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1. Die Weltgeschichte - S. 148

1835 - Mainz : Kupferberg
148 Leopold I. Karl Gustav. Frieden. n.f.y. Der Zwiespalt über die Jülichsche Erbfolge zwischen dem Pfalzgrafen Wolfgang von Neuburg und dem Churfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg dauert noch fort, bis zu den Dergleichen zu Dorsten und Cleve 1665. 1653. Der zu Augsburg zum römischen Könige gewählte und zu Negensburg gekrönte Ferdinand Iv. stirbt schon im folgen- den Jahre zu Wien; daher Leopold Erbfolger in allen östcr- 1657. diebischen Staaten, und nach dem Tode seines Vaters Ferdi- nands Iii. deutscher Kaiser. 11) Leopold I. gegen die Erwartung Ludwigs Xiv. gewählt und gekrönt, verbindet sich mit dem bedrängten König Casimir von Polen, mit dem Cburfürsten von Brandenburg und mit Dänemark gegen den in Polen eingefallenen Karl Gustav von Schweden; dieser dringt über die gefrorenen Belte vor 1658. Kopenhagen, — Frieden zu Roskild; Rheinische Allianz. Der Cbnrfnrst von Brandenburg mit Monteencnli schlägt die Schweden in Holstein rc. Karl Gustav stirbt, nachdem er 1660.Friedrichshall vergebens angegriffen. Sein Sohn Karl Xi. schließt zu Oliva mit Polen und dessen Bundesgenossen*), und zu Kopenhagen mit Dänemark Frieden**); kurz zuvor auch der pyrenäische Frieden zwischen Ludwig Xiv. und England auf der einen, und Philipp Iv. von Spanien ans der andern Seite ***). *) Pelen trat in dem Frieden zu Oliva an Schweden Liestand und seine Ansprüche auf Esthland und Oesel ab, und der Churfürst von Brandenburg erhielt von beiden Machten seinen 1657 mit Polen geschlos- senen Vertrag zu Welan, wornach ihm die Souveränetat über das Her- zogthum Preussen zuerkannt worden, bestätigt, wie dieß auch schon 1656 im Vertrage zu Labiau von Karl Gustav geschehen war. Der Frieden zu Kopenhagen bestätigte den vorhergegangenen zu Roskild soweit, daß Dänemark Halland, Schonen, Blekingen und Bahus abtreten mußte. Der Krieg war schon unter Ludwig Xiii. im Jahre 1628 gegen Spanien (Philipp Iv.) begonnen und mit Unterbrechungen fort- geführt worden; im Jahre 1655 schloß sich England unter Cromwell's Protectorat an Ludwig Xiv. gegen Spanien an, welches zugleich seit 1640 mit Portugal im Kriege begriffen war. Wiederholt-geschlagen.

2. Die Weltgeschichte - S. 166

1835 - Mainz : Kupferberg
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko. n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse; ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot. Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte 1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende des Terrorismus. In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und 1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,— Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank- reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *). *) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch» türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee, mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober- feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi- tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus- fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801). Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl

3. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 77

1882 - Mainz : Kirchheim
— 77 — Zu Gottes und Mariens Ehr Empfange dies und keines mehr; Sei kühn, biderbe und gerecht Besser Ritter, denn Knecht. Religion, Waffenfreude und Hochschätzung der Frauen waren die Triebfedern des ritterlichen Lebens, das reich an Kampf und Abenteuern war, wie es aus der Poesie des Mittelalters ersichtlich ist. (Artus- und Gralsage, Parcival.) Merkwürdig waren die Turniere oder ritterlichen Kampfspiele. Um zu denselben zugelassen zu werden, genügten ritterliche Abkunft und Tapferkeit nicht; der Kämpfende mußte tugendhaft sein. Häufig kämpfte man nur um ein Ehrenzeichen, Dank genannt, das dem Sieger durch Fraueuhand gegeben wurde. Eine besondere Weihe erhielt das Rittertum durch die drei geistlichen Ritterorden, die zugleich Mönchsorden waren. 1. Der Johannit erorden , gegründet in Jerusalem 1048, vom Papste bestätigt 1118 , verdankt sein Entstehen italienischen Kaufleuten aus Am als i. Er bestand aus den eigentlichen Rittern, die in den Kampf ziehen mußten, aus den Geistlichen oder Caplänen, und den dienenden Brüdern, die für die Pflege der Pilger und Kranken sorgten. Ordenskleidung: schwarzer Mantel mit weißem Kreuze. Nachdem Jerusalem den Christen wieder entrissen worden war, zogen sie nach C Ypern, dann nach Rhodns, daher ihr Name Rhodiser, und 1530 nach Malta, das ihnen Karl V. anwies. Bon dieser Insel stammt der jetzt gebräuchlichere Ausdruck „Malteserritter". Napoleon I. nahm auf seinem Zuge nach Egypten Malta für Frankreich in Besitz, und damit endigte die kriegerische Wirksamkeit des Ordens auf dem Mittelmeere, das derselbe von Seeräubern rein zu halten suchte. 2. Der Deutschherrnorden ging aus den deutschen Spitalbrüdern hervor, welche bei der Belagerung von Accort 1190 zum erstenmal als Genossenschaft auftraten. Papst Jnnoeenz Iii. erkannte 1195 den Lerein als Ritterorden an. Ordenskleidung: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. v Unter dem Großmeister Hermann von Salza 1226 eroberte und bekehrte der Orden Preußen. Die Ordensbrüder gründeten Bistümer und Städte (Thorn, Kulm, Königsberg), verbreiteten überall Bildung und Gesittung und kämpften erfolgreich mit den slavischen Nachbarvölkern. 1525

4. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 137

1882 - Mainz : Kirchheim
— 137 — von Italien an, trat ihm Venedig ab, während er 53 ater n Tyrol, an Baden und Würtemberg kleinere Länderstrecken von We st ö st erreich überließ. Nur einem Feinde war Napoleon nicht gewachsen: dem englischen Admiral Nelson. Dieser vernichtete die vereinigte spanische und französische Flotte am C a p Trafalgar am 21. Oktober 1805. Der große Seeheld bezahlte diesen glorreichen Sieg mit seinem Leben. Seine Leiche wurde in der Paulskirche in London feierlich beigesetzt und zwar in jenem Sarge, den er sich aus dem Mastbaum des „Orient" hatte fertigen lassen. Nach dem Preßbnrger Frieden verschenkte Napoleon die Kronen Europas nach Belieben an seine Verwandten und Freunde. Sein ältester Bruder Joseph wurde anfangs König von Neapel, später König von Spanien; Ludwig Bonaparte wurde zum Könige von Holland ernannt; Napoleons Schwager Murat ward Großherzog von Cleve und Berg, später König von Neapel und als solcher nach Napoleons Sturz kriegsrechtlich erschossen; der Marschall Berthier, zum Herzoge von Nenchatel ernannt, fand ebenfalls ein trauriges Ende. Eugen Beauharnais, Napoleons Stiefsohn, erhielt den Titel eines Vicekönigs von Italien. 1806 gründete er den Rheinbund. Sechszehn deutsche Fürsten sagten sich von Kaiser und Reich los und stellten sich unter das Protectorat (Schutz) des Franzosenkaisers. Kaiser Franz Ii. legte deshalb am 6. August 1806 die Kaiserwürde von Deutschland nieder und nannte sich fortan Franz I., Kaiser von Oesterreich. Preußen hatte bis dahin den Frieden aufrecht zu erhalten gewußt. Als aber Napoleon Hannov er und die Festung Wesel besetzen ließ, erklärte König Fr i edr ich Wilhelm Iii. 1797—1840 an Frankreich den Krieg. Er fand einen Bundesgenossen an Alexander I., Kaiser von Rußland. Die Preußen wurden geschlagen bei Saalfeld im Oktober 1806, und ebenso bei Jena und Auerstüdt am 14. Oktober 1806. Es erfolgte mm die Besetzung Berlins Durch die Franzosen. Die königliche Familie flüchtete sich nach Königsberg; die edle Königin Luise wußte durch ihre Opferwilligkeit und B egeifterung den gefunkenen Mut des Königs neu anzufachen. Das Jahr 1807 war für Preußen noch unglücklicher. Nach den mörderischen Schlachten bei Eilau 8. Februar und

