138
sumpfigen Niederungen eignen sich besonders zum Anbau von Neis.
Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien her-
vor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. Dabei wird
die Fruchtbarkeit des Bodens trefflich ausgenützt- In den Getreide-
feldern sind oft Feigen- und Maulbeerbäume reihenweise angepflanzt,
indem sie zugleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein
Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein, sowie Nahrung
für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher
die lombardische Tiefebene einen „wahren Garten".
Aie eigentliche Kaköinsel.
Ii. Durch die ganze italienische Halbinsel erstreckt sich der
Apennin. Er zieht von den Seealpen aus in einem steil zum
Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt aber
dann als „der Rückgrat Italiens" eine südöstliche Richtung an.
Im wilden Hochlande der Abruzzen erreicht er seine bedeutendste
Höhe (der Gran Sasso an 3000 m). Von hier ab verläuft
das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender
Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens er-
scheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Isoliert dagegen ist der
3300 ni hohe Riesenkegel des Vulkans Ätna.
Am Fuße des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
kampanische Ebene. Letztere, „das Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersäet. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die oaiuxa§na tslioa (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
köstlichste Traube reift. Aus der Ebene erheben sich Haine von
Feigen- und Orangenbäumen, Granaten, Oliven, Myrten und Cy-
pressen, stellenweise überragt von der afrikanischen Palme. Inmitten
dieser blühenden Landschaft, die der Italiener stolz „ein Stück auf
die Erde gefallenen Himmel" nennt, steigt der majestätische Kegel
des Vesuv zu mehr als 1200 in Höhe (Fig. 20) empor. Aus seinem
Krater wirbelt fast ununterbrochen eine Rauchsäule zum Himmel,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
465
Allgemeine Uebersicht.
D i e Oberfläche.
Betrachten wir eine gute Karte Europas, so finden wir das meiste
Gebirgland im S. und Nw., und zwar in 4 Gebirgsystemen.
1) An beiden Seiten der Flüsse Donau, Rhein, Rhone und auf
der italischen und griechischen Halbinsel. Als höchstes Gebirg erbeben
sich die Alpen 4500 Qm. überlagernd. Ihr südwestl. Theil biegt
sich zu den niedern Apenninen herum, die (nur in der Mitte ihrer
Länge beträchtlich aufsteigend) ganz Italien durchziehen; und ihr süd-
östlicher hängt vermittelst dalmatischer Ketten mit dem Tschar Dagh
und dem macedonischen Gebirg zusammen, das nicht blos östlich
zum Balkan und südlich im Pindus fortsetzt, sondern noch Bergketten
über ganz Griechenland breitet. Die nördlichsten Arme des macedoni-
schen Gebirgs trennt nur der enge Durchbruch der Donau bei Orsowa
von den sieben bürgischen (transylvanischen) Bcrgmassen, die nord-
westlich mit den Hochkarpathen zusammenhängen. Ohne den Durch-
bruch der Donau bei Presburg wären diese eben so gut in Verbindung
mit den Alpen, als nah den Quellen der Oder und March mit dem
Sudetenzuge, und dadurch mit den andern Mittel- und Klein-
gebirgen Deutschlands. Im Westen liegt der Abdachung der
Alpen das Bergland der Sevennen gegenüber, indem nur das oft
schmale Rhonethal sie scheidet.
An merk. Die gebirgichten Inseln des Mittelmeers scheinen mehrentheils
abgerissene Stücke Italiens und Griechenlands zu sein. In Sizilien setzt sich
offenbar ver Apennin fort; die Höhen Corsikas können für eine Fortsetzung der
Seealpen gelten.
2) Auf der pyrenäischen Halbinsel. Das Gebirg, wovon sie den
Namen führt, hat keine Verbindung mit den Sevennen; wohl aber
setzen die Pyrenäen, die zwischen Cap Creus am Mittelmeer und dem
Flüßchen Bidassoa an der biscasischen Bai liegeil, theils an der Nord-
küste Spaniens zum asturischen Gebirg fort, theils biegt sich kan ta-
brisch es Gebirg zwischen Ebro und Duero südwärts, von wo sich
mannigfaltiges Bergland oft mit bedeutenden Höhen durch die Halb-
insel verästet. Das höchste ist die Nevada.
