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1. Die Neuzeit - S. 264

1884 - Mainz : Kirchheim
England. Cromwell, Protektor. Ia!tb- Der neue König wurde überall geschlagen und rettete sich zuletzt durch dte Flucht, nach Frankreich. Auch Schottland mußte sich zuletzt dem gewaltigen Sieger beugen und wurde mit England vereinigt. Dann kehrte Cromwell nach London zurück und ward als Befreier des Vaterlandes mit Jubel empfangen. , Unterdessen hatte sich das Rumpfparlament allgemein verpatzt gemacht und diese Stimmung wurde von Cromwell sosori zur Vergrößerung feiner Macht ausgebeutet. Am 20. April 1653 begab er sich an der Spitze von 300 Soldaten ins Parlament , trieb alle Mitglieder desselben hinaus und berief ein neues, welches nur aus „Heiligen", d. i. religiösen Schwärmern, bestand, die chm ergeben waren. Cromwell eröffnete das neue Parlament mit einer Rede, in welcher er sagte: „Durch die Gnade Gottes fei der Tag gekommen, an welchem die Heiligen anfangen würden, auf der Erde zu regiereu." Jede Sitzung begann und schloß mit Anrufungen Jehovahs , und man hörte nichts als Anspielungen und Sprüche aus dem alten Testament. Die Mitglieder dieser Versammlung waren meist ungebildete Handwerker, in denen Cromwell gefügige Werkzeuge feiner Pläne gli finden hoffte. Da viele von ihnen als Wiedergeborene im Herrn befrachtet fein wollten, hörte man seltsame Vornamen. Einer unterschrieb sich Mach friede Heaton, ein anderer Tötediesü nde Pimple, ein dritter Stehfestinderhöhe Stringer, ein vierter Weine nicht Billing, ein fünfter Kämpfedengntenkampfdesglaubens White u. f. w. Bon einem der eifrigsten Sprecher und Beter, dem Lederhändler P reife gott Barebone, wird dieses Parlament auch das Barebone-Parlament genannt. Allein schon nach fünf Monaten löste man diese unfähige Versammlung wieder auf, und man übertrug nun Cromwell allein die höchste Gewalt unter dem Titel eines Protektors (Schutzherrn). Mit Entschiedenheit und seltener Thatkraft benahm er sich auf diesem neuen Posten. Erarbeitete unablässig an der inneren Wohlfahrt des Landes und erhob_ in kurzer Zeit Englands Seemacht zu einer der größten und furchtbarsten von ganz Europa. Von ihm ward schon im Jahre 1651 die berühmte Navigations- oder Schiffahrtsakte erlassen, welche den fremden Nationen nur die Einfuhr selbst erzeugter Produkte auf eigenen Schiffen nach England ge- stattete und somit den Holländern ihren wichtigsten Zwischenhandel vernichtete. Und als es hierüber zum Kriege kam, war er es wieder, welcher die so mächtigen Holländer, die damals an Martin und Cornelius Tromp, Vater und Sohn, und Ruljter die ausgezeichnetsten Seeheldeu hatten, einem Frieden

