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1. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 175

1910 - Leutkirch : Bernklau
Hirse, welche die Hauptnahrung der Bewohner liefern. Außerdem wachsen Weizen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tee, Indigo, Pfeffer, Mohn und Palmen in Hülle und Fülle. Das sumpfige Delta des Ganges und Brahmaputra ist mit undurchdringlichen Urwäldern bedeckt, die von einer überaus reichen Tierwelt belebt sind und dem Königstiger, dem Elefanten, dem Nashorn, dem Krokodil, zahlreichen Schlangen, Scharen von Affen und buntfarbigen Vögeln, vor allem dem Pfau, Aufenthalt bieten. Ein von der Natur so begünstigtes Land ist reich besiedelt. Die wichtigste Stadt und der bedeutendste Handelshafen ist Kalkutta, (1 x/2 Millionen Einwohner.) Im Süden des Tieflandes steigt das Hochland von Dekan auf. Es ist fast vou allen Seiten von Randgebirgen umgeben, die teilweise noch Urwälder tragen. Das Innere erzeugt da, wo die nötige Feuchtig- keit vorhanden ist, so viel Baumwolle, daß Indien nächst Amerika die größte Menge dieser wertvollen Gespinstpflanze ausführen kann. Bombay (800 000 Einwohner) ist der Ausfuhrhafen für Baumwolle und die erste Fabrikstadt Indiens. Die Insel Ceylon, einst ein Stück des indischen Festlandes, ist ein wahres Paradies. Tee, Kaffee und Chinarinde, außerdem Edel- steine und Perlen sind die wichtigsten Erzeugnisse des Eilandes. Colombo ist Ausfuhrhafen und Schiffstation. Vorderindien ist eine englische Kolonie, die von einem Vizekönig verwaltet wird. Der König von England und Irland nennt sich Kaiser von Indien. Hinterindien (4mal so groß als Deutschland) wird vou mehreren Gebirgsketten durchzogen, deren längste die Halbinsel Malakka bildet. Zwischen den einzelnen Gebirgszügen liegen weite, tiefe Täler, durch welche gewaltige Ströme hinabeilen. Diese überschwemmen regelmäßig ihre Täler und bedecken sie mit fruchtbarem Schlamm. Das Klima gleicht dem Vorderindiens, ebenso die Tier- und Pflanzen- welt. Der größte Teil der Westküste Hinterindiens gehört den Eng- ländern und die ganze Ostküste den Franzosen. Unabhängig ist nur das Königreich Siam, das „Land des weißen Elefanten". Tie Malahischen Inseln liegen zwischen Australien und Asien und zerfallen in die Großen und Kleinen Sundainseln, in die Molukken oder Gewürz in sein und in die Philippinen. Ihre Bewohner, die Ma- layen, haben braune Hautfarbe, langes, schwarzes, straffes Haar und ausgeworfene Lippen. Alle Inseln sind gebirgig, vulkanreich und infolge des feuchtwarmen Seeklimas sehr fruchtbar an Reis, Sago, Kaffee, Tee, Zucker, Pfeffer, Zimt, Muskatnüssen, Gewürznelken, Tabak, Baumwolle und Hanf. Die Großen und Kleinen Sundainseln sowie die Molukken gehören den Niederländern; die Philippinen sind im Besitz der Vereinigten Staaten von Nord- amerika.

2. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 174

1910 - Leutkirch : Bernklau
Japan. Östlich von China liegt das Kaiserreich Japan. Es hat beinahe die Größe Deutschlands und besteht aus vier großen und einer Menge kleiner Inseln im Stillen Ozean. Diese sind vorwiegend gebirgig und reich an Vulkanen. Der wichtigste feuerspeiende Berg ist der F u d s ch i j a m a. Der fruchtbare, sorgfältig angebaute Boden liefert bei dem milden Seeklima Reis, Tee, Baumwolle, alle Ge- treidearten und Südfrüchte. Auf hoher Stufe steht die Seiden- raupenzucht. Japan ist neben China das wichtigste Ausfuhrland für Rohseide. Das Hausgewerbe, das ehedem so in Blüte stand, wird durch die Fabriktätigkeit mehr und mehr verdrängt. Die Japaner- stellen im großen her: Baumwoll-, Seiden-, Bronze-, Email-, Por- zellan-, Metall- und Papierwaren sowie Geflechte aus Reisstroh. Dieser Großindustrie kommen die reichen Mineralschütze zugute, welche die Gebirge enthalten. Tokio (11/2 Millionen Einwohner) an der Ost- küste der Insel Nippon ist der Hauptindustrie- und Handelsplatz des Landes sowie die Residenz des Kaisers. Die Japaner sind von geringer Körpergröße, aber sehr kräftig, ausdauernd, fleißig und geschickt. Im Gegensatz zu den Chinesen haben sie große Vorliebe für europäische Einrichtungen. Auf ihr Vaterland sind sie außerordentlich stolz; sie verteidigen es im Kriege mit größter Tapferkeit. Die Japaner sind wie die Chinesen Heiden. Das Christentum faßt unter ihnen nur langsam Fuß. Die Halbinsel Korea zwischen dem Gelben und Japanischen Meere ist in neuester Zeit dem japanischen Kaiserreiche angegliedert worden. Die Hauptstadt ist Söul (200 000 Einwohner). Südasten. Südasien zerfällt in Vorder- und Hinterindien sowie in die Malayischen Inseln. Vorderindien (7 mal so groß als Deutschland, 300 Millionen Einwohner) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Südeil liegt und dessen Grundlinie das Himalajagebirge darstellt. Der Himalaja trennt Vorderindien vom Rumpfe Asiens. Er empfängt bei seiner außerordentlichen Höhe reichliche Niederschlüge und ist darum ein wald- und wasserreiches Gebirge. Auf dem Himalaja entspringen Indus, Ganges und Brahma- putra. Die Tiefländer dieser gewaltigen Ströme, die durch den Hima- laja vor kalten Nordwinden geschützt und von den Bewohnern künstlich bewässert werden, sind von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Zwei und noch mehr Erntell im Jahre sind etwas Gewöhnliches. Die wichtigsten Erzeugnisse aus dem Pflanzenreiche bestehen in Reis und

3. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 39

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die sog. Colonialbest'tzungen der Chinesen. Japan. 39 lichen Tribut in Pferden, Kameelen, Schafen und andern Thieren oder deren Häuten entrichten, wogegen sie aber Geschenke erhalten, damit sie in Unterwürfigkeit bleiben. Das Land ist eine Hochebene, der es fast ganz an Holz und Wasser fehlt, die Mitte derselben nimmt die Wüste Gobi (s. S. 36) ein. Iv. Das westliche Centralasien (Jli). Sowohl am Nord- als unmittelbar am Südfuße des Himmels- gebirges (Thian-Schau) liegt eine Reihe von Handelsstädten, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Grenzprovinzen dem chinesischen Reiche einverleibt wurden. Unter den Handelsstädten am Südfuße, welche nicht durch Ort- schaften und Dörfer mit einander verbunden sind, ist die prächtigste ganz im W. Kaschghar (80,000 E.). Die nordwestliche Grenzmark des chinesischen Reiches ist das Dsungaren-Land (Songarei). V. Tibet oder das südliche Centralasien. Die Nordseite des Himalapa nimmt die erhabenste (13,000 bis 1-4,000' hohe) Plateaulandschaft der Erde, Tibet, ein, mit L'hassa, der Residenz des Dalai-Lama, des geistlichen Oberhauptes der Tibetaner. Die Thierwelt des Hochlandes wird gegen die Kälte des Klimas durch ein ungewöhnlich dichtes Haar geschützt, namentlich liefert die Be- kleidung des tibetanischen Schafes den Stoff zu den berühmten Geweben, die von Kaschmir aus in den Handel kommen. Außer den genannten Ländern rechnen die Chinesen noch zu ihrem Reiche im Osten das Königreich Korea und im Westen das Königreich Ladakh am obern Indus; beide Reiche zahlen einen Tribut an den chinesischen Kaiser, find aber durch ihre Lage zugleich einem zweiten Herrn tributpflichtig, nämlich Korea den Japanern, Ladakh den Afghanen. Auch die Beherrscher Cochin-Chinas erhalten vom Hofe zu Peking ihre Belehnung. §. 29. ' Das Jnselreich Japan. Das Kaiserthum Japan, welches zum Osten Asiens eine ähnliche Stellung einnimmt, wie Großbritannien zum europäischen Festlande, besteht aus drei großen Inseln: Nipon, Kiu-siu und Sikok, und aus einer Menge (3500?) kleiner Inseln. Auch rech-

