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Eingänge des Schwarzen Meeres kamen sie glücklich zwischen zwei Felsen hindurch, die beständig unter furchtbarem Krachen aneinander schlugen. Seit dieser Zeit stehen die Felsen still.
3. Die Heldentaten Jasons. Als Jason in Kolchis angelangt war, forderte er vom Könige das goldene Vlies. Der König versprach, es ihm zu geben; doch sollte Jason vorher durch Heldentaten beweisen, daß er den Schatz verdiene. Zuerst mußte er mit zwei feuerschnaubenden Stieren einen Acker umpflügen, dann Drachenzähne in die Furchen säen und die daraus hervorwachsenden geharnischten Männer besiegen. Alle diese Taten gelangen Jason mit Hilfe der zauberkundigen Königstochter Medea, deren Herz er gewonnen hatte. Nachdem sie auch den Drachen eingeschläfert hatte, raubte Jason das Vlies und floh mit der Königstochter. Das Schiff kam glücklich in Korinth an, und Jason bestieg den Thron.
Zu den Sagen vom Argonautenzuge haben wahrscheinlich die Seefahrten der Theffalier und Böotier nach dem Osten die Veranlassung gegeben.
Die Gdipirssage.
1. Ödipus. Dem König Läius von Theben war vom Orakel geweissagt worden, daß ihn sein eigener Sohn töten werde. Als ihm nun von seiner Gemahlin Jo käste ein Sohn geboren wurde, befahl der Vater, den Neugeborenen auszusetzen. Der damit beauftragte Sklave übergab das Kind, dessen Füße durchstochen und fest zusammengeschnürt worden waren, aus Mitleid einem Hirten, der es zu seinem Herrn, dem kinderlosen König von Korinth, trug. Dieser nahm den Knaben an Kindesstatt an und nannte ihn wegen seiner geschwollenen Füße Ödipus, d. h. Schwellfuß. Als er zum Jüngling herangewachsen war, erfuhr er, daß er nicht der Sohn des Königs von Korinth sei. Er befragte das delphische Orakel um seine Eltern, und dieses warnte ihn vor der Rückkehr in die Heimat, weil er sonst seinen Vater töten und sich mit seiner Mutter vermählen würde. Ödipus wagte deshalb nicht, nach Korinth zurückzukehren, sondern schlug einen anderen Weg ein. In einer Schlucht traf er mit Lains zusammen, der nur von einem Diener begleitet wurde. Da der Jüngling sich nicht zur Seite drängen lassen wollte, kam es zum Streit. Ödipus erschlug den Diener und den Herrn und zog weiter, ohne zu ahnen, daß er seinen eigenen Vater getötet hatte.
Nach einiger Zeit kam er nach Theben. Die Bewohner dieser Stadt waren in großer Not. Sie hatten ihren König verloren und wurden von einem Ungeheuer, Sphinx genannt, geplagt. Es war dies ein Löwe mit einem Frauengesicht, der auf einem Felsen bei der Stadt lagerte und jedem vorüberziehenden Wanderer ein Rätsel aufgab. Wer es nicht lösen konnte, wurde von ihm in die Tiefe
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Extrahierte Personennamen: Jason Jason Jason Jason Jason Ödipus Schwellfuß Ödipus
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Die griechische Heldensage.
Nach dem Glauben der Griechen verkehrten in der Urzeit die Götter mit den Menschen wie mit ihresgleichen und vermählten sich auch mit ihnen. Aus diesen Verbindungen gingen die Heroen oder Helden hervor, die mit übermenschlichen Kräften ausgestattet waren. Auf sie führten die hervorragenden Familien ihre Abstammung zurück, und von ihnen wurden wunderbare Taten erzählt. In diesen Heldensagen spiegeln sich „ große Ereignisse der Vorzeit wider, z. B. vulkanische Ausbrüche, Überschwemmungen, Ausrottung wilder Tiere, Vernichtungskämpfe von Volksstämmen und Städtegründungen. Dichter verliehen den Sagen später eine bestimmte Gestalt und knüpften sie an bestimmte Örtlichkeiten.
