Ii. Hommungen und Förderungen der Reformation (1522 — 46). löo
Graf von Helfenstein ermordet wurde, waren doch vereinzelt.
Dem siegreichen Aufstande gegenüber mußten sich Fürsten und Herren zu Zugeständnissen bequemen.
Jetzt tauchten auch weitergehende Reformpläne auf; man verlangte eine Reichsreform in demokratisch-monarchischem Sinne und die Beseitigung der Territorialherrschaften. Eine völlige Sozialrevolution aber auf theokratisch-kommunistischer Grundlage forderte der fanatische Schwärmer Thomas Münzer in Mühlhausen in Th.; unter seiner Führung verwüsteten die Bauern Thüringen greuelvoll. Da schrieb Luther, der anfangs beiden Parteien zur Nachgiebigkeit geraten hatte, die Schrift „Wider die mordischen und reubischen Rotten der Bauern“.
Endlich rafften sich die bedrohten Fürsten, Landgraf Philipp von Hessen, Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen (*f* 1525);, Herzog Georg von Sachsen, Heinrich von Braunschweig u. a., auf; sie vernichteten Münzers Scharen bei Frankenhausen s. vom Kyffhäusei 1525 _ Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-landtei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mißlungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck dei Landesherren größer, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwilderung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen- Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre erhielten neuen Anlaß sie zu bekämpfen; erschien doch in ihren Augen die Revolution als eine Frucht der Tat Luthers.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage (1521-46).
a) Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Der Zusammenstoß § lio. zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich. Der Krieg brach in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Fr und s-berg bei Mailand und den Übertritt des mächtigsten Vasallen Frankreichs, des Connetable Karl von Bourbon, folgte ein Um-
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Extrahierte Ortsnamen: Mühlhausen Sachsen Frankenhausen Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs
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Fünfte Periode. Von 1517 —1648.
193
1524—1525 Bauernkrieg. Die zwölf Artikel. Mederlage der thüringischen Bauern (Thomas Münzer) bei Frankenhausen, der süddeutschen bei Königshofen.
Luther in Verbindung mit den deutschen Fürsten.
1525 Einführung der Reformation in Preußen durch Her-
zog Albrecht (Vertrag von Krakau).
Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Schlacht bei Pavia (1525). Friede zu Madrid.
1526 Erster Reichstag zu Speier. Errichtung von Landes-
kirchen. Philipp v. Hessen, Johann v. Sachsen. 1526 Niederlage und Tod Ludwigs H. bei Mohäcs gegen Suleiman H. Böhmen und ein kleiner Teil Ungarns an Ferdinand, Karls V. Bruder. Zweiter Krieg Karls V. mit Franz I. Plünderung Roms. „Damenfriede“ zu Cambrai (1529).
1529 Zweiter Reichstag zu Speier. Protestanten. Ergebnisloses Religionsgespräch Luthers mit Zwingli
(geb. 1484 zu Wildhaus, Pfarrer in Grlarus, später in Einsiedeln, 1519 in Zürich, f 1531 bei Kappel) zu Marburg.
1530 Reichstag zu Augsburg. «Augsburgische Konfession. Stiftung des Schmalkaldischen Bundes (Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen).
1532 Nürnberger Religionsfriede.
Herzog Ulrich, in Württemberg wieder eingesetzt, führt die Reformation ein.
1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster (Johann von Leiden). Münster wieder katholisch.
Revolution des Jürgen Wullenwever in Lübeck. Dritter Krieg Karls V. mit Franz I. Waffenstillstand zu Nizza.
1539 Einführung der Reformation im Herzogtum Sachsen (Heinrich) und in Brandenburg (Joachim H.).
Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Ii. 3. Aufl. 13
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Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Albrecht_( Albrecht Karls_V. Franz_I. Philipp_v Philipp Johann_v Johann Ludwigs_H. Ludwigs Suleiman_H. Ferdinand Karls_V. Karls_V. Karls_V. Franz_I. Kappel Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Ulrich Johann Karls_V. Franz_I. Heinrich) Heinrich Joachim_H. Brettschneider
Extrahierte Ortsnamen: Frankenhausen Krakau Karls Pavia Madrid Hessen Sachsen Karls Roms Cambrai Luthers Grlarus Einsiedeln Marburg Württemberg Karls Nizza Herzogtum_Sachsen Brandenburg
Iii. Karl V. im Kampfe mit der Reformation (1546 — 55).
