Karl Xu. Peter X Pultawa.
1l3
und Holland. Der König von Dänemark greift vergebens »-C.g.
Holstein an; Karl erscheint mit der brittisch - holländischen
Flotte vor Kopenhagen/ erzwingt den Frieden zntravendal,1700.
schlägt, nachdem August von Riga abgezogen, den Zar Peter
bei Narw a 1701, verfolgt die Sachsen durch Curland, dringt
in Polen ein, und schlägt den August bei C lissow und bei Pul-1702.
tusk 1703, — Graf Stanislaus Lesczinsky König
von Polen, zu Warschau 1705 gekrönt. Nach seinem aber-
maligen Siege bei Frau stad t 1706 gegen die Sachsen, dringt
Karl durch Schlesien in Sachsen ein und erzwingt den Frieden
zu Altranstädt unter harten Bedingungen; erst 1707 eilt er 1706.
wieder nach Polen, vertreibt den Zar Peter, der indessen
1703, nach der Eroberung von Ingermannland, Peters-
burg, und 1704 Kronstadt gegründet, dringt bis vor Smo-
lensk 1708, und von hier gegen alle Vorstellungen, mit dem
Kosacken-Hcttmann Mazcppa vereint, durch die Ukraine 1709.
gegen Moskau, muß aber, bei Pultawa von Peter gänzlich
geschlagen, zu den Türken nach Bender flüchten. Darauf
Reich gegen 980 vom Dniepr bis zur Düna aus, und führt das Christenlhum
ein; aber seit 1015 zerfallt es in kleine Fürstenthümer bis 1238, wo die ein»
gedrungenen Mongolen unter wechselnden Kriegen herrschen bis 1477,
indem Iwan Wasiliewicz ans dem Stamme Rurik's die Mongolen
wieder verdrängt und die kleinen Fürstenthümer zu einem großen Reiche
vereint. Seine Nachkommen erobern Kasan, Astrachan, Sibirien re. und
erlöschen 1598 , wo dann nach manchen Verwirrungen das Haus Ro-
manow 1613 auf den Thron gelangt; unter dessen drei ersten Herr-
schern gegen Schweden nachtheilige, gegen Polen und Türken aber glück-
liche Kriege geführt werden. Feodor Hi. stirbt 1682, und sein viel-
versprechender Stiefbruder Zar Peter, den er zu seinem Nachfolger
bestimmt, behauptet sich gegen seine Schwester Sophia und übernimmt
1689 selbst die Regierung ( Sophia ins Kloster ) ; durch den Genfer
Isfort gebildet, beginnt er rasch die Cultivirung seines Reiches: euro-
päi,che Kleidung, Reisen ins Ausland, Beschränkung des Mönchswesens,
julianischer Kalender, Seearsenal zu Archangel, Schulen rc. ; er entreißt
den Türken 1696 Asow (Handel auf dem schwarzen Meere); bestraft eine
Strelitzen-Verschwörung, reist nach Holland 1697 ( Saardamm ) und
England, und rottet 1698, nach Moskau zurückgekehrt, die abermals
empörten Strelitzen aus.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xu Karl Peter_X_Pultawa Dänemark Karl Karl August Peter
bei_Narw August Stanislaus_Lesczinsky_König
von_Polen Karl Karl Peter Kosacken-Hcttmann_Mazcppa Pultawa_von_Peter Bender Iwan_Wasiliewicz Feodor_Hi Peter Sophia Sophia
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holstein Riga Sachsen Polen Sachsen Sachsen Polen Kronstadt Moskau Christenlhum Kasan Astrachan Sibirien Haus_Ro- Holland England Moskau
166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
38
1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes.
1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien,
und Richards, Grafen von Cornwallis.
1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der
Schlacht bei Benevent.
1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin-
richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien.
1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper.
1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen.
1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V.
1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen.
1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden.
1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens.
1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen.
1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen.
1466 Zweiter Friede von Thorn.
1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg.
Yierte Periode.
1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.
