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1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 572

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
572 Mittlere Geschichte. münden,, ihres Sohnes Olavs, Beherrscherin von Norr wegen. Als hierauf im Jahre 1376 mit Waldemar, Iii. der männliche Stamm des Hauses Estritson in Dä- nemark erlosch, wählten die Dänen zuerst Olav, Mar- garethens Sohn, zum önige, und wie dieser Olav ebenfalls (1367) starb, wurde seine Mutter Margaretha zur Köni- gin von Dänemark und Norwegen gewählt. Wenige Jah- re später ward Margaretha auch Königin von Schweden. Im Jahre 1363 hatten die Schweden den Herzog Albrecht von Meklenburg, den Schwestersohn des abgesetz- ten Magnus Ii., zu ihrem Beherrscher gewählt. Bald aber waren die schwedischen Großen auch mit diesem Könige un- zufrieden, schon weil er ein Ausländer war, und dann auch weil die Lage des Reichs ihn zur Auflegung großer Ab- gaben nöthigte. Sie trugen daher der Königin Mar- garetha, einer Frau von hoher Kraft, dis schwedische Krone an. Bis 1383 war alles reif zum Aufstande ge- gen Albrecht, und eine Schlacht bei Fahlköping (138y), in welcher Albrecht gefangen genommen wurde, machte Margaretha auch zur Königin von Schweden. Schweden, Dänemark und Norwegen waren nun durch eine Königin verbunden. Indessen die Anhänger Albrechts erregten fortwah- * rend Unruhen in Schweden. Besonders weigerten sich die wichtigsten Städte des Neichs, Stockholm und Calmar, die neue Königin anzuerkennen. Erst im Jah- re 13y5 ward endlich ein Friede zwischen beiden Parteien geschlossen, und Albrecht in Freiheit gesetzt. Von nun an wuchs Margarethens Anhang zusehends. Vertrauend auf die Macht ihrer Partei, rief sie daher im Jahre 13y7 aus ihren drei Neichen Abgeordnete nach Calmar, und schlug einen Verein (Union) aller drei Reiche vor, doch so, daß das vereinte Reich ein Wahlreich bleiben, und jedes de^ drei Reiche seine bisherige Verfassung behalten sollte; und die Abgeordneten willigten ein. 3. Schweden seit Errichtung des calmarischen Vereins bis 1513. Auch durch den calmarischen Verein ward es nicht besser in Schweden. Unter den Völkern der vereinigten

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 656

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Ls6 Neuere Geschichte. 4) Der Bauernkrieg. Der Geist der Freiheit, welcher durch Luthers Lehre rege geworden war, hatte in mehreren Gegenden bei dem Landvolke den Wunsch erzeugt, auch die, zum Theil freilich sehr har- ten, bürgerlichen Fesseln abzuwerfen. Dieser Wunsch, so sehr Luther wlder die Art, wie mau denselben zu erreichen suchte, eiferte, erzeugte (1524, 1525) in Schwaben, Franken und Sachsen einen sehr verhee- renden Bauernkrieg. Thomas M ü n; e r. 5) D i e B ü n d n i sse t e u t sch e r F ü r st e n wider u n d .für die neue Kirche. Die Churfürsten von Ma n; und Brandenburg und die Herzoge von Brannschweig- Wolfenbürtel und Calenberg verabredeten sich im Mai 1525 zu Dessau über gemeinsame Vertheidi- gung, und im Jahre darauf (Mai 1526) schloffen der Churfürst von Sachsen und der Landgraf von Hessen zu Torgau ein Schutzbündnis, welchem die Herzoge von Braunfchweig- Grubenhagen und Zelle, der Herzog von Meklenburg, der Fürst von Anhalt, die Grafen von Mansfeld und die Stadt Magdeburg beitraten. Q) Die Reichstage zu Speier in den Jahren 1526 und 1529. Das Augsburgische Glau- den s be kenntniß.— Der Reichstag zu Speyer im Jahre 1526, statt diese Gahrungen zu stillen, endete mit dem nichts entscheidenden Beschlüsse:, „in Sachen des Wormser-Cdicts sollte jeder Reichsstand bis auf ein allgemeines Coneilium oder bis auf einen Reichstag mit seinen Unterthanen leben, wie er es sich zu verantworten getraue vor Gott und Kaiser." Einige Jahre später (1529) bewirkten die Anhänger der catholsschen Kirche ebenfalls auf einem Reichs- tage zu Speyer ein Gutachten, dessen Hauptinhalt dahin ging: „in denjenigen Ländern, wo noch keine Veränderung in der Kirche vorgenommen sey, sollte das Edict von Worms seine volle Kraft haben, iu den übrigen Ländern aber sollte die Reformation nicht wei- ter gehen', als sie schon gegangen wäre, und die An- hänger des alten Glaubens sollten auf keine Weise in der Ausübung desselben gehindert werden." Wider

