Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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diese überseeischen Kriegserklärungen noch keinen Einfluß gehabt. Rber sie zeigen den Umfang des englischen und amerikanischen Einflusses in der toelt und zeigen, wie schwer wir 'Deutschen es auch nach endlich erreichtem Frieden haben werden. Zunächst haben die neuen Gegner überall die in ihren Häfen liegenden deutschen Handelsschiffe sich angeeignet und scheinen auch sonst sich gegen Deutsche und deutsches Eigentum vergangen zu haben.
Rujzer jenen Völkern bekämpfen uns in englischem Solde noch Rustralier, Kanadier, Kapländer und Indier,- in französischem nordafrikanische Eingeborene und Senegal» neger. Die Russen verfügen über das ganze Dölkerg emisch Sibiriens.
2. Oie Kriegsschauplätze. Der Weltkrieg spielte sich bisher auf folgenden Kriegsschauplätzen ab:
A. Europa.
1. 3 m Idesten: Belgien, Elsaß-Lothringen, Frankreich. Deutsche gegen weiße und farbige Franzosen und Engländer.
2. Im Osten: Ostpreußen, Galizien, Rußland. Deutsche, (Österreicher und Ungarn gegen Husten.
3. Im Süden: Istrien, Südtirol,Oberitalien. Österreicher, Ungarn und Deutsche gegen Italiener.
4. Balkanhalbinsel: Deutsche, Österreicher, Ungarn, Bulgaren gegen Serben und Ütontenegriner, Franzosen, Engländer und Italiener, Rumänen und Russen.
5. Dardanellen: Türken (und Deutsche in türkischen Diensten) gegen Franzosen und Engländer.
B. Rsien.
6. Kaukasus und Nordpersien: Türken gegen Russen.
7. Mesopotamien und Palästina: Türken gegen Engländer.
8. Kiauts chou: Deutsche gegen Japaner und Engländer.
C. Rfrika.
9. Ägypten: Türken gegen Engländer.
10. Deutsch-Südwestafrika: Deutsche gegen Engländer und Buren.
1 *
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Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
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steile Gipfel und kamen den Italienern in den Rücken. Diese ergaben sich in ganzen Brigaden oder Divisionen, oder sie fluteten in Ruflösung talwärts. Die ganze Stellung der Italiener brach zusammen; in wenigen Tagen büßten sie den geringen Geländegewinn der elf blutigen Isonzoschlachten ein, dazu 300000 Gefangene, 3000 Geschütze und unermeßliches heergerät. Erst am Piavefluß gelang es ihnen mit Hilfe von schnell herbeigeschafften englischen und französischen Truppen, wieder festen Fuß zu fassen.
7. Der Krieg in den deutschen Kolonien.
1. Kamerun, Xtogo. Keine der deutschen Kolonien war für einen Kampf gegen europäische Völker gerüstet. Deutschland sagte: vor Hegern und anderen Farbigen dürfen nicht Weiße gegen Weiße Kämpfen; das bringt das Ansehen der ganzen weißen Hasse in Gefahr. (Es ist auch zwecklos, denn ein europäischer Krieg kann nur in (Europa entschieden werden, und damit wird zugleich das Schicksal der Kolonien bestimmt. — Rber darum kümmerten sich (Engländer und Franzosen nicht; sie dachten und denken nur an die Vernichtung von allem, was deutsch ist, überall. —
Abgeschnitten von der Heimat, nur von schwachen, zur Sicherung gegen (Eingeborene bestimmten Schutztruppen besetzt, mußten eigentlich die Kolonien von vornherein als nicht verteidigungsfähig gelten. Rber sie wurden verteidigt, wo es nur ging. Das kleine Togo freilich mußte sich ohne widerstand (Engländern und Franzosen ergeben (Rugust 1914). 3n Kamerun besetzten (Engländer und Franzosen zuerst den Hafen Dualla ; später griffen sie zu Lande von Horden (Higeria) und von Süden (Französisch-Kongo) her an. Sie fanden bei den Deutschen unter dem Gouverneur (Ebermaier den heldenmütigsten widerstand und wurden trotz ihrer Überlegenheit (30000 : 3000) bis zum Januar 1916 zurückgeschlagen. Dann traten die tapferen Verteidiger auf das spanische Gebiet Rio Htuni über.
