266
Ost-Europa.
(vergl. §. 134, 9); die Wolga und der Ural (vergl. §. 134, 2). Die
Wolga, ein majestätischer Strom, ist die Hauptverkehrsader des russischen
Reichs, sie durschneidet beinahe das ganze Europäische Rußland in diagonaler
Richtung von Nw. nach So.
Der Ladogasee', 324 Q.-M. groß, ist der größte Landsee in
Europa, welcher durch die Newa in den finnischen Busen abfließt. Der
Onegasee, 229 Q.-M., steht mit dem Ladogasee in Verbindung. Der
Peipussee, 65% Q.-M., liegt zwischen Livland und dem Petersburger
Gouvernement. Der I l m e u se e, bei Nowgorod, hängt mittels des Wol-
chow mit dem Ladoga zusammen.
Außer diesen natürlichen Wasserstraßen besitzt Rußland noch viele
künstliche Wasserverbindungen durch Canäle, wovon die wichtigsten schon
von Peter dem Großen ausgeführt oder doch entworfen worden sind.
3. Rußland liegt größtentheils in der gemäßigten Zone — mit
bedeutenden Gegensätzen des Klima's nach der großen Ausdehnung des
Landes. Im südlichen Theile, den unteren Gebieten des Dniestr, Dniepr,
Don, der Wolga und des Ural, gedeihen Wein, Oel, Südfrüchte und
Baumwolle, Getreide, Tabak, Maulbeerbäume. Diese Gegenden sind
reich an Pferden, Rindvieh, Schweinen und Schafen. Auch das Kameel
kommt vor. Im mittlern Theile Rußlands, zwischen der südlichen und
nördlichen Landhöhe, ist das Klima besonders dem Kornbau günstig, es
kommt vor Flachs, Hanf, Tabak und Hopsen, Gemüse. Die Bienenzucht
und die Rindviehzucht ist hier von Bedeutung. In den Gebieten der
Dwina und Petschora ist der Boden wenig angebaut. Auf die großen
Nadelwaldungen folgen Moorfläckeu, der Boden erzeugt nur noch Moose
und Flechten. Von Thieren kommen vor Elen- und Reunthiere, Zobel,
Füchse, Marder, Hermeline, Luchse, Bären, Biber; die Seen sind reich
an Lachsen und Forellen. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Platina
(imuralgebirge), Eisen, Kupfer, Steinkohlen und Marmor. Ausfuhr-
produkte sind: Getreide, rohe Wolle, Leinsaat, Flachs, Talg, Hanf,
Hanfgarn, Holz, Borsten, Heede, Knochen, Pottasche, Hanf- und Flachs-
samen, Hanf- und Leinöl, Tauwerk, Häute, Felle, Eisen, Kupfer, Pferde,
Roßhaare, Pech, Theer, Caviar, Hausenblasen. Einfuhr 243, Aus-
fuhr 275,8 Milk. Thaler.
4. Staatsausgabeu (für den Gesammtstaat): 521 Mill. Thaler,
Schuld: 2729 Mill. Thaler. Stehendes Heer: 575,000 Mann
(Kriegsfuß 978,000 Mann). Kriegsflotte 344 Schiffe mit 2178
Kanonen, Handelsflotte 2132 Schiffe mit 180,992 Tonnen.
5. Die große Mehrzahl der Bewohner sind Slaven, am zahl-
reichsten die Russen (Groß- und Kleinrussen), demnächst Polen und Letten
(am Niemen und an der Düna); außerdem finnische und lappische Bewohner
(in den nördlichen und nordöstlichen Gegenden, vergl. §. 146, 4), viele
andere Stämme und Völkerschaften (Deutsche und Juden, besonders in
den Ostseeprovinzen). Russisch ist die Hauptsprache, dann polnisch und
verwandte Mundarten. In den höheren Ständen wird viel französisch
und deutsch gesprochen (in Kurland). Die herrschende Kirche ist die
griechisch-katholische, außerdem kommen römisch-katholische und protestan-
tische Christen und im Süden Muhamedauer vor.
