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(Hauptstadt Tolosa), von wo sich ihr Reich nach N. bis zur Loire, nach S. über Spanien ausbreitet.
Die Westgoten, ein edler, aber für fremde Kultur zu empfänglicher Stamm, ordneten die Verhältnisse der Provinzialen durch Sammlung des noch geltenden römischen Rechts in dem Breviarium Alarici oder lex Romana1) vom J. 506; die lex Wisigothorum, im 7. Jh. verfafst, für alle Bürger des Reichs bestimmt und römisches und germanisches Recht zu einem Ganzen verbindend, nähert sich einem modernen Gesetzbuch und blieb das ganze Mittelalter in Spanien in Gebrauch (ca. 1280 auch ins Spanische übersetzt).
429—534 Vandalenreich in Afrika: Die Vandalen, gerufen von dem durch seinen ränkesüchtigen Nebenbuhler Aetius getäuschten Statthalter Bonifatius, gehen unter Geis er ich nach Afrika hinüber, zu spät von Bonifatius selbst bekämpft. Roheit der Vandalen und grausame Verfolgung der orthodoxen Römer durch die arianisehen Vandalen.
436 Die Burgunder werden unter ihrem Köüige Gundicar (Günther der Nibelungensage) durch Attila fast vernichtet: durch Zuzug aus Deutschland verstärkt, breiten sie sich weiter in Gallien aus und besetzen das Land zu beiden Seiten des Jura, sowie das Rhonethal südlich bis zur Durance. Ihre Hauptstadt wird Lyon.
Die Burgunder zeichnen sich durch milde Behandlung der römischen Provinzialen aus. Das Recht der Burgunder (lex Burgundionum) zeichnete K. G und ob aid ca. 480 (?) auf, daher es auch lex Gundobalda frz. loi Gombette heifst. — Auch für die Römer liefs Gundobald eine Zusammenstellung des geltenden römischen Rechts verfassen, die lex Romana Burgundionum. Vgl. o. Anm. zu 414.
439 Karthago von den Vandalen erobert.
450 Die Angelnundsachsen, gegen die aus Schottland einbrechenden Picten und Scoten von den Britannern zu Hülfe gerufen, bemächtigen sich unter ihren (sagenhaften) Königen Hengist und Horsa Englands, drängen die Britanner nach Westen (Wales und Cornwall) zurück und gründen sieben Reiche (die sogenannte angelsächsische Heptarchie) Auswanderung der Britanner aus Cornwall nach der Bretagne.
Chlodio, erster König der Franken, unterwirft das Land bis zur Somme; seine Söhne teilen das Reich: der Hauptteil um Tournay. Entstehung der lex salica (?).2)
*) Das sich daher der Justinianischen Codification ebenso wie die lex Romana Burgundionum (s. zu 436) zur Seite stellt.
2) Welche die Franzosen noch im 14. Jh. gegen das Erbfolgerecht der englischen Könige beim Aussterben der direkten Linie der Capetinger (1328) anriefen.
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Extrahierte Personennamen: Bonifatius Geis Bonifatius Günther Attila Chlodio
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Breviarium_Alarici Wisigothorum Spanien Afrika Afrika Deutschland Gallien Lyon Burgundionum Gundobalda Romana_Burgundionum Schottland Horsa_Englands Wales Cornwall Cornwall Bretagne Romana_Burgundionum
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von Mejico erweiterten. Sie waren in hohem Grade kriegerisch, und auf kriegerische Tüchtigkeit zielte ihre ganze Erziehung hin; doch pflegten sie auch, ohne mehr als eine unvollkommene Bilderschrift zu haben, unter Leitung des einflufsreichen Priesterstandes einige Wissenschaften, wie Astronomie und Mathematik (besonders zum Zwecke der Chronologie), Götterlehre, Geschichte. Ihre Religion, die neben einem unsichtbaren Schöpfer der Welt eine große Anzahl ihm untergeordneter Gottheiten sowie ein doppeltes Paradies (eins für die Krieger) und eine Hölle annahm, war grausam durch zahlreiche Menschenopfer. Die Hauptthätigkeit des Volkes war Ackerbaur daneben aber auch Bergbau; einzelne Industriezweige waren hoch entwickelt, z. B. wurden kunstvolle und farbenreiche Gewebe, Schmucksachen aus Federn, Gold und Silber u. a. hergestellt; von Skulptur und Baukunst sind noch viele Denkmäler übrig.
