166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
20
die Kriegserklärung 26. April 1828. Das erste Kriegsjahr
1828 führt auf dem asiatischen Kriegsschauplätze zur Einnahme
von Kars durch die Russen (Paskiewitsch); auf dem europäi-
schen endigt es nach Einnahme der Festung Varna und ver-
geblicher Belagerung von Schumla mit dem Rückzug der
Russen über die Donau. Dagegen schlägt im zweiten Jahre
1829 General Diebitsch die Türken bei Kulewtschi, marschirt,
nachdem die Donaufestung Silistria gefallen, über den Balkan,
zieht im August, während auf dem asiatischen Kriegsschau-
platz Erzerum, die Hauptstadt Armeniens, erobert wird, in
Adrianopel ein und rückt bis in die Nähe von Constantinopel
vor. Die entmuthigte türkische Regierung sucht Frieden, den
ihr die in orientalischen Dingen am wenigsten interessirte
preussische Regierung vermittelt', Friede von Adrianopel Sept.
1829, welcher den Türken, ausser einigen Abtretungen in Asien,
Concessionen in Beziehung auf die Donaufürstentliümer und
Kriegskostenentschädigung die verhasste Nothwendigkeit der
Pacißcation Griechenlands auflegt.
5. Königreich Griechenland. Ibrahim Pascha muss Morea
räumen, welches französische Truppen besetzen. Seit Jan.
1828 Johann Kapodistrias -— Günstling Alexanders I. —
Kybernetes von Griechenland. Londoner Schlussprotokoll vom
3. Febr. 1830 von der Pforte im April angenommen: Russ-
land, England, Frankreich erklären Griechenland für einen
tributfreien unabhängigen Staat, schliessen denselben aber in
sehr enge Gränzen ein. Ein König wird gesucht, Leopold von
Coburg lehnt ab, Kapodistrias bleibt Regent. Unzufriedenheit
über den „russischen Präfekten“ und Uneinigkeit; Okt. 1831
Kapodistrias ermordet; nachdem auch dessen Bruder Augustin
Kapodistrias das Land verlassen, neuer Bürgerkrieg und völlige
Auflösung bis Febr. 1833. Der von den Schutzmächten berufene
König Otto /., Sohn des philhellenischen Königs Ludwig I.
von Baiern erscheint; zunächst bairische Regentschaft bei der
Minderjährigkeit des Königs.
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Extrahierte Personennamen: Schumla August Ibrahim_Pascha Morea Johann_Kapodistrias Johann Alexanders_I. Leopold_von
Coburg Leopold Kapodistrias Otto Ludwig_I.
von_Baiern Ludwig_I.
Extrahierte Ortsnamen: Kars Varna Donau Balkan Armeniens Adrianopel Constantinopel Asien Donaufürstentliümer Griechenlands Griechenland Griechenland England Frankreich Griechenland
90
die Unterstützung des Aufstands auf Kreta., wo die christ-
liche Bevölkerung Abschüttelung der Türkenherrschaft, An-
schluss an das Königreich Griechenland anstrebt, ein ver-
heerender Kampf, durch griechische Freiwillige und Kriegs-
mittel genährt, seit 1864 sich hinzieht.
Türkei: Die Losreissung von der Türkei, mit welcher in
den zwanziger Jahren Griechenland den Anfang machte, und
die jetzt wieder das Losungswort des candiotischen Aufstandes
bildete, erstrebten auch die übrigen christlichen Vasallenstaaten
Serbien, Montenegro, Bulgarien, Rumänien. In dem letzteren
Lande ward Fürst Cusa nach längerem Streit mit seiner
Kammer im J. 1865 durch eine Verschwörung gestürzt, deren
Häupter für das Land einen fremden Fürsten suchten; sie
fanden den richtigen in dem Prinzen Karl von Hohenzollem-
Sigmaringen, der Mai 1866 auf rumänischem Boden erschien
und sich gegen die anfängliche Einsprache der Pforte, dann
gegen grosse innere Schwierigkeiten in dem erst halbcivili-
sirten Lande behauptet hat.