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 491

1831 - Mainz : Kunze
491 birg, wohin die Straßen nicht im besten Zustande sind. 3 Tagreisen von Vera Cruz kommt man aufsteigend nach Xalapa, der neulichen Congreßstadt, in Leren Gegend Ialappc und Vanille in Fülle wächst. Die dortigen Aussichten sind prachtvoll; zahllose Papagayen und andre buntgefiederte Vögel erblickt man auf den üppig grünen Bäumen, und links den Vulkan von Orizaba. Dann reist man höher an nach Puebla, wo der Vulkan Popocatepetl aufsteigt und ein dichter Eichen- u. Fichtenwald sich ausbreitet Hierauf über den Hochrand einer Ebene gelangt man zum Anblick der Hauptstadt. Die Straße dahin ist etwas sumpfig und zur Regenzeit überschwemmt. Mexiko, eine der schönsten Städte, mit graden Straßen und 148000 E., liegt zwisch. 2 kl. Seen, an deren Ufer viele Dörfer und Weiler. Leider hat die üble Gewohnheit der Spanier, Bäume auszureißen, statt welche zu pflanzen, die Umgegend kahler und schattenloser gemacht, als sie bei Cortez Ankunft war. Die nächst großen Städte sind: Puebla in So. und Guadalaxara in Nw , beide mit 70000 E. Oaxaca, an der Abdachung zum Austral-Occan, mit 40000, die viel Coche- nille gewinnen. Guanaxuato, nicht weit von Guadalaxara, mit den reichsten Silberminen. Von da bis über Valladolid hinaus ist das Anahuac be- sonders schön und flußreich. — Unter den Wilden im N. sind zu merken; die Apachen, ein kriegerisches Bergvolk an beiden Seiten des Rio del Norte, und die C u m a n ch e s , vortreffliche Reiter, in deren weitem Ge- biete die europäischen Pferde sich ins Zahllose vermehrt haben. Die lange Halbinsel (Kalifornien ist ebenfals noch gar nicht angebaut, einige Missionsplätze abgerechnet. Mittel-Ame.rika oder die 5 Staaten von Guatemala. Auch hier ist die jetzige Verfassung der Union nachgeahmt. So klein die Republik im Verhältniß zur Union und zu Mexiko ist, so übertrifft sie doch Deutschland an Quadratmeilenzahl; dagegen beläuft sich die Bevölkerung nur auf 2 Millionen, worunter viel Indianer, manche noch im wilden Zu- stande. An den Küsten ungesund. Unter den Producten: Farbhölzer, Balsam, Arzneipflanzen, Cakao von Sonokuzko, und Indigo. Hptst. Guatemala mit 30000 E., in fruchtbarer Gegend, nahe dem Australmeer. Die nächst großen Plätze haben nicht über 12000 E. N 8. 4. Die einzelnen Theile Süd - Amerikas. Die südliche Continentalhälfte Amerikas spitzt sich gleich der nördlichen nach Süden zu. Ihre größte Ausdehnung ist 1030 Meilen, von Punta de Galinas am Maracaybo-Golf bis zum Cap Hoorn. Der östlichste Punkt ist Coqueiros in der Nachbarschaft Fernambuks, 17° 7' 29" Lge. Doch ist im Osten das Cap San Roque mehr bemerkbar. Von dort bis zum Isthmus Panamas sind 690 M. Das ganze Südamerika wird auf 321000 Qm. geschätzt.

3. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 351

1831 - Mainz : Kunze
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette (Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem Stromgebiet des Oranje. 4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza, Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach- nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene zu sein. K l i m a und P r o d u c t e. Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge- rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür- lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt, jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. — Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei- ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri- kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 494

1831 - Mainz : Kunze
494 Ebenen. Natürlich würde dann beim Steigen aller Gewerbe auch das Silber von Potosi, das Gold von Cataguayta und anderes Metall, woran kein Man- gel, tüchtiger gefördert und verarbeitet werden. Auch die feine Wolle der Dicunna's wäre besser zu benutzen; man macht aber zu viel Jagd auf diese Thiere und rottet sie beinah aus. — Zwei Staaten sind jezt aus Alt-Peru ge- worden. 1) Peru, den nördlichen und fast den ganzen Küstenstrich begreifend, nur durch eine Wüste von Chile getrennt, mit etwa 1,680000 ansäßigen Bew., nebst 1 Mill. Indianer in den Wäldern und Pampas. Lima, Hauptstadt auf 600' hohem Meerufer mit 73000 E. Die unten liegende Hafenstadt C a l l a o ward 1746 durch Erdbeben zerstört. Der nächst wichtige Ort ist C u z k o mit 26000 mehrentheils peruanischen Bew., die in Kunstarbeiten, namentlich in Ma- lereien, geschickt sind. Zwischen Cuzko und Lima, Ayacucho, wo 1824 die Unabhängigkeit von Spanien erfochten wurde. — 2) Bolivia oder Oberperu, theils von Gebirg (worin der Sorata und Jllimam) überlagert, theils Ebenen und Pampas. Nur 1 Mill. Menschen. Chiquisaca mit 26000 E. Sitz des Congresses, an einem Nebenfluß des Pilcomayo. Potosi, hoch in steinig kal- ter Gegend der Andes mit reichen Silbergruben. Republik Chile, 6000 Qm., 1 Mill. E. Ein 270 M. langer Küstenstrich von vielen kleinen Flüssen bewässert. Gro- ßer Reichthum an Producten. Orangen, Citronen, Oliven, Getraide, Wein, Obst gedeihen vortrefflich. Rindvieh in Menge. Von den Indianerstämmen hat nur einer seine Unabhängigkeit behauptet, die Araucanos im Süden; sie stehen aber in friedlichem Verkehr mit den Chilesen. Auch diese Republik hat gleich den andern, die im ehmaligen spanisch. Amerika einstanden sind, an ihrer Spitze einen Präsidenten mit Senat und Deputirtenkammer. Mehrere Häfen sind gut, namentlich Valparaiso, von wo man ins Innere zur Haupt- stadt St. Iago reist. Diese liegt in schöner Ebne am Fuß der Andes und hat 48000 E., unter denen ein heitrer gastlicher Sinn herscht mit Liebe zu Musik und Tanz. Die große Insel'c hi lo e dicht vorm Lande der Araucanos ist gut angebaut. Außerdem gehören der Republik noch einige Inselchen im Ocean, nament- lich Juan Fernandez, die im Anfang des vorigen Jahrhunderts noch men- schenleer war. Da setzte die Mannschaft eines Schiffes dort einen unruhigen Burschen aus; der brachte Jahre lang als Einsiedler zu, bis endlich wieder einmal ein Schiff anlangte und sich seiner erbarmte. Er hieß Alerander Selkirk. Seine Schicksale benutzte der Engländer Defoe zur Abfassung der " Abentheuer Robinson Crufoe's die unser Campe in das bekannte treffliche Lesebuch für die Jugend umgewandelt hat. Jener Selkirk nun hatte auf der Insel eine Pflan- zung begonnen, die nachmals von Ansiedlern benutzt wurde. Jetzt findet man Hütten und Häuser im Schatten von Feigen- u. Weinlaub, während auf dem Gebirg Cedern zu Bau - und Schiffholz gefällt werden. Republik Buenos Ayres (über 30000 Qm.) oder die 15 vereinten Provinzen v. La Plata. Die Bevölkerung, sowohl Weiße, Mulatten und Mestizen, als Indianer, mag kaum 1 */2 Mill. betragen. Oest- ?

