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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 372

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
372 noch schwereren Platz macht. Der größte Theil dieser Thiere wird zum Last- tragen gebraucht; einiger anderen bedient man sich nur zum Reiten. Der Araber sitzt oben auf seinem Höcker und ist mit einer Flinte, Lanze, Pfeife und anderem Gcräthe versehen. Sonnini erzählt, daß ein Beduinen-Araber die Reise von Kairo in Aegypten bis Mekka in fünf Tagen zurücklegte, ein Weg von vierhundert Stunden, wozu die Pilgrims-Karavanen mehr als dreißig Tage nöthig haben; er machte mithin achtzig Stunden in einem Tage. Die Sättel der Dromedare sind in der Mitte hohl und haben an den beiden Bogen ein Stück rundes, wagrecht gestelltes Holz, an welchem der Reiter sich festhält. Lange an den Seiten herabhangende Beutel mit einiger Nahrung für den Reiter und das Kameel, ein Schlauch Wasser und ein lederner Gurt zur Peitsche ist das ganze Geräth. Der gewöhnliche Gang ist ein weites Traben, wobei sie den Kopf und den Schwanz in die Höhe richten. Für jeden Ungeübten ist diese Art zu reisen höchst beschwer- lich ; die Hände schwellen an und schmerzen, die Schenkel werden wie zer- brochen , dabei stellt sich der heftigste Kopfschmerz ein durch die beständige Erschütterung, denn das Thier hat einen schweren Tritt, auch lebt der Reiter in Furcht, von dem hohen Sitz das Gleichgewicht zu verlieren und herunter zu stürzen, und die Schnelligkeit des Laufs in der glühenden Luft soll ihm fast den Athem nehmen. Zu den Unbequemlichkeiten sind noch ferner die Wanzen und anderes Ungeziefer zu zählen, welche sich auf dem Höcker auf- halten. Wenn die Dromedare sich beim Eintritt in eine Stadt drängen, wird die Sorge des Reiters noch größer. Alle Kameele lieben Musik und scheinen an der menschlichen Stimme Wohlgefallen zu haben; der Araber, wenn er einen starken Marsch machen will, feuert sie durch Gesang an, der mehr auf sie wirken soll, als alle Schläge; auch sollen sie nach den Zeugnissen einiger Reisenden langsamer und rascher gehen, je nach dem langsameren oder schnelleren Takt des Gesangs. Werden sie überladen, so stehen sie nicht eher auf, als bis die Bürde erleichtert ist. Sie sind äußerst mäßig, und zur Zeit der Noth ist ein alter Weidenkorb ein ganz gutts Essen für sie. Haben sie jedoch reiche Weide, so suchen sie nur die besten Gräser. Auf langen Reisen füttert man sie mit etwas Gerste, Boh- nen, Datteln oder mit Kugeln von Weizenmehl. Die köstlichste und nothwendigste Eigenschaft dieses Thieres ist die, daß es viele Tage ohne Beschwerde das Wasser entbehren kann, und dies allein macht es zu dem nützlichen, für den Araber unentbehrlichen Geschöpf. Hat es lange gedürstet, so wittert es hoch in der Luft, um in weiter Ferne eine Quelle zu entdecken, und verdoppelt seine Schritte, um dahin zu ge- langen und den brennenden Durft zu löschen, welcher es jedoch weniger plagt, als seinen Herrn. Hat es zwölf bis zwanzig Tage nicht getrunken, dann ist es aber auch im Stande, zwei Tonnen Wasser oder 240 Flaschen zu sich zu nehmen, gewöhnlich aber nicht so viel. Wenn daher eine Karavane von dreihundert Stück Kameelen an eine der dürftigen Quellen der Wüste kommt, wo nur eins nach dem andern saufen kann, so währt es wobl drei Taae, bis alle ibren Durst gelöscht haben.

