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geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus
religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers
Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs-
lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio
Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber
mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610
förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung
Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv
durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder-
eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald
darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga.
Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit
dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt
des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen
Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von
Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande
einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum
Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel-
dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran-
denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg
erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den
Westmarken des Vaterlandes.
3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen
Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum
1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch
den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht
den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und
findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und
Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach-
folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen
1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber-
mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias
brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als
i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser.
Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem
Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen
(1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan-
tischen Stände des ersteren Landes.
Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren
Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ambrosio
Spin Heinrichs Heinrichs Moritz_von_Oranien Leopold Leopold Wolfgang_Wilhelm Wilhelm Maximilians Rudolf_Ii Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias Rudolf Rudolf Matthias_( Ferdinand_von_Steiermark Ferdinand Ferdinand Maximilian_von_Baiern Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schwäbisch-Hall England Brandenburg Baiern Niederlande Spanien Düssel- Ravensberg Berg Brandenburg Oesterreich Prag Ungarns Oesterreichs Ungarn Ingolstadt
66
d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-
Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine
Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte
Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz
deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der
Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders
e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien,
Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große
Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen.
f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß
zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil-
h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) *
1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann
nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von
Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der
Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener
Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst
1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des
neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger-
vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge-
funden hatte (s. ob. S. 57).
Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder-
lande, Italien und Irland.
1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord-
banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel-
berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver-
pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden.
Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner-
kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der
Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692.
Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg,
Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen
den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer-
winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii).
*) Von seiner dritten Gemahlin.
**) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser
zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und
wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten
Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St.
Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an.
**.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle
eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht
in die Hände fallen sollten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Charlotte
Elisabeth Pabst Victor_Amadeus Wilhelms_von_Oranien Wilhelms Jakobs Ludwigs Ludwigs Wilhelm Germain
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Schweden Frankreich Frankreich Holland Frankreich Spanien Italien Irland Heidel- Irland Boynefluß La_Hogue Luxemburg Holland Spanien Westfälischen Frankreich
84
mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze
Reich zerstreuten Landestheile.
Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund-
pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des
Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann.
Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg
von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis-
Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld-
marschall Otto von Sparr.
Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im
schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu
Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell-
schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden-
burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze,
entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter-
nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche
die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über-
gehen.
Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es -
cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder-
ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa
20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen
französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be-
deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried-
rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und
Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni-
versität Duisburg 1655.
Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König
Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg-
Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An-
theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem
Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am
dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil;
zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit-
wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *).
a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der
i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums
i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft,
*) S. oben Seite 56, 67, 74.
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Extrahierte Personennamen: Georg
von_Dersslinger Otto Friedrich_Iii_Kurfürst Friedrich Friedrich_I Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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42
den Vereinigten Staaten von Nordamerika auch die
grüssten Handelsflotten besitzen. Aber auch in den
meisten übrigen europäischen Staaten ist der Aussen-
handel ein sehr bedeutender.
Die wichtigsten Einfuhrprodukte sind Getreide, Kolonial-
waren , Fleisch und Fleischextrakt, Droguen und Roh-
stoffe für die Industrie, namentlich Baumwolle, Wolle,
Seide, Häute, Färb- und Nutzhölzer, Metalle u. s. w.
Zur Ausfuhr gelangen hauptsächlich Webstoffe und
Metallwaren, daneben Industrieartikel aller Art.
B, Das Deutsche Reich,
a) Natur (les Landes.
$ 69. Das Deutsche Reich wird begrenzt im Norden von der
Nordsee, von Dänemark und der Ostsee, im Osten von
Russland, im Süden von Osterreich - Ungarn und der
Schweiz, im Westen von Frankreich, Belgien und den
Niederlanden.
Die Landgrenzen, ungefähr :!A der Grenzlinie bildend,
sind zum grössten Teile offene, ein Umstand, der den
Handelsverkehr erleichtert, aber behufs der Landes-
verteidigung auch vielfach die Anlage von Befestigungs-
werken notwendig macht.