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 637

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. Ó37 Procops bei Großen, durch ihre Begeisterung und ihc Wassenglück höchst furchtbar. Im Jahre 1427 rück- te das bleichsheer unter Anführung der Churfürsten vmr Trier, Sachsen und Brandenburg auf verschiedenen Stras- sen in Böhmen ein. Sogleich brachen dw Huffiten wi- der dw Deutschen auf, welche die Belagerung der Stadt Mies unternommen hatten. Das vielleicht siebenfach schwächere böhmische Heer war noch drei Meilen von Mies entfernt, als sich die Deutschen, wie von einer un- sichtbaren Macht hinweggetrieben, in die seltsamste Flucht warfen. Auch die benachbarten teutschen Provinzen, be- sonders Meisten, wurden ungehindert von den Huffiten geplündert. Ein Schwarm Böhmen brachte Wasser mit, welches er aus der Ostsee geschöpft hatte. — Überall wünschte man sehnsuchtsvoll die Rückkehr der Ruhe in dem gewaltsam erschütterten Böhmen. Selbst die Jung- frau von Orleans schrieb drohend den Huffiten: „rcemi sie nicht bald von ihrer Besserung höre, so werde sie von den Engländern ablaffen, um ihnen entweder die Ketze- rei oder das Leben zu entreißen." Im Jahre 1451 er- wartete Procop der Große mit fünfzig tausend Mann Fuß- volk und fünf tausend Reitern ruhig die Deutschen, wel- che unter dem Oberbefehl des Churfürsten von Branden- burg anrückten, und auf neunzig tausend Mann Fußvolk und vierzig tausend Reiter angegeben wurden. Die Leut- schen begannen nach ihrem Einbrüche in den Pilsener Kreis mit der Belagerung der Stadt Dachau, und hat- ten wahrend derselben zwei hundert Dörfer eingeäschert, als Procop zum Entsätze heranzog. Sogleich wiederholte sich das vorige Schauspiel bei dem Reichöheere. Ehe e§ des Feindes ansichtig war, hatte es sich in die verwirr- teste Flucht geworfen. Nun rieth alles zur Güte, selbst der päpstliche Legat, der bei diesem Einfälle einen Kreuz- zug gegen die Böhmen geprediget hatte. Diese Bewegungen der Huffiten waren eö vornehm- lich, welche das Bedürfniß einer allgemeinen Kirchen-Ver- sammlung aufs neüe fühlbar gemacht hatten. Diese ward ans den Frühling des Jahres 1451 nach Basel ausge- schrieben.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 700

