148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden.
n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem
Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten
Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu
den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665.
1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und
zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen-
den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr-
1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi-
nands Iii. deutscher Kaiser.
11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv.
gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König
Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und
mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav
von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor
1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der
Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die
Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er
1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi.
schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*),
und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor
auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und
England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans
der andern Seite ***).
*) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und
seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von
Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos-
senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her-
zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656
im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war.
Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu
Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und
Bahus abtreten mußte.
Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628
gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort-
geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's
Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit
1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Karl_Gustav Karl Gustav Wolfgang_von_Neuburg Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ferdinand_Iv Ferdinand Leopold_Erbfolger Leopold Leopold_I. Ludwigs Casimir_von_Polen Karl_Gustav
von_Schweden Karl Gustav Karl_Gustav Karl Gustav Karl_Xi Karl Ludwig Philipp_Iv Philipp Welan Karl_Gustav Karl Gustav Dänemark_Halland Ludwig_Xiii Ludwig Philipp_Iv. Philipp_Iv. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Dorsten Wien Ludwigs_Xiv Brandenburg Polen Kopenhagen Brandenburg Schweden Holstein Kopenhagen Ludwig_Xiv England Spanien Schweden Brandenburg Kopenhagen Spanien England Spanien
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
— 77 —
Zu Gottes und Mariens Ehr Empfange dies und keines mehr;
Sei kühn, biderbe und gerecht Besser Ritter, denn Knecht.
Religion, Waffenfreude und Hochschätzung der Frauen waren die Triebfedern des ritterlichen Lebens, das reich an Kampf und Abenteuern war, wie es aus der Poesie des Mittelalters ersichtlich ist. (Artus- und Gralsage, Parcival.)
Merkwürdig waren die Turniere oder ritterlichen Kampfspiele. Um zu denselben zugelassen zu werden, genügten ritterliche Abkunft und Tapferkeit nicht; der Kämpfende mußte tugendhaft sein. Häufig kämpfte man nur um ein Ehrenzeichen, Dank genannt, das dem Sieger durch Fraueuhand gegeben wurde.
Eine besondere Weihe erhielt das Rittertum durch die drei geistlichen Ritterorden, die zugleich Mönchsorden waren.
1. Der Johannit erorden , gegründet in Jerusalem 1048, vom Papste bestätigt 1118 , verdankt sein Entstehen italienischen Kaufleuten aus Am als i. Er bestand aus den eigentlichen Rittern, die in den Kampf ziehen mußten, aus den Geistlichen oder Caplänen, und den dienenden Brüdern, die für die Pflege der Pilger und Kranken sorgten. Ordenskleidung: schwarzer Mantel mit weißem Kreuze.
Nachdem Jerusalem den Christen wieder entrissen worden war, zogen sie nach C Ypern, dann nach Rhodns, daher ihr Name Rhodiser, und 1530 nach Malta, das ihnen Karl V. anwies. Bon dieser Insel stammt der jetzt gebräuchlichere Ausdruck „Malteserritter". Napoleon I. nahm auf seinem Zuge nach Egypten Malta für Frankreich in Besitz, und damit endigte die kriegerische Wirksamkeit des Ordens auf dem Mittelmeere, das derselbe von Seeräubern rein zu halten suchte.
2. Der Deutschherrnorden ging aus den deutschen Spitalbrüdern hervor, welche bei der Belagerung von Accort 1190 zum erstenmal als Genossenschaft auftraten. Papst Jnnoeenz Iii. erkannte 1195 den Lerein als Ritterorden
an. Ordenskleidung: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. v Unter dem Großmeister Hermann von Salza 1226 eroberte und bekehrte der Orden Preußen. Die Ordensbrüder gründeten Bistümer und Städte (Thorn, Kulm, Königsberg), verbreiteten überall Bildung und Gesittung und kämpften erfolgreich mit den slavischen Nachbarvölkern. 1525
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
— 137 —
von Italien an, trat ihm Venedig ab, während er 53 ater n Tyrol, an Baden und Würtemberg kleinere Länderstrecken von We st ö st erreich überließ.