Russland: Hier wird die Russificirung Polens mit uner-
bittlicher Folgerichtigkeit durchgesetzt. Energische Reform-
thätigkeit des Kaisers; der grossen grundlegenden Massregel
der Bauernemancipation folgt 1864 Einsetzung von Kreis- und
Provinzialvertretungen; eine Adelsversammlung in Moskau pe-
titionirt 1865 bereits um die Einführung einer Repräsentativ-
verfassung für das russische Reich, was vom Kaiser abgel'ehnt
doch als Zeichen der Zeit Erwähnung verdient.
C. Die romanischen Staaten.
1. Spanien und Portugal.
Spanien und Portugal ohne Ereignisse von allgemeiner
geschichtlicher Wichtigkeit; auch die italienischen Ereignisse
bleiben ohne tiefer gehenden Einfluss. Händel Spaniens mit
den südamerikanischen Republiken Chile und Peru.
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Extrahierte Personennamen: Türkei Karl_von Karl
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Griechenland Serbien Montenegro Bulgarien Hohenzollem-
Sigmaringen Russland Polens Moskau Spanien Portugal Spanien Portugal Spaniens Chile Peru
17
der kriegerischen Unternehmung gegen den Dey von Algier
welche am 5. Juli mit Eroberung von Algier und Begründung
einer französischen Herrschaft in Nordafrika endigte, gegen
die Regierung ausfielen, erliess diese in Kraft des Art. 14 der
Charte am 25. Juli 1830 fünf Ordonnanzen, welche die Wahlen
kassirten, ein neues Wahlgesetz octroyirten, die Pressfreiheit
auf hohen, und die nun zu Ereignissen führten, welche die
Ordnung der Dinge, wie sie der wiener Congress aufgerichtet,
in Frankreich über den Haufen stiessen und in ganz Europa
erschütterten.
C. Der Osten.
Im Süd-Osten Europas wurde, während im romani-
schen Süden und Westen Revolution und Reaction rangen, ein
Kampf ausgefochten, der, obwohl seine schliesslichen Erfolge
wenig bedeutend waren, doch auf die Verhältnisse der westlichen
Staaten untereinander und auf die Stimmung ihrer Bevölkerungen
von grosser Wirkung war: der griechische Unabhängigkeitskrieg.
1. Das türkische Reich nämlich, als ein unorganischer Be-
standteil des europäischen Lebens in den Südosten des Erdtheils
eingesprengt, war längst im Rückgang begriffen. Die Herrschaft
der osmanischen Barbaren lastete schwer auf den christlichen
Bevölkerungen (Raja-Heerde genannt), von denen die Griechen
durch die Erinnerungen aus altklassischer Vergangenheit wie
durch die Leiden der Gegenwart aufgeregt, durch die Hoff-
nung auf die glaubensverwandte russische Macht belebt, von
geheimen Gesellschaften (die Hetärie der Philiker) bearbeitet,
nach Neuerungen trachten. Das Signal zum Aufstande gab,
gestützt auf Kaiser Alexanders Sympathien mit seinen Glau-
bensbrüdern, der griechische Fürst und russische Offizier
Alexander Ypsilantis durch einen Einfall in die Donaufürsten-
thümer (Proclamation von Jassy 1821). Dieser misslingt:
letzter Kampf bei Dragetschan endet mit einer Niederlage
und dem Uebertritt Ypsilantis auf österreichisches Gebiet.
Bereits aber ist im Peloponnes die Erhebung gegen die Türken-
herrschaft nachgefolgt, welche hier, wo der Boden günstiger
als in den Donaufürstenthümern, rasch zu grosser Kraft ge-
langte, auch den mittelgriechischen Landschaften sich mittheilte
2
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexanders Alexander_Ypsilantis Alexander Jassy
Extrahierte Ortsnamen: Algier Algier Nordafrika Frankreich Europa Europas Donaufürsten- Dragetschan Donaufürstenthümern
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1837 f Wilhelm Iv.; es folgt seine Nichte Alexandine Victoria;
— der Herzog von Cnmberland als Ernst August König von
Hannover, das damit von jeder Verbindung mit England ge-
löst ist. Die unbefriedigende Lage zeigt sich in der ultraradikalen
Bewegung der Chartisten für jährliche Wahlen mit allgemeinem
Stimmrecht, Besoldung der Abgeordneten u. s. w.; fruchtbarer
war die von Manchester aus durch Richard Cobden und die
Anticornlawleague geleitete Agitation für Abschaffung der Korn-
zölle 1839. Fortdauernde Uuzufriedenheit in Irland; wolil-
thätige Wirkung der Mässigkeitsvereine des Paters Matthew.