2. Deutsch - Südwestafrika. Die mit so viel deutschem Blute erworbene südwestafrikanische Kolonie ist ebenfalls verloren gegangen. Der ehemalige Burenführer B o t h a hatte es nach der Unterjochung der Buren durch die Engländer fertig gebracht, der Erste Minister der Südafrikanischen Union (Britisch-
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Extrahierte Personennamen: Kamerun
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wird auf ein bis zwei Millionen berechnet, von denen freilich beinahe die Hälfte Sklaven waren. Damals erreichte die Stadt ihren höchsten Glanz und war der Mittelpunkt des Weltreichs, des Welthandels, ja man kann sagen der gesamten Weltkultur. Durch Reichtum und Ruhm verdunkelte Rom alle übrigen Städte der Welt. Eine fortwährend wachsende Masseneinwanderung aus den Provinzen hatte schon seit Cäsars Zeiten stattgefunden; auch Germanen waren gekommen und hatten einzeln und truppweise Dienst im römischen Heer gesucht; in der Leibgarde des Angustus befanden sich schon viele Germanen. Die Ausnahme der fremden Söldner im Heere änderte im Laufe der Zeiten den Charakter desselben vollständig. Besonders wurden die Prätorianer in der Regel aus den tapfersten Grenztruppen, und zwar zumeist aus Germanen, gewählt. Allmählich bildeten die Barbaren die Mehrzahl der Truppen, bis schließlich uach Theodosius die Römer im Heere Ausnahmen wurden. Ebenso wie im Heere änderte sich auch in der Stadt der Charakter der Bevölkerung.
Die latinische Nationalität war längst verschwunden und hatte dem bunten Gemisch einer Bevölkerung Platz gemacht, die sich aus den verschiedensten Volksstämmen zusammensetzte.
Und damit wurden auch die Gruudlagen des römischen Staates ganz andere. Immer weitere Gebiete hatten im letzten Jahrhundert vor Chr. das Bürgerrecht erhalten, und so war zunächst die Umwandlung des römisch-latinischen Staats in einen italischen herbeigeführt worden. Allein die wirtschaftlichen Verhältnisse, besonders infolge der ungesunden Bodenwirtschaft (Latifundien!), und das Sklavenwesen machten Italien ganz ungeeignet, um die Grundlage sür ein großes Staatsgebäude zu gewähren. Daher hörte die Herrschaft Italiens über die andern Nationen mit dem Beginne des Kaisertums auf. Immer mehr gingen in dem Gebiet des weiten römischen Reichs die einzelnen Nationalitäten unter. Nach der Einverleibung des Ostens vollendete sich die Weltherrschaft des Reichs, und so wurde die Ausdehnung des Bürgerrechts auf alle Eingebogen der römischen Welt eine natürliche Folge. Freilich verschlechterten sich die sittlichen Zustände in Italien in jähem Verfall. Aber die Sittenverderbnis drang zunächst nicht in die Provinzen, besonders nicht in die westlichen und nördlichen. Die ersten Kaiser, zumal Augustus und Tiberius, wachten mit Strenge und Sorgfalt über die Statthalter, welche die ganze staatliche Macht in ihrer Hand vereinigten — erst durch Konstantin wurde die Civil- von der Militärgewalt getrennt —, um die Provinzen vor Übergriffen zu schützen. Das römische Recht half die Ungleichheiten in dem weiten Gebiete des Reichs beseitigen.
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Extrahierte Personennamen: Cäsars Theodosius Augustus Tiberius Konstantin
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Italiens Italien
Das Mittelatter.
I. Periode: Vom Einfall der Hunnen bis auf Pippin den Kleinen.
Bis zur Gründung des Westgotenreichs in Spanien.
Wir rechnen das Mittelalter von 375 an, von dem ersten Einbrechen der mongolischen Völkerrvellen in die abendländische Welt. Mongolische Stämme haben seitdem noch häufig den europäischen Osten und Südosten dauernd oder vorübergehend überflutet; die wichtigsten waren: die Hunnen, die Magyaren, die Avaren, die Bulgaren, die Mongolen im engeren Sinne im dreizehnten Jahrhundert, die Tataren, die Türken.