Der unumschränkte König wurde von einer Kommission des Adels aus den Verwandten des verstorbenen Königs gewählt; die aufgezeichneten Gesetze waren blutig streng, das Gerichtswesen aber gut organisiert, ebenso die Verwaltung. Die Sklaven wurden mild behandelt. Vielweiberei war gestattet. Der Priesterstand, dem auch die Erziehung der Kinder oblag, war zahlreich und von grofsem Einflufs; er wurde in besonderen höheren Schulen herangebildet.
Von einigen Völkern aufgefordert, sie von dem harten und blutigen Joch der Azteken zu befreien, griff Ferd. Cortez 1519 das Reich an, das ihm nicht länger als 2 Jahre, bis 1521, zu widerstehen vermochte.
§ 16.
Die Kul turvölker der gelben Rasse.
Chinesen und Japaner.
1. Die Chinesen führen ihre nach Dynastieen eingeteilte Geschichte in Sagen bis in das 3. Jahrtausend zurück. Unter der 3. Dynastie entwickelte sich China zu einem Feudalreiche, indem eine bedeutende Anzahl verschieden grofser Lehnsfürstentümer von dem König abhängig wurden, der in der ‘Mitte des Reiches’ die größte Herrschaft besafs. Unter derselben Dynastie wurde 552 Khung-Fut-Se (Confucius) geboren, der zuerst als Lehrer auftretend, auf Grund seines Ansehens bis zum Minister emporstieg und die Grundsätze der nüchternen, von praktischen Gesichtspunkten beherrschten chinesischen Lebensauffassung in Denksprüchen zusammen stellte, indem er vor allen Dingen Gehorsam und Ehrfurcht vor den Fürsten und den Eltern lehrte. Das Reich, das unter der folgenden Dynastie um 230 v. Chr. durch eine Mauer gegen die Tartaren geschützt wurde, im Innern aber in eine unbeschränkte patriarchalische Monarchie überging, hatte viel durch innere Kriege zu leiden und war oft auch geteilt, doch wurden mehrere wichtige Erfindungen gemacht (Seide, Porzellan, Schiefspulver, Kompafs, Holzdruck u. a.). — Nach Christi Geburt drang der Buddhismus als Fo-Religion ein; auch entwickelte sich eine mannigfache und reiche Litteratur.
Im 13. Jh. wurde China von den Mongolen (19. Dynastie) unterjocht, welche die Kultur der Unterworfenen annahmen, nach ca. 80 Jahren aber durch die einheimische (20.) Dynastie der meist kraftvollen Ming gestürzt wurden;
Meyer, Leitfaden der Geschichte (Altertum). 2
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Extrahierte Personennamen: Mejico Cortez Confucius Christi Meyer
— 95 —
313 Edikt von Mailand: das Christentum geduldet.
324 Constantin nach Beseitigung des Licinius Alleinherrscher.
324 Das Christentum Staatsreligion.
5 Patriarchen: von Jerusalem, Antiocliia, Alexandria, Con-stantinopel, Rom.
325 Erstes ökumenisches Concil zu Nicaea, vom Kaiser berufen und ' ^geleitet: der Streit zwischen dem orthodoxen Athanasius
und dem Rationalisten Arius über das Wesen Christi
(ö/uoovoio;, wesensgleich, und o^loiovglos, wesensähnlich) zu
Gunsten des Athanasius entschieden.
330 Constantinopel erste Residenz des Reiches mit be-, .
sonderem Senat. 7 ,r
337 Constantin empfängt auf seinem Totenbett die Taufe. j'.t ' Ä
Katholische Sage von seiner Taufe in Rom und seiner Schenkung (des Kirchenstaats) an die Kirche. *
337_361 Constantin Ii., Constans und Constantius, Constantins d. Gr.
Söhne, teilen sich in das Reich: nach Kriegen unter ihnen Constantius Alleinherrscher.
