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Fett an oder über 150 Kz Seife gewinnt. Dies macht das Kokns-
nuß- oder Palmöl, welches man jetzt vielfach statt des Talges an-
wendet. Es hat dasselbe die Eigenschaft, eine Menge Wasser in sich
aufzunehmen, trotzdem aber der Seife das Aussehen und die Festigkeit
einer guten Kernseife zu geben. Daher kommt es heutiges Tages vor,
daß eine Frau, die 1\ kg Seife gekauft hat, sich einbilden kann,
etwa 1 kg Fett nach Hanse zu bringen, wie dies das gute alte
Verhältnis war; in der That aber trägt sie 1 kg Wasser in ihrem
Korbe, und braucht natürlich nicht erst ein Herr Professor aus Paris
zu kommen, um ihr zu sagen, daß sie aus jedem Brunnen oder
Teiche das Wasser billiger haben kann, als im Laden des Seifen-
sieders.
7. Vom Brote, das wir essen.
In der Erklärung der vierten Bitte rechnet Or. Luther zum
täglichen Brote zweiundzwanzig Stücke, ja er fügt, damit noch nicht
zufrieden, noch „und desgleichen" hinzu, so daß der Schneider bei
dem Beten der vierten Bitte an Kunden denken kann, welche die Röcke
auch bezahlen, die sie zerreißen, und dem Schuhmacher die Fabrik in
den Sinn kommt, aus welcher gutes Leder zu beziehen ist. Was ist
der Grund, daß Luther so viele Sachen in den Begriff des täglichen
Brotes hineingepackt hat? Alle die genannten Stücke dienen dazu,
das Brot, das wir essen, uns zu verschaffen, zu erhalten, uns dasselbe
genießen zu lassen. Wie wollte der Bauer ohne Acker und Vieh zu '
Getreide kommen? Und wird des täglichen Brotes nicht täglich
weniger in einem Hause, wo die Frau wohl fleißig, der Mann aber
liederlich ist? Oder verhält es sich nicht so, daß der Kranke vor
vollen Flaschen und vollen Schüsseln sitzt wie mit zugebundenem
Munde, und daß durch Zank und Neid die herrliche Gottesgabe sich
in Gift und Galle verwandelt? Du siehst, das tägliche Brot ist die
Sonne, um welche sich im irdischen Leben alles dreht; daher hat denn
auch der Herr der Bitte um dasselbe einen Platz im heiligen Vater
Unser angewiesen. Weil es so großen Wert hat, so möchte es sich
wohl der Mühe lohnen, dasselbe etwas genauer anzusehen.
Wir nehmen ein Weizenkorn und schneiden mit einem scharfen
Messer mitten hindurch. Wir bemerken unter der Kleie, der harten
äußeren Hülle, eine dünne Schicht von graulichem Ansehen, während
das Innere des Kornes weiß aussieht. Dieselbe Verschiedenheit tritt
uns entgegen, wenn Weizenkörner gemahlen sind. Sie zerfallen in
Kleie und Mehl, im Mehle selbst aber können wir leicht zwei von
einander geschiedene Stoffe erkennen. Bringen wir nämlich das Mehl
in ein feines Sieb und kneten es hier unter fortwährendem Zugießen
von Wasser so lange mit der Hand, als das Wasser getrübt durch-
fließt, so bleibt zuletzt im Siebe ein Stoff übrig, der weißlich aussieht,
ganz klebrig sich anfühlt und dem gewöhnlichen Vogelleime sehr ähnlich
ist. Dies ist der sogenannte Kleber. Hat das wie Milch aussehende
Wasser einige Zeit ruhig in der Schüssel gestanden, so wird es hell,
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234
Deutschen. Da faßt den Varus Verzweiflung, und um fein Unglück
nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzt er sich in sein Schwert.
Nur wenige von dem ungeheuern Römerheere entrinnen glücklich nach
der Feste Aliso, die meisten liegen auf dem Walplatze. Wer in Ge-
fangenschaft kam, ward entweder den Göttern zum Danke für die wieder
errungene Freiheit geopfert, oder zum gemeinen Frondienste in die Gauen
der Deutschen geschleppt. Am grausamsten rächte das Volk die lange
erduldete Fremdherrschaft an den Sachwaltern und Schreibern, die ihm
statt des guten alten Rechtes das spitzfindige neue aufgedrängt; einem,
den es gefangen, riß es die Zunge aus, stopfte ihm die Kehle zu und
rief: „Jetzt zisch' einmal, Natter, wenn du kannst."
