Dorn Gebrauch der Tabesseu. 47-
begebene Urkunden und Oeöuäio-
na nf öm allermeisten aber die geheime
, Briest"' Wechsel , inftruclio-
ves &c. mit grosser Sorgfalt Lesen. All
¿’C8 aber fcpnfc Sachen die dey grossr
?ttren eudinetern ja fo heilig als beym
W^er die Diphtera seynd, so and) den
sorgen Ghttern verborgen bleiben muss
ien. Wer auch bedencket, wie mancher/
in dise Karte zu sehen erlaubt wor-
ssu / sein Gesicht und Arhem darüber
ssllohren, sötte wohl schlechten ^pperir
s^ju haben. Dann ehe lasset einprintz
"nen Aug-Apffel betasten,als seine Ge-
^rmnuffen.
ss^n ich erinnere mich, daß ich für
^ Jugend schreibe , und stelle nun die
^"iprochelte Tabellen ßlbst vor Auge«.
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Lkw-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Aus einem tiefen, schattigen Hintergründe, einer Tapete von grünem
Damast ähnlich, trat der in wunderbarer Wahrheit aufgefaßte Kopf der
Königin hervor. Das hellbraune Haar war frei weggehoben, und zeigte die
ganze Schönheit der königlichen Slirn. Die lichtvollste Freiheit der Ge-
danken schien diese schöne Wölbung selbst gebildet zu haben, und das glän-
zende Licht, das von Innen aus diese reine Form zu durchdringen schien,
hätte auch ohne den Ausspruch dreier Kronen sie zur geistigen Beherrscherin
ihrer Zeit erhoben. Von den seinen, leicht eingedruckten Schläfen bildete
sich der Contur des zarten Kopses im reinsten Oval, bis zu dem vollen
jugendlichen Kinn, über dem mit allen Grazien der schön gewölbte Mund die
holde Mähre von ihren Scherzen, ihrem seinen Witze zu erzählen schien.
In den vollen, leicht gefärbten Wangen ruhte der seine Ansang eines
zarten Grübchens, geschaffen, um ihres Lebens Liebesglück und Schmerzen
zu verrathen.
Ihr waren zuerst die Augen verliehen, die, seitdem ein Erbtheil ihres
unglücklichen Stammes, mit einem Zauber jeden zu fesseln wußten, aus wen
sie einmal in Liebe sich geheftet.
Unter einer kaum merklichen Wölbung der seinen Augenbrauen ruhten
weit und schön geschnitten die großen braunen Augen, die klar und tief den
hohen Geist, der ihnen inne wohnte, von Lieb' und Sehnsucht halb bezwungen,
zeigten. Sie schienen wider Willen der hohen Abkunft von Mißgeschick zu
reden, und die langen schwarzen Wimpern hingen auch beim vollsten Aus-
blick wie ein leichter Trauerschleier um den vollen Glanz.
Dazwischen hob sich an der Stirn breit und voll die seine griechische
Nase, und verstärkte mit ihrer edeln, festen Form den hohen geistigen Aus-
druck ihrer Züge. Ihr wunderschönes braunes Haar war ohne Schmuck der
Königin, sich selbst in seiner seltenen Fülle die Krone flechtend, doch zeigte
es unverdeckt in einem hohen Spitzkragen die runde, schlanke Säule des
Halses, aus welcher der Kops so leicht und zierlich ruhte, daß beide je zu
trennen, nur ein Barbar zu denken wagen konnte. Hier hörte das Bildniß
aus; leicht in den Schulterlinien war ein schwarzes Sammetkleid angegeben,
das unter dem Kragen mit einem in Brillanten eingelegten rothen Steinp
befestigt war.
Ungezählt entflohn die Augenblicke vor diesem Bilde, und das innerste
geheimste Leben Richmond's trat hervor, und ließ sich nicht mehr zur Rechen-
schaft ziehen vor dem Geiste der Ueberlegung, der fragend, ja mißbilligend
es anschaute. Es war da! und hatte sich zum sichersten Bewußtsein in
diesen Augenblicken aufgeschwungen; es lebte! und sein Leben ward einge-
standene Wonne. Still und mit Rührung gelobte sich Richmond, der Welt,
dem rohen Vertrauen der Menschen ewig verhüllt, wollte er selbst nimmer-
mehr mit diesem Gefühle hadern, sondern es hoch halten. Eine kleine glück-
selige Insel sollte es in ihm fortan bilden, aus der er landen wollte, aus
der Wirklichkeit verschlagen.