5. Das Mittelalter - S. 165

1884 - Mainz : Kirchheim
Der deutsche Ritterorden. 165 c. Ter deutsche Ritterorden. Ähnlich den beiden vorhergehenden hatte auch der deutsche oder Mari eu - Ritterord e u seine Entstehung den Kreuzzügen zu verdanken. Er wurde 72 Jahre später, im Jahre 1190, von Deutschen gegründet. Schon im Jahre 1128 hatte ein Deutscher zu Jerusalem ein Hospital und ein Bethaus für hilflose und kranke Pilger gestiftet, und bald hatten sich andere Deutsche zur Pflege der Kranken ihm angeschlossen. Bei der Belagerung vou Acre (im dritten Kreuzzuge) litten besonders die Deutschen unendlich, da sich niemand ihrer annahm, während für die Franzosen die Templer, für die Italiener die Johanniter sorgten. Endlich erbarmten sich ihrer einige Bremer und Lübecker Bürger, die unter dem Grafen Adolf von Holstein nach dem gelobten Lande gezogen waren, errichteten, so gut es gehen wollte, ein Hospital für Deutsche, und jene schon bestehende Bruderschaft schloß sich ihnen an. Herzog Friedrich (f. unten) wurde aufmerksam auf ihr schönes Streben und er bildete nun aus ihnen einen Ritterorden zur Pflege armer erkrankter Pilger und zur Verteidigung des heiligen Landes. Die Mitglieder desselben mußten Deutsche sein und sich Zu denselben Gelübden verpflichten, wie die Johanniter und Templer. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Nach dem Verluste des heiligen Landes wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem Großmeister Hermann von Salza im Jahre 1229 von den Polen gegen die Preußen zu Hilfe gerufen. 53 Jahre führten sie mit diesem damals noch heidnischen Volke schwere Kriege. Endlich eroberten sie das Land und zwangen die Bewohner, die christliche Religion anzunehmen. Marienburg a. d. Nogat wurde im Jahre 1309 die Residenz des Hochmeisters. Unter Winrich von Kniprode (1351 —1382) erstreckten sich die Besitzungen der deutschen Ritter von der Oder bis zum finnischen Meerbusen. Winrich selbst war ein Freund der Wissenschaften; er umgab sich deshalb mit Gelehrten, ließ durch sie die Ordeusbrüder unterrichten und gründete nicht nur in Marienburg und Königsberg gelehrte Schulen, sondern sorgte selbst für die Bildung des Landmannes, indem er in jedem Dorfe, das 60 Bauern zählte, eine Schule stiftete. Auch Handel und Gewerbe förderte er auf jede Weise. Aber bereits seit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Üppigkeit und Luxus, Spaltungen und Zwistigkeiten unter den Ordensbrüdern brachen feine Kraft. Auch äußeres Unglück kam dazu; in einer unglücklichen Schlacht gegen die Polen bei Tannenberg

