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1. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

2. Viertehalb Jahrhunderte - S. 956

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
956 Die Zeit der siegreichen Revolution. Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen. Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir- kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da- durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se- natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen, durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen, auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver- hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie- benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein- drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be- fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur- den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das, was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä- titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De- cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus, weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die

3. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 3

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Luftkrets, das Wasser. 3 Luftkreis, umgibt das Ganze, die tropfbar-flüssige Form oder das Wasser umgibt den größten Theil C73/i oo3 / die starre Form oder das feste Land den kleinsten Theil (27/100) der Erdober- fläche. 1. Der Luftkreis füllt alle Theile der Erdkugel aus, welche die beiden andern Bestandcheile nicht einnehmen, und umgibt, wie eine Hohlkugel, die Erdoberfläche bis zur Höhe von 9—10 Meilen. Sein unterer, den beiden andern Hüllen zugekehrter Theil heißt der Dunstkreis oder die Atmosphäre. Die Atmosphäre ist der Schauplatz der sogenannten Meteore, deren man dreierlei unterscheidet: a. wässerige oder solche Erscheinungen im Luftkreise, welche durch Verdunstung des die Oberfläche der Erde bedeckenden Wassers entstehen, als: Thau und Reif, Nebel und Wolken, Regen, Schnee und Hagel; b. elektrische, wie die Gewitter; c. optische, wie Regenbogen, Höfe (helle, zuweilen farbige Ringe um Sonne und Mond), Nebensonnen und Nebenmonde, Nordlicht, Abendröthe, Morgenröthe, Dämmerungslicht. Durch Störung des Gleichgewichtes der Atmosphäre vermöge der Wärmeunterschiede in verschiedenen Gegenden entstehen die Be- wegungen der Luft, welche wir Winde nennen. Sie werden mit besondern Namen bezeichnet: 1) nach ihrer Richtung (Darstellung durch die Windrose); 2) nach ihrer Stärke (Winde, Stürme, Orkane); 3) nach ihrer Regelmäßigkeit (a. Land- und Seewinde; b. Strich- oder Paffatwinde, welche in den Tropengegenden, namentlich auf dem Meere, das ganze Jahr hindurch aus einer und derselben Himmelsgegend wehen; e. Monsuns oder Wechselwinde, welche im indischen Ocean ein halbes Jahr aus derselben und das andere Halbjahr aus der entgegengesetzten Richtung wehen); 4) nach ihrer Wirkung (Samum, Sirocco, Chamsin u. s. w.). 2. Das Wasser ist theils fließendes in Quellen, Bächen, Flüssen, Strömen, theils stehendes in den Seen und dem Meere. Vom Meere kann man die übrigen Formen des Wassers unter der Benennung continentale Gewässer unterscheiden. _a. Das Weltmeer oder der Ocean ist die zusammenhängende Wassermasse, welche die tiefsten Einsenkungen der Erdrinde ausfüllt und das feste Land (Eontinente, wie Inseln) allenthalben umgibt. Die Oberfläche des festen Landes, welche das Meer begrenzt, heißt Ufer, Küste oder Gestade. Durch stete Angriffe auf die Grenzen des Festlandes hat das Meer vielfache Einschnitte in das Land ge- bildet, die Buchten oder, wenn sie etwas größer sind, Baien heißen. Große Einbiegungen des Meeres ins Land nennt man 1*

4. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 44

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Ceylon, Kaschmir, Butan und der indische Archipel. Masulipatam, Madras (400,000 E. ?) und die französische Nie- derlassung Pond ichery. D. Die Insel Ceylon enthalt im Innern ein reich bewässertes und fruchtbares Bergland mit Wäldern riesenhafter Bäume (Kokus- und andere Palmen, Brodfruchtbäume, Bananen, indische Feigenbäume, neben der Baumwollenstaude der mächtige Baumwollenbaum). Haupt- sächlich aber ist Ceylon die eigentliche Gewürzinsel, und der ächte Zimmtbaum war bis vor wenigen Jahren ihr allein eigentümlich. Der Boden enthält eine außerordentliche Menge und Mannichfaltigkeil edler Steine, während das Meer die kostbaren Perlenaustern und großen Seemuscheln (zu Gefäßen, Instrumenten, Schmucksachen dienend) nährt. Daher hat man die Insel mit Recht die „Krone der indischen Lande" genannt. H. Die noch unabhängigen Alpenlandschaften im Norden. 1. Kaschmir am äußersten Nordwestrande des Himalaya. Als im Jahr 1849 das Pengab mit dem Indo-Britischen Reiche vereinigt wurde, blieb das Gebiet von Kaschmir davon ausgeschlossen. Das kleine Alpenland Kaschmir hat ein durch die hohe Lage und die südliche Breite glücklich temperirtes Klima und galt einst im Morgen- und Abendlande als ein an Naturschönheiten unver- gleichliches Paradies, welches orientalische Dichter mit ihren gewohn- ten Uebertreibungen das „Meisterstück der Natur" genannt haben. In der Hauptstadt (Kaschmir oder) Sirinagur werden die berühmten Kaschmir-Schawls verfertigt, wozu die nördlichen Nachbarländer die Wolle liefern. 2. Butan, ein kleines Gebiet in der Ostgruppe des Hi- malaya. §. 32. Der indische Archipel. Der indische Archipel besteht aus vier größern Inseln: Su- matra, Java, Borneo und Celebes, die fast so bedeutend sind, wie Festländer, und aus einer unzähligen Menge kleinerer und ganz kleiner Eilande. Da, mit Ausnahme der Philippinen, alle diese Inseln in der Nähe des Aequators liegen, so folgt daraus eine gewisse Gleichförmigkeit des Klimas und der Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreiches. Neben dem Reisbau, wofür insbesondere Java geeignet ist, und ver- schiedenen Palmarten, die Brod, Palmwein und Zucker liefern, findet sich hier die Gewürznelke (auf den Molukken) und die Muskatnuß, der Kampher- baum, der Gummibaum (welcher einen beliebten Weihrauch gewährt); aus

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 324

1831 - Mainz : Kunze
Zustande leben. Das wilde Pferd ist klein, mit dickem Kopf, feu- rigem Aug und kurzer Mähne; es rennt, wie auch der wilde Esel, mit großer Behendigkeit auf den steilsten Pfaden der Gebirge herum. Flüchtiger noch ist dort der Dschiggetai oder wilde Maulesel mit hirschartigem Hals und im übrigen einem feingebauten isabellfar- benen Maulthiere ähnlich. — Wo Persien bewässert ist, erzeugt es Datteln, Gummi, Teufelsdreck (assa soetida), Mastir, Baum- wolle und Seide, und erfreut sich unter den Thieren der leichten schönaugigen Gazelle, wie unter den Blumen der glänzenden stark- duftenden Rose von Schiras. — Arabiens Kameel (das Schiff der Wüste) ist bekannt genug; doch zeigt der Strauß schon die Verwandtschaft dieser Halbinsel mit dem heißen Afrika. Uebrigens ist der glückliche Theil Arabiens das Vaterland des Kaffees und liefert Weihrauch und köstlichen Balsam. — Im Süden des Kau- kasus , am Hang der armenischen Berge und in Kl. Asien ist großer Reichthum an Baumwolle, Manna, edlen Südfrüchten und bal- samischen Harzen. Von den Küsten des schwarzen Meers sollen Kirschen und andre treffliche Obstarten nach Europa gekommen sein. Ja der griechische Geograf Strabo hielt die südwestlichen Vorlande des Kaukasus für das Vaterland des Weinstocks. — Der chine- sische Boden ist unter andern mit der Theestaude gesegnet, die so reichen Ertrag gibt, daß der Chinese trotz seines eignen übermä- ßigen Theetrinkcns noch ein Paar Millionen Ctn. Blätter davon an Europäer und Amerikaner verkaufen kann. — Vorzügliche Por- cellanerde hat früh in China und Japan die Erfindung des Por- cellans veranlaßt. — An Mannigfaltigkeit der Production über- trifft der indische Boden wohl seden andern. Mit Ausnahme weniger Landstriche ist das beinah 60000 Qm. große, den Umfang Deutschlands 5rnal enthaltende Vorder - Indien von unzähligen Flüssen bewässert und vor der Dürre bewahrt, woran Persien lei- det; selbst die heißen Südküsten werden durch Monsuns und starke Regen erfrischt. Das dortige Lieblingsgetraide ist der Reis. Unter den nutzbaren Hölzern wird das Bambusrohr viel erwähnt; auf Ceylon wachsen Kokospalmen neben dem Zimmetbaum, und auf den noch heißeren südöstlichen Inseln Gewürznelken und Muskat- nüsse. Indiens Diamanten sind so berühmt als die Perlen des persischen Meerbusens. Von den oftindischen Thieren verdient der Elefant, der an Größe und Klugheit seine Brüder in Afrika über-