3) Auf Skandinavien, Die westl. oder norwegische Seite ist ganz
mit Gebirg überlagert, das steil zuni Nordmeer abstürzt, dagegen in
der östlichen oder schwedischen Hälfte der Halbinsel sich in niedern
Berg- und Hügelzügen verflacht. Kiölen ist der nördlichere Name,
die Hochrücken der südlichen Arme heißen Fields.
4) In Großbritannien, dessen Westküsten Gebirg überlagert,
Schacht'« Geographie 6. Aufl. 30
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Donau Rhein Italien Balkan Griechenland Donau Donau Deutschlands Italiens Griechenlands Sizilien Cap_Creus Flüßchen_Bidassoa Spaniens Nevada Skandinavien Großbritannien
584
Deutscher Bund — Hannover.
eine, Wnlfhilde, heirathete den Welfen Herzog Heinrich den Schwarzen von
Baiern, die andre, Eilike oder Helfe, einen Grasen von Anhalt. Des Schwar-
zen Sohn, Heinrich der Stolze, vermählte sich mit Kaisers Lothar (auch eines
begüterten Sachsen) einziger Tochter Gertrud, und erhielt so durch doppelte
Erbschaft große Besitzungen im Sachsenlande, und zuletzt noch die Herzogswürde
daselbst, die sein Sohn Heinrich der Lowe mit Glanz und Ruhm führte,
bis er mit seinem Freunde Friedrich Rothbart zerfiel und beide Herzogthümer,
Sächselt und Baiern verlor. Der großen Lehen beraubt, beschränkte sich die
Macht der Nachkommen Heinrichs des Löwen ans die Erbgüter, die von Kaiser
Friedrich Ii. im I. 1235 zum Herzogthnm B r anns ch weig erhoben wurden.
Es war die Zeit, wo nach Erringung der Landeshoheit die Fürsten ihre
Staaten unter die Söhne zu theilen anfingen. Ailch das Welfenhans zerfiel
in verschiedene Linien, wie: Brannschweig, Wolfenbnttel, Grnbenhagen, Calen-
berg, Lüneburg, Celle, Dannenberg n. s. w. — Aus der Linie Lüneburg
gingen die 2 jetzigen regierenden Häuser hervor. August dem Dannenberger
fiel nämlich 1634 das Herzogthum Wolsenbültel (die jetzigen braunschweigischen
Lande) anheim, und Georg von Celle nahm den Titel von Hannover an, wohin
er seine Residenz 1636 verlegte. Georgs jüngster Sohn Ernst August wußte des
Kaisers Gunst zu gewinnen und erhielt 1692 die Knrwürde, so wie seine Ge-
mahlin Sophia t Enkelin von James und zwar als Tochter des unglücklichen
Friedrichs von der Pfalz, der 1620 die Schlacht bei Prag und das Königreich
Böhmen verlor) die Anwartschaft ans den englischen Thron erhielt. Dadurch
stieg der hannöverische Name. Nach Anna's Tode 1714- ward Sophiens Sohn
Georg nach England gerufen; mit dem brittischen Königreich verband er das
Kurfürstenthum Hannover, wie nach ihm Georg Ii. bis Iv., und Wilhelm Iv.
Erst als Bietorie 1837 in England folgte, ward Hannover, wo die weibliche
Erbfolge nicht gilt, wieder von England getrennt und fiel ihrem Oheim Ernst
August von Cumberland zu, und zwar als Königreich, welchen Titel der er-
weiterte Staat 1815 erhalten hatte. Sein Sohn und Nachfolger heißt Georg V.
