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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 113

1884 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 113 fortwhrend in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Franz I. von Frankreich, dieser mit den Trken. 1525 wurde" Franz m der Schlacht bei Pavia geschlagen und gefangen genommen; aber nach-dem er frei geworden, begann er noch dreimal den Krieg wieder, bis erst 1544 ein dauernder Friede zwischen beiden zustande kam. Inzwischen hatte Karl auch noch zweimal einen Kriegszug nach Algier gemacht, um die dortigen Seeruber zu vertreiben. Sobald er aber vor ueren Feinden Ruhe hatte, kehrte er, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten. Zwei Monate vor Luthers Tode berief der Papst ein Konzil nach Trient, um eine Einigung der Kirche zu versuchen; aber die Protestanten beschickten es nicht. Da erklrte der Kaiser die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, in die Reichsacht. Der Vetter des Kurfrsten, Herzog Moritz von Sachsen, stand auf des Kaisers Seite, obwohl er Protestant und Philipps Schwiegersohn war. Mit leichter Mhe unterwarf der Kaiser die sddeutschen evangelischen Stnde (Wrttemberg, Augsburg u. a.) und zog dann an die Elbe. b. Schlacht bei Mhlberg. Der Kurfürst zog stch auf dem rechten Elbufer nach Wittenberg zurck; aber Herzog Moritz und Alba holten ihn ein und ntigten ihn bei Mhlberg zur Schlacht. Bald waren 1547 die Sachsen auf der Flucht, der Kurfürst selber wurde gefangen genommen. Seinen Shnen blieben nur die jetzigen schsischen Herzogtmer; den grten Teil des Kurfrstentums riebst der Kurwrde erhielt Moritz. Als Karl V. nach seinem Einzge in Wittenberg auch Luthers Grab besah, riet ihm Alba, die Gebeine des Erzketzers verbrennen zu lassen; er aber erwiderte: Lat ihn ruhen; er hat seinen Richter bereits ge-sunden! Ich fhre Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten." Allein konnte Philipp von Hessen sich nicht gegen den Kaiser wehren; er warf sich ihm daher zu Fen und bat um'gnade. Karl aber lie auch ihn gefangen nehmen. c. Der Augsburger Religionsfriede. In Augsburg lie Karl durch Geistliche beider Kirchen eine vorlufige Glaubensvorschrift, das Interim, aufstellen. Viele der Evangelischen weigerten sich, dasselbe anzunehmen am beharrlichsten widersetzte sich Magdeburg. Der Kaiser hatte diese totadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen, jetzt erklrte er sie in die Acht und ubertrug Moritz die Ausfhrung derselben. Dieser war ergrimmt der die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters, auch bereute er seine Untreue gegen seine Glaubensgenossen. Deshalb zog er die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Lnge, unterhandelte insgeheim mit mehreren evangelischen Fürsten und schlo ein Bndnis Hofsmeyer und Hering, Erzhlungen. o

