deutschen Flsse und Seen austrinken und mit ihren Hufen die Städte zerstampfen!" Die wilden Gesellen schwammen durch den Lech und belagerten die Stadt Augsburg, in der sie groe Reichtmer vermuteten. Otto zog von Sachsen mit seinem wohlgebten Reiterheere heran. Er gedachte den Feinden den Rckzug zu verlegen und stellte darum die Seinen an dem rechten Ufer des Lechs auf. Da muten die Feinde durch den Flu, um an ihn heranzukommen. Doch schon bald flchteten ihre Scharen zum Lager vor Augsburg zurck; in groer Hast wollten sie dort noch das Kostbarste zusammenraffen und sich dann eiligst davonmachen. Aber Otto fate sie von neuem und vernichtete sie. Die Flchtlinge wurden durch die Bauern niedergemacht, foda von dem an 100000 Mann starken Heere nur wenige die Heimat wieder gesehen haben.
Diese Niederlage auf dem Lechfelde belehrte die Ungarn, da in Deutsch, laut) etu Herrscher waltete, dem sie nicht gewachsen waren; sie unterlieen denn auch fortan die gewohnten Plnderungszge. Bald waren sie ein sehaftes Volk und nahmen das Christentum an.
6. Die Erwerbung der Eisernen Krone (951) und der rmischen Kaiserkrone (962). Als mchtigster Herrscher der Christenheit nahm Otto auch einen andern Gedanken Karls des Groen wieder auf: die Eroberung Italiens und die Erwerbung der rmischen Kaiser-krne.
Der mchtigste unter den italienischen Fürsten, Markgraf Berengar, hatte die Eiserne Krone an sein Haus gebracht. Er wollte die Witwe des bisherigen Knigs, die schne Adelheid, zur Vermhlung mit seinem Sohne Zwingen. Da sie sich ober weigerte, fetzte er sie gefangen. Es gelang ihr jedoch zu entfliehen, und sie rief Otto um Hilfe an. Diesem war vor etmger Zeit seine Gemahlin Editha gestorben. Er zog im Jahre 951 der die Alpen, vermhlte sich zu Pavia mit Adelheid und gewann durch diese Heirat die Eiserne Krone.
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Extrahierte Personennamen: Otto Hermann_Billuug Gero_von_Meien Karl_der_Groe Karl Otto Maadebura Jann Otto Otto Otto Karls Berengar Adelheid Otto Editha Adelheid
13. Unsere Gegenden zur Zeit der schsischen Kaiser.
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machte er zinspflichtig. Viel Blut ist gewi auch hier geflossen, und jede Scholle Erde, auf der nun seit Jahrhunderten deutsches Sebeit krftig gedeiht, ist davon getrnkt. Aber nicht umsonst; die etat,-die damals ausgestreut wurde, deutsche Sitte und deutsches Volkstum, hat reichlich Frchte getragen.
c. Heinrich besiegt die Ungarn 933. Inzwischen waren die 9 Jahre Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen. Und als sie im folgenden Jahre wieder ihre Gesandten schickten, um den Tribut einzufordern, muten diese mit leeren Hnden abziehen. Da sattelten schnell die Reiterscharen der Ungarn, und unermeliche Schwrme brachen in Thringen ein, das sie im Winter 932 auf 933 verheerten. Als dann Thringen die groe Zahl der Feinde nicht lnger ernhren konnte, brach ein Teil des Heeres weiter nach Westen auf, um von einer andern Seite in Sachsen einzufallen.
Schon hatte Heinrich auch ein starkes Reiterheer aus Sachsen und Thringen gesammelt und erwartete die Ungarn an der Grenze Sachsens. Als er erfuhr, da der eine Teil der Ungarn nach Westen gezogen war, lie er diesen zuerst angreifen. In einer blutigen Schlacht fielen die Fhrer der Feinde, und ihre Scharen zerstoben nach allen Seiten. Viele kamen vor Frost um, andere starben vor Hunger.
Den greren Teil des Ungarnheeres, der im Osten zurck-geblieben war, schlug Heinrich bei einem Orte Ria de. Zuerst schickte er eine Abteilung leichtbewaffneter thringischer Futruppen mit wenigen Reitern vor, um die Ungarn zu tuschen und heranzulocken. Und dann, als die Ungarn nahe genug heran waren, warf er sich mit seinen gepanzerten Scharen auf sie. Mit dem Schlachtrufe: Kyrie eleison! strmten sie in festgeschlossener Masse, Schildrand neben Schildrand, gegen die Ungarn vor. Diesem Angriff hielten sie nicht stand; sie wandten sich zur Flucht, und Heinrich eroberte ihr Lager.
der die Orte, wo die beiden Schlachten des Jahres 933 gegen die Ungarn geschlagen wurden, wei mau nichts nheres. Die Besiegung des westlichen Ungarnheeres verlegen einige Forscher ins Geschling bei Sondershausen, doch lt sich ein sicherer Beweis dafr nicht erbringen.
Als Hauptquellen fr diesen Krieg gelten die Berichte des Widukind, eines Mnches aus Corvey, der sich zeitweilig am Hofe Ottos I. aufhielt, dessen Tochter Mathilde er sein Werk Schsische Geschichten" widmete, und des Liudprand, des spteren Bischofs von Kremona, der auch eine Zeitlang am Hofe Ottos I. lebte und von 958964 sein Geschichtswerk Buch der Vergeltung" schrieb. Liudprand nennt als Schauplatz der Hauptschlacht Merseburg, Widukind Riade. Diese Angaben lassen sich nun so vereinen, da man annimmt, Liudprand gibt den Ort der Schlacht nur ungefhr,
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Ottos_I. Mathilde Kremona Ottos_I.