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 392

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
392 Steine, so kommt der Interpret und wendet mit seinem Schnabel, der an der Spitze etwas aufgeworfen ist, die Steine um. Der Austernfänger, der von Muscheln lebt, hat einen keilförmigen Schnabel mit harten scharfen Spitzen, mit denen er die starke Hülle seiner Beute so gut durchbohren und aufbrechen kann, daß man zu diesem Zweck kein trefflicheres Werkzeug erfinden könnte. Die Strandvögel, welche die öden User des nördlichen Polarmeeres bevölkern, Reiher, Brachvögel, Wafferrallen re., ziehen vor dem Winter süd- wärts in mildere Gegenden und kehren mit Anfang des Sommers nach Norden zurück, wo ihnen der aufgethaute Meeresstranb reichliche Nah- rung bietet. Der Pelikan, weißröthlich, mit schwarzen Schwingen und einem Federschopf am Hinterhaupte, einer der größten Schwimmvögel, lebt am kaspischen und an den Küsten der südlichen Meere, wird gegen 5 Fuß hoch und mißt mit ausgespannten Flügeln 10 Fuß in die Breite. Sein langer starker Schnabel ist mir einem Haken an der Spitze versehen; die nackte Kehlhaut bildet einen großen Sack, den er als Hamen zum Fischen gebraucht. Trotz seiner Schwere fliegt er doch schnell und hebt sich hoch in die Luft. Er wird in China gezähmt und zum Fischfang abgerichtet, wobei man ihm einen Ring um den Hals legt, damit er die gefangenen Fische nicht ver- schlucken kann. Der 5 Fuß hohe prächtige Flamingo, mit hohen Stelzfüßen, sehr langem Hals und hakenförmig gebogenem Schnabel, hat als Sumpfvogel ausnahmsweise Schwimmhäute zwischen den Fußzehen. Wozu? Er steckt seinen Hakenschnabel umgekehrt in den Sumpf und treibt mit dem schaufel- förmigen Fuße die Wasserwürmer und das Fischlaich in den Mund. Die Schwimmhaut des Fußes macht es ihm möglich, einen kräftigen Wasserstrom nach dem Munde zu drücken. Eine Gruppe rosenrother Flamingos bietet einen prächtigen Anblick. Sie leben truppweise und stellen sich beim Fischfang in langen Reihen auf. Stößt die Schildwache bei drohender Gefahr ein lautes Geschrei aus, so erhebt sich das ganze Regiment und fliegt wie ein aufwallendes Flammen- meer in die Luft. Der wandernde Flamingozug ordnet sich zu einem Drei- ecke und läßt sich, am Ziele angelangt, in einer abwärts neigenden Schrauben- windung zur Erde nieder. Diese sonderbaren Vögel bauen in den Morästen kegelartige Hügel, setzen ihre Nester daraus, legen je zwei Eier hinein und brüten, damit ihre langen Stelzfüße die Brut nicht stören, aus dem Schlammhügel wie auf einem Pferde reitend, ihre Jungen aus. So hat jede vom gewöhnlichen abweichende Körperform ihren bestimm- ten Zweck. Was dem Unkundigen als Zufall erscheint, ist bei näherer Be- ■ trachtung ein Ergebniß der höchsten anbetungswürdigsten Weisheit.