Die Hunnen, ein Volk von asiatischen Nomaden, stießen 375 auf das ostgotische Reich unter Ermanrich, welches infolge dessen zerfiel. So wurden die Ostgoten und die denselben benachbarten Westgoten in Bewegung gesetzt. Da am Ende des vierten Jahrhunderts sich aus verschiedenen Ursachen auch die germanischen Völkerstämme am Rhein und an der Donau, sowie auch einige im Innern Deutschlands wohnende Stämme nach Süden und Westen aus die Wanderung begaben, so nennt man diese Zeit die der Völkerwanderung. Sie umfaßt hauptsächlich die Beziehungen der Ost-und Westgoten, Vandalen, Burgunder, Sueven, Alemannen, Langobarden, Franken und Sachsen zum römischen Reiche oder zu ehemaligen Gebieten desselben; sie führte zur Zerstörung des abendländischen Reiches, an der fast alle germanischen Stämme Anteil hatten (aber nicht durch einen planmäßigen und mit Bewußtsein geleiteten Angriff), zur Gründung der germanischen Reiche auf römischem Gebiete. Die Bewegung findet ihr Ende mit der Bildung des Frankenreichs und mit der Einwanderung der Langobarden in Italien. An
Friedlaender, Mittelalter und Neuzeit. I
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mern, Mecklenburg, Holstein) Christentum und Heidentum, die Deutschen und die Slaven um die Herrschaft. Die Dänen kämpften meistens mit den Deutschen gegen die Slaven. Namentlich waren sie mit dem Schwiegervater Knuds Vi., Heinrich dem Löwen, und Albrecht dem Bären im Bunde und hatten sich allmählich Pommern, Mecklenburg, Holstein und Hamburg lehns-pflichtig gemacht. Nach dem Sturze des großeu Welsen waren Waldemar I. und Knud die mächtigsten Fürsten an den norddeutschen Küsten. Ihr Werk wurde durch Waldemar Ii., den Zeitgenossen Friedrichs Ii., fortgesetzt Schon glaubte Waldemar Ii. im dauernden Besitz seiner Eroberungen zu sein, da nahm ihn Graf Heinrich von Schwerin gefangen. In der Schlacht bei Bornhövcd (s. Seite 81) ward er gezwungen, seinen hochfliegenden Plänen zu eutsagen. Die dänische Übermacht war gebrochen, deutsche Macht trat an ihre Stelle. Erst Waldemar Iv. Atterdag gab dem dänischen Reiche sein Ansehen wieder, konnte aber gegen die Hansa nicht aufkommen, vergl. ^eite 113. §lttcrbaߧ Tächter Margareta erbte von ihrem Vater Dänemark. Sie war an den König von Norwegen verheiratet, und da auch die Schweden ihr die Regierung des Landes übertrugen, so vereinte sie 1397 die drei skandinavischen Reiche durch die Union von Kalmar.
Die Geschichte von Schweden und Norwegen bietet bis dahin nichts wesentlich Bemerkenswertes, vergl. Seite 53. Seit 1397 herrschten die sogenannten Unionskönige, seit 1448 aus dein Hause Oldenburg. Damals kam Christian I. auf den Thron, welcher 1460 auch die Herrschaft über Holstein und Schleswig erhielt.
Die slavischen Reiche.
Rußland war 1223 (vergl. Seite 57) unter die Herrsch äst der mon-golischen Goldnen Horde von Kaptschak gekommen. Ein buntes Völkergemisch von Ruthenm und Sarazenen, Armeniern und Tataren hauste im Südosten. Mehr als zwei Jahrhunderte war das Land bedeutungslos. Erst am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts vernichtete der Großfürst von Moskau, x>toait Iii., die Herrschaft der Mongolen. Iwan war mit einer byzantinischen Prinzessin vermählt. Daher flüchtete der letzte Paläologe nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen zu Iwan Iii. Vergebens bemühte sich der Papst, vom Großfürsten auch als Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche anerkannt zu werden, und dann die russische Macht zur Vertreibung der Türken aus Europa anzureizen. Iwan verhielt sich ablehnend, doch trat damals die erste Verbindung Rußlands mit der christlichen Welt im Westen ein. Iwan ließ auch den Kreml, die Zarenburg
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und ihre Vaterlandsliebe waren, so scheiterten ihre Unternehmungen stets, hauptsächlich an ihrer Uneinigkeit. Auch 1848 rührten die Polen sich wieder, aber ohne besseren Erfolg. Der letzte, aber auch unglückliche Aufstandsversuch fand 1863 statt. Im ganzen haben die Polen, besonders in Rußland, immer mehr an Bedeutung verloren. Aber daß ihre nationalen Hoffnungen noch lebendig sind, zeigt sich an den polnischen Fraktionen des deutschen Reichstages und des preußischen Abgeordnetenhauses.