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Extrahierte Personennamen: Doppelwahl_Alphon Richards Cornwallis Manfred Konradins Scurcola Karl_von_Provence Karl Ludwig_Ix Ludwig Vesper Philipp Philipp Clemens_V. Hermann_von_Salza Konrad_von_Masovien Konrad Winrich_von_Kniprode Heinrich_Reuss Heinrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Rudolf_I.;_Graf_von_Habsburg Rudolf_I. Werner_von_Mainz Friedrich_von_Nürnberg Friedrich
26
1837 f Wilhelm Iv.; es folgt seine Nichte Alexandine Victoria;
— der Herzog von Cnmberland als Ernst August König von
Hannover, das damit von jeder Verbindung mit England ge-
löst ist. Die unbefriedigende Lage zeigt sich in der ultraradikalen
Bewegung der Chartisten für jährliche Wahlen mit allgemeinem
Stimmrecht, Besoldung der Abgeordneten u. s. w.; fruchtbarer
war die von Manchester aus durch Richard Cobden und die
Anticornlawleague geleitete Agitation für Abschaffung der Korn-
zölle 1839. Fortdauernde Uuzufriedenheit in Irland; wolil-
thätige Wirkung der Mässigkeitsvereine des Paters Matthew.
Unscheinbare, aber wichtige Refonnmassregel die Herabsetzung
des Briefportos ,1840.
B. Der Osten.
1. Russland und Polen.
Die von Alexander I. dein Königreich Polen gegebene Consti-
tution trägt bei dem Misstrauen der russischen Regierung und der
unruhigen, Agitation und Verschwörung der ruhigen Arbeit vor-
ziehenden Sinnes weise des polnischen Adels keine Früchte.
Eine länger vorbereitete Verschwörung kommt infolge der
pariser Ereignisse Nov. 1830 in Warschau zum Ausbruch; der
Statthalter Grossfürst Constantin verlässt mit den russischen
Truppen das Land. Die Versuche der Gemässigten und des
Generals Chlopitzky, der die Diktatur in die Hand nimmt —
mit Russland zu friedlicher Verständigung zu gelangen, schei-
tern, und lähmen zugleich die Kraft der Revolution, die, einmal
begonnen, nur durch rücksichtslose Kühnheit gelingen konnte.
Ein russisches Heer unter Diebitzsch rückt heran; 19. Febr.
1831 bei Grochow in Angesicht der Tliürme von Warschau
Schlacht ohne Entscheidung. Der Aufstand verbreitet sich
unter dem Adel der Provinzen des alten Polenreichs, Litthauen,
Podolien, Volhynien; aber die Niederlage Skrzynezkys bei
Ostrolenka Mai 1831 vernichtet die Aussichten auf Erfolg in
Litthauen, Paskiewitsch, des von der Cholera weggerafiten
Diebitzsch Nachfolger, rückt vor Warschau, wo unter terro-
ristischen Gräueln General Krukowiezky sich der Gewalt be-
mächtigt (Aug,). Heftiger Kampf in Warschau im Sept.;.
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TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Alexandine_Victoria Cnmberland Ernst August Alexander_I. Grossfürst_Constantin Constantin Grochow Krukowiezky
Extrahierte Ortsnamen: Hannover England Irland Russland Polen Warschau Russland Warschau Podolien Ostrolenka Litthauen Warschau Warschau
Rußlands Bevölkerung und deren Stammverschiedenheit. 157
Bevölkerung.
1. Anzahl.
Die absolute Bevölkerung betrug 1851
im europäischen Rußland . . . . . 60 Mill. E.
„ asiatischen (einschließlich Caucasien) . 6% „ „
„ amerikanischen ....... 54,000 ,,
im Ganzen etwa 66^ Mill. (ohne das reguläre Militär und die
große Kirgisenhorde).
Die Vertheilung derselben auf den Flächenraum ist nicht allein
nach den 3 Erdtheilen (in Europa 600, in Asien 24, in Amerika 2 auf
1 (Um.), sondern auch innerhalb des europäischen Rußlands eine sehr
ungleiche, denn in dem Mittlern Theile findet sich auf % des ge-
sammten Areals mehr als % der ganzen Bevölkerung concentrirt.