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 195

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
195 „Es ist nicht Trank, nicht Speise, wornach es Noth mir thut; doch, so ihr seid Hans Euler, so will ich euer Blut! Wißt ihr, vor Monden hab' ich euch noch als Feind bedroht; dort hatt' ich einen Bruder, den Bruder schlugt ihr todt. Und als er rang am Boden, da schwor ich ihm es gleich, daß ich ihn rächen wollte, frich oder spät, an euch!" „Und hab' ich ihn erschlagen, so war's im rechten Streit, und kommt ihr ihn zu rächen: — wohlan, ich bin bereit! Doch nicht im Hause kämps' ich, nicht zwischen Thür und Wand; im Angesichte dessen, wofür ich stritt und stand! Den Säbel, Marthe, weißt du, womit ich ihn erschlug; und sollt ich nimmer kommen: — Tirol ist groß genug!" » Sie gehen mit einander den nahen Fels hinan, sein gülden Thor hat eben der Morgen aufgethan; — Der Hans voran, der Fremde recht rüstig hinterdrein, und höher stets mit beiden der liebe Sonnenschein. Nun stehn sie an der Spitze — da liegt die Alpenwelt, die wunderbare, große, vor ihnen aufgehellt; Gesuukne Nebel zeigen der Thäler reiche Lust, mit Hütten in den Armen, mit Herden an der Brust. Dazwischen Riesenbäche, darunter Kluft an Kluft, daneben Wälderkronen, darüber freie Lust, Und, sichtbar nicht, doch fühlbar, von Gottes Ruh' umkreist, in Hütten und im Herzen der alten Treue Geist. Das sehn die beiden droben, — dem Fremden sinkt die Hand; Hans aber zeigt hinunter auf's liebe Vaterland: „Für das hab' ich gefochten, dein Bruder hat's bedroht; für das hab' ich gestritten, für das schlug ich ihn todt!" Der Fremde sieht hinunter, sieht Hansen in's Gesicht, er will den Arm erheben, den Arm erhebt er nicht: „Und hast du ihn erschlagen, so war's im rechten Streit; und willst du mir verzeihen, komm', Hans, ich bin bereit!" 39. Das Hufeisen. Als noch, verkannt und sehr gering, unser Herr aus der Erde ging, und viele Jünger sich zu ihm fanden, die sehr selten sein Wort verstanden, liebt' er es gar über die Maßen, seinen Hof zu halten auf der Straßen, weil unter des Himmels Angesicht man immer besser und freier spricht. Er ließ sie da die höchsten Lehren aus seinem heiligen Munde hören; besonders durch Gleichniß und Exempel macht' er einen jeden Markt zum Tempel. So schlendert' er in Geistesruh' mit ihnen einst einem Städtchen zu: sah etwas blinken auf der Straß', das ein zerbrochen Hufeisen was. Er sagte zu St. Peter drauf: „Heb' doch einmal das Eisen auf!" St. Peter war nicht aufgeräumt, er hatte so eben im Gehen geträumt so was vom Regiment der Welt, was einem jeden wohlgefällt: denn im Kopf hat das keine Schranken; das waren so seine liebsten Gedanken. Nun war der Fund ihm viel zu klein, hätt' müssen Krön' und Scepter sein; aber wie sollt' er seinen Rücken nach einem halben Hufeisen bücken? Er also sich zur Seite kehrt und thut, als hätt' er's nicht gehört. Der Herr, nach seiner Langmuth, drauf hebt selber das Hufeisen auf und thut auch weiter nicht dergleichen. Als sie nun bald die Stadt erreichen, geht er vor eines Schmiedes Thür, nimmt von dem Mann drei Pfennig dafür. 13'

4. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 366

1830 - Berlin : Reimer
— 366 — tischen Race, und einige davon sind bis auf die indischen In- seln verschlagen worden. b) Adamische (östliche) Race. Sie ging von dem 'Alpenlande Habesch aus, stieg an den Strömen und Flüssen ' in die Ebenen von Sennaar herab, ging zum Theil über den weißen Nil westlich nach dem Innern von Afrika, und ließ sich im Sudan nieder; zum Theil über das rothe Meer gegen die Straße Babelmandeb, in diesen Theil Arabiens und von Wüste zu Wüste bis zu dem persischen Meerbusen, dem Ufer des Euphrat, Orontes und Jordan; zum Theil in dem Nilthal herab bis nach Aegypten, kam (Hebräer), ange- zogen von der Ehre, welche ihr Landsmann Joseph daselbst genoß, bis zum Delta rc., zog aber, von den Aegyptern an- gefeindet, später, um ihr ursprüngliches Vaterland Habesch wieder aufzusuchen, aus, kam aber nicht weiter alö in das gebirgige Palästina, dessen sie sich bemächtigte. Erlaüterung 3. Diese Juden, so wie der übrige Theil der arabischen 2crt glauben an einen ewigen, einzigen Gott, wel- cher sich ihnen durch Offenbarung kund gegeben, und haben diesen Glauben bisher ungestört erhalten. Durch Vermischung mit mancherlei Racen mögen sie aber wohl ihren Urvätern nicht mehr gleichen. Dieser Race verdankt man es, daß Dromedare und Esel Hausthiere geworden sind. Auch brachte sie uns die Hiero- glyphenschrift. Sie hat Colonien bis in den Osten von Afrika, bis über den Aequator hinaus vorgeschoben; man fin- det sie noch an der Küste von Zanguebar und im Norden von Madagaskar. Die Comoro Inseln und Socotora sind durch sie bevölkert worden; auf dem Hochlande Iran nahm sie so überhand, daß dadurch die ursprüngliche Physionomie der Einwohner verändert wurde, und sich noch adamische Fa- milienzüge bió, in den entferntesten Gegenden Indiens und selbst des asiatischen Archipelagus finden. §. 213. Die hindu'sche Art. Die Individuen dieser Art sind, kleiner als die der bei- den vorhergehenden, ihre mittlere Größe, gewöhnlich 5 Fuß 2 Zoll oder etwas niedriger; ihre Gesichtszüge ähneln mehr denen der japetischen, als denen der arabischen Art; aber ihre Farbe ist dunkelgclb, etwas ins Rußschwarze oder Bron- zirte ziehend; ihr Wuchs zierlich, die Schenkel zart, der Fuß wohlgebaut; ohne sehr dick zu werden, sind sie doch nicht mager und fleischlos; die Haut ist ziemlich fein und läßt die Blässe, eine Wirkung der Leidenschaft, leicht durchschim- mern. Sie verbreitet keinen Geruch, besonders bei den