Wie in Polen trat auch in Böhmen 1848 der nationale Gegensatz der Tschechen zu den Deutschen so wie schon im Mittelalter (s. Seite 108 und die folgenden) stark hervor. Freilich ist es dort nur selten zu wirklichem Kriege oder Ausstand gekommen. Aber noch heute (1892) stehen dort Deutsche und Böhmen (zwei Universitäten in Prag!) sich in heftiger Feindschaft gegenüber. Im ganzen haben alle Bewegungen erwiesen, daß jeder einzelne slavische Stamm — die Russen selbstverständlich ausgenommen — zu schwach m nationaler Selbständigkeit ist. Daher tauchte schon nach dem Polenkriege von 1831 der Gedanke des Panslavismus auf, d. h. der Vereinigung aller slavischen Stämme unter russischer Herrschaft. 1848 wurde ein Kongreß aller Slaven nach Prag berufen, und er führte zu einem Ausstande in Böhmen; derselbe wurde von Fürst Windischgrätz niedergeworfen. Der Panslavismus hat sich bisher als unausführbar erwiesen, doch ist er oft ein wirksames Mittel zur Erregung der Gemüter für russische Zwecke gewesen.
Von ernster Bedeutung war die nationale Bewegung in Ungarn. Dort strebten die Magyaren unter strengem Festhalten ihrer Herrschaft über die anderen in ihrem Lande lebenden Nationalitäten (Deutsche in Siebenbürgen, Kroaten, Slavonier u. s. w.), ihr Abhängigkeitverhältnis von dem habsburgischen Kaiserhause möglichst zu lockern. 1848 war Ferdinand I. anfangs geneigt, ihre Wünsche zu erfüllen. Aber unter der Führung von Ludwig Kossuth gingen die Ungarn in ihren Forderungen immer weiter; es kam zu einer starken Spannung mit dem Kaiser, und als ein ungarisches Heer dem aufständischen Wien im Herbste 1848 zu Hilfe gezogen war, ging Windischgrätz nach der Einnahme von Wien über die Grenze und griff die Ungarn im eigenen Lande an. Anfangs waren die Österreicher siegreich; bald aber kamen die Ungarn unter tüchtigen Führern (Arthur Görgey, Klapka, später Bem u. a.) in entschiedenen Vorteil und brachten 1849 die Kaiserlichen in große Bedrängnis. Da riefen die Österreicher die Hilfe von Rußland an, und diese kamen mit einem starken Heere herbei. Erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Haupte der Regierung, Kossuth, und dem obersten Heerführer, Görgey, veranlaßten die Ernennung des letzteren zum Diktator. Aber da die siegreichen Russen immer weiter vordrangen, so verzweifelte
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Mit Augustus begann eine Zeit allgemeinen Friedens, wie ihn die alte Welt noch nicht gesonnt hatte, und die glückliche Entwickelung in den Provinzen. In ihnen wor die Zeit des römischen Koiserreiches eine Periode des großartigsten Fortschrittes. Besonders baten die Londschoften westlich und südlich von Germanien, das Alpengebiet, Gallien, Spanien immer kräftiger in das Kulturleben ein und gediehen schnell zu hoher Blüte. Aus jenen Gebieten stammten einige der berühmtesten Schriftsteller, wie die Seneea, Martial, Quintilian aus Spanien; Virgil, Livius, beide Plinius aus dem transpadanischen Gallien. Wo die Römer längere Zeit weilten, zeigten sich die Spuren ihrer Einwirkung. Ritter mit bedeutendem Kapital wanderten ein und großartige Bauten, Bäder und Wasserleitungen, Amphitheater und Heerstraßen entstanden. Besonders schnell vollzog sich die völlige Romani-sternng in Gallia transalpine Massilia war schon lange ein Brennpunkt griechisch-römischer Bildung. Auch Lugdunum (Sport), Vienna, Nemausus Qiimet:), ^Naibo, Bui digala (Bordeaux), Arelate, Tolosa und besonders Augusta Treverorum (Trier) erhielten früh eine hohe Bedeutung für die Verbreitung römischer Kultur. „In den Jahrhunderten des Kaiserreichs glänzten diese Städte als Pflanzstätten der Kunst und Wissenschaft. Brücken und Straßen verbanden das Land. Zahlreiche Villen zierten die User der $lüffe, und die vornehme Jugend besuchte die Schulen in Rom und Athen. Latein wurde die Sprache der Gebildeten; römischer Gottesdienst, römische Sitten und römische Moden zogen ein. In den Bauten von Trier finden sich alle die kostbaren Steine, welche die wechselnde Mode der römischen Hauptstadt nacheinander dem Reichen vorschrieb"x).
