Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 325

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Sechster Zeitraum. Bert 323 bis 476. 325 immer noch fort, und Hütte sogar in dem Zeitpunkte, da das Chrrstenthum der. Menschheit zu Lheil wurde, sein Äußerstes erreicht. So entstanden denn auch christliche Einsiedler, .deren man besonders in der großen the- daischen Wüste in Ägypten bald Diele fand.'-7'Lang lebe ten diese Einstedler abgesondert, seder für sich. Als aber die Auzabl derjenigen, welche die Einsamkeit suchten, be- sonders aus Veranlassung der Christen-Verfolgung Dio- kletians, immer größer wurde, bauten Diele derselben, dem Vorschläge eines alten Einstedlers (Pachomius, nt0 nius, Paulus ) gemäß, ihre Hütten alle zusam« inen an einen Ort, um wenigstens ihren Gottesdienst ge- meinschaftlich halten zu können. Diese Einsiedler, wel- che jetzt zwar gewissermaßen zusammen, jedoch in abge- sonderten Hütten, lebten, wurden bald Mönche (Mo- nachi) genannt. In kurzer Zeit fand dieses Mönchthum auch außer der thebaischen Wüste Anhänger in Menge. Durch den heiligen Hilarion ward die neue Anstalt nach Palästina, durch Euftathius von Cebaste nach Armenien, und zu gleicher Zeit durch Ath a n asi us nach Europa gebracht. — Diese neue Lebensart zog um so Mehrere an, da sie durchaus noch nichts Bindendes hatte. Denn erst nach der Mitte des vierten Jahrhunderts erhielt die Anstalt bestimmtere Einrichtungen, indem die Mouche in gemeinschaftliche Wohnungen (cocnobia) und unter ge- meinschaftliche Aufsicht gebracht wurden. Von nun au hat- ten die Vorsteher der Klöster (Äbte, Ma nd rit en, A r- chimandriten) nicht nur für die Erhaltung der Ordnung und Ruhe unter ihren Mönchen zu sorgen, sondern mehrere derselben (wie V a fi l i u s, A u g u st i n u s u. a.) entwarfen auch Vorschriften (Regeln), nach deuen die Gesellschaft zu leben hatte. Anfangs hatten die Mönche bloß für Laien gegol- ten, aber feit der Mitte des fünften Jahrhunderts fin- gen sie an, sich mehr und mehr an den Clerus anzuschlie- ßen. Zuerst wurden diejenigen unter ihnen zu Geistlichen geweiht, welche den Gottesdienst im Kloster zu versehen hatte-. Vach und nach wurden rnnner mehrere unter die Geisil'chen ausgenommen, und der Clerus konnte sich dieses Zuwachse- um so mehr erfreuen, da bereits seit

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 367

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. - Don 476 bis 800. 36? wurden die neuen Eroberungen, so wie die alten Besitzun- gen derselben erweitert und gesichert. Vornehmlich aber ward die neue Herrschaft dadurch befesiigt, daß Chiodo- wiq bald nach seinem zweiten Siege mit einem Theile seiner Franken zur catholischen Religion, der Religion der Gal, lier, überging. Dadurch gewann er die catholischen Bi- schöfe Galliens um so mehr, als die Westgothen und Bur- gunder sich durch den Arianismus von ihren Unterthanen unterschieden. Der oströmische Hof, für welchen der Stif- ter, des Frankenreichs ein erwünschter Gegner der beiden Lothischcn Staaten war, verlieh demselben die Würde ei- nes römischen Patricius: das Zeichen des höchsten Ranges nach der kaiserlichen Familie, nach der Absicht der Byzantiner eine Bestätigung in der neuen Herrschaft, aber auch in der Meinung der Gallier ein wahrer Schmuck und ein Kennzeichen rechtmäßiger Gewalt ihres neuen Be- herrschers. — Endlich durch grausame Vertilgung der übrigen Frankenkönige erhob sich Chlodowig zum einzigen Könige aller Franken. L. Äußere Geschichte der Merowinger bis6lz. Nach Leutscher Art und dem väterlichen Willen ge- mäß, theilten sich nach Chlodowigs Tode deffen Söhne in das Frankenreich. Der östliche Theil desselben (Au- strasien, Francia Orientalis), welches größtentheilö die ursprünglichen Wohnsitze der Franken, die Gegenden am Ober- und Niederrhein, an der Maas und Mosel, die Städte Metz, Trier, Toul, Verdün und andre tu sich be- griff, ward Theod orich I. (511-550) zu Theil, und sein Herrscherssitz war Metz; das westliche Frankenreich aber (Neuster, Neustrien) erhielten die drei übrigen Prinzen, von welchen Chlodomir (511-524) Orleans, Chil- debert (511 - 556) Paris, und Chlotar 1. (511 - -561) Soissons 5um Orte ihres Aufenthalts wählten. Dem väterlichen Beispiele gemäß wurden auch die Söhne Eroberer. In Thüringen regierten um diese Zeit brei Soh- nes eines Vaters. Aber Hermanfried, der mittlere die- ser Brüder, verführt durch seine stolze Gemahlin Ama-