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Toft Neuere Geschichte. Böhmen den Kaiser zu dem Majestäts-Briefe vom 11. Iuly 1609. Der Hauptinhalt dieser wichtigen Urkunde war: 1. die böhmische Confession hat vollkom- men gleiche Rechte mit der catholischen Kirche; 2. den Verwandten dieser Confession (Utraquisten) wird die Universität zu Prag und ein eigenes Consistorium zu- gestanden, welches vom erzbischöflichen Stuhl zu Prag durchaus unabhängig ist; 5. wenn Jemand aus den utraquistischen Ständen in Städten und anderswo neue Kirchen und Schulen anlegen wollte, das soll ihm frei und offen stehen. Dieser Majestäts-Brief stellte die Ruhe in Böhmen auf einige Zeit hew Aber gegen das Ende der Negierung des Kaisers Matthias entwi- ckelten sich über den Bau der protestantischen Kirchen zu Braunau und zu Klostergrab äußerst heftige Bewegungen unter den Böhmen. Am 23. May 1618 wagten es sogar die utraquistischen Abgeordneten zwei kaiserliche Statthalter, durch die ihnen ein Befeh» des Kaisers in Ansehung des Kirchenbaues mitgetheilt wor- den war, aus dem königlichen Schlosse zu Prag her- unter zu stürzen. -— Damit begann der verwüstende dreißigjährige Krieg. 3. Ferdinand Ii. (lölq - 1637), Ferdinand 111. (1637 - 1657). I. Der dreißigjährige Krieg (1618 - 1ö48). Erste Periode (1618-1625). Der böhmisch-pfäl- zische Krie g.. Die catholische Partei glücklich, haupt- sächlich durch die Liga. 1) Aufstand in Böhmen. Nach der That vom 25. May 1618 bemächtigten sich die Utraquisten der Regierung Böhmens. Der Graf Matthias von Thu rn ward an die Spitze ihrer Heere gestellt. Das kaiserliche Heer wurde bald von ihnen geschlagen. Auch Schlesien und die Lausitz erklärten sich für die Böh- men, und selbst die Österreicher neigten sich auf ihre Seite. Am Ende des Jahres 1618 war dem Kaiser

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 703

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 173t). 703 auch gleich abwesend, als Verbrecher erklärt worden waren, wurde Ungezogen; dann trieb man alle prote- stantischen Lehrer und Prediger aus dem Lande, end- lich (1027) vernichtete der Kaiser den Majestäts-Brief und ließ alle nur mögliche Mittel anwenden, um den Protestantismus überall aus Böhmen zu verbannen, so daß in Kurzem über dreißigtausend Familien aus diesem Lande auswanderten. Viele der Ausgewan- derten traten in feindliche Kriegsdienste, und mußten ihr Vaterland im dreißigjährigen Kriege bekämpfen. Brandenburg lind Sachsen, auch die Schweiz, Hol- land und Siebenbürgen erfreuten sich der Blüthe von Böhmens Gelehrten, Künstlern, seiner geschick- testen und arbeitsamsten Handwerker und Ackerleute. Zweite Periode l 625-1ö30. Der dänisch- uje- de rsächsr sch e Krieg. Die catholische Partei, be- sonders der Kaiser, glücklich, nicht nur durch Titln, sondern auch durch Wallenftein. 1) Ausbruch des Kriegs in Nord-Deutschs laud. Theilö die Furcht vor der Liga, theils die Aufmunterung und Unterstützung Englands hatte die nied ersa ch fisch en Kreis stände (1ö25) be- stimmt, unter dem Könige Christian Iv. von Dä- nemark, als ihrem Bundes-Haupte, und in Ver- bindung mit dem Herzoge C h ri st i a n von Brau li- sch w e i g und dem Grafen E r n st von M a n s f e l d, in die Waffen gegen den Kaiser zu treten. Allein au- ßer Tilly erhielt jetzt Ferdinand Ii. noch einen zwei- ten großen Feldherrn an Al brecht von W allen- stein (Waldstein), ciuern außerordentlichen Manne, welcher nicht nur der Schöpfer seiner Heere war, sondern sie auch selbst unterhielt. ■— Auch in Nord- Teutschland begann der Krieg glücklich für den Kaiser, r) -Tilly's Sieg bei Lutter am Barenberge. Wahrend Wallenstein den Grafen von Mansfeld von der Elbe bis nach Ungarn trieb, wo dieser (30. No- vember 1626) starb, erlitt Christian Iv. durch Tilly bei Lutter am Barenberge (27. August 1626) fc.s ,Alkommenste Niederlage. Schon früher (6. Map

