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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 266

1870 - Halle : Schwetschke
266 Ost-Europa. (vergl. §. 134, 9); die Wolga und der Ural (vergl. §. 134, 2). Die Wolga, ein majestätischer Strom, ist die Hauptverkehrsader des russischen Reichs, sie durschneidet beinahe das ganze Europäische Rußland in diagonaler Richtung von Nw. nach So. Der Ladogasee', 324 Q.-M. groß, ist der größte Landsee in Europa, welcher durch die Newa in den finnischen Busen abfließt. Der Onegasee, 229 Q.-M., steht mit dem Ladogasee in Verbindung. Der Peipussee, 65% Q.-M., liegt zwischen Livland und dem Petersburger Gouvernement. Der I l m e u se e, bei Nowgorod, hängt mittels des Wol- chow mit dem Ladoga zusammen. Außer diesen natürlichen Wasserstraßen besitzt Rußland noch viele künstliche Wasserverbindungen durch Canäle, wovon die wichtigsten schon von Peter dem Großen ausgeführt oder doch entworfen worden sind. 3. Rußland liegt größtentheils in der gemäßigten Zone — mit bedeutenden Gegensätzen des Klima's nach der großen Ausdehnung des Landes. Im südlichen Theile, den unteren Gebieten des Dniestr, Dniepr, Don, der Wolga und des Ural, gedeihen Wein, Oel, Südfrüchte und Baumwolle, Getreide, Tabak, Maulbeerbäume. Diese Gegenden sind reich an Pferden, Rindvieh, Schweinen und Schafen. Auch das Kameel kommt vor. Im mittlern Theile Rußlands, zwischen der südlichen und nördlichen Landhöhe, ist das Klima besonders dem Kornbau günstig, es kommt vor Flachs, Hanf, Tabak und Hopsen, Gemüse. Die Bienenzucht und die Rindviehzucht ist hier von Bedeutung. In den Gebieten der Dwina und Petschora ist der Boden wenig angebaut. Auf die großen Nadelwaldungen folgen Moorfläckeu, der Boden erzeugt nur noch Moose und Flechten. Von Thieren kommen vor Elen- und Reunthiere, Zobel, Füchse, Marder, Hermeline, Luchse, Bären, Biber; die Seen sind reich an Lachsen und Forellen. Das Mineralreich liefert Gold, Silber, Platina (imuralgebirge), Eisen, Kupfer, Steinkohlen und Marmor. Ausfuhr- produkte sind: Getreide, rohe Wolle, Leinsaat, Flachs, Talg, Hanf, Hanfgarn, Holz, Borsten, Heede, Knochen, Pottasche, Hanf- und Flachs- samen, Hanf- und Leinöl, Tauwerk, Häute, Felle, Eisen, Kupfer, Pferde, Roßhaare, Pech, Theer, Caviar, Hausenblasen. Einfuhr 243, Aus- fuhr 275,8 Milk. Thaler. 4. Staatsausgabeu (für den Gesammtstaat): 521 Mill. Thaler, Schuld: 2729 Mill. Thaler. Stehendes Heer: 575,000 Mann (Kriegsfuß 978,000 Mann). Kriegsflotte 344 Schiffe mit 2178 Kanonen, Handelsflotte 2132 Schiffe mit 180,992 Tonnen. 5. Die große Mehrzahl der Bewohner sind Slaven, am zahl- reichsten die Russen (Groß- und Kleinrussen), demnächst Polen und Letten (am Niemen und an der Düna); außerdem finnische und lappische Bewohner (in den nördlichen und nordöstlichen Gegenden, vergl. §. 146, 4), viele andere Stämme und Völkerschaften (Deutsche und Juden, besonders in den Ostseeprovinzen). Russisch ist die Hauptsprache, dann polnisch und verwandte Mundarten. In den höheren Ständen wird viel französisch und deutsch gesprochen (in Kurland). Die herrschende Kirche ist die griechisch-katholische, außerdem kommen römisch-katholische und protestan- tische Christen und im Süden Muhamedauer vor. Die vorzüglichsten Beschäftigungen sind: Ackerbau (im Innern und