Das war die große Schlacht im Teutoburger Walde, die geschlagen
ward im neunten Jahre nach Christi Geburt. Als der Kaiser Augustus
die Kunde erhielt, daß die drei Legionen gefallen, stieß er in Verzweif-
lung die Stirn an die Wand seines Palastes und rief aus: „O Varus,
Varus, gieb mir 'meine Legionen wieder!" Ganz Rom war voll Ent-
setzens vor den Deutschen und glaubte mit jedem Tage, sie kämen in
ungeheuern Heerscharen, wie einst die Cimbern und Teutonen, gen Welsch-
land heran. Im Lande Gallien und am Rheine ward zur Notwehr
gerüstet. Grundlose Furcht! Nicht an Eroberung dachten die Sieger,
die teure Freiheit erkämpft zu haben, war ihnen genug. Stolz legten sie
die Hände in den Schoß, als sie die Zwingburgen im Lande gebrochen,
als an dem Rheine kein Römer mehr zu schauen war.
209. Von der Zerstörung Jerusalems.
Lies einmal das 11. Kapitel im Propheten Sacharja. Da befiehlt
Gott der Herr seinem eingeborenen Sohne, die Schlachtschafe, d. i. das
dem Verderben preisgegebene Volk Israel, zu weiden. Sein Hirtenstab
ist ein zweifacher; in der einen Hand führt er den Stab Sanft, in der
anderen Hand den Stab Wehe. Nach dieser doppelten Seite, nach seinem
erbarmungsvollen Herzen und nach seiner gewaltigen Hand, offenbart er
sich auch in allen denjenigen Weissagungen der Evangelien, welche von
der Zerstörung Jerusalems handeln, und in ihrer Erfüllung. Noch ein-
mal will er durch seine Thränen, seine Weissagung und Tempelreinigung
Jerusalems Kinder zu sich sammeln, wie eine Henne versammelt ihre
Küchlein unter ihre Flügel; aber sie wollen nicht, darum schüttet er nach
der letzten Frist der Buße die volle Schale seines Zornes über das Volk
ans. Laß dir jetzt die Zerstörung Jerusalems erzählen, damit du siehst,
wie der Herr, so holdselig seinen Freunden, doch auch so erschrecklich ist
seinen Feinden, auch so siehst, was es heißt, das Evangelium verachten,
und damit du dich zu Gott und zur Erkenntnis Christi bekehrest.
Nach dem Tode des Herrn war es mit dem Volke Israel je länger
je schlimmer geworden. Einzelne ließen sich noch retten wie ein Brand
aus dem Feuer; aber mit der großen Masse ging es immer fieser hinab
in Tod und Verderben. Die Hohenpriester übten Tyrannei wider die
andern Priester; unter den übrigen Gewaltigen war allerlei Haß und
Neid, daher denn Uneinigkeit im Regiments und parteiische Zertrennnngen
entstanden. Dazu drückten die grausamen und habsüchtigen Statthalter
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Extrahierte Personennamen: Varus Augustus Varus Varus Jerusalems
Extrahierte Ortsnamen: Christi Rom Gallien Rheine Rheine Jerusalems Sacharja Israel Jerusalems Jerusalems Christi Israel
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sie an der Stelle, wo der Tiber sie an den Feigenbaum gesetzt hatte, eine
Stadt, 754 vor Christi Geburt. Romnlus bespannte einen Pflug mit zwei
weißen Rindern, zog um den Palatinischen Berg herum im Vierecke eine
Furche und ließ nack) dieser Furche einen Erdwall rings herum auswerfen.
Wo in der Umwallung später ein Thor sein sollte, da ward der Pflug
aufgehoben. In dem inneren Raume erhoben sich ärmliche Lehmhütten,
die kümmerlich mit Stroh und Schilf gedeckt waren.
Als der Bau vollendet war, entstand unter den Brüdern ein Streit,
nach welchem von ihnen die Stadt benannt werden und wer sie als König
beherrschen sollte. Auf den Rat ihres Großvaters Nnmitor beschlossen
sie, die Götter zu Schiedsrichtern zu nehmen. Wem zuerst durch die
Vögel ein glückliches Zeichen gegeben würde, der sollte König werden.
Rach langem Warten erschienen dem Remus sechs Geier; aber kaum
hatte er dem Romnlus die Nachricht gebracht, als an diesem unter Blitz
und Donner zwölf Geier vorüberflogen. Remus behauptete, er müsse
König werden, weil ihm zuerst die Geier erschienen wären, Romnlus da-
gegen berief sich darauf, daß an ihm noch einmal so viele Vögel vorüber
geflogen wären. Um den Bruder und seine armselige Stadt zu verspotten,
sprang Remus über die niedrige Stadtmauer. Da ergrimmte Romulus
und schlug ihn tot. „So fahre jeder, der nach dir über meine Mauer
setzt!" war der Fluch, den er ihm nachrief. So wurde Romulus König
und die Stadt nach ihm benannt.