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 351

1831 - Mainz : Kunze
Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette (Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem Stromgebiet des Oranje. 4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza, Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach- nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene zu sein. K l i m a und P r o d u c t e. Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge- rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür- lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt, jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. — Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei- ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri- kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 297

1831 - Mainz : Kunze
297 Quecksilberstand zweier ganz gleichen Barometer ist deshalb sogleich verschieden, wenn man eins im Thale läßt und das andre auf den Berg tragt. Etwa auf 87/1w Höhe fällt das Quecksilber schon uw Zoll, d. i. 1 Zoll auf 874'. Den Zoll in 12 Linien abgetheilt, fällt es auf eine Höhe von etwas mehr als 73' um 1 Linie. Die Wärme der Luft muß aber dabei beobachtet, und also der wechselnde Stand des Thermometers zur Berichtigung der Ba- rometerangaben berechnet werden. Um die absolute Höhe eines Orts über dem Meerspiegel zu finden, ist das Barometer so ge- ordnet, daß es am Meere 28 Zoll zeigen würde. §. 54. Vom Klima. Das Klima wird theils vom wechselnden Stande des Erd- balls gegen die Sonne — mathemat. Klima —, theils von einer Menge andrer Einwirkungen bestimmt, welche das mathematische aufs mannigfachste zum fyfischen Klima umgestalten. Unter fysischem Klima versteht man die herrschende Lufttempera- tur der Länder und Landstriche. Im Allgemeinen gilt folgendes: 1) Zwischen den Tropen oder Wendekreisen gibt cs zwei Jahr- zeiten, die eine mehr, die andre minder warm, oder trockne und nasse. Natürlich sind sie auf der Nord - und Südhälfte der heißen Zone einander entgegengesetzt; doch ist zu merken, daß die Regen- zeit gleichsam mit der Sonne wandert, indem es südl. vom Aequa- tor trocken ist, wenn die Sonne nördlich steht, und umgekehrt. 2) Vier Iahrzeiten sind das Eigenthum der beiden gemäßigten Zonen, doch von verschiedener Dauer. Ihr Unterschied tritt erst allmählig in weiterer Entfernung von den Tropen (oder wie man sich ausdrückt, in höher» Breitekreisen oder Parallelen) deutlicher hervor, und nimmt eben so in noch höheren Parallelen ab, so daß in den Polarzouen wieder nur zwei Abtheilungen, nemlich Sommer und Winter, statt finden. — Wenn nun gleich die mitt- lere Temperatur, d. i. der klimatische Durchschnitt des ganzen Jahrs, desto geringer, d. h. kälter wird, je mehr man vom Acquator sich entfernt, so steigt doch in höheren Breiten, wo der Winter mit kaum merklichem Frühling in den Sommer übergeht, die Warme viel rascher. Die Sonne steht dort freilich minder j

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 298

1831 - Mainz : Kunze
2ñl hoch im Meridian, aber desto länger am Horizonte; woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Sommer-Temperatur norwe- gischer Thäler, selbst in Drontheim am 63° Br., oft stärker ist, als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Juli-Nach- mittag den unsrigen gleicht. Wie könnte sonst auch bei so kurzer Dauer der warmen Jahrzcit das Korn gedeihen, das man spät aussäet und früh ernten muß! 3) Die mittlere Temperatur schätzt man in der Aequator- gegend auf etwa 24° Neaumür, an den Tropen auf 19, am vier- zigsten Brcitegrad auf 14, am fünfzigsten auf 9'/^, am sechzigsten auf 8, am siebzigsten auf 20/ R. *); woraus sich leicht auf die dazwischen liegenden Breitenparallcle schließen läßt. 4) Vom Niveau (d. i. Gleichhöhc) des Meers aufwärts in die leichter werdende Luft verliert sich — wie schon öfters bemerkt worden — die Wärme progressiv bis zur ewigen Schneegränze, die sich über das Erdrund von Pol zu Pol als eine Curve denken läßt, deren Höhepunkt mehr als 2400 Toiscn überm Acquator steht. Nach diesen Angaben würde nun auf allen Gegenden eines Paralleles rings um die Erde zur gleichen Zeit, und in gleicher Seehöhe, auch gleiche Tempe- ratur (Isotherme, d. i. Gleichwarme) sein, also jeder Breitekreis einen Iso- thermstrich bilden. So ist es aber nicht; es gibt beträchtliche Abweichungen von der Regel. Was man darüber beobachtet hat, besteht in Folgendem: 1) Die südl. Hemisfäre ist kalter als die nördliche; was der weit größeren Wassermasse und sowohl dem häufig vom Südpol herwehenden Winde, als den weit hinausschwimmenden Eisschollen zuzuschreiben ist. Die Südspitze Amerika's ist deshalb, obwohl nicht entfernter vom Aequator als Norddeutschland, fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Näher dem Acquator hebt sich dieser Un- terschied ziemlich auf. 2) Die Ostküsten der Welttheile find immer kalter als die westlichen. Ist die Kälte Südfibiriens 18° unter Null, so hat Norddeutschland unter gleicher Br. erst 5. 2>n Tieflande China's, am Jantse Kiang, ist es nicht ganz so warm, als in der Lombardei, die vom Aequator doch entfernter ist. Am nord- amerikan. Fluß Delaware ist solche Temperatur, wie in Holland, trotz des Breitenunterschiedes von 12 Gr. Amerika ist überbaupt kühler als die alte Welt. Zeigt das Thermometer an den nördlichen Küsten der Ostsee 3° über Auf der Thermometerscala von Fahrenheit sind 31° = Null von Reaumür; die Gradtheilung beider Thermometer verhält sich so zu einander, daß 10 Grad Reaumür sind 21 Gr. Fahrenheit.

