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1. Mittelalter - S. 98

1896 - Stuttgart : Neff
m — Eigengüter, eine bedeutende, durch das Bremer Erzbistum nicht mehr beschränkte Macht besass; er trat mit ändern sächsischen Grossen der Einziehung der Lehen des letzten Grafen von Weimar-Orlamünde durch den Kaiser entgegen. Zugleich zerfiel dieser über dem Streben, die oberrheinische Tiefebene ganz in seine unmittelbare Gewalt zu bringen, auch mit dem Erzbischof von Mainz, seinem bisherigen Vertrauten und Kanzler Adalbert; Heinrich nahm ihn in Haft, und sein Feldherr Hoyer von Mansfeld besiegte die sächsischen Aufständischen 1113. Aber ein Misserfolg des kaiserlichen Heeres gegen die aufständischen Friesen hatte den Abfall Kölns und die Wiedererhebung der Sachsen zur Folge. Das kaiserliche Heer wurde am Welfesholz bei Mansfeld 1115 besiegt, der Kaiser selbst durch einen Aufstand der Mainzer Bürgerschaft gezwungen, Adalbert frei zu geben. Dieser schloss sich nun offen den Feinden des Kaisers an, der ihn darauf absetzte. Der Tod der Markgräfin Mathilde (1115), die 1102 die römische Kirche zu ihrer Gesamterbin eingesetzt hatte, bestimmte den Kaiser, 1116 wieder nach Italien zu gehen, wo er die Städte durch Privilegien, den Adel durch Schenkungen gewann und das Mathildische Erbe, auch die Eigengüter, als Verwandter Mathildens auf Grund einer von ihr 1111 getroffenen Bestimmung in Besitz nahm; der Papst liess das geschehen, erneuerte aber das Investiturverbot. Durch die Aufstellung eines Gegenpapstes gegen Gelasius Ii. (1118—19), den Nachfolger Paschalis’ Ii., schadete der Kaiser seiner Sache, indem er dadurch den Bund seiner verschiedenen Gegner befestigte. Heinrich kehrte 1118 nach Deutschland zurück, wo Friedrich von Schwaben die Herrschaft über die oberrheinische Tiefebene und die sie im Westen begrenzenden Gebirgszüge durch eine Reihe von Burgen gesichert hatte, aber die Feinde des Kaisers unbezwungen waren. Den neuen Fehden wurde ein Ende gemacht durch den zwischen Vertretern des Kaisers und seiner Gegner vereinbarten V e r-trag von Würzburg 1121, kraft dessen ein allgemeiner Reichsfriede mit Zurückgabe alles gewaltsam genommenen Guts an seme rechtmässigen Besitzer verkündigt wurde; der Friede zwischen Kaiser und Kirche sollte auf einer deutschen Synode durch v ei-mittlung der Fürsten zu Stande gebracht werden. Papst C a 11 x t Ii. (1119—24) trat in die Verhandlungen ein; ihr Ergebnis war der Abschluss des Wormser Konkordats vom 23. Sept. H22: darin verzichtete der Kaiser auf jede Investitur mit Ring und Stab (den Abzeichen des geistlichen Amts), gestand für alle Kirchen seines Reichs kanonische Wahl und freie Weihe zu und versprach Zurückgabe aller Besitzungen und Regalien, die im Lauf