Nur drei Städte des unermeßlichen Reiches haben mehr als 100,000
Einw.: Petersburg V2 Mill., Moskau 373,000, Warschau nur noch
157,000.
2. Abstammung.
Ein Hauptstamm, der slavische, ist so vorherrschend (55 Mill.)
daß ihm % der gesammten Bevölkerung angehören. Er zerfällt in
s. die Ostslaven oder Russen (48 Mill.), zu welchen auch die
Ko sacken gerechnet werden. Sie bekennen sich zur griechischen Kirche.
b. Die Westslaven oder Polen (7 Mill.), welche sich in
Sprache und Religion von den Ostslaven unterscheiden und die Haupt-
bevölkerung Polens bilden.
Außerdem: a. Die Letten (2 Mill.), ein mit den Slaven ver-
wandter Völkerstamm, in dem Riemen- und Düna-Gebiete, welcher die
Litthauer, die Letten im engern Sinne und die Kuren umfaßt.
d. Deutsche (% Mill.), besonders in den südlichen Ostsee-
ländern.
o. Juden (1% Mill.) im westlichen Rußland, namentlich in
Polen.
d. Finnen (3 Mill.), d. h. Anwohner der Moräste, zu denen
auch die Esthen gerechnet werden, bilden die Hauptbevölkerung in dem
von ihnen benannten Großsürstenthum. Ein nördlicher Zweig derselben
sind die nomadisirenden Lappen.
0. Mit der Benennung Tataren (2 Mill.) bezeichnet man in
Rußland nicht nur die eigentlichen mongolischen Nomadenstämme, son-
dern auch die theils nomadischen, theils ansäßigen türkischen Stämme,
wie die Kirgisen in den caspischen Steppen, die Baschkiren zwischen
Ural und Wolga u. s. w.
1. Die Gruppe der Caucasusvölker s. S. 55.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Petersburg Moskau Warschau Polen Polens Polen Wolga
— 77 —
Zu Gottes und Mariens Ehr Empfange dies und keines mehr;
Sei kühn, biderbe und gerecht Besser Ritter, denn Knecht.
Religion, Waffenfreude und Hochschätzung der Frauen waren die Triebfedern des ritterlichen Lebens, das reich an Kampf und Abenteuern war, wie es aus der Poesie des Mittelalters ersichtlich ist. (Artus- und Gralsage, Parcival.)
Merkwürdig waren die Turniere oder ritterlichen Kampfspiele. Um zu denselben zugelassen zu werden, genügten ritterliche Abkunft und Tapferkeit nicht; der Kämpfende mußte tugendhaft sein. Häufig kämpfte man nur um ein Ehrenzeichen, Dank genannt, das dem Sieger durch Fraueuhand gegeben wurde.
Eine besondere Weihe erhielt das Rittertum durch die drei geistlichen Ritterorden, die zugleich Mönchsorden waren.
1. Der Johannit erorden , gegründet in Jerusalem 1048, vom Papste bestätigt 1118 , verdankt sein Entstehen italienischen Kaufleuten aus Am als i. Er bestand aus den eigentlichen Rittern, die in den Kampf ziehen mußten, aus den Geistlichen oder Caplänen, und den dienenden Brüdern, die für die Pflege der Pilger und Kranken sorgten. Ordenskleidung: schwarzer Mantel mit weißem Kreuze.
Nachdem Jerusalem den Christen wieder entrissen worden war, zogen sie nach C Ypern, dann nach Rhodns, daher ihr Name Rhodiser, und 1530 nach Malta, das ihnen Karl V. anwies. Bon dieser Insel stammt der jetzt gebräuchlichere Ausdruck „Malteserritter". Napoleon I. nahm auf seinem Zuge nach Egypten Malta für Frankreich in Besitz, und damit endigte die kriegerische Wirksamkeit des Ordens auf dem Mittelmeere, das derselbe von Seeräubern rein zu halten suchte.
