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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 7

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
1. Der dreißigjährige Krieg. Überall in unserm Vaterlande gibt es Burgruinen, z. B. die Ruine Honstein am Harze, die Ruinen am Rhein u. a.; oder man erzählt sich von untergegangenen Dörfern und zerstörten Städten: Diese Verwüstungen stammen fast alle von einem Kriege her, der dreißig Jahre gedauert hat und daher der dreißigjährige Krieg genannt wird. 1. Die Soldaten. Es sind schon beinahe 300 Jahre her, als der dreißigjährige Krieg war. Wilde Kriegsvölker von wunderlichem Aussehen zogen damals durch unser Land. Hauptsächlich waren es Fußsoldaten. Die meisten trugen eine 3—4 m lange Pike aus Eschenholz; andere hatten ein fast 2 m langes Gewehr, Muskete genannt; dieses war so schwer, daß es beim Abfeuern auf eine Gabel gelegt werden mußte. Retter gab es nur wenige, doch wurde ihre Zahl im Laufe des Krieges größer. In jedem Heeresteil waren die Soldaten bunt zusammengewürfelt. Aus allen Ländern Europas stammten sie: aus der Schweiz, aus Spanien, Italien, Frankreich, Ungarn, Schweden. Sie wurden angeworben und bekamen einen bestimmten Lohn oder Sold, daher hießen sie Söldner. Der Kriegsdienst war ihnen ein Handwerk; wer ihnen am meisten bot oder unter wem sie am meisten plündern dursten, dem dienten sie. Bald waren sie bei diesem Herrn, bald bei einem andern. Sie kämpften daher auch nicht aus Liebe zum Vaterland, sondern aus Beute- und Gewinnsucht. Heimat und Vaterland kannten sie nicht. — Dem eigentlichen Heere folgten die Weiber und Kinder der Soldaten; denn der damalige Krieger, der heimatlos von einem Lande ins andere zog, hatte feine Familie bei sich. Die Frau kochte, nähte und wusch für ihn, beim Marsch trug sie die kleineren Kinder, Betten, Hausrat und Beutestücke in Körben und Bündeln auf dem Kopfe oder dem Rücken mit sich. Dieser Troß des Heeres war gewöhnlich zwei- bis dreimal so groß als das Heer selbst. 2. Eine Plünderung. Ein Heerhaufen nähert sich einem Dorfe. Voran reitet der Hauptmann, ihm folgen die Soldaten. Lärmend kommen sie näher. Halbwüchsige Burschen laufen nebenher. Weiber mit Kindern und allerlei Bündeln auf dem Rücken folgen. Während diese vor dem Dorfe sich lagern, dringen die Soldaten in das erste Gehöft des Dorfes ein. Der Bauer und seine Frau laufen aus einer Hinterpforte in das Feld hinaus, sie werden aber von einigen Soldaten unter Schlägen und Fluchen zurückgebracht. Unterdes haben die andern die verschlossenen Türen mit Gewalt aufgestoßen, Kisten und Kasten