143
Schlichtung eines Streites der Mansfelder Grafen gegangen war: ein Mann von heftigster Leidenschaftlichkeit und doch reinster Herzensgute, von unendlichem Idealismus und doch praktischer Verständigkeit, ein durchaus unpolitischer Kopf, dessen Größe aber gerade in seiner idealistischen Einseitigkeit liegt, eine tief innerliche Natur und doch ein Mann der Tat und des Kampfes, der größte Volksmann, einer der gewaltigsten Menschen der deutschen Geschichte.
Der Schmalkaldische Bund war an Streitkräften dem Kaiser bei weitem überlegen. Aber die Zwistigkeiten der Fürsten, die Schwerfälligkeit Johann Friedrichs, die mangelhafte Organisation verdarben alles, zumal gegenüber der überlegenen, freilich durchaus gewissenlosen Diplomatie Karls V. und seines Ministers Granvella. Ihr größter Erfolg war das geheime Bündnis des Kaisers mit dem jungen Sohne Heinrichs von Sachsen, Herzog Moritz, dem Schwiegersohn Philipps von Hessen, dem bedeutendsten Kopf unter den protestantischen Fürsten.
Im Sommer 1546 stellte der Schmalkaldische Bund, gegen dessen beide Führer die Acht vom Kaiser ausgesprochen war, ein großes Heer auf; die süddeutschen Städte brachten gleichfalls eine starke Macht unter dem tüchtigen Landsknechtführer Sebastian Schärtlin zusammen. Allein infolge der schlechten Kriegsleitung gewann der Kaiser Zeit, italienische und spanische Truppen — gegen seine Wahlkapitulation (§ 104) — über den Brenner zu führen. Während nun in Süddeutschland der Krieg zum Stehen kam, fiel Moritz plötzlich in Kursachsen ein, nachdem ihm Karl die Kur zugesichert und die Schonung des Evangeliums versprochen hatte. Die Folge war, daß Johann Friedrich nach seinen Erblanden eilte, wohin ihm Philipp folgte, worauf die süddeutschen Städte, ihr kaufmännisches Interesse über das religiöse und politische stellend, sich dem Kaiser unterwarfen. Unterdessen war Moritz von Johann Friedrich aus Kursachsen völlig herausgedrängt worden. Da kam der Kaiser. Bei Mühlberg a. d. Elbe siegte im April 1547 Herzog Alba mit 29000 Mann über die 4000 Johann Friedrichs. Kursachsen und die Kur kam nun an Moritz, also an die Albertinische Linie, während den Kindern des zu „ewiger“ Gefangenschaft verurteilten Johann Friedrich,
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Karls_V. Karls_V. Granvella Heinrichs Heinrichs Moritz Schwiegersohn_Philipps_von_Hessen Philipps Sebastian_Schärtlin Moritz Karl Karl Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Moritz_von_Johann_Friedrich Johann Friedrich Mühlberg Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst August dem Starken. 121
glnzenden Hoffesten aufmarschierten, waren nicht nach seinem Sim Gleich nach seinem Regierungsantritte bildete er ein kleines stehendes Heer,
das tchtig einexerziert wurde.
Sehr bald sollten die schsischen Regimenter Lorbeeren auf dem Schlachtfelde pflcken. Ein groes Trkenheer belagerte im Jahre 1683 Die frten die Kaiserstadt Wien und setzte ihr hart zu; nicht lange mehr konnte es Dor1683.en dauern, bis der trkische Halbmond auf der Mauer Wiens prangte. Da nahte in letzter Stunde ein Entsatzheer, an der Spitze seiner Sachsen zog auch der Kurfürst in den Streit. In der blutigen Trkenschlacht vor den Wllen der Kaiserstadt stritt er in den vordersten Reihen, seine Braven erstrmten die groe Trkenschanze und brachen als die Ersten ins feind-liche Lager ein. Daun setzten sie den fliehenden Gegnern noch meilenweit nach, während die brigen Sieger das reiche Trkenlager plnderten.
So fanden die von der Verfolgung zurckkehrenden Sachsen nur noch wenig Beute, zudem hatte der stolze Kaiser fr den heldenhaften Fhrer und seine Braven kaum ein Wort des Dankes brig, darum trat der gekrnkte Kurfürst sofort den Rckmarsch an. Seine geringe Kriegsbeute birgt das Grne Gewlbe in Dresden.