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 496

1831 - Mainz : Kunze
4ö6 welche man von Portugal aus kolomrt hat, sondern noch ungeheure Räume weit ins Innere hinein, auf welche die Eroberer Anspruch machten. Das Ganze mag über 110000 Qm. umfassen, mit unermeßlichen Urwäldern, Hochlanden, Lianos und Pampas. Der tropische Naturreichthum ist groß. Außer dem Mattü pflanzt man jetzo auch den echt chines. Thee. Unter den Bäumen findet man 80 Farbhölzer, z. V. Fernambuk. Von den 100 Indianerstämmen sind die Boto- kuden mir Holzklötzchen in Unterlippe und Ohrläppchen am bekanntesten. Der Creolen, Negersklaven, Mischlinge u. angesiedelten Indianer zählt man an 5 Mill. Seit 1823 hat sich Brasilien von Portugal getrennt und machte bis 1831 ein konstitutionelles Kaiserthum mit Senat und Deputirtenkammer aus. Dem Bei- spiel der andern Amerikaner folgend, errichten sie wahrscheinlich bald eine Republik. Den Kaiser Don Pedro haben sie entthront und ihn wie andre geborne Portugie- sen verjagt. — Rio Janeiro, Hauptstadt und Seehafen mit 190000 E. auf einer von gezackten Bergen eingefaßten Landzunge in höchst malerischer Lage, die mit der von Neapel und Constantinopel wetteifert. Bahia, wohlhabende See- stadt mit 182000 E. Die Plantagen der Umgegend sind reich an Kaffee, Zucker und Reis. Fernambuco nebst Ol in da mit 62009 E. Para am rechten Ausfluß des Marannon, womit sich der Tocantin vereinigt, liegt ungesund. Von der Küste entfernt sind noch bedeutende Orte im Stromgebiet des Fran- cesco und zwar in der Provinz Minas Geräes, woher man edle Steine u. Me- talle bezieht. Hauptort des öden Diamantenbezirks ist Tejuco; man lebt dort erbärmlich. Die Diamanten finden sich gewöhnlich in eisenhaltiger Kieselerde, wie Erbsen gestaltet, man gräbt sie in Bergschluchteil aus, oder wäscht sie aus dem Kieä der Bergwasser. Nördl. der Mündung des Marannon kommt man zu den Colonien von Gniana zwischen Cap Nassau und Ojapsk. An diesen niedrigen Küsten, die in der Re- genzeit überschwemmt werden, haben sich Holländer und Franzosen niedergelassen und Negersklaven eingeführt. Man bauet Baumwolle, Indigo, Cakao, Zucker und Kaffee, sogar Gewürznelken und Muskaten, und zwar am fleißigsten in den holländischen Plantagen, wovon jetzo die Hälfte den Engländern gehört, a. Cay- enne oder franz. Guiana mit Inselstadt Cayenne, b. Demerary und Esse- quebo oder englisch G., worin Stabroek. c/Surinam oder holländisch G., worin Paramaribo. Dort sollen die Plantagen obwohl in wagrechter Fläche gar reizend sein. Es sind üppige Gärten mit Landhäusern bestreut, nach holländischer Art mit Canälen durchschnitten und durch Dämme geschützt. Dahinter erhebt sich der schwarzdunkle Urwald, und das Gestade selbst wird vom lichten Meer- grün der Wellen bespült. Die Straßen der Stadt'paramaribo stehen voller Bäume und duften von Pomeranzenblüte und andern Blumen. Die Besitzer führen leider eine üppige Lebensart, wozu das heiße Klima und die zu große Herrschaft über ihre Negersklaven sie einladet. Harte Behandlung hat viele der letzteren veranlaßt in die Wälder zu flüchten, von wo sie als Maronneger feind- liche Einfälle in die Colonien machen.