Nur einem Feinde war Napoleon nicht gewachsen: dem englischen Admiral Nelson. Dieser vernichtete die vereinigte spanische und französische Flotte am C a p Trafalgar am 21. Oktober 1805. Der große Seeheld bezahlte diesen glorreichen Sieg mit seinem Leben. Seine Leiche wurde in der Paulskirche in London feierlich beigesetzt und zwar in jenem Sarge, den er sich aus dem Mastbaum des „Orient" hatte fertigen lassen.
Nach dem Preßbnrger Frieden verschenkte Napoleon die Kronen Europas nach Belieben an seine Verwandten und Freunde. Sein ältester Bruder Joseph wurde anfangs König von Neapel, später König von Spanien; Ludwig Bonaparte wurde zum Könige von Holland ernannt; Napoleons Schwager Murat ward Großherzog von Cleve und Berg, später König von Neapel und als solcher nach Napoleons Sturz kriegsrechtlich erschossen; der Marschall Berthier, zum Herzoge von Nenchatel ernannt, fand ebenfalls ein trauriges Ende. Eugen Beauharnais, Napoleons Stiefsohn, erhielt den Titel eines Vicekönigs von Italien.
1806 gründete er den Rheinbund. Sechszehn deutsche Fürsten sagten sich von Kaiser und Reich los und stellten sich unter das Protectorat (Schutz) des Franzosenkaisers. Kaiser Franz Ii. legte deshalb am 6. August 1806 die Kaiserwürde von Deutschland nieder und nannte sich fortan Franz I., Kaiser von Oesterreich.
Preußen hatte bis dahin den Frieden aufrecht zu erhalten gewußt. Als aber Napoleon Hannov er und die Festung Wesel besetzen ließ, erklärte König Fr i edr ich Wilhelm Iii. 1797—1840 an Frankreich den Krieg. Er fand einen Bundesgenossen an Alexander I., Kaiser von Rußland.
Die Preußen wurden geschlagen bei Saalfeld im Oktober 1806, und ebenso bei Jena und Auerstüdt am 14. Oktober 1806. Es erfolgte mm die Besetzung Berlins Durch die Franzosen. Die königliche Familie flüchtete sich nach Königsberg; die edle Königin Luise wußte durch ihre Opferwilligkeit und B egeifterung den gefunkenen Mut des Königs neu anzufachen.
Das Jahr 1807 war für Preußen noch unglücklicher. Nach den mörderischen Schlachten bei Eilau 8. Februar und
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Admiral_Nelson Napoleon Joseph Ludwig_Bonaparte Ludwig Napoleons_Schwager_Murat Napoleons Cleve Napoleons Marschall_Berthier Nenchatel Eugen_Beauharnais Eugen Napoleons_Stiefsohn Napoleons Franz_Ii Franz August Franz_I. Franz_I. Napoleon Wilhelm Alexander_I. Alexander_I.
Extrahierte Ortsnamen: Italien Venedig London Europas Neapel Spanien Holland Neapel Napoleons Italien Rheinbund Deutschland Oesterreich Frankreich Saalfeld Jena Berlins Königsberg
Der deutsche Ritterorden.
165
c. Ter deutsche Ritterorden.