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 361

1830 - Berlin : Reimer
361 stankenbraim bis zum Blonden, fast Weißen variirend; ein mehr oder weniger hohes Fleischroth erhöht die Weiße der Haut, welche, schneller Farbeveränderung unterworfen, je nach der Art auf das Subject einwirkender Eindrücke roth oder blaß und so ein Verräther der Leidenschaften wird, sich aber unter dem Einfluß des Klima's verändert, und mehr oder weniger die braune Farbe der folgenden Art annimmt, jedoch bisweilen diese, selbst im höchsten Grade statt findende Fär- bung wieder verliert, wenn sich die Individuen der Sonnen- hitze nicht mehr aussetzen» kurz diese Art behält oder bekommt im Schatten ihre ursprüngliche Weiße immer wieder. Ein gegen das kleine Knie hin dünner werdender Schenkel, eine stark markirte Wade, der sichere Gang, die runden halbkuge- ligen Brüste des Weibeö, deren Warzen selten braun, oft rosenroth gefärbt sind, und den Achselhöhlen gegenüberstehen, vollenden den Character dieser Art. Frühzeitig trat bei bei- den Geschlechtern die Schaamhaftigkekt ein, was die Kleidung bezeugt. Sie leben vorzugsweise in Monogamie. Die Gottesverehrung der zu dieser Art gehörenden Völ- ker bestand anfangs in der Anbetung vieler Götter; sie hat- ten früh eine Idee von Unsterblichkeit der Seele, und haben im Allgemeinen den christlichen Glauben angenommen. Sie sind am meisten für das gesellschaftliche Leben geeignet. Un- ter ihnen sind die größten Geister geboren worden. Liebe für das Vaterland, und zu den Künsten und Wissenschaften zeichnen sie aus. Erlaüterung 2. Racen, bei denen von jeher weite Beklei- dung gewöhnlich; wo die Sitte die Weiber den Männern fast bis zur Sclaverei untergeordnet hat; wo sehr oft mit dem Alter der Kopf vorn kahl wird. r>) Kaukasische (östliche) Race. Der Teint der Wei- der ist frisch und glänzend weiß, die Haut ausgezeichnet glatt, der Mund sehr klein, die Augenbraunen sehr dünn; die Haare gewöhnlich schön schwarz, fein, glänzend und herrlich gelockt, die Nase fast gerade, das Gesicht ein vollkommenes Oval; der Hals besonders schön, die Haltung majestätisch, aber bald durch die gewöhnlich eintretende Wohlbeleibtheit gestört. Da- hin gehören die Bewohnerinnen Mingreliens und Georgiens, am südlichen Abhange des Kaukasus und Circassiens am Nord, Abhange, welche wegen ihrer Schönheit die Harems (Frauengemächer) der Mohameder von dem Innern Asias aus bis zur Nordwestecke Afrikas, Marocco, schmücken. Die Män, ner sind eben so schön, ihr mittlerer Wuchs fünf Fuß vier Zoll, ihr Temperament sanguinisch und phlegmatisch. In jedem Zeitalter die Gebirgsketten des Kaukasus zwischen dem schwarzen Meere und dem Caspi See bevölkernd, breitete sich diese Race in einem halben Bogen längs den Küsten des letz- tern gegen W. aus, und findet sich auch in einigen Thälern an den Quellen des Euphrats wieder. Durch die beständige