4. Leitfaden bei dem Unterricht in der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 44

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
44 Ceylon, Kaschmir, Butan und der indische Archipel. Masulipatam, Madras (400,000 E. ?) und die französische Nie- derlassung Pond ichery. D. Die Insel Ceylon enthalt im Innern ein reich bewässertes und fruchtbares Bergland mit Wäldern riesenhafter Bäume (Kokus- und andere Palmen, Brodfruchtbäume, Bananen, indische Feigenbäume, neben der Baumwollenstaude der mächtige Baumwollenbaum). Haupt- sächlich aber ist Ceylon die eigentliche Gewürzinsel, und der ächte Zimmtbaum war bis vor wenigen Jahren ihr allein eigentümlich. Der Boden enthält eine außerordentliche Menge und Mannichfaltigkeil edler Steine, während das Meer die kostbaren Perlenaustern und großen Seemuscheln (zu Gefäßen, Instrumenten, Schmucksachen dienend) nährt. Daher hat man die Insel mit Recht die „Krone der indischen Lande" genannt. H. Die noch unabhängigen Alpenlandschaften im Norden. 1. Kaschmir am äußersten Nordwestrande des Himalaya. Als im Jahr 1849 das Pengab mit dem Indo-Britischen Reiche vereinigt wurde, blieb das Gebiet von Kaschmir davon ausgeschlossen. Das kleine Alpenland Kaschmir hat ein durch die hohe Lage und die südliche Breite glücklich temperirtes Klima und galt einst im Morgen- und Abendlande als ein an Naturschönheiten unver- gleichliches Paradies, welches orientalische Dichter mit ihren gewohn- ten Uebertreibungen das „Meisterstück der Natur" genannt haben. In der Hauptstadt (Kaschmir oder) Sirinagur werden die berühmten Kaschmir-Schawls verfertigt, wozu die nördlichen Nachbarländer die Wolle liefern. 2. Butan, ein kleines Gebiet in der Ostgruppe des Hi- malaya. §. 32. Der indische Archipel. Der indische Archipel besteht aus vier größern Inseln: Su- matra, Java, Borneo und Celebes, die fast so bedeutend sind, wie Festländer, und aus einer unzähligen Menge kleinerer und ganz kleiner Eilande. Da, mit Ausnahme der Philippinen, alle diese Inseln in der Nähe des Aequators liegen, so folgt daraus eine gewisse Gleichförmigkeit des Klimas und der Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreiches. Neben dem Reisbau, wofür insbesondere Java geeignet ist, und ver- schiedenen Palmarten, die Brod, Palmwein und Zucker liefern, findet sich hier die Gewürznelke (auf den Molukken) und die Muskatnuß, der Kampher- baum, der Gummibaum (welcher einen beliebten Weihrauch gewährt); aus