Auch gegen den lndergierigen Ludwig Xiv. zog er ins Feld.
Am Rheine hielt er scharfe Wacht, dann half er Mainz erobern.
Der Kaiser verlieh ihm den Oberbefehl der das Reichsheer, da fllte Des Kurfrsten den Helden der Tod, eine Seuche im Lager raffte ihn hin. Tod am Rhein.
So ist der schsische Mars", wie seine Zeitgenossen den Tapfern nannten, allezeit treu bereit mit seinen Sachsen fr das Reich eingetreten;
Dank hat er nicht geerntet.
17.
Von König Friedrich Wilhelm I. und Kurfürst Angnst dem Starken.
König Friedrich Wilhelm I. war der Nachfolger des ersten Preuenknigs Friedrichs I. Der Vater hinterlie ihm mit der Krone ein verschuldetes Land; denn seine prunkvolle Hofhaltung, kostbare Bauten und verschwenderische Feste hatten sehr groe Summen ver-schlungen.
Dem neuen Könige waren die Feste bei Hofe, die so viel Geld König Friedrich kosteten, und alle die goldgestickten Gewnder ein Greuel. Er schickte L
die berflssigen Hosbeamten fort, lie die kostbaren Pferde und Weine seines Vaters versteigern und aus den silbernen Tafelaufstzen Mnzen prgen. Im blauen Waffenrocke von grobem Tuch, leinenen Gamaschen und derben Schuhen ging er stets einher, und auf der kniglichen Tafel
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. August Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrichs_I. Friedrich Friedrich
140 Siebente Periode. Von 1789 bis zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871.
gehindert. Noch hielt Friedrich Wilhelm, in Deutschland in grofser
Stellung, an dem Gedanken der deutschen Union auf der Grund-
lage der freien Vereinbarung mit den Fürsten fest (Radowitz) und
schlofs mit Sachsen und Hannover das „Dreikönigsbündnis“
(Mai), das diese beiden von vorn herein nicht zu halten ent-
schlossen waren. Diesem Vorgehen Preußens stimmte die Erb-
kaiserpartei in Gotha zu. Nun aber trat Österreich, das, bis
jetzt mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt, wenig in
die deutsche Frage hatte eingreifen können, kraftvoll den matt-
herzigen Bestrebungen Preußens entgegen.
122. d) Revolution und Reaktion in Österreich. Der österreichische
Staat brach im Frühlinge 1848 unter dem Zusammenwirken der
Verfassungs- und Nationalitätenfrage völlig zusammen: Lombardo-
Venetien rifs sich los, die Tschechen (Palacky) und Ungarn
forderten Autonomie und demokratische Verfassungen; die Süd-
slawen (Jellachich, Banus von Kroatien) lösten die Verbindung
mit Ungarn. In Wien kam es zu Aufständen (Mai), die den
Hof zur Flucht nach Innsbruck zwangen; Studenten und Bürger-
corps hatten die Gewalt in Händen. Doch wurde im Juli der
Reichstag eröffnet, der Kaiser kehrte zurück. Das Eintreten
der Regierung für die Kroaten und gegen die Ungarn rief einen
neuen Aufstand hervor (Okt.); der Hof floh nach Qlmütz. Aber
Jellachich und Fürst Windischgrätz rückten vor Wien, die
Stadt wurde bezwungen (Nov.), und eine grausame Reaktion be-
gann (unter den Erschossenen befand sich der Frankfurter Reichs-
tagsabgeordnete Robert Blum). Der Reichstag wurde nach Krem-
sier (Mähren, a. d. March) verlegt, Fürst Felix Schwarzenberg
übernahm das Ministerium. Am 2. Dez. 1848 dankte Ferdinand I.