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 300

1831 - Mainz : Kunze
500 V schm Meers wehen die Monsuns od. Musso ns (von dem malaiische» Worte Mussin, d. i. Zahrzeit) und zwar so: Nördl. des Aequators vom April bis Oktober aus Sw. mit Sturm und Regen, und in den übrigen Monaten sanfter aus No. Südl. des Aequators bis lo° südl. Br. ist im Winter Nw. und im Sommer Sw. Also gibt es, den Passat mitgerechnet, im indischen Ocean 1) im Winter dreierlei Winde, nämlich: nordwärts vom Aequator den No. Monsun, südwärts vom Aequator bis zum 10. Gr. den Nw. Monsun, und noch südlicher den Ostpassat; 2) im Sommer nur 2 Winde, nemlich: nördl. vom 10° südl. Br., an beiden Seiten des Aequat. Sw.monsun, südl. davon den Südostpassat. Wenn der Monsun sich umsetzen will, so wechseln Windstillen und Windstöße aus allen Strichen des Kompasses mit Gewittern, Wasserhosen, Wirbelwinden und den schrecklichen Taifuns (Orkanen) ab, bis endlich der andre Monsun die Oberhand gewinnt. Manche Winde aus glühenden Sandgegenden sind höchst schädlich, und deshalb unter den Völkern, die von ihnen zu leiden haben, sehr verrufen. Wenn der arabische Samum od. Samiel sich aufmacht, so bücken sich Kameele und Menschen mit dem Kopf zur Erde und halten ihre Nasen in den Sand, bis der glühende Luststoß vorüber ist. Beinah gleich schädlich ist der ägyptische Cham sin. Zn Italien kennt man den Sir o kko, der in Spanien Solano heißt, und eine erschlaffende, fast erstickende Luft aus Afrika herüber- weht. Ein sehr trockner, die Menschen, die er tödtet, so ausdürrender Wind, daß sie nicht verwesen, ist der Har mattan, der auch aus de,» Innern Afrika's, aber nach Westen zum atlant. Meere bläst, und in den Ländern am Senegal gefürchtet wird. §. 5ö. Wirkung des Klimas auf die Production des Bodens. Das Klima hat auf die Erzeugungs - od. Productionskraft des Bodens, auf die Thierwelt und selbst auf das Menschen- geschlecht den größten Einfluß. Nur von wenigen Pflanzen laßt sich sagen, daß sie allgemein verbreitet seien. Dies sind Moose und Graser, auch einige ge- nießbare Beeren, und die antiscorbutischen Gemüsepflanzen Kresse, Sellen, Petersilie, Löffelkraut u. a. Sonst hat jeder Erdstrich das ihm Eigenthümliche. Pisang, Kaffee, Brodfrucht, Kakao, Vanille, Indigo, Pfeffer, Zimmet u. s. w. gehören in heiße Ge- genden. Die Traube aber und manche köstliche Obstart verlangt

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 313

1831 - Mainz : Kunze
515 Vierter Abschnitt. Die Länder und Staaten der Erde. I. Asia. §. 1. Beschreibung des Landes. 8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen, die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen- seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt, übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel- ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält- niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt 7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300 M., die Inseln abgerechnet. Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu- tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien 48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000 Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben- Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn- bare am Eismeer. Flüsse und Seen. 1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
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