2. Der Deutschherrnorden ging aus den deutschen Spitalbrüdern hervor, welche bei der Belagerung von Accort 1190 zum erstenmal als Genossenschaft auftraten. Papst Jnnoeenz Iii. erkannte 1195 den Lerein als Ritterorden
an. Ordenskleidung: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. v Unter dem Großmeister Hermann von Salza 1226 eroberte und bekehrte der Orden Preußen. Die Ordensbrüder gründeten Bistümer und Städte (Thorn, Kulm, Königsberg), verbreiteten überall Bildung und Gesittung und kämpften erfolgreich mit den slavischen Nachbarvölkern. 1525
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Extrahierte Personennamen: Sigismund_Ii August Katharina Jassy Kosciusko Alexander_I. Napoleon_I. Nikolaus Nikolaus Alexander_Ii Alexander
— 179
fielen in die Hände der Russen. Gleichzeitig vertrieb August Ii. den König Stanislaus aus Polen
Karl flüchtete zu dem Sultan Achmed Iii., der ihm gestattete, in Bender sein Lager aufzuschlagen, sogar selbst Peter bekriegte und ihn am Prnth einschloß. Durch Bestechung des Großvezirs erlangten die Russen freien Abzug.
Karl entzweite sich mit Achmed, der ihn gefangen nehmen und nach Demotica bringen ließ. Er wollte nur au der Spitze eines türkischen Heeres nach Schweden zurückkehren; als man aber in Stralsund drohte, ihn zu entthronen, kam er unerwartet am 22. November 1714 in seiner Hauptstadt an. Unverzüglich begann er neue Kriegsrüftunqen, wurde aber bei der Belagerung von Frederikshall, als er die Festungswerke inspirierte, von einer Kuael tödlich verwundet 11. Dezember 1718.
(Megret und Siquier, zwei Offiziere, des Mordes an Karl Xii. verdächtig.)
Durch den Frieden von Ny stadt (1721) trat Karls Schwester, Ulrike Eleonore, Livland, Esthland und ^ngermannland definitiv an Rußland ab. Peter hatte in Jngermannland bereits seine neue Hauptstadt Petersburg erbaut 1703.
Peters ältester Sohn Al ex ei, des Hochverrates aeqen lernen Vater angeklagt, starb 1718 im Gefängnisse. Dieses Lretgrus, sowie die mit den Neuerungen unzufriedenen rnssi-chen Großen verbitterten Peters letzte Lebenstage. Er nber-Ueß steh seinen ungezügelten Leidenschaften und starb am 8. Februar 1725.
Seine Gemahlin Katharina I. 1725—1727 (Toch-tlr. ltöländischen Bauern), überließ die Regierung ihrem Günstling Menzikow. '
< U' 1730, dem Sohne Alexeis, er-
lo)ch das Haus Romanow in männlicher Linie. Menzikow
wurde durch die Familie Dolgorucki gestürzt. Es beftiea
njln yen. ^ron Peter Ii. Nichte, die Herzogin von Kurland, als Kaiserin '
Auua 1730-1740. Ihr Vertraue» besaß der schlaue Btron, den ste zum Herzog von Kurland machte. Die Dol-gorucfi wanderten nach Sibirien, vorzüglich auf Betreiben des ^esserte"^ 9n u n n t ch., der das russische Heerwesen ver-
12*
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Extrahierte Personennamen: August Stanislaus_aus_Polen
Karl Karl Achmed_Iii Achmed Peter Karl Karl Achmed Achmed Karl_Xii Karl Karls Karls Ulrike_Eleonore Peter Peters Günstling_Menzikow Menzikow Peter_Ii
— 180 —
Auf Anna folgte Elisabeth 1741—1762, eine Tochter Peter I. Sie ließ den eigentlichen Thronerben Iwan, ihren Neffen, nach Schlüssel bürg bringen und verbannte dessen Eltern, den Herzog Anton Ulrich von Braunschweig und seine Gemahlin Anna, nach Sibirien. Elisabeth ließ im siebenjährigen Kriege ihre Truppen gegen Friedrich Ii. kämpfen.
Auf sie folgte 1762 ihr Neffe, Peter Ii f. , der kurz
nachher auf Betreiben seiner Gemahlin Katharina, Prinzessin von Anhalt-Zerbst , ermordet wurde durch Al ex ei
O r l o w.
