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erfochten gegen Leopold Iii. von Oesterreich einen glänzenden Sieg bei Sempach 1386. Einen Augenblick schien sie das Knegsglück zu verlassen. Da stürzte der Sage gemäß Arnold von Winkelried sich in die Reihe der Feinde mit dem Ausrufe: ..Liebe Eidgenossen, der Freiheit eine Gasse Mir nach! sorgt für Weib und Kind!" und umfaßte so viel Speere, als seine Brust begraben konnte. Solcher Heldenmut verfehlte seine Wirkung nicht; die Schweiz blieb ein freies Land!
Sigismund von Ungarn, eilt Bruder Wenzels, regierte von 1410—1438. Sein Gegenkaiser, Jobst von Mähren, erlangte keinen bedeutenden Einfluß.
Die traurigen kirchlichen Zustände veranlaßten das allgemeine Concil zu Consta uz oder Kostnitz 1414.
Dem Einflüsse der französischen Könige war es gelungen, die Päpste nach A v igno n zu ziehen. Dadurch entstanden unselige Wirren. Die französischen Cardinäle wählten einen Papst, der in Avignon residierte, die übrigen Cardinäle einen, der m Rom seinen Sitz hatte. Zur Zeit des Kostnitzer (Sonette gab es drei: Johann Xxiii., Gregor Xii. und der in Avignon residierende Benedikt Xiii. Die beiden ersteren legten freiwillig ihre Würde nieder, Benedikt wurde für abgebt erklärt, und dann zur Wahl eines neuen Papstes geschritten. Der Cardinal Otto Colvnna wurde gewählt und hat unter dem Namen M artin V. die Kirche mit Weisheit und Umsicht regiert.
Die Einheit der Kirche war hergestellt, doch drohten derselben verderbliche Spaltungen. Johann Hus, Professor und Rector an der Universität Prag, hatte die Irrlehre des englischen Professors Wicliffe angenommen, noch mit persönlichen irrigen Ansichten bereichert und sich Anhang ver-jchafft Sem Deutschenhaß veranlaßte die meisten deutschen Professoren und Studenten, nach Leipzig zu ziehen, wo der Markgraf Friedrich von Sachsen eine neue Universität gründete.
Zur Verantwortung gezogen, erschien Hus vor dem Concile in Konstanz, war aber nicht zum Widerrufe zu bewegen.
wurde von den Vätern des Concils dem weltlichen Gerichte übergeben, da im Mittelalter die Ketzerei als Staatsverbrechen galt. Von der weltlichen Gewalt zum Feuertode verurteilt, starb er am 6. Juli 1415. Dasselbe Los traf seinen freund, H ieronymns von Prag.
£mfens Anhänger, Husiten genannt, veranlaßten bln-
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Extrahierte Personennamen: Leopold_Iii Leopold Arnold_von_Winkelried Sigismund_von_Ungarn Bruder_Wenzels Jobst_von_Mähren Johann_Xxiii Johann Gregor_Xii Gregor Otto_Colvnna Otto Johann_Hus Johann Friedrich_von Friedrich
956
Die Zeit der siegreichen Revolution.
Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen.
Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir-
kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da-
durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das
Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch
welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se-
natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue
Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen,
durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen,
auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte
der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst
Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung
und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom
dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die
Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver-
hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die
Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von
der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen
Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst
mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht
der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen
geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie-
benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der
sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war
die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft
erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle
diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von
den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein-
drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine
Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be-
fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur-
den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das,
was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt
wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde
dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof
von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä-
titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die
Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De-
cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte
sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus,
weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie
organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Cäsars Napoleons Cardinal_Fesch Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rom Paris Napoleons Napoleons Paris Lyon Napoleons Rom
515
Vierter Abschnitt.
Die Länder und Staaten der Erde.
I. Asia.
§. 1. Beschreibung des Landes.
8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen,
die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des
Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen-
seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil
auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt,
übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel-
ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die
Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und
von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die
Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal
größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält-
niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt
7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300
M., die Inseln abgerechnet.
Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu-
tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien
48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000
Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben-
Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn-
bare am Eismeer.
Flüsse und Seen.