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 705

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1789. 705 die Protestanten darauf, daß Wallenstein feinen Ab- schied erhalten sollte. Ferdinand gab ihm (1ö30) den Abschied; der große Mann war ihm selbst furchtbar. Dritte Periode 1630 - 1655. Der schwedisch- teutsche Krieg. Die protestantische Partei glücklich durch die Schweden; jedoch gegen das Ende dieser Pe- riode unglücklich. 1) Gustav Adolf's Thaten in Deutschland. Sein Tod.'— Am 24. Iuny 1650 landete Gustav Adolf, König von Schweden, ein Freund der prote- stantischen Kirche, und glühend für ihre Lehre, wie Ferdinand Ii., der Kaiser, und Maximilian I. von Baiern für die catholische Religion, ein Held und Schöpfereiner neuen Kriegskunst, mit fünfzehntausend Mann auf der Insel Rüden. In Kurzem mußten die Kaiserlichen aus einem Theile des nördlichen Teutfch- lands vor ihm weichen. Die protestantischen Fürsten Deutschlands aber schlossen sich jetzt keineswegs so an ihn an, wie eö zu erwarten \r*". Dagegen trat Frankreich (15. Januar 1031 ) in einen Bund mit ihm. Der Landgraf Wilhelm V. von Hessen- Cassel hatte sich schon früher (y. November 1630) mit ihm vereinigt. Allein Chur-Brandenburg und besonders Chursachsen weigerten sich, den Anträgen des Königs, auch nach dessen Verbindung niit Frank- reich, Gehör zu geben. Mittlerweile (20. May 1651) eroberte Lilly Magdeburg (Bluthochzeit zu Mag- deburg), und überschwemmte Meissen, um dm Churfürsten von Sachsen zu zwingen, die Partei des Kaisers zu ergreifen, wozu man auch die Stände in Franken und Schwaben nöthigte. Nun erst (1. Sep- tember 1651) verband sich Chursachfen mit Gustav Adolf, und ward alsbald durch diesen gerettet. Am 7. September 1631 trug der König bei Breiten- feld unweit Leipzig den vollkommensten Sieg über Tilly davon. Ein einziger Tag schien die vieljähri- gen Siege Österreichs und der Liga vernichtet zu ha- den. Ein chursäcbsisches Heer brach hierauf in Böh- men ein, und besetzte (November 1651) Prag. Gu- 45

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 707

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 151t bis i78g, 707 1634) bei Nördlingen den glänzendsten Sieg über sie. , 3) Der Friede zu Prag. Nach dem Siege bei Nördlingen trat Chursachsen öffentlich auf die Sene des Kaisers, und söhnte sich mit demselben durch ei- nen förmlichen Friedens-Vertrag aus. Dieser Frie- de wurde zu Prag am 30. May 1ö35 geschlossen. Vermöge desselben sollten alle Stifter, welche nach dem Paffauer Vertrage, und alle unmittelbare Stif- ter, die auch vorher eingezogen worden, noch vier- zig Jahre lang in dem Zustande bleiben, in welchem sie am 12. November 1627 gewesen waren. Dabei sollte es auch in Zukunft sein Bewenden haben, wo- fern man in diesen vierzig Fahren sich nicht eines an- dern vergliche. Von 1630 an sollte eine allgemeine Amnestie, nur mit Ausschluß der böhmischen und pfälzischen Angelegenheiten, Statt finden. Chursach- sen behielt überdieß die Lausitz. — Die meisten andern protestantischen Stande traten diesem Frieden halb gezwungen bei. Der Herzog Bernhard von Weimar hingegen und der Landgraf Wilhelm von Hessen-Cas- sel beharrten im Bunde mit den Schweden. Vierte Periode 1635- 1648. Der schwedisch- französische Krieg. Krieg und Friede. 1) Schwanken des Glücks beider Parteien 1ü35-164o. Nach der Schlacht bei Nördlingen und dem Frieden zu Prag schien die Sache der Schwe- den in Teutschland ganz verloren zu seyn. Nun aber trat Frankreich wieder in die Mitte. Eine Mißhand- lung des Churfürsten Philipp Christoph von Trier, welche sich Spanien und Österreich erlaubt hatten, gab dem Cardinal Richelieu die erwünschte Gelegenheit, der Krone Spanien (ly. May 1635) den Krieg an- zukündigen , und sonach auch mit dem Kaiser zu bre- chen. Kurz vorher (23. April 1635 ) hat^ Frank- reich den Bund mit Schweden erneut. Nach eini- gem Wechsel des Kriegs traten daher die Schweden schon gegen das Ende des Zahreö 1626 wieder sieg- reich im nördlichen Teutschland auf. Banners 45 *

