20
Das Altertum.
Mann vernichtet. Ein Lwe von Stein bezeichnete spter die Stelle, wo die Helden gefallen waren. Die Inschrift auf demselben lautete: Fremdling, melde dem Volk Lacedmons, da wir hier liegen,
Weil in Gehorsam wir seine Gesetze befolgt."
c. Die Seeschlacht bei Salamis. Die Scharen der Perser wlzten sich von nun an unaufhaltsam vorwrts, alles vor sich her verwstend. Die griechische Flotte zog sich nach Salamis zurck, und die Bewohner des Hellas flchteten dem Peloponnes zu. Die Athener verlieen getrosten Mutes ihre Stadt; Weiber, Kinder und die notwendigste Habe wurden aus den nahen Inseln Salamis und gina in Sicherheit gebracht; die waffenfhige Mannschaft bestieg die Flotte. Gleich nachher rckten die Perser in Athen ein, erstrmten die Burg, plnderten die Huser und Tempel und zndeten sie dann an.
Die Mehrzahl der griechischen Schiffe gehrte den Athenern; ihnen htte daher auch der Oberbefehl gebhrt. Die Eifersucht der brigen Griechen aber legte ihn in die Hnde des Spartaners Eurybiades. Jetzt erschien auch die persische Flotte bei Salamis und bedeckte weithin das Meer; da ergriff die Fhrer der Griechen solche Angst, da viele mit ihren Schiffen nach dem Peloponnes fahren wollten. Aber Themi-stokles schickte heimlich einen treuen Sklaven zu Xerxes und lie ihm sagen: Die Griechen wollen in der nchsten Nacht aus dieser Meeres-bucht entfliehen; schliee sie rasch ein, so ist die ganze Flotte in deinen Hnden?" Dies geschah, und nun waren die Griechen zur Schlacht bei 480 Salamis gezwungen. Frh am Morgen begann der Kampf. In der v. (Ihr. engm Bucht konnten die Perser immer nur wenige Schiffe in den Kampf führen; diese waren groß und schwerfllig; wenn eins zurckgedrngt wurde, brachte es zwei', drei in Unordnung. 200 persische Schiffe wurden in den Grund gebohrt, die anderen entflohen.
Xerxes wagte keine neue Schlacht. Er lie unter Mardonius ein Heer von 300 000 Mann zurck und trat mit den brigen den Rckzug nach dem Hellespont an, wohin ihm die Flotte schon vorausgeeilt war. Mardonius wurde im folgenden Jahre bei Plat von dem Spartanerknige Pausanias vollstndig geschlagen. An demselben Tage wurde die persische Flotte am Vorgebirge Mykale (nahe bei Samos) vernichtet ; die Macht der Perser war gebrochen und Griechenland frei.
Themistokles wurde beschuldigt, Griechenland an die Perser verraten zu wollen, und floh deshalb zum Könige von Persien, der ihn gern aufnahm. Als der König ihn aber aufforderte, bei der Unterwerfung Griechenlands behlflich zu sein, ttete er sich selbst.
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88
Das Mittelalter.
damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen.
21. Mittelalterliche Zustnde.
1) Das Rittertum.
a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden.
b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,
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Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Konrad Konrad Konradin Konradin
Der dritte punische Krieg.
41
umstellt; da nahm er Gift und starb mit den Worten: So will ich denn die Rmer von der Furcht vor einem alten Manne befreien!"
3) Der dritte punische Krieg; 149146 v. Chr.
Karthago war seit dem zweiten punischen Kriege zu neuem Wohl-stnde gelangt. Einzelne Rmer forderten schon die gnzliche Vernichtung der mchtigen Stadt, namentlich der ernste und finstere Cato. Aber es fehlte an jedem Vorwande zum Kriege. Da fiel der König von Numidien den Karthagern ins Land. Als letztere von den Rmern nicht die gewnschte Hlse erhielten, ergriffen sie selbst die Waffen gegen den bermtigen Nachbar. Die Rmer behaupteten, Karthago habe den Frieden gebrochen und begannen den dritten punischen Krieg. 149 Der rmische Senat forderte 300 vornehme Geiseln. Dieselben wurden * ^r' gestellt, aber dennoch segelte die rmische Flotte nach Afrika hinber. Die Karthager versicherten den Rmern Treue und Ergebenheit und baten um die weiteren Bedingungen. Kalt erwiderte der rmische Konsul: Ihr steht unter Roms Schutz, wohlan, bergebt uns alle Waffen und Wurfmaschinen." Es geschah. Jetzt erfuhr das wehrlose Karthago die letzte Bedingung: ausziehen mit Weib und Kind aus der Heimat und zwei Meilen vom Meere eine neue Wohnsttte sich grnden. Karthago sollte zerstrt werden.