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1884 - Hannover : Helwing
Friedrich Wilhelm, der groe Kurfürst. 123 war ein gelehrter, friedliebender und sparsamer Fürst; er legte den Grund zu der U ni v e r si tt Fr an kfu rt. a. d. O. Ihm folgte Ioachiml. (bis 1535), der das wieder aufgekommene Raubritterwesen unterdrckte und in Berlin das Reichskammergericht grndete (S. 112). Sein Sohn Joachim Il (bis 1571) fhrte die Reformation in Brandenburg ein (1539) und schlo mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag, nach welchem diese Lnder nach dem Aussterben ihres Frstenhauses an Brandenburg fallen sollten. Die beiden folgenden Kurfrsten Johann Georg (bis 1598) und Joachim Friedrich (bis 1608) fhrten beide eine friedliche Regierung, haben ihr Land aber nicht vergrert; desto mehr gefchah dies durch Johann Sigismund (1608 1619). Albrecht Friedrich nmlich, der Sohn des ersten Herzogs von Preußen, hatte die rechtmige Erbin von Kleve zur Gemahlin; als er ohne mnnliche Erben starb, fiel das Herzogtum (Ost-) Preußen, \o* 1618 wie Kleve, Mark und Ravensberg an seinen Schwiegersohn, den Kurfrsten Johann Sigismund von Brandenburg. Whrend des d r e i i g-jhrigen Krieges "hatte Brandenburg unsgliches Elend erlitten. Kur-frst Georg Wilhelm (16191640) wollte dem Kriege fern bleiben. befa aber nicht Macht und Einsicht genug, die Feinde von feinem Lande abzuhalten; es wurde deshalb von katholischen und evangelischen Heeren gebrandschatzt. Zwischen Elbe und Oder lag alles Land wste, so da daselbst sich weder Hunde noch Katzen, wieviel weniger Menschen und Pferde aufhalten konnten" und die Feinde durch den Hunger aus dem Lande getrieben wurden. Zum Glck erhielt das unglckliche Land in seiner Not einen vorzglichen Herrscher, Friedrich Wilhelm, den 1649 groen Kurfrsten. b. Jugend und erste Regierungshandluugen; bis 1648. Die Jugend Friedrich Wilhelms fllt in die unruhige Zeit des dreiigjhrigen Krieges; er sah die Greuel desselben mit eigenen Augen. Da er in Berlin kaum sicher war, mute er seine Kinderjahre meistens in der Festung Kstrin zubringen. Einige Jahre verlebte er auch an dem Hose des alten, kinder-losen Pommernherzogs in Stettin, damit er die Sitten des Landes kennen lerne, das nach dem Tode des Herzogs an Brandenburg fallen sollte. In Berlin sah er auch Gustav Adolf; aber schon nach einem Jahre mute er leider an dem Sarge des groen Helden stehen. Als Jngling verlebte der Prinz vier Jahre in Holland, um sich auf der berhmten Hochschule zu Leyden weiter auszubilden. Zu den meisten Staatseinrichtungen, welche Friedrich Wilhelm spter traf, hat er in Holland die Anregung empfangen, und feine Feldherrngabe ist in der Kriegsschule Heinrichs von Oranien entwickelt. Als Friedrich Wilhelm seinem Vater folgte, schuf er sich zunchst