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 374

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
374 Mittlere Geschichte. so wie vorher die Großen gegen die königliche Macht ge- kämpft halten, so kämpften sie nun gegen den Major Domus. Endlich siegte Pipin von Heristal (687 - 71-4) über den König und die Großen, und wurde allvermögen- der Major Domus in dem ganzen Frankenreiche. Er war ein Enkel Pipins von Landen und des Bischofs Arnulf von Metz. Er besaß schöne Güter an den Ufern der Maas; und von einer daselbsi gelegenen Burg, in welcher er sich aufzu halten pflegte, führte er den Namen Pipin von He- ristal. Ihm übertrugen die Austrasier, als ihnen Ebroin, der gewaltige Major Domus von Neustrien und Burgund, Theodorich Iii. zum Könige aufdringen wollte, die Verwal- tung ihres Reiches. Endlich als der Major Domus Ber- thar unbesonnen und gewaltthatig über Neuftrr'en herrschte, baten ihn selbst die Neustricr wider ihren König Theodo- rich und dessen Major Domus um Hülfe« Bei Testri, unweit St. -Cuicniist, (687) siegte Pipin über den König und Berthar; dieser verlor das Leben, Theodorich aber verlieh dem Sieger das Majorat über das ganze Fran- kenreich. Pivin stand mit Ruhm an der Spitze dieses Reiches. Seine gelassene Klugheit siegte über den wilden Ehrqeiz der Großen, und er, welcher im Stande war, sich selbst zu beherrschen, erlangte die Herrschaft auch über alle an- dere. Wie seinen Großvätern lag ihnr die Rechtspflege am Herzen. Auch veranstaltete er, daß, der alten Sitte gemäß, Versammlungen aller Franken gehalten wurden. Doch konnte er seine Macht nicht so befestigen, um die- selbe auch nach Außen zu behaupten. So vermochte er die Baieru und Alemannen keineswegs zu dem Gehor- sam zurückzuführen, welchen sie einst den Merowingern gelobt hatten, wovon sie sich aber entbunden glaubten, als diese der That nach zu herrschen aufgehört hatten. In Aquitanien hatte sich unter den biöher-gen Verwirrun- gen durch eine» Sprößliug der Merowinger ein eigenes, jezt schon erbliches, Herzogtum gebildet, das eigentlich nur die Landstriche von den Pyrenäen bis zur Mündung der Garoune umfassen sollte, nun aber immer mehr erwei- tert wurde. Pipin wagte es urcht, dieses Herzogthum in

4. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 380

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Mittlere Gsschlhte. 3150 gern den Nath der Großen, der Geistlichen sowohl, als der Laien, über die wichtigen Angelegenheiten der Negierung. Auch wurden auf denselben Gesetze gegeben oder bestätigt. Überall war er selbst gegenwärtig; stets thätig, leitete und beseelte er alle seine Anordnungen. Bei solcher Über- legenheit konnte er es wagen, den Heerbann mit größ- ter Strenge herzustellen. Dadurch war jeder Staats- bürger, der Arme wie Ler Neiche, genöthigt, so oft die Auffoderung an ihn erging, in allen Kriegen, selbst in entfernteren Landern, auf eigene Kosten zu dienen. Diese Anstalt war nun freilich, besonders für die Ärme- ren, bei den vielen Kriegen Carls höchst drückend. Man- che gaben selbst ihre Freiheit an Bischöfe oder Grafen hin, um unter dem Schutze derselben von dem aufrei- benden Dienste frei zu werden. Allein ohne die Kriege Carls, deren Anzahl und Dauer ihm strengen Heerbann zum Bedürfniß machte, wären nicht alle Völker teulschee Zunge in ein Neich vereinigt, und nach seinem Tode wä- ren die Verwirrungen durch die herumstreifenden Völker für das westliche Europa wohl noch verderblicher geworden. Bewundernswürdig waren Carls Bemühungen, die G e istes - B:ld u n g in feinen Staaten zu griiudcn und zu fördern. Die Zerrüttung in dein Zeiträume der Merowinger hatte selbst diejenige wissenschaftliche Bil- dung verscheucht, deren sich das Frankenreich noch im sechsten Jahrhunderte erfreute, so daß dieses in Hinsicht auf Geistesbildung in wahrer Barbarei lag, als Car! der Große austrat. Durch ihn aber ward ein neues Licht angezündet. Ihm selbst war in seiner Jugend kein wissenschaftlicher Unterricht zu Theil geworden, aber aus der ursprünglichen Kraft seines Geistes, und wohl auch aus seiner innigen Ehrfurcht für das Heilige in seiner Neligion entwickelte sich bei ihm in der Neife der Jahre ein Sinn für höhere Bildung, welchen er, so wie der- selbe erwacht war, mit edelm Eifer zu nähren und zrr stä ken suchte« Er zog Alcuin aus England, Peter von Pisa, Theydulf aus Italien, Paul Diaeo-, nus von Aguilcja, Leibrad aus Barem und andre an seinen Hof, und benützte noch iu spätem Jahren tuifc

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 434

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
434 Mittlere G eschichte. lung seinen bestimmten Antheil: Pipitt Aquitanien, Eüd-- wig Barer«, Lothar das Übrige zugleich mit dem Kai- sertitel. Die Negierung dieser Länder wurde ihnen auch sogleich übergeben; jedoch unter der -Oberhoheit des Vaters; auch sollten die jünger« Brüder dem altern Bruder Lo- thar untergeordnet seyn. —- Diese Theiluug eröffuete eine ganze Ncihe widriger Schicksale für Ludwig den Fronti men. Außer dem, daß sie zu früh geschah (Ludwig war, als er sic machte, kaum neun und dreißig Jahre alt), wa« reu die jüngeren Brüder darüber unzufrieden, daß sie dem altern Bruder Lothar, welchem der Vater die Mitregent- schaft im Kaiserthum übertragen hatte, untergeordnet sepn sollten. Vornehmlich aber wurde durch diese Thei« luug Bernhard gekränkt, welcher als Sohn Pipins, des altern Bruders Ludwigs des Frommen, und als Be- sitzer des Königreichs Italien, das ihni Carl der Gro^ 'ße (813) .gegeben hatte, die ersten Ansprüche auf die Kaiserwürde zu haben glaubte. Er empörte sich deßhalb, wurde aber, als er in die Gewalt Ludwigs des From- men gerieth, zur Strafe geblendet, und starb bald nach- her (818) als Opfer dieser Marter. Als Ludwig der Fromme um diese Zeit (818) sei- ne Gemahlin Irmengard durch den Tod verlor, schien er nahe daran zu sepn, alle seine Kronen niederzulegen, um in frommer, beschaulicher Stille sein Leben zu voll- enden. Allein die Partei, welche ihn beherrschte, gab . dieß nicht zu, sondern bewirkte vielmehr, daß sich der . Kaiser mit Jutta, der Tochter eines baiecischen Grafen Welf, vermahlte. Diese gebar ihm im Jahre 823 ei- nen Sohn, den nachherigen Carl den Kahlen, und- es war natürlich, daß die mütterliche Zärtlichkeit dafür besorgt war, daß auch dieser Sohn einen Antheil an dem großen Frankenreiche erhalten möchte.. Daher ver- anstaltete Ludwig im Jahre 82y eine neue Theiluug des Reiches, in welcher sein Sohn zweiter Ehe Alemannien, Nhatien und einen Theil von Burgund zum großen Ver- drusse seiner Söhne erster Ehe erhielt. Um eben die Zeit aber, als Ludwig diese zweite Theiluug machte, reizte er viele Große, besonders diejenige Partei, welche ihn bisher beherrscht hatte, oadurch gegen sich auf, daß

6. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 436

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
45ö Mittlere Geschichte. Noch aber hörte der Kaiser nicht auf, daö Reich zu thcilcn. Im Jahre 837 machte er die dritte Theilung und im Jahre 859, weil Pipin 858 gestorben war, die vierte, worüber er mit seinem Sohne, Ludwig dem Teut- ffchen, in einen Krieg gerieth. Die Sorge für Carl den Kahlen lag Ludwig dem Frommen zu sehr am Herzen; daher diese neuen Theilun- gen. Schon die erste derselben empörte die Söhne; ge- mäß der zweiten sollte Ludwig der Deutsche bloß Vaieru behalten; an Lothar aber glaubte der Kaiser die beßte Stütze für seinen jüngsten Sohn Carl gefunden zu haben. Beides that Ludwig dem Deutschen, der bisher dem Vater noch die größte Treue bewiesen hatte, sehr wehe. Es kam zum Kriege zwischen Vater und Sohn. Auf einem Reichstage zu Worms sollte der Streit endlich beigelegt werden. Aber ehe noch der Reichstag eröffnet wurde, starb Ludwig der Fromme (840), entzweit mit dem beßten seiner Söhne. Feinde von Außen thaten unterdessen dem Reiche Ludwigs des Frommen wenig Abbruch, welches freilich nicht sowohl sein Verdienst, als vielmehr eine Folge theils davon war, daß jetzt überhaupt keine bedeutenden aus- wärtigen Feinde auftraten, theils, daß noch manche treff- liche, unter Carl dem Großen gebildete, Krieger da waren. 2. Der Vertrag zu Verdun (643). Lothar wollte nach des Vaters Tode sich des gan- zen Frankenreichs bemächtigen, aber Ludwig und Carl be- siegten ihn bei Fontenai, unweit Auxerres, in einem großen Treffen (25. Juni 841). Es sollen hundert tau- fend Streiter, der Kern der Franken, in diesem blutigen Treffen ihren Tod gefunden haben. Doch wurde der Sieg nicht gehörig benützt. Statt Lothar zu verfolgen, und ihn, wie es wohl möglich gewesen wäre, aufzurciben, be- » jammerten die Brüder das Unglück ihres Bruders und der Nation, und ließen dem Besiegten Verzeihung und Friede kund thun. Der ränkevolle Lothar dagegen begann bald den Krieg aufs neue. Hierauf aber schlossen Lud- wig und Carl bei Straßburg (14. Februar 842) das eng-