Diesem Worte folgte ein Ausbruch der Wut und Verzweiflung; lieber wollten die Karthager mit ihrer Stadt untergehen, als in diese Schmach willigen. Alle Hnde rhrten sich, die Stadt zu verteidigen. berall wurde gehmmert, geschmolzen; selbst die Bildsulen der Götter muten das Erz zu Pfeilen und Lanzen liefern. Frauen schnitten sich das Haar ab, um Bogensehnen daraus zu flechten; aus dem Geblk abgetragener Hufer baute man Schiffe. Zwei Jahre wehrten die Karthager alle feindlichen An-griffe ab; im dritten Jahre aber drangen die Rmer wieder unter einem Scipio in die Stadt ein, eroberten unter furchtbarem Blutvergieen eine Strae nach der anderen und steckten die Hufer in Brand. Sieben-zehn Tage brannten die Trmmer des einst fo stolzen Karthago.
Das ganze karthagische Gebiet wurde unter dem Namen Afrika 146 eine rmische Provinz. In demselben Jahre, in welchem Karthago unter- * Gf>r-ging, fiel auch Korinth, die Beherrscherin des griechischen Handels, in die Hnde der Rmer. Griechenland wurde unter dem Namen Achaja ebenfalls eine rmische Provinz. Zwei Jahre vorher war auch Macedonien unterworfen.
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Extrahierte Personennamen: Hufer Scipio
Extrahierte Ortsnamen: Karthago Numidien Karthago Afrika Karthago Karthago Afrika Karthago Korinth Achaja
Marius und Sulla. 43
Das Fuvolk der Cimbern war in einem groen Vierecke aufgestellt; die vordersten Reihen hatten sich mit Ketten an einander geschlossen. Den Deutschen war die groe Hitze sehr lstig; die grelle Sonne blendete ihre Augen, und der Wind trieb ihnen den Staub ins Gesicht. Als die Rmer die Flchtigen bis in ihre Wagenburg verfolgten, standen die Weiber der Cimbern, schwarz angekleidet, auf den Wagen und tteten selbst mit Beilen die Zurckfliehenden. Ihre Kinder lieen sie von den Rdern der Wagen oder den Fen der Lasttiere zermalmen und gaben sich dann selbst den Tod. 60 000 Cimbern sollen gefangen und noch einmal so viele gettet worden sein.
b. Der erste Brgerkrieg. Aus den vielen eroberten Lndern strmten groe Reichtmer nach Rom; damit verschwand aber auch die Einfachheit und Reinheit der Sitten. Whrend frher selbst groe Feldherren in Friedenszeiten selber auf ihrem Acker den Pflug gefhrt hatten, schmte sich jetzt der freie Brger der Arbeit und lie solche durch Sklaven verrichten. In lterer Zeit hatten sich edle Rmer freiwillig fr das Wohl des Vaterlandes aufgeopfert; jetzt suchten mehrere Hupter des Volkes zur Befriedigung ihres Ehrgeizes und ihrer Herrschsucht die Alleinherr-schast der ihre Mitbrger zu gewinnen. So entstanden die Brger-kriege, die dem rmischen Staate mehr geschadet haben als irgend ein anderer Krieg.
Der erste Brgerkrieg entstand zwischen Marius und Sulla. Beide waren groe Feldherren, aber voll unersttlicher Ruhmbegierde. Sulla stammte aus adeligem Geschlechte und war der Liebling der Vor-nehmen, während Marius sich aus das gewhnliche Volk sttzte. Nach der Besiegung der Cimbern und Teutonen lebte Marius zu Rom in hohen Ehren. Als er alt geworden, hatten ,die Rmer in Kleinasien Krieg zu shren und bertrugen den Oberbefehl der ihr Heer dem Sulla. Dies verdro den ehrgeizigen Marius. Mit Hlfe des ge-meinen Volkes wurde Sulla der Oberbefehl genommen und ihm ber-tragen. Aber der beleidigte Sulla rckte mit seinem Heere, das schon zur Abfahrt bereit stand, wieder nach Rom und vertrieb und chtete Marius. Damit begann der erste Brgerkrieg. Kaum war 88 Sulla in den Krieg gegangen, so kehrte Marius zurck. Entlaufene " Sklaven und allerlei beutegieriges Gesindel gesellte sich zu ihm, und fnf Tage lang durchzogen die Banden raubend und mordend die Stadt Rom.