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 124

1884 - Hannover : Helwing
124 Die Neuzeit. ein Heer. Die brandenburgischen Offiziere hatten dem Kaiser den Eid der Treue geleistet; der Kursrst entlie sie deshalb aus seinem Dienste und bildete sich ein Heer von 3000 Mann, das nur ihm gehorchte. Das war der Anfang der stehenden Heeresmacht in Brandenburg. Mit diesem Heere und durch sein kluges Auftreten wute der Kurfürst während der letzten Jahre des dreiigjhrigen Krieges sein Land vor Feinden zu bewahren. Bei den Friedensverhandlungen trat er so fest auf, da die Schweden, die ganz Pommern beanspruchten, ihm wenigstens Hinterpommern abtreten muten. (S. 121.) Unablssig war der Kurfürst bemht, die Wunden, welche der dreiigjhrige Krieg dem Lande geschlagen hatte, wieder zu heilen. Seiner Gemahlin Luise Henriette, einer Tochter Heinrichs von Dramen, schenkte er ein Landgut, das sie zu einer hollndischen Musterwirtschaft einrichtete und das von ihr den Namen Oranienburg erhielt. Luise pflanzte auch die erste Kartoffel in der Mark. Friedrich Wilhelm verlangte von jedem Bauern, da er bei seinem Hause einen Garten anlege, und keiner von ihnen sollte heiraten, wenn er nicht vorher wenigstens sechs Obstbume gepfropft und sechs Eichen gepflanzt habe. Fr Gewerbe, Handel und Kunst war der Kurfürst nicht minder thtig. Er lie Fabriken anlegen, richtete Reitposten ein und lie zwischen Oder und Spree den Friedrich-Wilhelms-Kanal graben. Dabei wurde das Heer stetig vergrert und verbessert, wobei ihm der alte Derfflinger treue Hlfe leistete. c. Kriege des groen Kurfrsten. Bald sollte die Zeit kommen, wo der Kurfürst sein Heer brauchen mute. Es entstand nmlich ein Krieg zwischen Schweden und Polen, und beide Teile bewarben sich um Brandenburgs Hlfe. Der Kurfürst wollte zuerst keinem helfen; er mute dann aber gezwungen mit den Schweden ziehen und besiegte in Gemeinschaft mit ihnen die Polen in der dreitgigen Schlacht bei Warschau.(1656.) Als dann der Schwedenknig gegen seine brigen Feinde, die Dnen, ziehen mute, geriet der Kursrst durch die Polen in groe Not; er nahm daher gern einen ihm angebotenen Vertrag mit Polen * 1660 an. Dieses verzichtete in dem Frieden zu Oliva aus die Lehns-Herrlichkeit der Preußen, das damit ein selbstndiges Herzog-tum wurde. F ehrbell in. Um diese Zeit herrschte in Frankreich der eroberungs-schtige Ludwig Xiv.; als er auch Deutschland angriff, zog der groe Kurfürst mit dem Kaiser gegen ihn. Da veranlate Ludwig Xiv. die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Der Kurfürst sprach bei der Nachricht hiervon: Die Schweden sind in die Mark eingefallen, auf die Art knnte ich ganz Pommern erhalten!" Hier und da bewaffneten sich

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 126

1884 - Hannover : Helwing
126 Die Neuzeit. gelernt zu haben. Als er unterschrieben hatte, rief er die prophetischen Worte: Einst wird aus meiner Asche ein Rcher auferstehen," und auf dem Friedensfeste lie er der das Wort predigen: Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Menschen." Der groe Kurfürst war gegen den Kaiser, der ihn im Kampse gegen Frankreich und Schweden im Stich gelassen hatte, aufs hchste erbittert. Diesen Zwiespalt zwischen dem Kaiser und dem mchtigsten Reichsfrsten benutzte Ludwig Xiv. schnell. Mitten im Frieden bersiel 1681 er die freie deutsche Reichsstadt Straburg. Gleichzeitig stachelte er die Trken aus, von Osten her einen Einfall in Deutschland zu machen. 1683 Ein ungeheures Trkenheer legte sich vor Wien, aber die Einwohner wehrten sich heldenmtig zwei Monate lang; da kam ihnen ein Heer zu Hlfe, das aus Deutschen und Polen bestand und von dem Polenknig Sobiesky gefhrt wurde. Die Trken wurden geschlagen und verjagt; Wien war gerettet, aber Straburg gaben die Franzosen nicht wieder heraus. d. Des groen Kurfrsten letzte Friedensjahre intb sein Tod. Es war stets der sehnliche Wunsch des Kurfrsten gewesen, sein Land zu einer Seemacht zu erheben; da gelang es ihm gegen Ende seines Lebens, festen Fu in Ostfriesland zu fassen. Emden ward der Sitz einer afrikanischen Handelsgesellschaft. Aber der Kurfürst war schon zu alt, dies groartige Unternehmen krftig-zu frdern; es scheiterte leider an der Eifersucht der Hollnder. Friedrich Wilhelm war wahrhaft fromm, das Gebet war ihm Bedrfnis; auch seine Truppen muten ihr Morgen- und Abendgebet verrichten. Gegen Ende seines Lebens fand er noch Gelegenheit, ein Beschtzer evangelischer Glaubensgenossen zu werden. Der König von Frankreich nmlich hob das Gesetz (Edikt von Nantes), welches den Evangelisten in Frankreich freie Religions-bung gewhrte, auf. Sogleich lud Friedrich Wilhelm die franzsi-schen Protestanten nach Brandenburg ein. schenkte ihnen Baupltze und Bauholz, gewhrte ihnen Abgabenfreiheit auf zehn Jahre, gab ihnen Geld zur Errichtung von Fabriken und nahm viele geschickte Franzosen in seinen Dienst.' So gewann Brandenburg 20 000 ntzliche Unterthanen. welche viel zur Hebung von Handel und Gewerbe beitrugen. Der Kurfürst litt schon lange an der Gicht; im Frhjahr 1688 ging diese in Wassersucht der. Er war in Potsdam. Als er sein Ende nahe fhlte, sprach er zu seinem Sohne: Ich bezweifle nicht. ihr werdet in denselben Grundstzen, wodurch ich den Staat beherrschte, mein Nach-solger sein, vor allen Dingen Gott vor Augen haben, eure Unterthanen herzlich lieben, treue Rte hren und die Waffen nicht aus den Hnden

5. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 174

1887 - Hannover : Helwing
174 abzutreten. Friedrich Ii. ermuntert den Erben des kinderlosen Karl Theodor, den Herzog Karl von Zweibrücken, dagegen zu protestieren und fällt in Böhmen ein. Unblutiger Krieg. 1779 Friede zu Tescheu: Österreich erhält das Jnnviertel zwischen Donau, Inn und Salza. Joseph Ii. macht neue Versuche, Bayern zu gewinnen. Karl Theodor von Bayern ist wieder einverstanden; Karl von Zweibrücken wendet sich aber an Friedrich, der mit Sachsen und Hannover und den meisten norddeutschen Fürsten „zur Erhaltung des Reichssystems" 1785 den deutschen Fürstenbund schließt. 1786, 17. August, Friedrichs des Großen Tod. 1786-1797 Friedrich Wilhelm Ii.. Sohn des Prinzen August Wilhelm, des ältesten Bruders Friedrichs Ii. Er wird geleitet von seinen Günstlingen W ö l l n e r (Religions-edikl 1788) und Bischossswerder, Aufhebung der Regie. Der M i n i st e r H e r tz b e r g ist der Leiter der auswärtigen Politik. 1791 Ansbach und Bayreuth werden erworben. (Der rote Adlerorden.) 1793 Zweite Teilung Polens: Die Polen hatten sich eine neue Verfassung gegeben, um dem inneren Verfall entgegen zu arbeiten: Polen sollte danach eine Erbmonarchie unter dem Kurhaus Sachsen werden. Um diese Verfassungsänderung zu hindern, lassen Rußland und Preußen Truppen in Polen einrücken und zwingen einen nach Grodno berufenen Reichstag zu neuen Abtretungen: Preußen erhält Danzig und Thoru und bildet die Provinz Südpreußen (Posen). Aufstand der Polen unter Thaddäus Koseiuszko; dieser wird gefangen genommen und Warschau von dem russischen Feldherrn Suworoff erstürmt. 1795 Dritte Teilung Polens: Preußen bekommt das Land zwischen Weichsel, Bug und Niemen nebst Warschau. (Die Provinz Neuostpreußen und der Distrikt Neuschlesien.) Österreich erhält Westgalizien und Rußland alles übrige polnische Land. Kurland wird mit Rußland vereinigt. 1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii., seine Gemahlin Luise von Mecklenburg-Strelitz (geboren 10. März 1776).