206. Augustns und Tiberius.
Die Geburt unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi fällt in die
Regierung des ersten römischen Kaisers Augustus. Sein ungeheures
Reich erstreckte sich durch drei Weltteile hindurch, vom Atlantischen Meere
bis zum Euphrat und von den Wüsten Afrikas und Arabiens bis an den
Rhein und die Themse. In diesem weiten Umfange lagen die schönsten
Länder der Erde, unter anderen: Portugal und Spanien, Frankreich bis
an den Rhein, Italien und dessen Inseln, Griechenland und Macedonien,
Kleinasien, Syrien, Ägypten, das karthagische und numidische Gebiet. Auf
diesem großen Raume lebten ungefähr 120 Millionen Menschen. Die
Hauptstadt war Rom. Sie vereinigte in sich die Herrlichkeit aller an-
deren Städte, und wer sie gesehen hatte, der hatte mck ihr die übrige Welt
gesehen. Ihre Bevölkerung belief sich auf anderthalb Millionen Einwohner.
Die Stadt hielt ein Landheer von 400 000 Mann und zwei Hauptflotten, eine
im Hafen von Ravenna im Adriatischen Meere, die andere zu Misenum
bei Neapel.
Erst nach entsetzlichen Bürgerkriegen und furchtbarem Blutvergießen
hatte sich Augustus zum Alleinherrscher emporgearbeitet. Aber einmal im
Besitze der Macht benutzte er sie mit weiser Mäßigung. Er ließ den Senat,
die Konsuln, kurz alle Würden des ehemaligen Freistaates bestehen; der
That nach vereinigte er sie alle in seiner Person und regierte unumschränkt.
Wiederholt erklärte er, er wollte seine Gewalt niederlegen. Wahrscheinlich
ist es ihm mit dieser Absicht nie ernst gewesen. Aber eben so wenig, als
er, wünschte es die Mehrzahl der Bürger; denn nach seinem Rücktritte
wäre es zu neuen blutigen Kämpfen gekommen, und auf jeden Fall hätte
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Extrahierte Personennamen: Romnlus Tiberius Jesu_Christi Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Christi Palatinischen_Berg Afrikas Arabiens Rhein Spanien Frankreich Rhein Italien Griechenland Macedonien Kleinasien Syrien Rom Ravenna Neapel
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Strohdach bedeckt. Es bestand ursprünglich nur aus einem einzigen
niedrigen Raum, der keine Fenster hatte, sondern Licht und Luft nur
durch das Nauchloch empfing, das in der Mitte des Dachs über dem
großen steinernen Herde angebracht war. Der Stnbenboden, nur durch
den festgetretenen Lehmboden gebildet, lag in gleicher Höhe mit dem
Hofe. Eine niedrige, in der Mitte quer geteilte Thür führte in den
dunkeln, rauchgeschwärzten Raum. Das Hofthor, zur Seite des Hauses
nach dem freien Dorfplatz hin gelegen, war überdeckt und mit einer-
kleinen Pforte versehen, ähnlich wie noch heute oft in unsern Dörfern.
Die Sorben trieben Viehzucht und Ackerbau; sie verstanden sich
auch auf Leinen- und Wollweberei, denn sie trugen selbstgefertigte leinene
Unterkleider und wollene Oberkleider. Auch Handel trieben sie; von
der Ostsee nach Konstantinopel ging durch die slavischen Lande eine
Handelsstraße, auf welcher große Handelszüge verkehrten, und Zwickau
war ein stark besuchter Markt- und Handelsort. Sie waren selbstver-
ständlich Heiden und verehrten vielerlei Götter, von denen sie sich die
einen als gute, weiße Götter des Lichts, die andern als böse schwarze
Götter der Finsternis dachten. Auf steinernen Altären in Hainen oder
Tempeln brachten ihre Priester nicht bloß Tier-, sondern auch Menschen-
opfer dar; bei allen wichtigen Gelegenheiten wurde durch sie der Wille
der Götter erforscht, und sie hatten darum großen Einfluß auf das
Volk. Bonifacius nennt die Sorben ein schmutziges und häßliches Volk,
aber er rühmt ihre eheliche Treue; auch waren sie mäßig, nüchtern und
gastfrei. Wie alle Slaven hatten sie viel musikalische Anlage und
liebten Gesang und Tanz. Sie hingen am heimatlichen Boden und der
altgewohnten Sitte und haßten alles Fremde. Der Grund und Boden
war nicht Privateigentum, sondern Gemeingut, und alle waren gleich-
berechtigte Glieder einer großen Familie. Sklaven gab es bei ihnen ur-
sprünglich nicht; die Kriegsgefangenen freilich wurden meist als Sklaven
verkauft; nach Konstantinopel, ja bis nach Ägypten hin wurde starker
Sklavenhandel getrieben. An der Spitze standen Stammesälteste mit
fast unumschränkter Macht; aber aus dieser väterlichen Gewalt entwickelte
sich nach und nach eine despotische Herrschaft; aus den Stammesültesten
wurden Fürsten und Adlige, deren ausschließliches Eigentum der gesamte
Grund und Boden wurde, und die Masse des Volkes wurde leibeigen in
mancherlei Abstufungen.