Alle Anhnger Sullas, die Reichsten und Vornehmsten, muten flchten,
oder sie wurden gettet. Aber Marius sollte nicht lange so wten; er starb pltzlich, und der sonst so tchtige und verdiente Mann nahm den Ha der Besseren seines Volkes mit ins Grab.
Nachdem Sulla den Krieg siegreich beendet hatte, kehrte er an der Spitze seines Heeres nach Rom zurck, um an seinen Feinden, den Marianern, blutige Rache zu nehmen. Er berbot den Marius noch an
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Sulla Marius Marius Marius Marius Sulla Marius Marius Sulla Sulla Marius Marius 88_Sulla Sulla Marius Marius Sullas Marius Marius Sulla Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Friedenszeiten Sulla Rom Kleinasien Rom Rom Rom
Die Gladiatorenkmpfe und Tierhetzen.
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verkaufen, oder als Hirte einige Schafe fr sich selbst halten; fr gewisse Arbeiten gab es Belohnungen. So erwarb sich mancher so viel Ver-mgen, da er sich loskaufen konnte. Oft erhielt eine Sklave auch auf feierliche Weise die Freiheit geschenkt. Die Lage des Sklavenstandes wurde in der Kaiserzeit, wo alle als Unterthanen eines Hauptes galten, besser; auch das Christentum mit seiner Lehre der Liebe trug sehr viel dazu bei. (Gal. 3, 28.)
3) Die Gladiatorenkmpfe und Tierhetzen.
Die Gladiatoren waren Männer, welche zum Vergngen des Volkes ffentlich auf Tod und Leben kmpften. Man wollte, ohne selbst in den Krieg zu ziehen, das Vergngen haben, von sichern Sitzen aus frmliche Schlachten schlagen zu sehen. Csar lie einst 320 Paare in silbernen Rstungen auftreten, und Trajan verwendete bei einer Fest-lichkeit, welche 123 Tage dauerte, sogar 10 000 Mann. Diese grausamen Schauspiele verbreiteten sich allmhlich der die meisten Lnder des rmischen Reiches. Die Gladiatoren waren Sklaven, Kriegs-gefangene oder verurteilte Verbrecher; sie lebten zu Banden vereinigt in Fechterschulen. Ihre Waffen waren Lanze, Dolchmesser und Schwert; die Brust blieb unbedeckt. Einige kmpften auch zu Pferde oder auf Streitwagen mit einander. Auch konnte der Kampfplatz unter Wasser gesetzt und in einen kleinen See verwandelt werden, der dann zu Seegefechten benutzt wurde.
Mit den Gladiatorenkmpfen zusammen gehrten die Tierhetzen. Die Tierkmpfer waren ebenfalls Verurteilte, Sklaven oder Kriegs-gefangene; einst wurden an einem Tage sogar 11 000 wilde und zahme Tiere erlegt. Die dabei umgekommenen Menschen werden nicht einmal erwhnt.
Am Tage des Festes war der prachtvoll ausgestattete Zuschauerraum bis zu den obersten Pltzen gefllt. Der Kaiser, die Senatoren, die Vestalinnen saen in der untersten Reihe, auf den hheren Sitzen hatten die Brger Platz genommen, alle in weien Kleidern und mit Krnzen auf dem Haupte. Auf dem hchsten Rande des Gebudes standen Seesoldaten, die bei brennendem Sonnenschein Segel der den ungeheuren Raum hinziehen und die Zuschauer besprengen muten. Zuerst kamen gezhmte Tiere, die allerlei Kunststcke ausfhrten; dann folgten die Kmpfe der wilden Tiere unter einander und darauf die Kmpfe der Tier-Hetzer mit den wilden Tieren. Das letzte Vergngen am Vormittag war fr das entmenschte Volk die Hinrichtung der unglcklichen Verbrecher, welche zum Tode durch wilde Tiere verurteilt waren. Auch zur Darstellung grauen-haster geschichtlicher Thatsachen wurden diese Opfer benutzt. Verbrecher muten den Mucius Scvola darstellen, der sich der dem Feuer die Hand ab-brennt, oder den Herkules, der den Flammentod stirbt. Nachmittags folgten die Kmpfe der Gladiatoren. Das Vorspiel bildete der Kampf mit stumpfen
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Die Neuzeit.
als Lehrer an die Universitt zu Wittenberg berufen. Bald verknpfte ihn mit Luther das Band inniger Freundschaft, das erst durch den Tod gelst wurde. Er starb 1560.