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 438

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
433 M itrlere Geschichte. der Kahle und Ludwig der Deutsche in Lothringen, wie- wohl der letztere (872) seinen Antheil au Lothringen Lud- wig Ii. wieder zurückgab. Einige Zahre nachher (875) starb auch dieser Ludwig Ii., ohne männliche Nachkom- men zu hinterlassen, und sein Antheil an Lothringen fiel an Ludwig den Deutschen zurück. So war nun schon zwanzig Jahre nach Lothars I. Dode sein Stamm erlo- schen. Dafür also hatte er den Vater und die Brüder bekriegt, damit er und die Seinen wenige Iahrzehende lang das Frankenreich beherrschen konnten. Nach dem Dode Ludwigs Ii. gelang es Carl dem Kahlen, den Papst und die Römer so zu gewinnen, daß er feierlich zum Kaiser gewählt, und von dem Papste Johann Viii. (December 875) gekrönt wurde. Bei allem äußern Glanze, zu welchem Carl der Kahle nach vielfachem Kampfe endlich noch gelangt war, wurde aber doch der innere Verfall Frankreichs und be- sonders der Königsmacht immer tiefer unter ihm. Vornehmlich ward das Reich unter Carl dem Kah- len durch die Einfälle der Normänner sehr beunruhigt. Diese Nor m ä u n e r, welche seit uralten Zeiten Dänemark, Norwegen und Schweden bewohnt hatten, wurden schon seit dem sechsten Jahrhunderte den West-Europäern be- kannt, deren angebaute Länder ihre Beutelust reizten. Seit dem Ende des achten Jahrhunderts wurden ihre Seezüge und Streifereien immer bedeutender, so daß im neunten und zehnten Jahrhunderte beinahe kein Land in Europa vor ihnen sicher war. Besonders litt Frankreich seit dem Tode Ludwigs des Frommen sehr durch sie. Carl der Kahle konnte ihnen nur schwachen Widerstand entgegensetzen, und, indem er ihren Rückzug erkaufte, kehrten sie nur desto öfter wieder. Kein Jahr verging während seiner Negierung, in welchem sie nicht in Frank- reich einfielen, mehrmal streiften sie bis nach Tours und -Orleans, und plünderten und verheerten, soweit sie vor- drangen. Zu diesem äußern Übel kamen noch große innere Übel. Besonders war unter den vielen Unruhen, welche theils aus den Einfällen der Normänner, theils und vornehm- lich aus den vielfachen Familien-Zwisten der Carolingcr

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 440

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
440 Mittlere Geschichte. zum Könige von Deutschland und Lothringen, Odo aber, Graf von Paris, zum Könige von Frankreich gewählt, und um eben diese Zeit (886) riß Nudolph, Herzog im lothringisch-helvetischen Lande, das transjuranische Burgund (Hochburg und) an sich. Odo (888-898) erwarb sich durch Siege über die Nocmänner vielen Ruhm. Nach seinem Tode kehrte man jedoch wieder zu dem Hause Carls des Großen zu- rück; aber unter der schwachen Negierung Carls des Ein- fältigen (393 (893) - 923) trieben die Großen ihre An- maßungen so weit, daß sie beinahe das ganze Reich in lauter kleine Staaten anflöseten, endlich Carl des Thrones entsetz- ten, und den Herzog Rudolph von Burgund (923) zum Könige wählten. Auch mußte Carl (912) einen bedeuten- den Strich Frankreichs (Normandie) an Rollo, einen mächtigen Anführer normannischer Horden abtreten, um nur einige Ruhe vor den Normännern zu erhalten. Rollo (Robert) trat zum Christenthum über, und gab seinem neuen Staate eine neue und bessere Gestalt. Nudolph (923-936) stand dem Reiche mit Wür- de und Kraft vor, konnte aber das zu tief geschwächte Königthum nicht wieder Herstellen. Dieß verfiel unter den letzten Carolingern (Ludwig Iv. d'outremer (936- 954), Lothar (954-986), Ludwig V. Faineant (986-98?) beinahe ganz. Ludwig Iv. lag in fortwähren- dem Kampfe besonders mit Hugo dem Großen, welcher mehr als zwanzig Jahre lang, zwar ohne den Königöna- men, aber mit königlicher Gewalt in Frankreich geherrscht hatte. So sehr war das Königthum geschwächt, daß die letzten Carolinger nur noch wenige Striche Frankreichs übrig hatten. Als Ludwig V. starb, bemächtigte sich (96?) Hu- go Cap et, der Sohn Hugo's des Großen, des französischen Thrones.