Herkules.
1. Seine Jugend. Herakles, meist lateinisch Herkules genannt, ist der größte Held des dorischen Stammes wie der Griechen überhaupt. Er war ein Sohn des Zeus und der Königin Alkmene von Mykenä. Die Göttermutter Hera war ihm feindlich gesinnt und sandte an seine Wiege zwei große Schlangen, die ihn töten sollten. Doch der kleine Herkules war schon so stark, daß er die Schlangen erwürgte. Er wuchs zu einem schönen Jüngling mit ungewöhnlichen Kräften heran und wurde im Waffenhandwerk und in allen Künsten unterwiesen. Als Herkules einst allein herumschweifte, kam er an einen Scheideweg. Da traten ihm zwei Frauen entgegen. Die schöngekleidete Göttin des Lasters versprach ihm ein Leben voller Freuden, ohne Arbeit und Mühe. Die ernste Göttin der Tugend stellte ihm unsterblichen Ruhm in Aussicht, wenn er ihr auf dem rauhen, dornenvollen Pfade der Entsagung folge. Rasch entschlossen wählte Herkules die Tugend zu seiner Führerin. („Herkules am Scheidewege.")
2. Seine zwölf Arbeiten. Mit einer großen Keule bewaffnet, zog Herkules auf Abenteuer aus und gewann eine thebanische Königstochter zur Frau. Nach einigen Jahren schlug ihn aber Hera mit Wahnsinn, so daß er seine Frau und seine Kinder tötete. Das delphische Orakel bestimmte, daß er zur Sühnung seiner Schuld beim König Eurhstheus von Mykenä Knechtsdienste verrichte. Der feige und arglistige Eurystheus suchte ihn zu beseitigen und forderte deshalb von ihm zwölf schwere und gefährliche Arbeiten, die der kühne Held aber alle ausführte.
Zu Nemea bei Argos erdrosselte Herkules einen unverwundbaren Löwen; sein Fell trug er seitdem als Mantel. Hieraus griff er die neunköpfige Hydra (d. h. Wasserschlange) an, die in dem
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Jphigenia auf Tauris
(von Göthe).
(Als der Zug gegen Troja unternommen ward, hatten die Griechen
den Agamemnon zum obersten Heerführer gewählt. Widrige Winde hin-
derten die Ausfahrt der in Aulis versammelten Schiffe, und der Oberpriester
Kalchas erklärte, Diana sei Schuld daran und könne nur dadurch versöhnt
werden, daß ihr Agamemnon seine Tochter Jphigenia zum Opfer bringe.
Agamemnon schickte sich an, das Opfer zu bringen; im entscheidenden Augen-
blicke aber ward Jphigenia von der Göttin in einer Wolke nach Tauris
entrückt. Die Griechen segelten ab; Klytämnestra aber, Agamemnon's Ge-
mahlin, konnte diesem seine Opferbereitwilligkeit nicht vergeben, und aus
Zorn über ihn schenkte sie in seiner Abwesenheit den Werbungen des Aegisth
Gehör, welcher ihn mit Hilfe Klhtämnestra's bei seiner Rückkehr ermordete.
Orestes, der Sohn Agamemnon's, zum Manne herangewachsen, erschlug
die Mutter und ward zur Strafe der Blutthat von Furien verfolgt, so daß
er nirgends Ruhe finden konnte. Auf Befragung des Delphischen Apollo
ward er beschieden, daß er nur dann Ruhe finden könne, wenn er die
Schwester aus dem Taurischen Tempel entführte und nach Griechenland
brächte. Da er nicht wußte, daß seine eigene Schwester dort als Priesterin
der Diana lebte, so konnte er nur denken, daß Apollo damit das berühmte
Götterbild seiner (Apollo's) Schwester Diana meinte.