Die Bevölkerung ist nicht groß und kann es nicht sein, da zwischen dem
fruchtbaren Hügellande und den höchst ergiebigen Marschen der Nordsee weite,
wenig bewohnte Haiden und Moore liegen, und dennoch zählt man jetzt auf den
700 Qm. etwa 1800000 Menschen, wovon 220000 Kathol. und 12000 Juden.
Seil dem Jahre 18 >6 ist die Bewohnerzahl um 350000 Köpfe gewachsen. —
Armee 21000 Mann. Staatsschuld 23ys Mill. Thaler. — Der Harz er-
innert an Berg - und Hüttenwesen, die Marschländer an Rindvieh - und Pferde-
zucht, die Lüneburger Haide an Bienen und Haidschnncken. Erst vor kurzem,
nach langer Zögerung, hat sich auch Hannover an den deutschen Zollverein ange-
schlossen. Für geistige Kultur hat die 1737 errichtete Göttinger Universität viel
gewirkt; sie ist ein schönes Denknial Georgs Ii. Zn den sonstigen Lehranstalten
ist in jüngster Zeit noch die treffliche höhere Gewerbschnle zu Hannover gekom-
men. Eintheilnng und Städte: a) Landdrostel Hannover. Drost, ein
altes Wort, so viel als Bogt, Schützer. — Hannover a. d. Leine mit 39000
Einw.; in der Nähe die Lustschlösser Herrnhausen und Monlbrillant. Hameln
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich_der_Stolze Heinrich Lothar_( Gertrud Heinrich_der_Lowe Heinrich Friedrich_Rothbart Friedrich Heinrichs Friedrich_Ii Friedrich August Georg_von_Celle Ernst August Sophia James Friedrichs Georg Georg_Ii Wilhelm Ernst
August_von_Cumberland Ernst August Georg_V. Drost
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Sachsen Sachsenlande Baiern Lüneburg Celle Dannenberg Hannover Georgs Prag England Hannover England Hannover England Nordsee Georgs Hannover Hannover Hannover Lustschlösser_Herrnhausen
296
Vom Meere.
eme krumme rückgängige Bewegung gegen das antarktische Eismeer, doch
mit sehr gemäßigter Schnelle.
3. Zwischen der alten und neuen Welt, also im atlantischen
Ocean. An Afrika's Küste finden sich zwei Drifte, die eine von den Azoren
und Portugal her südlich, die andere vom Cap her nördlich. Beide münden vor
der Küste Guineas in den Aequatorialstrom, der eben so wie im großen
Ocean von Ost nach West und zwar stark genug treibt, denn er legt täglich 15
bis 18 M. zurück. In den Gewässern Amerikas bewirkt er theils eine brasili-
sche Drift südwärts, theils zieht er ins karaibische Meer und häuft die Wasser
im mexikanischen Golfe so an, daß sie vor dem Missisippi vorbei und
zwischen Florida und den Bahamas sich durchdrängen. Dieser Florida - oder
Golfstrom, wie man ihn nennt, fließt im Oktober 9*/, M., im Februar und
August 18 bis 20 M., an einigen Stellen 30 M. des Tags, vorwärts bis zum
31° Nordbreite, und zwar parallel der nordamerikanischen Küste bis znm Cap
Halteras, dann mehr seitab sich biegend. Indem er aber sich ausweitet und bis
auf 150 Meilen breit wird, verliert er an Raschheit und dreht sich südlich der
Bank von Neufundland oft- und südostwärts gegen die Azoren hin. Zu dieser
östlichen Bewegung nöthigen ihn zwei Ursachen, einmal der in der gemäßigten
Zone, unverkennbar vorherrschende Westwind, und zweitens eine doppelte Drift
von Norden her; es bewegt sich nämlich, wie vorhin gesagt, das Polarmeer
zwischen Spitzbergen und Grönland gen Süden, aber auch aus der Hndsousbai
erfolgt dieselbe Bewegung*). Ein Theil dieser arktischen Strömungen
verursacht mäßige Driften an den brittischen Küsten, und selbst eine im aquitani-
schen Golf, wo sie von Biscaja sich herum bis Bretagne und gegen England
zurück dreht. —
Für die Veranlassung aller dieser Meerströmungen hält man 1. den
Gegensatz des heißen und kalten Klimas. Da nämlich zwischen den
Tropen eine weit größere Verdunstung des Wassers statt findet, so will man das
polarische Herbeiströmen und die kühle Temperatur unterer Schichten des Aequa-
torialmeeres, dessen Oberfläche doch, Jahr aus Jahr ein, nicht unter 21° Wärme
hat, daraus ableiten. — 2. Die Rotation der Erde, die am Aequator
rascher ist, als in höheren Breiten. Man meint nun, daß die bewegliche Wasser-
masse nicht in völlig gleicher Geschwindigkeit mit rotiren könne, ihr Zurückbleiben
also sei es, woraus die große von Ost nach West gerichtete Aequatorialströmung
bewirkt werde. — 3. Die regelmäßigen Nordost- und Sttdostpassate des
großen und atlantischen Oceans, und die periodischen Monsune im indischen
Meere. Den veränderlichen Winden schreibt mau hierbei, etwa mit Ausnahme
*) Die Strömungen im nördlichen Eismeere sind den Bewohnern der Po-
larländer sehr wohlthätig, sie schwemmen eine Menge von Holz, das wahr-
scheinlich aus den großen Urwäldern Amerikas und aus Sibirien von den dor-
tigen Flüssen ins Meer geführt wird, an ihre völlig Holzteeren Küsten. In der
südlichen Hemisphäre ist solches Treibholz unbekannt.