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 456

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
456 Mittlere Geschichte« V, Teutschland. 1. Die Carolinger in Deutschland (843 -Qll). Verwirrung und Noth mannigfaltiger Art zeichneten den Zeitraum der Carolinger, wie in Frankreich, so in Deutschland aus. Schon Ludwig der Deutsche (843-876), dem Deutschland als ein für sich bestehendes Reich in dem Ver- trage zu Verdun ( 643 ) zugetheilt ward, lag fast in be- ständigem Kampfe mit den N o r m a n n e r n, besonders aber mit den Wenden. Eben daher verordnete er auch ei- nen Markgrafen über Dhüringen (um 846) und einen Herzog über Sachsen (um 850). Aber auch der Sckutz dieser mächtigen Befehlshaber reichte gegen die feindlichen E nsalle bei weitem nicht hin, Wer es d.cher irgend ver- mochte, Halite sich eine Burg, oder einen befestigten Wohn- sitz aus einem Berge. — Erwerbung eines Antheils an Lothringen, Carlmann ( 876 - 880 ), Ludwig der Zsin- ge re (8?6 - 882), Carl der Dicke (876 -888). — Carl der Kahle, ihr Oheim, wollte diesen Söhnen Lud- wigs des. deutschen das teutsche Lothringen und die teut- schen Städte am linken Rheinufer entreißen, ward aber von ihnen bei Andernach geschlagen. Hierauf (November 87 6) theilten sie sich in das väterliche Reich. — Abtre- tung des französischen Lothringens an Ludwig den Jün- gern. Bald kam der Antheil Carlmanns und Ludwigs des Jüngern all Carl den Dicken, der bereits im Jahre 861 zum Kaiser gekrönt worden war, ja beinahe das gan- ze Frankenreich wurde (o84) ihm zu Theil« Er aber war der hohen Würde nicht gewachsen, und zeigte sich zu- letzt der Regierung ganz unfähig. Die Franken, Sach- sen, Thüringer, Ba'ern und Alemannen fielen daher von ihm ab, und wählten (November 687) Arnulf zum Kö- nige von Deutschland. Bald nachher (Zanuar 888) starb er, ohne Kinder zu hinterlassen.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 458