Man nannte Melanchthon denlehrerdeutschlands; aus allen Lndern eilten Schler zu ihm. Luther bezeichnet seine und Melanchthons Wirksamkeit fr die Reformation also: Meister Philipp fhrt suberlich und stille daher, bauet und pflanzet, set und begieet mit Lust, nach dem ihm Gott seine Gaben so gar reichlich gegeben. Ich aber mu Kltze und Stmme ausreuten, Dornen und Hecken umhauen, Bahn brechen und zurichten." Durch seine groe Gelehr-samkeit, besonders in der griechischen Sprache, sowie durch seine Milde und ruhige Besonnenheit war er vorzglich geeignet, Luther in seinem schwierigen Werke zu untersttzen.
Luthers Lehre war schon weit verbreitet. Die evangelische Kirche wurde zuerst in Sachsen eingefhrt. 1525 starb Friedrich der Weise, auf dem Sterbebette lie er sich das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt reichen; sein Bruder, Johann der Bestndige, bekannte sich mit seinem Sohne Johann Friedrich ffentlich zur neuen Lehre. Bald trat auch Philipp der Gromtige von Hessen der, ebenso Alb recht von Brandenburg, Herzog in Preußen, die Herzge von Mecklenburg, Pommern, Braunschweig - Lneburg, der Fürst von Anhalt und die Grafen von Mansfeld. Unter den deutschen Stdten nahmen am ersten Magdeburg, Hamburg, Frankfurt am Main, Straburg und Nrnberg die neue Lehre an.
Das Clibat und die Klster wurden in den evangelischen Lndern ausgehoben; der Gottesdienst wurde in der Landessprache abgehalten, das Abendmahl in beiderlei Gestalt gereicht. Groen Einflu auf die Er-weckung und Verbreitung des evangelischen Glaubens bte das um diese Zeit entstandene deutsche Kirchenlied, das bald in Kirchen, Husern und aus Gassen gesungen ward und unzhlige Herzen, ja ganze Städte wie im Sturme fr die Reformation gewann. Um der groen Unwissen-heit bei dem Volke, wie auch bei den Geistlichen zu steuern, verfate Luther (1529) den groen und kleinen Katechismus, die zu den symbolischen Bchern der lutherischen Kirche gerechnet werden.
b. Zwmgli. Gleichzeitig mit Luther, aber unabhngig von ihm, begann auch Ulrich Zwingli (geb. 1484) das Werk der Reformation. Als Prediger in Zrich lehrte er das lautere Evangelium, zeugte wider den Abla, die Verderbnis der Geistlichen und andere Mibruche der Kirche. Der Rat und die Brger Zrichs waren von der Wahrheit der Lehren Zwinglis so berzeugt, da allen Zricher Geistlichen geboten wurde: Es sollen alle Pfarrer ihre Lehre einzig nach der Bibel beweisen, die Neuerungen und menschlichen Erfindungen aber weglassen." Auf
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Extrahierte Personennamen: Melanchthon Philipp Philipp Luthers Friedrich Friedrich Johann Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Ulrich_Zwingli
Der schmalkaldische Krieg.
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fortwhrend in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Franz I. von Frankreich, dieser mit den Trken. 1525 wurde" Franz m der Schlacht bei Pavia geschlagen und gefangen genommen; aber nach-dem er frei geworden, begann er noch dreimal den Krieg wieder, bis erst 1544 ein dauernder Friede zwischen beiden zustande kam. Inzwischen hatte Karl auch noch zweimal einen Kriegszug nach Algier gemacht, um die dortigen Seeruber zu vertreiben. Sobald er aber vor ueren Feinden Ruhe hatte, kehrte er, nicht lange nach Luthers Tode, seine Waffen gegen die Protestanten.