2. Der Westphälische Kinderfreund - S. 201

1811 - Halle : Kümmel
Xi. Erdbeschreibung. 201 4un, Gothenburg und Karlskrona die merk- würdigsten. Rußland ist ein Kaiserthum, und fast so groß als das ganze übrige Europa. Es gränzt an Asien, an das Eismeer, Norwegen, Schweden, die Ostsee, den finni- schen Meerbusen, Preußen, Gallizien, die Türkei und das schwarze Meer. Das Land ist größtentheils eben, doch laufen verschiedene Dcrgreihen von dem Ural ge- birge, welches die Gränze zwischen Rußland und Asien macht, in das Land hinein. Es hat viele große Strö- me, als die Newa, die Düna, dm Dnepr, Don, Wol- ga und Dwina, und mehrere große Landseen, als den Ladoga- und Onega- und Peipussee. Hauptprodukte in den verschiedenen Provinzen sind: Getraide, Vieh, Bergwerksprodukte, besonders Eisen, Holz, Flachs, Hanf und Taback. Es gehören zu Rußland viele noch ' sehr rohe und ungebildete Völkerschaften. Die wichtig- sten Städte sind: die große und prächtige Residenzstadt Petersburg, Kronstadt, Moskau, Riga, Wilna und Archangel. Im Fürstenthum Wal- lachei ist Bukarescht, im Fürstenthum Moldau Zassy die Hauptstadt. Das Herzogthum Warschau, dessen Herzog der König von Sachsen ist. Es gränzt an Rußland, Gallizien und Schlesien, an die Mark Brandenburg und Preußen, und ist eben. Die Weichsel ist der Hauptfluß; außer diesem sind die bedeutendsten die Warte und Netze. Das Land hat viel Getraide, schöne Viehzucht und viel Holz. Warschau, an der Weichsel, ist die Haupt- stadt und der Sitz der Negierung. Sie ist groß und schön gebauet, und hat viele deutsche Einwohner. Po- sen, an der Warte, treibt ansehnlichen Handel. Kra- lau hat eine Universität. Das Königreich Preußen gränzt an das Her- zogthum Warschau, an Deutschland und die Ostsee. Das Land ist gerade nicht eben, hat aber auch keine hohen Berge. Es ist reich an Gewässern. Die Hauptflüsse sind die Weichsel, der Pregel und die Memel. Mehrentheils ist der Boden stuchtbar. Getraide, Rind- vieh und Pferde sind im Ueberflusse. Die großen Waldun-

3. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 111

1885 - Halle : Anton
Beispiel für die Auswahl des Lehrstoffes. Iii Vii. Gewe! für die Auswahl des Lehrstoffes. Welche geographischen Thatsachen sind sür die genaue Aenntnis Skandinaviens von grundlegender Wichtigkeit? Aus der physischen Geographie gehören hierher die Angaben über Lage, Bodenform, Bewässerung, Klima und Produkte, aus der Kultur- geographie die Angaben über die Zustände der Bevölkerung. I. Lage. 1) Die mathematische Lage, denn sie ist zum Verständnis des Klimas unentbehrlich. 2) Die Lage zum Festlande, denn sie erklärt zumteil die von 1397 bis 1523 und 1814 bestandene politische Ver- bindung mit Dänemark. 3) Die Lage zum Meere, denn sie begründet mit das Klima und die Nahruugsquellen, Ii. Bodenform. Es sind drei charakteristische Gebiete zu unter- scheiden: 1) Das westliche Bergland, das seinen Charakter erhält durch Zersplitterung der Küste, breite Plateaurücken im Innern mit einzelnen aufgesetzten Kuppen und Höhen (Sneehätte — Schneehaube, Skagstölstind, Tind — Zahn) und tiefeingefurchte Thäler; es ist die Quelle der Holz- ausfuhr. 2) Das östliche Tiefland als Sitz schwedischer Landwirtschast. 3) Das smaläudische Plateau mit seinem Seeengewimmel. Iii. Gewässer. Sie scheiden sich in Flüsse, Seeen und künstliche Wasserstraßen. 1) Bei den Flüssen tritt als charakteristisch hervor: a) die Verteilung (an der Westseite nur stürzende Bergwnsier, nach der Südost - und Südabdachung hin entwickelte Flüsse, etwa Tornea, Umea, Angerman- elf, Dalelf, Klarelf, Gätaelf, Glommen), b) der Charakter, welcher durch Vergleichung der genannten Flüsse zu erkennen ist. 2) Die Seeen unter- scheiden sich in gleicher Weise: a) die Verteilung ergiebt eine Seeengruppe (Wener-, Wetter-, Hjelmar- und Mälarsee) und einen Seeenkranz, näm- lich die Flnßseeen am östlichen Gebirgssnße, die nachgewiesen werden müssen, aber wegen ihrer Kleinheit nicht zu benennen sind. 3) Die künstlichen Wasserstraßen bieten im Götakanal ein einziges aber weltberühmtes Beispiel der Wasserbaukunst. Iv. Klima. Die Wärmeverteilung tritt in ihrer Einwirkung auf die Pflanzendecke und die Tiere hervor: 1) in allgemeiner Hinsicht, insofern sie die scharfen Gegensätze zwischen den Pflanzen und Tieren des südlichen und nördlichen Skandinaviens bedingt; 2) in örtlicher Verschiedenheit, inso- fern sie für gleiche Breiten ungleiche Niederschlagsverhältnisse verursacht. Dem Unterrichtszwecke dienen einige (nicht zu merkende!) Temperatnran- gaben. V. Produkte. 1) Die Mineralien beleben den Ausfuhrhandel (Eisen, Kupfer). 2) Die Pflanzen sind a) die Verkünder des Klimas (von 8 nach N: Wallnnß, Roggen, Gerste, Hafer, Beerensträucher, isländisch Moos), b) die Grundlage für Ausfuhr (Tanne und Fichte). 3) Die Tiere treten in gleichen Beziehungen auf (Rind und Renntier — Eiderente, Kabeljau, Hering). Vi. Bevölkerung. Bei dieser ist zu betrachten: 1) die Abstammung der Angehörigen beider in Skandinavien vertretenen Rassen (der germani- schen Normänner und Schweden und der mongolischen Finnen und Lappen), 2) die nationale Art derselben in kurzer Charakteristik, 3) die Verteilung der Bevölkerung im Laude, wobei als Bevölkerungsmittelpunkte die größeren