Die vorzüglichsten Beschäftigungen sind: Ackerbau (im Innern und
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Personennamen: Peter Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Ost-Europa Europa Livland Petersburger
Gouvernement Kurland
Xi. Erdbeschreibung. 201
4un, Gothenburg und Karlskrona die merk-
würdigsten.
Rußland ist ein Kaiserthum, und fast so groß als
das ganze übrige Europa. Es gränzt an Asien, an das
Eismeer, Norwegen, Schweden, die Ostsee, den finni-
schen Meerbusen, Preußen, Gallizien, die Türkei und
das schwarze Meer. Das Land ist größtentheils eben,
doch laufen verschiedene Dcrgreihen von dem Ural ge-
birge, welches die Gränze zwischen Rußland und Asien
macht, in das Land hinein. Es hat viele große Strö-
me, als die Newa, die Düna, dm Dnepr, Don, Wol-
ga und Dwina, und mehrere große Landseen, als den
Ladoga- und Onega- und Peipussee. Hauptprodukte in
den verschiedenen Provinzen sind: Getraide, Vieh,
Bergwerksprodukte, besonders Eisen, Holz, Flachs,
Hanf und Taback. Es gehören zu Rußland viele noch
' sehr rohe und ungebildete Völkerschaften. Die wichtig-
sten Städte sind: die große und prächtige Residenzstadt
Petersburg, Kronstadt, Moskau, Riga,
Wilna und Archangel. Im Fürstenthum Wal-
lachei ist Bukarescht, im Fürstenthum Moldau
Zassy die Hauptstadt.
Das Herzogthum Warschau, dessen Herzog
der König von Sachsen ist. Es gränzt an Rußland,
Gallizien und Schlesien, an die Mark Brandenburg und
Preußen, und ist eben. Die Weichsel ist der Hauptfluß;
außer diesem sind die bedeutendsten die Warte und Netze.
Das Land hat viel Getraide, schöne Viehzucht und viel
Holz. Warschau, an der Weichsel, ist die Haupt-
stadt und der Sitz der Negierung. Sie ist groß und
schön gebauet, und hat viele deutsche Einwohner. Po-
sen, an der Warte, treibt ansehnlichen Handel. Kra-
lau hat eine Universität.
Das Königreich Preußen gränzt an das Her-
zogthum Warschau, an Deutschland und die Ostsee. Das
Land ist gerade nicht eben, hat aber auch keine hohen
Berge. Es ist reich an Gewässern. Die Hauptflüsse
sind die Weichsel, der Pregel und die Memel.
Mehrentheils ist der Boden stuchtbar. Getraide, Rind-
vieh und Pferde sind im Ueberflusse. Die großen Waldun-
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Extrahierte Ortsnamen: Gothenburg Karlskrona Europa Asien Norwegen Schweden Ostsee Gallizien Asien Kronstadt Moskau Riga Wilna Sachsen Gallizien Brandenburg Warschau Warschau Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Beispiel für die Auswahl des Lehrstoffes. Iii
Vii. Gewe! für die Auswahl des Lehrstoffes.
Welche geographischen Thatsachen sind sür die genaue Aenntnis
Skandinaviens von grundlegender Wichtigkeit?
Aus der physischen Geographie gehören hierher die Angaben
über Lage, Bodenform, Bewässerung, Klima und Produkte, aus der Kultur-
geographie die Angaben über die Zustände der Bevölkerung.
I. Lage. 1) Die mathematische Lage, denn sie ist zum Verständnis
des Klimas unentbehrlich. 2) Die Lage zum Festlande, denn sie erklärt
zumteil die von 1397 bis 1523 und 1814 bestandene politische Ver-
bindung mit Dänemark. 3) Die Lage zum Meere, denn sie begründet mit
das Klima und die Nahruugsquellen,
Ii. Bodenform. Es sind drei charakteristische Gebiete zu unter-
scheiden: 1) Das westliche Bergland, das seinen Charakter erhält durch
Zersplitterung der Küste, breite Plateaurücken im Innern mit einzelnen
aufgesetzten Kuppen und Höhen (Sneehätte — Schneehaube, Skagstölstind,
Tind — Zahn) und tiefeingefurchte Thäler; es ist die Quelle der Holz-
ausfuhr. 2) Das östliche Tiefland als Sitz schwedischer Landwirtschast.