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 162

1887 - Hannover : Helwing
162 1619—1640 Georg Wilhelm, geleitet von dem katholischen Minister Adam von Schwarzenberg. Verwüstung der Mark durch Schweden und Kaiserliche. 1640—1688 Friedrich Wilhelm, der Große lurftirft. Geboren 1620, lebt als Knabe in Küstrin, studiert in Leyden; sein Großoheim Prinz Friedrich Heinrich von Oranien. 1640 Regierungsantritt. Errichtung eines stehenden Heeres (Burgsdorf, Sparr, Dersfliuger). a) Seine Kriege und Gebietserweiterungen. 1648 Brandenburgs Erwerbungen im westfälischen Frieden (s. S. 145). Friedrich Wilhelms Teilnahme am 1655—1660 schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg (s. S. 153). Friedrich Wilhelm von Brandenburg steht beim Ausbruch des Krieges mit einem Heer in Ostpreußen, um dasselbe gegen Karl X. Gustav zu schützen. 1656 Vertrag zu Marienburg: Der Kurfürst erhält Preußen von Schweden zu Lehn und wird Karl Gustavs Bundesgenosse. Beide gewinnen die 1656 dreitägige Schlacht bei Warschau gegen Johann Kasimir. Vertrag zu Labiau: Karl X. Gustav erkennt den Kurfürsten und seine Nachkommen als souveräne Herzöge von Preußen an. Polen wird durch ein Bündnis mit Dänemark und dem Kaiser gestärkt; des Kurfürsten gefährliche Sage; er nähert sich Johann Kasimir. 1657 Vertrag zu Wehlau: Polen erkennt die Souveränität Friedrich Wilhelms in Preußen an. 1659 Sieg des Kurfürsten und der Kaiserlichen über die Schweden bei Nyborg auf Fünen. 1660 Friede zu Oliva: Friedrich Wilhelm bleibt souveräner Herzog von Preußen. 1672—1679 Friedrich Wilhelms Teilnahme an dem zweiten Raubkriege (s. S. 149). 1675 Einfall der Schweden unter dem Feldmarschall Gustav Wraugel in Brandenburg. Aufbruch des Kurfürsten aus seinem Hauptquartier zu Schweinfurt am Main. Rasttag in Magdeburg. Durchbruch des Zentrums der schwedischen Aufstellung bei Rathenow (Einnahme durch Derfflinger); der schwächere rechte Flügel (Havelberg) unter Gustav Wraugel flieht nach Mecklenburg; der linke unter Waldemar Wrangel will durch das havelländische Luch über den Rhin entweichen, wird aber von der branden-bnrgischen Reiterei festgehalten und geschlagen in der

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 139

1887 - Hannover : Helwing
139 Jülich-Kleve-Berg, dem auch die Grafschaft Mark und Ravensberg und die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant gehört. Ansprüche erheben: 1) der Kurfürst Johann Sigis- mund von Brandenburg als Schwiegersohn der älteren verstorbenen Schwester; 2) der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg als Sohn der jüngeren lebenden Schwester Johann Wilhelms. Beide Fürsten sind protestantisch. 1609 Vertrag zu Dortmund: Beide Erben ergreifen ge- meinsam Besitz, weil der Kaiser das Land als erledigtes Reichslehen einziehen will. Der Kaiser sendet im Einverständnis mit der Liga den Erzherzog Leopold Wilhelm mit spanischen Truppen in die Länder, die Union, unterstützt von Frankreich und Holland, vertreibt die Kaiserlichen aus Jülich. Eine kräftige Einmischung Frankreichs vereitelt die Ermordung Heinrichs Iv. 1613 Entzweiung der Erben: Wolfgang Wilhelm wird katholisch und heiratet eine Tochter Maximilians von Bayern; Johann Sigismund wird reformiert und erhält dadurch den Beistand der Union und der Holländer. 1614 Teilungsvertrag zu Lauten: Brandenburg erhält Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein. Pfalz-Neuburg: Jülich und Berg. 1618-1648 Ii. Per ' Krieg. 1618—1620 a) Der böhmische Krieg. Veranlassung: Der Abt von Braunau läßt die utraquistische Kirche daselbst schließen, der Erzbischof von Prag die zu Kloster grab niederreißen, weil die Religionsfreiheit der Unterthanen geistlicher Stände nach dem Majestätsbrief nicht gewährleistet ist. Die Beschwerde der utraquistischeu Stände wird vom Kaiser Matthias abgewiesen. 1618 Mai. Aufstand in Prag; der Graf Matthias von Thurn steht an der Spitze. Gewaltthat gegen die Statthalter Martinitz und Statt ata und den Geheimschreiber Fabricins. Einsetzung einer Regierung von 30 Direktoren. — Sammlung eines Kriegsheeres unter dem Grasen Thurn, verstärkt durch den Grafen Ernst von Mansfeld. Beginn des Krieges. 1619 Der Kaiser Matthias stirbt. Thurn und Mans- 12227070