6. Das Mittelalter - S. 239

1884 - Mainz : Kirchheim
Friedrich 111. 239 Türken; Friedrich schloß sich aus die Kunde davon weiuend in seine Gemächer ein, Zu einer Heerfahrt fehlte ihm Energie und Aufschwung der Seele. Unthätig sah er Türken und Ungarn seine Erblande durchstreifen, sah er Karl den Kühnen von Burgund sein Reich erweitern ans Kosten des deutschen Reiches, indem derselbe gegen die alten habsburgischen Besitzungen in den Alpen, gegen die schweizer Eidgenossen und gegen Lothringen vordrang; thatlos sah er sogar sein eigenes Erbland Österreich in Empörung fallen. Zähe hielt er allerdings seine Ansprüche an Böhmen und Mähren fest. Die ehemaligen Besitzungen seines Hauses in der Schweiz suchte er wieder zu gewinnen, indem er französische Söldner mietete; allein sie wurden geschlagen und ergossen sich nun plündernd und brennend über das Elsaß und Schwaben, überall Jammer und Elend verbreitend. Friedrich mußte die Schweiz ausgeben, und dieselbe wendete sich mehr und mehr vom Reiche ab. Friedrich Iii. hatte 1452 in Rom die Kaiserkrone empfangen, aber das kaiserliche Ansehen in Deutschland schwand immer mehr dahin. Wie schon in den letzten Jahren Sigismunds, 1435, Herzog Ernst von Bayern „aus väterlicher Liebe" die schöne Agnes Bernanerin von Augsburg, die angetrante Gemahlin seines Sohnes Albrecht, ungestraft öffentlich in der Donau ertränken ließ, weil sie nicht ebenbürtig war, so füllten unter Friedrichs Iii. Zeit Fehden und Verbrechen das ganze Reich. In Sachsen und Thüringen wütete fünf Jahre lang ein unseliger Bruderkrieg, infolge dessen Kunz von Kau-fungen dem Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen feine Söhne von der Altenburg raubte. Auch die Städte, bisher noch die Stützen der Kaisermacht, versagten ihr jetzt, da sie machtlos geworden war, die Hilfe sogar gegen die Türken, die schon bis Krain und Steiermark vordrangen; daß Schweizer und Elsässer und Lothringer in eigner Kraft, vom Kaiser im Stich gelassen , bei Granson und Murten 1476, bei N au zig 1477 den mächtigen Karl den Kühnen von Burgund schlugen, gewann dem Reich kein Ansehen, entfremdete vielmehr die Siegenden demselben nur noch mehr in ihrem Siegesstolz. Durch ganz Deutschland drehte sich das öffentliche Leben nur mehr um Parteizwecke der Landesherren; das Wohl des Reiches bedachten und beklagten nur die, denen die Macht fehlte es zu besorgen. Sebastian Frank sagt vom Kaiser Friedrich Iii.: „Er war ein schöner wohlgestalteter Fürst, eines stillen niedern Gemüts, einer scharfsinnigen Vernunft, eines guten Gedächtnisses, der Geistlichkeit ein sondrer Liebhaber, des Friedens und der Ruhe über die Maßen begierig. Ausgezeichnete Menschen, die vor