Unscheinbare, aber wichtige Refonnmassregel die Herabsetzung
des Briefportos ,1840.
B. Der Osten.
1. Russland und Polen.
Die von Alexander I. dein Königreich Polen gegebene Consti-
tution trägt bei dem Misstrauen der russischen Regierung und der
unruhigen, Agitation und Verschwörung der ruhigen Arbeit vor-
ziehenden Sinnes weise des polnischen Adels keine Früchte.
Eine länger vorbereitete Verschwörung kommt infolge der
pariser Ereignisse Nov. 1830 in Warschau zum Ausbruch; der
Statthalter Grossfürst Constantin verlässt mit den russischen
Truppen das Land. Die Versuche der Gemässigten und des
Generals Chlopitzky, der die Diktatur in die Hand nimmt —
mit Russland zu friedlicher Verständigung zu gelangen, schei-
tern, und lähmen zugleich die Kraft der Revolution, die, einmal
begonnen, nur durch rücksichtslose Kühnheit gelingen konnte.
Ein russisches Heer unter Diebitzsch rückt heran; 19. Febr.
1831 bei Grochow in Angesicht der Tliürme von Warschau
Schlacht ohne Entscheidung. Der Aufstand verbreitet sich
unter dem Adel der Provinzen des alten Polenreichs, Litthauen,
Podolien, Volhynien; aber die Niederlage Skrzynezkys bei
Ostrolenka Mai 1831 vernichtet die Aussichten auf Erfolg in
Litthauen, Paskiewitsch, des von der Cholera weggerafiten
Diebitzsch Nachfolger, rückt vor Warschau, wo unter terro-
ristischen Gräueln General Krukowiezky sich der Gewalt be-
mächtigt (Aug,). Heftiger Kampf in Warschau im Sept.;.
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Extrahierte Ortsnamen: Hannover England Irland Russland Polen Warschau Russland Warschau Podolien Ostrolenka Litthauen Warschau Warschau
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(7. März 1849). Dasselbe verkündet d. d. 4. März eine frei-
sinnige, aber nur auf Täuschung berechnete Gesammtstaats-
verfassung, nach welcher Oesterreich einschliesslich Italien und
Ungarn eine untheilbare und unauflösliche constitutionelle
Monarchie bilden solle. Um diesen Einheitsstaat zur Wirk-
lichkeit zu machen, galt es nunmehr Ungarn zu bezwingen,
dessen Reichstag die Thronbesteigung Franz Josephs nicht als
rechtsgültig anerkennt. Bei der erbärmlichen Führung der
österreichischen, der überlegenen'führung der ungarischen Trup-
pen (Görgey) erleiden die ersteren Niederlage auf Niederlage, so
dass der Kaiser Franz Joseph 1. Mai sich genöthigt sieht, die ihm
vom Kaiser Nikolaus von Russland „mit edelster Bereitwilligkeit“
angebotene russische Hülfe in ihrem vollen Umfang anzuneh-
men. Die Ungarn, in deren Reichstag der Führer der radi-
kalen Partei, Ludwig Kossuth, 14. April den Beschluss
der Absetzung des Hauses Habsburg durchgesetzt hat,
werden nun durch die Uebermacht erdrückt; nachdem der
Widerstand bis aufs äusserste fortgesetzt ist, streckt am
13. Aug. 1849 das ungarische Heer noch 22,000 Mann unter
Görgey vor den Russen unter Paskiewitsch bei Vilagos die
Waffen. „Ungarn liegt zu den Füssen Ew. Majestät“, schreibt
der letztere an den Kaiser Nikolaus.
5. Nunmehr wieder Herr seiner Entschlüsse, siegreich in
Italien (Venedig fällt 22. Aug. 1849), „siegreich“ in Ungarn,
von Russland gedeckt, nimmt Oesterreich den mattherzigen
preussisch-deutschen Unionsbestrebungen gegenüber Stellung.