357 Schtachtbei~sttrafsburg (Arg-entoratum): Julianus (Apostata) schlägt die Alamannen. y? 361-363 Julianus Apostata, Neffe Constantin d. Gr., wohlwollend, gerecht
y und einsichtig, aber durch bigotte Erziehung gegen das
/. Christentum erbittert, sucht das Heidentum in reinerer Ge- -
1 ; ^ stalt (philosophische Religion) wiederherzustellen und ent-
3 . zieht den Christen ^alle pyolitjs^en Rechte, fällt aber im
Kriege ge ge rttfref ''Perser (flur cfi ernenn Christen?). ,/'v vfi&Zz*
364—455 Haus des Valentinian und Theodosius. ^
364_375 Valentinian I., von den Legionen zum Kaiser erhoben, giebt ^ ^
seinem Bruder Valens den Osten und nimmt.später seinen Solm Gratian zum Mitkaiser an.
375 Beginn der sog. Völkerwanderung: die Hunnen, ein mongolischer Stamm, brechen aus Asien nach Europa ein, unterwerfen die Alanen (am Uralflufs) und schlagen die Goten (in Südrufsland unter dem Amaler Hermannaricli): die Ostgoten unterwerfen sich, die Westgoten überschreiten die Donau und erhalten gegen Kriegsdienste Land in Mösien und Tliracien.
378 Schlacht bei Adrianopel: die Westgoten, von den Statthaltern bedrückt, erheben sich unter ihrem Könige Fridugern und schlagen Valens (f auf der Flucht).
379—395 Theodosius d. Gr., .»von Gratian zum Kaiser des Ostens ernannt
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Extrahierte Personennamen: Constantin Constantin Constantin Constantius Constantins Constantius_Alleinherrscher Constantin Theodosius Theodosius_d Gratian
Extrahierte Ortsnamen: Mailand Jerusalem Antiocliia Alexandria Rom Christi Katholische Rom Asien Europa Südrufsland Donau
Iii. Indogermanische Periode.
1. Die Baktrer (Zendvolk)
am oberen Laufe des Oxus und laxarte s.
1000? Zoroaster (Zaratlmstr) reformiert unter dem Könige Yistaspa (Hystaspes, Ghtishtasp) die Keiigion der Baktrer.
Ihr heiliges Buch, das Zendavesta, enthält die Lehre von dem ewigen Kampfe eines’Tfösen Geistes, Ahriman, gegen einen guten, Ormuzd, Aliuramasda; Symbol des letzteren ist das Feuer und das Licht; ihn mufs der Mensch durch Kultivierung der Erde und Reinheit des Lebens unterstützen.— Der Name Baktrer noch im heutigen Balkh erhalten.
329 Baktrien von Alexander d. Gr. erobert.
322—256 Baktrien Provinz des Seleucidenreichs.
25g —139 Baktrien unter eigenen griechischen Königen.
139—226 Baktrien unter dem Parthischen Reiche der Arsa-n> ^u’- ciden.
226—632 Baktrien unter dem neupersischen Reiche der Sasaniden: durch den Gegensatz zu dem eindringenden Christentum wird der alte Feuerdienst zu neuem Leben erweckt.
632—650 Eroberung Baktriens durch Saad, Chaled u. a., Einführung des Islam.
Feueranbeter (Parsen, Gebern) noch heut in Apscheron, Gutscherat') und den persischen Landschaften Jezd und Kerman.
’) Zu den Parsen in Indien begab sicli 1754 der Orientalist Anquetil-Duperron (1731 bis 1805), um von ihnen die Sprache ihrer heiligen Schriften zu lernen. Die Blätter einer Zendavesta-Handschrift, die ihm über London zugekommen waren, hatten sein Interesse für das Altpersische in dem Grade erregt, dafs er, ohne Mittel, die Reise nach Indien zu machen, als gemeiner Soldat auf einem nach Indien bestimmten Schiffe Dienste nahm. Später erhielt er staatliche Unterstützung.
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Extrahierte Personennamen: Ahriman Aliuramasda Alexander_d Alexander Saad Chaled
2. Die Inder.
Wr+
2500 Die Inder trennen sich von den Baktrern und wandern in die Ebene des oberen Industlials (Pendschab) ein.
2500—1400 Patriarchalische Zeit,
Entstehung des heiligen Buches der Veden (vgl. griech. ~rjd(c lat. videre, deutsch wissen); Verehrung
von Naturkräften: Indra (Gott des Himmels), Agni (== ignis), Varunas (Gott der Unendlichkeit und des Meeres); Somaopfer.1) Der älteste Teil der Veden der Rigveda; die Sprache das Sanskrit.2)
1400—1200 Eroberung des Gangesthales und des Dekhan: Helden-zeit. Unterwerfung der dunkelen Urbevölkerung; Bildung zahlreicher Staaten. — Entstehung der Epen Maha-bliarata3) (angebl. von Vjasa) undramajana (angebl von Valmiki).
