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sucht; weiter südlich kommen Steppen mit einigem Gesträuch
und Rennthiermoos bedeckt (die Tundra's), von Nomaden
(Samojeden) bewohnt, die Pelzthiere jagen; die Tundra's
gehen in die Zone der Wälder über, vom weißen Meere
bis zum Ural, die aus Tannen und Lerchen bestehen und
Pelzthiere enthalten. Dann beginnen, in Mittelrußland,
südlich der obern Wolga Ackerbau und Viehzucht; hier
bedeutender Getreidebau. An der imtern Wolga und am
Don finden sich große Salz-, Sand-, Stein- und feuchte
Grasebenen (Steppen); an der Küste des schwarzen Meeres
gedeihen Mais und Reben, in den Thälern des Kaukasus
Südfrüchte, Baumwolle, Zuckerrohr, Reis.
Produkte. Thiere: Rindvieh, Büffel, Pferde in
großen Heerden, auch wilde, zahme und wilde Esel, Ka-
meele, Schafe, Rennthiere, Elennthiere und allerlei Jagd-
und Pelzthiere; zahmes und wildes Geflügel (Gänse); Fische
(Caviarbereitung), Krebse, Austern, Bienenzucht u. Seidenbau.
Pflanzen. Viel Getreide, Gartengewächse (Melonen),
Flachs, Hanf, im Norden Beeren, Obst im Süden (Kir-
schenwälder), Wein und Südfrüchte im äußersten Süden.
Große Waldungen in Polen, Lithauen, der Wolchonskiwald,
inl Norden.
Mineralien. Gold und Platina im Ural, Silber,
Kupfer, Eisen, Diamanten u. a. Edelsteine, Naphta, Schwe-
fel, Steinkohlen, Torf, Vitriol, Salpeter, Salz.
Einwohner. 50—60 Mill. Die Mehrzahl bekennt
sich zur griechisch-katholischen Kirche, die Polen sind römisch-
katholisch, die Ostseeprovinzen evangelisch. Der russische
Kaiser beherrscht die verschiedensten Volksstämme: Russen,
Kosaken, Polen, Finnen, Deutsche in den Ostseeprovinzen,
Schweden, Kalmücken, Tataren, Kirgisen, Baschkiren, Tun-
gusen, Samojeden, Lappen, Juden, Zigeuner, Griechen,
Türken und Perser. Die Russen stehen auf einer tieferen
Bildungsstufe als die übrigen Europäer. - Die russischen
Bauern sind den: Trünke stark ergeben, träg und un-
wissend.
Der russische Handel ist nicht unbeträchtlich; es giebt
Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Flachs und Hanf,
Seife, Lichtern, Brandwein, Metallwaaren, Tabak, Zucker,
Glas, Holzwaaren.
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Cäsar.
69
den Kalender, indem er das Jahr zu 365 Tagen festsetzte und anord-
nete, daß alle vier Jahre ein Tag eingeschaltet werden sollte. Nach dem
Vornamen Cäsar's, Julius, nennt man den also eingerichteten Kalender den
„julianischen *)." — Von diesen friedlichen Sorgen wurde Cäsar durch die
neuen Rüstungen der Söhne des Pompejus abgerufen. Er schlug sie bei
Muiida^ in einer blutigen Schlacht. Da endigte der 5jährige (49—45)
Bürgerkrieg; Cäsar kehrte als unangefochtener Herr und Gebieter des römi-
schen Reiches nach der Hauptstadt zurück.