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der Erdkunde - S. 274

1885 - Halle : Anton
274 Europa. Gesetze geregelten Fischerei auf dem Uralstrom und dem Kaspischen See. — 2) Die Fischerei auf dem See wird fast unausgesetzt, im Sommer wie im Winter betrieben. Besonders gefahrvoll ist der Fang im Winter. Der Kasak begiebt sich dann zu Schlitten auf die ihm durch das Loos zu- gefallene Stelle. Ist der Frost sehr stark, so fahren die kühnen Fischer wohl 150 Kilometer weit auf den See hinaus, bis ihnen das dünne Eis Halt gebietet. Haben sie eine günstige Stelle gefunden, fo schlagen sie dort ihr Lager auf, das ans kegelförmigen Filzzelten besteht. Die ganze Aus- stattung desselben bildet Schilfrohr und das zum Futter für die Pferde mitgenommene Heu. Die Fischerei geschieht in der Art, daß in dem Eise zwei geradlinige, etwa 25 Meter von einander entfernte Einschnitte gemacht werden. An jedem derselben wird ein starker Pfahl eingeschlagen und an dem einen das Ende des Netzes befestigt und ins Wasser hineingelassen. Vermittelst langer Hakenstangen wird es sodann nnter dem Eise bis zu der entgegengesetzten Öffnung gezogen, wobei denn im günstigen Falle eine ansehnliche Anzahl von Fischen gefangen wird. Bei dieser Beschäftigung ist der Kafak, fern von jeder menschlichen Hilft, ganz auf sich angewiesen und befindet sich fast stündlich in der größten Lebensgefahr, weil sich häufig in der Eisdecke große Risse bilden oder auch wohl die Stelle, wo er sein Lager aufgeschlagen hat, sich ganz von dem festen Eise trennt. In solchem Augenblicke größter Gefahr weiß der Kasak umsichtig alle günstigen Um- stände zu seiner Rettung zu benutzen. Nicht selten aber geschieht es, daß er auf einer Eisscholle weit ins Meer hinausgetrieben wird und erfriert, wenn nicht der Znfall ein astrachanisches Fischerboot zu seiner Rettung herbeiführt. — 3) Unter den Fischen, welche im Uralflnß und im Kaspischen See gefangen werden, stehen Stör und Hausen obenan, weil sie in ihrem Rogen den wertvollen Kaviar liefern. Znin Zwecke der K a v i a r b e r e i t n n g wird der aus dem Fische herausgenommene Rogen in ein langes, viereckiges Sieb geschüttet, dessen Löcher die Größe eines Rogenkornes haben und welches sich über einer Mulde von Lindenholz befindet, die durch eine Scheidewand in zwei Abteilungen getrennt wird. In dem Siebe wird der Rogen mit Salzlake gemischt, welche nach dem Durchsalzen in die Mulde zurückfließt und zum Durchsalzen neuen Rogens benutzt wird. Der durch- gesalzene Rogen aber fällt durch das Sieb in die andere Abteilung der Mulde, wo er mit Schaufelstaugen so lange umgerührt wird, bis er den gehörigen Grad von Festigkeit erlangt hat. Darauf bringt man den Rogen in kleinen aus Bast verfertigten Säcken unter eine Presse, damit das noch darin enthaltene Wasser vollständig ausfließe. Der im Lande bleibende, scharfgesalzene Kaviar wird so hart, daß man ihn zum Gebrauche mit dem Messer schneiden muß; der mild gesalzene kommt in kleinen aus Lindenholz gefertigten Tönnchen zur Ausfuhr. Nach „Aus allen Weltteilen". 9. Die Kirgisen und Kalmücken. 1. Die innere Horde der Kirgisen. 2. Die Kalmücken. 1) Das Gouvernement Astrachan, die unfruchtbare Steppe zu beiden Seiten der unteren Wolga, ist das Verbreitungsgebiet der Kirgisen und Kalmücken. Nördlich der Wolga haben die Kirgisen das Land inne und zwar diejenige Masse dieses Volkes, welche allein auf europäischen Boden vorgedrungen ist und die man als innere Horde bezeichnet (etwa