1200—600
Entstehung und Herrschaft des Brahmanismus und des Kastenwesens,
Die alte^äturreligion verdrängt; Verehrung des Brahma.
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> > ' . , / • . „ r^a,v. Sfcöx&l
^ ■ /u v o j mmm"r »
l 1. Brahmanen, Priester
O Tz « /■» V» r» +Htto ci ~Iz n rrdv
iteeieini gkeit.
4 Kasten:
reine Kasten, welche die Veden lesen dürfen.
Vw.
3^n)l0yki
2. Kschatryas, Krieger
3. Vaisjas, Ackerbau und Handel Treibende
4. Qudras, die dunkele Urbevölkerung: Handwerker, Diener u. a.
Heute mehr als 40 Kasten, die verachtetste bilden die-arias, Abdecker.
600 Buddha (d. h. der Erleuchtete, eigentlich Siddhärtha; auch Säkjamuni, d. h. Einsiedler), königlicher Abkunft, aus-dem Reiche Oude, entsagt seinem Stande beseitigt unter Verkündigung der Gleichheit aller Menschen die Kasten und Ceremonien, auf tugendhaftes Leben (Wiedergeburt, Seelenwanderung) und Entsagung (höchster Grad Nirwana) dringend.
1) Die Somapflanze, deren berauschender Saft geopfert wurde, ist heute noch nicht wieder-
2) D. h. Schriftsprache, im Gegensatz zum Präkrit (Volksdialekt): noch heute die Sprache;
des Kultus. " .
3) Eine Episode daraus das durch Rückert bekannte ‘Nal und Damajanti.
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Die Anschauung, dafs die Gottheiten in gewissen, natürlichen oder künstlichen Gegenständen (Fetischen) verkörpert seien, heifst Fetischismus.1)
Eine besondere Art des Fetischismus ist der Totemismus, d. h. Tier-religion, indem Tiere als Schutzgeister der Menschen gelten. Mit dieser Form dei Religion ist oft der Glaube an Seelenwanderung verbunden, d. h. die \ orstellung, dafs die Seele des Menschen nach dem Tode in Tiere übergehe, in einer Wanderung, die nach dem Glauben einzelner Völker die Seele reinigt und endlich zur Vollkommenheit führt. Mehrfach findet sich auch die Annahme, dafs die Seele des Menschen vorher in einem Tiere existiert habe.
Weit verbreitet ist die Verehrung der Seelen der Verstorbenen als schützender Götter: sog. Ahnen- oder Manenkult.
Vielfach wurden die eigentlichen Naturkräfte, wie Feuer, Wasser, Luft, d. h. Himmel, Erde u. s. w. verehrt; insonderheit gab das Gewitter, d. h. Gewitterwolke mit Blitz und Donner, Anlafs zu eigenen Vorstellungen \on den göttlichen Mächten. — Mit dem Kult der Naturkräfte berührt sich nahe der Dienst der Himmelskörper und der Sterndienst.
Werden die Gottheiten unter menschlicher Gestalt gedacht, wie z. B. bei Griechen und Römern, so wird dies als Anthropomorphismus bezeichnet.
Herrscht bei einem Volke die Vorstellung, dafs die unsichtbaren Mächte sich von einzelnen mit besonderer Macht begabten Menschen zur Folgsamkeit zwingen liefsen und dafs die \ ermittelung zwischen dem Menschen und der Gottheit nur durch diese mit besonderen Ceremonien resp. Zauberkünsten vertrauten Menschen und unter Innehaltung eines von diesen vorgeschriebenen Bituals geschehen könne, so nennt man eine solche Religion Schamanismus.2)
Die Polytheisten nennen wir Heiden (lat. pagani)3); doch ist nicht ausgeschlossen, dafs sich bei ihnen sehr reine, unseren christlichen nahe stehende religiöse \ orstellungen entwickeln, z. B. im Buddhismus, der freilich aus seiner ursprünglichen Reinheit z. t. in vollsten Schamanismus übergegangen ist.