Ähnlich den beiden vorhergehenden hatte auch der deutsche oder Mari eu - Ritterord e u seine Entstehung den Kreuzzügen zu verdanken. Er wurde 72 Jahre später, im Jahre 1190, von Deutschen gegründet. Schon im Jahre 1128 hatte ein Deutscher zu Jerusalem ein Hospital und ein Bethaus für hilflose und kranke Pilger gestiftet, und bald hatten sich andere Deutsche zur Pflege der Kranken ihm angeschlossen. Bei der Belagerung vou Acre (im dritten Kreuzzuge) litten besonders die Deutschen unendlich, da sich niemand ihrer annahm, während für die Franzosen die Templer, für die Italiener die Johanniter sorgten. Endlich erbarmten sich ihrer einige Bremer und Lübecker Bürger, die unter dem Grafen Adolf von Holstein nach dem gelobten Lande gezogen waren, errichteten, so gut es gehen wollte, ein Hospital für Deutsche, und jene schon bestehende Bruderschaft schloß sich ihnen an. Herzog Friedrich (f. unten) wurde aufmerksam auf ihr schönes Streben und er bildete nun aus ihnen einen Ritterorden zur Pflege armer erkrankter Pilger und zur Verteidigung des heiligen Landes. Die Mitglieder desselben mußten Deutsche sein und sich Zu denselben Gelübden verpflichten, wie die Johanniter und Templer. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Nach dem Verluste des heiligen Landes wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem Großmeister Hermann von Salza im Jahre 1229 von den Polen gegen die Preußen zu Hilfe gerufen. 53 Jahre führten sie mit diesem damals noch heidnischen Volke schwere Kriege. Endlich eroberten sie das Land und zwangen die Bewohner, die christliche Religion anzunehmen. Marienburg a. d. Nogat wurde im Jahre 1309 die Residenz des Hochmeisters. Unter Winrich von Kniprode (1351 —1382) erstreckten sich die Besitzungen der deutschen Ritter von der Oder bis zum finnischen Meerbusen. Winrich selbst war ein Freund der Wissenschaften; er umgab sich deshalb mit Gelehrten, ließ durch sie die Ordeusbrüder unterrichten und gründete nicht nur in Marienburg und Königsberg gelehrte Schulen, sondern sorgte selbst für die Bildung des Landmannes, indem er in jedem Dorfe, das 60 Bauern zählte, eine Schule stiftete. Auch Handel und Gewerbe förderte er auf jede Weise. Aber bereits seit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Üppigkeit und Luxus, Spaltungen und Zwistigkeiten unter den Ordensbrüdern brachen feine Kraft. Auch äußeres Unglück kam dazu; in einer unglücklichen Schlacht gegen die Polen bei Tannenberg
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Friedrich_( Friedrich Hermann_von_Salza Winrich_von_Kniprode Winrich
Friedrich 111. 239
Türken; Friedrich schloß sich aus die Kunde davon weiuend in seine Gemächer ein, Zu einer Heerfahrt fehlte ihm Energie und Aufschwung der Seele. Unthätig sah er Türken und Ungarn seine Erblande durchstreifen, sah er Karl den Kühnen von Burgund sein Reich erweitern ans Kosten des deutschen Reiches, indem derselbe gegen die alten habsburgischen Besitzungen in den Alpen, gegen die schweizer Eidgenossen und gegen Lothringen vordrang; thatlos sah er sogar sein eigenes Erbland Österreich in Empörung fallen. Zähe hielt er allerdings seine Ansprüche an Böhmen und Mähren fest. Die ehemaligen Besitzungen seines Hauses in der Schweiz suchte er wieder zu gewinnen, indem er französische Söldner mietete; allein sie wurden geschlagen und ergossen sich nun plündernd und brennend über das Elsaß und Schwaben, überall Jammer und Elend verbreitend. Friedrich mußte die Schweiz ausgeben, und dieselbe wendete sich mehr und mehr vom Reiche ab. Friedrich Iii. hatte 1452 in Rom die Kaiserkrone empfangen, aber das kaiserliche Ansehen in Deutschland schwand immer mehr dahin. Wie schon in den letzten Jahren Sigismunds, 1435, Herzog Ernst von Bayern „aus väterlicher Liebe" die schöne Agnes Bernanerin von Augsburg, die angetrante Gemahlin seines Sohnes Albrecht, ungestraft öffentlich in der Donau ertränken ließ, weil sie nicht ebenbürtig war, so füllten unter Friedrichs Iii. Zeit Fehden und Verbrechen das ganze Reich. In Sachsen und Thüringen wütete fünf Jahre lang ein unseliger Bruderkrieg, infolge dessen Kunz von Kau-fungen dem Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen feine Söhne von der Altenburg raubte. Auch die Städte, bisher noch die Stützen der Kaisermacht, versagten ihr jetzt, da sie machtlos geworden war, die Hilfe sogar gegen die Türken, die schon bis Krain und Steiermark vordrangen; daß Schweizer und Elsässer und Lothringer in eigner Kraft, vom Kaiser im Stich gelassen , bei Granson und Murten 1476, bei N au zig 1477 den mächtigen Karl den Kühnen von Burgund schlugen, gewann dem Reich kein Ansehen, entfremdete vielmehr die Siegenden demselben nur noch mehr in ihrem Siegesstolz. Durch ganz Deutschland drehte sich das öffentliche Leben nur mehr um Parteizwecke der Landesherren; das Wohl des Reiches bedachten und beklagten nur die, denen die Macht fehlte es zu besorgen.