2. Geschichtsbilder - S. 87

1890 - Leipzig : Richter
— 87 — Hausrat große Päcke zusammen; was sie aber uicht mitzuuehmeu gedachten, wurde zerschlagen. Etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten in die Überzüge Speck, dürr Fleisch und sonst Geräte hinein; andere schlugen Ösen und Fenster ein, als hätten sie einen ewigen Sommer zu verkündigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die zerbogenen und verderbten Stücke ein. Auch Töpfe und Schüsseln mußten alle entzwei, und Bettladen, Tische, Stühle und Väuke verbrannten sie, da doch viele Klaftern dürres Holz im Hose lagen. Unsere Magd ward dermaßen mißhandelt, daß sie nicht mehr gehen konnte. Den Knecht legten sie gebunden auf die Erde, steckten ihm eilt Sperrholz in den Mund und schütteten ihm einen Kübel voll garstigen Mistlachenwassers in den Leib. Das nannten sie einen schwedischen Trunk. Dann fingen sie an, die Steine von den Pistolen ab- und ml deren Statt der Bauern Daumen aufzuschrauben und die armen Schelme so zu foltern, Einem Bauer machten sie ein Seil um den Kopf und reitelten es mit einem Bengel zusammen, daß ihm das Blut aus Mund, Nase und Ohren heraussprang. In Summa, es hatte jeder seine eigene Erfindung, die Bauern zu peinigen.“ Damals entstanden die noch heute bekannten Kinderverschen: „Bet', Kinder bet', morgen kommt der Schwed, morgen kommt der Oxenstern, der wird die Kinder beten lern;" oder: „Der Schwede ist gekommen, hat alles mitgenommen, hat die Fenster zerschlagen, hat das Blei fortgetragen, hat Kugeln daraus gegossen und die Bauern damit erschossen." Der Berner, der mit dem Blei aus den Fenstern seines eigenen Heims erschossen wird, das ist ein ergreifendes Bild des Elends jener Zeit. 9. Noch manche Schlacht ward in den letzten Jahren des dreißigjährigen Krieges geschlagen, vom Rheine bis zur Donau, von der Nord-und Ostsee bis zum Bodeusee durchstreiften kaiserliche, schwedische und französische Heere das deutsche Land, bald siegend, bald besiegt, alle ohne Unterschied aber unsägliche Grausamkeiten verübend. Erst als alle bis aufs tiefste erschöpft waren, als es in Deutschland fast nichts mehr zu erbeuten gab. kam nach langen Verhandlungen der Friede zu stände.^ In den westfälischen Städten Münster und Osnabrück wurde er im Jahre 1648 abgeschlossen, und er heißt deshalb der westsälische Friede. Das arme Deutschland mußte auch die Kosten dieses Friedens zahlen. Zwei schöne Länder mußte es abtreten: das Elsaß mit Ausnahme der Stadt Straßburg an die Franzosen, Pommern mit der Insel Rügen an die Schweden. Außerdem mußte das ausgesogene Land den Schweden, seinen schlimmen Helfern, auch noch fünf Millionen Thaler Kriegskosten zurückerstatten. Eine erfreuliche Bestimmung des Friedens aber war es, daß von nun an die Protestanten in Deutschland freie Religionsübung und dieselben Rechte wie die Katholiken haben sollten. O, wie atmete da das ganze deutsche Volk wieder auf, als die Nachricht von dem Friedensschlüsse bekannt wurde! In allen Kirchen

3. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 83

1913 - Leipzig : Dieterich
entsprechendes Aufgebot von Kriegsfahrzeugen die Küsten genügend abzusperren, was ihm trotz seiner großen Flotte auch oft gar nicht möglich gewesen wäre. Schiffe unter feindlicher Flagge wurden einfach gekapert, und neutrale Fahrzeuge mußten es sich gefallen lassen, von den englischen Kreuzern angehalten, durchsucht und in britische Häfen geschleppt zu werden. Keine Macht Europas hatte es vermocht, England erfolgreich entgegenzutreten: die Flotten Spaniens, Hollands und Frankreichs waren vom Meere verdrängt worden, und britisches Geld sorgte dafür, daß die Länder des Festlandes nicht zur Ruhe kamen und sich bald hier, bald da in blutigen Kriegen zerfleischten. Als im Jahre 1793 die Franzosen ihren König hingerichtet und Österreich, Preußen und Rußland ein Bündnis geschlossen hatten, um der Revolution in Frankreich entgegenzutreten und dort wieder geordnete Zustände einzuführen, trat auch England dem Bunde bei, „nicht etwa, um die Beschimpfung der königlichen Majestät zu rächen und den christlichen Glauben gegen die revolutionäre Religionslosigkeit zu verteidigen", wie angegeben wurde, sondern deshalb, weil die Franzosen 1792 die österreichischen Niederlande erobert, Antwerpen genommen und die von den Engländern im Interesse ihres Handels gesperrte Schelde für die Schiffahrt wieder geöffnet hatten. Das Jnfelreich fürchtete also für seine Warenausfuhr. Es brachte aber keine Truppen aufs Festland herüber, sondern suchte, wie es schon früher oft getan hatte, Frankreich wirtschaftlich zu schädigen. Englische Schiffe blockierten die französischen Küsten, um dem Lande die Zufuhr von Lebensmitteln abzuschneiden und es so auszuhungern. Die Briten lähmten dadurch natürlich den Seehandel Frankreichs, wie sie auch die französischen Kolonien an sich rissen. Der Konvent2) blieb die Antwort nicht schuldig. Er hob den mit England 1786 geschlossenen Haudels-vertrag auf, der die Zölle für englische Kurz- und Kunst- x) v. Peetz und Dehn, Seite 109. 2) Die französische Volksversammlung. 6* 83