Wie das römische Gebiet von Westen her bis an die Grenzen Gerummen» anfangs nicht überall bis an den Rhein — vorgerückt wurde, so geschah es auch vom Süden her, da die keltischen und illyrischen Stamme in Raetien, Vindelicien und Noricum schnell und leicht von den Stiefsöhnen des Kaisers Drusus und Tiberius unterworfen wurden. So wurden die Germanen Grenznachbarn der Römer und mußten immer mehr in den Kreis der römischen Kultur hineingezogen werden.
Die Germanen bis auf Augustus.
Die Germanen sind aus Asien eingewandert und wohnten vielleicht lange in vorgeschichtlicher Zeit mit Slaven und den denselben verwandten Letten in Rußland. Sie gehören mit den Kelten, Graeko - Italikern und Slaven zu den Ariern oder Jndogermanen. Welche Gründe die Answande-
*) Aus Georg Kaufmanns Deutsche Geschichte bis auf Karl den Großen.
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Extrahierte Ortsnamen: Germanien Gallien Spanien Spanien Gallien Gallia Massilia Rom Athen Rhein Asien Rußland
Die neueste Zeit.
Europa nach der napoleonischen Zeit. Die Heilige Allianz.
Nach den langen Erschütterungen Europas durch die Revolutionen itnd durch die sich daran schließenden napoleonischen Zeiten war in Europa ein großes Ruhebedürsnis eingetreten. Die politischen Umwälzungen hatten in vielen Beziehungen das Alte zerstört und einem großen Teile von Europa die Fremdherrschaft gebracht. Eine neue Ordnung der Dinge hatten sie noch nicht geschaffen. In weiten Kreisen, besonders in Deutschland, hegte man lebhaftes Verlangen nach nationaler Einigung und nach der Gewährung einer Volksvertretung, welche an der Bestimmung über die öffentlichen Angelegenheiten teilhaben sollte.
Schon vor dem Abschluß des zweiten Pariser Friedens ging 1815 von Alexander I. der Vorschlag aus. Die Ruhe Europas Durch Die Heilige Allianz, einen Bund der Herrscher von Rußlaud, Alerander I., Österreich, Franz I., und Preußen, Friedrich Wilhelm Hl., sicherzustellen.
Diese Herrscher waren die bedeutendsten Vertreter der drei großen christlichen Religionen (der griechisch- und römisch-katholischen und der protestantischen) sowie der slavischen, romanischen und germanischen Rassen. Die Heilige Allianz wurde auf den Grundsätzen der christlichen Religion errichtet, nach den Forderungen der Liebe und Gerechtigkeit gestaltet. „Wie Brüder wollten die Herrscher miteinander verkehren, wie Familienväter wollten sie ihren Unterthanen gegenüberstehen." Das wichtigste Mittel zur Erhaltung des Friedens sollten von Zeit zu Zeit abzuhaltende Kongresse sein, auf denen die Maßregeln für die Wohlfahrt Europas verhandelt werden sollten. „Es war das Programm einer neuen Zeit, das so der Welt verkündet wurde ; es war gleichsam die Summe der Lehren, die ein Vierteljahrhundert voll Haß und Blut dem Menschengeschlecht gepredigt hatte" (Eonstant. Bulle). Der
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europa Europa Deutschland Europas Europas
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Herrschaft. Dem ihn mit sanften Worten der Überredung mahnenden deutschen Reichskommissar erklärte er dagegen trotzig, er brauche keinen Schutz, er sei stark genug, sich selbst zu schützen.