Es vereinbart mit Preussen das sogenannte Interim, eine ge-
meinsame Commission, in deren Hände der Erzherzog-Reichs-
verweser Dec. 1849 seine Schattengewalt niederlegt. Während
in den Einzelstaaten der reactionäre Umschwung immer voll-
ständigerwird, ein Märzministerium nach dem andern, eine „März-
errungenschaft“ nach der andern verschwindet, geht mit der Frei-
heit auch die Einheit rückwärts. Der „Verwaltungsrath der Union“
beruft Febr. 1850 einen Reichstag der Unionsstaaten nach Erfurt,
welchen jedoch Hannover und Sachsen, die das Dreikönigs-
bündniss nicht um es zu halten abgeschlossen hatten, nicht
beschicken und der 20. März zusammengetreten, ,am 29. April
„vertagt“ wird; Oesterreich aber, dem i|fverzagten Handeln
kecken Muth entgegensetzend,^ seines Russischen Verbündeten
Jäger ^Abriss der neuesten Geschichte. ^ 4
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Extrahierte Personennamen: März Franz_Josephs Franz Franz_Joseph Franz Nikolaus Ludwig_Kossuth Ludwig Nikolaus Muth
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Italien Ungarn Russland Ungarn Nikolaus Italien Venedig Ungarn Russland Oesterreich Erfurt Sachsen Oesterreich
— 77 —
Zu Gottes und Mariens Ehr Empfange dies und keines mehr;
Sei kühn, biderbe und gerecht Besser Ritter, denn Knecht.
Religion, Waffenfreude und Hochschätzung der Frauen waren die Triebfedern des ritterlichen Lebens, das reich an Kampf und Abenteuern war, wie es aus der Poesie des Mittelalters ersichtlich ist. (Artus- und Gralsage, Parcival.)
Merkwürdig waren die Turniere oder ritterlichen Kampfspiele. Um zu denselben zugelassen zu werden, genügten ritterliche Abkunft und Tapferkeit nicht; der Kämpfende mußte tugendhaft sein. Häufig kämpfte man nur um ein Ehrenzeichen, Dank genannt, das dem Sieger durch Fraueuhand gegeben wurde.
Eine besondere Weihe erhielt das Rittertum durch die drei geistlichen Ritterorden, die zugleich Mönchsorden waren.
1. Der Johannit erorden , gegründet in Jerusalem 1048, vom Papste bestätigt 1118 , verdankt sein Entstehen italienischen Kaufleuten aus Am als i. Er bestand aus den eigentlichen Rittern, die in den Kampf ziehen mußten, aus den Geistlichen oder Caplänen, und den dienenden Brüdern, die für die Pflege der Pilger und Kranken sorgten. Ordenskleidung: schwarzer Mantel mit weißem Kreuze.
Nachdem Jerusalem den Christen wieder entrissen worden war, zogen sie nach C Ypern, dann nach Rhodns, daher ihr Name Rhodiser, und 1530 nach Malta, das ihnen Karl V. anwies. Bon dieser Insel stammt der jetzt gebräuchlichere Ausdruck „Malteserritter". Napoleon I. nahm auf seinem Zuge nach Egypten Malta für Frankreich in Besitz, und damit endigte die kriegerische Wirksamkeit des Ordens auf dem Mittelmeere, das derselbe von Seeräubern rein zu halten suchte.
2. Der Deutschherrnorden ging aus den deutschen Spitalbrüdern hervor, welche bei der Belagerung von Accort 1190 zum erstenmal als Genossenschaft auftraten. Papst Jnnoeenz Iii. erkannte 1195 den Lerein als Ritterorden
an. Ordenskleidung: weißer Mantel mit schwarzem Kreuz. v Unter dem Großmeister Hermann von Salza 1226 eroberte und bekehrte der Orden Preußen. Die Ordensbrüder gründeten Bistümer und Städte (Thorn, Kulm, Königsberg), verbreiteten überall Bildung und Gesittung und kämpften erfolgreich mit den slavischen Nachbarvölkern. 1525
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Der deutsche Ritterorden.
165
c. Ter deutsche Ritterorden.