7. Die Neuzeit - S. 68

1884 - Mainz : Kirchheim
Karl V. röm. Kaiser. Fortschritte des Luthertums in Deutschland. nahm er die Abtretung Burgunds zurück, indem er die verweigerte Einwilligung der Stände vorgab. Die glücklichen Erfolge, welche Karl Y. errungen halte, beunruhigten nicht allein den Papst, sondern auch die italienischen Fürsten, und diese schlossen unter sich und mit Franz I. ein Bündnis. Dies nahm der kaiserliche Feldherr, Karl von Bourbon, zum Vorwaude und zog, ohne Befehl vom Kaiser erhalten zu haben, vor Rom, erstürmte die Stadt und gab sie der Plünderung seiner Soldaten preis, die lange Mangel an Lebensrnitteln gelitten und keinen Sold empfangen hatten. Die Soldaten hausten wie die Türken. Der Papst selbst geriet in Gefangenschaft und mußte sich loskaufen. Aber Karl von Bourbon, der selbst eine Sturmleiter anlegte, war auch einer der ersten, der von einem Schusse niedergestreckt wurde. Er war schon tot, ehe Rom im Besitze der Kaiserlichen war. Karl V. entschuldigte sich beim Papste, und es kam eine Zusammenkunft zu Bologna zustande. In dem Frieden von Cambray wurden die hauptsächlichsten Artikel des gebrochenen Vertrages von Madrid wieder ausgenommen. Clemens Vii. krönte Karl V. zuerst zum König van Italien und zwei Tage nachher zum römischen Kaiser. Es ist die letzte Kaiserkrönung, welche Italien sah. — Weil der Friede von Cambray hauptsächlich durch die Vermittelung von Karls Tante und Frau-Zeus Mutter zustande gekommen war, pflegt man ihn als den „D amens r ieden" Zu bezeichnen. 13. Die Reichstage ;u Zpeyer und Äugsburg. Jetzt war für den Kaiser der erwünschte Augenblick gekommen, auch in Deutschland, das seiner so sehr bedurfte, mit Nachdruck aufzutreten. Hier hatte sich unterdessen der Strom der innern Gährung durch alle Länder fortgewälzt. Mehrere Fürsten hatten schon öffentlich die neue Lehre in ihren Staaten eingeführt. Der eifrigste unter ihnen war der junge Landgraf von Hessen , Philipp der Großmütige (?)1). Um den Gefahren, 1) Das Haupt der Lutheraner war der neue Kurfürst von Sachsen, Johann Friedrich, „der Beständige", der am 5. Mai 1525 seinem kinderlosen Bruder Friedrich dem Weisen in der Regierung gefolgt war. Dem Vorgänge dieses Fürsten folgend, führten der Landgraf von Hessen (1526), die Herzoge von Pommern, Mecklenburg, Braun schweig, Lüneburg, Anhalt und Schleswig-Holstein, sowie die angesehensten Reichsstädte: Nürnberg, Frankfurt a. M., Ulm, Lchwäbisch-Hall, Straßburg, Bremen und Magdeburg das Luthertum ein. Auch der deutsche Hochmeister Albrecht von

8. Die Neuzeit - S. 210

1884 - Mainz : Kirchheim
210 Ludwig Xiv. Krieg gegen Holland. 10,000 Mann beliefert: er ließ die Dämme durchstechen, so daß das Land weithin von den Fluten der Schelde bedeckt und manche wichtige Stadt dadurch für die Frauzofeu unnahbar ward. Die Zeit, auf holländischem Boden Triumph auf Triumph mit leichter Mühe zu genießen, war für Ludwig vorüber, die Langwierigkeit des Lagerlebens behagte ihm nicht, daher er denn nach Versailles zurückkehrte. Einen Fürsten gab es indes in Deutschland, der den Hintergrund der Pläue Frankreichs durch sch ante, der da erkannte, von welcher Gefahr Deutschland bedroht sei, falls es Ludwig gelinge, sich Hollands Zu bemächtigen. Es war dies der große Kurfürst Friedrich Wil Helm von Brandenburg, der Oheim Wilhelms von Oranien. Ans feine eindringlichen Vorstellungen erklärte sich der Kaiser Leopold endlich bereit, vereint mit ihm den Holländern beizustehen. Spanien, besorgt um feine niederländischen Provinzen, trat dem Bündnis bei, ebenso der von den Franzosen vertriebene Herzog von Lothringen. Als nun deutsche Truppen sich nach den Grenzen Hollands und Frankreichs zu in Bewegung setzten, sah Frankreich sich genötigt, seine Trnppenausstellnng zu ändern, um einen Teil derselben dem neuen Feinde entgegen zu senden, was wiederum den Holländern, die fortwährend ihre Streitkräfte vermehrten, zu gute kam. An der Spitze der kaiserlichen Truppen stand der tapfere Monteeneoli, und es würde bald zu einer entscheidenden Wendung des Krieges gekommen sein, hätte Monteeneoli den Eifer des großen Kurfürsten gezeigt. Aber als er den französischen Grenzen nahe gekommen war, regte er sich, trotz der dringenden Aufforderung des großen Kurfürsten, lange Zeit nicht. Es geschah dies ans Weisungen , die er ans Wien erhielt, ltrtd daß solche Weisungen kamen, soll, wie man erzählt, darin seinen Grund gehabt haben, daß der kaiserliche Minister von Lobkowitz von Ludwig bestochen war. Diese Haltung des Kaisers zwang den Kurfürsten, wollte er anders seine verhältnismäßig geringen Streitkräfte nicht großen Gefahren aussetzen, mit Frankreich einen Neutralitätsvertrag abzuschließen. Als darauf Ludwig, der früher schon durch die Besetzung Lothringens seine Mißachtung gegen das deutsche Reich bekundet hatte, auch andere deutsche Grenzgebiete in gleicher Weise mit Truppen überschwemmte, ermannte sich Leopold endlich doch zu dem Entschlüsse, den Krieg ernstlich zu führen. Karl Ii. von England ward von dem Parlamente genötigt, mit Holland Frieden zu schließen, die deutschen geistlichen Kurfürsten, die sogar ihre Truppen dem Könige von Frankreich zur Verfügung gestellt hatten, wurden, nachdem auch das deutsche Reich sich für den