§ <0. Von den Grenzmeeren hat die Nordsee durch die offene
Verbindung mit dem Atlantischen Ozean einen grossen
Einfluss auf. die Entwiekelung der deutschen Seehandels-
macht ausgeübt. Die flachen Küsten der Nordsee waren
früher durch Dünen geschützt. Die brandenden Meeres-
wogen haben aber diese natürlichen Uniwallungen durch-
brochen , so dass nur die Trümmer davon in den
friesischen Inseln stehen geblieben sind. Die Meeres-
fluten sind ins Land gedrungen und haben in die
schutzlosen Küsten weite Buchten gegraben, so dass
durch künstliche, bis 10 m hohe Deiche dem weiteren
Eindringen des Meeres Einhalt gethan werden musste.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Nordsee Dänemark Ostsee Russland Osterreich Ungarn Frankreich Belgien Niederlanden Atlantischen_Ozean Nordsee
185
Der Hauptverkehr besteht mit Grossbritannien, doch
ist auch Deutschlands Anteil an dem Handel mit Mexiko
nicht unbedeutend.
Die wichtigsten Handclsplätpje sind: :::Mexiko. ^Puebla.
Vera Cruz und Tehuantepéc.
§ 214. Mittelamerika (446 Tsd. qkm, 2,7 Mill. E.) umfasst
die langgestreckte Landenge zwischen Nord- und Süd-
amerika und wird begrenzt von den beiden Ozeanen, von
Mexiko und Columbia. Es besteht aus 5 selbständigen
Republiken : Guatemala, San Salvador, Honduras, Nica-
ragua, Costarica und dem kleinen Gebiete von Britisch
Honduras an der Ostküste der Halbinsel Yucatan.
Mittelamerika ist Gebirgs- und Hochland mit Gipfeln
von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von
Vulkanen zieht sich an der pacifischen Küste entlang.
Das Klima ist an den Küsten heiss und oft ungesund,
in den Gebirgslandschaften gemässigt und für den Euro-
päer recht zuträglich.
Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Indianern,
Mischlingen und Negern. Aveisse sind nur in geringem
Bruchteil (154 000) vertreten.
Der Ackerbau liefert in dem Küstentieflande Kakao,
Baumwolle, Indigo, auf dem Tafellande Kaffee, Tabak,
Mais etc. Die Waldungen sind reich an tropischen Nutz-
hölzern.
Die Viehzucht erstreckt sich auf alle europäischen
Haustiere.
Der Bergbau ist trotz der vorhandenen Mineralschätze
wenig entwickelt.
Die Industrie ist ohne Bedeutung.
Der Handel ist auf wenige Küstenpunkte beschränkt
und leidet unter den ungünstigen wirtschaftlichen Ver.
hältnissen.
Zur Ausfuhr gelangen : Kaffee, Tabak, Indigo, Kakao,
Kautschuk, Sassaparille, edle Metalle, Hölzer, Häute,
Felle etc.
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198
Der Seehandel richtet sich in erster Linie nach Eng-
land und seinen Kolonieen, sodann nach Nordamerika,
Deutschland, Frankreich etc.
Zur Ausfuhr gelangen Wolle, Häute, Felle, konser-
viertes, gefrorenes und Büchsenfleisch, Getreide (besonders
Weizen), Gold, Eisen- und Kupfererze, Steinkohlen etc.
Eingeführt werden hauptsächlich Industrieerzeugnisse
und Kolonialwaren.
Die wichtigsten Handelsplätze sind:
In Victoria : * Melbourne.
In Neu-Südwales : * Sydney.
In Queensland: *Brisbane.
In Südaustralien: * Adelaide.
In Tasmania: Hobarttown.
2. Die australischen Inseln.
§ 238. Lage und Einteilung. Mit Ausnahme von Neu-Seeland,
das der gemässigten Zone angehört, liegen sämtliche
Inseln zwischen den beiden Wendekreisen im Nordosten
und Osten des Kontinents, und zwar überwiegend in
der südlichen Hälfte der heissen Zone.