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
458 Mittlere Geschichte. ^e Ertheilung der Herzogs - Würde an ausgezeichnete Heerführer nothwendig gemacht,^ und bei der Fortdauer jener Fehden ward, besonders unter der schwachen Negie- rung des setzten Carolingers, die Anzahl dew Herzoge ver- mehrt und ihre Macht befestigt. Endlich Lheils wegen der Übermacht der Großen, theils wegen der vielen Kriege und des drückenden Heerbannes sank das Volk in eben dem Maße, in welchem daö Ansehen der Großen stieg. Die Zahl der nicht-adelichen Freien verminderte sich mehr und mehr. Auch ward die Geistes - Bildung der deutschen in ihren Fortschritten gehemmt, theils weil die Carolingcr in Deutschland nichts für dieselbe thaten, theils wegen der vielen und verwüstenden Kriege. Doch schrieb Ottfried (f um 86«)), Mönch des Klosters Weistenburg im Elsaß, eine tcutsche poetische Umschreibung der evangelischen Ge- schichte in fünf Büchern; die erste größere Schrift in teut- scher Sprache. 3. Conrad I. aus Franken (yli-yiy). Nach dem Tode des letzten Carolingers versammelten sich die teulfchen Stamme, um ein neues Oberhaupt des Reiches zu wählen. Unter allen tcutschcu Fürsten aber schien keiner des Thrones würdiger zir feyn, als Herzog Otto der Erlauchte von Sachsen, sowohl wegen seiner persönlichen Tugenden, als wegen der Macht fei- nes Hauses. Aber Otto verweigerte seines hohen Alters wegen die Annahme der Krone, und nun wählte man (November Qlt) auf seine Empfehlung den ostfränkischen Grafen Conrad einstimmig zum Könige. Die Würde des Königthums behauptete Conrad, so weit cs die allgemeine Verwirrung der Zeit und die Kürze seiner Negierung zuließ. Nur konnte er die Trennung Lo- thringens von dem tcutschcu Reiche nicht verhindern. Auch war sein Arm nicht stark genug, um die verheeren- den Einfälle der llngarn abzuwehren. Dafür aber dank- te ihm Teutschland die Helden aus dem sächsischen Königs- stamme. Denn als Conrad sich dem Tode nahe suhlte, bewog er seinen Bruder Eberhard, den Absichten auf die
   bis 10 von 116 weiter»  »»
116 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 116 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 41
3 1
4 12
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 20
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 15
26 3
27 20
28 1
29 0
30 0
31 20
32 0
33 1
34 11
35 5
36 2
37 14
38 0
39 2
40 3
41 0
42 3
43 2
44 0
45 9
46 29
47 21
48 10
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 2
4 1
5 0
6 0
7 11
8 1
9 14
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 1
16 7
17 30
18 0
19 1
20 8
21 4
22 0
23 4
24 0
25 5
26 1
27 0
28 0
29 0
30 4
31 0
32 1
33 0
34 31
35 0
36 1
37 16
38 10
39 2
40 0
41 5
42 1
43 6
44 3
45 2
46 3
47 0
48 1
49 1
50 0
51 0
52 3
53 0
54 0
55 0
56 3
57 1
58 5
59 5
60 0
61 0
62 1
63 0
64 0
65 8
66 2
67 5
68 4
69 12
70 0
71 6
72 2
73 2
74 7
75 1
76 0
77 2
78 5
79 0
80 6
81 1
82 1
83 29
84 0
85 23
86 32
87 1
88 2
89 1
90 8
91 1
92 16
93 0
94 5
95 1
96 10
97 0
98 29
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 8
1 7
2 7
3 16
4 22
5 23
6 10
7 26
8 29
9 68
10 54
11 3
12 18
13 10
14 7
15 61
16 106
17 5
18 33
19 70
20 6
21 31
22 49
23 14
24 28
25 3
26 34
27 53
28 72
29 12
30 36
31 58
32 14
33 160
34 19
35 18
36 5
37 59
38 7
39 27
40 58
41 6
42 33
43 6
44 39
45 17
46 24
47 12
48 57
49 57
50 8
51 10
52 5
53 10
54 33
55 36
56 16
57 21
58 34
59 108
60 4
61 29
62 50
63 20
64 52
65 24
66 3
67 22
68 18
69 3
70 2
71 22
72 21
73 32
74 49
75 54
76 10
77 52
78 18
79 56
80 52
81 134
82 4
83 17
84 63
85 94
86 6
87 23
88 50
89 11
90 3
91 122
92 4
93 9
94 2
95 14
96 1
97 22
98 27
99 21
100 75
101 7
102 8
103 78
104 9
105 12
106 16
107 23
108 50
109 16
110 22
111 17
112 11
113 11
114 10
115 19
116 10
117 10
118 33
119 15
120 25
121 28
122 9
123 3
124 88
125 16
126 17
127 103
128 64
129 6
130 3
131 77
132 51
133 40
134 37
135 4
136 94
137 19
138 26
139 14
140 17
141 19
142 17
143 31
144 22
145 55
146 36
147 9
148 47
149 5
150 50
151 32
152 28
153 8
154 5
155 35
156 46
157 51
158 51
159 13
160 11
161 24
162 29
163 37
164 11
165 93
166 65
167 8
168 11
169 8
170 19
171 68
172 24
173 43
174 19
175 105
176 31
177 199
178 4
179 36
180 14
181 48
182 79
183 49
184 23
185 6
186 23
187 42
188 27
189 68
190 12
191 70
192 54
193 21
194 34
195 21
196 13
197 45
198 35
199 11