3) Das smaläudische Plateau mit seinem Seeengewimmel.
Iii. Gewässer. Sie scheiden sich in Flüsse, Seeen und künstliche
Wasserstraßen. 1) Bei den Flüssen tritt als charakteristisch hervor: a) die
Verteilung (an der Westseite nur stürzende Bergwnsier, nach der Südost -
und Südabdachung hin entwickelte Flüsse, etwa Tornea, Umea, Angerman-
elf, Dalelf, Klarelf, Gätaelf, Glommen), b) der Charakter, welcher durch
Vergleichung der genannten Flüsse zu erkennen ist. 2) Die Seeen unter-
scheiden sich in gleicher Weise: a) die Verteilung ergiebt eine Seeengruppe
(Wener-, Wetter-, Hjelmar- und Mälarsee) und einen Seeenkranz, näm-
lich die Flnßseeen am östlichen Gebirgssnße, die nachgewiesen werden müssen,
aber wegen ihrer Kleinheit nicht zu benennen sind. 3) Die künstlichen
Wasserstraßen bieten im Götakanal ein einziges aber weltberühmtes Beispiel
der Wasserbaukunst.
Iv. Klima. Die Wärmeverteilung tritt in ihrer Einwirkung auf die
Pflanzendecke und die Tiere hervor: 1) in allgemeiner Hinsicht, insofern
sie die scharfen Gegensätze zwischen den Pflanzen und Tieren des südlichen
und nördlichen Skandinaviens bedingt; 2) in örtlicher Verschiedenheit, inso-
fern sie für gleiche Breiten ungleiche Niederschlagsverhältnisse verursacht.
Dem Unterrichtszwecke dienen einige (nicht zu merkende!) Temperatnran-
gaben.
V. Produkte. 1) Die Mineralien beleben den Ausfuhrhandel (Eisen,
Kupfer). 2) Die Pflanzen sind a) die Verkünder des Klimas (von 8 nach
N: Wallnnß, Roggen, Gerste, Hafer, Beerensträucher, isländisch Moos),
b) die Grundlage für Ausfuhr (Tanne und Fichte). 3) Die Tiere treten
in gleichen Beziehungen auf (Rind und Renntier — Eiderente, Kabeljau,
Hering).
Vi. Bevölkerung. Bei dieser ist zu betrachten: 1) die Abstammung
der Angehörigen beider in Skandinavien vertretenen Rassen (der germani-
schen Normänner und Schweden und der mongolischen Finnen und Lappen),
2) die nationale Art derselben in kurzer Charakteristik, 3) die Verteilung
der Bevölkerung im Laude, wobei als Bevölkerungsmittelpunkte die größeren
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
274 Europa.
Gesetze geregelten Fischerei auf dem Uralstrom und dem Kaspischen See. —
2) Die Fischerei auf dem See wird fast unausgesetzt, im Sommer wie im
Winter betrieben. Besonders gefahrvoll ist der Fang im Winter. Der
Kasak begiebt sich dann zu Schlitten auf die ihm durch das Loos zu-
gefallene Stelle. Ist der Frost sehr stark, so fahren die kühnen Fischer
wohl 150 Kilometer weit auf den See hinaus, bis ihnen das dünne Eis
Halt gebietet. Haben sie eine günstige Stelle gefunden, fo schlagen sie dort
ihr Lager auf, das ans kegelförmigen Filzzelten besteht. Die ganze Aus-
stattung desselben bildet Schilfrohr und das zum Futter für die Pferde
mitgenommene Heu. Die Fischerei geschieht in der Art, daß in dem Eise
zwei geradlinige, etwa 25 Meter von einander entfernte Einschnitte gemacht
werden. An jedem derselben wird ein starker Pfahl eingeschlagen und an
dem einen das Ende des Netzes befestigt und ins Wasser hineingelassen.