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 206

1860 - Stuttgart : Hallberger
206 Mitbürger nicht, waren ihnen in den Stunden der Gefahr mit Trost und Hülfe nahe und erwiesen stch als treue Diener Gottes. Außerordentlich war der Eindruck, den die Nachricht von der Zerstörung Lissabons in allen christlichen Ländern machte; überall sprach stch die herzlichste Theilnahme an dem Schick- sal seiner Bewohner aus, und Menschen aller Stände wetteiferten in der Unter- stützung ihrer hart bedrängten Mitchristen. Spanien sandte Geld; England Holz, Fleisch, Salz, Korn, Reis, Mehl; Hamburg Hausrath, Bauholz, Bretter, Kleidungsstücke; auch andere Staaten blieben nicht zurück; überall legte man reichliche Gaben zusammen und sandte sie nach Portugal, und bald stand an der Stelle der verschütteten Stadt eine neue schönere. 102. Europa. Europa grenzt im Osten an Asien; die natürliche Grenze ist bezeichnet durch das Uralgebirge, den Uralfluß, das westliche Ufer des Kaspisees und den Kaukasus. Nach den übrigen Weltgegenden ist es von Wasser umgeben, von dem Mittelmeer gegen Afrika, dem at- lantischen Ocean gegen Amerika, von dem Eismeer gegen Norden. Als besondere Theile dieser Meere sind zu nennen 1) das weiße Meer. 2) Die Ostsee mit dem finnischen und bothnischen Meerbusen. 3) Die Nordsee mit dem tiefen Jahdebusen, dem Dollart und der Zuydersee. 4) Das Meer zwischen der Nordküste Frankreichs und d^r Südküste Englands — der Canal. 5) Das Meer zwischen der West- küste Frankreichs und der Nordküste Spaniens — der Golf von Biscaya. 6) Das mittelländische Meer, welches man mit einem groß- ßen, in Hofräume, Gänge und Seitenflügel eingetheilten Bau ver- gleichen kann. 7) Das schwarze Meer. — Von den 180000 ihmei'^.l, welche Europa mißt (auf eine Quadratmeile fallen fast 18000 würt- iembergische Morgen), kommen 10000 auf die Inseln und 40000 auf die Halbinseln. Der Umfang des Landes beträgt 5000 Meilen, wovon 4300 auf die Küstenlinie kommen. Die Hauptströme Europas sind durch den ganzen Welttheil nach allen Richtungen hin vertheilt; die meisten haben weit verzweigte Wassernetze, die Räume zwischen ihren Mündungen sind durch zahlreiche Küstenflüsse ausgefüllt und viele sind durch Kanäle verbunden, selbst solche, welche nach entge- gengesetzten Meeren fließen. Die längsten sind: die Petschova, Dwina, Düna, der Niemen, die Weichsel, Oder-Warthe, Elbe-Moldau, Weser, Rhein-Maas-Schelde, die Seine, Loire, Garonne-Do'dogne, der Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquivir, Ebro, die Rbone- Saone, der Po, Donau-Inn, der Dnjester, Dnjepr, Don, die Wolga.

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 206

1854 - Stuttgart : Hallberger
206 Mitbürger nicht, waren ihnen in den Stunden der Gefahr mit Trost und Hülfe nahe und erwiesen stch als treue Diener Gottes. Außerordentlich war der Eindruck, den die Nachricht von der Zerstörung Lissabons in allen christlichen Ländern machte; überall sprach stch die herzlichste Theilnahme an dem Schick- sal seiner Bewohner aus, und Menschen aller Stände wetteiferten in der Unter- stützung ihrer hart bedrängten Mitchristen. Spanien sandte Geld; England Holz, Fleisch, Salz, Korn, Reiß, Mehl; Hamburg Hausrath, Bauholz, Bretter, Kleidungsstücke; auch andere Staaten blieben nicht zurück; überall legte man reichliche Gaben zusammen und sandte sie nach Portugal, und bald stand an der Stelle der verschütteten Stadt eine neue schönere. 102. Europa. Europa grenzt im Osten an Asien; die natürliche Grenze ist bezeichnet durch das Uralgebirge, den Uralfluß, das westliche Ufer des Kaspisees und den Kaukasus. Nach den übrigen Weltgegenden ist es von Wasser umgeben, von dem Mittelmeer gegen Afrika, dem at- lantischen Ocean gegen Amerika, von dem Eismeer gegen Norden. Als besondere Theile dieser Meere sind zu nennen 1) das weiße Meer. 2) Die Ostsee mit dem finnischen und bothnischen Meerbusen. 3) Die Nordsee mit dem tiefen Jahdebusen, dem Dollart und der Zuydersee. 4) Das Meer zwischen der Nordküste Frankreichs und der Südküste Englands — der Canal. 5) Das Meer zwischen der West- küste Frankreichs und der Nordküste Spaniens — der Golf von Biscava. 6) Das mittelländische Meer, welches man mit einem groß- ßen, in Hofräume, Gänge und Seitenflügel eingetheilten Bau ver- gleichen kann. 7) Das schwarze Meer. — B?n den 180000 sls Meilen, welche Europa mißt (auf eine Quadratmeile lallen fast 18000 würt- tembergische Morgen), kommen 10000 aus ie Inseln und 40000 auf die Halbinseln. Der Umfang des Land beträgt 5000 Meilen, wovon 4300 auf die Küstenlinie kommen. vm. Hauptströme Europas sind durch den ganzen Welttheil nach allen Achtungen hin vertheilt; die meisten haben weit verzweigte Wassern-- - die Räume zwischen ihren Mündungen sind durch zahlreiche Küllraflüsse ausgefüllt und viele sind durch Kanäle verbunden, selbst solche, welche nach entge- gengesetzten Meeren fließen. Die längsten sind: die Patschova, Dwina, Düna, der Niemen, die Weichsel, Oder-Warthe, Elbe-Moldau, Weser, Rhein-Maas-Schelde, die Seine, Loire, Garonne-Dordogne, der Drrero, Tajo, Guadiana, Guadalguivir, Ebro, die Rhone- Saone, der Po, Donau-Inn, der Dnjester, Dnjepr, Don, die Wolga. .