Die Inseln werden gewöhnlich in zwei Gruppen ge-
schieden, in:
1) die innere Inselreihe, d. h. die in einem Bogen um
Australien zunächst gelagerten Inseln von Neu-Guinea
bis Neu-Seeland;
2) die äussere Inselreihe, d. h. die in dem Grossen Ozean
weiter im Osten zerstreuten Inseln.
§ 233. Bodengestaltung. Die Inseln der inneren Reihe sind
fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen, die der
äusseren Reihe, gewöhnlich Südsee-Inseln genannt, sind
meist von geringerem Umfange und entweder vulkanische
Hochinseln oder Korallenbauten, darunter zahlreiche Atolle
(Ringinseln, welche eine flache Lagune einschliessen).
Ungeachtet der Lage in der heissen Zone ist das Klima
der Inseln angenehm, da die Hitze durch die herrschen-
den Passatwinde und durch den Einfluss des Ozeans
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Deutschland Frankreich Victoria Melbourne Neu-Südwales Sydney Queensland Südaustralien Adelaide Tasmania Neu-Guinea
184
grössten Teil der Halbinsel Yucatan. Es wird begrenzt
von den Vereinigten Staaten, vom Golf von Mexiko,
von Centraiamerika und dem Grossen Ozean.
Die Hochebene von Mexiko ist von beiden Meeren
durch hohe, vulkanreiche Randgebirge abgeschlossen,
welche nach der Küste zu in Terrassen zu einer schmalen
Niederung absteigen. In den Küstenniederungen ruft
das heissfeuchte tropische Klima zwar einen üppigen
Pflanzenwuchs hervor, ist aber aucli eine Brutstätte des
gelben Fiebers, Die Terrassenländer und die Hochebene
1 laben gesundes Klima.
Die Bevölkerung besteht grösstenteils aus Indianern
und Mischlingen ; etwa 7s sind Weisse (überwiegend
Kreolen).
Der Ackerbau erzeugt Mais, Reis, Kaffee, Baumwolle,
Tabak, Zucker, Kakao, Vanille etc. Die Wälder liefern
Färb- und Nutzhölzer
Die Viehzucht umfasst alle europäischen Haustiere.
Die Zucht der Cochenille ist zurückgegangen.
Der Bergbau spielt in den nördlichen Staaten die
erste Rolle. Zahlreiche auswärtige Kapital-Gesellschaften
betreiben denselben jetzt in europäischer Weise. Man
gewinnt namentlich Silber, ferner Kupfer, Eisen, Schwefel
und etwas Gold.
Die Industrie beschränkt sich auf die Verarbeitung
solcher Artikel, die im Lande selbst verbraucht werden ;
sie umfasst besonders Zuckerfabriken und Baumwoll-
spinnereien.
Der Handel liegt hauptsächlich in den Händen von
Deutschen.
Der Binnenverkehr ist durch Anlage von Eisenbahnen
sehr gehoben worden. Eine Centraibahn verbindet
Mexiko nach Norden mit dem Schienennetz der Union,
und mehrere Überlandbahnen verbinden die Ostküste
mit der Westküste.
Der Seehandel wird durch die Lage des Landes an
zwei Weltmeeren sehr begünstigt, leidet aber an dem
Mangel guter Häfen an der wichtigeren Ostseite
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— 130 —
vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche
Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von
Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch
jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so
gesegneten Landstrich macht.
Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen
und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal
gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum
Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen
und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt.
In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen-
weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe
bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein
sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt
man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas".
B. Die eigenttiche Kalöinset
hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen
aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von
Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in
zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die
östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an.
Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich
nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel.
Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin.
Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna
fast 3300 m hoch.
Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen
aus, so die toskanische, die römische, die apulische und
die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa",
ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und
Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren
Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen.
Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die
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— 242
Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La
Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik.
Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter,
besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind:
Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.).
Tie Republik Paraguay
(253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner,
Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige
Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des
geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer
Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge-
braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.).
Tie Republik Uruguay
(179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße
und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum
Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh-
zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich
den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist
der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i.
verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern
und Getreide ausgeführt.
Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung
(250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz.
Die Republik Chile
(776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del
Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als
ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas
bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1
schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^
ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere»
und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Ortsnamen: La
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