Sebastian Frank sagt vom Kaiser Friedrich Iii.: „Er war ein schöner wohlgestalteter Fürst, eines stillen niedern Gemüts, einer scharfsinnigen Vernunft, eines guten Gedächtnisses, der Geistlichkeit ein sondrer Liebhaber, des Friedens und der Ruhe über die Maßen begierig. Ausgezeichnete Menschen, die vor
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Karl Karl Friedrich Friedrich Friedrich_Iii Friedrich Ernst_von_Bayern Ernst Agnes_Bernanerin_von_Augsburg Albrecht Albrecht Friedrichs Friedrich Friedrich Karl Karl Sebastian_Frank Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Burgund Lothringen Schwaben Rom Deutschland Donau Sachsen Altenburg Krain Burgund Deutschland
Karl V. röm. Kaiser. Fortschritte des Luthertums in Deutschland.
nahm er die Abtretung Burgunds zurück, indem er die verweigerte Einwilligung der Stände vorgab.
Die glücklichen Erfolge, welche Karl Y. errungen halte, beunruhigten nicht allein den Papst, sondern auch die italienischen Fürsten, und diese schlossen unter sich und mit Franz I. ein Bündnis. Dies nahm der kaiserliche Feldherr, Karl von Bourbon, zum Vorwaude und zog, ohne Befehl vom Kaiser erhalten zu haben, vor Rom, erstürmte die Stadt und gab sie der Plünderung seiner Soldaten preis, die lange Mangel an Lebensrnitteln gelitten und keinen Sold empfangen hatten. Die Soldaten hausten wie die Türken. Der Papst selbst geriet in Gefangenschaft und mußte sich loskaufen. Aber Karl von Bourbon, der selbst eine Sturmleiter anlegte, war auch einer der ersten, der von einem Schusse niedergestreckt wurde. Er war schon tot, ehe Rom im Besitze der Kaiserlichen war. Karl V. entschuldigte sich beim Papste, und es kam eine Zusammenkunft zu Bologna zustande. In dem Frieden von Cambray wurden die hauptsächlichsten Artikel des gebrochenen Vertrages von Madrid wieder ausgenommen. Clemens Vii. krönte Karl V. zuerst zum König van Italien und zwei Tage nachher zum römischen Kaiser. Es ist die letzte Kaiserkrönung, welche Italien sah. — Weil der Friede von Cambray hauptsächlich durch die Vermittelung von Karls Tante und Frau-Zeus Mutter zustande gekommen war, pflegt man ihn als den „D amens r ieden" Zu bezeichnen.