4. Mit einem Stahlstich - S. 622

1836 - Stuttgart : Belser
622 Neuntes Hauptstück. eines der höhern Staatsämter einzutreten. Wenn nun die Ccnsoren den Senat ergänzten, so fiel ihre Wahl auf Solche, die Aemter verwaltet hatten, oder sonst ihnen nahe standen, immer also auf Reiche, und zwar um so mehr, da ohne Zweifel schon jetzt ein bestimmter Census vom Senator gefordert wurde. Nicht nur die Magistra- turen, sondern auch die senatorischen Geschäfte kamen demnach an eine kleine Zahl von Familien, deren Mitglieder Nobiles genannt wurden, während Einzelne, die, ohne jenem abgeschloßnen Kreise anzugehören, ihr Glück mach- ten, Emporkömmlinge, Homines novi hießen. Es war aber die Ehre, Mitglied des Senats zu seyn, damals von weit größerer Bedeutung als in früherer Zeit; denn dieses Kollegium hatte den Staat durch die Gefahren der panischen Kriege gesteuert, leitete fortwährend den schwie- rigen und großartigen Verkehr mit dem Auslande, ent- schied in Angelegenheiten fremder Reiche, vergab Throne, richtete über fürstliche Häupter und sah Könige als Bitt- steller zu seinen Füßen. Und gleichwie Reichthum zu Ehrenstellen erforderlich war, so dienten Ehrenstellen hin- wiederum zur Vermehrung des Reichthums. Denn ob- gleich hie und da Aecker unter das Volk vertheilt wur- den, so bestand doch das licinische Gesetz kaum noch dem Namen nach: einzelne Reiche, mitunter auch ans italischen Kolonien und Municipien, hatten die Benützung der groß- ßen Staatsländereien an sich gezogen, und herrschten, da sie durch Ankauf oder Unterdrückung die Feldstücke ärmerer Nachbarn dazu erwarben, über weitgedehnte Land- strecken , welche man Latifundien nannte; mit der Zeit geriethen Staatsgut und Privateigenthum dergestalt untereinander, daß eine Ausscheidung unmöglich dünkte, somit auch kein Zins mehr an die Staatskasse entrichtet wurde, und zuletzt der Erbpacht vollkommen in erblichen Besitz übergieng. Uebermäßig reich an liegenden Gütern,

5. Mit einem Stahlstich - S. 15

1836 - Stuttgart : Belser
Untergang des römischen Kaiserthums im Abendlande. 15 den Saatkörner ansgestreut, die der Zukunft Europa's Fruchte getragen haben. Rom mit seinen Conststn, Se- natoren, Imperatoren ist in den Staub gesunken; aber der alte Römergeist ist nicht erstorben: in dem römisch- germanischen Kaiscrthume hat er sich, wie ein Phönix aus der Flamme, erneuert, und auf dem Stuhle Petri sitzen Herrscher, nicht blos Königen vergleichbar, wie Roms alte Senatoren, sondern kühn wegschreitend über Könige und Kaiser, deren stolzes Diadem vor der dreifa- chen Krone sich neigen muß. Ja, selbst die alte Bürger- freiheit ist nicht dahin: in den italiänischen Städten lebt sie zuerst wieder auf; bald erscheint sie, begünstigt von den Folgen der Kreutzzüge, auch jenseits der Alpen, und soweit germanische Stämme auf ihren Wanderungen ge- drungen sind, wächst jugendlich kräftig jener merkwürdige Stand heran, der den Kern der neueren Staaten bildet. Wie aber ist Ließ alles gekommen? Diese Frage muß uns eben der Gang der Geschichte beantworten, den wir auch sogleich weiter verfolgen werden, wenn wir zu- vor nur noch Eine für alles Folgende wichtige Bemer- kung eingestreut haben. In dem rauhen Landstriche, welchen die Deutschen ihre Heimath nannten, kam die Sinnlichkeit langsam und erst dann zur Reife, wenn auch der Charakter schon eine gewisse Festigkeit erlangt hatte. Hiemit hängt es wohl auf das genaueste zusammen, daß wir bei den Deutschen von Anfang herein die Monogamie *) eingeführt finden, *) Ausnahmen kommen vor, doch nur bei Fürsten. Schon Ariovist legte sich eine zweite Gemahlin bei, um dadurch einen Bundesgenossen zu gewinnen. An den Höfen der Merowinger kam ausser der Politik auch das Sittenver-