Schon bald war an der Grenze zwischen Franken und Sorben der
Kampf ausgebrochen, indem die letzteren über die Saale vordrangen;
doch wurden sie im Anfang des 7. Jahrhunderts bis zur Saale zurück-
geworfen. Von neuem hören wir unter Karl d. Gr. von Einfüllen der
Sorben in Sachsen und Thüringen, aber erst nach Beendigung der
Sachsenkriege im Jahre 806 konnte dieser seinen Sohn Karl gegen sie
schicken, der sie zum Teil unterwarf und an der Saale und Elbe Schlösser,
unter denen wir uns freilich nur Schanzen und hölzerne Wehren zu
denken haben, zum Schutze gegen sie erbaute, linier Ludwig dem
Frommen scheint dann im Jahre 816 das Gebiet zwischen Elster und
Saale, also das Vogtland, dem fränkischen Reiche einverleibt zu sein.
Seit Ludwig dem Deutschen heißt es die Sorbenmark; er setzte darüber
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Extrahierte Personennamen: Bonifacius Karl_d Karl Karl Karl Ludwig_dem Ludwig Ludwig_dem_Deutschen Ludwig
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gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!)
Synthese.
Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt!
Drusus Tod.
Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten;
An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen.
Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande,
Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen."
Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen.
Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe.
Geluterte Darstellung unter der berschrift:
Des Drusus Siegeszug.
Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen.
Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht?
bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde:
Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet!
Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen;
Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens!
Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!"
Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.
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Hauptstadt alles Gute geno, kam er zu dem Entschlsse, lieber tu mhevollem Kampfe des Lebens Unterhalt zu gewinnen, als mig die Herr-lichfciteit des rmischen Reiches zu genieen und sein Volk unterdessen darben zu sehen. Der Kaiser vernahm den Wunsch und war unzufrieden darber, doch er wollte ihn nicht betrben, gewhrte ihm, was er forderte, beschenkte ihn reichlich und entlie ihn. Theodorich aber schied von der kaiserlichen Stadt, kehrte zu den Seinigen zurck, sammelte sein ganzes Volk nm sich und zog gen Hesperien. Er fiel in das Gebiet von Venetien ein. Da zog Odovaker, König der germanischen Völker der Tnrkilinger (Rugierj, Skireu, Heruler u. a., mit einem Heere wider ihn heran. Aber Theodorich rckte ihm bis zu den Veronesischen Feldern entgegen und brachte ihm hier eine groe Niederlage bei. Dann brach er sein Lager ab, drang mit groer Khnheit in das Gebiet von Italien ein, berschritt den Po und schlug bei der Hauptstadt Raveuua ein Lager auf. Als dies Odovaker sah, befestigte er sich in der Stadt; oft aberntachte er zu ucht-licher Zeit unerwartet mit den Seinen Ausflle und beunruhigte hier-durch das gotische Heer. Und dies that er nicht einmal, nicht zweimal, sondern hufig und fast ununterbrochen drei Jahre lang. Aber vergebens war sein Kamps, denn schon erkannte Italien Theodorich als seinen Herrn an und gehorchte das Land seinem Befehle. Jener kmpfte noch allein mit wenigen Genoffen und Rmern, welche sich in der Stadt befanden, in Raveuua tglich mit der drckenden Not und den Waffen der Feinde. Als aber keine Hilfe sich nahte, schickte er Gesandte und bat nm Gnade. Zuerst gewhrte ihm Theodorich diese. Dann aber beraubte er ihn des Lebens und drei Jahre nach seinem Einfall in Italien legte er auf den Rat Kaiser Zenos seines Volkes Tracht ab, umkleidete sich mit dem kniglichen Gewnde als der Goten und der Rmer König. Er erbat sich des Franken-knigs Chlodwig Tochter zur Ehe und vermhlte eine seiner Tchter dem Westgotenknig Alarich, die andere dem Sigismund, Herrscher der Bnrgnndionen. Die eigene Schwester gab er dem Vandalenknig Thrasa-muud in Afrika und seine Nichte dem Thringerknig Herminfried.