Zwei Monate vor Luthers Tode berief der Papst ein Konzil nach Trient, um eine Einigung der Kirche zu versuchen; aber die Protestanten beschickten es nicht. Da erklrte der Kaiser die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp von Hessen, in die Reichsacht. Der Vetter des Kurfrsten, Herzog Moritz von Sachsen, stand auf des Kaisers Seite, obwohl er Protestant und Philipps Schwiegersohn war. Mit leichter Mhe unterwarf der Kaiser die sddeutschen evangelischen Stnde (Wrttemberg, Augsburg u. a.) und zog dann an die Elbe.
b. Schlacht bei Mhlberg. Der Kurfürst zog stch auf dem rechten Elbufer nach Wittenberg zurck; aber Herzog Moritz und Alba holten
ihn ein und ntigten ihn bei Mhlberg zur Schlacht. Bald waren 1547 die Sachsen auf der Flucht, der Kurfürst selber wurde gefangen genommen. Seinen Shnen blieben nur die jetzigen schsischen Herzogtmer; den grten Teil des Kurfrstentums riebst der Kurwrde erhielt Moritz. Als Karl V. nach seinem Einzge in Wittenberg auch Luthers Grab besah, riet ihm Alba, die Gebeine des Erzketzers verbrennen zu lassen; er aber erwiderte: Lat ihn ruhen; er hat seinen Richter bereits ge-sunden! Ich fhre Krieg mit den Lebendigen, nicht mit den Toten."
Allein konnte Philipp von Hessen sich nicht gegen den Kaiser wehren; er warf sich ihm daher zu Fen und bat um'gnade. Karl aber lie auch ihn gefangen nehmen.
c. Der Augsburger Religionsfriede. In Augsburg lie Karl durch Geistliche beider Kirchen eine vorlufige Glaubensvorschrift, das Interim, aufstellen. Viele der Evangelischen weigerten sich, dasselbe anzunehmen am beharrlichsten widersetzte sich Magdeburg. Der Kaiser hatte diese totadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen, jetzt erklrte er sie in die Acht und ubertrug Moritz die Ausfhrung derselben. Dieser war ergrimmt der die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters,
auch bereute er seine Untreue gegen seine Glaubensgenossen. Deshalb zog er die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Lnge, unterhandelte insgeheim mit mehreren evangelischen Fürsten und schlo ein Bndnis
Hofsmeyer und Hering, Erzhlungen. o
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Extrahierte Personennamen: Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Franz Franz Karl Karl Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz_von_Sachsen Philipps_Schwiegersohn Philipps Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Karl Moritz
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Die Neuzeit.
mit dem Könige von Frankreich; leider mute er diesem dafr die deutschen Städte Metz, Toul und Verdun zusichern. Als Magdeburg sich unter gnstigen Bedingungen ergeben hatte, fhrte Moritz sein Heer gegen den Kaiser, der, ohne etwas von dem Verrat zu ahnen, in Tirol weilte. Nur durch schleunige Flucht entging Karl der Gefangenschaft. Nun gab der Kaiser die Hoffnung aus, die Protestanten zu bewltigen. In dem 1555 Augsburger Religionsfrieden erhielten die evangelischen Stnde volle Religionsfreiheit und gleiche brgerliche Rechte mit den Katholiken. Die Reformierten waren in diesen Frieden nicht einge-schlssen. der einen Punkt konnte man sich nicht einigen. Die Katho-liken verlangten, da die in Zukunft zur lutherischen Lehre bertretenden Geistlichen ihre Stifter und Pfrnden der katholischen Kirche ausliesern sollten, während die Evangelischen dieselben fr sich beanspruchten. Diese Frage, der geistliche Vorbehalt, wurde mit dem Zusatz in den Friedensvertrag aufgenommen, da sich die Stnde darber nicht htten einigen knnen. Es war ein Keim zu knftigen Streitigkeiten.
Bald nach diesem Frieden bertrug Karl V. seinem Bruder Ferdinand die Regierung im Reiche; sein Sohn Philipp Ii. wurde sein Nachfolger in den Niederlanden, in Spanien und Neapel. Dann zog sich der lebens-mde Greis in das Kloster St. Just in Spanien zurck; dort verbrachte er feine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmacherei und starb 1558.
6) Die Reformation in den Nachbarlndern Deutschlands.
a. Philipp Ii., Karls V. Sohn, König von Spanien und den Nieder-landen, war ein harter, finsterer Mann und ein groer Feind der evangelischen Lehre. Er setzte ein eigenes Gericht zur Verfolgung der Ketzer" ein. Wer auch nur im Verdachte stand, ein Protestant zu sein, wurde vors Gericht geschleppt; bekannte er nicht, so spannte man ihn aus die Folter; gestand er, so warteten seiner Gefngnis oder Tod durchs Schwert oder aus dem Scheiterhaufen. Bei diejer Verfolgung leistete ihm der Orden der Jesuiten willig Dienste. Derselbe ist 1540 von dem Spanier Ignatius Loyola gestiftet und hat die Aufgabe, die evangelische Lehre zu unterdrcken. In Spanien wurde die neue Lehre vollstndig ausgerottet; aber in den Niederlanden breitete sie sich trotz aller Ver-folgungen immer weiter aus.