6. Das erste Schuljahr - S. 189

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
189 Der menschliche Körper bestellt aus folgenden Teilen: 1. Der Kops. 2. Der Hals. 3. Der Rumpf. 4. Die Arme mit den Händen. 5. Die Beine mit den Füßen. Alle diese Teile sind aneinander be- festigt oder stehen miteinander in Verbindung, — in Zusammenhang. Der Kopf ist auf dem Halse, und der Hals ist auf dem Rumpfe; der Hals ist zwischen Kopf und Rumpf. Oben am Rumpfe sind die Arme, unten am Rumpfe die Beine; der Rumpf ist zwischen Hals, Armen und Beinen. Die Arme find seitwärts, die Beine unten am Rumpfe. Nun wollen wir uns noch merken, daß Arme und Beine einen gemeinschaftlichen Namen haben. Sie heißen Glieder oder Glied- maßen; jene sind die oberen Glieder; diese die untern. Jeder gesunde Mensch hat vier Glieder. (Krüppel — Mitleid.)*) 2. Darbietung. Zwei Augen hab ich klar und hell, Die drehen sich nach allen Seiten schnell, Die sehen alle Blümchen, Baum und Strauch Und den hohen blauen Himmel auch. Die setzte der liebe Gott mir ein, Und was ich kann sehen, ist alles sein. Zwei Ohren sind mir gewachsen an, Damit ich alles hören kann, Wenn meine liebe Mutter spricht: Kind, folge mir und thu' das nicht; Wenn der Vater ruft: Komm' her geschwind, Ich habe dich lieb, mein gutes Kind. Einen Mund, einen Mund hab' ich auch, Davon weiß ich gar guten Gebrauch, Kann nach so vielen Dingen fragen, Kann alle meine Gedanken sagen. Kann lachen und singen, kann beten und loben Den lieben Gott im Himmel droben. Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust, So klein und schlägt doch so voller Lust, Und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr. Und wißt ihr, wo ich das Herz hab' her? Das hat nur der liebe Gott gegeben, Das Herz und die Liebe und auch das Leben. -------------- Hey. :) Harder, Handb. d. Ansch.