Es ist eine häufige Erfahrung in der Geschichte, daß ein dem Untergang geweihtes Volk im letzten Augenblick noch seinen Nationalheros findet, der diesen Untergang entweder ganz abwendet oder wenigstens aufhält. So entstand in neuerer Zeit und als Beispiele uns hier besonders naheliegend den Tscherkessen im Kampfe gegen die Russen ihr Schamyl, den Arabern in Algerien im Kampfe gegen die Zranzosen ihr Abdel Kader. Und ob den Zranzosen in Marokko, den Italienern in Tripolis nicht auch noch ein solcher Heros entgegentreten wird, bleibt abzuwarten1). Denn bei Niederwerfung unzivilisierter Völkerschaften pflegen nach Auflösung der staatlichen Verbände die Schwierigkeiten erst recht zu beginnen. Uns ist in Südwest-aftika als Nationalheld der untergehenden Hottentotten-raffe der Kapitän Hendrik Iditboi entgegengetreten. Er hat diesen Untergang, erst durch seinen widerstand, dann durch rechtzeitige Unterwerfung sowie Unterstützung unserer Herrschaft aufgehalten, um ihn dann durch seinen Wiederabfall zu beschleunigen. Begünstigt sind wir in diesem Kampfe durch die staatliche Zerrissenheit der Hottentotten gewesen. Es erging Iditboi in dieser Beziehung wie seinerzeit dem deutschen Nationalheros „Hermann dem Cherusker". Auch er hatte fortgesetzt mit der Feindschaft und der Eifersucht nicht des Hottentotten Volkes, wohl aber der stammesverwandten mit fapitäne zu rechnen, letzteres noch während des großen Aufstandes im Jahre 1904/05. Ein Glück für uns, denn unter witbois Führung vereinigt, würden die kriegsgewandten Hottentotten in ihrem weiten, öden Lande für uns nahezu unüberwindlich gewesen sein.
Schon vor unserer Besitzergreifung war die ganze (Beschichte Südwestafrikas mit Blut geschrieben. Ewiger Krieg tobte in dem Lande sowohl der Hottentotten unter sich, wie zwischen diesen und den Hereros. In letzterem
') 3n Tripolis scheint ein solcher, wenigstens hinter den Kulissen, bereits gefunden zu sein. (Geschrieben Anfang November 1911.)
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Niederschlagung er sich nicht auf unserer Seite beteiligt hätte So sehen wir ihn 1896, 1898, 1901 und 1903 in den Kämpfen gegen verschiedene (Eingeborenenstämme auf unserer Seite beteiligt. Namentlich der von Hereros und Hottentotten gemeinsam angezettelte Aufstand von 1896 hätte ohne sein Eingreifen für uns einen gefährlichen Charakter annehmen sönnen. Außerdem hat Zditboi 1895 und 1898 durch seine Mitwirkung auf unserer Seite einen drohenden Aufstand dreier Hottentottenstämme im Keime ersticken helfen. Nach 1904 hat uns der Kapitän, kaum von einem Kriegsschauplatz zurückgekehrt, wieder hundert seiner Leute zur Hilfeleistung gegen die aufständischen Hereros gesendet. Diese Mitwirkung hatte er mir schon im Januar 1904 in Aussicht gestellt, als wir uns noch gemeinsam auf dem Kriegsschauplatz befanden und ich ihm die soeben eingetroffene Nachricht von dem Hereroaufstande vertraulich mitteilte, hierbei war Bezirksamtmann v. Burgsdorff zugegen. Der Kapitän gab das versprechen mit den Worten: „3a, ja, £er Gouverneur hat es schwer, von einem Kriegsschauplatz auf den anderen ziehen zu müssen. Aber ich werde dem Gouverneur wieder meine Leute zur Hilfe schicken." Er selbst ging dieses 2tm — und zwar das erstemal — nicht selbst mit, weil er von dem Kriege gegen die Bondelszrvarts krank zurückgekommen war.
_ Diese langjährige Vertragstreue witbois hat uns in erster linie ermöglicht, bei einer Schutztruppe von nur 500 bis 700 Mann Herr in einem fände zu bleiben, in welchem während des allgemeinen Aufstandes 1904—1906 15 000 Mann Mühe hatten, die Ordnung wieder herzustellen. Und Zwar war es weniger die Macht des Kapitäns, welche diesen (Erfolg erzielt hat — denn mit mehr als 100—200 Mann ist er auf unserer Seite nie ins Seid gerückt1) —, als vielmehr das Gewicht seiner Persönlichkeit. Sobald ein Auf-stand ausbrach, sahen sämtliche Kapitäne auf das Tun tditbois. Trat dieser auf unsere Seite, so sank den Aufständischen der Mut, während von den übrigen Kapitänen keiner mehr an Abfall dachte. Auf die Charakteristik dieses
') während des großen Aufstandes 1904/05 'verfügte Zditboi anfangs über etwa 500—600 Mann.
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