Im ganzen Westen gab es kein Volk, welches nicht dem Theodorich, so lange er lebte, in Freundschaft verbunden oder unterworfen gedient htte. Als Theodorich das Greifenalter erreicht hatte und erkannte, da er in kurzem aus dieser Welt scheiden werde, versammelte er um sich die Grafen der Goten und die Groen feines Volkes und setzte ihnen den Athalarich, einen Knaben, der damals kaum zehn Jahre zhlte und sehten Vater Eutharich schon verloren hatte, den Sohn seiner Tochter Ama-laswintha, zum Könige, indem er ihnen gleichsam als seinen letzten Willen auftrug, da sie ihren König ehren, den Senat und das rmische Volk lieben und den Kaiser des Ostens nchst Gott sich jederzeit geneigt und willfhrig erhalten sollten. Jordanis.
Der Untergang der Ostgoten (553). Nachdem Vitigis und der herrliche Totila im Kampfe gegen die Rmer gefallen waren, wurde Teja auf den Schild erhoben. Am Fue des Vesuv sollten die Wrfel fallen. Die Verzweiflung erhhte die Kraft des Gotenheeres, aber auch die Rmer leisteten, obgleich sie sahen, da der Feind wie im Wahnsinn focht, mutigen Widerstand, denn sie schmten sich, vor der geringen Zahl von Feinden das Feld zu rumen. So strmten beide Teile wutentbrannt aufeinander ein, die einen, um den Tod zu suchen, die anderen, um deu Lohn der Tapferkeit zu gewinnen. Am Morgen begann die Schlacht. Allen sichtbar, den Schild vorhaltend und die Lanze zum Sto vorgestreckt,
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meinem Besitze. Sende deine Diener zu mir: was dir von jenen Schtzen gefllt, will ich dir freiwillig berlassen." Jener gab zur Antwort: Ich sage dir Dank fr deinen guten Willen und bitte dich, da du unseren ' Boten alles zeigest, was du selbst allein besitzen sollst." Da die Boten kamen, zeigte er ihnen die Schtze des Vaters. Whrend sie nun die Reichtmer betrachteten, sagte er: In diese Kiste pflegte mein Vater die Goldstcke zu legen." Strecke deine Hand aus," sprachen jene, bis auf den Grund, damit du alles zeigest!" Da der Sohn Sigberts dies that und sich tief herabbeugte, erhob einer den Arm und schlug ihm die Streitaxt ins Haupt. So erlitt der Bse dasselbe Schicksal, welches er seinem Vater angethan hatte.
Da aber Chlodwig hrte, da Sigbert tot sei wie auch sein Sohn, eilte er in das Land jener, rief alles Volk zusammen und sprach zu ihm also: Vernehmt, was geschehen ist! Whrend ich auf dem Scheldeflu fuhr, stellte Chloderich, meines Verwandten Sohn, seinem Vater nach unter dem Vorgeben, ich wollte ihn tten. Und da jener durch den Wald Buchonia floh, sandte er ihm Mrder nach und lie ihn erschlagen; er selbst aber fiel, während er seines Vaters Schtze ansah, von eines Un-bekannten Hand. Unschuldig bin ich an dieser That, denn wie knnte ich das Blut meiner Verwandten vergieen? Gottlos wre wahrlich ein solches Verbrechen! Aber da sich also dies ereignet har, so biete ich euch meinen Rat an. Erscheint er euch annehmbar, so wendet euch zu mir und tretet unter meinen Schutz!"
Die Franken hrten des Knigs Worte, klirrend schlugen sie ihre Schilde zusammen und riefen ihm laut Beifall zu. Sie hoben Chlodwig auf den Schild und setzten ihn zum Könige der sich. So nahm er die Herrschaft und die Schtze Sigeberts an sich und unterwarf dessen Untertanen seinem Scepter; denn tglich zwang Gott seine Feinde unter seine Hand und mehrte sein Knigreich, weil er frommen Herzens war und that, was seinen Augen wohl gefiel.