6. Mit einem Stahlstich - S. 554

1836 - Stuttgart : Belser
554 Viertes Hauptstück. standen zwei Päbste auf, die sich beide Johannes nann- ten. Zuerst siegte Johannes Xv., Gegner des Crescen- tius, mußte aber 987 die Stadt räumen, wo nun Cres- ccntius von seiner Burg aus als Konsul gebot. Kon« suln hießen übrigens in dieser Zeit alle die patricischen Familien, welche au der Verwaltung obrigkeitlicher Ge- schäfte Theit hatten, und deren Versammlung Senat genannt wurde; als Besitzer von Gütern ausserhalb der Stadt, welche Immunitäten bildeten, pflegten die Ade- lichen den Herzvgstitel zu führen. Um der Anmaßung des Cresccntius ein Ende zu machen, unternahm 963 Theophano eine Reise nach Italien, fand jedoch Alles in gutem Vernehmen, weil Crescentius kluger Weise Frieden mit Johannes geschlossen hatte, und kehrte daher nach Deutschland zurück, wo sie den 16. Juni 991 starb. Der Widerwille, den Otto Ui. gegen die Groß, mutter hegte, ließ Adelheid nie zu dem Einflüsse gelan- gen, welchen die Mutter behauptet hatte, und 995 trat er selbst als Regent auf. Sein Erstes war ein Zug nach Italien, tvohiu ihm schon lange der Sinn stand. Denn tief hatte cs ihm seine Mutter eingeprägt, daß die Deut- schen rohe, ungehobelte Leute seyen, und nur in Grie- chenland und Italien feinere Bildung gefunden werde, eine Meinung, worin ihn Gerbert bestärkte, obgleich der für jene Zeit durch seltne Kenntniß ausgezeichnete Mann nicht eben einsam und unverstanden in Frankreich und Deutschland dastand. Denn die Berührung mit Italien und mit den Griechen hatte schon vor ihm in die Nacht des zehnten Jahrhunderts einen gewissen Aufschwung der Geister gebracht. Rühmlichst- gesellte sich in Rheims Abbo von Fleury zu ihm, und das trotz aller Fin- sterniß fortkeimende Leben in den Dom - und Klosterschu-

7. Mit einem Stahlstich - S. 548

1836 - Stuttgart : Belser
Viertes Hauptstück. 548 Barbar- Phokas besiegt, und 988 nahm Wladimir, nach kluger Prüfung der verschiednen Gottesdienste und nach verständiger Berathung mit den Bojaren seines Reichs, die Taufe von den Griechen an. Das Volk sah mit Thrä'nen Perun und die andern Götter durch Cher- sons Straßen geschleppt und mit Keulen zerschlagen, und begab sich in stummer Unterwürfigkeit an den Dnjepr zur Taufe. Kiew wurde der Sitz eines Metropoliten unter der Gerichtsbarkeit des griechischen Patriarchen, und das Höhlenkloster (Petschera) zu Kiew, wo auch in der Folge der Annalist Nestor (-f 1113) als Mönch lebte, ward seit der Mitte des 11. Jahrhunderts die Pflanzstätte der russischen Litteratur, der Bischöffe und unverweslicher Heiligen. Den Bund mit den Griechen befestigte Wladimir noch ausserdem durch seine Vermäh- lung mit Anna, der Schwester Basilius Ii. und Kon- stantins. Im Jahre 989 unterwarf sich auch B a r- das Skleros dem rechtmäßigen Kaiser. Die Erobe- rungen im Orient wurden von Basilius behauptet, jedoch nicht weiter ausgedehnt, die Kämpfe wider die Bulgaren aber mit furchtbarer Grausamkeit so lange fort- gesetzt, bis das ganze Land erobert war. Wezen seiner Grausamkeit gegen die Bulgaren verdient dieser Kaiser den Namen des Bulgarentödters, und wir dürfen nur ein Beispiel anführen, um seine Verfahrungsweise im grellsten Lichte zu zeigen. Im Juli 1014 ließ er 15000 gefangne Bulgaren blenden, und gab jedem Hundert ei- nen Führer in die Heimath mit, der nur des einen Au- ges beraubt war. Samuel, der Sohn S i s m a n s, der sich nach dem Tode des Tzimisces an die Spitze seines Volkes gestellt hatte, wurde bei dem Anblick der Elen- den ohnmächtig und starb zwei Tage nachher gebrochnen