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 709

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 15 i 7 bis 173y. 709 Weg nach Mähren und Österreich. Das französische Heer war zwar bei Duttlingett (24. November 1643) von den Baiern geschlagen worden; aber nach- dem Tu renne den Oberbefehl über dasselbe erhal- ten hatte, und tu Verbindung mit dem schwedischen Feldherrn Wrangel (10*40) in Baiern eingedrun- gen war, wurde Maximilian I. von Baiern (14. Marz 1647) zu einem Waffenstillstände genöthigt, dessen Brechung (14. Sept. 1ö47) einen neuen verein- ten Einfall der Franzosen und Schwedenin Baiern mit furchtbaren Verwüstungen im Frühjahre 1648 nach sich zog. Wenige Wochen nachher (Zuly 1ö48) überfiel der schwedische Feldherr Königsmark die kleine Seite von Prag. Schon waren die Schweden Willens, auch die übrige Stadt zu stürmen, als die Unterzeichnung des westphalischen Friedens dem Jammer des langen Krie- ges eine Grunze setzte. Ii. Der w eftp Hali sch e Friede. Schon seit 1636 ward der Friede betrieben, aber die Unterhandlungen wurden immer wieder unterbrochen. Erst am 11. Iu- niuö 1645 erfolgte die wirkliche Eröffnung der Frie- dens-Handlung; allein es dauerte über drei Fahre, bis der Friede (24. October 1 643) Unterzeichner wurde. Die französischen Gesandten d'avaux und Servien, die schwedischen Orenstierna und Salvius, der päpstliche Gesandte Chigi, besonders aber der kaiser- liche Gesandte Graf Maximilian von Traut- mannsdorfzeichneten sich bei dem Friedens-Geschäfte vornehmlich aus. Die vornehmsten Gegenstände des Frieden- waren folgende: I. Hebung der gegenseitigen Beschwerden. 1. Der kirchlichen Beschwerden: der Friede setzte die völlige Gewissens-Freiheit und die politische Gleichheit der Catholiken und Augsburgischen Confessions - Verwandten, zu welchen letztern auch sämmtliche Reformirte gezählt wurden, fest; jus eurt~ di in partes; Normal-Jahr 1624. 2. Der poli- tischen Beschwerden: Allgemeine Amnestie und Wie- derherstellung; der Churfürft von der Pfalz erhielt, die