Darauf wandte er sich gegen König Charartch; denn als er wider Syagrins gestritten hatte, hatte Charartch, der zu Chlodwigs Untersttzung herbeigerufen worden war, abseits gestanden und keinem der Gegner ge-Holsen. Er hatte vielmehr die Entscheidung abgewartet, damit er mit demjenigen, dem der Sieg zufiele, in Freundschaft sich verbinde. Deshalb hatte Chlodwig seinen Groll auf ihn geworfen und zog jetzt wider ihn. Durch List nahm er ihn samt seinem Sohne gefangen, lie beide feffeln und scheren und zu Geistlichen weihen. Da sie aber drohten, sich das Haar wieder lang wachsen zu lassen und ihn zu tten, da befahl er beide zum Tode zu führen. Nach ihrem Tode aber gewann er ihr Land, ihre Schtze und ihr Volk.
Diese und noch viele andere Könige lie er tten, darunter seine nchsten Verwandten, von denen er besorgte, sie mchten ihm nach seinem Reiche trachten. So breitete er seine Herrschaft der ganz Gallien aus. Als er einst die Seinigen versammelt hatte, soll er also von feinen Verwandten, die er selbst gettet hatte, gesprochen haben: Weh mir, der ich wie ein Fremdling unter Fremden zurckgeblieben bin und keinen Verwandten mehr habe, der mir, wenn mir ein Unglck zustot, helfen konnte!" Dies sagte er jedoch nicht in Trauer der ihren Tod, sondern ans arger List, vielleicht, da sich noch einer fnde, den er aus dem Wege rumen knnte.
Nach solchen Thaten starb er in Paris und wurde begraben in der Kirche der heiligen Apostel, welche er mit der Knigin Chrotechildis selbst
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Angelegenheit betrauten Beamten zum Gipfel alles Unheils. Denn sie beschlossen, was noch an der Schtzung fehlte, mit dem goldenen Zierat zu ergnzen, der damals noch 'die Bilder der Götter schmckte. Ja man lie auch die goldenen und silbernen (Statuen einschmelzen. Darunter befand sich auch das Bild der Tapferkeit, welche die Rmer Virtus nennen. Mit ihm aber erlosch alles, was die Rmer an Tapfer-feit und mnnlicher Tugend besaen.
Nachdem das Geld aus diese Weise zusammengebracht worden war, beschlo man, eine Gesandtschast zum Kaiser zu senden, welche mit ihm wegen des knftigen Friedens verhandeln und ihm zugleich melden sollte, da Alarich nicht nur Geld, sondern auch die Shne der Vornehmen als Geiseln fordere und unter diesen Bedingungen nicht nur Frieden, sondern auch ein Schutz- und Trutzbndnis mit dem Kaiser eingehen und gemeinschaftlich mit den Rmern jeden ihrer Feinde bekmpfen wolle. Der Kaiser beschlo unter diesen Umstnden, den angebotenen Frieden anzu-nehmen. So wurde denn das Geld den Barbaren ausgeliefert. Alarich aber gestattete durch drei Tage den Brgern der Stadt den Ankauf von Lebensrnitteln; auch gab er ihnen drei Thore frei und erlaubte, vorn Hafen her Getreide herbeizufhren. So konnten die Brger wieder auf-atmen. Sie gaben jetzt alles berflssige weg, um sich die notwendigsten Lebensbedrfnisse zu kaufen, oder tauschten solche gegen andere Dinge ein. Die Barbaren aber zogen von Rom ab und schlugen ihre Zelte in Tuskien auf. Zostmus
Ein zweites und drittes Mal zog Alarich vor Rom. der die Eroberung am 26. August 410 erzhlt ein sagenhafter Bericht:
Als man lauge Zeit bei der Belagerung der Stadt verbracht hatte und Alarich weder durch Gewalt noch List Rom zu nehmen vermochte, ersann er folgenden Plan. Er erlas aus den Jnglingen des Heeres, denen der Bart noch nicht sprote, dreihundert. Von edler Abkunft waren sie, und was ihnen an Jahren fehlte, ersetzten sie durch Mut. Diesen sagte er heimlich, da er sie rmischen Patriziern als Sklaven, aber nur zum Scheine, zu schenken gedchte, und gab ihnen den Auftrag, sobald sie in den Husern der rmischen Groen sich befinden wrden, die grte Sanftmut und Bescheidenheit zu zeigen und alles bereitwillig zu voll-fhren, was ihre Herren ihnen austragen wrden. Darauf sollten sie an einem bestimmten Tage um die Mittagsstunde, während ihre zuknftigen Herren, wie gewhnlich nach der Mahlzeit, des Schlafes genffen, nach der salarischen Pforte eilen, die achtlose Besatzung unerwartet berfallen und tten und sogleich das Thor ffnen. Nachdem Alaricb so die Jug-linge mit seinem Anschlage bekannt gemacht hatte, lie er durch Gesandte dem Senate mitteilen, da er ihre Treue gegen ihren kaiserlichen Herren bewundere und sie fortan nicht mehr beunruhigen wolle. Wegen ihrer Anhnglichkeit und ihres Mutes, den sie bewiesen htten, sei er, um bei so edlen und wackeren Menschen ein Andenken zu hinterlassen, geneigt, einem jeden von ihnen einen Sklaven zum Geschenk zu machen.