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 336

1831 - Mainz : Kunze
55ö Kanonen auf 64 Basteien vertheidigt. — d. Kleine Staaten auf der Halbinsel Malakka. Die seeräuberischen Malaien bekennen sich mehren- theils zum Islam. Die Sultane der Halbinsel haben eigne Residenzen; aber die Stadt Malakka gehört den Engländern. 4. Die Südost - Inseln. durch ihre Producte sür den Handel wichtig, doch wegen der feuchtheißen Küsten den Europäern verderblich, a. Die Sundainseln. Die größte und am wenigsten bekannte ist Borneo, mit 8000' hohen Gebirgen im Innern, und flacher oft sumpfiger Küste. An den Küsten hat man grausame malaiische Volk- schaften nebst handeltreibenden Chinesen angetroffen; unter den Ureinwohnern auch Australneger. Das Land gehorcht mehren Königen, doch haben die Hol- länder einen großen Strich erobert, worin ihre Hauptfefte Pontianak. — Sumatra, mit dem Geb. Ofir von 13800' Höhe, liefert Pfeffer, Kamfer und feines Gold, und ist im Innern reich an Waldungen, besonders an Tihk- holz, das auch in den hinterindischen Staaten wächst und zum Schiffbau das vorzüglichste ist. Unter den Pflanzen zeichnet sich die Rafflesia mit 3 Fuß brei- ten Blumen aus. Hauptstaat ist der von Atschihn. An den Küsten haben die Holländer Colonien. — Zawa, auch mit hohen Gebirgen und reich an Pfef- fer, Kaffee, Reis u. s. w. Die holländischen Colonisten (mit dem Hauptorte Batawia) müssen viel gegen die 2 eingebornen Sultane kämpfen. — Cele- des od. Macassar, reich an Producten, ebenfals mit holländischen Factoreien. — Außer diesen 4 größeren gibt es noch viele kleinere sundische Znseln. — b. Die Molucken od. Gewürzinseln zwischen Celebes und Neuguinea, heiß, ungesund, doch das Stammland der Muskaten und Gewürznelken. Manche stehen unter Sultanen, doch sind die Holländer Oberherrn. Die meisten Gewürznelken liefert Am boina, wo nächst Batawia die wichtigste Colonie der Holländer. — c. Die Filippinen, weit nördlich von Celebes bis ins chine- sische Meer, überaus fruchtbar und goldreich. Man findet unter den Bewoh- nern Malaien und Auftralneger mit Mischungen. Spanien eignet sich ihre Beherrschung zu, und halt zu Manilla auf der Insel Luson einen Gouver- neur. Die südlichste Insel Magindanao steht unter eignen Sultanen. ü. Vorder Indien oder Halbinsel diesseit des Ganges. Es ist das eigentliche Indien, das diese Benennung als Wohnsitz der Hindus allein in Anspruch nimmt. Da man ehmals ihr Land der reichen Pro- ducte halber aufsuchte, und diese auch jenseit des Ganges so wie auf den südöstl. Znseln fand, so ward der Name Indien auf alle diese Länder über- tragen ; weil aber Columbus es auf seiner Westfahrt in den Antillen zu finden geglaubt, so beehrte man diese mit dem Namen Westin dien, und hieß das südöstliche Asien Ostindien. Vorder-Indien ist fünfmal so groß als ganz Deutschland, und enthält gegen

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 337

1831 - Mainz : Kunze
537 •i 00000 Dm. Der nördl. des Windhya Gebirgs liegende Theil beißt Hindostán, d. i. Hinduland; der mittlere Dekan, und der südlichste besteht aus den beiden Küsten Coromandel und Malabar nebst der Insel Ceylon. Nirgend aus Erden ist die Productensülle mannigfaltiger als hier, weshalb die Volkszahl, sogar in Jahrhunderten großer Tyrannei und verheerender Kriege, sich wenig vermindert hat und jetzt noch auf 132 Mist. geschätzt wird. Es gibt wohl viele Moslems und Europäer unter ihnen, doch besteht bei weitem die Mehrheit aus echten Hindus, die an Brama's Lehre fest halten, wovon allein die Braminen und unter diesen nur die Pundits vd. gelehrten Theologen etwas Näheres wis- sen ; der große Haufe steckt voll Göttermährchen, bewundert in Ehrfurcht den prächtigen Gottesdienst in den Pagoden od. Tempeln, und glaubt, daß alle ' Sittenlehre darin bestehe: keine Kuh zu schlachten, keinen Bramin zu belei- ' Ligen, und die Götter durch vorgeschriebene Opfer und andere Bräuche zu ver- söhnen. Von der uralten heiligen Sprache Samscrit, worin die theologischen und poetischen Werke ihrer ehmaligen Literatur abgefaßt sind, weichen dis *• jezigen Volksdialecte verschiedentlich ab. An die Herrlichkeit fce$' braminischen Alterthums erinnert außer der Literatur auch manche merkwürdige Ruine großer ’ Bau - und Bildwerke, z. B. von den Felsen tempe ln auf den Inselchen Sal fette und Elefante an der Westküste, von den Tempelgrotten zu Ellore und Carli in Dekan, und von der ganz aus Fels gehauenen König- stadt Mavalipuram, nicht weit von Madras auf Coromandel. Auch die prachtvollen noch in Herrlichkeit dastehenden Pagoden zu Iagernaut au der bengalischen Küste Orissa, zu Chalambrom und Tanjo re auf Coro^ mandel, gehören der schöneren Zeit des Volks an. Vorzügliches Nahrungsmittel ist der Reis; doch gibt es in hoch gelegenen Gegenden Getraide und Obst, in etwas niedrigern allerlei Südfrüchte, und in den heißeren die verschiedensten Palmen, als Kokos-, Dattel-, Sago - und Areka- palmen, ferner Pisange, Bambus, Tihkbaume u. a. m. In den Handel liefert das Volk Baumwolle und Zeuge daraus, Schahls (Shawls) und Teppiche, Elfenbein, Pfeffer, Ingwer, Indigo, Sago, Reis, Opium, Sandel - und Ebenholz, Moschus, Gummilack, Edelsteine, Perlen und Zimmet von Ceylon u. s. w. — Vorderindien besteht aus unabhängigen Staaten, und aus Besitzungen der Engländer u. a. Europäer. Der unabhängigen.staaten sind jezt wenige, nemlich a) der Bund der Seiks am Nordwestende des Hiinaleh und im Pundschab (nur Kaschmir gehört dem außerindischen Afganeir- staat) mit 4. Mill. E. Ihre Religion, weit geläuterter als die der Brama- ^ Verehrer und Moslems, vereint sie zu einem kräftigen Volk, das sich trotz der 7* grausamen Verfolgung durch Großmoguln und persische Despoten glücklich erhal-^^^-O ten hat. Ohne die Vertheidigung dagegen würden sie friedliebende Verehrer/1^/7/ J ^s einzigen Gottes und Vaters der Menschheit sein, nach dem Vorbilde ihres frommen Religionsstifters Nanek, der 1540 gestorben ist. So aber im Kämpf Schacht's Geografie. 22 _ ^41 *Cr (V-o/. ö* -A- <

7. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 49

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
3. Rom in seiner Bedeutung für Kunst und Wissenschaft. 49 Altertums, Kunst und Wissenschaft auf Griechenland, Gesetze und Ein- richtungen auf Rom, so viele Dinge, die uns im täglichen Leben um- geben, auf beiden. Die griechische Bildung erhielt nicht nur in der römischen eine be- wunderungswürdige Zugabe, sondern hätte auch schwerlich ohne die römische Macht Dauer und Verbreitung gewonnen. Es erscheint gerade hier in der Weltgeschichte eine der größten Verkettungen geistiger Zwecke und nach Irdischem strebender Kräfte. Vor allem aber darf man in Rom nicht Italien vergessen. An dem Geiste des Altertums mußte sich die neuere Bildung emporschlingen, um sich zu etwas allseitiger Vollendetem zusammen- zuwölben, und in dieser entscheidenden, von allen Punkten ihres Erscheinens anziehenden Umgestaltung spielt dieses wundervolle, in Himmel, Lage, Er- zeugnissen, Schönheit und Anlagen der Menschenuatur so begünstigte Land die erste und bedeutendste Rolle. In den meisten künstlerischen, wissen- schaftlichen, philosophischen, bürgerlichen, politischen, dann in den großen durch Handlungs- und Forschungsgeist geleiteten länderverbindenden Ent- wicklungen menschlicher Thätigkeit schritt Italien dem übrigen Abendlande in jenen denkwürdigen Jahrhunderten, in welchen das Moderne sich zuerst in geistiger Würdigkeit dem Antiken gegenüberzustellen anfing, voran. An diesem neuern Ruhme Italiens haben zwar, wenn man gerecht sein will, andere Städte größern Anteil, als gerade Rom. Allein alles floß doch in Italien zu diesem Mittelpunkte zurück, und die Glorie legte sich gleich- sam freiwillig um das Haupt, das schon so viele Kronen zierten. So ist Rom für uns eins geworden mit den zwei größten Zuständen, auf welche sich unser geeinigtes Dasein gründet, dem klassischen Altertum und dem Emporwachsen moderner Größe an der antiken, und zwar beruht dies nicht auf trockenen, eingeredeten Verstandesbegriffen. Rom spricht in allem damit an, in ungeheuren Überresten, in seelenvollen Kunstwerken, und wohin man den Fuß setzt, in nicht abzuwehrenden Erinnerungen. Es ist wohl zugleich ein Hauch der Einbildungskraft, ein dichterischer Schimmer, der diese Stadt umschwebt, ein Schein, der vor einer nüch- ternen Betrachtung gewisser Art wie Morgenduft verrinnt, aber ein Schein, welcher, wie der künstlerische und poetische, die Wahrheit reiner und ge- diegener in sich hält, als die gewöhnlich so genannte Wirklichkeit. W. v. Humboldti. 1 1 Wilhelm von Humboldt, älterer Bruder Alexanders von Humboldt, be- deutend als Sprachforscher (hervorragend sein Werk über die Kawisprache (auf der Insel Javad und als Ästhetiker. Geboren 1767 zu Potsdam, preußischer Staatsmann seit 1808, abgegangen als Staatsminister 1819, starb er, den Wissenschaften ergeben, auf seinem Gute Tegel bei Berlin 1835. Sein Briefwechsel mit Schiller und Goethe ist von großer Wichtigkeit für die Litteraturgeschichte. Hense, Lesebuch. Iil 4