9. Die Neuzeit - S. 211

1884 - Mainz : Kirchheim
Friedrich Wilhelm I. Schlacht bei Fehrbellin. 211 Krieg erklärt hatte, von diesem und dem Kaiser gezwungen, von dem Bündnis mit Ludwig zurückzutreten. Der Beschluß des Reiches, an dem Kriege teilzunehmen, führte auch beu großen Kurfürsten wieber auf beu Kriegsschauplatz. Aber die Intriguen des bestochenen Ministers von Lobkowitz hatten den Ernst der Kriegsführung ans kaiserlicher Seite schon wieder abzuschwächen gewußt, und nur der Tapferkeit des großen Kurfürsten, Wilhelms Iii. von Oranien und der hollänbischen Befehlshaber zur See hatte man es zu Verbanken, daß bte französischen Waffen nicht größere Erfolge erstritten, als es der Fall war. Hollanb war bereits so gut wie gerettet: jetzt kämpfte Frankreich nur noch zu dem Zwecke, wenigstens Spanien bte schon früher von ihm ersehnte Bente wegzunehmen. Da Ludwig namentlich den großen Kurfürsten fürchtete, veranlaßte er , um jenen von dem Kriegsschauplätze zu entfernen, bte Schweden, in Brandenburg einzufallen. 4. Die Schlacht bei Fehrbellin (18. Zum) 1675. Obwohl Schweden im Jahre 1673 ein Verteidigungsbündnis mit dem Kurfürsten geschlossen hatte, wußte Frankreich doch Mittel, basselbe zu brechen: ohne Kriegserklärung fielen bte Schweden unter 295 ränget in die branbenbnrgischen Marken ein. Der Fürst -von Anhalt, Statthalter der Mark, beschwerte sich über biesen Einfall. Die Schweden, lautete die Antwort, würden sich zurückziehen, sobald der Kurfürst mit Frankreich Frieden gemacht. Indessen bemächtigten sich die nordischen Gäste ohne Widerstand fast des ganzen Landes, ihren Weg allerorten dnrch Plünderung, Raub und Mord bezeichnend. Die Gotteshäuser wurden zerstört, Kinder und Greise ermordet, den Toten int Grabe nicht Ruhe gelassen, Tausende wurden an den Bettelstab gebracht; fast 7000 flohen, um den Martern zu entrinnen, nach Polen. Der Fürst von- Anhalt setzte den Kurfürsten von diesen Vorgängen in Kenntnis. „Das soll ihnen Pommern kosten!" rief dieser aus. Da es aber an der gehörigen Trttp-penmacht mangelte, um eine offene Feldfchlacht zu wagen , so billigte der Kurfürst des Statthalters Vorhaben, sich in Berlin einzuschließen und seine Ankunft abzuwarten. Das bauerte jeboch den branbenbnrgischen Bauern zu lange. Voller Verzweiflung über bte unablässigen Plünbernngen der Schweden, sammelten sie sich in hellen Hansen unter bett Fahnen mit dem Wahlspruch: „Wir sirtb Bauern von geringem Gut ltttb bienen unserm Kur- 14*