5. Gegen Sitte und Gewohnheit hielt Cäsar wegen seines Sieges über
„Mitbürger" einen Triumph. Die Senatoren fügten sich demüthig dem
glücklichen Schlachtengewinner. Man begrüßte- ihn als „Vater des Vater-
landes", feierte ein 50tägiges Dankscst und ernannte ihn zum Diktator auf
Lebenszeit. Er empfing das Recht, alle öffentlichen Beamten zu ernennen
und freie Verwaltung des Staatsschatzes. Ihm zu Ehren nannte man den
Monat seiner Geburt, nach seinem Vornamen, „Julius." Man bestimmte
für ihn einen goldenen Thron im Senat und bei Gericht, man errichtete
ihm eine Bildsäule mit der Inschrift: „dem unüberwindlichen Gotte." Nur
die königliche Krone und der königliche Titel fehlte ihm noch, um auch die
letzte Spur der Republik zu vernichten. Darnach strebte Cäsar jetzt mit aller
Kraft seines klugen Geistes. Wohl wußten dies Cäsar's Freunde und sie
suchten ihn auf die letzte Stufe zu heben, trotz dem Widerwillen des Vol-
kes, das seinen Haß gegen das Königthum im Laufe von fünf Jahrhun-
derten nicht abgelegt hatte. Als einst bei einem Götterfeste im Jahre 44
Cäsar auf goldenem Stuhl umgeben von dem Volke auf dem Markte saß,
näherte sich ihm der Konsul Antonius und überreichte knieend dem Cäsar
eine goldene mit Lorbeer umwundene Krone. In stummem Schweigen harrte
ängstlich die versammelte Menge, was Cäsar thun werde. Er wies die Krone
zurück und vom Jubel des Volkes hallte der Markt wieder. Noch einmal
bot Antonius die Krone dar, noch einmal wies sie Cäsar zurück und noch
lauter tönte das Freudengeschrei der Römer. Cäsar's Weigerung war Ver-
stellung, er hatte gehofft, das Volk werde ihn auffordern, die Krone anzu-
nehmen. Veit unterdrücktem Aerger stand er von seinem goldenen Stuhle
auf mit den Worten: „Jupiter allein ist König."
Aber viele Römer merkten, wornach Cäsar strebe und endlich verban-
den sich 60 Männer, den gefährlichen Feind ihrer Freiheit zu ermorden.
An der Spitze der Verschwörung standen Brutus und Kassius. Letzterer
haßte Cäsar, weil er ihm das Konsulat versprochen und nicht Wort ge-
halten. Brutus aber, der schon um seines Namens willen die bedrohte
Freiheit retten zu müssen glauvte, war ein Feind Cäsar's, weil er ihn für
einen Tyrannen hielt. Cäsar dagegen liebte den edlen Jüngling, wie seinen
Sohn und überhäufte ihn mit Beweisen seines Wohlwollens. Den l5. März
44 hatten die Freunde Cäsar's zu einem zweiten Versuch bestimmt, den-
selben zum Könige zu machen, seine Feinde setzten diesen Tag fest zu seinem
*) Im Jahre 1582 ließ Papst Gregor Xiii. eine berichtigende Berechnung der
Jahreslänge aufstellen; dies ist der sogenannte gregorianische Kalender, nach
dem wir uns jetzt richten.
2) Mnnda, Stadt in Spanien, unweit der obern Guadiana.
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Extrahierte Personennamen: Cäsar Julius Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Antonius Antonius Cäsar Cäsar Antonius Cäsar Cäsar Brutus Cäsar Brutus Cäsar Gregor_Xiii Gregor
168
— Und nun laßt uns fortfahren!" sprach er zum Herzog,
und setzte das angefangene Spiel fort.
Aber der Kurfürst von Brandenburg war in das Lager
zum Kaiser geeilt, um für das Leben des Gefangenen zu
bitten. Wittenberg wurde übergeben, und Karl V. nahm
das widerrechtlich gefällte Urteil zurück. Darauf wurden
dem Kurfürsten Vertragspunkte vorgelegt, nach deren einem
er sich verpflichten sollte, alles anzunehmen, was die Kirchen-
versammlung zu Trient und der Kaiser in Neligionssachen
beschließen würden. In seinem Unglück unerschüttert,
erwiderte Johann Friedrich: „Wir wollen bei der Lehre,
und dem Bekenntnis, die wir zu Augsburg neben unserm
Vater, auch andern Fürsten und Ständen öffentlich übergeben,
beständig verharren und lieber die Kur, Land und Leute,
auch den Hals dazu hergeben als von Gottes Wort uns
abweisen laffen." Herzog und Böttiger.