4. Aus der Zeit der Erniedrigung - S. 5

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung 5 gen aller Art waren das erste wort, womit man Städten und Dörfern in Bayern das Kompliment machte. Nach biesem traurigen willkommen eilte der Solbat wie ein verhungerter Wolf auf sein angewiesenes (Quartier zu. Sonsten pflegt der Hunger feine Speise zu verachten, hier forberte er Leckerbissen zu feiner Befriebigung. Kaum war der Franzose aus feinem Nest, als er sich schon nach Kaffee, wein, Likör, Braten und (Eingemachtem umsah. ... Ein einziger elenber Kriegsfnecht, der in Friebenszeiten alle feine Lebensbebürfniffe mit zwei (Broschen bestreiten muß, erforberte jetzt täglich 3—4 (Bulben zu feinem Unterhalt, wem nur zwei biefer Wölfe in Menschengestalt zugeteilt waren, der mußte binnen vier Wochen einen Beutel mit 200 (Bulben rein geleert sehen. Ttian bars daher mit völligem Bestaube der Wahrheit annehmen, daß die bayerischen (Erblänber feit sechs Monaten durch die französischen (Quartiere ebensoviel erlitten haben, als wenn sie eine Armee von 200000 Köpfen bei sonst gewöhnlichem Solbe viele Jahre hinburch hätten unterhalten müssen. . . . (Besetzt, es gebühre den Soldaten nach einem mühsamen und gefahrvollen Felbzug eine (Erholung, so muß erst die Frage entfchieben werben: stuf wessen Kosten er biefe verlangen könne? höchstens kann in Feinbes tauben biefe fast auf die (Einwohner fallen. Grausamkeit aber und die bösartigste Absicht verraten sich, wenn der Untertan eines verbünbeten Fürsten, beffen Sohn ober Bluts-freunb der Krone Frankreich ihre Siege neuerlichst erringen half, und der entweber nie ober mit Idunben bebeckt aus dem Felbzug zurückkam, wenn, sage ich, biefer friebliche Untertan, dem der Vorrat an (Betreibe, Stroh, Fütterung durch unzählige Lieferungen abgepreßt worben, sich zu einem Winter- und Kantonierungsquartier verbammt sieht, baoon man feit dem Dreißigjährigen Krieg kein Beispiel hat. . . . wenn irgenb mit der Freundschaft ein Spott getrieben würde, konnte er wohl bitterer fein als biefer? Doch es liegt ja in Napoleons Plan, Deutfchlanb so zu entkräften, daß ihm für die entfernteste Zukunft von biefer Seite nichts zu befürchten steht. 5. Zriedrich von Gentz an die Deutschen?) Don welcher Seite sollen wir nun Hilfe erwarten? Die Regierungen und die öffentliche Meinung finb gemeinschaftliche, folibarifch verantwortliche Urheber unserer heutigen, grausamen Lage. Bei beiben ist Freiheit und Unbefangenheit, selbst die Sehnsucht nach einem glücklicheren Suftanbe . . . fast ohne Hoffnung verfchtvunben. Noch eine helle Aussicht bleibt übrig; und biefe, ein überschwenglicher Trost, kann keine Tücke des Schicksals verbunkein. Die Starken, Keinen und (Buten, wie gering auch ihre Zahl fein mag, müssen fest und unzertrennlich zusammenhalten, müssen wechselweise einanber belehren und . . . begeistern. Huch er, biefer heilige Bunb, 1) Aus der Vorrede zu den Fragmenten aus der neuesten (Beschichte des politischen Gleichgewichts in (Europa, geschrieben in den ersten Gagen des Aprils 1806. St. Petersburg (?) 1806. S. Xxxix—xlyiil.