13. Die Reichstage ;u Zpeyer und Äugsburg.
Jetzt war für den Kaiser der erwünschte Augenblick gekommen, auch in Deutschland, das seiner so sehr bedurfte, mit Nachdruck aufzutreten. Hier hatte sich unterdessen der Strom der innern Gährung durch alle Länder fortgewälzt. Mehrere Fürsten hatten schon öffentlich die neue Lehre in ihren Staaten eingeführt. Der eifrigste unter ihnen war der junge Landgraf von Hessen , Philipp der Großmütige (?)1). Um den Gefahren,
1) Das Haupt der Lutheraner war der neue Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich, „der Beständige", der am 5. Mai 1525 seinem kinderlosen Bruder Friedrich dem Weisen in der Regierung gefolgt war. Dem Vorgänge dieses Fürsten folgend, führten der Landgraf von Hessen (1526), die Herzoge von Pommern, Mecklenburg, Braun schweig, Lüneburg, Anhalt und Schleswig-Holstein, sowie die angesehensten Reichsstädte: Nürnberg, Frankfurt a. M., Ulm, Lchwäbisch-Hall, Straßburg, Bremen und Magdeburg das Luthertum ein. Auch der deutsche Hochmeister Albrecht von
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Karl_Y Karl Franz_I. Franz_I. Karl_von_Bourbon Karl Karl_von_Bourbon Karl Karl_V. Karl_V. Cambray Clemens_Vii Karl_V. Karl_V. Cambray Karls Philipp_der_Großmütige Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Friedrich Friedrich Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Burgunds Rom Bologna Madrid Italien Italien Karls Deutschland Hessen Sachsen Hessen Pommern Mecklenburg Lüneburg Schleswig-Holstein Nürnberg Frankfurt_a._M. Ulm Lchwäbisch-Hall Straßburg Bremen Magdeburg
210 Ludwig Xiv. Krieg gegen Holland.
10,000 Mann beliefert: er ließ die Dämme durchstechen, so daß das Land weithin von den Fluten der Schelde bedeckt und manche wichtige Stadt dadurch für die Frauzofeu unnahbar ward. Die Zeit, auf holländischem Boden Triumph auf Triumph mit leichter Mühe zu genießen, war für Ludwig vorüber, die Langwierigkeit des Lagerlebens behagte ihm nicht, daher er denn nach Versailles zurückkehrte.
Einen Fürsten gab es indes in Deutschland, der den Hintergrund der Pläue Frankreichs durch sch ante, der da erkannte, von welcher Gefahr Deutschland bedroht sei, falls es Ludwig gelinge, sich Hollands Zu bemächtigen. Es war dies der große Kurfürst Friedrich Wil Helm von Brandenburg, der Oheim Wilhelms von Oranien. Ans feine eindringlichen Vorstellungen erklärte sich der Kaiser Leopold endlich bereit, vereint mit ihm den Holländern beizustehen. Spanien, besorgt um feine niederländischen Provinzen, trat dem Bündnis bei, ebenso der von den Franzosen vertriebene Herzog von Lothringen. Als nun deutsche Truppen sich nach den Grenzen Hollands und Frankreichs zu in Bewegung setzten, sah Frankreich sich genötigt, seine Trnppenausstellnng zu ändern, um einen Teil derselben dem neuen Feinde entgegen zu senden, was wiederum den Holländern, die fortwährend ihre Streitkräfte vermehrten, zu gute kam. An der Spitze der kaiserlichen Truppen stand der tapfere Monteeneoli, und es würde bald zu einer entscheidenden Wendung des Krieges gekommen sein, hätte Monteeneoli den Eifer des großen Kurfürsten gezeigt. Aber als er den französischen Grenzen nahe gekommen war, regte er sich, trotz der dringenden Aufforderung des großen Kurfürsten, lange Zeit nicht. Es geschah dies ans Weisungen , die er ans Wien erhielt, ltrtd daß solche Weisungen kamen, soll, wie man erzählt, darin seinen Grund gehabt haben, daß der kaiserliche Minister von Lobkowitz von Ludwig bestochen war. Diese Haltung des Kaisers zwang den Kurfürsten, wollte er anders seine verhältnismäßig geringen Streitkräfte nicht großen Gefahren aussetzen, mit Frankreich einen Neutralitätsvertrag