5. Viertehalb Jahrhunderte - S. 956

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
956 Die Zeit der siegreichen Revolution. Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen. Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir- kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da- durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se- natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen, durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen, auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver- hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie- benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein- drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be- fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur- den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das, was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä- titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De- cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus, weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 313

1831 - Mainz : Kunze
515 Vierter Abschnitt. Die Länder und Staaten der Erde. I. Asia. §. 1. Beschreibung des Landes. 8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen, die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen- seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt, übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel- ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält- niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt 7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300 M., die Inseln abgerechnet. Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu- tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien 48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000 Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben- Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn- bare am Eismeer. Flüsse und Seen. 1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist

7. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 468

1782 - Halle : Gebauer
46k Wissenschaften ihre Verehrer. Seit dem Jahr 1766 hat die Insel eine historische Gesellschaft zu Bearbeitung der Laudesge- scbichle, und seit 1770 eine Ackerbangesellschaft. Im Iahe 177z studierten 4 Isländer auf derumversttäl in Koppenhagen. ^andlunz: Dännemark führt aus: Getreide, Malz, Meth, Butter, Käse, Ochsen und Pferde, ^orwe^cn r Kupfer, Eisen, Alaun, Mastbaume, Balken, Bretter, pat- ten, Marmor, Talksteine, Mühlsteine, emgesalzne und ge- trocknete Fische, Fleisch, Haute, Pelzwerk, Potasche, Tbran rc. Island: Fletsch, Talch, Butter, Fische und verschiedne Ar- beiten von Wolle, besonders wollite Strumpfe und Handschuhe. Aus den ^u'oijcbcrc Jnicht wird geführt: Unschlitt, Felle, einaelalzen Schöpsfleisch, Federn, besonders Federdunen und rvollne Strümpfe. Auf der Insel Island und den Für öl scheu Inseln ist Geld selten: daher geschieht der Handel nach Fischen und Ellen Wadmel. (ein grobes ungeschornes Tuch). Eine Elle davon hat den Werth von 2 Fischen, und 48 Fische werden auf einen Thaler gerechnet. ranzen. Schweden (Sverrige,) g. S. die Ostsee und der Finnische Meerbusen; g. O. tbeils die Ostsee und dec Bothnische Meerbusen, tbe»ls der Grenzfluß s)aes, und die Provinzen des Rußifchen Reichs; g. N. die Norwegische Land- schaft Findmarken ; g. W. Norwegen, dec Kattegat und Sund. An den Küsten sind unzählige Scheeren oder Klippen, davon einige 1000 bewohnt sind, und wodurch Schweden gegen feind- liche Krlegsschlffe, aber nicht gegen flache Galeeren, gesichert ist. Ii) Flüsse und Seen. (S. 2. Th. S. 189.) Dal Elsen, Schwedens Hauplflnß, entsteht ans Oesterdal- Elfen und Wasterdal-Elfen, ergießt sich in den Bothnischen Meerbu- sen. Elfen oder Elben heissen in Schweden alle grosse Flüsse. In Angermannland, Medelpad und Iemtland waren.ehmals verschledne Perlenflüsse, in welchen setzt aber nur wenige Per- lenmuscheln gefunden werden. Die (Oothlscdc Elbe ent- steht zwischen dein eigentlichen Westgokhlanb und Bohnslehn, und fallt unweit Gothenburg in die Nordsee. Im Jahr 1752 11. Das Kbmgreich Schweden, v wur-

8. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 469

1782 - Halle : Gebauer
Schweden. 469 würde der darinnen befindliche Wasserfall, die Tron)ärte genannt, vermittelst 4 angelegter Schleusten, schiffbar gemacht. Seit einigen Jahren ist ein kostbarer, aber höchst wichtiger ttal über den Malar, Hielmar, und Wenersee, und zum Lbeil über, znm Theil neben der Goth-Elbe (Elfen) geführt wor- den, welcher eine Wasserverbindung von Stockholm bis Gölhe- borg zwischen der Ostsee und Nordsee eröffnet. Iii) Luft und Boden. (S. 2. Tb. S. 189.) Früh- ling und Herbst find hier kurzer als in Deutschland. Nordscheine find besonders im nördlichen Theile häufiger als im südlichen. Erdbeben werden in einigen Gegenden bisweilen verspürt. Im Innern ist Schweden voller Seen, Waldungen und Gebruge. Iv) Landcsprodukre. (S. ebendas.) Hierzu kommen Lavezsteine, Tabackbau und Waldungen, welche vni Holz, Theer, Pech, Asche, Pelzwerk und Wild geben. Oie uufrnchtbarste Ge- gend ist Dalland. Die Kornreichsten Landschaften find Ostgoth- land, Schweden und Finnland. Die Fischereyen beschäftigen viele Iooo Einwohner. Von den Eisenwerken haben auf 2000a Menschen ihre Nahrung. Der Grubenbau ist überhaupt der be- trächtlichste Zweig der Schwedischen Handlung. Die unermeß- lichen Forsten, mit welchen tue Oberfläche dieses grossen Reichs bedeckt ist, werden dadurch genutzt, die Metalle , die dadurch gewonnen werden, an andre Völker vertauscht, und die nökhig-- fien Lebensmittel und Waaren dagegen verschafft, welche die Einwohner zu Befriedigung ihrer Bedürfnisse brauchen, V) Remevunf. König von Schweden, jetzt Gustav. Iii. Schweden ist eine in männlicher und weiblicher Linie erb- liche, eingeschränkte Monarchie, unter einem wachthabenden, aber an die Gesetze gebnudnen Könige, und unter gesetzgebenden Ständen, die auch ihre Gesetze haben. Oie Reichsstände find in 4 Klassen getheilt: i)Adel, 2) Geistliche, g) Städte, und 4) Reichsbauern. Ans dem Reichstage dürfen die Reichs stände seit 1772 nur rathen, nicht aber regieren; und auch nur als- denn ihren Rath erthcilen, wenn sie vom Könige gefragt werden. V!) Einrhcilutrzck in 5 Hauptländer; i) Schweden an sich selbst, 2) Gothland, oder Gothisches Reich, z) Nord- land, 4) Lappland, 5) Finnland. Diese find zusammen in 24 Landeshauplmannschaften getheilt, von denen jede aus ihren Häredm besteht. Gg 4 A) Schwe-

9. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 497

1782 - Halle : Gebauer
497 Pohlen. Franzosen, Italiener und insonderheit Deutsche. Die herr- schende Relrgiolr ist die römischkatholische, doch haben die Griechen und Protestanten (oder, wie sie hier heissen, Dljzü denken,) freye Religionsübung, so auch die Juden, wel- che sich aber auf geistlichen Gütern nicht niedeclassen dürfen. Manufakturen und Fabriken sind in den neuesten Zeiten des- ser, als sie gewöhnlich beschrieben werden. Die ansehnlichen Leder-, Woll-und Seidenfabriken sind Beweist davon. In Litkhaucn und im Innern von Pohlen sind seit einigen Jahren Glashütten zu Stande gebracht worden. In Podolien trist man in Dörfern grosse Ledergerbereyen an. Handlung. Aus Pohlen wird ausgeführt: Getreide, Del, Lein- und Hanfsaamen, Flachs, Hanf, Pot, und Waidasche, Masten, Dielen, Theer, Butter, Talch, Honig, Meth, Wachs, Schweinsborsten, Pelzwerk, Ochsen, Pferde, Wstdpret rc. 14. Das Königreich Gallizien und Ledomirien. Sieses neue Königreich, welches seit 1772 dem Haust Oest- reich gehört, grenzt g. W. an daö östreichische Schlesien, g. N. an Pohlen, g. O. an Pohlen und die Bukowina, g. S. an Siebenbürgen und Ungarn. Es besteht aus einem Theil der Woywodschaften Krakow, Sandomir und Lublin, ans einem Theil des Landes Chelm, aus der ganzen Woywodschaft Belz, Rußland oder Rothrußlaud, dem Lande Halitsch und aus Stü- cken der Woywodschaften Wolga und Podol. Auf 2700 Oua- dratmeilen enthalt es über 2§ Millionen Einwohner, unter denen über 170200 Inden sind. Die besten pohlnischen Mineralien und besonders die wichtigen Salzwerke sind mit diesem Theile von Pohlen in östreichische Hände gekommen. Städte: 1) Lemberg (Lwow), Hauptstadt des ganzen Reichs, am Flusse Veltew, eme grosse und feste Stadt. Sie hat einen römischkatholischen und einen armenischen Erzbischof, einen griechischen Bischof, verschiedene Fabriken, und treibt ei- nen wichtigen Handel. Seit 1774 ist hier eine neue Akademie. Die Anzahl von Einwohnern betragt über 20000, unter denen mehr als 6000 Juden sind. 2) Ooieliczka, eine kleine Stadt. Die Pfarrkirche, das Schloß, ein Franziskanerkloster und Kirche nebst einigen Bür- J i 2 ger-

10. Ausser den noch übrigen Theilen von Europa, ganz Asien, Afrika, Amerika und Südindien - S. 475

1782 - Halle : Gebauer
Schweden. 475 Alle schwedische Lappen bekennen sich zur christlichen Reli- gion , wobey sie aber auch noch vielen Aberglauben beybchalten haben. Die Vorstellung, daß gute und böse Wesen einen Ein- fiuß in die Wellbegebenheiten aussern können, und das Zutrauen zu ihrer Zaubectrommel, ist noch nicht ganz unter ihnen ver- drängt worden. Ausser den Lappen wohnen hier auch Schwedi- sche und Finnische Bauern, die, obgleich mit einiger Muhe, Ackerbau treiben, auch Rennthiere halten, deren man hier ohne empfindlichen Mangel nicht ganz entbehren kann. Siethun ihnen bey Fuhren gute Dienste, und wenn sie geschlachtet werden, sogeben sie Fleisch, Talg und Haute zum Hausgebrauch und Verkauf. Das ganze Land wird in 7 Lappmarken eingelheilt: 1) Jemtlandslappmark, 2) Asele oder Angermannslappmack, 3) Umealappmark, 4) Pitealappmark, 5) Lulealappmark, 6) Tornealappmark, 7) Kimilappmark. Nach der natürli- chen Beschaffenheit kann es auch in das Alpengebürgigte, und in das Waldigte getheilt werden. Der letztre Theil hat zwar hohe Berge, aber doch so, daß dazwischen viele Ebnen von Heide und Moraste von ziemlicher Grösse sind. In der bergichten Lappmark hat Asele-und Umealappmark hohe Alpen; Lulea- lappmark hak die höchsten Alpen, auch ganze Gebürge mit ewi- gem Schnee bedeckt. Von allen diesen Theilen zeichne ich nur aus: O Aiiaermannlandslappmark. Ein Theil davon wird nicht von Lappen, sondern von Bauern bewohnt. Diese Lappmark hat ein Kirchspiel mit einer Schule. 2) Almtlappmark hat auch verschiedene Kolonien von Ostböthnischen und Finnischen Bauern und 4 Kirchspiele. Das Kirchspiel Ausirms enthält 320 Duadratmeilen, und hatte im Jahr 1769 nicht mehr als 1912 Einwohner, unter denen keine eigentliche Lappen mehr sind. Dazu gehört das Dorf welches im erwärmten Jahre 42 Haushaltungen hatte. Ein ander Dorf Bxuolafedvi hat 42 Haushaltungen. Die Einwohner treiben einigen Handel nach Rußland und Ostbolh- nien. Sie reisen selbst nach Rußland, und kaufen da Stroh, Getraide bey Mißjahren, und andere Waaren, die sie wieder verkaufen. Nach Ostbothnieu führen sie Fische, Talg, Hanf, Federn rc., theils eigne, theils in Rußland getauschte Waaren. Biber werden in diesem Kirchspiele nur noch an einigen Flüssen von Knolajervi gefangen, nachdem sie gröstentheils ausgerottet sind. 1 E) Das
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TM Hauptwörter (200)200

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