7. Das erste Schuljahr - S. 177

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
177 Ach, jetzt legt er an und knallt, daß es durch die Büsche schallt. Schau, wie Häschen laufen kann, — hat doch keine Stiefel an. Anschütz. In einem grünen Grasacker saß unser Häschen. Es war gegen Abend. Da vernahm es auf einmal ein Geräusch. Das Häschen dachte: Was ist das? — Der Hase ist sehr furchtsam. Wenn er Ge- fahr merkt, stellt er sich auf seine langen Hinterbeine und spitzt die langen Ohren. Wer hat unser Häschen so erschreckt? Was trügt der Jäger gewöhnlich auf dem Rücken? Ein Gewehr (Flinte). Wie wird das Gewehr in dem Gedicht genannt? Warum Knallgewehr? Was will der Jäger mit dem Gewehre auf dem Felde? Der Jäger stellt dem Hasen im Herbste eifrig nach wegen seines wohlschmeckenden Fleisches. Wodurch nützt uns also der Hase? Das Häschen merkte die drohende Gefahr. Es witterte den Jäger, sprang querfeldein und jagte davon. Wohin lief es? In den dichten Haselbusch. Wir wissen, daß es im Walde außer den Bäumen dichtes Gebüsch giebt, so daß man kaum hindurch kann. Nach dem nahen Walde lief das Häschen. Es wollte sich in den dichten Büschen ver- stecken. Was für Büsche waren es? Hast du schon Haselbüsche ge- sehen? Wo giebt es welche? Weshalb heißen sie Haselbüsche? Der Jäger sieht den Hasen lausen. Was thut er? Will der Jäger schießen, so muß er erst den Hahn an dem Gewehre spannen oder ausziehen. Sodann läßt er ihn wieder zufallen, das Pulver wird entzündet und die Schroten fliegen davon. Dabei knallt und schallt es mächtig durch die Büsche, daß es den Tieren schier angst werden möchte. Hast du es schon gehört? Unserem Häschen wäre es schlimm ergangen, wenn es sich nicht durch die Schnelligkeit seiner Beine retten konnte. Der Jäger legt schon an. Was legt er an? Woran legte er das Gewehr? Warum? — Liebes Häschen, lauf doch, — lauf! O wie es schnell laufen kann, auch den Berg hinan, weil seine Hinterbeine länger sind als die Vorderbeine. Es kann schneller laufen als du — und hat doch keine Stiefel an. 3. Verknüpfung. Der Hase nützt uns durch sein Fleisch, deshalb verfolgt ihn der Jäger so eifrig. Ein Hase klagte einmal sein Leid und sprach: „Ich «eidel, Das erste Schuljahr. 3te Ausl. 12

8. Das erste Schuljahr - S. 191

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
191 dich sehr lieb. Daher höre und merke, was sie dir alles sagen! — Manche Leute hören sehr schwer — sie sind schwerhörig. Manche hören gar nicht. Wie sind diese? Wie glücklich der Mensch, der hören kann! Das Ohr zeugt von Gottes Weisheit und Güte. Wir können damit hören die menschliche Rede, das Wort der Liebe, der Lehre, der Warnung und die süßen Töne der Musik. Womit sprechen wir? Mit dem Munde. Wo befindet er sich? Der Mund befindet sich unter der Nase. Wie heißen die beiden äußeren Teile desselben? Lippen (Ober- und Unterlippe). Wie fühlen sich dieselben an? Weich. Wie sehen sie aus? Rot. Was sehen wir, wenn wir die Lippen öffnen? Zähne, Zunge, Gaumen. Wozu brauchen wir die Zunge? Zum Sprechen, Schmecken. — Wir wissen von dem Munde guten Gebrauch zu machen. Wonach kannst du fragen? Wen fragst du? Wann fragst du? Was kannst du sagen? Was du denkst, das sind deine Gedanken, die kannst du aussprechen. Es giebt Leute, die können nicht sprechen. Das ist recht traurig! Was kannst du noch mit dem Munde? In welcher Stimmung befindet sich der Mensch, wenn er lacht? Wie ist er da? Fröhlich. Kannst du auch singen? Sollst du nur in der Schule singen? Wo wird noch gesungen? Auch beten können wir mit dem Munde. Zu wem beten wir? Wo beten wir? Wen loben und danken wir? Wofür? Wer lobte und dankte dem lieben Gott von alters her? (Siehe „Wandersmann und Lerche".) Der liebe Gott hat dir auch ein Herz gegeben. Wo hast du dieses? In der Brust. Wie ist das Herz der Größe nach? Klein. Wie schlägt es? Zeige die Stelle, wo das Herz ist? Fühlst du es schlagen? Es ist lebendig. Wer hat dir das Herz gegeben? Was hat er dir noch gegeben? Die Liebe. Welche Menschen liebst du? — 3. Verknüpfung. Das Leben hat Gott allen Menschen gegeben. Wie kunstvoll hat er die Gebeine, Knochen, als das Gerüst des Leibes, zusammengefügt, dieselben mit Fleisch überkleidet, das nun von unzähligen Adern durch- zogen und wunderbar ernährt wird. Der ganze Leib wird von einer Haut umgeben. Und durch den Pulsschlag unseres Herzens wird das ganze kunstvolle Werk in Leben und Gang erhalten. Wie weise und gütig hat der große Schöpfer alles angeordnet!