Vermittelst langer Hakenstangen wird es sodann nnter dem Eise bis zu
der entgegengesetzten Öffnung gezogen, wobei denn im günstigen Falle eine
ansehnliche Anzahl von Fischen gefangen wird. Bei dieser Beschäftigung
ist der Kafak, fern von jeder menschlichen Hilft, ganz auf sich angewiesen
und befindet sich fast stündlich in der größten Lebensgefahr, weil sich häufig
in der Eisdecke große Risse bilden oder auch wohl die Stelle, wo er sein
Lager aufgeschlagen hat, sich ganz von dem festen Eise trennt. In solchem
Augenblicke größter Gefahr weiß der Kasak umsichtig alle günstigen Um-
stände zu seiner Rettung zu benutzen. Nicht selten aber geschieht es, daß
er auf einer Eisscholle weit ins Meer hinausgetrieben wird und erfriert,
wenn nicht der Znfall ein astrachanisches Fischerboot zu seiner Rettung
herbeiführt. — 3) Unter den Fischen, welche im Uralflnß und im Kaspischen
See gefangen werden, stehen Stör und Hausen obenan, weil sie in ihrem
Rogen den wertvollen Kaviar liefern. Znin Zwecke der K a v i a r b e r e i t n n g
wird der aus dem Fische herausgenommene Rogen in ein langes, viereckiges
Sieb geschüttet, dessen Löcher die Größe eines Rogenkornes haben und
welches sich über einer Mulde von Lindenholz befindet, die durch eine
Scheidewand in zwei Abteilungen getrennt wird. In dem Siebe wird der
Rogen mit Salzlake gemischt, welche nach dem Durchsalzen in die Mulde
zurückfließt und zum Durchsalzen neuen Rogens benutzt wird. Der durch-
gesalzene Rogen aber fällt durch das Sieb in die andere Abteilung der
Mulde, wo er mit Schaufelstaugen so lange umgerührt wird, bis er den
gehörigen Grad von Festigkeit erlangt hat. Darauf bringt man den Rogen
in kleinen aus Bast verfertigten Säcken unter eine Presse, damit das noch
darin enthaltene Wasser vollständig ausfließe. Der im Lande bleibende,
scharfgesalzene Kaviar wird so hart, daß man ihn zum Gebrauche mit dem
Messer schneiden muß; der mild gesalzene kommt in kleinen aus Lindenholz
gefertigten Tönnchen zur Ausfuhr. Nach „Aus allen Weltteilen".
9. Die Kirgisen und Kalmücken.
1. Die innere Horde der Kirgisen. 2. Die Kalmücken.
1) Das Gouvernement Astrachan, die unfruchtbare Steppe zu beiden
Seiten der unteren Wolga, ist das Verbreitungsgebiet der Kirgisen und
Kalmücken. Nördlich der Wolga haben die Kirgisen das Land inne und
zwar diejenige Masse dieses Volkes, welche allein auf europäischen Boden
vorgedrungen ist und die man als innere Horde bezeichnet (etwa
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Europa Kaspischen_See Kaspischen
See Bast
956
Die Zeit der siegreichen Revolution.
Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen.
Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir-
kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da-
durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das
Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch
welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se-
natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue
Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen,
durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen,
auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte
der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst
Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung
und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom
dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die
Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver-
hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die
Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von
der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen
Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst
mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht
der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen
geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie-
benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der
sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war
die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft
erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle
diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von
den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein-
drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine
Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be-
fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur-
den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das,
was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt
wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde
dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof
von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä-
titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die
Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De-
cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte
sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus,
weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie
organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Cäsars Napoleons Cardinal_Fesch Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rom Paris Napoleons Napoleons Paris Lyon Napoleons Rom
515
Vierter Abschnitt.
Die Länder und Staaten der Erde.
I. Asia.
§. 1. Beschreibung des Landes.