5. Theil 4 - S. 287

1862 - Breslau : Max
Unruhen in China. 287 kiang-su und eroberten Hang-tscheu, beide in Kiang-su — so verwarf derselbe dennoch das Ultimatum Englands und Frank- reichs und die Waffen mußten abermals entscheiden. Der Feld- zug begann mit dem heißen Kampfe um die Taku- Forts (21. August) und nachdem die Verbündeten noch zwei Siege gegen die tartarischen Kerntruppen erfochten hatten, stand ihnen der Weg nach Peking offen. Eine neue Verrätherei der Chinesen zwang die Verbündeten zu weiterm Vorgehen, zur Wiedereroberung des kaiserlichen Som- merpalastes Hier-frags*) und Besetzung der nördlichen Vorstädte und Thore der Hauptstadt, worauf unter Vermittelung des rus- sischen Gesandten Jgnatiew, am 24. October eine Zusatzüber- *) Nichts gleicht der Pracht dieses Palastes. Der Eingang zur Empfangs- halle ist mit Marmor gepflastert, Wände und Decken sind mit Gold, Himmel- blau und Scharlach in dem prachtvollsten Styl gemalt. Der Thron des Kaisers ist aus dem schönsten dunklen Holze geschnitzt, die Polster sind mit goldenen Drachen bestickt und zogen die allgemeine Bewunderung auf sich. Eine goldene Krücke, deren sich der Kaiser bedient zu haben scheint, fand sich gleichfalls vor. Die inneren Zimmer und Salons waren prachtvoll ausgestattet. Rollen von Seidenzeug, Satin und Krepp, alle von glänzender Arbeit, waren von den fran- zösischen Soldaten bereits wüst durch einander geworfen worden. Geschirr aus Jaspis und Porzellan von großem Werthe fand man vor und darunter auch manches Sevresgeschirr aus Ludwig's Xiv. Zeit, das die Augen von Curiosi- tätensammlern höchlich erfreut hätte; ein Staatsschwert mit dem englischen Wap- pen und mit Steinen besetzt, offenbar von hohem Alter, wurde Gegenstand vie- len Nachdenkens. Die ungeheure Menge von Beute aller Art machte es fast unmöglich, das zu berechnen, was die Franzosen forttrugen. Einigen Begriff von der Menge von Seiden-Borrath kann man sich machen, wenn man sich ver- gegenwärtigt, daß Geflügel, alte Töpfe und allerlei Gegenstände in die kostbar- sten Satins gewickelt wurden. Alle Frauen waren verschwunden, doch liefen ihre kleinen japanesischen Hunde, die den Pinschern König Karl's gleichen, in trüb- seliger Stimmung umher. Bei der Plünderung des kaiserlichen Sommer-Pala- stes, wobei sich die Franzosen, zum großen Aerger der Engländer, den besten Theil vorbehielten, fiel eine große Menge Juwelen, Uhren u. dgl. in die Hände der ersteren, von denen man sie später zu Spottpreisen kaufen konnte. Es gab gemeine Soldaten, die ihren Antheil um 20- bis 80,000 Fr. verschacherten. Die Offiziere, vom General angefangen, sollen sich ebenfalls sehr bereichert haben. Ein Tagesbefehl des britischen Oberbefehlshabers sprach hierauf den Wunsch aus, daß alle von den Offizieren und Soldaten erbeuteten Gegenstände zum Be- sten der Armen versteigert werden sollten. Allen wurde gestattet, jene Artikel, die sie selber erbeutet, einer Schätzung zu unterwerfen, und ihnen die Wahl ge- lassen, dieselben entweder zu behalten oder wegzugeben. Auf solche Art kamen 32,000 Dr. zusammen. Der Oberbefehlshaber und die englischen Generale ver- zichteten auf ihren Antheil; ersterem machte die Armee einen goldenen Krug von

6. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 335

1817 - Karlsruhe : Müller
Zwölfte Periode: — Frankreich. §. rro. 335 Denn gleichsam wie ein Mälstrom, der seine Wirbel- wellen immer weiter verbreitet, so wogend und auöbrausend wurde der Revolutionskrieg (A°. 1792); sowohl von innen, als auswärts gegen Völker und gegen Verfassungen; und wirklich sind alle Länder und Staaten Europens darein gezogen, theils gerissen worden. — Nach einigen Jahren legte sich das Schäumende; aber dagegen gesellte sich dem Kriege eine Politik bei, wie einst die Römer übten. Viele Separat. Frieden wurden geschlossen; aber es war doch nicht Frieden! war nur Asche über's Feuer gestreut. Auch der Frieden zu Campo Formio wurde A°. 1797 geschlossen; worauf der Congreß zu Rastadt; jedoch wieder Ausbruch des Krieges, bis der Frieden zu Lüneville A°. i$ot erfolg- te. — Inzwischen sollte die Revolutions-Fackel auch in an- dere Erdtheile geschleudert werden: Bonaparte in Aegyp- ten, und in Svristan vor Acre. Doch er kommt wieder zu- rück, und wird im December 1799 erster Consul und nach fünf Jahren Kaiser der Franzosen. 8. Von nun an erhob sich ein Schein, als wenn ganz Europa nur von Frankreich aus Winke, Vorträge und so- gar Befehle zu beachten und zu befolgen hätte. An eine Ruhe in Europa war daher nicht zu gedenken. A°. 1805 Krieg gegen Oestreich; worauf der Frieden von Preßburg. — A°. 1806 fi eng der neue Kaiser an mit Ländern wie mit Bällen zu spielen: Er gab das Königreich Neapel seinem Bruder Joseph; den andern Bruder Ludwig machte er zum Könige von Holland, und seinen Schwager Prinz Joachim Murat zum Herzog von Berg. Eben so erklärte er den adop- tirten Prinzen Eugen zum Vicekönige des neuen Königreichs Italien; machte und gab Herzogthümer seinen Schwestern in Italien, so wie das Fürstenthum Neuschatel dem Marschall Berthier. — Im Juliuö desselbigen Jahres wird der Trak- tat mlt den Rheinischen Bundesstaaten zu Paris unterzeich- net; der Kaiser der Franzosen wird Protector des Bundes, welcher Hergang am rsten August auf dem Reichstage zu Regensburg bekannt gemacht, somit und die deutsche Reichs- verfassung aufgelöst worden. — Im Oktober: Ausbruch des

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 309

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Eine Vergleichung. 309 die man über die Kriegskosten Englands im Krimkricge (50 Mist. Pf. St.) angestellt hat. Hiernach hätte man mit denselben 1000 neue Kirchen, 1000 Schulhäuser, 1000 Gewerbeschulen, 1000 Volks- büchersammlnngen, 1000 höhere Schulen, 1000 Besserungsanstalten, 500 Wasch- und Badehäuser errichten, 4000 Rettungsboote für die englischen Küsten bauen, 20,000 Arbeiterwohnungen herstellen, an 10 Bibel-, Missions-, Waisen-, Schul- und Sittlichkeits-Anstalten je 12 Mill fl. verehren können, und noch dazu London und die Themse reinigen für 120 Mill. sl.! Wohl ebensoviel, wenn nicht mehr, kostete er Frankreich und Rußland; und Sardinien und die Türkei doch wohl die Hälfte.

8. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 237

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 237 — Admiral be Riiyter, bev einst aus eines Seilers Lehre auf ein Schiff entlaufen war, vevbrannte die englische Flotte im Hafen zu London; sein Kollege Tromp zeigte den Englänbern, wenn er stolz an ihrer Küste vorüberfuhr, einen Besen am Mastbaum; beim er hatte sie in 32 Schlachten weggefegt vom Meere. Dann aber machten sie Frieden, um im Dreibünde (Tripel-Allianz) mit England und Schweden dem übermütigen Franzosenkönig ein Halt zuzurufen, als er unter nichtigem Vorwanbe die - spanischen Niederlande zu erobern suchte. Racheschnaubend trug nun Ludwig Xiv. seine überlegenen Waffen in die freien Niederlande, diesen arbeitwimmelnden Bienenkorb voll Handels und Reichtums, mit unzählbaren Städten voller Tulpenbeete und Gemälbesammlungen. Da war „Hollanb in Not". Friedrich Wilhelm allein wagte es, dem Statthalter Wilhelm Iii. von üranien, seinem jungen Neffen, beizubringen. Auch den Kaiser riß sein Beispiel mit. Allein das schmähliche Zaudern des kaiserlichen Felbhevvn vereitelte den großen Gedanken des Kuvfürsten, das Elsaß zurückzugewinnen und Straßburg zu sichern. ^ Inzwischen _ fielen die (Schweden, bereu Regierung von den Franzosen bestochen war, in die Marken ein. „Meinem und meiner Lande Untergang zuzusehen,' schrieb der Kurfürst, „läuft wider mein Gewissen." J\n raschem Marsche eilte er von Rhein zum Rhin, teein alter Feldmarschall Dersflinger, welchen die zeitgenössische Sage zu einem ehemaligen Schneidergesellen machte, nahm durch tollkühnen nächtlichen Überfall die Stadt Rathenow an der Havel. „Nun müssen sie Fell oder Federn lassen!"_ rief Friedrich Wilhelm, den weichenden Feind nordwärts verfolgend. Der „Landgraf mit dem silbernen Bein", der von seinem Wohnsitz in dem nahegelegenen Neustadt her das Labyrinth von Sümpfen am Rhin genau kannte, erhielt auf feine Bitte die Führung der Vorhut und war mit feinen Reitern bald „brav auf der Jagd mit den Herren Schweden". Unter strömendem Regen brachte er sie vor den Pässen bei Fehrbellin zum Stehen. Wiederholt warf er sie aus ihren Schanzen und besetzte am frühesten Morgen 2«. aimi den ihre Linien beherrschenden „Kurfürstenberg". Der heran- 1675 kommende Kurfürst ließ von dort das Geschütz „überzwerch in die feindlichen Bataillone spielen, und als sie bei hervorbrechender Sonne die Batterie stürmen wollten, brach der Prinz mit seinen Schwabroiteu aus den Dechtower Fichten in ihre Flanken und warf sie zurück. Da ging es,_ wie er seiner „allerliebsten Frauen" schrieb, „recht luftig ein etuitbe 4 ober 5 zu". Den greisen Derfflinger hieb er im Hanbgemenge persönlich heraus; der