9. Das erste Schuljahr - S. 192

1890 - Langensalza : Schulbuchh.
192 „Der liebe Gott ist unser größter Wohlthäter. Alles, was wir sind und haben, verdanken wir seiner Vatergüte. Nach Leib und Seele, Wunderwerken seiner Hand, sind die Menschen verpflichtet, dessen stets freudig eingedenk zu sein, und wie solches auch schon seitens der Kinder geschehen soll und kann, zeigt vorstehendes Gedicht." (Polack.) Vergl. Die Schöpfungsgeschichte. Ferner: „Wandersmann und Lerche." (Loben und Danken für Leben und Nahrung.) H. Zusammenfassung. 1. Ich habe zwei Augen, womit ich alles sehen kann. 2. Die setzte der liebe Gott mir ein. 3. Zwei Ohren sind mir angewachsen, damit ich alles hören kann. 4. Einen Mund habe ich, von dem ich guten Gebrauch zu machen weiß. 5. Ein Herz hat mir Gott gegeben, welches den Vater im Himmel und alle guten Menschen liebt. 6. Wie gut der liebe Gott alles eingerichtet hat. Z. Anwendung. Aus welchen Teilen besteht der menschliche Körper? Wo ist der Kopf? der Hals? der Rumpf? die Gliedmaßen? Zwischen welchen Teilen ist der Hals? der Rumpf? Wer hat uns das Leben gegeben? Wie hat Gott den menschlichen Körper eingerichtet? Wofür müssen wir Gott dankbar sein? Wozu hat uns Gott die Augen gegeben? die Ohren? den Mund? das Herz? — Ul. Nie Zchmbleseimihode. Die Nachfolger und Verbesserer der Stephanischen Lesemethode waren zwar eifrig bemüht, die Mängel derselben zu beseitigen, aber die Hauptpointe fanden sie nicht, indem sie übersahen, daß das Sprechen vor dem Lesen nicht allein zum Ziele führt, sondern daß zwischen

10. Das zweite Schuljahr - S. 121

1893 - Langensalza : Schulbuchh.
121 war die Folge des kalten und raschen Trinkens? Er sank ohnmächtig zur Erde, d. fj. er war auf einmal kraftlos, ohne Kraft und Macht und fiel um. Nach kurzer Zeit konnte er wieder aufstehen. Wie kam er zu Hanse an? Wohin mußte er sich legen? In welche Krankheit verfiel er? (Fieber — Hitze.) Was sagte Wilhelm auf seinem Krankenbette? Nach Wilhelms Meinung enthielt die Quelle Gift. War das wirklich der Fall? Nach seiner Meinung war aber nur allein die Quelle an seiner Krankheit schuld. Aber der Vater belehrte ihn eines Besseren. Er sagte ihm, daß die Quelle an seiner Krankheit nicht schuld war. Wie nennt er die Quelle? Warum nennt er sie rein? Was war aber an Wilhelms Krankheit schuld? Wie war er demnach? Gliederung: a) Die Erhitzung des Knaben, b) sein Durst, c) seine Selbstklugheit, d) seine Unvorsichtigkeit und Unmäßigkeit, e) die Folgen. 5. Verknüpfung. Was hätte Wilhelm vor dem Trinken erst thun müssen? Weise aus dem Lesestück nach, daß Wilhelm selbstklng war! Desgleichen, daß er unvorsichtig und unmäßig war! Warum darf man den Grund seines Leidens nicht immer in andern suchen? — Ähnliche Beispiele aus dem Leben! (Wasserbad, Eis, Waffen, Feuer, Branntwein.) Adam und Eva. Adam: „Das Weib, das du mir gegeben hast, gab mir von der Frucht." Eva: „Die Schlange verführte mich." — ^. Zusammenfassung. „Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gesund ist, und was ihm ungesund ist, das gieb ihm nicht." „Der liebe Gott hat alles qut Zu unserm Wohl erschaffen; Doch Lüsternheit und Übermut Verwandelt es in Strafen." 5. Anwendung. Was wirst du nicht thun, wenn du erhitzt an eine Quelle kommst? — Wie so lisch du ferner nicht sein? Nicht selbstklug, unvorsichtig und
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