8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen,
die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des
Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen-
seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil
auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt,
übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel-
ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die
Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und
von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die
Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal
größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält-
niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt
7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300
M., die Inseln abgerechnet.
Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu-
tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien
48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000
Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben-
Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn-
bare am Eismeer.
Flüsse und Seen.
1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht
den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural]]
Extrahierte Personennamen: Anatoli
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Suez Europa Europa Kleinasien Kamtschatka
46k
Wissenschaften ihre Verehrer. Seit dem Jahr 1766 hat die
Insel eine historische Gesellschaft zu Bearbeitung der Laudesge-
scbichle, und seit 1770 eine Ackerbangesellschaft. Im Iahe
177z studierten 4 Isländer auf derumversttäl in Koppenhagen.
^andlunz: Dännemark führt aus: Getreide, Malz,
Meth, Butter, Käse, Ochsen und Pferde, ^orwe^cn r
Kupfer, Eisen, Alaun, Mastbaume, Balken, Bretter, pat-
ten, Marmor, Talksteine, Mühlsteine, emgesalzne und ge-
trocknete Fische, Fleisch, Haute, Pelzwerk, Potasche, Tbran rc.
Island: Fletsch, Talch, Butter, Fische und verschiedne Ar-
beiten von Wolle, besonders wollite Strumpfe und Handschuhe.
Aus den ^u'oijcbcrc Jnicht wird geführt: Unschlitt, Felle,
einaelalzen Schöpsfleisch, Federn, besonders Federdunen und
rvollne Strümpfe. Auf der Insel Island und den Für öl scheu
Inseln ist Geld selten: daher geschieht der Handel nach Fischen
und Ellen Wadmel. (ein grobes ungeschornes Tuch). Eine
Elle davon hat den Werth von 2 Fischen, und 48 Fische werden
auf einen Thaler gerechnet.
ranzen. Schweden (Sverrige,) g. S. die Ostsee und
der Finnische Meerbusen; g. O. tbeils die Ostsee und dec
Bothnische Meerbusen, tbe»ls der Grenzfluß s)aes, und die
Provinzen des Rußifchen Reichs; g. N. die Norwegische Land-
schaft Findmarken ; g. W. Norwegen, dec Kattegat und Sund.
An den Küsten sind unzählige Scheeren oder Klippen, davon
einige 1000 bewohnt sind, und wodurch Schweden gegen feind-
liche Krlegsschlffe, aber nicht gegen flache Galeeren, gesichert ist.
Ii) Flüsse und Seen. (S. 2. Th. S. 189.) Dal
Elsen, Schwedens Hauplflnß, entsteht ans Oesterdal- Elfen
und Wasterdal-Elfen, ergießt sich in den Bothnischen Meerbu-
sen. Elfen oder Elben heissen in Schweden alle grosse Flüsse.
In Angermannland, Medelpad und Iemtland waren.ehmals
verschledne Perlenflüsse, in welchen setzt aber nur wenige Per-
lenmuscheln gefunden werden. Die (Oothlscdc Elbe ent-
steht zwischen dein eigentlichen Westgokhlanb und Bohnslehn,
und fallt unweit Gothenburg in die Nordsee. Im Jahr 1752
11. Das Kbmgreich Schweden,
v
wur-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Schweden. 469
würde der darinnen befindliche Wasserfall, die Tron)ärte
genannt, vermittelst 4 angelegter Schleusten, schiffbar gemacht.
Seit einigen Jahren ist ein kostbarer, aber höchst wichtiger
ttal über den Malar, Hielmar, und Wenersee, und zum Lbeil
über, znm Theil neben der Goth-Elbe (Elfen) geführt wor-
den, welcher eine Wasserverbindung von Stockholm bis Gölhe-
borg zwischen der Ostsee und Nordsee eröffnet.
Iii) Luft und Boden. (S. 2. Tb. S. 189.) Früh-
ling und Herbst find hier kurzer als in Deutschland. Nordscheine
find besonders im nördlichen Theile häufiger als im südlichen.