9. Angewandte Geschichte - S. 156

1910 - Leipzig : Dieterich
156 Die Verteilung der Welt im Wandel der Jahrhunderte. Als Lissabon 1580 spanisch geworden war und die Hollnder sich dort nicht mehr mit den ostindischen Waren versorgen konnten, fuhren sie selbst um Afrika herum und eroberten seit 1595 die portugiesischen Kolonien. 1602 wurde die Ostindische Handelskompagnie gegrndet und 1621 erhob sich auf der Insel Java die Stadt Batavia, welche das Zentrum der niederlndischen Besitzungen wurde. 1648 kam der Friede mit Spanien zustande. Die Niederlnder setzten die Schlieung der Scheide durch und zerstrten so den Wettwerb der sdlichen, spanisch gebliebenen Niederlande, vor allem Antwerpens. Ferner rissen sie den Zwischenhandel nach Spanien und den spanischen Kolonien an sich. 16611703 wurde Portugal wirtschaftlich von ihnen beherrscht. Der gewinnbringende Ostseehandel lag lngere Zeit in den Hnden der Niederlnder. Der franzsische Minister Colbert berechnete, da von 20000 Kauffahrtei-schiffen der Welt 16000 den Niederlndern gehrten. Die Niederlande sind durch ihren Flei und khnen Unternehmung^ geist, durch ihren Freiheitssinn und ihre Tapferkeit emporgekommen. Weshalb erfolgte nach 1648 so rasch der Rckgang ihrer Macht? Der Krieg hat die Hollnder stark und mchtig gemacht; der Frieden und engherziger, kurzsichtiger Krmergeist hat sie geschwcht: 1. So lange die Niederlnder gegen die Spanier und Portugiesen kmpften, hatten sie unter den Oraniern eine straffe Zentralgewalt, der sie sich beugten. Nach 1648 verfiel man in die Fehler der mittel-alterlichen Stdtewirtschast; Zersplitterung und Eisersucht lhmten die Krfte des Landes. Die Kaufherren wollten die politische Fhrung der Oranier nicht mehr ertragen. 2. Aus falscher Sparsamkeit lie man die Kriegsflotte verkommen und mute infolgedessen bald manche Demtigung erfahren. 3. Frankreich. Von Ludwig Xi. an (14611483), bis zu Colbert (16611683), dem groen Minister Ludwigs Xiv., sind alle bedeutenden Könige und Staatsmnner Frankreichs bemht gewesen, das Land zu wirtschaftlicher Selbstndigkeit zu erziehen. Colberts Ttigkeit ist von grtem Segen gewesen: 1. Er suchte den inneren Markt mglichst frei zu machen, schaffte viele Binnenzlle ab und erleichterte den inneren Verkehr durch Anlange von wichtigen Straen und Kanlen. 2. Durch staatliche Auftrge, Prmien, Vorschsse fhrte er einen gewaltigen Aufschwung der Industrie herbei und war bemht, da der Bedarf an Tuch und Leinen, Teppichen und Seide, Spiegel und Glas im eigenen Lande hergestellt

10. Bd. 4 - S. 179

1786 - Dresden Leipzig : Hilscher
Johann George Ii. 179 wunderung aller waren, die sie sahen. Die von Kurfürst August angelegte Kunstkam- mer wuchs unter seiner Regierung ansehnlich, da er, alö Liebhaber und Kenner, berühmte Schildereien, kostbare Gesäße, unschazbare Edelsteine und Kunststücke mit großen Kosten kaufte und sammlete. Eine der vorzüglich- sten Schönheiten, wodurch er Dresden eine neue dauerhafte Zierde gab, war der Große Garren, welchen er 1678 anlegte. George der Zweite ließ ihn anfangs nur zu einem Fa- sanengarten anlegen, er war auch damals nicht so groß als Letzt. Unter den folgenden Regierungen ist er dann viel erweitert wor- den, so, daß seine iezige jänge zzoo und die Breite 1650 Ellen betragt. 1661 entschied er die Erledigung der iandesgebrechen und zwei- felhafte Rechtsfälle; 1662 gab er eine Berg- ordnung heraus; 1666 schloß er mit der Krone Schweden ein Bündniß, worinnen sich Sach- sen und Schweden, zu einem gegenseitigen Beistände verbindlich machten, im Fall, daß sie wider den Inhalt des westphalischen Frie- dens angefochten werden holten. Wegen der im Münzwesen eingerißenen Unordnungen, errichtete er mit Kurbrandenburg und Braun- schweig 1667 in dem Kloster bei Zinna ohn- M 2 weit
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