124. Gustav Adolf von Schweden.
Als Gustav Adolf von Nürnberg nach Sachsen zog,
strömte alles Volk aus den Gegenden, wo er durchzog,
herbei, um den Helden, den Rächer, den großen König zu
sehen, der ein Jahr vorher auf diesem Boden als ein
rettender Engel erschienen war. Stimmen der Freude um-
lönten ihn, ehrfurchtsvoll stürzte sich vor ihm alles auf die
Kniee; man stritt sich um die Gunst, die Scheide des
Schwertes, den Saum seines Kleides zu berühren. Den
bescheidenen Helden machten diese unschuldigen Beweise der
aufrichtigsten Dankbarkett und Bewunderung traurig. „Ist
es nicht, als ob dieses Volk mich zum Gott machte?"
sagte er zu seinen Begleitern. „Unsere Sachen stehen gut,
aber ich fürchte, die Rache des Himmels wird mich für
dieses verwegene Gaukelspiel strafen und diesem thörichten
Haufen meine schwache sterbliche Menschheit früh genug
offenbaren."
Wallenstein folgte dem Könige, und wo er zog, brannten
Flecken und Dörfer; nichts blieb vor den wilden Plün-
derungen seiner Soldaten verschont, und Wehklagen und
Verwünschungen ertönten überall auf dem Wege, auf
welchem so eben Freudengeschrei und Segnungen den edlen
Gustav begleitet hatten. Unweit Weißenfels bei dem
Städtchen Lützen trafen beide Heere auf einander, und den
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Gustav_Adolf_von_Schweden Gustav Adolf Gustav_Adolf_von_Nürnberg Gustav Adolf Gustav Gustav
956
Die Zeit der siegreichen Revolution.
Oberhaupte der Kirche geleitet würde, als Mittel borgen zu müssen.
Zudem hoffte man von der Mitwirkung des Papstes eine günstige Wir-
kung auf die der Kirche nicht Entfremdeten, deren Gemüther man da-
durch am leichtesten dem Herrscher unterwerfen würde. Nachdem das
Kaiserthum verkündet, nachdem eine Anzahl von Veränderungen, durch
welche die monarchische Gewalt Verstärkung erhielt, mittelst eines Se-
natsbeschlüsses angeordnet worden, sollte eine Kaiserkrönung das neue
Werk beschließen. Doch wollte der neue Kaiser nicht so weit gehen,
durch Empfang der Krone eine Sendung von dem Papste anzunehmen,
auch nicht dadurch, daß er nach Rom reiste, sich vor dem Oberhaupte
der Kirche beugen. Die Unterhandlungen zielten darauf, daß Papst
Pius Vh. nach Paris kommen und nicht die Krönung, sondern Salbung
und Segnung verrichten möge. Viele Bedenken stellten sich in Nom
dem Eingehen auf Napoleons Wünsche in den Weg. War schon die
Art, wie der Papst sich bei der Feier betheiligen sollte, eine dem Ver-
hältnisse zwischen Papst und Kaiser nicht entsprechende, so war die
Macht Napoleons, welche nach Entstehung und Wirksamkeit mehr von
der Macht der römischen Imperatoren als von der Macht der römischen
Kaiser hatte, welche durch den Gegensatz zu einem Berechtigten, selbst
mit Cäsars und Auguftus' Macht verglichen, im Nachtheile stand, nicht
der Art, daß der Papst ihr die geforderte kirchliche Weihe zu ertheilen
geneigt sein konnte. Dazu kam die Frage, wie der Papst der vertrie-
benen Familie der Bourbonen gegenüber den Kaiser salben könne, der
sich Kaiser der Franzosen nannte, und ungeachtet dieser Benennung war
die Stellung zweifelhaft, die der neue von Plänen der Weltherrschaft
erfüllte Kaiser dem wirklichen Kaiser gegenüber einnehmen würde. Alle
diese Gegengründe wurden in der Seele des sanften Pius Vii. von
den Vorstellungen erschüttert, durch welche seine Räthe unter dem Ein-
drücke der bereits in Napoleons Händen ruhenden Gewalt, der an seine
Freundschaft geknüpften Hoffnungen und der von seinem Unwillen be-
fürchteten Gefahren ihn zum Nachgeben zu stimmen suchten. Auch wur-
den von Paris aus die lockenden Worte, durch welche dem Papste das,
was man begehrte, als der größte Gewinn für die Kirche dargeftellt
wurde, nicht gespart, und die Entscheidung im Sinne des Kaisers wurde
dadurch herbeigeführt, daß gegen den Sinn des Kaisers der Erzbischof
von Lyon, Cardinal Fesch, der Stiefbruder von Napoleons Mutter Lä-
titia, in Rom die Erklärung abgab, der Papst solle dem Kaiser auch die
Krönung ertheilen. Der Papst kam, und Napoleon setzte am 2. De-
cember sich und seiner Gemahlin selbst die Krone auf. Der Papst hatte
sich erniedrigt, und die für die Kirche gehofften Vortheile blieben aus,
weil die zur Ausführung des Concordats erlassenen Verordnungen, oie
organischen Artikel genannt, dem Sinne des Concordats entgegen die
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Cäsars Napoleons Cardinal_Fesch Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rom Paris Napoleons Napoleons Paris Lyon Napoleons Rom
515
Vierter Abschnitt.