abzuschließen. Als darauf Ludwig, der früher schon durch die Besetzung Lothringens seine Mißachtung gegen das deutsche Reich bekundet hatte, auch andere deutsche Grenzgebiete in gleicher Weise mit Truppen überschwemmte, ermannte sich Leopold endlich doch zu dem Entschlüsse, den Krieg ernstlich zu führen. Karl Ii. von England ward von dem Parlamente genötigt, mit Holland Frieden zu schließen, die deutschen geistlichen Kurfürsten, die sogar ihre Truppen dem Könige von Frankreich zur Verfügung gestellt hatten, wurden, nachdem auch das deutsche Reich sich für den
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_Wil_Helm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Leopold Leopold Karl_Ii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Holland Versailles Deutschland Frankreichs Deutschland Hollands Spanien Lothringen Hollands Frankreichs Frankreich Wien Frankreich Lothringens England Holland Frankreich
Friedrich Wilhelm I. Schlacht bei Fehrbellin. 211
Krieg erklärt hatte, von diesem und dem Kaiser gezwungen, von dem Bündnis mit Ludwig zurückzutreten. Der Beschluß des Reiches, an dem Kriege teilzunehmen, führte auch beu großen Kurfürsten wieber auf beu Kriegsschauplatz. Aber die Intriguen des bestochenen Ministers von Lobkowitz hatten den Ernst der Kriegsführung ans kaiserlicher Seite schon wieder abzuschwächen gewußt, und nur der Tapferkeit des großen Kurfürsten, Wilhelms Iii. von Oranien und der hollänbischen Befehlshaber zur See hatte man es zu Verbanken, daß bte französischen Waffen nicht größere Erfolge erstritten, als es der Fall war. Hollanb war bereits so gut wie gerettet: jetzt kämpfte Frankreich nur noch zu dem Zwecke, wenigstens Spanien bte schon früher von ihm ersehnte Bente wegzunehmen. Da Ludwig namentlich den großen Kurfürsten fürchtete, veranlaßte er , um jenen von dem Kriegsschauplätze zu entfernen, bte Schweden, in Brandenburg einzufallen.
4. Die Schlacht bei Fehrbellin (18. Zum) 1675.
Obwohl Schweden im Jahre 1673 ein Verteidigungsbündnis mit dem Kurfürsten geschlossen hatte, wußte Frankreich doch Mittel, basselbe zu brechen: ohne Kriegserklärung fielen bte Schweden unter 295 ränget in die branbenbnrgischen Marken ein. Der Fürst -von Anhalt, Statthalter der Mark, beschwerte sich über biesen Einfall. Die Schweden, lautete die Antwort, würden sich zurückziehen, sobald der Kurfürst mit Frankreich Frieden gemacht. Indessen bemächtigten sich die nordischen Gäste ohne Widerstand fast des ganzen Landes, ihren Weg allerorten dnrch Plünderung, Raub und Mord bezeichnend. Die Gotteshäuser wurden zerstört, Kinder und Greise ermordet, den Toten int Grabe nicht Ruhe gelassen, Tausende wurden an den Bettelstab gebracht; fast 7000 flohen, um den Martern zu entrinnen, nach Polen. Der Fürst von- Anhalt setzte den Kurfürsten von diesen Vorgängen in Kenntnis. „Das soll ihnen Pommern kosten!" rief dieser aus. Da es aber an der gehörigen Trttp-penmacht mangelte, um eine offene Feldfchlacht zu wagen , so billigte der Kurfürst des Statthalters Vorhaben, sich in Berlin einzuschließen und seine Ankunft abzuwarten. Das bauerte jeboch den branbenbnrgischen Bauern zu lange. Voller Verzweiflung über bte unablässigen Plünbernngen der Schweden, sammelten sie sich in hellen Hansen unter bett Fahnen mit dem Wahlspruch: „Wir sirtb Bauern von geringem Gut ltttb bienen unserm Kur-
14*
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I. Ludwig Ludwig Ernst Wilhelms Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Wilhelms Frankreich Spanien Schweden Brandenburg Fehrbellin Schweden Frankreich Schweden Schweden Frankreich Polen Berlin Schweden
o04 Friedrich Ii. von Preußen.