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 159

1831 - Mainz : Kunze
139 Kanarienvögeln, woltnen Teppichen und Lederhandschuhen. Me- talle der Alpen werden in tausend und tausend Waaren verführt. Mit manchen Alpenkräutern und Blumen werden die Apotheken ver- sorgt, der Schwcizerblumenthee z. B. ist beliebt. Und wie viel Thiere werden ausgestopft, Steine und Pflanzen in Sammlungen gebracht und an Museen und Naturkundige versandt! Hölzernes Schnitzwerk, Strohgeflechte und Käse sind schon genannt. Kirschen- geist oder Kirschwasser aus den Alpen (besonders das der Schweiz) ist weit berühmt, das freilich nur der Vergreisende mit Wasser ver- mischt, als bestes Stärkungsmittel, genießen sollte, und nicht der müßige reiche Stadtbewohner, der es nur zum Ueberfluß und zur Erhitzung tbnt. Für alles dies, für eine Menge von Linnen-, Woll- und Baumwollwaaren und andern Dingen ist der Aelpler im Stand, das noch fehlende Getraide nebst Arbeiten und Produkten fremder Länder und Welttheile sich zu verschaffen. Auch werden seine Straßen noch durch den Handel belebt, den seine Nachbarn von hüben und drüben mit einander treiben, der also nur hindurch geht. Solcher Handel heißt Transit-Handel. Er ist besonders zwi- schen Italien und Deutschland lebhaft. Passe und Handelstraßen. Zu dem Behuf werden die Pässe über Joche und Sättel des Gebirges benutzt. Die meisten derselben sind freilich so hoch und steil, durch Abgründe, Gletscher und Schneestürze so gefährlich, daß sie nur für Menschen, oder für den sichern Tritt der Maulthiere und Saumrosse gangbar gemacht werden konnten. Ist das letztere der Fall, so heißen sie Saumwege. Einzelne Pässe hat man jedoch durch Mühe und Kosten in Straßen umgeschaffcn, die zum Theil befahren werden. Unter diesen merken wir: 1) In den Ost- alpen die Straße von Wien nach Italien; sie führt überden Söm- mering (wo höchster Punkt der Straße 3120') nach Bruck an der Muhr, und weiter nach Klagenfurt an der Drau. Von hier geht sie über den Pontafel (2400') westlich des Terglu zum Tagtta- mento. Der Weg von Klagenfurt nach Laibach führt über den Loibl 4020" hoch. — 2) In den Weg zum Pontafel (also nach Italien) führt auch eine Straße aus dem Salzathal neben dem Radstädter Tauern, 4960" hoch. — 3) Auf der Straße durch Tyrol nach Italien ist der höchste Punkt 4350" am Brenner südl.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 185