1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht
den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
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Extrahierte Personennamen: Anatoli
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Suez Europa Europa Kleinasien Kamtschatka
432 Das römisch-deutsche Reich in den beiden nächsten Jahrhunderten
knüpften sich noch Befugnisse genug, die sich für jenen chm näher
liegenden Zweck benutzen ließen. In Italien hatten die Ereignisse
im neapolitanischen Reiche dessen Einfluß auf die Angelegenheiten der
übrigen Staaten abgeschnitten. Im Norden des Landes entwickelte
sich die Macht des Hauses Visconti mit einer solchen Gewalt, daß
selbst andere gibellinische Herrscherfamilien, wie die zur Herrschaft
von Mantua gelangten Gonzaga und die in Reggio an ihre Stelle
getretenen Este, die Macht des Herrschers von Mailand als eine feind-
liche fürchten mußten. Einer fürstlichen Gewalt gingen die gibellinischen
Häupter, vor allen die Visconti, dadurch entgegen, daß das Söldner-
wesen einriß und nicht mehr die Bürger der Städte die Kriege führten.
Denn durch eine besoldete Truppenmacht konnte der Führer von der
Partei, die ihn erhoben hatte, unabhängig werden, und das Besoldungs-
wesen gab ihm Einfluß auf die Geldmittel der Städte, so daß er an die
Spitze der Verwaltung trat, wie die richterliche Gewalt, früher von dem
Podefta geübt, schon an ihn übergegangen war. Die Ausdehnung des
Gebietes wurde sodann ein fernerer Schutz für das Haupt des neuen
Staates, da etwanige Versuche einer einzelnen Stadt, sich der willkühr-
lichen Herrschaft zu entziehen, durch die Kräfte der übrigen unterdrückt
werden konnten. Schon griff die Macht der Visconti über die Lombardei
hinaus. Auf der einen Seite faßten sie in der Romagna festen Fuß
und auf der andern Seite beugte sich das von innerer Parteiung zer-
rissene Genua so vor ihnen, daß es im Jahre 1353 sich förmlich unter-
warf. Auch die Welfen in Tuscien oder Toscana wurden von ihnen
bekämpft. Nur der Markgraf von Montserrat leistete ihnen noch nach-
drücklichen Widerstand. Während so im nördlichen Italien eine neue
große Macht sich bildete, war der Kirchenstaat im Begriff in eine
Menge kleiner Herrschaften sich aufzulösen. In Rom selbst aber, wo man
den zu Avignon wohnenden Gebieter fast vergessen hatte, tauchte ein
abenteuerlicher Versuch auf, die Herrlichkeit des alten weltbeherrschenden
römischen Volkes zu erneuern. Ein kühner und kluger Mann aus nie-
derem Stande, Cola di Rienzi, lieh den träumerischen Erinnerungen an
Roms alte Größe begeisterten Ausdruck und stieg zu solchem Ansehn
empor, daß er im Jahre 1342 als Mitglied einer Gesandtschaft, die Papst
Clemens Vi. zur Rückkehr nach Rom einladen sollte, das Wort führte,
obgleich der große Dichter Petrarca aus Arezzo (geboren im Jahre
1304, gestorben im Jahre 1374) dabei zugegen war. Im Jahre 1347
riß er das Volk zur Herstellung der Republik hin und bewirkte eine
Anzahl von Gesetzen, die auf Beseitigung der eingerissenen Unsicherheit
zielten. Seine Macht stieg so schnell, daß die Häupter des römischen
Adels die Stadt verließen. Gefeiert als Befreier Roms, das er unter
dem Namen eines Tribuns regierte, machte er allen Fürsten, auch dem
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550 Die pyrenäische Halbinsel, Skandinavien und Rußland rc.
die seine Alleinherrschaft über die Russen außer Zweifel setzte. Die
Vollendung seines Werkes erheischte Sorgfalt für die Ausbildung aller
Thätigkeiten des Volkes, durch welche das Bedürfniß der Ordnung ge-
steigert, und dem Herrscher größere Mittel zur Verfügung gestellt wer-
den. Er bemühte sich daher aus der Fremde Leute zu gewinnen, welche
Landbau und Gewerbe in lebhafteren Betrieb brachten. Eine Menge
von Familien aus Nowgorod wurde nach Moskwa versetzt, um hier
unter slavische Bevölkerung gemischt ihrer Vaterstadt, wo sie durch
slavische Ansiedler ersetzt wurden, die Kraft des Widerstrebens zu ent-
ziehen, und den neuen Wohnort zu einem Ausgangspunkte für Civilisation
machen zu helfen. Für die Zukunft sorgte ein Gesetz über die Untheilbar-
keit des Reiches, und da Conftantinopel die Hauptstadt des griechischen
Reiches und die Metropole der griechischen Kirche zu sein aufgehört
hatte, ward der Selbstherrscher aller Russen, der zu Moskwa in dem
von ihm erbauten Schlosse des Kreml wohnte, nicht allein der mächtigste
Fürst des Ostens, sondern auch der Schirmherr der Kirche seines Landes,
so daß die griechische Kirche für den Umfang des russischen Reiches ihr
geistliches Oberhaupt nun nicht mehr in dem Erzbischöfe von Kiew,
sondern in dem Patriarchen von Moskwa hatte, und für den russischen
Zweig der griechischen Kirche der Wille des neuen Schirmherrn so be-
stimmend wurde, als es einst für die gesammte griechische Kirche der
Wille des Kaisers zu Conftantinopel gewesen war.