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Extrahierte Personennamen: August Biscaja
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Guineas Ost Amerikas Florida Bahamas Florida M. Neufundland Spitzbergen Bretagne England Amerikas Sibirien
Türkei und ionische Inseln.
491
186000 Thaler. Der Landadel (Bojaren) wählt in beiden Fürstenthümern den
Hospodar oder Herrn, unter türkischer und russischer Hoheit; doch hat sich der
russische Einfluß schon über den türkischen Meister gemacht. Die hölzerne, halb
türkisch, halb europäisch gebaute Stadt Bukarest mit 80000 Eiuw. ist Sitz des
walachischen, und Jassy mit 30000 Einwohnern. Sitz des Moldauer Hospodars.
Festungen: Dschurdschwo (Rustschuk gegenüber) und Jbrail oder Braila.
Die Osthälfte der Moldau gehört jetzo zum russischen Reich und ist von der tür-
kischen durch den Pruth getrennt. Galatsch au der Vereinigung des Pruth mit
der Donau, bedeutende Schiffahrt.
Au merk. Die Bewohner des illyrischen Schwarzgebirgs (slawisch Czerna-
gora, italisch Montenegro) wurden seither von einem Vladika oder Bischof
regiert, den sie selbst wählten und vom griechisch-kathol. Patriarchen zu Constan-
tinopel bestätigen ließen. Kurz vor dem jetzigen Kriege hat sich der neue
Vladika Daniel seine Weihe nicht beim Patriarchen sondern in Petersburg ge-
holt und die erbliche Fürsten würde noch dazu. Auch das mußte sich die
Pforte gefallen lassen.
Vereinigter Staat der ionischen Inseln.
Unter diesem Titel bilden die 7 größeren und einige kleinere Inseln westl.
von Griechenland und Epirus seit 1815 einen Staat für sich unter englischer
Oberhoheit. Sie enthalten 46 Qm. mit 250000 größtentheils griechischen Bew.,
unter denen sich während langer venetianischer Herrschaft, die erst mit dem Er-
löschen der Republik Venedig endete, auch italische Sprache verbreitet hat.
Corfu (mit 30000 E.) auf gleichnamiger Insel ist der Hanptsitz der Regierung,
die aus Deputirten und Senat mit einem Präsidenten besteht. Zugleich befindet
sich daselbst der brittische Ober-Commissarius und die von Britten kommandirte
Garnison. Zante auf gleichnamiger Insel ist ein lebhafter Handelsplatz.
§. 2. Italien oder Apenninische Halbinsel.
Ohne die Inseln 4650, mit den Inseln 5760 Om. — Bewohner 24 Mill.
Das Land.
Stiefelgestalt mit hohem Absatz und Sporn. Am letzteren die Ecke Testa-
thurm oder Cap des Bergs Gargano; am Absatz C. Leuca, ehmals Japy-
gium; an der Fußspitze Cap Spartivento, ehm. Zephyrinm. Das Adriameer
bildet die Golfe von Venedig und Manfred onia, das ionische den Golf
von Tarent, das tyrrhenische oder helrurische (so hießen vor Alters die Ge-
wässer westlich der Halbinsel) die Busen von Salerno, Neapel, Gaeta und
von Genua, nebst andern. Die breite Meerstraße Otranto's trennt den
Absatz von Griechenland; der Fuß würde ohne die Enge Messina's mit Si-
zilien verbunden sein. Bei Insel Elba die Enge von Piombino. — Länge
von den Alpen bis Spartivento 150 Meilen.