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 164

1887 - Hannover : Helwing
164 werden. Der Kurprinz verspricht dem Kaiser, der die Ausführung des Testamentes hindern soll, den Schwiebnser Kreis. (Abtretung desselben an Österreich 1694.) 1688—1713 Friedrich Iii., als König Friedrich I. 1701-1713 a) Äußeres: Friedrich beteiligt sich an den Reichskriegen gegen die Franzosen (Iii. Raubkrieg): die Brandenburger entreißen den Franzosen Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth; am spanischen Erbfolgekrieg: die Brandenburger unter Leopold von Dessau bei Höchstedt und Turin; am Kriege gegen die Türken: bei Salankemen und Zenta. 1700 Kronvertrag mit dem Kaiser: Der Kaiser will Friedrich als König von Preußen „ehren, würdigen und erkennen, auch beförderen, daß dasselbe von anderen Mächten geschehe;" Friedrichs Unterstützungszusage für den spanischen Erbfolgekrieg. 1701 Friedrich Iii. krönt sich zu Königsberg als König Friedrich I. i8.Jan.jn Preußen. Das Herzogtum Preußen wird in ein Königreich umgewandelt. i7.Jan. Stiftung des Schwarzen Adlerordens.^- -1702 Nach dem Tode Wilhelms Iii. (I.) von Oranien fallen an Friedrich mit dem Titel eines Prinzen von Oranien folgende Teile der „oranischen Erbschaft:" die Grafschaften Mörs und Singen (Tecklenburg wird dazu gekauft) und 1707 das Fürstentum Nenfchatel und Valengin. b) Inneres: Nach dem Sturz des ehrlichen Ministers Eberhard von Danckelmann ist der Günstling Friedrichs der unfähige und habsüchtige Kolb von Wartenberg. Das „dreifache Weh:" Wartenberg, Wartensleben, Wittgenstein. Übertriebene Prachtliebe Friedrichs, kostspielige Hofhaltung. Bauten in Berlin durch Andreas Schlüter: Schloß, Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, die Friedrichsstadt. Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte von Hannover. (Charlottenburg, Leibnitz.) 1694 Gründung der Universität Halle. August Hermann Francke, der Gründer des Halleschen Waisenhauses. Gründung der Akademie der Künste (1699) und der Societät der Wissenschaften. /