§ 10.
Ebenso wenig wie der Religion entbehren die Völker, auch die uncivili-siertesten nicht, eines gewissen staatlichen Verbandes, wie schon Aristoteles richtig den Menschen als Cwov noxizr/.öu, d. h. als ein mit dem Triebe zur Staatenbildung begabtes Tier bezeichnet hat.
1. Die ersten staatlichen Verbände gehen aus der Familie hervor, wie dies die Hirtenvölker am deutlichsten erkennen lassen. Bei ihnen entwickelt sich, zumal unter dem Einflüsse von Vielweiberei (Polygamie), ein schnell wachsendes Gemeinwesen, in welchem alle Familienangehörige auch Unter-thanen des Familienhauptes sind. Letzterer ist zugleich Fürst und Richter der Gemeinde, die als Familie in einer gewissen Gütergemeinschaft lebt (Patriarchalstaat).4) Durch Trennung einzelner Glieder von einer zu groß gewordenen Gemeinde entstehen neue Gemeinden gleicher Art.
') Vom portugies. ‘fetisso' = lat. facticius, sc. deus, der ‘gemachte’ Gott.
2) Aus dem Sanskrit: Schamane = Zauberer.
3) D. h. eigentlich Leute, die auf dem Lande [pagus — Gau) und auf Heiden wohnten.
V So die Stämme, an deren Spitze die jüdischen Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob standen.
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Extrahierte Personennamen: Abraham Isaak Isaak Jakob
39 —
Der Buddhismus, in seinen Lehren sich vielfach mit dem Christen-tum berührend, beherrscht, heute sehr durch Aberglauben und Cere-monien (Gebetsmaschinen!) entstellt und nach den einzelnen Ländern verschieden, aber nicht ohne alle^sittliche Wirkungen, ganz Ost-Asien, nur in Yorder-Indien hat er'dem Brahmanismus wieder Platz gemacht.' Am verbreitetsten ist die t i b e t a n is ch e Form, begründet durch de*n“Mönch Tsonkhapa (14. Jh.), nach welchem Buddha zur Erlösung der Menschen nach seinem Tode immer von neuem geboren wird: der Mensch gewordene Buddha ist der jedesmalige Dalai Lama (Oberpriester) in Lhassa. In China heilst der Buddhismus } <.-£/-«, ,
Fo-Religion. — Der Buddhismus, bestrebt Buddhas Andenken zu , 'V
verewigen, gab Anlafs zum Aufblühen von Skulptur und Baukunst (Tempelbauten, Topen oder Thupen, d. h. Gedächtnishallen; hervorragend die Felsentempel zu Ellora [Mitte Vorder-Indiens], Salsette bei ^
Bombay und auf der Insel Elephantine vor Bombay). Der Brali- x ' . ,,, manismus eiferte auf diesem Gebiet dem Buddhismus nach. — Den v f -Indern fehlt in hohem Grade der Sinn für Geschichte und "Zeitrechnung.
400 Gesetzbuch des Manu (Vorschriften über Kastenwesen und Verfassung).
330 oder 150 Blüte der Grammatik durch Panini.
80 Einbruch der Indoskythen (d. i. turkotartarischer Völker) in Nord-Indien.
50 v. Chr. (?) Der Dichter Kalidasa: Blüte des Dramas (Sakuntala).
3. Die Meder.
T *
700 Dejoces, infolge seiner Gerechtigkeit erster König der Meder, gründet Egbatana und umgiebt das Königtum mit asiatischem Prunk.
650 Phraortes, des Dejoces Sohn; Einbruch der Scythen in Vorderasien; er fällt im Kampfe gegen Asurbanipal von Assyrien.
Cyaxares, Phraortes’ Sohn, vertreibt die Scythen.
610 30. Sept. Schlacht gegen Alyattes von Lydien: Sonnen-
finsternis, von Thaies von Milet berechnet. Der Friede durch Babylon vermittelt: der Halys die Grenze zwischen Medien und Lydien; Astyages, Cyaxares’ Sohn, mit Alyattes’ Tochter vermählt.