10. Die Neuzeit - S. 304

1884 - Mainz : Kirchheim
o04 Friedrich Ii. von Preußen. rufe: „Die Schlacht ist gewonnen, der Feind zieht sich zurück!" heransprengte. Der tapfere Held hatte nämlich gegen zehn Uhr abends mit ungeheurer Anstrengung die Höhen von Siptitz endlich erstürmt und dadurch die Österreicher, welche eingeschlossen zu werden fürchteten, zum Rückzüge über die Elbe bewogen. Friedrichs beste Truppen waren gefallen, fast alle seine Hilfsquellen erschöpft, und da auch Georg Iii., Enkel und Nachfolger Georgs Ii. (starb 25. Oktober 1760), die fernere Zahlung der Unterstützungsgelder verweigerte, so konnte der König keine größeren Unternehmungen ausführen und nur verteidigungsweise verfahren. Zwar wagten die vereinigten Russen und Österreicher, da die Feldherren derselben, Butturliu und Laudon, uneinig waren, keinen Angriff ans das feste Lager des Königs bei Bnnzelwitz, unweit Schweidnitz, und die Russen kehrten aus Mangel an Lebensmitteln bald nach Polen Zurück; allein Laudon nahm Schweidnitz mit Sturm (l. Oktober 1761) und verschaffte sich dadurch zum erstenmale Winterquartiere in Schlesien. — Im folgenden Jahre (1762) nahmen die Verhältnisse für Friedrich eine sehr günstige Wendung. Peter Iii., Neffe und Nachfolger der russischen Kaiserin Elisabeth, der längst ein begeisterter Verehrer des großen Königs gewesen war, schloß mit demselben Frieden (Mai) und verbündete sich bald nachher sogar mit ihm. Auch Schweden war dadurch bewogen worden, mit Preußen Frieden zu schließen, da es sich sürchtete, zu Rußland in eine feindliche Stellung zu treten. Zwar wurde Friedrich durch den schon nach sechsmonatlicher Regierung erfolgten Tod Peters Iii. dieses neuen Bundesgenossen wieder beraubt, allein dessen Gemahlin und Nachfolgerin, Katharina Ii., hielt wenigstens den Frieden mit Preußen, wenn sie auch von dem Bündnisse mit demselben zurücktrat. Der russische Feldherr Czeruitschew erhielt, als er eben gemeinschaftlich mit Friedrich einen Angriff auf Dann unternehmen wollte, den Befehl, nach Rußland zurück zu kehren; doch führte er denselben nicht eher aus, als bis Friedrich in Gegenwart, aber ohne Mitwirkung der Russen, bei Bnrkers dorf, unweit Reichenbach, über Dann gesiegt hatte (21. Juli). Dieser Sieg erleichterte dem Könige die Eroberung von Schweidnitz und da bald nachher auch Prinz Heinrich*) die mit den Reichstruppen verbundenen Österreicher bei Freiberg in Sachsen besiegte (29. Oktober) und Ferdi- 1) Prinz Heinrich, welchem der König das schöne Zeugnis gab: „er sei von allen seinen Feldherren der einzige, der keinen Fehler gemacht habe," bezog nach hergestelltem Frieden das Schloß Rheinsberg, wo er in hohem Alter am 3. August 1802 starb.
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