Ähnlich den beiden vorhergehenden hatte auch der deutsche oder Mari eu - Ritterord e u seine Entstehung den Kreuzzügen zu verdanken. Er wurde 72 Jahre später, im Jahre 1190, von Deutschen gegründet. Schon im Jahre 1128 hatte ein Deutscher zu Jerusalem ein Hospital und ein Bethaus für hilflose und kranke Pilger gestiftet, und bald hatten sich andere Deutsche zur Pflege der Kranken ihm angeschlossen. Bei der Belagerung vou Acre (im dritten Kreuzzuge) litten besonders die Deutschen unendlich, da sich niemand ihrer annahm, während für die Franzosen die Templer, für die Italiener die Johanniter sorgten. Endlich erbarmten sich ihrer einige Bremer und Lübecker Bürger, die unter dem Grafen Adolf von Holstein nach dem gelobten Lande gezogen waren, errichteten, so gut es gehen wollte, ein Hospital für Deutsche, und jene schon bestehende Bruderschaft schloß sich ihnen an. Herzog Friedrich (f. unten) wurde aufmerksam auf ihr schönes Streben und er bildete nun aus ihnen einen Ritterorden zur Pflege armer erkrankter Pilger und zur Verteidigung des heiligen Landes. Die Mitglieder desselben mußten Deutsche sein und sich Zu denselben Gelübden verpflichten, wie die Johanniter und Templer. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Nach dem Verluste des heiligen Landes wandten sie sich nach Venedig. Von da wurden sie unter ihrem Großmeister Hermann von Salza im Jahre 1229 von den Polen gegen die Preußen zu Hilfe gerufen. 53 Jahre führten sie mit diesem damals noch heidnischen Volke schwere Kriege. Endlich eroberten sie das Land und zwangen die Bewohner, die christliche Religion anzunehmen. Marienburg a. d. Nogat wurde im Jahre 1309 die Residenz des Hochmeisters. Unter Winrich von Kniprode (1351 —1382) erstreckten sich die Besitzungen der deutschen Ritter von der Oder bis zum finnischen Meerbusen. Winrich selbst war ein Freund der Wissenschaften; er umgab sich deshalb mit Gelehrten, ließ durch sie die Ordeusbrüder unterrichten und gründete nicht nur in Marienburg und Königsberg gelehrte Schulen, sondern sorgte selbst für die Bildung des Landmannes, indem er in jedem Dorfe, das 60 Bauern zählte, eine Schule stiftete. Auch Handel und Gewerbe förderte er auf jede Weise. Aber bereits seit dem 15. Jahrhundert begann der Verfall des Ordens. Üppigkeit und Luxus, Spaltungen und Zwistigkeiten unter den Ordensbrüdern brachen feine Kraft. Auch äußeres Unglück kam dazu; in einer unglücklichen Schlacht gegen die Polen bei Tannenberg
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Friedrich_( Friedrich Hermann_von_Salza Winrich_von_Kniprode Winrich
130 Österreich. Metternich entlassen. Der Slavenkongreß.
habe, und setzte es durch, daß Fürst Windischgrätz mit dem Auftrag, die Aufwiegler zu Paaren zu treiben, zum Oberkommandanten von Wien ernannt werde. Weil aber nun die Empörer vor die Villa Metternichs zogen und dieselbe zerstörten und der Ruf nach Entlassung Metternichs immer allgemeiner ertönte, gab Kaiser Ferdinand *) nach. Metternich nahm am 13. März seine Entlassung und begab sich nach England. Damit war der Sieg sür die Revolution entschieden. Das Militär erhielt schon am 14. März Befehl, das Weichbild Wiens zu verlassen, und dafür wurde die Ruhe der Stadt den
Bürgern und Studenten anvertraut. Am 15. März gewährte
Ferdinand I. alle Forderungen, die man an ihn gestellt hatte — Freiheit der Presse, Bürgerbewaffuuug, Ernennung eines freisinnigen Ministeriums und Einberufung eiuer Reichsver-fammlnng, um eine Verfassung zu beraten — und in der Nacht vom 15. auf den 16. März feierte man in Wien ein beispielloses Bundesfest zu Ehren der Märzerrungenschaften.
Auch in B ö h m e n, namentlich in dessen Hauptstadt Prag, das sich gleichfalls der Märzbewegung angeschlossen hatte, war der Ausruhr znm Ausbrnch gekommen. Hier handelte es sich aber zunächst nicht darum, eine neue Verfassung zu erlangen, als vielmehr das Ezechentnm zur Herrschaft zu bringen. Um eiue Verbrüderung der Slaven anzubahnen, luden die Führer des Aufstandes alle österreichisch-slavischen Stämme ein, bis zum 31. März 1848 einen allgemeinen Slavenkongreß in Prag zu beschicken, um ein großes Slavenreich zu stiften, und in der That ’ kamen an dem genannten Tage dorten eine Menge von slavischen Abgeordneten zusammen. Wie jedoch die Verhandlungen ihren
Anfang nehmen sollten, stellte es sich sofort heraus, daß der
Czeche den Slovaken, der Illyrier den Serben, der Kroate den Polen und der Rutheue den Dalmatier nicht verstand, und am Ende mußte matt sich der deutschen Sprache bedienen, um nur debattieren zu können. Somit sah jeder Vernünftige ein, daß das ganze Bestreben, ein großes Slavenreich zu gründen, ans eine Lächerlichkeit hinauslaufen müsse, und selbst die Führer der Czecheu konnten sich dieser Einsicht nicht verschließen.