606 Niniveh von Cyaxares im Bunde, mit Nabopolassar zerstört.
558 Astyages von Cyrus gestürzt.
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Extrahierte Personennamen: Dalai_Lama Buddhas Anlafs Kalidasa Thaies_von_Milet Cyrus Cyrus
24 Die orientalischen Völker.
Menge kleinerer und größerer Königreiche. Die Kämpfe mit den Ureinwohnern des Landes besangen sie in großen Volksliedern, welche später ausgeschrieben wurden. Aus ihnen ersieht man zwar das Leben und Treiben der alten Inder, aber von der Entwicklung ihrer Staaten in den folgenden Jahrhunderten weiß man wenig oder nichts. Es blieb eben der Zustand der indischen Staaten und ihrer Einrichtungen fast unverändert bestehen; auch die Kriege der arischen Staaten untereinander, welche einige Jahrhunderte währten, hörten allmählich ganz auf.
Kultur der Inder. [Kasten.] Solange in Indien gekämpft wurde, war der Stand der Krieger (Kfchatrija) der vornehmste; als die Kriege aber ruhten, erlangten die Priester (Brahmanen) den größten Einfluß im Lande. Die dritte Kaste (Vaschja) bestand aus den arischen Gutsbesitzern und Kaufleuten; die vierte Kaste (Sudra) waren die unterworfenen Eingeborenen, die sich freiwillig gefügt hatten; endlich gab es noch eine fünfte, unreine Kaste (Paria), die von aller menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen blieb. Die Scheidung dieser Stände wurde eine immer schroffere.
[Religion. Brahmalehre.] Die ursprüngliche Naturreligion (Sonnendienst) verwandelten die Priester in die Lehre von Brahma, welcher als höchster und unsichtbarer Gott alle übrigen Götter und die ganze Welt geschaffen hat. Wer ihm dienen will, muß alle Freuden und Schmerzen des Lebens verachten lernen (Ascetik). Später wurden dem Brahma die Götter Vischnu (der Leiter des Lebens) und Schiva (Gott der Vernichtung und des Todes) als ebenso gewaltig zugesellt.
Die heiligen Bücher, in denen die heiligen Opserbräuche, Gebete und Gesänge enthalten waren, stammten aus sehr alter Zeit und hießen Veden. Sie waren in der Sanscritsprache geschrieben, einer Schwestersprache des Griechischen, Lateinischen, Deutschen u. a., aber altertümlicher als diese. Die Schriftzeichen waren wohl von den Phöniziern entlehnt. Das Sanscrit hörte aber fchon einige Jahrhunderte vor Chr. auf, Volkssprache zu sein; das verwandte Pracrit u. a. Dialecte traten an seine Stelle.
[Buddha c. 600 v. Chr.] Die Brahmareligion verlor bedeutend an Ansehn, als um 600 v. Chr. Buddha mit einer neuen Lehre auftrat. Er war ein Königssohn eines kleinen Reiches am Süd-abhange des Himalaja und lehrte, alle Menschen seien gleich; die Kasteneinrichtung müsse also aufhören; das ganze Leben sei
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Perser, Inder.
23
21 Büchern zusammengestellt, welche man das Zend-Avesta nennt. — Die Opfer, welche man den Göttern brachte, wurden von dem Priesterstande besorgt; dieser bestand aus den Magiern, die auch die Wissenschaft pflegten, die Heilkunde eifrig betrieben, Träume und Naturerscheinungen erklärten u. a. m.
[Sitten, Handel und Kunst.] Die Meder und Perser hatten keine streng abgeschlossenen Kasten, wie die Ägypter, sie schieden sich aber auch nach Ständen: Priester, Krieger und Ackerbauer. — Wahrhaftigkeit war ihnen die erste Tugend; Lug und Trug die größte Schande. Die Jünglinge wurden in Religion, Weisheit und Bescheidenheit, sowie in allen kriegerischen Künsten vortrefflich unterrichtet. — Dar ins teilte zuerst das gan?,e medisch-persische Reich in 20 Satrapieen d. h. Statthalterschaften; jede dieser stand unter einem Satrapen, der jährlich die Abgaben einzutreiben und an den Hos abzuliefern hatte. Der Handel blühte und wurde durch treffliche Kuuststraßen, die von Provinz zu Provinz führten, immer mehr gehoben. — Am Hofe herrschte der äußerste Luxus, der sich auch in großartigen Bauten kund gab.