Er reist mit seinem Freunde Phlades nach Tauris, wo sie, von den
Einwohnern gefangen, der Sitte gemäß geopfert werden sollen. Jphigenia,
die Priesterin, soll das Opfer vollziehen und erkennt den Bruder.)
Dritter Akt. Erster Auftritt.
Jphigenia. Orest.
Jphigenia. Unglücklicher, ich löse deine Bande
Zum Zeichen eines schmerzlichern Geschicks.
Die Freiheit, die das Heiligthum gewährt,
Ist, wie der letzte lichte Lebensblick
Des schwer Erkrankten, Todesbote. Noch
Kann ich es mir und darf es mir nicht sagen,
Daß ihr verloren seid! Wie könnt' ich euch
Mit mörderischer Hand dem Tode weihen?
Und Niemand, wer es sei, darf euer Haupt,
So lang' ich Priesterin Dianens bin,
Berühren. Doch verweigr' ich jene Pflicht,
Wie sie der aufgebrachte König fordert,
So wählt er eine meiner Jungfrau'n mir
Zur Folgerin, und ich vermag alsdann
Mit heißem Wunsch allein euch beizustehn.
O werther Landsmann! Selbst der letzte Knecht,
Der an den Herd der Vatergötter streifte.
Ist uns in fremdem Lande hoch willkommen:
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Wie deine schöne Freude mir verräth:
So bändige dein Herz und halt' es fest!
Denn unerträglich muß dem Fröhlichen
Ein jäher Rückfall in die Schmerzen sein.
Du weißt nur, merk' ich, Agamemnon's Tod.
Jphigenia. Hab' ich an dieser Nachricht nicht genug?
Orest. Du hast des Gräuels Hälfte nur erfahren.
Jphigenia. Was fürcht' ich noch? Orest, Elektra leben.
Orest. Und fürchtest du für Klytämnestren nichts?
Jphigenia. Sie rettet weder Hoffnung, weder Furcht.
Orest. Auch schied sie aus dem Land der Hoffnung ab.
Jphigenia. Vergoß sie reuig wüthend selbst ihr Blut?
Orest. Nein, doch ihr eigen Blut gab ihr den Tod.
Jphigenia. Sprich deutlicher, daß ich nicht länger sinne.
Die Ungewißheit schlägt mir tausendfältig
Die dunklen Schwingen um das bange Haupt.
Orest. So haben mich die Götter ausersehn
Zum Voten einer That, die ich so gern
Jn's klanglos dumpfe Höhlenreich der Nacht
Verbergen möchte? Wider meinen Willen
Zwingt mich dein holder Mund; allein er darf
Auch etwas Schmerzlich's fordern und erhält's.
Am Tage, da der Vater fiel, verbarg
Elektra rettend ihren Bruder; Strophius,
Des Vaters Schwäher, nahm ihn willig auf,
Erzog ihn neben seinem eignen Sohne,
Der, Phlades genannt, die schönsten Bande
Der Freundschaft um den Angekommnen knüpfte.
Und wie sie wuchsen, wuchs in ihrer Seele
Die brennende Begier, des Königs Tod
Zu rächen. Unversehen, fremd gekleidet,
Erreichen ffe Mpcen, als brächten sie
Die Trauernachricht von Orestens Tode
Mit seiner Asche. Wohl empfänget sie
Die Königin; sie treten in das Haus.
Elektren giebt Orest sich zu erkennen;
Sie bläst der Rache Feuer in ihm auf,
Das vor der Mutter heil'ger Gegenwart
In sich zurückgebrannt war. Stille führt
Sie ihn zum Orte, wo sein Vater fiel,
Wo eine alte leichte Spur des frech
Vergoßnen Blutes oftgewaschnen Boden
Mit blassen ahnungsvollen Streifen färbte.