zu gunsten seines Neffen Franz Josef ab. Nach Auflösung des
Reichstages (März 1849) oktroyierte Schwarzenberg eine freisinnige,
aber nicht ernstgemeinte Gesamtstaatsverfassung. Nun wandte sich
die Regierung gegen Ungarn, wo Kossuth die Diktatur über-
nommen hatte, war jedoch nicht imstande gegen Görgey und
Klapka etwas auszurichten, und erst die Hilfe Nikolaus’! von
Rußland (Paakjewitech) schlug den Aufstand nieder; das Ende
war Görgeys Kapitulation bei Vilägos (nö. von Arad) (Aug. 1849),
der ein Schreckensregiment unter Haynau folgte.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Robert_Blum Felix_Schwarzenberg Felix Ferdinand_I. Franz_Josef Franz Schwarzenberg Kossuth Görgeys
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Sachsen Hannover Gotha Venetien Ungarn Kroatien Ungarn Wien Ungarn Wien Ungarn Arad
134 Fünfte Periode. Von 1617 —1648. — Erster Abschnitt. Von 1617 —1655.
1525. Zur selben Zeit wurde auch der Aufruhr in Süddeutsch-
land bei Königshofen (a. d. Tauber) niedergeschlagen.
Die Rache der Sieger war erbarmungslos. Nach der mifs-
lungenen Revolution verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage
der Bauern an manchen Orten, wurde der politische Druck der
Landesherren gröfser, ergriff die Armen oft dumpfe Verzweiflung
und religiöse Gleichgültigkeit, die sich bis zur sittlichen Verwil-
derung steigerte. Luther verlor bei den Massen sein Ansehen.
Des in seinen Anfängen religiös-nationalen Werkes der Reformation
bemächtigten sich die Fürsten; und die Gegner der neuen Lehre
erhielten neuen Anlafs sie zu bekämpfen.
2. Förderung der Reformation durch die allgemeine Weltlage
(1521-46).
§110. a) Erster Krieg Karls V. mit Franzi. 1521 — 26. Der Zu-
sammenstofs zwischen Karl V. und Franz I. war unvermeidlich;
auch Kardinal Wolsey mufste seine Friedenspolitik aufgeben; Hein-
rich Viii. schlofs sich gleich Leo X. Karl an. Der Krieg brach
in Navarra und Italien aus. Auf Karls erste große Erfolge, den
Sieg des deutschen Landsknechtführers Georg Frundsberg bei
Bicocca (unweit Mailand) und den Übertritt des mächtigsten Va-
sallen Frankreichs, des Connétable Karl von Bourbon (1522),
folgte ein Umschlag, bis der Sieg Pescaras und Frundsbergs bei
Pavia und die Gefangennahme Franz’ I. 1525 Karl eine groß-
artige Stellung gab. Im Frieden von Madrid verzichtete Franz
1526 auf alle Ansprüche in Italien und Burgund, verlobte sich mit
Karls Schwester und unterwarf sich dem Kaiser völlig. Aus der
Gefangenschaft entlassen, beeilte er sich den beschworenen Vertrag
zu brechen.
§m. b) Der erste Speirer Reichstag 1526. Sogleich nach dem
Madrider Frieden war Karl entschlossen gegen die Ketzerei in
Deutschland vorzugehen. Hier hatten sich die Parteien zu dem
katholischen Dessauer und dem evangelischen Gotha-
Torgauer Bündnisse zusammengeschlossen; zu jenem gehörten
Georg von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg, Albrecht von
Mainz, Erich und Heinrich von Braunschweig; zu diesem Phi-
lipp von Hessen, Johann von Sachsen, später auch andere Reichs-
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Franzi Karl_V. Karl_V. Franz_I. Leo_X Leo Karl Karls Georg_Frundsberg Bicocca Karl_von_Bourbon Karl Karl Karl Franz Franz Karls Karls Karl Karl Georg_von_Sachsen Joachim_I._von_Brandenburg Albrecht_von
Mainz Albrecht Erich Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Johann_von_Sachsen Johann
Extrahierte Ortsnamen: Tauber Karls Navarra Italien Karls Mailand Frankreichs Pavia Madrid Italien Burgund Deutschland Hessen
Ii. Hemmungen und Förderungen der Keformation (1522 — 46).