1831 - Mainz : Kunze
105 Berge; während im Schwarzwalde selbst die Kirsche erst im Sep- tember zeitigt, und auf mancher Strecke kaum Hafer, Kartoffeln und Wicken gedeihen. Der trefflichste Wein wachst am Abhange des südwcstl. Bergstrichs, und heißt Markgräfler, weil ehemals der Laudesfürst nicht wie setzt Großhcrzog, sondern Markgraf von Baden hieß. Der Bewohner des Schwarzwaldes selbst zählt man an 300000. Sie fällen Holz zum Verkauf, das die Bäche hinab zum Rhein und weiter nach Holland geflözt wird. Sie treiben Viehzucht, bauen Hafer und Kartoffeln, auch Sommerroggen, wo's geht. Sie machen Strohhüte und Holzwaaren, vorzüglich Uhren, jährlich an 100000 Stück 1 fl. 30 kr. bis Io fl. Auch treffliches Kirschwasser wird bereitet, das mit dem schweizerischen wetteifert. Man findet überdem im Schwarzwalde Hammerwerke, Glashütten, Potasche-, Pech-, Terpentin- und Theerfledereien, wie überhaupt in Gebirgsländern. Die rauhe Alp hängt zwischen Rotweil am obern Neckar und Tuttlingen an der Donau mit dem Schwarzwalde zusammen, und breitet sich von da nach No. 22 M. weit gegen die Quellen der Iart hin. Sie ist eine 4 — 5 M. breite Bergflache, worin man keinen Hauptrücken und oft kaum die Wasserscheide eutdecken kann, die mehr am nord- westlichen hohem Rande hinzieht, so daß die größte Hälfte der Oberdonan zugehört. Ins Neckarland fällt die Bergfläche kurz und steil ab; gegen die Donau mit unebner schiefer Fläche. Deshalb erscheint die Alp im Donaugebiete nicht sonderlich hoch, stattlicher aber im Neckargebiet, wo man eine langgestreckte gebuckelte Höhe erblickt, vor welcher einereihe Berge, wie Kegel aufragen, denen die Spitzen abgeschnitten sind. Rauh heißt die Alp in Vergleich mit dem umliegenden sehr fruchtbaren Gelände, besonders mit dem herrlichen Neckarthale, wo der Obstbaum blühet, denn das hohe Thal der Oberdouau ist minder schön. Auf den breiten Hochrücken ists nackt und steinig, und der Kalkstein gar wasserarm. Wo es Wälder gibt, herrscht das Laubholz vor, während im Schwarz- walde das Nadelholz. Höhen: Schafberg, 3120' Sw. über Roßwangen. — Heiligenberg, 3/4 M. südl. von Hechingen. — Hohenzollern, 2620', ein Kegelberg mit dem Stammschloß des Fürstenhauses, das im Königreich Preußen regiert. — Roßberg,

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 360

1831 - Mainz : Kunze
5gö Kaffee, Reis, Kakao, Maniok u. a. bauen. Schulen und Kirchen sind ange- legt. Alle Neger, die man auf ertappten Sklavenschiffen trifft, werden hieber gebracht. So haben auch die Nordamerikaner eme freie Negerkolonie an der Pfefferküste angelegt; sie heißt Liberia. — Um mit Benin und vielleicht mit Sudan Handel einzuleiten, haben die Engländer ein Fort auf Fernando Po angelegt. 8. Nieder-Guinea, wo die Neger minder schwarz und eher olivenfar- big sind. Portugal! macht auf den Besitz d. Küft. Loango, Kango, Angola u. Vengúela Anspruch. Portugiese Hauptstädte sind Salvator u.loanda. 9. Cap land, an 6000 Qm., sonst holländische, seit 1806 engliche Besitzung mit 120000 Bew., wovon 40000 Hottentoten und 35000 schwarze und ma- laiische Sklaven. Die Weißen sind mehrentheils Holländer, doch auch Deutsche rind Engländer. Als Station für Zndienfahrer ist das Land von besondrer Wichtigkeit, weshalb man bald nach Entdeckung des Seewegs sich daselbst nie- derließ. Die ersten Ansiedler fanden außer Beeren und wilden Trauben keine genießbare Frucht. Zezt zieht man Getraide, Obst, Wein, Südfrüchte, Baum- molle, Kaffee, Thee, und hat Bambusrohr, Palmen, sogar den Brotbaum hie- her verpflanzt und den Seidenbau versucht. Capstadt an der Tafelbai mit 20000 E. ist Hauptort und Sitz des Gouverneurs; unweit das Landgut Con- stantia, wo der beste Capwein. — Nordwärts im Innern nomadisiren die Hott ent oten in thierischer Dummheit mit widerlich schnalzender Sprache; und wohnen die Kaffern und Betjuaneu, die theils Ackerbau, theils Vieh- zucht treiben. 10. Die Ostküste, wo an vielen Stellen reiche Vegetation, doch unge- sundes Klima, viel Elfenbein und Gold, und arabische Produkte, als Weihrauch, Myrrhen, Ambra u. a. — Negerstaaten, doch in einigen auch Araber herschend, z. B. in Mel inda auf Küste Ajan und Mombaza auf Zanguebar. — Die portugies. Niederlassungen, deren Hauptsttz Mosambik, sind elend und weniger noch Kultur und Handel fördernd als in Nieder-Guinea. 11. Z ufe ln. a) Zm Osten. Auf Madagaskar sind heidnische Urbewoh- ner von Negerraße, doch auch welche von arabischer und selbst malaiischer Ab- kunft, doch ohne Muhamedanismus. Man treibt Ackerbau, Viehzucht und hat verschiedne Herscher. Tannanariva mit 80000 E. und durch Schanzen und Kanonen vertheidigt, ist Sitz des mächtigsten Königs, sein Audienzsaal nach europ. Art verziert. Französ. Niederlassungen an der Küste sind noch unbedeu- tend. — Von den Maskarenen- Inseln ist Bourbon od. Reunion (mit 7500' hohem Vulkan) französisch, und Moritz ober Zsle de France brit- tisch. — k>) Zm Westen. Den Portugiesen gehören: die kapverdischen Inseln (auf Fuego ein Vulkan 7400' hoch) und die nordkanarischen Ma- dera und Porto santo. Madera ist die wichtigste, mit hohen Bergen und lieblichen Thälern, tropischen Früchten und köstlichem Wein, der von Cypern da- hin verpflanzt worden. Sie hat 100000 E.; ferner gehört ihnen die Gruppe der Azoren, wo der Gouverneur auf Terceira wohnt. Spaniest besitzt