3. Aie Inder.
Geographie. Die Inder zogen in uralter Zeit vom Hindukusch her nach Südosten und nahmen hauptsächlich die Ebenen des Indus und des Ganges in Besitz. Aber ihre Herrschaft dehnte sich auch über die ganze Halbinsel Dekhan und über die Insel Ceylon (Salice) ans. Die Naturbeschassenheit dieses großen Landes ist sehr verschieden: 1) Das Gebiet des Indus und seiner Nebenflüsse (Pendschab) leidet an großem Regenmangel und ist daher wenig ertragreich. Hier lagen die Städte Paürava (Porus) und ^axila (Täxiles). 2) Das Gebiet des Ganges mit seinen zahlreichen Zuflüssen und reichlichem Regen war dagegen äußerst ergiebig und dicht bewohnt. 3) Dekhan endlich bildet ein Taselland mit mildem Klima, vielen kostbaren Erzeugnissen und reichen Wäldern, in denen sich die dunkelfarbige Urbevölkerung bis in unsere Zeit erhalten hat.
Geschichte. [Gründung vieler Reiche im Indus- und Gangesgebiet von c. 2000 — c. 1200] Eine Geschichte der Inder giebt es eigentlich nicht; als sie in das Jndusgebiet und später in das Gangesgebiet erobernd vorgedrungen waren, gründeten sie eine
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22 Die orientalischen Völker.
Er Wollte, wie seine Vorgänger, das persische Reich durch noch weiter gehende Unternehmungen mehren. So wandte er sich gegen die Scythen, ein Nomadenvolk, welches von den Karpathen bis zum Don nördlich des schwarzen und Asowschen Meeres seßsast war. Als Veranlassung zu diesem Zuge gab Darms die Einfälle an, welche die Scythen einst gegen Cyrns unternommen hatten. Mit einem ungeheuren Heere von 700,000 Mann und mit 600 Schiffen setzte er über den Bosporus, und da sich die thracischen Völkerschaften ohne Schwertstreich unterwarfen, auch über den Ist er (die untere Donau). Als er aber in das Gebiet der Scythen gelangte fand er ihr Land verwüstet, die Quellen verschüttet und die Herden weggetrieben; die Scythen wichen vor ihm teils in Einöden! teils beunruhigten sie das Persische Heer durch fortwährende Überfülle; zu einer Schlacht ließen sie es aber nie kommen. So kehrte Darius, später als er gehofft hatte, au den Jfter zurück; er fürchtete, die Brücke über diesen Fluß nicht mehr vorzufinden, da er den Befehl erteilt hatte, dieselbe nach 60 Tagen (der Riemen mit den 60 Knoten!) abzubrechen. Histiäus von Milet, ein Unterthan des Darius, hatte aber gegen den Wunsch anderer griechischer Fürsten z. B. des Atheners Miltiades, welche ebenfalls die Brücke bewachen sollten, dieselbe noch bestehen lassen, um den Perserkönig vom Untergange zu retten. Denn schon stürmten die Scythen hinter ihm drein, um ihn und fein ganzes Heer zu vernichten. So endete dieser Feldzug ganz erfolglos. Nur das eine war wichtig, daß Darius auf dem Rückmärsche durch seinen Feldherrn Mega-bazos, welcher Thracien eroberte, den ersten Grund zur persischen Herrschaft in Europa legen ließ.
Die persische Geschichte verflocht sich seit dieser Zeit mit der griechischen Geschichte; ihr weiterer Verlauf wird in dieser berücksichtigt werden.
Die Kultur der Meder und Perser. [Religion.] Die Jranier verehrten ursprünglich die Mächte des Lichts (der Sonnengott Mithra) und der Finsternis. Erst Zoroaster, ein Weiser aus dem Lande der Bactrer (nördlich vom Hindukusch), gab (c. 1000 v. Chr.) der iranischen Religion eine festere Grundlage; er ordnete die Götter in gute und,böse; an der Spitze jener stand Ormnzd; an der Spitze dieser Ährimau. Er lehrte serner: Wer stets thätig, fleißig und wahrhastig sei, der werde die feindlichen Geister am wenigsten zu fürchten haben. Zoraasters Lehren waren in
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Darius Darius Darius