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Moskwa Moskwa Kiew Moskwa
4. Gedächtnisrede auf weiland Se. Majestät Kaiser Friedrich I. 19
Wilhelm. Deutschland kannte er von Ost nach West, von Nord bis
Süd. Das britische Jnselreich betrat er zuerst als 20jähriger Jüngling
mit den erlauchten Eltern und der einzigen Schwester. Und wie oft hat
ihn später in Sehnsucht und Hoffnung und Erfüllung der schwanke Kiel
hinübergetragen: an das Eiland, dessen berühmteste Hochschule den Fürsten-
sohn zum Ehrendoktor der Rechtswissenschaft ernannte; in die Weltstadt,
welche ihm das Ehrenbürgerrecht verlieh; zum Schlosse Balmoral auf
der schottischen Hochlandsheide, wo er einst einen blühenden Zweig der
weißen Erika, dort zu Lande unter den Blumen das Sinnbild des Glückes,
brach für eine zarte Hand; zu der Saint-James-Kapelle, wo das Liebste
im Leben sich ihm schenkte auf Treue bis zum Tode und übers Grab.
Mehrmals sah er als Stellvertreter seines Vaters, wie vorher schon
als willkommener Gast, die russischen Lande; öfters in dieser und jener
Eigenschaft die italischen Auen. Da besuchte er den befreundeten Herrscher
des Reiches und das ehrwürdige Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst
Leo, wie dessen Vorgänger Papst Pius, betrachtete die Gedächtnisstätten
der alten Welthauptstadt und die Denkmäler des christlichen Zeitalters
und betrat die Triumphstraßen der heidnischen Imperatoren und die
Heerwege der römischen Kaiser deutscher Nation. Auch das romantische
Land des Cid Campeador empfing den sicgfriedgleichen, sonnigen Helden
in der stolzen Hofburg der düsteren Philippe. Geraume Zeit vorher hatte
ihn die Heimfahrt von seiner vierten Reise über den Kanal nach Frank-
reich geführt zum Palaste des Schicksalsmannes, welcher vierzehn Jahre
später, geschlagen und entsetzt, gegenüberstehen sollte dem ehemaligen Hohen-
zollern-Prinzen. Im Jahre 1869 reichte er in der Kaiserstadt an der
Donau — wie es später ebenso auf seiner Nordlandsfahrt, nachdem er
zu Christiania und Stockholm den norwegisch-schwedischen Herrscher be-
grüßt hatte, mit dem Dänenkönige zu Malmö und Fredensborg geschah
— er reichte die versöhnende Hand dem versöhnlichen Habsburger. Von
Wien reiste er damals über Venedig, Ravenna, Brindisi, Korfu und
Korinth nach Athen. Er stieg.zur Akropolis und schaute, vertieft in Ge-
danken an die großen Zeiten der Menschengeschichte:
Die herrlichen Gestlde,
Berühmt durch Sitte, Geisteskraft und Mut,
Das Heim erhabner Phantastegebilde
Gleichwie begeistrungsvoller Redeglut,
Der Griechen Land, umstrahlt von ew'ger Jugend,
Durch Kunst und Wissenschaft und Heldentugend.
Darauf setzte der hohe Reisende nach Kleinasien über. Der deutsche
Held weilte an den Gräbern der trojanischen Helden, an jenen durch Sage
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Wilhelm Erika Leo Leo Philippe
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nord Schlosse_Balmoral Hochlandsheide Frank- Hohen- Donau Christiania Stockholm Wien Ravenna Brindisi Korfu Korinth Athen Kleinasien