9. Mancherlei für Jung und Alt - S. 309

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
309 Johannes Laterans; im Mittelgrunde das Kolosseum und die Titus- Thermen; ganz rechts die Höhenplatte des Palatin mit schwachen Über- bleibseln der Kaiserpaläste; darüber fern hinaus die Via Appia; norn das Riesenkastell der Caracalla-Bäder, und zwischen der Appia und dem Tiber außerhalb der Mauern die große vereinsamte Basilika des Paulus- Grabes. Vor uns, jenseits vom Palatin, aus dessen ganzer Südseite, der Cirkus Maximus, jetzt eine grüne bebaute Tiefe, von einem schilf- bewachsenen trüben Bach durchschlichen. Die Sitzreihen und Säulenhallen, die zu beiden Seiten sich übereinander türmten, das Werk von Jahr- hunderten, sind verschwunden; der Cirkus Maximus ist stille geworden, wie alle die großen Hügel auf dieser Seite, Palatin, Aventin, Cälius, verlassen sind. Das Menschentreiben ist wie eine Weingeistflamme, die an ihrem Dochte nur so lange spielt, als er noch Nahrung bietet, dann aber hinweghüpft, um anderswo weiterzuflackern. Ja freilich, Nom ist eine Stadt wie andere Städte — und dennoch scheint es mit der zauberhaften Eigenschaft begabt zu sein, die Sehnsucht im Menschen zu erwecken: hier zu leben und zu sterben. Tief an dem Tiber liegt die Stadt in der Mitte einer gewellten Ebene, ringsum von milden Gebirgen umgeben. Nur nach Westen hin fallen letztere ab, dem Meere zu, dessen schöne sonnige Küste nach dieser Seite hin die Grenze bildet. Niemand wird die zartgezogenen Linien dieser Gebirge vergessen, der von der Höhe des Kapitols jemals zu ihnen hinübersah. „Wie die Schriftzüge einer geliebten Hand bleibt uns das im Gedächtnis," sagt Hermann Grimm. „Es ist, als hätten die durch Jahrtausende sich anhäu- fenden Thaten, die in Rom vorbereitet und ausgefochten wurden, eine Art geistiger Atmosphäre dort geschaffen, von der man sich umnebelt und festgehalten fühlt, als sei das Echo der Schritte all der Männer, die hier gingen, in den Wolken hängen geblieben und umtöne uns leise unaufhörlich." Die Sonne neigt sich zum Untergange; die fernen Pinien der Villa Pamfili drüben auf dem Janiculusrücken, jenseits des Tiber, schweben bereits auf goldenem Grunde. Welch ein Anblick! welch ein Wechsel von Farben rings um uns her! Der entfernte Soracte hebt sich blau ab von dem leuchtenden Goldgrün des Himmels. Die hintereinander vor- rückenden Mauerschalen des nahen Kolosseums glühen rot, rot die fernen phantastischen Statuenzinnen des Lateran; violett der Cypressen- wald, der die Stätte des Claudius-Tempels auf dem Cälius bezeichnet, und dahinter in allen Farben spielend das Gebirge mit seinen lichten Ortschaften. Fridolin H o f f m a n n.
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