Erdbeben werden in einigen Gegenden bisweilen verspürt. Im
Innern ist Schweden voller Seen, Waldungen und Gebruge.
Iv) Landcsprodukre. (S. ebendas.) Hierzu kommen
Lavezsteine, Tabackbau und Waldungen, welche vni Holz, Theer,
Pech, Asche, Pelzwerk und Wild geben. Oie uufrnchtbarste Ge-
gend ist Dalland. Die Kornreichsten Landschaften find Ostgoth-
land, Schweden und Finnland. Die Fischereyen beschäftigen viele
Iooo Einwohner. Von den Eisenwerken haben auf 2000a
Menschen ihre Nahrung. Der Grubenbau ist überhaupt der be-
trächtlichste Zweig der Schwedischen Handlung. Die unermeß-
lichen Forsten, mit welchen tue Oberfläche dieses grossen Reichs
bedeckt ist, werden dadurch genutzt, die Metalle , die dadurch
gewonnen werden, an andre Völker vertauscht, und die nökhig--
fien Lebensmittel und Waaren dagegen verschafft, welche die
Einwohner zu Befriedigung ihrer Bedürfnisse brauchen,
V) Remevunf. König von Schweden, jetzt Gustav.
Iii. Schweden ist eine in männlicher und weiblicher Linie erb-
liche, eingeschränkte Monarchie, unter einem wachthabenden,
aber an die Gesetze gebnudnen Könige, und unter gesetzgebenden
Ständen, die auch ihre Gesetze haben. Oie Reichsstände find
in 4 Klassen getheilt: i)Adel, 2) Geistliche, g) Städte, und
4) Reichsbauern. Ans dem Reichstage dürfen die Reichs stände
seit 1772 nur rathen, nicht aber regieren; und auch nur als-
denn ihren Rath erthcilen, wenn sie vom Könige gefragt werden.
V!) Einrhcilutrzck in 5 Hauptländer; i) Schweden
an sich selbst, 2) Gothland, oder Gothisches Reich, z) Nord-
land, 4) Lappland, 5) Finnland. Diese find zusammen in 24
Landeshauplmannschaften getheilt, von denen jede aus ihren
Häredm besteht.
Gg 4
A) Schwe-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Stockholm Ostsee Nordsee Deutschland Schweden Finnland Schweden Schweden Lappland Finnland
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Pohlen.
Franzosen, Italiener und insonderheit Deutsche. Die herr-
schende Relrgiolr ist die römischkatholische, doch haben die
Griechen und Protestanten (oder, wie sie hier heissen, Dljzü
denken,) freye Religionsübung, so auch die Juden, wel-
che sich aber auf geistlichen Gütern nicht niedeclassen dürfen.
Manufakturen und Fabriken sind in den neuesten Zeiten des-
ser, als sie gewöhnlich beschrieben werden. Die ansehnlichen
Leder-, Woll-und Seidenfabriken sind Beweist davon. In
Litkhaucn und im Innern von Pohlen sind seit einigen Jahren
Glashütten zu Stande gebracht worden. In Podolien trist
man in Dörfern grosse Ledergerbereyen an.
Handlung. Aus Pohlen wird ausgeführt: Getreide,
Del, Lein- und Hanfsaamen, Flachs, Hanf, Pot, und Waidasche,
Masten, Dielen, Theer, Butter, Talch, Honig, Meth, Wachs,
Schweinsborsten, Pelzwerk, Ochsen, Pferde, Wstdpret rc.
14. Das Königreich Gallizien und
Ledomirien.
Sieses neue Königreich, welches seit 1772 dem Haust Oest-
reich gehört, grenzt g. W. an daö östreichische Schlesien,
g. N. an Pohlen, g. O. an Pohlen und die Bukowina, g. S.
an Siebenbürgen und Ungarn. Es besteht aus einem Theil der
Woywodschaften Krakow, Sandomir und Lublin, ans einem
Theil des Landes Chelm, aus der ganzen Woywodschaft Belz,
Rußland oder Rothrußlaud, dem Lande Halitsch und aus Stü-
cken der Woywodschaften Wolga und Podol. Auf 2700 Oua-
dratmeilen enthalt es über 2§ Millionen Einwohner, unter denen
über 170200 Inden sind. Die besten pohlnischen Mineralien
und besonders die wichtigen Salzwerke sind mit diesem Theile
von Pohlen in östreichische Hände gekommen.