Katharina Ii., „die nordische Semiramis", 1762 — 1796 ließ den unglücklichen Iwan ermorden, und den Kosaken Pngatschew, der sich für ihren Gemahl Peter ausgab, in N?oskau hinrichten.
Ihr Hauptwerk war die Zerstörung Polens. In diesem Reiche war die Uneinigkeit auf's höchste gestiegen. Der König Stanislaus Poniatowski war ohne Macht, der Bürger- und Bauernstand hart bedrückt von dem Adel, der alle Macht in Händen hatte. Die Conföderation von Bar (1767) setzte den König ab. Dieser suchte Hilfe in Moskau und beschleunigte daourch die erste Teilung Polens 1773. Ostpolen kam an Rußland; das heutige West-preußeu außer Danzig und Thorn erhielt Preußen; Oesterreich bekam Galizieu und Lodomerien.
Damit war Katharina nicht zufrieden; es erfolgte 1793 die zweite Teilung Polens, wodurch Rußland Lithauen, und Preußen S ü d p r e u ß e n mit Danzig und Thorn erhielt.
Das Unglück des Vaterlandes versöhnte die Parteien. Thaddäus Koseiusko und Mad alinski stellten sich an die Spitze in dem Kampfe für die nationale Freiheit. Doch umsonst! Polen unterlag in der Schlacht bei Macht jo wie e, in der Koseiusko schwer verwundet vom Pferde stürzte mit dem Ausrufe: „Das ist Polens Ende!" Er wurde von den Russen gefangen nach Petersburg gebracht.
Snwarow erstürmte dann P r ag a und zwang Marsch au zur Uebergabe. Polen wurde nun gänzlich geteilt zwischen Oesterreich, Preußen und Rußland 1795.
So traurig endete das früher mächtige Polenreich. Unter der Dynastie der Pi asten 850—1370 Hatte es sich von der deutschen Oberhoheit frei gemacht; unter den Jagel-
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Extrahierte Personennamen: Anna Elisabeth Iwan Anton_Ulrich_von_Braunschweig Anna Elisabeth Friedrich_Ii Friedrich Peter Ii Katharina Katharina_Ii Pngatschew Peter Stanislaus_Poniatowski Katharina Thaddäus_Koseiusko Snwarow
Neueste Zeit.
Achtzehntes Kapitel. Geschichte des Königreichs Preußen.
Den Namen Preußen leiten viele Geschichtsschreiber von Borussen ab, weil sie neben den Russen wohnten. Sie waren ein slavischer Volksstamm und bis zum 13. Jahrhundert großenteils Heiden. Sie führten blutige Kriege mit den P o -len. Diese riefen 1226 den Deutsch herrnorden zu Hilfe. Unter ihrem Großmeister, Hermann von Salza, eroberten die Ritter Preußen, machten es urbar und bekehrten die Bewohner zum Christentum. Sie legten Städte und Dörfer an, verbreiteten überall Bildung und Gesittung und wurden so die Wohlthäter des Volkes.
Die wachsende Macht des Ordens mißfiel den Polen. Die Ritter verloren gegen dieselben die Schlacht bei Tannenberg 1410; sie wurden den Polen tributpflichtig, d. h. ihr Ordensland wurde ein Lehen der polnischen Krone.
Im Jahre 1525 trat der Großmeister Albrecht von Brandenburg zur Lehre Luthers über, nahm das Ordensland für sich in Anspruch und machte es zu einem erblichen Herzogtume. Von 1618 an sehen wir Preußen und Brandenburg zu einem Reiche vereinigt.
Unter den Nachfolgern Albrechts zeichnete sich Friedrich Wilhelm „der große Karfürst" aus 1640—1688. Durch den Frieden von Weh lau 1657 machte er sein Land von der polnischen Oberhoheit frei. Im westfälischen Frieden waren ihm Minden, Magdeburg und Halber stadt zuerkannt worden. Durch den glänzenden Sieg, den sein General Derflinger (früher ein Schneidergeselle) bei Fehr-bellin 1675 über die Schweden davon trug, wurden diese
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Extrahierte Ortsnamen: Christentum Polen Brandenburg Minden Magdeburg Schweden