Dies lie er ihnen sagen, und kurze Zeit daraus sendete er ihnen die Jnglingsschar. Darauf hie er sein Heer sich marschfertig halten und den Befehl mit lautem Lrm ausfhren, damit die Rmer den Ab-marsch sogleich gewahr wrden. Die Rmer aber hatten die Worte Alarichs vernommen, sie empfingen die Geschenke, und weit entfernt, an eine Hinterlist der Barbaren zu glauben, gaben sie sich groer Frhlich-leit hm. Auch benahmen die Jnglinge durch den eifrigen Gehorsam, den sie ihren Herren gegenber zeigten, ihnen allen Verdacht. Von den
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3. Beide Arme, beide Hnde hlt er hoch empor zum Schwur,
Ruft mit seiner Eisenstimme, da es durch die Reihen fuhr:
4. Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt, So Du bist ein Gott der Schlachten, der in Schrecken niederfhrt:
5. Hilf mir dieses Volk bezwingen, gieb den Sieg in meine Hand, Da der Franken Macht erkennen mu des Rhein's, des Neckar's Strand!
(1 Sieh', so will ich an Dich glauben, Kirchen und Kapellen bau'n, Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als Dir vertrau'n." 7. Sprach es, und aus Wolkeu leuchtend brach der Sonne voller Strahl; Frischer Mut belebt die Herzen, fllt des schwachen Hufleins Zahl.
6. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reih'n, Und die Franken, siegesmutig, strzten jauchzend hinterdrein.
9. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und flieh'n, All' ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin.
10. König Chlodwig lie sich taufen und sein edles Volk zugleich,
Und ob allen deutschen Stmmen mchtig ward das Frankenreich.
11. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zlpich Sieg verlieh, Ist den Alamannen wieder Macht gegeben der sie.
Simrock.
Chlodwigs Taufe. Als die Knigin von Chlodwigs Gelbde hrte, befahl sie erfreut, da der heilige Remigius, der Bischof von Rheims, herbeigeholt werde, und sie bat ihn, den König das Wort des Heiles zu lehren. Dieser erwiderte dem Bischof auf seine Ermahnungen: Wohl wnschte ich gern, heiligster Vater, deine Worte zu vernehmen, aber es bleibt mir das wichtige Bedenken, da mein Volk, welches mir gehorcht, seine Götter nicht verlt. Doch ich werde zu ihm sprechen nach deinen Worten." Das Volk zeigte sich willig, und der Bischof befahl voll Freude, das Taufbad zu bereiten. Mit bunten Teppichen wurden die Straen behngt und das Haus Gottes mit weien Vorhngen geschmckt. Das Taufbecken wurde vorbereitet, Wohlgerche verbreiteten sich, hell schimmerten die duftenden Kerzen, und der ganze Raum erfllte sich mit himmlischem Wohlgeruch. Der König forderte zuerst von dem Bischfe getauft zu werden und ging, ein neuer Konstantin, zum Taufbade hin, um die Krank-heilen des alten Aussatzes abzulegen und im frischen Wasser sich zu reinigen vou den schmutzigen Flecken seiner frheren Thaten. Da er aber zur Taufe hintrat, redete ihn der Heilige Gottes also an: Beuge in Demut deinen Nacken, Sigambrer, bete an, was du angezndet, znde an. was du angebetet hast!" So bekannte der König den allmchtigen, dreieinigen Gott, wurde getauft und gesalbt mit dem heiligen Ol unter dem Zeichen des Kreuzes Christi. Von seinem Heere aber wnrden getauft mehr denn dreitausend.