Städte: 1) Lemberg (Lwow), Hauptstadt des ganzen
Reichs, am Flusse Veltew, eme grosse und feste Stadt. Sie
hat einen römischkatholischen und einen armenischen Erzbischof,
einen griechischen Bischof, verschiedene Fabriken, und treibt ei-
nen wichtigen Handel. Seit 1774 ist hier eine neue Akademie.
Die Anzahl von Einwohnern betragt über 20000, unter denen
mehr als 6000 Juden sind.
2) Ooieliczka, eine kleine Stadt. Die Pfarrkirche, das
Schloß, ein Franziskanerkloster und Kirche nebst einigen Bür-
J i 2 ger-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Schweden.
475
Alle schwedische Lappen bekennen sich zur christlichen Reli-
gion , wobey sie aber auch noch vielen Aberglauben beybchalten
haben. Die Vorstellung, daß gute und böse Wesen einen Ein-
fiuß in die Wellbegebenheiten aussern können, und das Zutrauen
zu ihrer Zaubectrommel, ist noch nicht ganz unter ihnen ver-
drängt worden. Ausser den Lappen wohnen hier auch Schwedi-
sche und Finnische Bauern, die, obgleich mit einiger Muhe,
Ackerbau treiben, auch Rennthiere halten, deren man hier
ohne empfindlichen Mangel nicht ganz entbehren kann. Siethun
ihnen bey Fuhren gute Dienste, und wenn sie geschlachtet werden,
sogeben sie Fleisch, Talg und Haute zum Hausgebrauch und
Verkauf. Das ganze Land wird in 7 Lappmarken eingelheilt:
1) Jemtlandslappmark, 2) Asele oder Angermannslappmack,
3) Umealappmark, 4) Pitealappmark, 5) Lulealappmark,
6) Tornealappmark, 7) Kimilappmark. Nach der natürli-
chen Beschaffenheit kann es auch in das Alpengebürgigte, und in
das Waldigte getheilt werden. Der letztre Theil hat zwar hohe
Berge, aber doch so, daß dazwischen viele Ebnen von Heide
und Moraste von ziemlicher Grösse sind. In der bergichten
Lappmark hat Asele-und Umealappmark hohe Alpen; Lulea-
lappmark hak die höchsten Alpen, auch ganze Gebürge mit ewi-
gem Schnee bedeckt. Von allen diesen Theilen zeichne ich
nur aus:
O Aiiaermannlandslappmark. Ein Theil davon
wird nicht von Lappen, sondern von Bauern bewohnt. Diese
Lappmark hat ein Kirchspiel mit einer Schule.
2) Almtlappmark hat auch verschiedene Kolonien von
Ostböthnischen und Finnischen Bauern und 4 Kirchspiele. Das
Kirchspiel Ausirms enthält 320 Duadratmeilen, und hatte
im Jahr 1769 nicht mehr als 1912 Einwohner, unter denen
keine eigentliche Lappen mehr sind. Dazu gehört das Dorf
welches im erwärmten Jahre 42 Haushaltungen hatte.
Ein ander Dorf Bxuolafedvi hat 42 Haushaltungen. Die
Einwohner treiben einigen Handel nach Rußland und Ostbolh-
nien. Sie reisen selbst nach Rußland, und kaufen da Stroh,
Getraide bey Mißjahren, und andere Waaren, die sie wieder
verkaufen. Nach Ostbothnieu führen sie Fische, Talg, Hanf,
Federn rc., theils eigne, theils in Rußland getauschte Waaren.
Biber werden in diesem Kirchspiele nur noch an einigen Flüssen
von Knolajervi gefangen, nachdem sie gröstentheils ausgerottet
sind.
1 E) Das
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]