Die Länder und Staaten der Erde.
I. Asia.
§. 1. Beschreibung des Landes.
8ils Grenze gegen Europa wird eine Linie angenommen,
die vom Kar, Küstensiuß des Eismeers südwestl. zum Quell des
Ural, dann auf dem Obtschei Sirt südwestl. zur Wolga und jen-
seit derselben zur Mündung des Don zieht. Daß der Welttheil
auch mit Afrika, doch nur durch die Erdenge Suez zusammenhängt,
übrigens aber vom Eismeer, großen Ocean, indischen und mittel-
ländischen Meer bespült wird, ist schon früher angegeben. — Die
Ausdehnung Asia's ist gewaltig; von Sw. nach No. 1200, und
von So. nach Nw. 800 Meilen. Der Flächeninhalt (die
Inseln abgerechnet ) wird auf 800000 Qm. geschätzt; also 5mal
größer als Europa; doch hat unser kleiner Welttheil im Verhält-
niß weit mehr Küsten. Der Küstenumfang Asia's beträgt
7700 M., und der von Europa, das weit ausgezackter ist, 4300
M., die Inseln abgerechnet.
Der Halbinseln sind also wenige und von großem Umfang; die bedeu-
tendsten: Anatoli (Morgenland) od. Kleinasien 10000 Qm. — Arabien
48000 Qm. — Halbinsel diesseit des Ganges oder vorderindische 50000
Qm. — Halbinsel jenseit des Ganges od. hinterindische, mit der Neben-
Halbinsel Malakka — Korea — Kamtschatka — und einige unbewohn-
bare am Eismeer.
Flüsse und Seen.
1. Ohne Abzug zum Meere: Der caspische See zieht
den Blick zuerst an. Er hat eine Oberflache von 6000 Qm., ist
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Anatoli
Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Suez Europa Europa Kleinasien Kamtschatka
432 Das römisch-deutsche Reich in den beiden nächsten Jahrhunderten
knüpften sich noch Befugnisse genug, die sich für jenen chm näher
liegenden Zweck benutzen ließen. In Italien hatten die Ereignisse
im neapolitanischen Reiche dessen Einfluß auf die Angelegenheiten der
übrigen Staaten abgeschnitten. Im Norden des Landes entwickelte
sich die Macht des Hauses Visconti mit einer solchen Gewalt, daß
selbst andere gibellinische Herrscherfamilien, wie die zur Herrschaft
von Mantua gelangten Gonzaga und die in Reggio an ihre Stelle
getretenen Este, die Macht des Herrschers von Mailand als eine feind-
liche fürchten mußten. Einer fürstlichen Gewalt gingen die gibellinischen
Häupter, vor allen die Visconti, dadurch entgegen, daß das Söldner-
wesen einriß und nicht mehr die Bürger der Städte die Kriege führten.