Gegenüber den revolutionären Bestrebungen hatte sich unter dem Schutze des Oberbefehlshabers vott Prag, des Fürsten von Windischgrätz ein konservativer Verein zur Aufrechthaltung der Ordnung gebildet. Die Rebellen verlangten die Auslösung des-
1) Ferdinand I. war seinem Vater Franz I. am 2. März 1835 in der Regierung gefolgt.
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Extrahierte Personennamen: Metternich Ferdinand_* Ferdinand Metternich Ferdinand_I. Windischgrätz Ferdinand_I. Franz_I. März
Extrahierte Ortsnamen: Wien Metternichs England Wiens Wien B_ö Prag Prag Polen Prag
Empörung in Böhmen und Ungarn. 131
selben und ant Pfingstmontage den 12. Juni 1848 kam es zu einem furchtbaren Ausruhr in Prag, infolge dessen die österreichischen Truppen die Stadt nach kurzem Kampfe räumten. Wie toll nun die Czecheu, die einen vollständigen Sieg erfochten zu habeu glaubten, aufjubelten! Schon am andern Tage jedoch kam die Ernüchterung. Fürst Windischgrätz war nur abgezogen, um feine Leute in den engen Straßen Prags nicht unnütz zu opsern, und hatte sich dafür beeilt, den Hradschi n, sowie die anderen Anhöben um die Stadt herum zu besetzen. Von hier aus fing er daun am 14. Juni an, Prag mit Bomben zu bewerfen, und diese Bomben bewirkten, daß sich die Aufrührer schon am 16. Juni auf Gnade und Ungnade ergaben. So nahm hier die Revolution ein rasches Ende.
Weit heftiger gestaltete sich der Kamps in Ungarn. An der Spitze der Empörung stand der Advokat K o s s u t h, welcher die gänzliche Lostreunung Ungarns von Österreich erstrebte. Schon am 3. März bewirkte er die Absendung einer Deputation nach Wien, um die Forderungen der Ungarn dem Kaiser zu unterbreiten. Vornehmlich verlangten sie ein von Wien unabhängiges Ministerium in P e st. Am 14. März 1848 erschien die Deputation in Wien. Kaiser Ferdinand gab augenblicklich — Metternich war entflohen — nach, und die Ungarn erhielten ihre eigene Verwaltung zurück. Die mit Ungarn verbundenen Slaven in Kroatien, Slavonien u. f. w. wollten sich aber die Herrschaft der Magyaren nicht gefallen lassen und verweigerten dem neuen ungarischen Ministerium die Anerkennung. Kossuth drohte mit Gewaltmaßregelu. Die Bedrohten aber appellierten an den Kaiser und wurden in ihrer Opposition gegen die revolutionäre Partei in Ungarn durch den beliebten Bauns von
Kroatien , Baron 3 eüachich , unterstützt. Kossuth trat nun
immer mehr mit feinen Plänen hervor. Äußerlich spielte er zwar immer noch den ergebenen Unterthan, in Wirklichkeit aber suchte er Ungarn von Österreich loszureißen und in eine Republik umzugestalten. Aus seinen Antrag besahl der Reichstag am 22.
Juli ^ die Aushebung der sogenannten Honvedsi) und die
Emission von 42 Millionen Papiergeld. Doch das Manöver mißglückte. Im September brach Jellachich mit seinem Heere von Agram auf, um die Ungarn „im Namen des Kaisers" zu züchtigen. Die Entsendung einer Deputation der Ungarn an den Kaiser hatte nicht den gewünschten Erfolg. Jellachich überschritt am 11. September die Grenze. Der Palatin, Erzherzog
1) 20,000 Mann Nationaltruppen.
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Extrahierte Personennamen: März Ferdinand Metternich Kossuth Kossuth
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