139
Schmalkaldischen Bundes, zu dessen Hauptleuten der Kur-
prinz von Sachsen Johann Friedrich und Philipp von Hessen
besteht wurden. Nach der Katastrophe id der Schweiz, wo die
Unentschlossenheit der Reformierten ihre Niederlage bei Kappel
(sw. von Zürich) durch die Urkantone und den Tod Zwinglis
(11. Okt.) 1531 herbeigeführt hatte, schlossen sich auch die ober-
deutschen Städte dieser großen Vereinigung an. Da jetzt auch
die Türken zu einem neuen Angriffe rüsteten, sah sich der Kaiser
1532 zu dem Nürnberger Religionsfrieden gezwungen, in
dem bis zu einem Konzil allen Reichsständen die Freiheit des
Bekenntnisses zugestanden wurde. Nun waren in der Abwehr der
Türkengefahr alle einig: vor dem deutschen Heere, dem stattlich-
sten, das Deutschland je aufgebracht hatte (etwa 80000 Mann),
zog sich Suleiman zurück.
f) Siegreicher Fortgang der Reformation (1532—46), §117.
a) Ka?'ls auswärtige Kriege. Während der Jahre 1532 — 44
war Karl V. mit Kriegen gegen die Türken, einem Zuge gegen
den Korsarenfürsten Chaireddin Barbarossa nach Tunis und neuen
Kriegen gegen Frankreich beschäftigt. Nach dem Tode des Herzogs
Franz Sforza von Mailand, dem Sohne Ludwigs „des Mohren“,
erneuerte Franz I. seine Ansprüche. Der dritte Krieg mit Karl
(1536 — 38) endete mit dem durch des Papstes Paul Iii. Vermit-
telung geschlossenen Waffenstillstände zu Nizza, der vierte
(1542—44) mit dem Frieden zu Crepy (nw. von Laon), der an
dem Besitzstände der beiden Herrscher nichts änderte. In beiden
Kriegen war Franz mit Suleiman Ii. verbündet gewesen. Mit die-
sem waren Karl und Ferdinand seit Zäpolyas Tode (1540) von
neuem in beständigem Kriege.
ß) Reformierung Württembergs. Nach gewalttätigem Regi-
ment war der wilde Herzog Ulrich von Württemberg (1519)
vom Schwäbischen Bunde vertrieben und das Land von Karlv. an
Ferdinand gegeben worden. Als Ulrichs tüchtiger Sohn Christoph
sein Erbe zurückforderte (1532), fafste Philipp von Hessen den
Plan Ulrich wiedereinzusetzen. Mit französischer Hilfe besiegte er
Ferdinand und zwang ihn im Frieden zu Kaaden a. d. Eger
1534 zum Verzicht auf Württemberg. Nunmehr führte Ulrich
die Reformation durch und trat dem Schmalkaldischen Bunde bei.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Kappel Suleiman Karl_V. Karl_V. Barbarossa Barbarossa Franz_Sforza Franz Ludwigs_„des_Mohren“ Ludwigs Franz_I. Karl
( Karl Franz_mit_Suleiman Franz Karl Karl Ferdinand Ulrich_von_Württemberg Ferdinand Christoph Philipp_von_Hessen Philipp Ulrich Ferdinand Ulrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schweiz Deutschland Tunis Frankreich Mailand Nizza Laon Württembergs Karlv Eger Württemberg Schmalkaldischen_Bunde
22 Das Zeitalter des Enchorkonimens Preußens. 1648 —1786.
ordentlicher Tapferkeit leistete Besatzung und Bürgerschaft unter Ern^j Rüdiger von Starhemberg Widerstand; dann erschien ein Entsatz-heer von etwa 84 Ooo Mann, das zu zwei Dritteln aus Kaiserlichen unter Karl von Lothringen, bayrischen Truppen unter dem jungen, feurigen Kurfürsten Max Emanuel, Sachsen unter dem tapferen Kurfürsten Johann Georg und anderen deutschen Hilfstruppen, zu einem Drittel aus Sbetg”Polen unter dem König Johann Sobieski bestand. Am Kahlenberge wurde der Feind böllig geschlagen und das Lager mit reicher Beute erobert.
Daran schloß sich ein siegreich geführterj$sitgriff§frieg Österreichs, das von deutschen Reichsständen, seit 1686 auch bort Brandenburg, unterstützt wurde und mit Polen, Rußland und Venedig x) im Bunde stand.
Sßfen9jahre 1686 wurde Ofen erobert, nachdem es 160 Jahre unter der Herrschaft des Halbmondes gestanden hatte; an den Kämpfen um diese Stadt nahmen auch 8000 Brandenburger teil. Der Preßburger Reichstag, dem Kaiser Leopold beiwohnte, beschloß im Jahre 1687 die Anerkennung des habsburgischen Erbrechts; Ungarn ist seitdem durch Personalunion mit Österreich berbunden.