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 727

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 151t bis 1789. 727 stian Ii. von Dänemark auch als ihren König anzuer- kennen. Christian dagegen bewilligte den Schweden die billigsten Bedingungen. Alle Feindseligkeiten soll- ten vergeben und vergessen, und die alten Rechte und Freiheiten der Schweden dem Könige heilig sepn. Doch bald wurde das königliche Wort gebrochen. Schon am 8, 9 November 1520 ließ Christian Ii. die edel- sten Männer Schwedens auf die grausamste Weise hin- richten. Sein Vorwand war, daß ihm die Kirche die Vollziehung ihres Urtheilsspruchs übertragen habe, sein wahrer Grund aber, weil er durch Furcht seine Herrschaft über Schweden befestigen wollte. Wie die Großen Schwedens, so wurde nun auch das schwedi- sche Volk überhaupt von den Dänen mißhandelt. „Der schwedische Bauer," sagten die dänischen Begleiter des Königs, „kann schon mit einer Hand und einem höl- zernen Fuße neben dem Pfluge hinken." In dieser Noth trat Gustav Wasa als Netter fei- nes Vaterlandes auf. Er war der Sohn des Neichs- rathes Erich Iohannssohms aus einem alten, ver- dienten Geschlechts Schwedens. Das Vorbild der Sturen, in deren Schule er früh getreten war, hatte einen mächtigen Eindruck in feiner Seele zurückgelas- sen. Im Jahre 1513 war er von Christian Ii. treu- loser Weise als Geißel nach Dänemark abgeführt wor- den. Er aber entfloh (September 1519), und lan- dete im Map 1520 an einer kleinen Erdzunge bei Calmar. Sein edler Entschluß, Schweden von dem dänischen Drucke zu befreienschien Anfangs un- ausführbar, wurde aber um so fester, je tiefer das Blutbad zu Stockholm 'sein Gemüth erschüttert hatte. Die größte Empfänglichkeit für seine Begeisterung be- wies das unerschrockene und abgehärtete Bergvolk Da- lekarliens. Mit Hülfe dieses Volkes, und durch, feinen Muth und seine Weisheit reinigte er Schweden mehr und mehr von den Dänen. Schon im Jahre 1521 ward er zum Reichs-Vorsteher erhoben. Bald nach- her verschlimmerte sich die Lage Christians Ii. auch in Dänemark. Er mußte im Jahre 1525 sogar den dänischen Thron an den Herzog .Friedrich von

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 728

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
723 Neuere Geschichte. Schlcßwig - Holstein, seines Vaters Bruder, abtre- ten. Desto leichter konnte nun Gustav Wasa die Be- freiung fernes Vaterlandes vollenden. Aus Dankbars kett wählte ihn sein Volk (0. Iuny 1523) zum Könige. Friedrich war hinreichend beschäftigt, sich selbst auf dem dänischen Throne zu befestigen. Schon im Zahre 1524 ward daher zwischen Dänemark und Schweden ein ewiger Friede geschloffen, der, obwohl Dänemark mich noch fernerhin Ansprüche auf Schweden machte, doch als Las Ende des calma rischen Vereins angesehen werden kann. Ii. W i e Gustav I. Schweden regiert. 1) Er stärkte die Königsmacht. Auch Bürger, Bauern und Landleute nahmen seit Gustav I. an den Reichs-Versammlungen unmittelbaren und lebhaften Antheil, und sicherten den Thron gegen die Anma- ßungen der höheren Stande. Durch die Befreiung Schwedens von der calmarischen Union und dem Dru- cke der Hanse, und durch einen weisen Staatshaus- halt hob der König den Wohlstand seines Reichs, so- nach auch die Kraft des Königthums. Auch durch ein stehendes Heer und eine treffliche Flotte stärk- te er die Königsmacht. Auf den Reichstagen zu Oerebro 0 540) und Westeras (1544) ward die Kro- ne Schwedens den männlichen Erben Gustav's auf ew ge Zeiten zugesichert, und im Zahre 1560 hoben die schwedischen Stande lind Reichsrathe den Artikel Les Gesetzbuches, welcher Schweden für ein Wahl- reich erklärte, förmlich und feierlich auf. Überdieß kräftigte Gustav das Königthum durch die Einführung der Reformation, indem er mittelst dieser wichtigen Ver- änderung die Macht der hohen Geistlichkeit gänzlich brach, und die Krone auf Kosten der Kirche berei- cherte. Endlich stellte er das Ansehen des Thrones vornehmlich dadurch wieder her, daß er die Würde desselben selbst unter den vielen Empörungen, welche er zu stillen hatte, bis an das Ende feinet Regierung mit unerschütterlicher Festigkeit behauptete.
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