Chlodwig vereinigt die Frankenstmme. Da Konig Chlodwig in Paris weilte, sandte er heimlich zum Sohne Sigberts, der ein Staimnes-herzog war, und lie ihm sagen: Siehe, dein Vater ist alt und hinkt mit schwachem Fue. Wenn jener sterben sollte, so wrde dir mit unserer Freundschaft zugleich sein Reich zufallen." Darauf wurde der Sohn Sigberts von Herrschsucht ergriffen und sann auf den Tod des Vaters. Als nun jener einst die Stadt Colonia verlassen hatte und durch den Wald Buchonia zu gehen beabsichtigte und zur Mittagsstunde in seinem Zelte schlummerte, sandte der Sohn Mrder der ihn und lie ihn tten, um die knigliche Gewalt an sich zu reien. Er schickte dann Boten zu Chlodwig, welche ihm des Vaters Ende melden und also sprechen sollten: Mein Vater ist gestorben, und ich habe sein Reich und seine Schtze in
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Reinheit der Sitten, fo mge die Beschftigung mit Lehren und Lernen die Jiede liesordern und schmcken, und nicht soll, wer durch rechten een-wandel Gott gefallen will, es verabsumen, ihm auch zu gefallen durch rechte Rede. Obwohl es uun besser ist, das Gute zu thun als zu kennen so geht doch das Kenneulernen dem Thun voraus. Wir haben tu Erfahrung gebracht, da in fast allen den uns zugegangenen Briefen die Gesinnung gut, die Form aber wenig gebildet war. Darum erwachte in uns die Besorgnis, es knnte, wie die Kenntnis beim Schreiben gerinq war, so gering auch das Verstndnis der heiligen Schriften sein Und wir wissen ja alle, da, wenn schon die Irrtmer in Worten gefhrlich sind, noch grere Gefahren entstehen, wenn die Sinne fehl gehen De-halb richten wir an Euch die Aufforderung. Ihr mchtet das Studium der Wissenschaften nicht nur nicht vernachlssigen, sondern vielmehr mit demthigem Eiser Euch mhen, da Ihr leichter und besser in die Ge-heimmsse der gttlichen Bcher einzudringen vermgt.
.789: Die Geistlichen und Mnche sollen nicht nur die Kinder der Hrigen, sondern auch die der Freien heranziehen und sich zugesellen. Und sie sollen Schulen einrichten in den einzelnen Klstern und Bischofs-sitzen, in denen die Knaben Psalmen. Noten, Gesnge, Kalenderknde, Grammatik und von Fehlern gereinigte Bcher zu lesen lernen; denn mancher mchte gern wrdig zu Gott beten und vermag es doch nur mangelhaft um der viele Fehler enthaltenden Bcher willen.
804: Zum Lernen des Glaubensbekenntnisses, des Vaterunsers und der Taussormel sollen alle angehalten werden. Und wer sie nicht behlt, soll Schlge erhalten, oder es soll ihm alles Getrnk auer dem Wasser entzogen werden , bis er sie vollstndig gelernt hat. Auch die Frauen sollen mit Schlgen und Fasten dazu gezwungen werden.
Bestimmungen der die Bewirtschaftung der knig-lichen Kammergter. Wir wnschen, da unsere Landgter nur uns allem dienen und nicht anderen Leuten, da unser Gesinde gut ge-halten werde. Unsere Amtleute sollen unsere Weinberge bernehmen, sie gut besorgen und den Wein in guten Gefen in unsere Keller liefern. Auf jedem Landgute soll ein Mann die Bienen besorgen. In den Mhlen sollen soviel Hhner und Gnse gehalten werden, soviel man kann; auf den Hanptgtern dagegen nicht weniger als 100 Hhner und 30 Gnse. Jeder Amtmann soll jhrlich reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern. Alles Gelieferte soll sehr gut. ausgesucht und sauber sein. Am Palmsonntage soll das Geld von nnserm Wirtschaftsertrage, nachdem wir die Rechnungen von dem laufenden Jahre durchgesehen haben, eingezahlt werden. Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten. da. was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch. Wurst, eingesalzenes Fleisch. Wein, Essig, Maulbeerwein, gekochter Wein, Senf, Kse. Butter. Malz, Bier. Met, Honig. Wachs. Mehl, alles mit der grten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde. Unsre Wlder und Forsten sollen gut in Obacht genommen werden. Wo ein Platz zum Ausroden ist, rode man aus und dulde nicht, da Felder sich bewalden, und wo Wald sein soll, da dulde man nicht, da er zu sehr behauen und verwstet werde. Auch unser Wild sollen sie gut besorgen, desgleichen Falken und Sperber hegen zu unserm Gebrauche. Sie sollen gemstete Gnse und Hhner zu unserm Gebrauche jederzeit vorrtig haben. Ein jeder Amtmann soll aus unseren Landgtern einzelne edle Vogel, Pfauen, Fasanen, Enten, Tauben. Rebhhner, Turteltauben um des Schmuckes
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