Das hohe Alpeugebirg (vorhin Seite 130 ff.) umfaßt den Norden, als
natürliche Gränze gegen Deutschland, Schweiz und Frankreich. Der Apennin
aber, beim Col Ardente den Seealpen angehängt, durchzieht in Schlangen-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Hospodars Montenegro Daniel C._Leuca Manfred_onia
Extrahierte Ortsnamen: Bukarest Rustschuk Donau Petersburg Griechenland Epirus Corfu Italien Venedig Tarent Salerno Neapel Gaeta Genua Griechenland Elba Deutschland Frankreich
716
Mittel-Amerika.
niedriges Flachland, theils zu Plantagebau tauglich, theils voll mächtiger Wal-
dungen, deren Mahagoni - und Blauholz die europäischen Händler anlockt. Die
Engländer haben deshalb schon längst an der Ostseite sich einen großen Land-
strich, mit etwa 12000 Bewohnern und den Hauptort Balize, von der mexikani-
schen Regierung als Eigenthum zu verschaffen gewußt, 200 Qm. groß, und
Honduras' Holzdistrikt genannt. Der andre weit größere Theil der Halb-
insel sagte sich später, im J> 1841, von dem mexikanischen Bundesstaate los und
versucht seitdem als eigne Republik Jukatau zu bestehen, die indeß schon
mehrmals durch Kriege der Weißen mit den Farbigen erschüttert worden.
Merida mit 20000 E. ist die Hauptstadt, und Campe che mit leidlichem
Hafen der vorzüglichste Handelsplatz, weshalb das Blanholz auch Campecheholz
heißt. Das Dorf Uxmal ist berühmt wegen höchst sehenswerther Ruinen in
seiner Nähe; es sind Tempelpyramiden mit Ornamenten, und andre Baudenk-
male der ehmals wahrscheinlich glänzenden Maya-Stadt Jtzlan. Solcher Ruinen
giebt es noch mehrere auf der Halbinsel.
6) Freistaaten Mittel-Amerikas.
Wie Mexiko, so gestaltete sich auch das ehmalige Geueralkapitanat Guate-
mala, das nach der Befreiung zuerst mit Mexiko zusammen gehalten, nach
Jturbide's Tode 1824 zu einem besondern Bundesstaate. — Das Land, das der
14te Breitegrad schneidet, liegt südlich der Houdurasbai und ist die mit Vulkanen
besetzte metallreiche Fortsetzung des Anahuaks, von einem angeschwemmten Küsten-
saume eingefaßt, der im Lande der Mosqnitos am weitesten sich ausdehnt. Aus
dem Anahuak wechselt Hochebene mit stark eingeschnitlenen Thälern; eins der-
selben ist die fruchtreiche Mulde von Comayagna. Besonders beachtenswerth ist
aber die breite Einseukung, in deren Tiefe der 440 Qm. große Spiegel des
Sees von Nicaragua mit seinem Ausflüsse San Juan liegt. Man kaun
ihn als Südgränze des Anahuaks annehmen, denn an der andern Seite zum
Isthmus hin, steigt der Boden nur zu mäßigem Gebirg wieder aus. Die Ein-
ienknng wird gegenwärtig durch einen Kanal mit dem stillen Meere in Verbindung
gebracht. — Nur am flachen Küstensaume, wo sich Sümpfe bilden, ist das Klima
ungesund, doch schon auf einer Erhebung von 2000' vem Europäer zuträglich,
wofern er sich von Unmäßigkeit fern hält. Es lebt sich dort leicht, da an Pisang,
Mauioc, Bataten, und auf den Höhen au Mais und Bergreis kein Mangel ist,
und das Vieh, Jahr ans Jahr ein in den Wäldern, keine Stallung und keine
Fütterung bedarf. Der meist vulkanische und bis zu 8000' sich erhebende Boden
begünstigt die mannigfaltigste Vegetation. In einer Höhe von mehr als 6000'
europäisches Getraide, weiter abwärts Orangen, Limonen, Guaven, Ananas,
Indigo, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Kokos, Nelkeupfeffer rc. Die oft undurch-
dringlichen Wälder liefern Vanille, Gummi, Balsame und andre Arzneien, und
vorzügliches Holz für Schreiner und Färber sowohl als für den Schiffbau,
z. B. Ceder, Mora, Kaoba oder Mahagoni, Madra de Cakao, Ronson, Funero,
Nakasolote oder Eisenhvlz u. a. m. Dte schönen Eichen und Fichten auf dem
Anahuak kommen kaum in Betracht. Das Land ist also gesegnet; nur hat die
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