Denn durch eine besoldete Truppenmacht konnte der Führer von der
Partei, die ihn erhoben hatte, unabhängig werden, und das Besoldungs-
wesen gab ihm Einfluß auf die Geldmittel der Städte, so daß er an die
Spitze der Verwaltung trat, wie die richterliche Gewalt, früher von dem
Podefta geübt, schon an ihn übergegangen war. Die Ausdehnung des
Gebietes wurde sodann ein fernerer Schutz für das Haupt des neuen
Staates, da etwanige Versuche einer einzelnen Stadt, sich der willkühr-
lichen Herrschaft zu entziehen, durch die Kräfte der übrigen unterdrückt
werden konnten. Schon griff die Macht der Visconti über die Lombardei
hinaus. Auf der einen Seite faßten sie in der Romagna festen Fuß
und auf der andern Seite beugte sich das von innerer Parteiung zer-
rissene Genua so vor ihnen, daß es im Jahre 1353 sich förmlich unter-
warf. Auch die Welfen in Tuscien oder Toscana wurden von ihnen
bekämpft. Nur der Markgraf von Montserrat leistete ihnen noch nach-
drücklichen Widerstand. Während so im nördlichen Italien eine neue
große Macht sich bildete, war der Kirchenstaat im Begriff in eine
Menge kleiner Herrschaften sich aufzulösen. In Rom selbst aber, wo man
den zu Avignon wohnenden Gebieter fast vergessen hatte, tauchte ein
abenteuerlicher Versuch auf, die Herrlichkeit des alten weltbeherrschenden
römischen Volkes zu erneuern. Ein kühner und kluger Mann aus nie-
derem Stande, Cola di Rienzi, lieh den träumerischen Erinnerungen an
Roms alte Größe begeisterten Ausdruck und stieg zu solchem Ansehn
empor, daß er im Jahre 1342 als Mitglied einer Gesandtschaft, die Papst
Clemens Vi. zur Rückkehr nach Rom einladen sollte, das Wort führte,
obgleich der große Dichter Petrarca aus Arezzo (geboren im Jahre
1304, gestorben im Jahre 1374) dabei zugegen war. Im Jahre 1347
riß er das Volk zur Herstellung der Republik hin und bewirkte eine
Anzahl von Gesetzen, die auf Beseitigung der eingerissenen Unsicherheit
zielten. Seine Macht stieg so schnell, daß die Häupter des römischen
Adels die Stadt verließen. Gefeiert als Befreier Roms, das er unter
dem Namen eines Tribuns regierte, machte er allen Fürsten, auch dem
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550 Die pyrenäische Halbinsel, Skandinavien und Rußland rc.
die seine Alleinherrschaft über die Russen außer Zweifel setzte. Die
Vollendung seines Werkes erheischte Sorgfalt für die Ausbildung aller
Thätigkeiten des Volkes, durch welche das Bedürfniß der Ordnung ge-
steigert, und dem Herrscher größere Mittel zur Verfügung gestellt wer-
den. Er bemühte sich daher aus der Fremde Leute zu gewinnen, welche
Landbau und Gewerbe in lebhafteren Betrieb brachten. Eine Menge
von Familien aus Nowgorod wurde nach Moskwa versetzt, um hier
unter slavische Bevölkerung gemischt ihrer Vaterstadt, wo sie durch
slavische Ansiedler ersetzt wurden, die Kraft des Widerstrebens zu ent-
ziehen, und den neuen Wohnort zu einem Ausgangspunkte für Civilisation
machen zu helfen. Für die Zukunft sorgte ein Gesetz über die Untheilbar-
keit des Reiches, und da Conftantinopel die Hauptstadt des griechischen
Reiches und die Metropole der griechischen Kirche zu sein aufgehört
hatte, ward der Selbstherrscher aller Russen, der zu Moskwa in dem
von ihm erbauten Schlosse des Kreml wohnte, nicht allein der mächtigste
Fürst des Ostens, sondern auch der Schirmherr der Kirche seines Landes,
so daß die griechische Kirche für den Umfang des russischen Reiches ihr
geistliches Oberhaupt nun nicht mehr in dem Erzbischöfe von Kiew,
sondern in dem Patriarchen von Moskwa hatte, und für den russischen
Zweig der griechischen Kirche der Wille des neuen Schirmherrn so be-
stimmend wurde, als es einst für die gesammte griechische Kirche der
Wille des Kaisers zu Conftantinopel gewesen war.
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Moskwa Moskwa Kiew Moskwa