£bf?Ä$te § 25. Der dritte Raubkrieg. 1688—1697. Den Anlak zu einem neuen Kriege mit Ludwig gaben wiederum Übergriffe des Königs. Als 1685 das kurfürstlich-pfälzische Haus ausstarb und die katholische Linie Pfalz-Neuburg, die bereits Jülich und Berg besaß, die Pfalz erbte, erhob er auf bedeutende Teile derselben Anspruch im Namen seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte, wenn auch wider ihren Willen; diese, die „Liselotte", die Schwester des letzten Kurfürsten, war die Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, und ist berühmt durch die wahrhaft deutsche Gesinnung, die sie am französischen Hofe bewahrte und in bieten uns erhaltenen Briefen ausgesprochen hat.
Raubkrieg ^088 brach der Krieg aus. Er nahm dadurch eine für Ludwig itn-
1688 bis erwartete Wendung, daß feinen treuen Bundesgenossen Jakob Ii. von England eben damals Wilhelm Iii. von Oranien stürzte; dieser 1638.wurde nunmehr die Seele des Widerstandes gegen ihn. Kaiser und Rejch, England und Holland. Spanien und Saboyen bereinigten sich gegen Frankreich; unter den Rei3)Bfürften zeichnete sich der junge Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg durch eifrige Teilnahme am Kriege aus. Dieser, ein Weltkrieg, spielte sich auf den berfchiedensten
1) Bei der Belagerung von Athen durch die Venetianer 1687 fiel eine Bombe in das Pulvermagazin, das sich im Parthenon befand, und zerstörte diesen.
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Extrahierte Personennamen: Starhemberg Karl_von_Lothringen Karl Max_Emanuel Max Johann_Georg Johann Johann_Sobieski Johann Leopold Leopold Ludwig Ludwig Elisabeth_Charlotte Ludwig_itn- Ludwig Jakob_Ii Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Brandenburg Venedig Ungarn Berg England England Holland Spanien Frankreich Brandenburg Athen
204
Geschichtliche Tabellen.
1628
16431715 1648 1659 1661
1667 1668 1668 1672 1679
1675 1678/79
1679
1681 1685 1683 1699 1683
1699 1688 1697
Einnahme von La Rochelle.
Teilnahme am dreiigjhrigen Krieg und Krieg mit Spanien.
Ludwig Xiv.
Mazarin. Kampf mit der Fronde.
Westflischer Friede. Gewinn des Elsa.
Der erste Rheinbund.
Pyrenischer Friede. Gewinn von Roussillon und Artois.
Mazarins Tod.
Ludwigs Selbstregierung. Louvois, Col-bert (Merkantilsystem).
Der erste Raubkrieg (Devolutionskrieg) gegen Spanien.
Die Tripelallianz. Friede von Aachen: Abtretung niederlndischer Grenzpltze an Frankreich.
Der zweite Raubkrieg.
berfall von Holland. Eingreifen Friedrich Wil-Helms von Brandenburg.
F e h r b e l l i n. Gabach in Oberbaden.
Friede von Nimwegen: Abtretung der Franche Comts und niederlndischer Grenzpltze an Frank-reich.
Friede von St. Germain.
Die Reunionen.
berfall von Straburg.
Aufhebung des Edikts von Nantes. Die R 6 fugi 6 s.
Trkenkrieg.
Die Trken vor Wien. Starhemberg. Schlacht am Kahlenbergs.
Angriffskrieg der sterreicher unter Ludwig Wilhelm von Baden (Slankamen) und Eugen von Savoyen (Zenta).
Friede von Karlowitz. Eroberung von Ungarn.
Der dritte Raubkrieg. Der Pflzer Erbfolge-streit.
Verwstung der Pfalz, Kmpfe in den Niederlanden (Neerwinden), Oberitalien, Katalonien, zur See (la Hague), in Irland (Boyneflu).
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Pyrenischer Ludwigs Ludwigs Friedrich_Wil-Helms Friedrich Germain Starhemberg Ludwig_Wilhelm_von_Baden Ludwig Wilhelm Eugen_von_Savoyen Eugen Zenta Karlowitz
Extrahierte Ortsnamen: La_Rochelle Spanien Elsa Spanien Aachen Frankreich Holland Brandenburg Oberbaden Nimwegen Nantes Wien Kahlenbergs Ungarn Niederlanden Oberitalien Katalonien Irland