8. Mit einem Stahlstich - S. 463

1837 - Stuttgart : Belser
Zelten vor und während der Kirchenspaltung u. 465 Stamm aus. Nun wurde Erik Xi. Erikson, genannt Läspe oder der Lispelnde, als König anerkannt: 1229 vertrieb ihn der Gemahl seiner Schwester Helena, Knut Johann son der Lange, aus dem Geschlechte der Folkunger, und ließ sich krönen; 1255 aber kehrte Erik ans Dänemark, wohin er geflohen war, zurück, und Knut fand nach der Niederlage bei Sparsätra in West- gothland seinen Tod, worauf noch in Gestrikland der Folkunger Hollinger die Auflehnung fvrtsetzte, bis er gefangen und enthauptet wurde. In dieser Zeit dehnten die Schweden sich weiter gegen die Finnen aus und dran, gen sogar bis an die Newa vor, wo sie jedoch 1241 im Kampfe mit Alexander Newsky, dem Sohne des Großfür- sten Jaroslawsh. von Wladimir erlagen. Unter Erikxi. führte 1248 die Kirchenversammlung zu Skenninge den Priestercölibat ein. Im Jahre hernach stellte sich der Jarl Birg er, aus dem Geschlechte der Folkunger, an die Spitze des Kreutzheers, welcl>es auf Ermahnungen Gregors Ix. hin gegen die heidnischen Finnen in Tawa- staland auszvg: er unterwarf und bekehrte die Tawastcn, sicherte ihnen Freiheit und Eigenthum, legte übrigens zum Schutze des Landes eine Kolonie von Schweden an. Als 1250 mit Erik Xi. auch Bondcs Geschlecht ausstarb, glaubte der Jarl Birger, der Eriks Schwester Inge, borg zur Gattin hatte, ohne Anstand den Thron bestci» gen zu können; allein eine Parthei wählte Birgers un- mündigen Sohn Waldemar, und der Vater mußte sich mit der Vormundschaft begnügen, die er jedoch mit Nach- druck führte; denn schlau und kräftig unterdrückte er eine Empörung der übrigen Folkunger, chaute Abo wieder auf, gründete Stockholm und machte sich durch vcrschiedne gute Einrichtungen um das Reich verdient. Seinen übrigen Söhnen gab er mit Erlaubniß Pabst Alexanders Iv. Theile der schwedischen Monarchie als Hcrzvgthümer. 1266, nach seinem Tode, übernahm Waldemar die Ne- gierung: seinbruder Benedikt, Bischoff zu Linköping,