8. Beschreibende und lehrende Prosa - S. 47

1889 - Freiburg im Breisgau : Herder
3. Rom in seiner Bedeutung für Kunst und Wissenschaft. 47 Was der Kontakt der Hellenen mit den Völkern indischen Ur- sprungs in der Epoche der macedonischen Heerzüge unmittelbar hervor- gerufen, ist in Dunkel gehüllt. Von wissenschaftlicher Seite konnte wahr- scheinlich wenig gewonnen werden, weil Alexander in dem Fünfstromlande (in dem Pantschanada), nachdem er das Reich des Porus zwischen dem cederreichen Hydaspes und dem Acesines durchzogen, nur bis zum Hyphasis vorgedrungen war, doch bis zu dem Punkte, wo dieser Fluß bereits die Wasser des Satadru (Hesidrus bei Plinius) empfangen hat. Mißmut seiner Kriegsvölker und Besorgnis vor einem allgemeinen Aufstande in den persischen und syrischen Provinzen zwangen den Helden, der gegen Osten bis zum Ganges vordringen wollte, zur großen Katastrophe der Rückkehr. A. v. Humboldt N 3. Rom in seiner Bedeutung für Kunst und Wissenschaft. Wie durch eine besondere Gunst des Geschickes, der wir uns dankbar erfreuen können, steht Rom für uns da, zugleich als ein Vollendetes und Unendliches der Einbildungskraft und der Idee, das sich aber in leben- digem Dasein erhalten hat, mit leiblichen Augen geschaut werden kann. Goethe nennt dies sehr ausdrucksvoll „die Gegenwart des klassischen Bodens, die sich dem Gefühl, dem Begriff, der Anschauung offenbart". Wie der Künstler sich eines Modells bedient, um sich von der festen Grundlage der Wirklichkeit zur Idee zu erheben, so ist umgekehrt in dieser Stadt und in ihren Umgebungen die Idee des höchsten Kntistschönen, der Begriff des welthistorischen Ganges der Menschheit, das Gefühl des not- wendigen Sinkens alles Bestehenden in der Zeit, wie in einem ungeheuern Bilde, auf alle Zeiten verkörpert hingestellt. Die Wirkung Roms beruht nicht ans dem Reichtum, den es in sich saßt; es gilt durch sich" selbst. Es gewährt „die sinnlich geistige Überzeugung, daß dort das Große war, ist und sein wird". Seine Größe liegt, neben so unendlich vielem Ein- zelnen, in etwas, das unentreißbar an das Ganze, an das Gemisch antiker und moderner Pracht, die Trümmer, welche das Auge meilenweit verfolgt, 1 1 Alex ander von Humboldt, der größte der jüngeren deutschen Natur- forscher. Geboren 1769 zu Berlin, gebildet zu Frankfurt an der Oder, zu Göttingen und Freiberg, machte er großartige Reisen und lebte längere Zeit zu Paris, zuletzt zu Berlin, wo er, eng befreundet mit Friedrich Wilhelm Iv., 1859 starb. Seine Hauptwerke: „Ansichten der Natur", „Reise in die Äquinoktialgegenden des neuen Kontinents" und „Kosmos oder Entwurf einer physischen Erdbeschreibung" bekunden eine große Tiefe und Schärfe des Geistes und enthalten die gründlichsten Forschungen auf dem Gebiete der Geographie, Ethnographie, Botanik, Zoologie, Mineralogie, Geognosie, Astronomie u. s. w.
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