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 133

1887 - Hannover : Helwing
133 Der Kaiser kommt von Böhmen her dem Herzog Moritz zu Hülfe. Sein Übergang über die Elbe. 1547, „24. April. Schlacht bei Mühlberg auf der Lochaner Heide. Übermacht des Kaisers, 27000 Mann (Herzog Alba mit Spaniern) gegen 6000. Johann Friedrich wird geschlagen und gefangen. Kapitulation des belagerten Wittenberg. Johann Friedrich tritt das Kurland und die Kurwürde an Moritz ab. Die Albertiner haben die Kur, die Ernestiner die kleineren sächsischen Staaten. Des Landgrafen Philipp Demütigung und Gefangennahme in Halle a. S., trotzdem sich sein Schwiegersohn Moritz und der neutrale Joachim Ii. von Brandenburg für seine Freiheit verbürgt haben. Der Kaiser ist Herr von Deutschland. 1548 Das Augsburger Interim (verfaßt von Pflng und Agricola), eine Glciubensvorschrifl, welche einstweilen bis zu einem allge-gemeinen Konzil gelten soll: ^Beschränkung der päpstlichen Macht; in den Glaubenssätzen und im Kultus soll die katholische Lehre unverändert bleiben; den Protestanten werden Kelch und Priesterehe zugestanden. Die katholischen Stände verweigern die Annahme des Interims; ebenfalls Widerstand der Protestanten Norddeutschlands. c) Rettung der Evangelischen durch den Abfall des Kurfürsten Moritz vom Kaiser. Magdeburg, die „Kanzlei Gottes," ist Hauptgegnerin des Interims. Moritz soll die Reichsacht vollstrecken. Tapfere Verteidigung Magdeburgs von 1550—1551. Die Schwenkung des Kurfürsten Moritz: er will die gefährdete Reichs- und Kirchenfreiheit gegen den Kaiser verteidigen und seinen Schwiegervater aus hartem Gefängnis befreien. 1551 Kapitulation von Magdeburg. 1552 Bündnis zwischen Moritz — Johann von Küstrin, Albrecht Aleibiades von Brandenburg-Kulmbach — und König Heinrich von Frankreich: Metz, Tonl und Verdun werden an Frankreich überlassen. 1552 Der von Moritz überfallene Kaiser flieht mit Mühe von Innsbruck nach Villach. Sein Bruder Ferdinand schließt mit den Protestanten den 1552 Passauer Vertrag. Die gefangenen Fürsten werden frei. Gewährung freier Religionsübung bis zur Entscheidung durch einen Reichstag. I

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 138

1887 - Hannover : Helwing
C. Der große Krieg. I. Vorbereitende Ereignisse. 1. Deutschland seit 1555. 1556—1564 Ferdinand I. sucht in versöhnlicher Weise den kirchlichen Frieden zu erhalten. 1564—1576 Marlmllian Ii. ist den Protestanten angethan und duldsam gegen Ausbreitung des Protestantismus in seinen Erblanden. (9/10 Deutschlands sind protestantisch.) Snltan Solimau stirbt im Lager von Sigeth (Zriny). Die Gr umbachscheu Häudel. 1576-1612 imolf Ii. In Spanien streng katholisch erzogen; gelehrter Astrolog und Astronom, aber unfähiger Regent. Sein Brnder Matthias zwingt ihn zur Abtretung von Ungarn, Mähren und Österreich. Um die Böhmen für sich zu gewinnen, giebt Rudolf diesen den 1609 Majestätsbries: Den drei Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte wird freie Religiousübuug bewilligt. 1612—1619 Matthias setzt in Böhmen 7 katholische und 3 protestantische Statthalter ein. 2. Anfang des Widerstandes gegen das Übergewicht des Protestantismus. a) Der Streit um den geistlichen Vorbehalt wird gegen die Protestanten entschieden 1) in Köln, wo Erzbischof Gebhard abgesetzt wird, und 2) in Straßburg, b) Der Donauwörther Handel. 1607 Die protestantische Reichsstadt Donauwörth wird geächtet, weil der Pöbel eine katholische Prozession gestört hatte. Achtvollstreckung durch Maximilian, Herzog von Bayern — Jesuitenzögling —; er besetzt die Stadt und unterdrückt die evangelische Lehre. 1608 Die protestantische Union der meisten reformierten und lutherischen Fürsten; Kursachsen und Brandenburg bleiben fern. Der Wittelsbacher Friedrich Iv. von der Pfalz ist das Haupt der Union. Anlehnung an Frankreich. 1609 Die katholische Liga, gestiftet von dem Wittelsbacher Maximilian von Bayern, unabhängig vom Kaiserhause. Anlehnung an Spanien. 1(609—^6^ c) Der jülich-klevische Lrbfolgestreit. 1609 stirbt der geisteskranke Johann Wilhelm; mit ihm erlischt der Mannesstamm des Herzogshauses von
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