9. Mit einem Stahlstich - S. 722

1837 - Stuttgart : Belser
; 722 Zehntes Hauptstück. als die der Republik zu leiten, zumal, da der Schwär- mer Savanarvla, ein Dominikanermönch aus Padua, seit 1489 im Kloster Sa. Marco zu Florenz, eine wun- derbare Bewegung der Gemächer hervvrrief. In gewal- tiger Rede strafte er die Sünden des gemeinen Mannes wie der Fürsten und des Pabstcs mit rücksichtsloser Frei- müthigkcit, und verkündigte eine Läuterung der Kirche durch schwere Drangsale; als ein Prophet schreckte er oft die Hartnäckigen durch Offenbarung ihrer geheimsten Sün- den, weissagte den Untergang der Mediceer und den Heereszug eines fremden Königs über die Alpen, und glühte zugleich für die Republik: schon den sterbenden Lorenzo soll er aufgefordcrt haben, der Stadt ihre Frei- heit wieder zu geben, und je weniger Pietro dem Dater glich, desto mehr wurde durch den feurigen Bußprediger der Grund, worauf das medicecische Haus ruhte, unter- höhlt. Der Pabst, an welchem Ludwig Moro einen Ver- bündeten suchte, war Alexander Vi. Borgia, der 1492 nach dem Tode Jnnoccnzens Viii. sowohl seinen Mitbewerber Ascanio Sforza, Ludwigs Bruder, als auch die Mehrzahl der Wähler, 15 von 20, durch Bestechung auf seine Seite gebracht und so durch offenbare Simonie die dreifache Krone erlangt hatte. Seine Erwählung war ein Schrecken für alle Wohlgesinnten, weil Borgias Charakter voll Habsucht und Grausamkeit, voll Lüge und Treubruch, einen Pabst ankündigte, dem Nichts heilig seyn werde. Mit Rosa Vanozza zeugte er mehrere Kinder; mit seiner Tochter Lucrezia soll er, wie sein Sohn Cäsar Borgia, in Blutschande gelebt, und Letzterer soll seinen Bruder, Herzog von Gandia, aus Eifersucht wegen Lucretias ermordet haben. Je fre- cher er der öffentlichen Meinung Hohn sprach, desto nö- thiger fand er, durch Büchcrcensur sie zu unterdrücken; falsch und scheinheilig war er oft nur zu seinem Vergnü- gen; doch lastete minder auf dem Volke, dem er sich mild bewies, als auf den Großen und Mächtigen, unter denen er durch Gift und Dolch wüthete, seine Herrschaft,

10. Mit einem Stahlstich - S. 141

1837 - Stuttgart : Belser
Kaiser Friedrich I. Barbarossa. 141 ten (potestates, podestà), meistens Deutsche, übten die Regalien aus, so doch, daß mau die dem Kaiser cifrigst ergebnen Städte Pavia, Lodi, Cremona und wenige an- dre mit dieser Maßregel verschonte. Um nun auch dem Pabste Victor Anerkennung zu verschaffen, hatte Fried- rich mit dem französischen König eine Zusammenkunft verabredet; allein Alexander, der über Genua nach Frank- reich gereist war, bewog Ludwig den Siebenten, dem Kaiser ausznwcichen, und dieser fand anderwärts zu viele Geschäfte, als daß er der Drohung eines Kriegs hätte Nachdruck geben können. Indem wir nach Deutschland zurückkehren, erregt vorerst dasjenige unsre Aufmerksamkeit, was Heinrich der Löwe zwischen die italiänischen Feldzüge hinein zu Bekeh- rung und Unterwerfung der Staven gethan hatte. Da ihm hiebei nicht nur die ausdauernde Tapferkeit dieser Nation, sondern auch die Eifersucht deutscher Fürsten und Prälaten im Wege stand, so war es ein um so größrer Vorthcil, daß er ans der ersten Romfarth zum Lohne seiner gegen die Römer bcwiesnen Tapferkeit die päbst- liche Bestätigung Bischoff Gerolds von Altenburg, den er wider Willen des bremer Erzbischoffs Hartwich als Vicelins Nachfolger eingesetzt hatte, nebst mehrcrn Vor- rechten in Bezug ans die slavischen Bisthümer erlangte. Gerold, in die Fußstapfcn seines Vorgängers tretend, predigte den Slaöcn eifrig das Evangelium, und zerstörte den Hain des Götzen Prono. Gerne hätten jetzt Pribistaw und Niklot sich unterworfen und Zehnten bezahlt, wäre ihnen nur das Recht der Sachsen zugestanden worden; allein Heinrich sah mehr auf die Stenern als ans den Fortgang des Christenthums und nöthigte durch den Druck, welchen er ausübte, die Slaven stets wieder zu Ergrei- fung der Waffen und zur Seeränberei, sonderlich gegen Dänemark. So mußten sie 1157 nach Lübeck, welche Stadt Graf Adolf von Holstein an Heinrich abgetreten hatte, ihre Raubschiffe liefern, thaten dieß aber, weil sic sich anderswie kaum zu nähren wußten, nur unvollstän-
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