Da sandte Philipp seinen General, den grausamen Herzog Alba, mit einem Heere nach den Niederlanden. Angst und Schrecken gingen vor ihm her; viele flohen ins Ausland. Wer von den Zurckgebliebenen nicht zur katholischen Kirche zurckkehren wollte, wurde gekpft oder ver-brannt. Alba selber rhmte sich spter, er habe in den Niederlanden
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Extrahierte Personennamen: Moritz Karl Karl_V. Karl_V. Ferdinand Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Karls_V. Ignatius_Loyola Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Magdeburg Niederlanden Spanien Neapel Spanien Deutschlands Karls Spanien Spanien
Die nchsten Nachfolger des Augustus. Einfhrung des Christentums. 49
Es begab sich, da ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, da
alle Welt geschtzt wrde."
Unter dem Kaiser Augustus wurde Jesus Christus, der Welt Heiland, geboren.
) Die nchsten Nachfolger des Augustus.
Als Augustus starb, folgte ihm sein Stiefsohn Tiberius, der ebenfalls in Deutschland Krieg fhrte. Unter ihm lehrten und starben Johannes der Tufer und Jesus. Tiberius und seine nchsten Nach-folger waren grausame Tyrannen; der blutdrstigste war Nero, der sogar seine Mutter, seine Gemahlin und seinen Lehrer ttete. Um das Schau-spiel eines groartigen Brandes zu haben, zndete er Rom an, und um die Schuld von sich abzuwlzen, gab er die Christen als Urheber des Brandes an. Unter den entsetzlichsten Martern wurden die unschuldigen Christen gettet: man kreuzigte sie, lie sie von wilden Tieren zerreien; ja man umwickelte sie mit Werg, bego sie mit Pech und zndete sie lebendig an, damit sie bei Volksfesten als Fackeln den Garten Neros erhellten. Ein tchtiger Kaiser war Titus. Er zerstrte nach einer schrecklichen Belagerung Jerusalem; die Juden wurden seitdem in alle 70 Lnder zerstreut. Zu seiner Zeit berschttete auch ein bis dahin noch " Gt>r-nie erlebter Ausbruch des Vesuv die beiden Städte Herkulanum und Pompeji vollstndig; erst in unfern Tagen hat man sie teilweise wieder blogelegt.
Wie verkommen das rmische Volk um diese Zeit sein mute, sieht man daran, da es an solchen Vergngungen, wie Nero sie ihm bot,
seine Freude hatte. Die heidnische Religion war gnzlich verfallen.
Zwar gab es eine sehr groe Menge von Gttern, in Athen fand Paulus sogar einen Altar fr den unbekannten Gott; aber der Glaube an die Macht der Götter war geschwunden, in Rom und in Griechenland wurden dieselben in ffentlichen Schauspielen verspottet. Zugleich stiegen die heidnischen Laster auf den hchsten Gipfel. Durch die vielen Kriege waren unermeliche Reichtmer in Rom zusammengestrmt; indes neben den Reichen gab es nur Arme, der Mittelstand fehlte. Die Arbeit galt in Rom als entehrend; auch der groe Haufe des Volks lebte in Mssig-gang und mute von: Staate unterhalten werden. Brot und Spiele" war die stete Forderung dieser Menschen.
3) Einfhrung des Christentums.
Dem gegenber verlangte das Christentum, jeder solle sich von seiner Hnde Arbeit ernhren; es gab den Sklaven die Freiheit (Gal. 3, 28) und gewhrte den Kindern Schutz, die im Heidentum
Hoffmeyer und Hering, Erzhlungen. 4
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Augustus Jesus_Christus Augustus Augustus Stiefsohn_Tiberius Tiberius Johannes Tiberius Titus Paulus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jerusalem Pompeji Athen Rom Griechenland Rom Rom
68 Das Mittelalter.
errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an.
d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karl Karl Karls Karl Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Syrien Jerusalem Alexandria Karthago Bagdad Aachen Marienkirche