Mit ihrer Feuerzunge schilderte
Sie jeden Umstand der verruchten That,
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sie solche in ihren wundergleichen Wirkungen gehörig zu würdigen vermoch-
ten; denn der große Tyrann selbst täuschte sich ja durch den Wahn: die
Völker des Nordens seien keines hochauslodernden Enthusiasmus für Freiheit,
Ehre und Vaterland fähig.
Dem Volke konnte nicht zweifelhaft bleiben, wohin der Aufruf zur allge-
meinen Bewaffnung deutete. Blücher, der hochverehrte Held und ruhm-
volle Veteran, trat wieder in Dienst, und daß Er nur gegen, nie für die
französische Tyrannei fechten werde, war Jedermann gewiß. Der König
brauchte das durch Gründe der Politik noch zurückgehaltene Wort also nicht
auszusprechen; — man wußte doch, was er wollte! Wie durch Zauberschlag
erhob sich nunmehr die allgemeine Begeisterung. Der Wille und Wunsch
des Volks eilte dem Befehle des geliebten Königs vorauf. Die Jugend der
höheren Stände flog zu den Waffen, sobald nur die erste Aufforderung el-
solgte, und die niederen Stände zeigten denselben Eifer. Selbst Staats-
beamte verließen ihre Posten, Familienväter ihre ruhigen Geschäfte, alte
längstens für Invaliden gehaltene Offiziere ihre Zurückgezogenheit, um die
Gefahren des Vaterlandes unter seinen Fahnen zu theilen. Wer keinen
unmittelbaren Antheil am Kriege nehmen konnte, unterstützte den Kampf
durch sein Vermögen, und indem Jeder opferte, was er, ohne sich selbst zu
vernichten, der allgemeinen Sache darbringen konnte, entstand ein so schöner
Wetteifer, daß selbst Fremde davon hingerissen wurden und beträchtliche
Summen zur Rettung Preußens hergaben.
Binnen 24 Stunden hatten sich in der Hauptstadt 9000 zum Dienst
gemeldet. Von allen Seiten strömten begeisterte deutsche Jünglinge herbei.
Die Hörsäle der Universität, die Comptoire der Kaufleute, die Werkstätten
der Handwerker wurden leer. Der Geist des Vaterlandes ergriff auch die
Frauen, und durch die Reize, welche sie über das große Unternehmen der
Vaterlandsbefreiung verbreiteten, halfen sie dem nach, was die Staatsge-
walt nimmer zu bewirken vermochte. Nicht nur opferten die Edelsten ihre
Kostbarkeiten, sondern sie übernahmen selbst die lästige Verbindlichkeit, die
kranken und verwundeten Vaterlands-Krieger zu Pflegen. Allen Frauen des
Königreichs ging die Gemahlin des Prinzen Wilhelm mit erhabenem Bei-
spiele voran. Sie war die Seele der edlen Frauen-Vereine, sie das Muster
der Standhaftigkeit und ausdauernden Geduld in den trüben Tagen, die
Preußen, bevor es den herrlichen Siegeskranz errang, erst noch erfahren
sollte. Eben diese hohen Opfer stärkten das National-Gefühl, entflammten
es täglich mehr, und ließen der Regierung fast nichts mehr zu thun übrig,
als durch ihre ordnende Hand das Ganze zur Einheit und Harmonie zu
bilden. Zum sichtbaren Zeichen der schönen Volksvereinigung bestimmte nun
eine königliche Verordnung vom 22. Febr. die schwarz und weiße National-
Kokarde, welche alle Männer, die das 20. Jahr zurückgelegt haben, tragen
sollten. Die Schlechten und Feigen wurden jedoch jenes Vorrechts, jenes
Ehrenzeichen zu tragen, beraubt, und den für des Vaterlandes Nothstand
gefühllosen Vätern oder Vormündern die psifffgen Auswege, ihre Söhne oder
Mündel dem Dienste des Vaterlandes zu entziehen, versperrt. Den jungen,
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