rufe: „Die Schlacht ist gewonnen, der Feind zieht sich zurück!" heransprengte. Der tapfere Held hatte nämlich gegen zehn Uhr abends mit ungeheurer Anstrengung die Höhen von Siptitz endlich erstürmt und dadurch die Österreicher, welche eingeschlossen zu werden fürchteten, zum Rückzüge über die Elbe bewogen.
Friedrichs beste Truppen waren gefallen, fast alle seine Hilfsquellen erschöpft, und da auch Georg Iii., Enkel und Nachfolger Georgs Ii. (starb 25. Oktober 1760), die fernere Zahlung der Unterstützungsgelder verweigerte, so konnte der König keine größeren Unternehmungen ausführen und nur verteidigungsweise verfahren. Zwar wagten die vereinigten Russen und Österreicher, da die Feldherren derselben, Butturliu und Laudon, uneinig waren, keinen Angriff ans das feste Lager des Königs bei Bnnzelwitz, unweit Schweidnitz, und die Russen kehrten aus Mangel an Lebensmitteln bald nach Polen Zurück; allein Laudon nahm Schweidnitz mit Sturm (l. Oktober 1761) und verschaffte sich dadurch zum erstenmale Winterquartiere in Schlesien. — Im folgenden Jahre (1762) nahmen die Verhältnisse für Friedrich eine sehr günstige Wendung. Peter Iii., Neffe und Nachfolger der russischen Kaiserin Elisabeth, der längst ein begeisterter Verehrer des großen Königs gewesen war, schloß mit demselben Frieden (Mai) und verbündete sich bald nachher sogar mit ihm. Auch Schweden war dadurch bewogen worden, mit Preußen Frieden zu schließen, da es sich sürchtete, zu Rußland in eine feindliche Stellung zu treten. Zwar wurde Friedrich durch den schon nach sechsmonatlicher Regierung erfolgten Tod Peters Iii. dieses neuen Bundesgenossen wieder beraubt, allein dessen Gemahlin und Nachfolgerin, Katharina Ii., hielt wenigstens den Frieden mit Preußen, wenn sie auch von dem Bündnisse mit demselben zurücktrat. Der russische Feldherr Czeruitschew erhielt, als er eben gemeinschaftlich mit Friedrich einen Angriff auf Dann unternehmen wollte, den Befehl, nach Rußland zurück zu kehren; doch führte er denselben nicht eher aus, als bis Friedrich in Gegenwart, aber ohne Mitwirkung der Russen, bei Bnrkers dorf, unweit Reichenbach, über Dann gesiegt hatte (21. Juli). Dieser Sieg erleichterte dem Könige die Eroberung von Schweidnitz und da bald nachher auch Prinz Heinrich*) die mit den Reichstruppen verbundenen Österreicher bei Freiberg in Sachsen besiegte (29. Oktober) und Ferdi-
1) Prinz Heinrich, welchem der König das schöne Zeugnis gab: „er sei von allen seinen Feldherren der einzige, der keinen Fehler gemacht habe," bezog nach hergestelltem Frieden das Schloß Rheinsberg, wo er in hohem Alter am 3. August 1802 starb.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Georg_Iii Friedrich Friedrich Peter_Iii Elisabeth Friedrich Friedrich Peters Katharina_Ii Czeruitschew Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Bnrkers Heinrich Heinrich August