So sich jugendlich überspannend, störte es ihn nicht, Gesang und Harsen-
ton vom Altan her zu hören. Die schönen vollen Frauentöne, das kunst-
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Len Lehnstuhl zurücklehnend, blieben seine Augen, wie gefesselt, an der ver-
schlossenen Thüre haften. O, wie sammelte die Ruhe, die für seine Ge-
danken eintrat, die Bilder, die aus Emmy's mächtiger Rede über das Ver-
hängniß dieses Hauses in ihm niedergelegt waren! Von der Gruft der
Claudia von Bretagne*) an, bis zu dem blühenden, schönen Bilde seiner
kindlichen Mutter, durchlief seine angeregte Phantasie nach Emmy's strenger
Anordnung alle Begebenheiten. Wie schmerzlich und qualvoll stieg ihr und
sein Schicksal in ihm auf, und wie dämonisch wuchs besonders Souvrö's
Gestalt in diesem Bilde an, von dem er sich erst jetzt eingestand, wie sehr
er ihm in der Stille abgeneigt geblieben war. Wie verhängnißvoll erschien
ihm dies Schloß selbst, das in seinem Bereich immer nur Unglück und
Schuld über seine Bewohner häufte; denn Emmy hatte nicht unterlassen,
die Gräuel der Katharina von Medicis, des Theophim von Crecy, des
Spinola, zu berühren, und erregte steberhaft sein wallendes Blut. Der kühne
Jüngling, der die Furcht noch erst erfahren sollte, lernte plötzlich ein Gefühl
kennen, für das er, da es ihm neu war, den Namen nicht wußte. Er blickte
in dem ungeheuren dunkeln Raume mit klopfendem Herzen umher; das tiefe
Schweigen, was jetzt hier herrschte, schien ihm entsetzlich; dieser Schauplatz
geselliger Lust, ohne Zweifel von allen und den verschiedensten Bewohnern
zu diesem Zwecke benutzt, zeigte keine Spur mehr seines früheren Lebens.
Die Sessel blieben unbesetzt, die Tische leer, und die ungeheuren Schränke
verhüllten ihren Inhalt, zum Dienste jener Zeit gehörend. „D," rief Re-
ginald plötzlich unbewußt — „dies Schweigen ist unerträglich! Besser, es
belebte sich Alles mit den Gestalten der Vergangenheit.'/
„So folge mir!" rief eine hohle, ernste Stimme hinter ihm. Entsetzt
wandte er sich, und sah, daß er bei seinem Umherblicken die Richtung nach
der verschlossenen Thüre ausgegeben hatte, die jetzt geöffnet war; von daher,
das übersah er mit einem Blick, war die Männergestalt gekommen, die diese
Worte zu ihm sprach. Aber Reginald fühlte seinen Athem stocken, und doch
konnte er es nicht nachweisen, warum ihn eben diese Gestalt so entsetzte.
Seine Züge waren nicht ganz zu erkennen; ein spanischer Hut mit breiter
Krämpe, nur seitwärts mit einer Agraffe ausgeschlagen, beschattete sein Ge-
sicht, doch schien es Reginald gelb und bleich. Um seine Schultern hatte er
einen kurzen seuerfarbenen Mantel, der drei große Löcher aus dep Brust
zeigte; übrigens schien er in schwarzem Sammet altspanisch gekleidet, und
trug ein breites Schwert in reicher Scheide eng an sich gedrückt.
Immer deutlicher trat es Reginald hervor — er hatte die ganze Gestalt,
so wie sie jetzt vor ihm stand, noch so eben unter den Portraitfiguren auf
dem Treppensaal erblickt; dazwischen schien es ihm, er sähe Souvrö's Züge,
und die Gestalt nur widersprach in ihrer Größe dem flüchtigen Gedanken. —
Und dieser Mann aus einem andern Jahrhundert forderte ihn auf, ihm zu
folgen; Reginald fühlte sich wie von einer unabweisbaren Autorität be-
*) So nennt ntittt die erste Frau König Franz's i. von Frankreich. Sie war
eineltochter König Ludwig's xii. und der Anna v. Bretagne, gest. 1524.
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TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]